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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 9. Beilage zu „Der Handelsgärtner/* Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 3. März 1906. Aus unserm Versuchsgarten. Von Q. Wendt, Rötha. XL Kohlarten. Eine ganz besonders hervortretende Erschei nung konnte bei den Kopfkohlarten in unsern Versuchsfeldern festgestellt werden, indem, wie das bei irgend einer andern Gemüseart der Fall ist, keine ausgeprägte Sortenechtheit zu bemerken war. Von den ca. 15 Versuchs pflanzen einer Sorte waren nur in wenigen Fällen sämtliche ausgebildete Pflanzen konstant und repräsentierten in bestimmter Weise die Grund- oder Stammform. Da wohl ange nommen werden kann, dass die angeführten renommierten Züchter die grösste Sorgfalt auf die Auswahl und Pflege der Samenpflanzen verwenden, kann wohl die Schuld nur auf sehr günstige Witterung zurückgeführt werden, die eine leichte Kreuzung veranlasst hat. Ein weiterer Grund dürfte darin zu finden sein, dass gerade die Kreuzblütler, zu denen ja alle Kohlarten gehören, ausserordentlich zur Hybri disation untereinander neigen und die Samen felder nicht genügend durch andere Kulturen getrennt sind. Man sollte aber gegen ein so ungünstiges Resultat, zumal doch der Gemüse gärtner mit einem sichern Ertrag rechnen muss, unbedingt anzukämpfen suchen. Auch bei den andern Gemüsearten findet sich ja häufig ein gewisser Prozentsatz abweichender Formen neben den wohlausgebildeten Pflanzen, aber das Resultat entspricht doch immer der Eigen art und hat den ausgeprägten Charakter der Stammform. Die in den folgenden Zeilen an geführten Kohlsorten sind übrigens alle durch gängig ausgezeichnet und gehören wohl zu den besten und anbauungswürdigsten, von denen wir auch die meisten zum Anbau im grossen empfehlen können. Für den Gemüsegärtner sind es hauptsächlich die frühen Sorten, welche bei entsprechenden Verhältnissen noch einen Nutzen abwerfen, die späten Sorten dagegen sind nur für den Feldbau geeignet und beson ders für Baumschulen als Wechselfrucht nach dem Abräumen der Quartiere zu empfehlen. a) Weisskohl. Allerfrühester, stumpfspitzer. Einsender: Chr. Mohren weiser, Altenweddingen. Die Sorte bildet mittelgrosse und zuge spitzte Köpfe, welche sehr fest und feinrippig sind. Sie gehört zu den frühesten Weisskohl arten und ist sehr empfehlenswert. Bamberger, allerfrühester. Einsender: Ernst Benary, Erfurt. Diese frühe Marktsorte bildet grosse, aber mehr lockere Köpfe und ist wohl besonders wegen ihrer Frühzeitigkeit beliebt. Im Ge schmack sind die Köpfe vorzüglich, sie ist für Gemüsegärtner als frühe Handelssorte sehr em pfehlenswert. Braunschweiger, grosser, platter. Einsender: Chr. Bertram, Stendal. M. Kornacker, Wehrden a. d. Weser. Chr. Mohrenweiser, Altenweddingen. G. Schröter, Salzwedel. Unter den Weisskohlsorten nimmt dieser wohl den ersten Rang ein und es kann jeder Gemüsegärtner für Gross- und Kleinbetrieb, um sicher zu gehen, ruhig diese wertvolle Sorte zum Anbau wählen. Für Sauerkrautbereitung und Massenkultur, überhaupt für jede Lage und jeden Boden ist dieses Kraut geeignet und empfehlenswert. Es gehört zu den späteren bez. Wintersorten. Casseler, kegelförmiger. Einsender: August Haubner, Eisleben. Eine sehr empfehlenswerte, vorzügliche, mittelfrühe Marktsorte. Die grossen, festen, fein- rippigen Köpfe sind von abgestumpft-kegelför migem Bau und werden von etwas gekräuselten Blättern umschlossen. Die Sorte bleibt niedrig und kurzstrunkig. Erfurter Markt-. Einsender: Weigelt & Co., Erfurt. Gehört zu den frühen Sorten mit kleinen, festen Köpfen und kann bedeutend enger ge pflanzt werden als z. B. der Braunschweiger und andere grosse Köpfe bildende Arten. Erfurter, runder Zucker. Einsender: Ernst Benary, Erfurt. Chr. Bertram, Stendal. Franz Anton Haage, Erfurt. G. Jaensch & Co., Aschersleben. Eine Sorte mit kleinem, aber zartem und im Innern gelblichem Kopf, derselbe hält sich gut und lange ohne zu platzen und gehört zu den frühen Sorten. Erfurter, frühester, runder, kleiner. Einsender: Chr. Bertram, Stendal. Diese Verbesserung vom Einsender ist unter den frühesten Sorten sicher als eine der besten zu empfehlen und bringt trotz obiger Bezeich nung „kleiner“ mittelgrosse, runde und feste Köpfe von platter Form. Die Pflanzen bleiben aber niedrig und sind kurzstrunkig. Ich halte diese Sorte für identisch mit dem „frühen weissen Johannistag“ (Joanet), aber in reiner, sorgfältig ausgewählter verbesserter Art. Magdeburger, platter, weisser. Einsender: A. Grau, Gardelegen. Eine ganz besonders in der Magdeburger Gegend sehr verbreitete Sorte, welche dem „platten Braunschweiger“ ähnelt und sehr grosse, platte Köpfe bildet, aber grobrippiger als letzt genannte Sorte ist. Für den Anbau im Grossen und zur Sauerkrautbereitung sehr empfehlenswert. Ruhm von Enkhuizen. Einsender: Chr. Bertram-Stendal. Franz Anton Haage, Erfurt. Carl Robra-Aschersleben. Diese Sorte ist mittelfrüh und war in der Entwicklung 1904 im trocknen Sommer viel schöner ausgebildet, als 1905 im nassen Spät sommer. Im letzten Jahre blieb sie infolge der häufigen Gewitterregen im Kopf locker bleibt. Erst die späteren Pflanzen brachten schöne und feste Köpfe, welche im Innern schneeweiss und zart sind. Sonst eine sehr empfehlens werte Sorte. Winnigstaedter, spitzer. Einsender: A. Grau, Gardelegen. Bekannt auch unter dem Namen „Windel- steiner“. Eine alte wertvolle Sorte mit zucker hutartigem spitzen Kopf, sehr fest und feinrippig und deshalb besonders auch für den Haushalt beliebt; gehört zu den späten Sorten. b) Wirsing (od. Welschkohl). Eisenkopf. Einsender: Ernst Benary-Erfurt. Chr. Bertram, Stendal. Diese sehr empfehlenswerte Sorte ist kurz ¬ strunkig, gelbgrün, mittelfrüh grosse und feste Köpfe. Sie gedeiht wohl in allen Bodenarten und ist für den Marktverkauf wich tig. Der von anderer Seite eingesandte „Neuer, früher, grosser gelber Eisenkopf“ ist mit obigem identisch. Erfurter, früher Granatkopf. Einsender: Weigelt & Co., Erfurt. Diese Sorte mit ihrem gelbgrünen und spitzen, langgestreckten Kopf und gewellten Blättern wollte hier in leichterem Boden nicht gut schliessen und blieb immer locker, sie eignet sich wohl besser für schweren Boden. Im Ge schmack ist dieselbe delikat. De Vertus, Bertrams verbesserter. Einsender: Chr. Bertram, Stendal. Gehört zu den späten Sorten und bildet sehr grosse, feste und dunkelgrüne Köpfe. Jedenfalls eine der besten späten Marktsorten und dem grossen späten Ulmer sehr ähnlich. Kitzinger, früher, spitzer. Einsender: Ernst Benary-Erfurt. Chr. Bertram, Stendal. Dav. Sachs, Quedlinburg. Der frühe Kitzinger ist allbekannt und ver breitet. Unter den Wirsingsorten jedenfalls der früheste und sicher als solcher sehr empfehlens wert. Die Sorte scheint aber leicht zu degene rieren, da sich unter der eigentlichen spitz köpfigen Stammsorte mit etwas krausen Blättern und gelbgrüner Färbung oft platte und glatt blättrige Köpfe finden, welche auch meist lockerer bleiben. Sonst wohl die beste Früh sorte. Kölner Markt. Einsender: J. C. Schmidt, Erfurt. Eine späte Sorte mit grossem grünen Kopf und krauser Umblätterung. Besonders für den späteren Marktverkauf wertvoll. Ebenso auch für den Anbau im grossen geeignet. Mistbeet, Bertrams allerfrühester. Einsender: Chr. Bertram, Stendal. Von ganz niedrigem, zwergartigem Wuchs mit kleinem, sehr festem, zugespitztem, gelb grünem Kopf. Jedenfalls für die Mistbeetkultur der empfehlenswerteste und beste. Die An zucht der Pflanzen sollte schon im vorangehen den Herbst geschehen, doch sind die Pflanzen frostfrei zu überwintern. Mohrenweisers verbesserter, mittelfrüher, dunkelgrüner. Einsender: Chr. Mohrenweiser, Altenweddingen. Entwickelte sich hier als eine ganz hervor ragende Spezies mit festgeschlossenen und durch weg gleich ausgebildeten Köpfen von dunkel grüner Färbung. Die Sorte ist kurzstrunkig und die Köpfe sind von mittlerer, normaler Grösse. Wolfenbüttler Markt. Einsender: Ernst Benary-Erfurt. Diese Braunschweiger Lokalsorte hat sich auch hier vorzüglich bewährt und ist beson ders als frühester Wirsing sehr zu empfehlen. Die Köpfe sind kraus, gelbgrün, rund und von mittlerer Grösse. Die Pflanzen bleiben kurz strunkig. Verdient als frühe Handelssorte weiteste Verbreitung. c) Rotkohl. Berliner, mittelfrüher, sehr dunkelroter. Einsender: G. Schröter, Salzwedel. Diese Sorte bildet mittelgrosse Köpfe von ganz dunkler Färbung; dabei entwickelt sie sich auch frühzeitig und kann als Marktsorte empfohlen werden. Erfurter, kleiner, blutroter, fester, frühester. Einsender: Ernst Benary-Erfurt. Franz Anton Haage, Erfurt. G. Schröter, Salzwedel. Eine ganz hervorragende Frühsorte, die zwar nur kleine, aber dunkelrote, feste Köpfe bildet. Besonders ist sie auch zur Salatbereitung sehr zu empfehlen und kann in verschiedenen Perioden für frühesten und späten Winterbedarf angebaut werden; sie hält sich sehr gut und lange. Othello. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. M. Kretschmer, Görlitz. Diese Neueinführung geht auch unter dem Namen „tiefschwarzer Braunschweiger Riesen“. Sie muss sicher zu den späten Sorten gerechnet werden. Man erzielt grosse, sehr feste Köpfe von ganz dunkler Färbung und diese Sorte kann als wertvolle für den Handel und Markt empfohlen werden. Zenith (oder Erfurter Schwarzkopf). Einsender: Ernst Benary, Erfurt. Chr. Bertram, Stendal. Franz Anton Haage, Erfurt. Carl Robra, Aschersleben. Hier lernen wir eine Sorte von vorzüg lichem Wert kennen. Ganz dunkelfarbig, auch im Kopf, feinrippig, eignet sich dieselbe sehr gut für die Haushaltung, besonders zur Salat bereitung. Zwischen dieser und „Erfurter Schwarzkopf“ liess sich kein unterscheiden des Merkmal finden und sind beide wohl identisch. Die Sorte bildet grosse, feste Köpfe, die über dem Blattbukett hervorragen. Mohrenkopf. Einsender: Ferd. Kaiser-Eisleben. Diese Sorte ist ähnlich der vorangehend beschriebenen, jedenfalls aber, bei hiesigen Bodenverhältnissen, ist Zenith derselben vor zuziehen. Zittauer Riesen. Einsender: Ernst Benary, Erfurt Ferd. Kaiser, Eisleben. Diese späte Sorte bildet sehr grosse und feste Köpfe und kann als vorzügliche Markt sorte empfohlen werden. Ebenso wertvoll ist sie für Wirtschaftszwecke. d) Rosenkohl. Bei der Kultur des Rosenkohls darf man nicht versäumen, sobald die Strunkhöhe des selben beendigt ist, ungefähr Mitte August den Kopf auszuschneiden oder zu brechen, darauf hin entwickeln sich erst die seitwärts stehenden Rosenköpfe gleichmässig und werden fest. Aigburth. Einsender: A. Grau, Gardelegen. Diese alte englische Sorte behauptet immer ihren Platz unter den besten Rosenkohlarten und kann jedem empfohlen werden. Sie bildet viele grosse und feste Rosen und ist von kräftigem, gesundem Wuchs. Fest und Viel. Einsender: F. C. Heinemann, Erfurt. Wächst im allgemeinen schwächer als vorige Sorte und bringt auch kleinere, aber feste und delikat schmeckende Rosen. Da die Blättchen fest anliegen und nicht gekräuselt sind, bilden sich auch die Rosen fester und haben mehr Gewicht. Eine sehr empfehlenswerte Sorte und besonders gut ausgebildet als einzelne Reihe und nicht in geschlossenem Beet, weil dann die Sonne nicht einwirken kann. Vermischtes. — Der Grunewald bei Berlin hat in den letzten Jahren wiederholt die Oeffentlich- keit beschäftigt. Bekanntlich soll ein grosser Teil des Waldes in eine Parkanlage umgewandelt werden, wozu jedoch zur Zeit die Genehmigung des Kaisers nicht zu erlangen war. Neuer dings faucht der Plan auf, dass von den Wal dungen 500 Morgen abgetrennt werden sollen, um als Erholungsaufenthalt für die kaiserliche Familie reserviert zu werden. Es handelt sich um das Terrain, welches um das Jagdschloss im Grunewald gelegen ist, und dieses Grund stück soll mit Promenaden, Alleen, grossen Rasenflächen etc. versehen werden. Auch macht sich durch diesen neuen Plan eine Verlegung der nach Paulsborn führenden Chaussee not wendig. Wir bezweifeln übrigens die Richtig keit der Angaben in dieser Form, zumal es sich um einen Wald handelt, der dem preussischen Fiskus gehört, dagegen besitzt die kaiserliche Familie bei Potsdam genügend Parkanlagen, welche jederzeit für das Publikum abgesperrt werden können.' — Der Garten beim Wohnhause, so lautete das Thema, über welches vor einigen Tagen Gartendirektor Encke-Köln im „Verein für deutsches Kunstgewerbe“ in Berlin sprach. Er erläuterte hierbei daraufhin, dass der be grenzte Raum, der meist festgelegt wird, nur die Anlage eines architektonischen Gartens er möglicht. Sowohl der verfügbare Raum, wie auch die ganze Anlage des Hauses, die angren zenden Mauern etc. gestatten nur eine bestimmte Ausschmückung mit einer möglichst grossen Raumwirkung. Am vorteilhaftesten könnte ein solcher Garten ausgestattet werden, wenn er sich nur hinter dem Hause erstreckt, schwieriger dagegen sei die Lösung, wenn es sich um die Ausschmückung eines Vorder- sowie eines Hin tergartens handele. Er empfiehlt noch mehr die Anlage von Laubengängen, Hecken und die Anpflanzung von Schlingpflanzen, damit hohe und unschöne Mauern bekleidet werden. Ausserdem macht er darauf aufmerksam, dass die Fenster der Wohnräume auch im Parterre den besten Blick auf den Garten bieten müssen und niemals durch Gehölze zu ver decken sind; dagegen sind Seitengebäude und unschöne Nachbarhäuser durch möglichst dichte Gebüschanlagen oder die Aufstellung und Bekleidung von Baumstämmen etc., wenn nicht alte Bäume vorhanden sind, zu verbergen. Er bedauert zum Schluss, dass meist sehr wenig Mittel zur Unterhaltung und Schmückung der Hausgärfen während der verschiedenen Jahreszeiten aufgewendet werden, obgleich nur ein ständig schön gepflegter Garten eine wirk liche Erholungsstätte und einen Genuss für den Besitzer bedeutet. Ein solcher kleiner Haus garten müsse ebenso, wie die Wohnräume, mit dem Schönsten und Besten geschmückt werden, was die Natur bietet, wobei auch die Wünsche und die Geschmacksrichtung des Besitzers möglichst zu berücksichtigen wären, damit die ser Freude an seinem Garten findet und selbst an der Pflege teilnimmt. — „Ein Blumenfest an der Riviera“. Unter diesem Titel veranstaltete der Verein der Blumengeschäfts-Inhaber zu Berl in ein Kostüm fest in den Concordiafestsälen. Es sollen gegen 1400Teilnehmer in den geschmackvoll dekorierten Räumen gezählt worden sein. Äusser Palmen und Blattpflanzen hatte man Ampeln von Mimosa- und Orangenzweigen angebracht, so wie in den Nischen prächtige Gruppen blühen der Topfpflanzen aufgestellt. Die Ausschmückung der Räume hatten die Firmen Th. Hübner, J. Mecklenburg und Th. Schäfer über nommen und ernteten hierfür allgemeine An erkennung. — Ein Verband deutscher Arbeiter gärten hat sich in Berlin unter dem Vorsitz der Freifrau von Rheinbaben gebildet. Um diese Vereinigung ins Leben zu rufen, hat aus Anlass der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares Frau Konsul Fränkel 5000 Mk. gestiftet. Die Leitung liegt hauptsächlich in den Händen des Generalsekretärs Geheimrat Bielefeldt in Char lottenburg. Sowohl in Charlottenburg, wie im Norden Berlins sind gegenwärtig über 1000 Gartenparzellen an Arbeiter vergeben und demnächst sollen neue Kolonien ins Leben gerufen werden. Sprechsaal. — Betrachtungen über den Blüten flor der Chrysanthemum im Herbst 1905. Von den frühblühenden Sorten, welche fast alle sehr gut geblüht haben, wären zu nächst die Grunerwald-Sorten, wie Mons. Gust. Grunerwald selbst, die allbekannten Sports da von, wie Hildesia lachsfarbiggelb, Parisiana schneeweiss, Louis Lemaire kupfrigrot und Qoachers Crimson glühend dunkelrot zu nennen. Je später der Flor in den Herbst hineinfiel, desto weniger schön waren die Farben des immerwährend trüben und regnerischen Wetters wegen ausgeprägt, wogegen bei schönem Herbstwetter die Grunerwald-Sorie.x\ wohl die sichersten und dankbar blühendsten Herbst blüher zum Schnitt sind. Es kämen weiterhin in Betracht Mad. Gust. Henry weiss, Soleil d!Octobre gelb, William Tricker rosa, Mr. C. Hermann Payne mauvefarbig, Mr. Louis Pemy ockergelb, welche auch im letzten Herbst einen sichern Flor brachten, auch Mrs. Coombes rosa, Henry Second altrot, Nellie Pockett rein weiss, Prine. Alice de Monaco weiss, und dessen schwefelgelber Sport Souv. de Mad. Buron haben prächtige Blumen geliefert. Während Mile. Lucie Duveau sehr frühzeitig ihre schneeweissen, ball förmigen Blumen entwickelte, konnte diese Sorte nicht überall die erwarteten Versprech ungen behaupten, weil der Wuchs der Nenheit etwas hoch und schwachwüchsig ist, so dass sich die Stiele der Blumen nicht aufrecht zu erhalten vermögen. Satin rose und payonnant sind wiederum zwei prächtige rosa Sorten. — Von den im November blühenden Sorten ist als weisse Miss Alice Byron noch immer auf der Höhe der Zeit und hat auch letztes Jahr gut geblüht. Sehr gefällige und schöne Blumen lieferten Maynell dunkelrot und Mad. Stephane Wibaux kanariengelb. Am besten hat sich wohl auch im letzten Herbst wieder die zart malvenrosafarbige W. Duckham bewährt, eine Sorte, die von einer andern kaum übertroffen wird. Sybaris grün, Famia mauve mit grünem Schein, Marie Calvat zartrosa und M. Falzer bronze gelb entwickelten alle leicht ihre schönen Blumen. Ausserdem steht in dieser Zeit die sehr robust wachsende Mad. Paolo Padaelli obenan mit ihrer immens grossen auf meterlangen, straffen Stielen pfirsichrosafarbigen Blume. — Von den im Dezember blühenden Sorten, wo doch immer ein sehr starker Ausfall an Blumen ist, hat auch wieder Francois Pilon goldgelb, sowie Western Ning schneeweiss und Mad. Ph. de Vilmorin weiss mit leichtem gelben Schein sehr schöne grosse, gutgebaute Blumen entwickelt. Princesse B. de Brancovan weiss mit grünlichem Schein ist auch noch immer eine sichere, gute, spätblühende Sorte, auch die im letzten Jahre hinzugekommene dunkelbraun rote Sorte Charles Schwarz, deren gedrungener kräftiger Wuchs den Blumen gute Haltung gibt, zumal um diese Zeit ein gutes Dunkelrot noch fehlt, was nun in Charles Schwarz vorhan den ist. Albin Etzold-Altenburg.
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