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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19080000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19080000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 10.1908
-
- Ausgabe No. 1, 4. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 2, 11. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 3, 18. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 4, 25. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 5, 1. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 6, 8. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 7, 15. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 8, 22. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 9, 29. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1908 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1908 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1908 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1908 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1908 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1908 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1908 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1908 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1908 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1908 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1908 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1908 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1908 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1908 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1908 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1908 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1908 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1908 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1908 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1908 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1908 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1908 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 10.1908
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 17. Beilage zu »Der Handelsgärtner.“ Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 25. April 1908. Aus der Zeit —für die Zeit! Dem deutschen Handel begegnen noch viel fach Schwierigkeiten, welche mit der Unsicher heit der Verkehrsverhältnisse auf den auslän dischen Bahnen Zusammenhängen. So wird jetzt wieder über die unzulänglichen Verhält nisse auf den russischen Bahnen geklagt, von denen ja auch die dahin exportierenden gärtnerischen Firmen ein Klagelied singen können. Seit dem russisch-japanischen Kriege ist diese Unsicherheit infolge der inneren Wirren des grossen Zarenreiches beständig gestiegen, so dass jetzt der preussische Handelsminister wiederholt aus Geschäftskreisen interpelliert worden ist, ob nicht die Reichsregierung Wandel herbeiführen kann. Der Handels- minister hat nun die Berliner Handelskammer befragt, wie es mit diesen geschilderten Nach teilen stehe und die Handelskammer hat den Bescheid erteilt, dass die erheblichen Trans portverzögerungen vielfach Zinsverluste, häufig auch das Verderben und bei Saison artikeln die Unverwendbarkeit der Ware zur Folge hätten. Ausserdem werde über Schä digung, Minderung und gänzlichen Ver lust der Güter auf dem Transport oder bei der Einlagerung geklagt. In dem Bericht der Berliner Handelskammer heisst es, dass die Zahl der Fälle, in denen Sendungen unterwegs beraubt oder gänzlich gestohlen werden, immer noch in der Zunahme begriffen sei. Es müsse jedoch anerkannt werden, dass die Eisenbahndirektion Berlin mit Erfolg bemüht sei, die Reklamationen, insbesondere die zahl reichen Erstattungsanträge über beschädigte Sendungen, schnell zu erledigen. Die Abwick lung einzelner Schadensfälle ziehe sich aller dings infolge des ausserordentlich ge ringen Entgegenkommens der russischen Bahnverwaltungen und wegen ihres überaus langsamen Geschäftsganges vielfach über ein Jahr und länger hin. Hoffentlich gelingt es nun der Regierung, auf Grund des gegebenen Materials eine Besserung der Zustände herbei zuführen. Zwischen Japan und China drohen wieder Verwicklungen auszubrechen. Die Chinesen haben einen wirtschaftlichen Boykott gegen die Japaner ins Werk gesetzt. Die Gilde der chinesischen Kaufleute von Hong kong beschloss, die chinesischen Handels agenten in Nagasaki, Kobe und Yokohama anzuweisen, keine weiteren Aufträge auf japa nische Waren zu erteilen und die bereits be orderten Waren in Schiffen zu befördern, die nicht japanischer Nationalität seien. Es fehlt nur noch, dass da hinten in dem Wetterwinkel aufs neue ein Sturm losbräche und sich die Chinesen und Japaner wieder in den Haaren lägen. Man spricht gewiss viel davon, dass Europas Kartoffelbau bedroht sei. Vor etwa 3 Jahren machte sich in Westdeutschland und Dänemark eine neue Kartoffelkrankheit geltend, die an einzelnen Orten grosse Verwüstungen anrichtete und allgemein als „Kräuselkrank heit" bezeichnet wurde, während man sie jetzt wissenschaftlich als Ringkrankheit bezeichnet. Sie bewirkt eine gelbgraue Verfärbung der ring förmigen Gefässbündel, die zunächst am Nabel ende erscheint. Zu dieser Krankheit gesellte sich dann die Blattrollkrankheit, die eben falls von Jahr zu Jahr gefährlicher aufgetreten ist. Graf Arnim Schlagenthin hat jetzt auf die Gefahren aufmerksam gemacht, welche diese Krankheiten unserem Kartoffelbau bereiten. Die Krankheiten haben bereits alle Sorten in Deutsch land ergriffen, mit Ausnahme weniger Neu züchtungen, die aber nicht einmal den 1000. Teil des Saatkartoffelbedarfs zu decken ver möchten. Graf Arnim hat aus allen Teilen des Reiches etwa 400 Sorten Saatkartoffeln bezogen, die sich ausnahmslos als schwer in fiziert erwiesen. Es folgert daraus, dass schon im Frühjahr 1908 ein Mangel an guten Speise kartoffeln eintreten werde. Brauchbare Pflanz kartoffeln seien fast überhaupt nicht vorhanden. Er meint, dass die nächste Ernte eine Miss ernte sein und nur 1/3 der sonstigen Produktion ergeben werde. Er gewärtigt einen Ausfall von 30 Millionen Tonnen im Jahre 1908, d. h. von mindestens 600 Millionen Mark. Zur Be kämpfung der Krankheiten kann der Autor leider noch keine Vorschläge machen, da das Wesen derselben noch nicht hinreichend er forscht ist. Die Schaffung eines Wasserweges für die Handelsstadt Leipzig in Form eines Elster-Saalekanals ist ihrer Verwirklichung wieder näher gerückt. Das seinerzeit zusammen getretene Komitee wird eine Kanalbau-Aktien gesellschaft ins Leben rufen, welche den Bau Nadelholzarten, sowohl für den Gärtner wie für den Waldbesitzer. Picea alba, die Schimmel fichte, ist trägwüchsiger und im Binnenklima weniger üppig als unsere gewöhnliche Fichte. In Norden Deutschlands, an den Küsten und auf sandigem, armem Boden ist es aber die ge gebene Nadelholzart. Besonders als Windschutz hat sie nicht ihres gleichen und auf den Inseln der Nord- und Ostsee ist die Schimmelfichte als Windbrecher und zur Befestigung der Dünen neben Pinus montana unersetzlich. Auch Picea Alcockiana wird hier vereinzelt angeboten und ist wohl nicht zu zweifeln, dass es sich hier um die echte, jetzt Picea bicolor getaufte Art handelt. Aber auch Picea Alcockiana besitzt nur ein untergeordnetes gärtnerisches Interesse. Man möchte fast sagen, sie ist unter Umständen geradezu hässlich und überdiess selbst als üppige, gesunde Pflanze keineswegs so schön wie unsere Fichte. Weit willkommener für den Landschafts gärtner würde Picea ajanensis sein. Picea Engelmanni ist nach und nach durch die schönere Picea pungens und deren Verietäten verdrängt, im übrigen jener aber fast gleichwertig und im Verhalten und der Wirkung ähnlich. Als älterer Baum soll P. Engelmanni P. pungens an Schön heit sogar übertreffen. Sehr empfindlich ist leider Picea orientalis, wenigstens als jüngere in die Hand nimmt. Gebraucht werden etwa Pflanze. Dennoch verdient die Kaukasusfichte, 16 — 18 Millionen Mark. wie der deutsche Name der Picea orientalis Die Veröffentlichung des neuen Wein- lautet, als im trockenen Binnenklima gut ge- gesetz-Entwurfes hat in die Kreise der deihend, mit Hinsicht auf ihren schönen, Weinhändler eine begreifliche Erregung gebracht, geschlossenen Wuchs und die dunkle Benadelung Wein ist danach das durch alkoholische Gärung als Kontrastpflanze in Koniferengruppen grösste aus dem Safte der frischen Weintraube her- Beachtung. Für Massenpflanzungen kann sie gestellte Getränk. Der Verschnitt ist gestattet, wohl nur im Nordwesten Deutschlands in Betracht doch darf Weisswein nicht mit Süd- oder Süss- kommen. Sie gedeiht am besten bei Seiten weinen verschnitten werden. Zucker darf nur schütz in mässig feuchtem, sandigem Lehmboden, bei ungenügender Reife der Trauben und in wächst aber selbst unter günstigen Verhältnissen bestimmtem Quantum zugesetzt werden. Geo- verhältnismässig langsam. Von den Kiefern graphische Bezeichnungen dürfen nur noch ver- verdient die Weymouthskiefer und die ihr wandt werden, wenn sie wirklich das Herkunfts- nahestehende Tränenkiefer vom Himalaya, land angeben. Es ist verboten, Wein nach- Pinus excelsa, unsere grösste Aufmerksamkeit, zumachen. Zweifellos wird durch das Gesetz Die gewöhnliche Strobe oder Weymouthskiefer, der Unsolidität im Weinhandel scharf zu Leibe gegangen, es enthält aber auch einige Härten, welche den Protest in den Kreisen der Wein händler begreiflich erscheinen lassen. Empfehlenswerte Gehölze für einfachere Gärten und Park pflanzungen unter besonderer Berücksichtigung der westholsteinischen Produktion. V. (Schluss.) Wenden wir uns den Fichten oder Picea- Arten zu, so ist unter diesen für uns Picea pungens von grösstem Interesse. Es verdient immer von neuem Hervorhebung, welche Vor teile die Pflanzung von Sämlingen gegenüber der Pflanzung von veredelten Picea pungens- Varietäten bietet. Gerade unter den Sämlingen finden sich prächtige blaue und silbergraue Individuen. Schliesslich ist auch die grüne Stammform, die nur etwas silbriggrau schillert, eine schöne Konifere. Für Wildgärten ist sie unter allen Koniferen in erster Linie zu berück sichtigen und ihre Frosthärte und noch mehr ihre Widerstandsfähigkeit gegen Fabrikrauch und Staub machen sie zu einer der besten Pinus Strobus ist in den letzten Jahren wegen der Empfänglichkeit des Baumes für den Blasen rost etwas in Verruf gekommen. Ausserdem eignet sie sich für die Anlagen in der Nähe der Grosstadt insofern weniger, als sie rauch empfindlich ist. Das sind aber auch ihre ein zigen Fehler, die durch ihre sonstigen, höchst wertvollen kulturellen Eigenschaften, wie Rasch- wüchsigkeit und Anspruchslosigkeit voll aufge wogen werden. Selbst in Massen angepflanzt, wirkt diese Kiefernart durch ihr bläuliches Grün und die dichte Bezweigung niemals so ermüdend, wie unsere deutsche Kiefer in reinen Beständen. Noch schöner ist die äusserst langnadelige Pinus excelsa, bei der auch das Blaugrün der Nadeln noch intensiver hervortritt, als bei Pinus Strobus. Bisher war diese Kiefer im Handel sehr selten und ist es daher sehr erfreulich, dass die Firma J. Heins Söhne einen Versuch gemacht hat, die Art mehr einzuführen. Gewiss sind auch die Zürbelkiefer, Pinus Cembra und die österreichische Schwarzkiefer, Pinus austriaca und selbst Pinus montana und deren Unterarten in ihrem dekorativen Werte nicht zu unterschätzen, aber für Massenanpflan zungen kommen alle drei nicht in dem Masse in Betracht wie Pinus Strobus. Alle diese Kiefern haben indes den Vorzug, auch im trockensten Binnenklima gut fortzukommen. Pinus austriaca ist in den Bodenansprüchen die genügsamste Art und gehört mit Picea pungens und Tsuga canadensis zu den wenigen Nadel hölzern, die gegen Hütten- und Fabrikrauch verhältnismässig unemptfindlich sind. Obwohl die österreichische Schwarzkiefer nicht die Dimensionen erreicht wie Pinus silvestris, wirkt sie durch ihren kandelaberartigen Astbau, die breite dichte Krone und das schwärzliche Grün der üppigen Nadeln in der Gesamterscheinung dennoch imposanter als jene. Der Pinus austriaca nahe verwandt ist Pinus Laricio, die korsische Schwarzkiefer. Sie soll noch widerstands fähiger gegen Stürme und in den Bodenan sprüchen genügsamer sein, steht indes der P. austriaca sowohl an Frosthärte wie an Schön heit nach. Die dritte wichtige Kiefer für unsere Zwecke ist Pinus Cembrä. Trotz ihres langsamen Wuchses ist sie ein Zierbaum ersten Ranges. Obwohl sehr frosthart, stellt sie an Boden und Luftfeuchtigkeit doch höhere An sprüche, als die übrigen Kiefernarten. Die Form Pinus Cembra sibirica soll sich durch die stahl blaue Tönung der Nadeln und schönere vollere Benadlung auszeichnen. Professor Mayr erhebt sie zur eignen Art und gibt an, dass sie die europäische Zürbel durch grössere Dimensionen übertreffe. Es ist aber fraglich, ob das, was in den Baumschulen als Pinus Cembra sibirica geht, die von Mayr beschriebene Art ist. Fest steht indes, dass wir es bei den Zürbelkiefern mit in Wuchs undBenadelung ziemlich abweichen den Formen von grösserem und geringerem Zierwert zu tun haben. Aehnlich der Zürbel verhält sich auch die Krummholzkiefer, nur ist sie an den Boden weit genügsamer. Für den Landschaftsgärtner kommt hauptsäch lich die Wuchsform Pinus montana var. uncinata, die baumartig wächst, in Betracht. Wie die Schimmelfichte ist sie eine der besten Holz arten für die Aufforstung der Dünen. Unsere gemeine Kiefer, die übrigens völlig freistehend sich weit schöner als in geschlossenen Beständen entwickelt, ist als ausgesprochene Lichtholzart bekannt. Das Verhalten der anderen Kiefern in dieser Beziehung ist ver schieden. Am grössten ist das Schattenerträgnis bei der Weymouthskiefer, demnächst bei Pinus Cembra, dagegen stehen Pinus austriaca und Pinus montana in ihrem Lichtbedürfnis der ge meinen Kiefer näher. Nicht erwähnt habe ich Pinus Banksiana und Pinus rigida. Es wurde schon eingangs erwähnt, dass sie an Zierwert den genannten Kiefernarten bedeutend nachstehen. Ihr Wert liegt in ihrer Genügsamkeit und der Anpas sungsfähigkeit an schlechte Bodenverhältnisse. Zur Aufforstung von Oedländereien werden sie in Massen verwendet. Auch Pinus flexilis, die Nevadazürbel dürfte mehr forstliches als gärt nerisches Interesse beanspruchen. Die Douglasfichte oder Douglastanne, Pseudotsuga Douglasi, ist in den Kreisen der Landschaftsgärtner seit langem geschätzt, lange bevor man von Seiten der Forstwirte sich zu Massenanpflanzungen entschloss. Als wesent licher Vorzug gilt die ausserordentliche Rasch- wüchsigkeit des Baumes, der eine schlanke, locker bezweigte, in eine schmale Spitze endi gende Krone bildet. Die blaugraue Form ist härter, leider aber nicht so raschwüchsig als die grüne Form. Obwohl man sonst die blauen Formen der edleren Koniferenarten ohne jede Einschränkung als der grünen Stammform Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der „Verein selbständiger Handelsgärtner Badens" veranstaltete eine 2. Frühjahrsbörse Sonntag, den 3. Mai in Karlsruhe. — Für den Pflanzenverkehr geöffnet ist, wie das Reichs amt des Innern bekannt gibt, das Zollamt Goirle (Nordbrabant). — In Halle a. Saale verstarb im 48. Lebensjahr der auch in weiteren Kreisen bekannte Gartenbauingenieur Paul Krütgen. — Mit der Jubiläums-Ausstellung der Handwerker Steiermarks wird auch eine Gartenbau-Ausstellung verbunden sein. Es hat sich ein Unterausschuss gebildet, der sich speziell mit den Vorarbeiten für die Gartenbau-Aus stellung beschäftigen wird. — Pie Obstbau-Genossenschaftzu Schlan- ders (Tirol) will sich, ähnlich wie Meran, mit der Grosskultur des Weissen Winter-Kalvill befassen, und es sind innerhalb der letzten 6 Monate nicht weniger als 40 000 junge Bäume angepflanzt worden. Der Boden, ebenso die klimatische Lage soll sich gerade für diese Obstgattung vorzüglich eignen, so dass man sich einen recht guten Erfolg von der neuen Anlage verspricht. Äusser dem Weissen Winter- Kalvill werden auch noch andere in der hiesigen Gegend besonders geschätzte Sorten berück sichtigt. Die Genossenschaft hat eine eigene grosse Baumschule eingerichtet, um sich das Anpflanzungs-Material selbst heranzuziehen. — Die diesjährige Spargelkampagne in Braunschweig. Wir haben kürzlich die Stellung nahme der Produzenten hervorgehoben und werden heute von anderer Seite darauf auf merksam gemacht, dass, wie auch die „Braun schweiger Landesz.“ kürzlich berichtete, die Konservenfabrikanten auch nicht untätig ge wesen sind. Soweit es ihnen nicht möglich war, direkt mit den Produzenten Abmachungen < zu treffen, haben sie sich die besten Lagen durch Abschlüsse mit Besitzern von Spargel plantagen, die ausserhalb der neugegründeten Genossenschaft stehen, gesichert. Hierbei wird zweifellos eine gute Ernte vorausgesetzt und ausserdem angegeben, dass die Produzenten zuerst so hohe Forderungen gestellt hatten, welche die vorjährigen Preise um 20 °/o für die ersten Stärken übertrafen, so dass an eine Einigung gar nicht gedacht werden konnte. Auch der Rückgang des Rohspargelversandes, der aber wohl mit auf die schwachen Ernten der letzten Jahre zurückzuführen ist, wurde hervorgehoben. Immerhin glauben die Fabri kanten, die auch nach auswärts Abschlüsse gemacht haben, dass sie ihren Bedarf voll ständig zu decken in der Lage sind und da her mit Ruhe dem Vorgehen der Genossen schaft entgegensehen können. In den Pro vinzen Hannover und Sachsen gibt es ganz bedeutende Spargelanlagen, die meist ihre Originalpflanzen von Braunschweig bezogen haben und deren Produkte von Kennern mit dem dortigen Spargel als gleichwertig ange sehen werden. Wir zweifeln nicht, dass diese Ausführungen hauptsächlich dazu bestimmt sind, die Spargelzüchter zurückzuschrecken und zu beeinflussen. Doch lässt es sich andererseits nicht verkennen, dass eine grosse Umsicht und eine vorzügliche Leitung dazu gehört, um den Verkauf eines solchen empfindlichen Gemüses, wie es der Rohspargel nun einmal ist, durch Eröffnung genossenschaftlicher Verkaufsstellen in den Grosstädten durchzuführen. Der Verlauf der bevorstehenden Wochen wird zweifellos den Beweis erbringen, wie weit es überhaupt möglich ist, den Kampf zwischen den Produ zenten und Fabrikanten aufrechtzuerhalten. Wir werden noch später Veranlassung nehmen, da rauf zurückzukommen. — Der Anbau von Spätblumenkohl in Schleswig. Neuerdings hat ein Interessent, wie es heisst aus Berlin, mit verschiedenen Bewohnern der Insel Pellworm bei Husum Abmachungen getroffen, wodurch diese sich verpflichteten auf Kontrakt grössere Mengen Blumenkohl für August und September anzu bauen. Das milde Klima und der vortreffliche Marschlandboden der Insel sollen sich für die Gewinnung dieses geschätzten Tafelgemüses ganz besonders eignen. Die Insel Pellworm ist ringsum mit Deichen umgeben und ein Ueber- rest der ehemaligen Insel Nordstrand, welche sich vor das westliche Schleswig vor Jahr tausenden lagerte, doch damals von den her anstürmenden Meereswogen in viele kleine Inseln und Dünen aufgeteilt wurde, soweit nicht das Marschland überhaupt verschwunden ist. — Zum Konkurs der Firma Franz Raabe in Danzig-Langfuhr wird uns mitgeteilt, dass die Gläubiger, zu denen auch viele Lieferanten aus gärtnerischen Kreisen gehören, nur 4 Proz. ihrer Forderung erhalten werden. Einer Aktiva von 7 500 Mk. steht eine Passiva von 52304 Mark gegenüber. Raabe übernahm auf eigne Rechnung das Geschäft seines Vaters im Jahre 1899 und verlegte vor 2 Jahren sein Geschäft nach Oliva unter Aufwendung bedeutender Mittel. Da es ihm nicht möglich war, die Bauparzellenwunschgemäss zu verkaufen, wuchs die Zinsenlast so sehr, dass es zum Konkurs kommen musste. Der Betrieb des Geschäftes wurde zunächst im vollen Umfang aufrecht er halten, weil die Konkursverwaltung mit einem Verkauf des Anwesens, wenn auch bei den heutigen Verhältnissen unter dem Werte, rechnet, — Deutschland als Absatzgebiet für französisches Obst. In dem „Auskunftsblatt des französischen Ackerbauministeriums" wird den französischen Obst-Exporteuren empfohlen, sich mehr als bisher um den Absatz ihres Obstes in Deutschland und der Schweiz zu bemühen. In diesen Ländern würde es den französischen Früchten leicht sein, der ita lienischen Konkurrenz die Spitze zu bieten. Auf den englischen Märkten würde dagegen das Obst französischer Herkunft immer mehr durch das Obst aus den Vereinigten Staaten, Australien, Tasmanien, den Kanarischen Inseln usw. verdrängt. Um die Ausfuhr zu erleich tern und ein öfteres Umladen der Früchte zu vermeiden, wird auch vorgeschlagen, zwischen Boulogne und den nächstgelegenen deutschen Häfen Dampffährboote einzurichten. Auch die Verpackung undAufmachung des italienischen Obstes sei nicht so gut wie das der genannten Länder, — Vernichtung der Maikäfer in einem französischen Arrondissement. In dem fran zösischen Arrondissement Meaux hat man seit 20 Jahren einen energischen Kampf gegen die Maikäfer geführt. Das Ergebnis ist eine bedeutende Abnahme dieser Schädlinge, denn während im Jahre 1889 noch über 143 000 kg Maikäfer vernichtet werden konnten und noch im Jahre 1898 104 000 kg eingeliefert wurden, ist dieses Quantum jetzt schliesslich auf 33 000 und im Jahre 1907 auf etwa 8000 kg ge sunken, trotzdem der Feldzug ebenso energisch betrieben wurde wie früher. Der Fang fand in den grossen Flugjahren, d. h. in Zwischen räumen von drei Jahren statt. Die Kosten dieser Massnahmen seit dem Jahre 1889 waren nicht unerheblich. Sie beliefen sich auf über 133 000 Franken. Da das Arrondissement Meaux ein Areal von 126 000 Hektaren um fasst, entfallen indes an Kosten, auf das ein zelne Jahr berechnet, nur fünf Centimes auf den Hektar. Dieser kleinen Ausgabe steht doch ein nicht zu unterschätzender Nutzen gegenüber, denn der Schaden, den Maikäfer und Engerlinge in Garten und Feld anrichten, ist bekannt.
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