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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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keit nach Altersabstufung und Zusammensetzung; seine Physiognomie ist eine völlig andere ge worden. Die Mannigfaltigkeit der Holzarten mischungen, die urwüchsige, verschiedenglied- rige Bestandesverfassung ist auf weiten Gebieten durch reine, gleichaltrige Bestandesformen ab gelöst, wenige bevorzugte Holzarten treten in den Vordergrund, die von Natur schwächeren Holzgewächse verdrängend. Als Beweis hier für mögen wenige Zahlen aus den im Jahre 1900 angestellten Erhebungen über die Holzarten verbreitung im Deutschen Reiche hier folgen. Von der gesamten Waldfläche Deutschlands sind nur noch 32,5 0/0 mit Laubhölzern und dagegen 67,5 0/0 mit Nadelholz besetzt. Hiervon entfallen auf die Laubholzarten: Eichen 7,4 0/0, Birken, Erlen, Aspen 5,5 0/0, Weiden 0,3%, Buchen und sonstige Laubhölzer 14,3 %, Mittel waldungen 5%; auf die Nadelholzarten ent fallen: Kiefer 44,6%, Fichte 20,1%, Weiss tanne 2,7 %, Lärche 0,1%. Nahezu 2/3 der deutschen Waldfläche sind also mit Kiefern und Fichten bestanden, 1/7 derselben nimmt die Buche ein, während alle übrigen Holzarten, wie Eichen, Eschen, Erlen, Ahorne, Ulmen, Linden, Pappeln und Weiden, Edeltannen, Eiben und Lärchen, nicht zu vergessen die zierlichen Prunus-, Sorbus- und Pirus-Arten, insgesamt auf 1/5 der gesamten Waldfläche zurückgedrängt und zum Teil im Verschwinden begriffen sind, so dass sie wegen ihrer Seltenheit in forst botanischen Merkbüchern Aufnahme finden. Bedauerlich ist der Rückgang von Eichen und Edeltannen, woran menschliche Eingriffe, die in falscher Waldbehandlung, nicht ent sprechender Nachzucht, einseitigen Rentabilitäts berechnungen liegen, die Schuld tragen. Hervorgehoben zu werden verdient, dass wenigstens im Westen, mehr aber noch im Südwesten des Reiches der Anteil der Laub hölzer an der Zusammensetzung des Waldes ein ungleich grösserer ist als im Norden und Osten, obschon auch jene Gebiete von dem Siegeszuge der Fichte und Kiefer nicht unbe rührt blieben. Von allen Waldbäumen erfreut sich namentlich die Fichte infolge ihrer leichten und einfachen Anzucht, ihrer Wuchs leistungen, sowie ihrer umfangreichen Ver wendungsfähigkeit gegenwärtig im forstwirt schaftlichen Betrieb einer ausserordentlichen Wertschätzung. Da jedoch die Wirtschafts geschichte der Waldungen lehrt, dass die An forderungen an die Walderzeugnisse einem steten Wandel unterworfen sind, so ist es auch nicht wohlgetan, durch die Anzucht nur weniger, heute besonders bevorzugter Holzarten den Erfolg der forstwirtschaftlichen Tätigkeit — einem Spieler gleich — wenigen Losen anzu vertrauen und einer fernen Zukunft die Bahnen ihrer wirtschaftlichen Bedürfnisse vorzeichnen zu wollen. Mehr aber noch als wirtschaftliche Rück sichten stehen waldbauliche Bedenken der Be vorzugung nur weniger Holzarten und der Bildung ausgedehnter reiner Bestände entgegen. Es ist eine in der Land- und Forstwirtschaft mehr und mehr erkannte Tatsache, dass die Zahl der Schädlinge aus der Insekten- und Pflanzenwelt mit der Ausdehnung von Rein kulturen — wie das ja auch im Gartenbau festzustellen ist — in erschreckendem Masse wächst und dass deren Verheerungen unge heure Ausdehnung anzunehmen imstande sind. Für die Vereinigten Staaten von Nord amerika wird der jährliche Insektenschaden an landwirtschaftlicher Ernte auf über eine Milliarde Mark geschätzt, und für Oesterreich wird dieser Schaden an den vier Hauptgetreide arten im Jahresdurchschnitt auf 70 Millionen Mark angenommen. In den Jahren 1872/76 brachte in Bayern und Böhmen der Fichten borkenkäfer 5 Millionen Festmeter Holz zum Absterben, die Nonne vernichtete gemeinsam mit dem vorgenannten Schädling in den Jahren 1853/58 in Ostpreussen 10 700 ha und in Oberbayern 1889/92 rund 6000 ha Fichten wald, und der Kiefernspanner zerstörte 1892/96 in Mittelfranken rund 1200 ha. Weiterhin mag noch erwähnt werden, dass der Kiefernbaumschwamm (Trametes pini) in den preussischen Staatsforsten jährlich für über eine Million Mark Schaden anrichtet. Wenngleich die Arbeiten der entomolo gischen, pfianzenpathologischen und bakterio logischen Institute Mittel an die Hand geben, sich gegen diesen Ansturm drohender Gefahren zu schützen, so liegt doch für den Wald der wirksamste Naturschutz in der Rückkehr zu naturgemässen Waldformen, d. h. also zum Mischwald. Zu demselben Resultat führen aber auch die Forderungen einer rationellen Holzzucht. Wenn eine Baumart mit Aussicht auf höchst möglichen Erfolg angebaut werden soll, so müssen deren standörtliche Anforderungen möglichste Berücksichtigung finden. Die rich tige Beurteilung des Standortes und die sach gemässe Auswahl der Baumarten bilden die Grundlage für den Forstbetrieb. Dass aber die Verschiedenartigkeit der Standorte nicht genügend ausgenützt werden kann, wenn für grosse Gebiete nur einige oder wenige Holz arten Berücksichtigung finden, bedarf wohl keines Nachweises. Bodenkundliche Unter suchungen und klimatische Beobachtungen über den Standortswert vermögen wohl wich tige Aufklärungen zu geben, das sicherste Kriterium aber bietet das Vorhandensein alter Bestände, weil in ihnen die verschiedenen Standortsfaktoren in ihrer Gesamtwirkung zum Ausdruck gelangen. Und wo immer eine Baumart ohne des Menschen Zutun während Jahrhunderten oder Jahrtausenden aus eigner der Gruppe Bayern des Verbandes der Ver sammlung beiwohnten. Hierauf ergriff Albert Ort mann-Nürnberg das Wort und wies auf das Interesse und die Begeisterung hin, mit welcher man in Bayern den Zusammenschluss aller selbständigen Gärt ner (wir bemerken hierzu, dass eine Vereinigung der Baumschulenbesitzer in Bayern seit 2 Jahren bereits existiert. Die Red.) überall aufgenom men hat und hält eine derartige Vereinigung zur Vertretung der Interessen der Gärtner Bayerns für unbedingt notwendig. Dabei äusserte sich Albert Ortmann, der zwar Mecklenburger, aber seit einer Reihe von Jahren in Bayern ansässig ist, dahin, dass der oft erhobene Vorwurf, die bayrische Gärtnerei sei rückständig, unberech tigt sei, da sie sich infolge der geologischen Gestaltung des Landes sowie des Fehlens blühender Industrie-Gegenden besonderen Ver hältnissen hätte anpassen müssen. Wenn auch die Blumengeschäfte in München und Nürn berg sicher mit denen anderer Grosstädte des Reiches in Wettbewerb treten könnten, und viele Plätze auch in ihren kulturellen Leistungen einen Vergleich aushielten, so brauche doch die bayrische Gärtnerei grosse Mengen fremder Erzeugnisse, obgleich sicher der grösste Teil im Lande selbst gezogen werden könnte. Er glaubte daher, dass der neue Verband hierin Wan del schaffen könne; ferner solle dieser auch auf das Ausstellungswesen und den Handel Einfluss gewinnen und einen regen Austausch der Er zeugnisse des Landes an den Konsumplätzen durch führen. Nachdem der Vortragende noch auf die Organisation näher eingegangen war, wobei er die unmittelbare Mitgliedschaft mit persönlichem Stimm- und Antragsrecht hervorhob, bemerkte er noch, dass die „Süddeutsche Gärtner-Zeitung“ sich bereit erklärt habe, dem Verein ihre Spalten kostenlos zur Verfügung zu stellen und dass damit die Herausgabe eines eigenen Organs vermieden werden könne. Zum Schluss brachte der Red ner den Antrag ein, einen eigenen bayrischen Verband zu gründen, der einstimmige An nahme fand. Der Vorsitzende stellte nunmehr den letzten Teil des Vortragenden Ortmann, die Annahme der „Süddeutschen Gärtner-Zeitung“ als Verbandsorgan, zur Beratung. Hierauf wurde dem 1. Vorsitzenden des „Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands“ Heinrich Kohlmannslehner-Britz-Berlin das Wort erteilt, der sich ausführlich über die Ziele des Verbandes deutscher Handelsgärtner aus sprach und betonte, dass doch die Interessen sämtlicher deutschen Gärtner die gleichen wären. Er bedauert den bei der Gründung eines bay rischen Verbandes hervortretenden Partikularis- mus und wünscht, dass auch die bayrischen Handelsgärtner mehr national sein möchten. Wenn auch der Verband in den 23 Jahren seines Bestehens nicht das gewesen wäre, was er hätte sein müssen, so ginge er doch hoffent lich einer neuen Blütezeit entgegen. Er em pfiehlt nicht den Anschluss an die badische Strö mung, sondern die bayrischen Handelsgärtner möchten sich dem deutschen Verband an schliessen. Auch der nächste Redner, Max Ziegenbalg-Laubegast als 2. Verbandsvor sitzender wies auf die Zentralisation der deut schen Gärtner in einem allgemeinen Verband hin und erwähnte die bisher erreichten Erfolge: Die Bekämpfung des Hausierwesens; die öffent lichen Pflanzen-Auktionen; die Einführung des Eilgutversandes für Baumschulenartikel etc. Er hätte gewünscht, dass Ortmann sich in seinen Ausführungen mehr mit dem „Verband deutscher Handelsgärtner" befasst hätte, weil dieser es doch wohl verdiente, dass seiner Existenz hierbei Erwähnung getan werde. Er warnte vor dem Anschluss gerade an die von Baden ausgehende Bewegung, die ihre Lebens fähigkeit bis jetzt noch nicht bewährt hätte und hält den Anschluss an den deutschen Handels gärtner-Verband für erfolgreicher, zumal bei den Eingaben an gesetzgebende Körperschaften, sowie auch durch das Zusammenwirken aller Gärtner. August Bete-München glaubt, dass ein bayrischer Handelsgärtner-Verband (von einem allgemeinen „Oho“ unterbrochen), wohl nicht nötig sei, da man beispielsweise in München durch die „Bayrische Gartenbau-Gesellschaft“ stets alles Wünschenswerte erreicht habe. Auch er hält den Anschluss an den „Verband der Handelsgärtner Deutschlands“ für unumgäng lich notwendig und macht im Namen der Münchener Handelsgärtner seine Zustimmung hierbei abhängig. Ausserdem wies der Redner in seinen Ausführungen noch darauf hin, dass die Bewegung in Nürnberg von den badischen Handelsgärtnern hervorgerufen worden sei. — J. G. Roth-München erinnerte an den Fürsten Bismarck, der den deutschen Stämmen ihre Eigenheit lassen wollte. Er ist für die Grün dung einer engeren bayrischen Handelsgärtner- Vereinigung, hielt aber den Anschluss an einen grösseren Verband auch für notwendig. In seiner Erwiderung erklärte Albert Ort mann-Nürnberg, dass er nicht den Gegensatz zwischen Nord und Süd verschärfen wolle, hier handele es sich um die Wahrung der In teressen der bayrischen Handelsgärtner. Er habe aber die Ueberzeugung, dass der Deutsche nicht für eine grosse, allgemeine Zentralisation geschaffen sei, er meine vielmehr, die Dezen tralisation sei der Entwicklung aller seiner Fähigkeiten (?) günstiger. Er hielt es für über flüssig, auf die bestehenden Verbände hinzu weisen. Auf die Aeusserung eines Vorredners erwidert er, dass der Gedanke von den Nürn berger Handelsgärtnern schon längst gehegt und endlich ausgeführt sei, die Absicht eines Anschlus ses an den badischen Verein bestände nicht. — Auch Oekonomierat Hofmann-Nürnberg sprach sich für einen selbständigen bayrischen Verband aus, da nur auf diese Weise die Interessen des Landes erfolgreich wahrgenommen werden könnten. Er hält eine Vereinigung aller selb ständigen Gärtner für wichtig, sobald die Ge setzgebung eintritt und Vertretung der gärt nerischen Interessen sich notwendig machte, er lässt auch dem Verbände deutscher Handels gärtner volle Gerechtigkeit wiederfahren. — August Bete-München erwiderte, dass er schon im Herbst vorigen Jahres von W. Prestinari- Wieblingen aus veranlasst worden sei, etwas für die Gründung eines bayrischen Verbandes zu tun und zu diesem Zwecke in Nürnberg eine Versammlung einzuberufen. —- Auch hiergegen legte Albert Ortmann Verwahrung ein und be merkte, weder ihm noch anderen Herren sei davon etwas bekannt gewesen. Nachdem Heinrich Kohlmannslehner nochmals seine Stellungnahme erläuterte und für den Anschluss an den deutschen Verband ein getreten war, auch auf die Dahlien-Gesellschaft etc. zurückkam, machte ihn der Vorsitzende darauf aufmerksam, dass seine Ausführungen zu weit gingen, und ersuchte ihn bei der Sache zu bleiben, auch handele es sich jetzt nicht um den zu gründenden bayrischen Handelsgärtner- Verband, sondern es stände die Zeitungsfrage zur Beratung. Er ersuchte die Vertreter des Verbandes, die Redefreiheit nicht zu weit in Anspruch zu nehmen. Hierauf hob Kohl mannslehner nochmals die Zweckmässigkeit grosser Vereinigungen hervor, indem er auch auf den Bund der Landwirte als „unsere grosse Schwester“ hinwies und empfahl, anstatt der „Süddeutschen Gärtner-Zeitung“ das „Handels blatt“ als Vereinsorgan zu benutzen. — Auch Ziegenbalg legte abermals die Vorteile des Anschlusses an den „Verband der Handels gärtner Deutschlands“ klar und entgegnete auf das Ersuchen des Vorsitzenden, sich kürzer zu fassen, dass es sich doch um ein so wichtiges Vorhaben handele, das nicht mit wenigen Worten und übereilt abgetan werden könne. Er be dauerte auch, dass die Einberufung der Ver sammlung in so einseitiger Weise nur in der „Süddeutschen Gärtner-Zeitung“, nicht auch im „Handelsblatt“ erfolgt sei und empfahl dringend, das „Handelsblatt“ als Organ zu wählen. Nach einer kurzen Pause gelangten zwei Resolutionen zur Beratung. Hierzu erklärte noch Hof mann-Nürnberg, dass die Süd deutsche Gärtner - Zeitung schon lange Zeit den bayrischen Handelsgärtnern umsonst zugehe und deshalb die Einladung darin ergangen sei. Die erste Resolution wünscht die Gründung einer Landes-Vereinigung bayrischer Handels gärtner mit dem Anschluss an den „Verband der Handelsgärtner Deutschlands“; in einer im Juli d. J. später in Nürnberg einzuberufenden Versamm lung soll ein Programm hierzu ausgearbeitet werden, während inzwischen das „Handelsblatt“ und die „Süddeutsche Gärtner-Zeitung“ zu be nutzen sind. Dieser Antrag wurde unterstützt von August Bete-München, N. Mayer, Hans H o f m a n n - Nürnberg, P. May er-Bamberg, J. G. Roth- München. — Die zweite Resolution dagegen wünscht die Gründung eines bay rischen Handelsgärtner-Verbandes und beauftragt die Vereinigung Nürnberg-Fürther Handels- gärtner mit der vorläufigen Geschäftsführung. Ueber den Anschluss an eine andere deutsche Verbindung dagegen soll erst im Sommer während einer in Nürnberg stattzufindenden Hauptversammlung beschlossen werden. Zu nächst soll zur Bekanntgabe der Mitteilungen des Verbandes die „Süddeutsche Gärtner-Ztg." benutzt werden. Diese Resolution wird unter zeichnet mit Conrad Tölke, Adam, Simon Dentler, Albert Ortmann, diese sämtlich in Nürnberg, sowie Zeissler und Schönemann. Nachdem Bete nochmals über die erste Resolution und für einen Anschluss an den „Verband der Handelsgärtner Deutschlands“ ge sprochen hatte, auch Ziegenbalg wiederholt auf die Vorteile einer grossen Verbindung hinwies, ebenso den Wert eines weitverbreiteten Ver bandsorgans betonte, bat Kohlmannslehner, der den Partikularismus durchscheinen sieht, nochmals grossherzig und national zu denken und die erste Resolution anzunehmen, für die man sich ja zunächst nicht für die Dauer bin den würde. Dagegen spricht Langguth-Nürn berg für die zweite Resolution, indem er zu nächst die Gründung eines Verbandes wünscht, dann könnte man immer noch weitere Be schlüsse fassen, zumal gegen den „Verband der Handelsgärtner“ nichts vorliege. P. May er- Bamberg machte einen Vermittelungsvorschlag, dagegen erklärte sich J. K. Endres-Schwabach für die Resolution II, ohne dem Verbände der Handelsgärtner feindlich gesinnt zu sein. Nach dem wies Ortmann nochmals auf die Be mühungen der Vorsitzenden des Verbandes, Heinrich Kohlmannslehner und Ziegen balg hin und bemerkte, dass der Eifer dieser Herren in Nürnberg ihm unverständlich sei, da sich doch bisher die Leitung des „Verbandes der Handelsgärtner Deuschlands" in den 23 Jahren seines Bestehens noch nie in Bayern habe sehen lassen. Der Verband sei ihm als ein armer kranker Mann bekannt, der nun mit einemmal gesund sei und sich reorganisiert habe. Er fürchtet, dass dieses neue Leben den Wasser- reisern an alten Bäumen gleiche, man müsse erst das Resultat der Verjüngung abwarten. Nachdem sich die Bayern selbst gerührt hätten, seien 'die Herren plötzlich gekommen und wollten sie nun unter ihren Hut haben, doch könnten die bayrischen Handelsgärtner nun ihre Interessen vortrefflich selbst vertreten. Er er wähnt nochmals, dass man dem „Verband der Handelsgärtner Deutschlands“ nicht feindlich gegenüber stände, ihm nicht einmal die bis herige Vernachlässigung nachtrage, aber in Bayern könnte nur eine bayrische Organisa tion Gutes erreichen, wenn man auch in der grossen Gesamtheit der wichtigen Berufsfragen Schulter an Schulter mit dem „Verband der Handelsgärtner Deutschlands“ stehen wollte. — Nachdem Bete erklärte, dass von der Leitung des „Handelsgärtner-Verbandes“ früher wieder holt Anregungen an ihn ergangen seien, aber in Bayern leider nie etwas erzielt werden konnte, wurde auf den Antrag von Petzold-Erlangen zur Abstimmung über beide Resolutionen ge schritten und es wurden für die erstere 7 Stim men, auf die zweite 55 Stimmen abgegeben. J. G. Roth-München glaubte, dass die Sache in guten Händen sei und spricht den Nürn berger Handelsgärtnern den Dank der Ver sammlung aus. Nach einer Pause übernahm Adam- Nürn berg den Vorsitz und es gelangten die von der „Nürnberg-Fürther Vereinigung“ vorbereiteten Statuten zur Verlesung und Annahme. Roder- Nürnberg sprach noch über die Krankenkasse für die deutschen Gärtner und Ortmann bat, den Kassierer durch baldige Einsendung der Beiträge zu erfreuen,, indem er gleichzeitig auf eine rege Mitarbeit der Beteiligten hofft Rundschau. Handel und Verkehr. — Bleistiftvermerke auf Wechseln. Das Reichsgericht hat entschieden, dass eine mit Bleistift geschriebene Notiz auf einem Wechsel für denselben nicht in Betracht kommt. Ein solcher Vermerk auf dem Wechsel sei ein fach als nicht geschrieben anzusehen. — Aushändigung von Post- und Wertsachen. Der bestellende Bote kann nicht verlangen, dass der Ablieferungsschein oder die Begleitadresse, auch wenn die Sendung nicht mitbestellt wird, vor seinen Augen unter schrieben wird. — Wann sind aus Postkarten aus geschnittene Freimarken gültig? Aus geschnittene Frankostempel aus Postkarten dür fen in Deutschland bekanntlich nicht zur Fran kierung von Postsendungen verwandt werden. Briefsendungen vom Auslande, zu deren Fran kierung ausgeschnittene Frankostempel verwandt sind, werden deshalb vielfach von den deut Kraft sich zu behaupten vermochte, wird der Schluss berechtigt sein, dass sie ihre völlig richtigen standortlichen Bedingungen gefunden hat und wieder finden würde, selbst wenn sie aus irgendwelchen im Bereich der menschlichen Tätigkeit gelegenen Gründen zeitweise ver schwunden war und umgekehrt wird man sehr vorsichtig sein müssen in der Anzucht von Holzarten, deren Ursprünglichkeit in einem Gebiete nicht nachgewiesen werden kann und dann in Zweifelsfällen zum Anbau im ge mischten Bestände schreiten. Der internationale Verband forstlicher Versuchsanstalten hat es sich zur Aufgabe gemacht, Erhebungen über die horizontale und vertikale Verbreitung der forstlich wichtigsten Holzarten in die Wege zu leiten, um ihr natürliches und künstliches Vorkommen und ihr Wuchsverhalten im Be stände festzustellen. Bei der Aufzählung der Vorzüge des ge mischten Waldes darf man auch die Pflege des Waldschönen nicht vergessen. Wenn schon an sich die Waldungen ganz wesentlich zur Verschönerung einer Gegend beitragen, in dem sie die Einförmigkeit des Kulturlandes wirksam unterbrechen, so gilt dies im beson deren Masse vom Mischwald. Mögen grosse zusammenhängende Bestandesmassen einer Baumsorte durch die Mächtigkeit ihres Auf tretens einer erhebenden Wirkung nicht ent behren, mag ein alter Föhrenbestand mit seinen rotbraun geschuppten Schäften und dem immergrünen, von orangegelbem Geäste ge stützten Kronendach, zumal wenn er mit weiss- und rotblühenden Heiden unterwachsen ist, gewiss einen reizvollen Anblick gewähren, oder mag ein alter Fichten- oder Tannenwald durch die Ueppigkeit des Wuchses, die schlanke Gestalt der himmelanstrebenden Stämme mit ihrem lichtdämpfenden dichten Gezweig mächtig auf uns einwirken, wenn wir auf dem weichen
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