Suche löschen...
Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19080000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19080000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 10.1908
-
- Ausgabe No. 1, 4. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 2, 11. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 3, 18. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 4, 25. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 5, 1. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 6, 8. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 7, 15. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 8, 22. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 9, 29. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1908 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1908 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1908 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1908 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1908 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1908 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1908 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1908 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1908 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1908 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1908 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1908 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1908 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1908 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1908 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1908 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1908 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1908 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1908 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1908 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1908 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1908 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 10.1908
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
den angebotenen Pflanzen heruntergeschnittenen I pflanzen eine Reihe von vortrefflichen Kultur- ■ Verband c c. 0 E : 1- r j:_ • l arbeitet trotz seiner geringen Mit ¬ gliederzahl und den bescheidenen Mitteln, die leistungen aufzuweisen, ebenso verlief die im Blumen gelöst hätten. So gut man nun Syringen schiedener Vereinigungen, wie des und des sicher erreicht werden. ' liegt nur an den Produzenten selbst und an Der deutsche Winterszeiten wochenlang ohne Arbeit sind, des „Bundes der Baumschulenbesitzer statt, Es ist mit Sicherheit anzu ¬ werden können. Dresden in dem Vordergründe standen. Der ignoriert. ▼orziehen, glieder zu unsicheren Diese Zeitungen werden es gewiss sich die Annoncen der Vereinsmit sichern , als die vielleicht oft noch und zu gedrückten Preisen abge- die Vorzüge dieser beiden bekannten Die Pflanzen sind von kräftigem Wuchs, überaus dankbar und sind besonders Spätherbstkultur sow ie zum Antreiben Sorten, blühen für die in den der Baumschulbesitzer der Handelsgärtner“ : ; „Bundes Verbandes nehmen, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse mit der Zeit besser werden, dagegen wird sich durch Arbeitseinstellung oder Streik nichts ändern, oder eine Besserung der sozialen Lage der Arbeitnehmer in der Gärtnerei erzielen lassen. Ich möchte die Tages- oder Fachzeitung sehen, die die Wünsche einer oder mehrerer grosser Vereinigungen zu gunsten einzelner Inserenten dem Mangel einer einheitlichen Preisstellung für gleiche Qualitäten. Diese Klasse von Käufern wird gewiss derartige Bestrebungen zur Herbei führung gesunder Verhältnisse nachhaltig unter stützen. Die Gehilfenverbände vertreten in der bisherigen getrennten Weise ihre Interessen, ohne dass eine gegenseitige Annäherung erfolgt ist und erfolgen kann. Der „nationale Gärtner ¬ deutschen Charakter, da sich die mittel- und norddeutschen gärtnerischen Handelsplätze nur schwach beteiligten. Die Sonderausstellungen hatten sowohl in Blüten- wie auch in Blatt- Frühjahrsmonaten ge eignet. Die uns vor etwa vier Wochen übermittelten Blumen standen auf langen kräftigen Stielen und zeigten eine schöne tiefviolettblaue Farbe, d. h. das echte so ge schätzte Veilchenblau. Die Blüten selbst sind weit geöffnet, abgerundet und von angenehmem Wohlgeruch. Wir erachten diese Sorte für be sonders wertvoll für Bindezwecke , und sind überzeugt, dass wir ein Veilchen erhalten haben, welches sich bald überall als vortreffliche Schnitt sorte eingeführt haben wird. Reihe dieser Veranstaltungen eröffnete die grosse Bindekunstausteilung in Berlin im März welche einen bedeutenden Umfang annahm und grosse Vielseitigkeit bot. In Würzburg ver anstaltete der Fränkische Gartenbauverein zu seinem 50jährigen Bestehen eine grosse Jubiläums- Gartenbau-Ausstellung, deren dekorative Aus- Baumschulenbranche vertreten. Dieses von j und 400 Verwaltungsstellen inne haben. im Jahre 1907. II. Im Jahre 1907 fanden zahlreiche Garten bau-Ausstellungen statt, von denen die Jubiläums-Ausstellung zu Mannheim, welche vom Mai bis Ende Oktober dauerte, und zahl reiche Sonderausstellungen einschloss, sowie die grosse internationale Gartenbauausstellung zu nach Trieben verkauft, kann man auch niedrige Rosen nach Anzahl der ausgereiften Triebe in mehrere Qualitäten trennen, denn die heutige Bezeichnung, „1. und 2. Qualität", sagt nicht viel. Man kann auch durch eine Kommission einheitlich festlegen, welche Anforde rungen man an eine erste, und welche an eine zweite Qualität stellt. Es wird auch hier Stimmen geben, welche alles dies für unmöglich erklären, aber man hat auch früher von derselben Seite behauptet, Obstbäume liessen sich nicht nach Stammdurchmesser etc. verkaufen. Schliesslich ist die Sucht billig, ohne Rück sicht auf Qualität, zu kaufen, keineswegs so allgemein verbreitet, wie oft angenommen wird. Sowohl unter den Privatkunden wie unter den Engrosabnehmern und Handelsgärtnern findet sich eine nicht unbeträchtliche Anzahl, die gern einen guten Preis für eine gute Ware zahlen. Dass sie ihren Preis nicht immer erreichen, schulenartikel festgesetzt wurden. Ausserdem wird ein engerer Anschluss dieser neuen Ver einigung an den „Verband der Handelsgärtner Deutschlands“ vorbereitet. Die süddeutschen Verbände haben sich ebenso noch enger zu sammengetan, um gemeinsam ihre Interessen zu vertreten. Der „Verband der deutschen ihm zur Verfügung stehen, unverdrossen an dem Ausbau seiner Organisation, während der gewerkschaftliche „ Allgemeine deutsche Gärtner verein" eine grosse Anzahl Mitglieder einschliesst, doch entgegen anderen Facharbeitervereinen alle in der Gärtnerei beschäftigten Personen auch solche ohne jede gärtnerische Vorbildung aufnimmt. — Die Lohnbewegung setzte im Frühjahr spät ein und rief auch in einzelnen Städten wie Bremen, München, Leipzig etc. vorübergehend Störungen hervor, ohne dass immer eine dauernde Verbesserung der Gehälter erzielt werden konnte. In anderen Städten wiederum waren die Bemühungen voll ständig erfolglos, wie z. B. in Berlin, Frank furt-Main und in verschiedenen rheinischen Städten. Da der Gärtnerei in der letzten Zeit wenig Lehrlinge zugeführt werden, tritt mit jeden Frühjahrsmonaten mehr Mangel an Arbeits kräften hervor, trotzdem aus Böhmen über haupt Oesterreich in immer grösserer Zahl die in den dortigen Schlossgärtnereien nur mangelhaft ausgebildeten Leute einwandern, und besonders in den Grossbetrieben Dresdens und andern Städten zu Hunderten beschäftigt werden. Die Gehälter steigen für tüchtige Obergärtner und geschickte Gehilfen mit jedem Jahr, ebenso werden die Wohnungsverhältnisse und das Kost wesen besser, wenngleich niemals die hohen Löhne bezahlt werden können, welche in den meisten Zweigen der Industrie eingeführt sind. Der Gehilfe wird überall auch in der stillen Zeit, da er im Monatsgehalt arbeitet, beschäftigt und stellt sich dadurch weit besser; das be weisen die unbefriedigenden Zustände in der Landschaftsgärtnerei, woselbst die Angestellten in den Sommermonaten und vielfach auch bei bleiben würden. Besonders mancher kleiner Anfänger und ein grosser Teil der weniger kapitalkräftigen Firmen, die nur „der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe“ um jeden Preis verkaufen, wird es ebenfalls nicht ablehnen, Anschluss bei einer grösseren Ver einigung zu suchen, wenn ihnen dadurch die Aussicht auf einen höheren Gewinn eröffnet wird. Bei vielen Leuten ist zwar oft ein gewisses Misstrauen gegen alles Neue zu finden, welches erst überwunden werden muss. Mit diesem Misstrauen hat ein Unternehmen, wie das hier in Frage stehende, aber auch in anderen Berufen zu rechnen. Immerhin bleibt selbst im günstigen Fall eine Reihe von sogenanten „Qutsiders“ oder „Eigenbrödlern" übrig, die „nicht mit machen wollen". Diese müssen zunächst dadurch in ihrem Einfluss lahm gelegt werden, dass man ihnen die Benutzung der Annoncenblätter nach Möglichkeit abschneidet. Dies kann durch Hand in Hand gehen ver- andauernd schöner Witterung begünstigte Unter- Zentralsitz dieser Kasse, die sich über ganz nehmen erfreute sich eines regen Besuchs auch Deutschland erstreckt, befindet sich seit langen vom Auslande. Die Jubiläumsausstellung zu Jahren in Hamburg und entfaltet fortgesetzt Mannheim trug einen durchaus südwest- eine erfolgreiche Tätigkeit. Neuheiten. — Das neue Veilchen „Deutsche Perle“ wurde auf der Gartenbau-Ausstellung zu Mann heim von dem Züchter August Gerst-Bietig heim erstmals ausgestellt. Diese neue Züch tung ist hervorgegangen aus einer Kreuzung der von dem Aussteller vor acht Jahren in den Handel gebrachten vortrefflichen, infolge ihrer aufrechtstehenden Blumen für die Binderei sehr geschätzten Sorte Königin Charlotte mit dem grossblumigen Kaiser Friedrich und vereinigt schmückung hervorgehoben zu werden verdient. 1 Blumengeschäftsinhaber" hat gleichfalls an Mit- Die Jubiläumsausstellung zu Bremen, welche J gliedern bedeutend zugenommen und ein eigenes ebenfalls zur Feier des 25jährigen Bestehens Verbandsblatt gegründet. In den Kreisen der des dortigen Gartenbauvereins ins Leben ge-1 Landschaftsgärtner und Gartenkünstler streiten rufen war, trug zwar wie das zuerst genannte I die verschiedenen Interessentengruppen zum Unternehmen nur einen lokalen Charakter, | grossen Nachteil dieses Zweiges im Gartenbau schloss aber eine vortreffliche Frühjahrs- sowie ■ miteinander, wodurch mancher Erfolg verloren später Sonderausstellungen von Rosen, Dahlien ■ geht, Eine rührige Tätigkeit entfalteten ferner und Herbstblumen, und eine Obstausstellung ! die Obstbauvereine und Verbände. Von diesen ein. Die grosse internationale Ausstellung zu wurden im Herbst zahlreiche Obstausstellungen Dresden, welche alle 10 Jahre sich wiederholt, 1 und Obstmärkte zur Förderung des Obsthandels war durch Bereitstellung bedeutender Mittel i und der Erzielung besserer Preise abgehalten, in überaus glanzvoller Weise inszeniert, und j Am Schluss möchten wir noch hervorheben, zeigte besonders die Leistungsfähigkeit der dass die Krankenkasse für deutsche Gärtner Dresdener Spezialkulturen in Azaleen, Rhodo- im Herbst 1907 auf ihr 25jähriges Bestehen dendron, Flieder, Palmen, anderen Blattpflanzen zurückblickte, und gegenwärtig 30 000 Mit etc. In beachtenswerter Weise war ferner die glieder zählt, die sich auf 3800 Orte verteilen Frühjahr veranstaltete internationale Orchideen- Ausstellung glänzend. Von hervorragender Be deutung können ausserdem die Kakteen-Aus stellung sowie die grosse im September arran gierte Bindekunst-, ebenso die internationale Obst-Ausstellung bezeichnet werden. In Mann heim fanden gleichzeitig zahlreiche Kongresse nahezu aller gärtnerischen Vereine und Ver bände statt. In den September fiel ferner eine Provinzial-Ausstellung in Posen, welche durch Mittel- und Norddeutschland unterstützt, als recht gelungen bezeichnet werden kann und gleichzeitig mit einem recht günstigen finan ziellen Ergebnis abschloss. Die Verbände und Vereine haben inner halb der letzten Jahre eine rührige Tätigkeit entfaltet und beachtenswerte Fortschritte ge macht. Der „Verband der Handelsgärtner Deutschlands“ konnte nach seiner Umgestaltung einen bedeutenden Zuwachs an Mitgliedern feststellen, wenn auch der Zuwachs noch in keinem Verhältnis zu der grossen Zahl der selbstständigen Gärtner, welche in Deutschland existieren, steht. In den letzten zwei Jahren i hat sich die Gründung und der Ausbau von : Landesverbänden vollzogen, ferner sind gärt nerische Schiedsgerichte eingerichtet, den Hinter- ' bliebenen der Verbandsmitglieder wird bei Todesfällen eine einmalige Unterstützung ge währt etc. — Der „Gartenbauverband für das Königreich Sachsen“ hat nach dem Anschluss der Gärtnerei an den Landeskulturrat zum | ersten Mal unter reger Beteiligung die Wahlen der Ausschussmitglieder vorgenommen. Die Baumschulenbesitzer haben sich überall zu Landes- und Provinzialverbänden zusammen geschlossen, und in Mannheim fand die Gründung schlossenen Aufträge gewisser Schleuderfirmen zu protegieren. Was die Tagespresse anbetrifft, so wird diese aus dem Fall Peterseim eben falls ihre Lehren gezogen haben und sich nicht mehr der Masse der Handelsgärtner gegenüber auf das hohe Pferd setzen. Mit dem Ausschluss der Schleuderfirmen aus der Presse wäre schon ungemein viel, wenn auch nicht alles erreicht. Dieser Boykott kann nach verschiedener Richtung hin ausgedehnt werden. Allerdings müsste in vorliegendem Falle auch die Unterstützung des „Vereins Deutscher Rosenfreunde“ gewonnen werden. Nur wenige der oben gekennzeichneten Eigenbrödler werden so leistungsfähig sein, dass sie alles in ihrem Betrieb gebrauchte aus eigenen Beständen decken können und muss ihnen die Ergänzung unmöglich gemacht werden, indem sich jedes Mitglied einer solchen Vereinigung verpflichtet nur mit Mitgliedern Geschäfte zu machen. Doch auch die Kundschaft dieser Schleuderfirmen muss bearbeitet werden. Die Privatkundschaft muss über die Beschaffenheit einer guten Ware aufgeklärt, der Engroskund- schaft, namentlich der im Auslande ansässigen Firmen, kann eventuell mit Unterbieten bei deren Abnehmern gedroht werden. Es mag sein, dass einzelne Firmen eine Zeitlang solchen Abmachungen Trotz bieten können, die Ver gangenheit hat aber gelehrt, dass sie am Ende immer unterliegen. Eine Kontrolle der Produktion, ein Austausch des Ueberschusses an Ware unter den Mitgliedern, sowie eine strenge Durchführung der Qualitätstrennung und Qualitätsbezeichnung, gleichwie in anderen Artikeln muss allerdings die Durchführung und Wirkung der Preisabmachungen unterstützen. Gerade im Rosengeschäft treffen wir hier auf eigentümliche Verhältnisse. Es würde vielen Firmen überhaupt nicht möglich sein, ihre Ware zu 8 —12 Mark das Hundert ohne Verlust abzusetzen, wenn sie nicht schon im Sommer oft vielleicht die gleiche Summe aus den von I der es sich zunächst angelegen sein liess, dahin oder nur wenige Stunden am Tage beschäftigt Die j zu wirken, dass Minimalpreise für alle Baum- werden können. Es ist mit Sicherheit anzu- zukommen und die Notwendigkeit eines Schutzes, sowie Errichtung von Fu tterplätzen den Schülern anzuempfehlen. Ganz besonders aber wird der Wunsch ausgesprochen, dass auch in den Fort bildungsschulen die heranwachsende Jugend in noch eingehenderer Weise auf die Notwendig keit, den nützlichen Vögeln Schutz zu gewähren, hingewiesen wird. — Die Anlage eines neuen Friedhofes zu Rostock gab kürzlich bei der Beratung durch die Bürgervertretung Veranlassung zu einer eingehenden Debatte. Hieran knüpfte sich eine längere Erörterung über die Frage, ob die Grab pflege künftig in städtische Regie über nommen werden sollte und deshalb die Ein- j richtung eines städtischen Gärtnereibetriebes er- ' forderlich wäre. Von der Deputation, welche i diese Frage durchgearbeitet hatte, wurde dann der Anlage einer städtischen Friedhofsgärtnerei zugestimmt. In der Bürgervertreter-Sitzung aber widersprachen mehrere Abgeordnete leb haft diesem Projekt, es hiess: wenn die neue Friedhofsanlage einen landschaftlichen Cha rakter tragen sollte, dann sei die Anstellung eines Gärtners zwar notwendig, doch dürfe diesem keinerlei Verkauf von Pflanzen, Kränzen, Blumen usw. gestattet sein, damit keine Konkurrenz für die ansässigen Handels- j gärtner dadurch entstehe. Nach einer längeren Aussprache wurde diesem Vorschlag zugestimmt, d. h. es soll auf dem neuen Friedhofsterrain die Anlage einer Gärtnerei für später vorge nommen werden, doch darf der Gärtner keine j Arbeiten für Private übernehn en. Die Mittel zu einer Gewächshausanlage, sowie die Errichtung einer Gärtnerwohnung, ebenso eines Sargmagazins wurde abgelehnt. — Es empfiehlt sich für die Rostocker Handelsgärtner trotz dem, auch in Zukunft ihre Interessen ebenso energisch zu vertreten und auch dahin zu wirken, dass die Handelsfreiheit gewahrt wird. Wir wollen hoffen, dass auch an anderen Orten die handeltreibenden Berufsgärtner die gleichen Er folge erzielen. — Knospenschutz gegen die Vögel. In den Wintermonaten verursachen bekanntlich ' äusser den Meisen, Kreuzschnäbeln, vor allem ! die Sperlinge grossen Schaden durch Anhacken nicht nur der Fruchtknospen bei Beerenobst etc., sondern durch vollständiges Zerstören der Knospen bei Blütensträuchern. Als zweck mässiges Mittel empfiehlt sich, um das Anpicken zu verhindern, das Bespritzen mit einer Brühe, welche aus 4 Liter Wasser in dem 2 kg Kalk gelöst sind, dem nach der Verbindung noch 4 kg Kupfersulfat in 8 Liter Wasser gelöst zugesetzt werden. Um ein besseres Haften auf den Bäumen zu erzielen, wird es zweckmässig sein, ausserdem kurz vor der Anwendung noch 500 g Kienruss und etwas Lehm hinzuzusetzen. Das Bespritzen soll ferner bei trocknem, nicht zu windigem Wetter vorgenommen werden, damit eine gleichmässige Verteilung der Flüssig keit möglich ist. — Zur Förderung des Obstbaues in Bayern hat das Ministerium neuerdings die Kreisregierungsbezirke angewiesen, darauf auf merksam zu machen, dass die infolge der Reblaus, oder der teueren Unterhaltung auf gegebenen Weinberge und ähnliche Gelände dem Obstbau nutzbar gemacht werden. Die meisten derartigen Grundstücke können bei Berücksichtigung der Bodenverhältnisse und Lage für die verschiedenen Obstarten ertrags fähig gemacht und dadurch hohe Erträge erzielt werden. Im Deutschen Reich macht sich ein von Jahr zu Jahr steigender Konsum bemerk bar macht, der bekanntlich durch das Ausland zum grössten Teil gedeckt werden muss. — Ein Schwindler als Grundstückskäufer. Der Gärtnergehilfe Paul M. wurde infolge ver schiedener schwerer Betrugsfälle zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und hätte eine härtere Strafe erhalten, wenn nicht die Beteiligten ihm I durch beispiellose Leichtgläubigkeit seine Be trügereien sehr bequem gemacht hätten. Er trat bei dem Handelsgärtnereibesitzer K. in O. als Gehilfe ein und als er bald wahrnahm, dass dieser seine Gärtnerei gern verkaufen möchte, gab er an, ein Vermögen von 15 000 Mk. zu besitzen, ebenso dass er nicht abgeneigt sei, das Geschäft für 22 000 Mk. zu übernehmen. Der Kaufvertrag wurde auch wirklich, ohne dass sich der Besitzer über die Verhältnisse des M. näher informierte, abgeschlossen. Der erstere trug auch die nicht unerheblichen Kosten, während sein früherer Gehilfe nun mehr den Gärtnereibesitzer spielte — einnahm und ausgab — doch dabei mehr in den Wirts häusern als in seinem Pseudo-Geschäfte lebte. Da auf dem Gärtnereigrundstück kein Wohn haus vorhanden war, trieb M. die Frechheit soweit, dass er ein Nachbarhaus von einem Restaurateur für 6 500 Mk., ebenfalls nur durch Versprechungen und ohne einen Pfennig An zahlung, erwarb. Diesmal war es ihm leicht, die Kosten zu tragen, da ihm leider von allen Seiten Kredit und Vertrauen entgegengebracht wurde. Als aber im Herbst vorigen Jahres die Termine zur Auflassung und zur Anzahlung herbei kamen, verschwand der Betrüger auf Nimmerwiedersehen, nachdem er noch eine Reihe von Gastwirten und Gewerbetreibenden um eine beträchtliche Summe geprellt hatte. M. wurde bald gefasst und zu der obigen Strafe verurteilt. — Es ist unbegreiflich, wie ein Handelsgärtner seinen mühsam erworbenen Besitz in so leichtfertiger Weise einem jugend- lichen Gehilfen überliefert und nicht einmal Erkundigungen über den vermeintlichen Käufer einzieht; noch dazu, nachdem dessen Lebens wandel und Auftreten bei jedem Fernstehen den Verdacht erwecken musste. — Polnischer Boykott deutscher Liefe ranten. Eine bekannte Samengrosshandlung in Aschersleben erhielt von der landwirt schaftlichen Bank in Lemberg den nach folgenden Brief: „Ueber Postkarte ohne Datum ! gestatten wir uns zu eröffnen, dass, wie wohl wir für die offerierten Samen einen ansehnlichen Bedarf haben und die Preislage uns Rechnung ' gibt, eine Geschäftsverbindung mit Ihnen aus- ‘ geschlossen ist, da angesichts der Haltung der j dortigen Bevölkerung zu der Polen-Enteignungs- Vorlage wir als unsere Pflicht es erachten, preussische Waren zu boykottieren und den Bedarf an Sämereien im Königreich Polen und anderwärts, wenn auch zu höheren Preisen, voll einzudecken.“ Diese in unkorrektem Deutsch abgefassten Zeilen sind jedenfalls um ! so weniger angebracht, wenn man berücksichtigt, welche Rechte gerade die Polen Ostdeutschlands unter dem Schutze des Deutschen Reiches geniessen. Ebenso wie die polnischen Landes produkte nach dem Westen in die deutschen Bezirke wandern, so bedeutet das eine unverständ- licheHandlung vonderbetreffenden landwirtschaft lichen Bank zu Lemberg, eines ausländischen Institutes. Wohin würde es wohl führen, wenn die Deutschen in ähnlicher Weise die polnischen Erzeugnisse, sei es bei der Landwirtschaft oder Industrie, boykottieren woller. Die Verhält nisse liegen aber in dem obigen Falle noch wesentlich anders. Es wird unbedingt deutscher Samen gebraucht, und die Folge davon ist, dass die landwirtschaftliche Bank in Lemberg ihre Bezüge aus zweiter Hand macht; und da durch zweifellos 10 oder 20 •/• teuerer kauft, nur um ihren Grundsätzen treu zu bleiben und nicht von deutschen Firmen direkt zu beziehen. Die Frage aber: ob es richtig ist, den deutschen Samen „zu höheren Preisen" durch polnische Zwischenhändler zu beziehen — bedarf wühl kaum einer weiteren Erörterung!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)