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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19080000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19080000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 10.1908
-
- Ausgabe No. 1, 4. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 2, 11. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 3, 18. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 4, 25. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 5, 1. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 6, 8. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 7, 15. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 8, 22. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 9, 29. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1908 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1908 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1908 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1908 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1908 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1908 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1908 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1908 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1908 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1908 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1908 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1908 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1908 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1908 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1908 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1908 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1908 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1908 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1908 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1908 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1908 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1908 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 10.1908
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- Der Handelsgärtner
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Preise von Fall zu Fall, d. h. je nach Jahres zeit und Ortsverhältnissen festgesetzt werden, diese Qualitätsabstufungen aber, welche die Grundlage derPreisebilden, müssen einheitliche sein. Solche Qualitätsabstufungen lassen sich aber keineswegs in einer einzelnen Gruppe feststellen, wie auch die heute angenommenen Qualitätsbezeichnungen in der Baumschulbranche erst das Ergebnis mehrfacher Verhandlungen von eigens dazu gewählten Fachleuten und Kommissionen bildet. Immerhin betrachte ich es als einen wesentlichen Fortschritt, dass man in einzelnen Gruppen überhaupt soweit ge diehen ist, dass man an der Nützlichkeit und Durchführbarkeit von Mindestpreisen nicht mehr zweifelt. Wenn diese Erkenntnis allgemein geworden ist, dann ist auch die Frage schon zum grössten Teil gelöst. Leider sind wir heute auch noch nicht annähernd soweit. Die grosse Masse, glaubt noch nicht an die Durch führbarkeit der Idee. Man meint vielfach, man arbeite den Schleuderern noch in die Hände, indem diese erst ihr Geschäft machen, wenn andere solidere Firmen sich zu einer Erhöhung der Preise entschliessen. Die grosse Frage ist also die, welche Mittel stehen einem grossen Vereine zu Gebote, die ausserhalb der Vereinigung stehenden Berufsangehörigen soweit zu beein flussen, dass diese gezwungen sind, ihrerseits ebenfalls die Vereinsabmachungen zu berück sichtigen. Man kann die Frage auch dahin formulieren: „ Ist der Einfluss und die Macht einzelner Schleuderfirmen so gross, dass sie die Bestrebungen eines grossen Vereins, der etwa — sagen wir zwei Drittel der Interes senten — einschliesst, zu durchbrechen und deren Beschlüsse zu vereiteln?“ Diese ebenso vielseitige, verwickelte wie interessante Frage will ich im zweiten Teile dieses Artikels an der Hand von Beispielen aus einer mir geläufigen gärtnerischen Branche zu beantworten versuchen. Ich werde mich in einzelnen Punkten nur auf Voraussetzungen stützen können, glaube aber doch den Beweis zu erbringen, dass die abwartende und zweifelnde Haltung vieler Berufsgenossen durchaus unberechtigt ist. Diese ab wartende Haltung schädigt unseren Beruf eben so sehr als die Schleuderkonkurrenz der hier in Frage kommenden Firmen selbst. Die Vereinigung produzierender Gärtner von Lokstedt und Umgegend möge also versichert sein, dass die übel empfundene Kritik der Redaktion eine ebenso berechtigte wie wohl meinende war, denn derartige Fragen lassen sich nur durch eine offene Aussprache in Vereinen oder in der Fachpresse lösen. Hier bei soll aber noch der geboren werden, der es allen recht macht und allen nach Wunsch redet oder das Wort führt. Der deutsche Gartenbauhandel im Jahre 1907.*) I. Die allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland steht noch unter dem Einfluss der andauernden Hochkunjunktur in Industrie und Handel. Wenn auch zunächst kein Stillstand eingetreten ist, so wird doch allgemein damit ") Ein Situationsbericht aus Thalackers Kalender 1908. Die Red. gerechnet, dass der Höhepunkt für manche Exportartikel erreicht ist. Wir haben im Jahre 1907 sicher mit einem glänzenden Resultat unseres Auslandshandels, soweit die Einfuhr wie auch die Ausfuhr in Frage kommen, zu rechnen. Dennoch befinden wir uns in einer schweren wirtschaftlichen Krisis infolge des aussergewöhnlich hohen Diskontos und der Un sicherheit auf dem Geldmarkt, indem die un günstige amerikanische Finanzlage auch in ganz Europa nachteilig einwirkte. Von denjenigen Geschäften, welche mit fremden Mitteln arbeiten müssen, wird die Verteuerung des Geldes und die hohen Bankzinsen als eine drückende Last empfunden. Im Gartenbauhandel sind diese wirtschaftlichen Verhältnisse gleichfalls von Ein fluss, wenn auch niemals wie in den Produktions zweigen der Industrie eine aussergewöhnliche Steigerung des Bedarfes zu verzeichnen ist, soweit nicht Witterungseinflüsse hierbei mass gebend sind. Ebensowenig ist bei einem Rück gang der Industrie ein fühlbarer Ausfall zu konstatieren, obgleich sich heute schon häufig die Geldknappheit bei den Lokalgeschäften in einem matten Geschäftsgänge bemerkbar macht. Die Handelsverträge haben, soweit die Einfuhr in Frage kommt, in der Baumschulen" brauche einen günstigen Einfluss ausgeübt, doch leider sind manche Hauptabsatzgebiete wie Oesterreich-Ungarn und die nordischen Länder durch hohe Zölle für uns nahezu gänzlich ver schlossen. Im allgemeinen ist aber noch kein Rückgang speziell mit Bäumen und Sträuchern infolge der preiswerten Angebote zu verzeichnen, zumal niedrige Rosen nach England und Amerika wesentlich gestiegen sind. Die Einfuhr von Holland ist andererseits infolge der Zölle bei Coniferen und Alleebäumen zurückgegangen; dagegen lässt sich eine Steigerung bei immer grünen Pflanzen auch in Treibsträuchern, bei letzteren wohl infolge des grossen Bedarfes, feststellen. Soweit die Einfuhr von Topfpflanzen in Frage kommt, ist eine ganz bedeutende Zu nahme in Belgien zu verzeichnen, auch dem Werte nach ist unser Export sehr gestiegen. Holland beteiligte sich ferner in Forstpflanzen und Rosen und in jedem Jahre in grösserem Umfange mit frischem Gemüse, auch frischem Obst am Import. Die zollfreie Einfuhr von Schnittblumen machte sich auch in den Kreisen fühlbar, die früher gegen jede Belastung einge treten sind, zumal die Blumengeschäfte unter einer drückenden Konkurrenz infolge der billigen Preise für Schnittblumen, die zeitweise in enormen Mengen eingeführt werden, zu leiden haben. Von den Produzenten der verschiedenen Zweige des Gartenbaues sind zum Teil mit Erfolg Preiserhöhungen in die Wege geleitet worden; es möge hierbei auf die Vereinigungen in Dresden, Leipzig und Hamburg für die Topfpflanzenbranche, sowie auf die Beschlüsse des „Bundes der Baumschulenbesitzer“ hinge wiesen sein. Im verflossenen Herbst liessen sich die höheren Preise aber infolge des ruhigen Geschäftsganges nicht nach Wunsch durchführen. In der Baumschulenbranche besonders ist man viel zu zaghaft, nur wenige Firmen haben die in den Katalogen festgesettzen Preise, bei den dabei vereinbarten Stärken angegeben. All gemein aber tritt die Ansicht hervor, dass für alle gärtnerischen Produkte höhere Preise verlangt werden müssen, wenn ein lukratives Geschäft überhaupt möglich sein soll. Vor allem sollten in den gärtnerischen Offerten blättern und Tageszeitungen alle Räumungs- und Sonderangebote, die stets nachteilig ein wirken, vermieden werden. Die ungünstigen Geldverhältnisse be wirkten andauernd einen schleppenden Eingang der Aussenstände; eine Besserung ist keines wegs eingetreten. Alle Bestrebungen, kürzere Zahlungstermine einzuleiten, werden gegenwärtig durch die ungünstige Lage des Geldmarktes verhindert. Auch unser Auslandshandel leidet vor allem nach dem Osten und Norden, unter zuweitgehender Kreditnahme, die auch von Seiten der holländischen und belgischen Kon kurrenz leider unterstützt wird. Nach der heutigen Geschäftslage ist zunächst eine Bes serung in dieser Hinsicht nicht zu erwarten. Die überhandnehmende einheimische Pro duktion in den wichtigsten Zweigen der Gärt nerei, zumal soweit Baumschulartikel, Topf pflanzen, auch Schnittblumen und Sämereien in Frage kommen, steht in keinem Verhältnis zum Absatz. Die Lage der Züchter gestaltet sich infolge der Steigerung des Grund und Bodens, der Verteuerung der technischen Anlagen und der Rohprodukte, der höheren Arbeitslöhne etc. immer schwieriger; mit einer Verzinsung des Anlagekapitals ist kaum zu rechnen. Auf jeden Fall muss eine Förderung des Exportes zur Entlastung des heimischen Marktes von den grossen Firmen angestrebt werden. Ausserdem ist eine Einschränkung der Anzucht, unter keinen Umständen eine Erweiterung der Kul turen; geboten. In den Frühjahrsmonaten wer den wir gezwungen sein, besonders für Flieder und Maiblumen Absatz im Ausland zu suchen, wenn nicht auch hierin eine Ueberlastung des Markles stattfinden soll. Die Witterungsverhältnisse haben im verflossenen Jahr für die Kulturen nicht günstig eingewirkt und manche Misserfolge hervorge rufen. Die aussergewöhnlich hohe Kälte, welche am 20. Januar eintrat, hat unersetzliche Ver luste für das ganze östliche und mittlere Deutsch land gezeitigt, besonders der Samenbau hat in Gemüse- und landwirtschaftlichen Sämereien schwere Verluste aufzuweisen. Die kühle Früh jahrs- und Sommerwitterung mit Ausnahme kurzer Wärmeperioden im Mai und August hat für die Entwicklung der Topfpflanzen und der Samenernten nachteilige Folgen gehabt. Dagegen machte die selten schöne Herbst witterung zwar manches gut, rief aber auch ein so drückendes Angebot in Schnittblumen und Blütenpflanzen hervor, dass dadurch aber mals Verluste für den Züchter als Produzent infolge zeitweiser völliger Entwertung zu ver zeichnen sind. Für den Baumschulenversand wirkte die Trockenheit, die vielfach in Süd- und Ostdeutschland eintrat, sehr nachteilig. Aus unserm Versuchsgarten/) Von G. Wendt-Rötha. VI. Freiland-Salat. In dem berühmten königlichen Küchen gärten zu Versa illes fanden sich im Anfang des ') Den neu eintretenden Abonnenten werden die Artikel „Aus unserem Versuchsgarten“ I, II. III, IV und V auf Wunsch unberechnet nachgeliefert. Die Red. ! vorigen Jahrhunderts als grosse Merkwürdigkeit unter anderm 14 Sorten Salate, eingerechnet Lattiche, römischen Bindsalat und andere. Salat bedeutete früher einfach ein Sammelname für alle Gemüsesorten, deren Blätter roh, mit Essig und Oel zubereitet, genossen wurden. Sämtliche 14 Arten bildeten eine auf die Zeitfolge be rechnete Zusammenstellung vom frühzeitigen bis zum Herbstgebrauch. Da hieraus von selbst auch ohne geregelte Zucht, Spielarten entstanden, so versuchte man damals schon, wie es hiess, „aus diesem Labyrinth“ herauszukommen durch Bildung eines Systems. Auf zwei Haupt abteilungen: I. Kopfsalat, II. Bindesalat folgten nach der Farbe der Blätter vier Ordnungen: Grüner, Gelber, Roter und Rotgefleckter; ferner unterschied man noch frühe und späte Salate. Auf dieser Basis suchte man nun durch gute Kultur Verbesserungen herbeizuführen durch Trennung der einzelnen Gattungen, wie Kopf-. Bindesalate oder Sommer-Endivien usw. In jedem kleinen Verzeichnis finden sich heute übersichtlich alle Sorten sorgfältig geordnet; insbesondere haben es unsere Züchter in der Anzucht der Kopfsalatarten zu einer wohl kaum noch zu verbessernden Vollkommenheit gebracht, wodurch der Anbau im grossen und kleinen und die damit verbundene Ertrags fähigkeit wesentlich unterstützt wird. Allen örtlichen Einwirkungen, Boden, Klima, auch den Markt-Verhältnissen ist Rechnung getragen Wenn man sich auch keine übertriebene Vor stellung von den Erträgen des Salatanbaues mehr machen kann — obwohl man ihn, seiner schnellen Entwicklung wegen, als Vor-, Zwischen- und Nachfrucht verwerten kann -— denn die Höhe des Marktpreises hängt meist von den gerade herrschenden Witterungs- und Zeitverhältnissen ab — so können günstige Verhältnisse oft recht gute Einnahmen bringen. Für jeden Gemüsegärtner ist es ausserdem von grösster Wichtigkeit, dass er den Salat so frühzeitig als möglich, sowohl bei Kastenkulturen, wie im freien Lande fertig hat, denn wenige Tage Unterschied sind bekanntlich von grosser Bedeutung für den Preis. Trotz der enormen Einfuhr aus dem Westen, wird für frühen und späten Kastensalat, ebenso für zeitige Lieferung von Freilandsalat ein guter Preis erzielt; die Rentabilität übertrifft nach unserer Ansicht alle anderen Frühgemüse — ausgenommen vielleicht Kohlrabi — ganz bedeutend. Wer sich aber mit der Frühgemüsekultur beschäftigt, sollte nie mals versäumen, die neuen, nach unserer Ueber- zeugung brauchbaren Salatsorten die in den Handel kommen zu prüfen, es ist manches gute dazwischen. Ausserdem degenerieren be kanntlich alle Gemüse mehr oder weniger, sie arten aus, wie der Fachmann sagt; auch des halb ist es notwendig, dass mit der Sorte nach einigen Jahren gewechselt wird. Betrachtet man ferner zur Zeit der Ernte Kopfsalat und. daneben Kopfkohlfelder, so ist der bedeutend grössere Prozentsatz von Aus schussware, also der Ausfall an nicht ver kaufsfähiger und schlecht entwickelten Köpfen bei Kohlarten, häufig auffallend, obgleich es auch hierin Ausnahmen gibt. Bisher kann man aber immer noch mit grösserer Zuversicht eine Berechnung der abzugebenden und zu ernten den Salatköpfe, unter normalen Verhältnissen aufstellen. Die folgenden teils neuere und neuesten Sorten sind besonders empfehlens wert. — Die Erweiterung des Türkenschanz parkes zu Wien. Nachdem sich die städtische Verwaltung entschlossen hat, ca. 100000 qm für den Preis von 800 Kronen zur Vergrösse rung des Türkenschanzparkes anzukaufen, dürfte in den nächsten Jahren für die österreichische Reichshauptstadt eine neue, grosszügige, moderne Parkanlage entstehen. Die Pläne und Vor arbeiten sind bereits so weit fertig gestellt, dass mit der Anlage auf dem hügeligen Ter rain, welches sich vortrefflich für diese Zwecke eignet, demnächst begonnen werden kann. Die Ausführung der gärtnerischen Arbeiten ist auf drei Jahre verteilt und vor allem sind auf dem abfallenden Gelände Kaskaden, Grotten, Teiche, sowie die Schaffung künstlicher Fels partien in der Art der Kreuzberganlage zu Berlin vorgesehen. — Das Preisausschreiben für den Schil lerpark zu Berlin. Die Erlangung von Ent würfen ist am 24. Dezember veröffentlicht. Es wurden für die drei besten Entwürfe Preise von 5000, 3000 und 2000 Mark ausgesetzt. Die Preiserteilung erfolgt durch ein Preisgericht von zwölf Mitgliedern, zu denen unter anderen die Gartendirektoren Mächtig-Berlin, Encke- Köln und von Engelhardt-Düsseldorf, sowie die Professoren Max Liebermann-Berlin, Schultze-Naumburg-Saaleck und A. Licht wark-Hamburg gehören. Die für den Wett bewerb massgebenden Bedingungen und sonstigen Unterlagen können gegen vorherige Einsendung von Mk. 5, die dem Bewerber nach Einlieferung der Arbeiten zurückerstattet werden, vom Bureau der städtischen Parkverwaltung Berlin, Rat haus, Zimmer 119 bezogen werden. Die Ent würfe sind spätestens bis zum 1. April 1908 abends 8 Uhr abzuliefern. — Buschobstanlagen — die kein Geld einbringen. In einer Versammlung des „Ober hessischen Obstbauvereins“ ist zutreffender weise darauf hingewiesen worden, dass manche unrentablen Buschobstanpflanzungen, die nie mals irgend einen nennenswerten Ertrag bringen werden, in Oberhessen vor Jahren entstanden sind. Wer sich hat verleiten lassen , die billigen Angebote gewissenloser Baumschulen firmen zu berücksichtigen und schlechtes Ma terial zu beziehen, der wird infolgedessen auch keinen Nutzen aus seiner Buschobstanlage er warten können. Zu jeder Buschobstanlage müssen, wie wir auch im „Handelsgärtner“ schon wiederholt betont haben, nur erstklassige, durchaus gesunde Bäume verwendet, ausserdem sollte die sorgfältigste Sortenwahl getroffen wer den, nur dann ist eine wirkliche Rentabilität möglich. Ganz besonders aber muss immer wieder davor gewarnt werden, die Bäume zu dicht zu pflanzen, denn daraus ist so mancher Misserfolg herzuleiten. Ausserdem sind die Bodenverhältnisse einer genauen Untersuchung zu unterziehen, denn bekanntlich stellen die meisten Obstarten auch hierin besondere An sprüche. Leider wird noch viel zu häufig die Ansicht auch in gärtnerischen Kreisen geteilt, dass jedes Grundstück sich zur Anpflanzung von Buschobst eignet. — Lerne kalkulieren! Unter dieser Spitz marke gibt der „Konfektionär" einen trefflichen Ratschlag, der auch den deutschen Gärtnern vorgehalten werden kann. Es heisst darin: „Gerade jetzt, wo die Bilanzen das Ergebnis der Jahresarbeit aufweisen, wird mancher Ge schäftsmann, dessen Schlussresultat nicht den erwarteten Hoffnungen und Wünschen entspricht, zu der Ueberzeugung gelangen, dass in erster Reihe eine gründliche, sachgemässe Kalkulation die Basis für den Erfolg eines jeden Unter nehmens ist. Die grössten Umsätze allein machen es nicht, sie müssen vielmehr auf Grund von soliden Preisen erzielt werden, die einen angemessenen Nettoüberschuss lassen und zu denen auch, mit nur gelegentlichen Ausnahmen, tatsächlich verkauft wird. Sie dürfen nicht nur in den Preislisten stehen." Das sind goldne Worte. Auch im gärtnerischen Handel fehlt es, wie wir schon früher in einigen Artikeln ausgeführt haben, an einer rationellen Kalku lation und daher kommen die unsinnigen Schleuderpreise, an denen unser Gartenbau handel ständig krankt. — Wieder ein neuer Erfolg im Kampfe gegen das Verhängen der Schaufenster. Der Provinzialrat der Rheinprovinz in Koblenz hat in seiner letzten Sitzung nunmehr definitiv die Verordnung über das Verhängen der Schaufenster an den Sonntagen aufgehoben und der Rheinprovinz volle Schaufensterfreiheit gewährt. Dass dies bevorstehe, hatten wir im „Handelsgärtner“ bereits berichtet. Die Verordnung tritt am 1. Januar 1908 äusser Kraft. Auch in Thüringen scheint man mit diesem alten Zopf endlich aufräumen zu wollen. So ist neuerdings dem Landtag von Reuss j. L. von dem dortigen Ministerium ein Gesetzent- wurf, betr. die Feier der Sonn- und Festtage, zugegangen, die das Verhängen der Schaufenster an Sonntagen nicht mehr verbietet. — Zur Anlage eines Stadtparkes zu Graudenz bewilligten die Stadtverordneten 600 Mk. für die Ausarbeitung eines Planes, sowie den Betrag von 5000 Mk. für die Vor arbeiten. Dieser Stadtpark soll östlich der Rehdener Chaussee auf dem Gelände des so genannten Stadtwaldes innerhalb der nächsten Jahre angelegt werden. •— Was ist unter einer Woche im Sinne des Krankenversicherungsgesetzes zu ver stehen? Eine Woche umfasst sieben Tage, einen Sonntag und sechs Werktage. Das ist der Sprachgebrauch. Anders ist die Woche aufzufassen, wenn es sich um die Bemessung der Dauer einer Beschäftigung im Kranken- l versicherungsrecht handelt. Da'hat die Woche nur 6 Tage, denn es zählen nur die Werktage, an denen die versicherungspflichtige Arbeit geleistet wird. Die „Arbeitswoche“ umfasst 6 aufeinander folgende Werktage, wenn nicht etwa auch an Sonntagen in dem in Frage kommenden Betriebe gearbeitet wird. — Zur Bekämpfung der Blutlaus ist im Herzogtum Braunschweig ein Gesetzentwurf den verschiedenen Korporationen, u. a. auch dem Gartenbauverein für das Herzogtum Braun schweig zur Begutachtung zugegangen. Sowohl die Landwirtschaftskammer zu Braunschweig, wie auch die Mitglieder des Gartenbauvereins haben sich für diesen Gesetzentwurf ausge sprochen und es für unbedingt notwendig er achtet, wenn auf diesem Wege die Bekämpfung der Blutlaus durchgeführt wird. Es ist zu er warten, dass auch von anderen Vereinen im gleichen Sinne dieses Vorgehen der Regierung unterstützt wird. Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. — Im finnischen Landtage wurde ein Gesetzantrag zur Bekämpfung von Pflanzen krankheiten und Einschränkung der Verbreitung schädlicher Insekten abgelehnt. Die Einfuhr amerikanischer Stachelbeerbüsche zu Versuchs zwecken wurde zugelassen. Es ist bekannt, dass man in Kanada gewisse Sorten Stachel beeren kultiviert, die den Angriffen des Stachel beermeltaues weniger ausgesetzt sind, und will man diese in Finnland einführen. Auch eine in Finnland unter dem Namen Grosse gelbe glatte sehr verbreitete Sorte hat sich als wider standsfähiger erwiesen. Auch unter den Sorten englischer Herkunft befinden sich einzelne, die dem Pilze mehr Widerstand leisten als andere, z. B. Whinhams Industry und Whitesmith (Woodward).
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