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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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Oesterreich-Ungarn: Als feines Tafelobst 20 Kr. Unverpackt oder in Säcken 3 Kr. In sonstiger Verpackung 5 Kr. Rumänien: 15 Lei. Russland: 1,80 R. (brutto). Serbien: 20 Dinar. Schweiz: frei. IX. Aepfel und Birnen, getrocknet, ge dörrt (auch zerschnitten und ge schält) einschliesslich verwert barer Abfälle. Einfuhr nach Deutschland: 4 Mk. Belgien: 10% vom Wert. Italien: 10 Lire. Oesterreich-Ungarn: 20 Kr. Rumänien: 20 Lei. Russland: 4,05 R. Serbien: 30 Dinar. Schweiz: Nicht ausgekernt 5 Frs., ausgekernt 15 Frs., Abfälle 10 Frs. X. Aprikosen und Pfirsiche, getrocknet, gedarrt (auch geschnitten und geschält) einschliesslich verwert- barer Abfälle. Einfuhr nach Deutschland: 4 Mk. Belgien: 10% vom Wert. Italien: 10 Lire. Oesterreich-Ungarn: 20 Kr. Rumänien: 20 Lei. Russland: 4,05 R. Serbien: 20 Dinar. Schweiz: Nicht ausgesteint 3,50 Frs. Ausgesteint 15 Frs. Dörrobstabfälle 10 Frs. XL Getrocknete Pflaumen aller Art. Einfuhr nach Deutschland: Unverpackt od. nur in Fässern oder Säcken bei min destens 50 kg Rohgewicht 4 Mk. In Kisten bei mindestens 10 kg Rohgewicht 5 Mk. In andrer Verpackung 6 Mk. Belgien: In Fässern von mindestens 180 kg oder in Säcken von mindestens 80 kg Bruttogewicht ohne innere Umschliess ungen 15 Frs. In andern Umschliessungen 25 Frs. Italien: 10 Lire. Oesterreich-Ungarn: In Fässern, Kisten, Säcken usw. im Rohgewicht von über 30 kg oder unverpackt 14 Kr., andre 25 Kr. Rumänien: 20 Lei. Russland: 4,05 R. Serbien: 20 Dinar. Schweiz: Nicht ausgesteint 3,50 Frs., aus gesteint 15 Frs. XII. Anderes getrocknetes oder ge darrtes Obst. Einfuhr nach Deutschland: 4 Mk. Belgien: 10% vom Wert. Italien: 10 Lire. Oesterreich-Ungarn: 20 Kr. Rumänien: 20 Lei. Russland: 4,05 R. Serbien: 20 Dinar. Schweiz: Nicht ausgesteint 3,50 Frs., aus gesteint, ausgekernt 5 Fr., Dörrobstabfälle 10 Frs. Wir wollen damit die Uebersicht schliessen. Wir haben in den Positionen schon etwas weiter gegriffen als es sonst der Fall ist. Die verschiedenartig zubereiteten Früchte, die Süd früchte usw. stehen mit unserer Gärtnerei wenig in Beziehung. Hervorgehoben sei nur noch, dass frische Ananas in Deutschland mit 4 Mk., Belgien mit 30 Frs., Italien 1 Lire, Oesterreich-Ungarn 30 Kr., Rumänien 12 Lei, Russland 1,80 R. (brutto), Serbien 100 Dinar beschwert und in der Schweiz frei sind. Misstände auf Obst-Ausstellungen. Der nachfolgende Vortrag, welcher von dem Baumschulenbesitzer J. Haf ne r-Radekow auf der letzten Versammlung des „Vereins der Baumschulenbesitzer Pommerns“ gehalten wurde, lässt sich auch auf andere Länder und Provin zen, woselbst ähnliche Verhältnisse hervortreten, anwenden. Wir machen daher gern davon Gebrauch und danken dem Verfasser dafür, dass er uns die Veröffentlichung gestattete. Wenn ich mir erlaube, Ihre Aufmerksam keit kurze Zeit in Anspruch zu nehmen, so geschieht dies, um einige Misstände hervorzu heben, welche ich häufig wiederkehrend auf den Obst - Ausstellungen unserer Provinz kennen gelernt habe; meine Ausführungen können natürlich kein erschöpfendes Bild geben, doch dienen sie vielleicht dazu, Sie zu weiterer Aussprache und damit zu der durchaus wün schenswerten Klärung der ganzen Frage anzu regen ; jedenfalls möchte ich Sie bitten, sich meinen Bestrebungen zur Beseitigung der ob waltenden Misstände anzuschliessen und meine Bemühungen in jeder Hinsicht zu unterstützen. Im Laufe der letzten 20 Jahre ist es mir möglich gewesen, fast alle in unserer Provinz abgehaltenen Obst-Ausstellungen zu beschicken, und da hat es mich dann jedesmal eigentüm lich berührt, dass ich auf letzteren fast immer dieselben Misstände wiederkehren sah und zwar den einen hinsichtlich der Aufstellung, den andern hinsichtlich der Preisbemessung der Baumschulartikel im Vergleich zu den andern Ausstellungsgegenständen. Sie alle wissen, welche Umstände und Kosten damit verbunden sind, wenn man eine Ausstellung mit einer Sammlung von Baum schulartikeln beschickt. Ich will nicht weiter diese Kosten für das Zurechtmachen, das Ver packen und den Transport der Gegenstände in Betracht ziehen, ich will auch nicht hervor heben, welche Kosten den Ausstellern durch den stets mehrtägigen Besuch der oft weitab liegenden Ausstellungsstadt erwachsen. Das sind Ausgaben, die jeder kennt und mit wel chen man von vornherein rechnen muss, die man auch gern trägt im Hinblick auf den durch die Beschickung der Ausstellung zu erzielenden Absatz und im Hinblick auf die neu zu er werbende Kundschaft. Wenn dem Aussteller nun aber zum Auf stellen der Bäume ein Platz angewiesen wird, der sich in irgend einer fernabliegenden Ecke des betreffenden zum Ausstellungslokal gehören den Gartens befindet, wenn auf diesem Platz Vorarbeiten überhaupt nicht gemacht sind, und wenn schliesslich die ganze Umgebung ein Bild grösster Verwilderung bietet, so werden Sie mir zugeben, dass ich eine derartige Tatsache mit Recht als einen Misstand bezeichnen kann. Oder aber, wenn dem Aussteller ein Terrain auf einem Wege längs eines Zaunes angeboten wird, auf welchem er jedes Baumloch mit der Hacke einschlagen lassen und das nuraus Bauschutt bestehende Erdreich fortschaffen und lose Erde wieder herbeibringen lassen muss, so hat dieser Vorfall auch Anspruch darauf, ein Misstand genannt werden zu müssen. Wenn ferner ein anderes Mal die Bäume über der Erde auf einem festen Kiesplatz aufgestellt, die Wurzeln lose mit Erde bedeckt und die Bäume, damit sie nicht Umfallen, untereinander mit Bind faden verbunden werden, so ist, da die Wur zeln der Bäume durch das tagelange Stehen über der Erde in losem Boden schnell trocken werden und verderben, auch dies ein Miss stand. Als krasses Beispiel möchte ich Ihnen einen Vorfall aus den letzten Jahren erzählen. Der Platz für die Baumschulartikel befand sich in der äussersten Ecke eines grossen, wenig ge pflegten Restaurationsgartens fern ab von den Austellungshallen. Die Ausstellungsleitung hatte es übernommen, die Baumschulgegenstände aufstellen zu lassen, für die ziemlich bedeutende Anzahl meiner Obstbäume aber nur einen ganz kleinen Platz zur Verfügung gestellt, so dass die in allen Formen eingesandten Obstbäume ganz eng nebeneinander standen, eine Übersicht also nicht vorhanden war und die einzelnen Formen etc. überhaupt nicht zur Geltung kommen konnten. Rings um den kleinen Platz standen grosse Baumkübel mit ganz oder halbvertrock neten Koniferen oder ähnliche Sachen. Ein Hinweis darauf, dass im Garten Obstbäume zu sehen wären, fehlte in den Ausstellungshallen und erst im letzten Augenblick und auf meine Veranlassung wurde ein derartiger Hinweis her- gestellt und angebracht. Selbstverständlich wurde der betreffende Teil des Gartens nur wenig aufgesucht, ein jeder scheute die weite Reise in die äusserste Ecke desselben und in die Wildnis. Eine Folge davon war, dass alle Kosten umsonst gebracht waren, dass die aus gestellten Obstbäume zu halben Preisen los geschlagen, zur Hälfte sogar wieder zurückge nommen werden mussten und dass von den erwarteten neuen Beziehungen überhaupt nichts zu merken war. Sie werden mir, meine Herren, zustimmen, dass ich derartige Vorfälle mit vollem Recht als einen Misstand bei den Ausstellungen unserer Provinz bezeichnen kann. Es ist eine Rücksichtslosigkeit seitens der Ausstellungs leitungen gegen die Aussteller, die mit allen Mitteln zu bekämpfen ich Sie bitten möchte. Wenn erstere nicht in der Lage sind, ein passendes Lokal zu finden, welches uns ein einwandfreies Aufstellen unserer Sachen ermög licht, dann sollen sie es überhaupt unterlassen, uns zum Ausstellen von Baumschulartikeln auf zufordern. Bei der Preisbemessung wird mit vollem Recht auch stets auf eine tadellose Auf stellung Wert gelegt und es trifft die Schuld einer mangelhaften Aufstellung nie die Aus stellungsleitung, sondern stets den Aussteller, wenn auch wie in vorliegenden Fällen ohne sein Verschulden. Wenn ich jetzt dazu komme, den zweiten Misstand zu erörtern, welchen ich ebenso auf den Obst-Ausstellungen unserer Provinz regel mässig wiederkehren sah, nämlich die Preis bemessung der Baumschulartikel im Vergleich zu den andern Ausstellungsgegenständen, so möchte ich zunächst hervorheben, dass mir alles persönliche dabei fernliegt. Es sind seit der letzten Ausstellung in unserer Provinz schon einige Jahre vergangen, die Ausstellungen liegen also Jahre zurück, und ich erörtere die Sache nur, um auch hier mit Ihrer Mithilfe gesunde Zustände zu schaffen. Wenn Sie, meine Herren, darauf geachtet haben, so werden Sie gefunden haben, dass die Programme fast aller pommerschen Obst- Ausstellungen die Baumschulartikel nur so neben bei, gleichsam als Anhängsel, aufführen. Es werden da meist nur Obstbäume und Obst sträucher im allgemeinen ganz kurz erwähnt und für dieselben 2—3 ganz geringe Preise ausgesetzt, während das Obst selbst und das Gemüse viele Seiten in den Progammen ein nehmen und alle Staatsmedaillen und Ehren preise, alle grossen und grösseren und eine Unmasse kleinerer Preise zur Verfügung haben. Während bei den Baumschulartikeln geramscht wird, finden Sie fast jede einzelne Obst- oder Gemüsesorte mit ungleich zahlreichen und höheren Preisen bemessen und eine Sammlung von 100—200 Obstbäumen in allen Formen oft einer Sammlung von 5—10 Kohlköpfen nachgestellt. Es liegt mir fern zu bezwecken, dass noch mehr Preise, die ja gewöhnlich schon in Un masse vorhanden sind, ausgesetzt werden, im Gegenteil: eine Einschränkung der zahlreichen Preise ist vielleicht eine Aufgabe, der wir uns später unterziehen können. Aber dass die grosse Mühe und Arbeit, dass die vielen Kosten für eine Aufstellung von Baumschulartikeln bei ihrer grossen Wichtigkeit für den Obstbau mindestens im Verhältnis gleich bemessen wird einer Aufstellung von Obst und Gemüse, das ist eine Aufgabe, welcher ich Sie, sich mit mir zu unterziehen, bitten möchte. Wenn wir uns nun fragen, woher kommt es wohl, dass Misstände wie die gerügten, fast auf jeder Obst-Ausstellung wiederkehren, so liegt die Beantwortung ziemlich nahe. Die betreffenden Ausstellungsleitungen rechnen in erster Linie damit, dass die Aussteller nur aus der nächsten Nähe, hauptsächlich von den Gütern kommen. Auf diese Aussteller beson ders werden die Programme zugeschnitten, viele derselben sind pekuniär an der Ausstellung beteiligt, oder haben mehr oder weniger hohe Preise selbst ausgesetzt. Ihre Ausstellungsartikel bestehen aus Obst und Gemüse, Obstbäume aber bringen sie nicht. Da liegt es denn nahe, dass letztere nicht die Beachtung in Bezug auf Platzfrage und Preisbemessung finden, welche ihnen zukommt. Oft auch wird an die Platz frage erst gedacht, wenn die Bäume angemeldet sind, die Ausstellungshallen sind in vorzüg licher Beschaffenheit da, an den Platz aber wird erst im letzten Augenblick gedacht, und da ist dann jede leere Halle in dem Ausstellungs garten gut genug zum Unterbringen der Obst bäume. Ich möchte Sie nun bitten, meine Herren, zur Vermeidung genannter Misstände mit da für zu sorgen, dass 1. auf allen Ausstellungen, an deren Leitung wir einzeln oder als Verein beteiligt sind, derartige Misstände ferner nicht vor kommen, dass 2. nur solche Ausstellungen mit Baumschul artikeln beschickt werden, auf denen die Platzfrage und die Preisbemessung den andern Ausstellungsgegenständen im Ver hältnis gleichgestellt sind, dass Sie alle 3. ein Preisrichteramt nur für solche Aus stellungen übernehmen, auf welchen die gerügten Misstände nicht vorhanden sind. Sie wollen 4. sich damit einverstanden erklären, dass von Seiten des Vereins aus alle Garten- anhaltend trübes Wetter die Entwicklung auf Wochen hinaus hemmen. In einem Monat wird ausserordentlich viel Heizungsmaterial ge braucht, weniger wegen grosser Kälte, sondern wegen Mangel an Sonnenschein, im nächsten Monat ist günstiges Wetter und diese Einwir kungen verursachen auch zeitweise eine Ueber- füllung oder Entlastung des Marktes. Dann nützen alle Kalkulationen und vorherigen Be rechnungen nichts; die Ware muss verkauft werden und vor allem Schnittblumen, blühende Topfpflanzen, die schnellem Verderben ausge setzt sind, lassen sich nur in einem gewissen Stadium an der Blüte überhaupt absetzen. Das ist eben der grosse Unterschied, zwischen Fabrikaten, die lagern und feste Preise halten und unsern gärtnerischen Erzeugnissen, die, so bald sie fertig sind, besonders soweit Schnitt blumen und Topfpflanzen in Frage kommen, schnell verkauft werden müssen. Wir geben gern zu, dass rohe Ware eine Kalkulation ermöglicht, ebenso können Palmen, die eingekauft und weiter kultiviert werden, sehr gut mit soundsoviel Aufschlag für Gewinn und Kultur ausgezeichnet werden. Aber bei den zuerst genannten Artikeln wird es immer die Hauptsache sein, die Vorteile der augen blicklichen Situation auszunützen, und das ver stehen bekanntlich die deutschen Gärtner herz lich schlecht. Während in Italien die Rosen, wenn sie knapp sind, sofort steigen, während Pariser Flieder, Nelken, wenn sie knapp sind, das Doppelte kosten kann, als vorher und ev. für Treibgemüse grosse Schwankungen zu ver zeichnen sind, ist der deutsche Handelsgärtner in seiner Gutmütigkeit leider zu oft bereit, selbst wenn die Ware knapp ist, seinen Ab nehmern gegenüber die gewohnten billigen Preise zu berechnen. Ist aber der Markt ein mal überfüllt, dann nimmt ihm niemand die dem Verblühen und Verderben ausgesetzten Pflanzen ab und er findet selten Entgegen kommen bei der Kalkulation. Es lässt sich über die Berechnung und Kalkulation unserer Produkte sehr viel schreiben, aber der Kern punkt wird immer wieder der sein, dass jeder versuchen sollte, durch die Qualität seiner Pro dukte, durch Vollkommenheit der Blüten und Pflanzen einen möglichst hohen Preis zu er langen. Ausserdem ist es keineswegs zu leugnen, dass viele Gärtner überhaupt ihre Kulturerzeug nisse nicht kalkulieren können. Während der eine an einem hochstämmigen Obstbaum 3 Jahre zieht, braucht der andere 5, sogar 6 Jahre dazu. Es liegt das häufig nicht an dem Können, sondern an den Bodenverhält nissen und den klimatischen Einflüssen, und wenn nun der letztere diese 5 jährige Arbeit in Ansatz bringen sollte, niemals erhielte er doch für seine Bäume eine Mark mehr pro Stück, als jener für seine 3jährigen Bäume. Es geht auch hieraus zur Genüge hervor, ohne dass es notwendig ist, noch andere Beispiele anzuführen, dass der Gärtner nur durch rationelle Kultur, durch die Qualität seiner Ware einen entspre chenden Nutzen erzielen kann. Die Grossfabrikation musste Zehntausende von kleinen Betrieben d. h. Handwerkern rui nieren, und der intelligente Schlosser oder Tischler arbeitet heute als Meister in der Fabrik, während er sich früher selbständig machte. Diese Umwälzung trat ein, weil die technische Ueberlegenheit und die Zentralisation des Kapitals den kleinen Mann unterdrückte. In der Gärtnerei ist es aber heute doch noch etwas anders. Hier ist der kleine Gärtner, wenn er etwas gelernt hat und ein tüchtiger Kultivateur ist und seinen kleinen Betrieb ratio nell einrichtet, dem Grosskultivateur vielfach weit überlegen. In den kleineren Geschäften leitet ersterer seine Kulturen selbst, unter seinen Händen und durch seine Sorgfalt erreicht er das Vollkommenste in den Produkten und es erzielen diese auch dementsprechend auf dem Markte dann einen hohen Preis. Darin liegt auch der Unterschied zwischen dem billigen Preis bei der Grosskultur der Azaleen und der ver hältnismässig hohen Bewertung schön ent wickelter Nelken, Cyclamen, Begonien, Eng lischer Pelargonien etc. Die letzteren lassen sich nie so einfach und durch Gehilfen ohne jede Vorkenntnis zu der Vollkommenheit bringen, wie die harten strauchartigen Blüten pflanzen. Doch auch bei Azaleen und Kamellien, sowie Eriken findet eine ständige Steigerung der Preise für stärkere Qualitäten statt, da die Kultivateure längst zu der Einsicht gekommen sind, dass sie bei der früheren Bewertung nicht existieren können. Die Mitglieder des „Verbandes der Handels gärtner Deutschlands“ werden ohne Zweifel ihrem 2. Vorsitzenden M. Ziegenbalg dank bar sein, dass er dieses wichtige Thema, wel ches wir schon oft im „Handelsgärtner“ be rührt und auch früher in ausführlichen Artikeln behandelt haben, angeregt hat. Nur ein stän diger Hinweis hierauf und das allseitige Be streben, vor allem beim Einkauf blühender Pflanzen und Blumen die richtige Kalkulation beim Weiterverkauf an das Publikum zu be achten, wird eine Besserung herbeiführen. Die Fälle, dass billiger verkauft als eingekauft wird, wenn keine genaue Kalkulation stattfindet, wiederholen sich im gärtnerischen Handel täg lich hundertfach und deshalb muss unentwegt hiergegen angekämpft werden und das ist ja auch die Absicht des Verfassers. Der Produ zent ist aber von so vielen Einwirkungen, ganz abgesehen von der Konkurrenz, abhängig, dass er in erster Linie bestrebt sein sollte, für schöne Ware den höchsten Preis — sei es auch der 3 fache seiner Kalkulation — zu er zielen! Er hat mit so vielen Ausfällen zu rechnen, dass er durch gute Kulturresultate sich schadlos halten muss, versteht er das aber, so hat er richtig kalkuliert. Kultur. — Corylus Colurna L. Von unsern Ziersträuchern sind die Haselsträucher die ersten Frühlingsboten. Die Gattung Corylus setzt sich aus 8 Arten zusammen, von denen unser hei mischer C. Avellana L. nebst seinen buntblätt rigen Formen atropurpurea und aurea als Obst- und Zierstrauch allgemein beliebt ist. Nicht in gleichem Masse bekannt ist die türkische Hasel oder Baumhasel, C. Colurna L., die von Südosteuropa bis zum Himalaya und mit einer Varietät bis Zentralchina vorkommt. Sie befindet sich schon seit langer Zeit in Kultur, in Mitteleuropa nachweislich seit dem Jahre 1582. Dass die Baumhasel auch in unsern Park anlagen nur selten anzutreffen ist, muss um so mehr bedauert werden, als wir in ihr ein so wohl in Wuchs wie Belaubung gleich emp fehlenswertes Ziergehölz vor uns haben. Der Baum erreicht eine Höhe bis zu 20 m und entwickelt einen schönen gleichmässig pyrami dalen Wuchs. Die jungen Aeste sind gelblich rot und erstarkt ebenso wie der Stamm mit einer korkigen Rinde bekleidet. Die 7—12 cm langen und 6—9 cm breiten Blätter sind breit eiförmig oder verkehrt-eiförmig mit herzför migem Grunde, zugespitzt, doppelt bis gelappt gesägt oder gekerbt, oberseits anfangs weich haarig, späterhin kahl, unterseits weichhaarig und zeigen ein schönes lichtes Grün. Die Blüten erscheinen im Februar bis März und zwar die männlichen in den bekannten Kätzchen, die weiblichen in kleinen knospenförmigen Ge bilden, aus denen die Narbe hervorlugt. Die Früchte stehen in Knäueln von 3—10 bei-
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