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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No 5. Beilage zu „Der Handelsgärtner." Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 3. Februar 1906. Der erste Jahresbericht des Volkswirtschaftlichen Vereins für Obst- und Gemüse .Verwertung. Der „Volkswirtschaftliche Verein für Obst- und Gemüseverwertung in Deutschland“ ver schickte vor einigen Tagen seinen ersten Rechen schaftsbericht, der vom Vorstand erstattet, die Zeit vom 15. Oktober 1904 bis 30. September 1905 einschliesst. Dieses Jahrbuch weist zu nächst auf den Zweck und die Ziele des Vereins hin und fordert jeden Interessenten auf, dazu beizutragen, dass Obst und Gemüse noch weit mehr zu einem Volksnahrungsmittel werden möchten, als das heute der Fall ist. In dem Vordergrund der Tätigkeit der Leitung stehen Ernte, Verpackung und Versand von Obst und Gemüse. Die Leitung veranstaltet Wanderkurse, strebt die Gründung von Volkseinmacheküchen an und will hieran anschliessend Auskunfts stellen errichten, die seinen Mitgliedern jederzeit Rat und Hilfe bieten können. Nachdem die Gründung am 15. Oktober 1904 mit etwa 100 Mitgliedern in der König lichen Gärtner-Lehranstalt zu Dahlem bei Steg litz vorgenommen wurde, konnten am Schluss des Jahres 607 Mitglieder gezählt werden. Zum ersten Vorsitzenden wurde gewählt der Königl. Gartenbaudirektor Th. Echtermeyer, Dahlem bei Steglitz, ferner als stellvertretende Vorsitzende Elise Hannemann, Vorsteherin des Haushaltungs-Seminars und der Kochschule im Lette-Verein, Berlin-Schöneberg. Ausserdem gehören zum Vorstande: Wilhelmine Bird Dahlem-Steglitz, C. Hempel, Garteninspektor, Herzberg, Heine, Oberlehrer in Dahlem, W. Lange, Lehrer in Dahlem, C. Müller, Professor in Dahlem, Dr. von Strauss und Torney, Senatspräsident, Berlin und Wernicke, Rechtsanwalt in Gransee. Dem Verein floss im ersten Jahre eine Staatsbeihilfe von 3000 Mk. zu, ferner wird in dem Bericht auf die Unter stützung des Kgl. Preussischen Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten hinge wiesen, ebenso die vom Reichsamt des Innern in Aussicht gestellte finanzielle Hilfe erwähnt. Der Verein besitzt ein offizielles Organ, welches den Mitgliedern als Monatsschrift regel mässig zugeht und hat für die Schriftleitung und Verwaltung als Beamten und Geschäfts führer Carl Kanig-Berlin angestellt. Es wurden im Vorjahre Statistiken ausgearbeitet über die Einfuhr von Obst, Früchten und Gemüsen aller Art. Weiterhin kam die Verpackung zur Be sprechung, auch bildeten die Produktions verhältnisse und die Obstverwertung in Amerika ein interessantes Kapitel, ebenso erschienen weitere Arbeiten im Vereinsorgan, durch welche der Verein wiederholt auch an die Oeffentlich- keit trat. — Die geschäftliche Tätigkeit des Vereins wurde auch durch den Nachrichten dienst sehr in Anspruch genommen. Es gingen im ersten Jahre zahlreiche Anfragen ein, die eine ausführliche Beantwortung notwendig machten. Angestrebt wurden auch Verbindungen mit dem In- und Ausland, um dadurch die Marktpreise an den grossen Konsumplätzen regelmässig fest zustellen. Eine weitere wichtige Aufgabe sah der „Volkswirtschaftliche Verein für Obst- und Ge müse-Verwertung in Deutschland“ darin, mit den Obstvermittelungsstellen, soweit diese amtliche oder von Verbänden und Vereinen ins Leben gerufen sind, in engere Beziehungen zu treten, um auch auf diese Weise über die Marktverhält nisse und die Preise näher orientiert zu sein. Es wird darauf hingewiesen, dass die Geschäfte an den Vermittelungsstellen in Bayern für jeden auch ausserhalb der engeren Landesgebiete An sässigen unentgeltlich ausgeführt wird, während in Baden, im Königreich Sachsen, Hessen, Württem berg, Oldenburg, und in Preussen von Seiten der Landwirtschaftskammern der Provinzen Han nover, Schlesien, Brandenburg, sowie der Rheinprovinz die Vermittlung nur für die da selbst ansässigen Produzenten kostenlos ge schieht. Von andern Vermittlungsstellen werden monatliche Beiträge von 50 Pf. bis zu 2,50 Mk. erhoben, eventuell muss auch eine Gebühr für die durch die Vermittlungsstelle erledigten Ab schlüsse bezahlt werden. Eine Absatzvermitt lung im weitesten Sinne ist für den Ober hessischen Obstbau-Verein in Friedberg von der dortigen Obstverwertungsstelle vorgenom men. Das Obst wird von den Mitgliedern dort direkt angekauft und nach sorgfältig vor genommener Sortierung an Private weiter ver sandt. Doch kommt hierbei hauptsächlich Tafelobst in Frage, während minderwertige Früchte zu Marmeladen etc. verarbeitet werden. Die Obstkammer in Neckarhausen dagegen kauft von den Mitgliedern der angeschlossenen Vereine das Obst sofort zu den in diesen Tagen üblichen Frankfurter und Stuttgarter Marktpreisen, lagert es und verschickt es dann in Postkörben, Kisten und Spankörben in Mägen von 5 bis 50 kg. Ausserdem wird noch berichtet, wie auch in andern Landes teilen die Obstverwertung durchgeführt wird und auf die Zentralstelle in Frankfurt (Main) hingewiesen, die sich bekanntlich in den letzten Jahren ausserordentlich erweitert hat. Das An gebot belief sich 1904 auf 321/2 Millionen Kilo, während die Nachfrage auf nahezu 28 Millionen Kilo gelangt ist. Ein ähnliches Missverhältnis ist auch in Dresden 1904 hervorgetreten, indem auch dort das Angebot mit 904 000 Kilo die Nachfrage von 544 000 Kilo bei weitem über ragte. Auch hieraus geht die Notwendigkeit einer besseren Organisation und einer besseren Unterbringung der grossen Ernten deutlich hervor. Ferner wird auf den Sortenreichtum und die dadurch entstehenden Schwierigkeiten der Ernteverwertung hingewiesen. Der Jahresbericht bringt ausserdem eine Zu sammenstellung der Normalsortimente im ge samten Deutschen Reiche, woraus man ersieht, welche ungeheure Zahl von Sorten von Be hörden, Verbänden, Vereinen usw. empfohlen wird und wie notwendig eine weitere Ein schränkung befürwortet werden sollte. Es werden zum Anbau an Sorten empfohlen: 133 Aepfel, 141 Birnen, 34 Pflaumen und Zwetschen, 51 Kirschen, 20 Pfirsiche, 8 Apri kosen, 15 Nüsse, 28 Stachelbeeren, 12 Johannis beeren, 27 Erdbeeren, 9 Himbeeren, 11 Brom beeren. Mit gutem Erfolg war der junge „Volks wirtschaftliche Verein für Obst- und Gemüse- Verwertung in Deutschland“ tätig, indem er überall an die deutschen Bundesstaaten und Behörden Eingaben richtete mit dem Ersuchen, den Obstverkauf an den Nachmittagen der Sonn- und Feiertage freizugeben. Die Redaktion des „Handelsgärtner“ hat selbst wiederholt Ge legenheit genommen, hierüber zu berichten und darauf hinzuweisen, dass eine grosse Zahl von Regierungsbezirken und Polizeiverwaltungen in allen Teilen Deutschlands diesen Wünschen näher getreten ist, und es sollen auch fernerhin weitere Versuche gemacht werden, die Freigabe des Verkaufes auch dort zu bewirken, wo es bisher noch nicht möglich war. An die Gast wirtsvereine sind ebenfalls Rundschreiben er gangen, ihren Gästen besonders während der Sommermonate tellerweise frisches Obst zur Verfügung zu stellen, und der Vorstand des deutschen Gastwirtschaftsverbandes hat erwidert, man möge seinen Mitgliedern gute Bezugs quellen von Obst aufgeben. Um Vergünstigungen bei der Bahnbeförde rung für frisches Obst und Gemüse zu er langen, ist der Verein an die verschiedenen Staatsbahnenverbände herangetreten und hat, soweit es bisher noch nicht der Fall war, die Beförderung per Eilgut zu Frachtgutsätzen an gestrebt. Er hofft, dass es mit der Zeit mög lich sein wird, auch bei weiten Entfernungen innerhalb des Deutschen Reiches für die Fracht beförderung von frischem Obst und Gemüse für die einheimischen Produkte noch besondere Vergünstigungen zu erzielen, zumal von den süddeutschen Bahnen bis nach Stettin oder Königsberg die Frachten noch zu teuer sind. Alle Interessenten werden aufgefordert, hierbei mitzuwirken und Vergünstigungen für den Frachtverkehr von frischem Obst und Gemüse anzustreben. Äusser einer Rechnungsablegung, nach welcher der Verein mit einer Einnahme von 5203,81 Mk. und einer Ausgabe von 4309,68 Mk. abschliesst, sowie einem Voranschlag für das Jahr 1905/06 werden noch die Satzungen an geführt, auch enthält das Heft das Mitglieder verzeichnis. Am Schluss sind ferner Listen der bereits oben von uns erwähnten Normal obst-Sortimente aufgeführt, woraus sich ergibt, welche Sorten in Deutschland am meisten ver breitet sind. Wir kommen darauf noch be sonders und ausführlich zurück. Aus unserm Versuchsgarten. Von G. Wendt, Rötha. IX. Buschbohnen (Fortsetzung). Hinrichs Riesen mit weissen Bohnen. Einsender: Ernst Benary, Erfurt. N. L. Chrestensen, Erfurt. August Haubner, Eisleben. Ferd. Kaiser, Eisleben. M. Kornacker, Wehrden a. d. Weser. Diese allbekannte Sorte bleibt immer noch eine unübertroffene Brechbohne. An ausdauern der Ertragsfähigkeit, Zartheit der Schoten usw. nimmt sie in jeder Beziehung den ersten Rang ein. Etwas spätere Aussaaten halten den ganzen Sommer im Ertrag aus. Sie ist bis heute noch die beste Konservenbohne und könnte wohl auch „Marktbeherrscher“ genannt werden. Hinrichs Riesen-Wachs-. Einsender: Franz Anton Haage-Erfurt Diese Züchtung gleicht mit ihrem hoch- staudigen, kräftigen und gesundem Wuchs ganz den übrigen Hinrichs-Riesen-Sorten. Sie ist ebenso wie diese von unermüdlicher Ertragsfähigkeit und eine hochfeine, dickfleischige Wachsbohne ersten Ranges. Harzer rosafarbige, grünschotige. Einsender: G. Schröter-Salzwedel. Eine sehr starkwüchsige Sorte mit grossen, breiten Schwertbohnenschoten. Sie trägt reich und früh. Hundert für Eine. Einsender: Ernst Benary-Erfurt. J. Lambert & Söhne-Trier. Die frühere Sorte unter diesem Namen hafte nur kleine Schoten, wenn auch reich im Ertrag und ist diese jedenfalls die von E. Benary eingesandte mit kleinen, dickfleischigen, schna belförmigen Schoten, während „Hundert für Eine“, langschotig, die neuere, wertvollere, von Lambert & Söhne eingesandt ist. Dieselbe wächst ähnlich wie Kaiser Wilhelm, kräftig und gesund, ist mittelfrüh und sehr reich behangen mit hellgrünen, schönen, fleischigen, an der Spitze etwas schnabelförmigen Schoten, bedeu tend grösser als die der alten Sorte. Sehr empfehlenswert. Ideal-Wachs-. Einsender: Gebrüder Dippe-Quedlinburg. J. Döppleb-Erfurt. August Haubner-Eisleben. Heinrich Mette-Quedlinburg. G. Schröter-Salzwedel. Im Wuchs niedrig, mehr breitgehend, ent wickelt die Sorte schlanke, dickfleischige, mittel grosse Schoten von feinem Geschmack. Von allen Einsendern gleich in der Güte. Sie ge hört zu den späteren Sorten. Hat grosse Aehn- lichkeit mit „Imperial-Wachs-“ mit weissen Bohnen und „Beurre nain tres hätif“. Imperial-Wachs- mit schwarzen Bohnen. Einsender: Gebrüder Dippe-Quedlinburg. Eine kräftig wachsende Sorte, früh und sehr gut im Ertrag. In Wuchs und Form der Schoten erinnert sie an die bekannte „Ilsen burger“. Die frühe und reiche Ernte erscheint bei dieser Sorte sozusagen auf einen Wurf. Die Blüte ist blau und unterscheidet sie sich dadurch von der gelbblühenden. Imperial-Wachs- mit weissen Bohnen. Einsender: Gebrüder Dippe-Quedlinburg. Diese Sorte wächst etwas schwächer, ver ästelt sich mehr und dadurch werden die Büsche breitgehend. In der Schotenform sind beide gleich, jedoch ist letztere Sorte 3—4 Tage später pflückreif. Beide Sorten sind sehr zu empfehlen. Kaiser-Wilhelm-W achs-. Eins.: Gustav Jaensch & Co., A.-G., Aschersleben. Im Wuchs der Stauden und Form der Schoten ganz ähnlich der bekannten grünscho- tigen Schwertbohne gleichen Namens, von der sie wohl auch abstammen dürfte. Eine ganz vorzügliche, sehr frühe und reichtragende Sorte, welche trotz anhaltendem Regenwetter ganz pilzfrei blieb. Sie ist sehr zu empfehlen. Kaiser Wilhelm, verbesserte. Eins.: Chr. Bertram-Stendal. Gustav Jaensch &Co., A.-G., Aschersleben. Eine Verbesserung der schon wertvollen, älteren Sorte „Kaiser Wilhelm“. Sie ist lang- und breitschotig, gut und ausdauernd im Er trag, daher sehr empfehlenswert. Komet-Wachs- mit weissen Bohnen. Einsender: Chr. Bertram-Stendal. Diese neue, wertvolle Sorte gehört zu den späteren, ist niedrig und schwachwüchsig, reich behangen mit mittellangen, breiten Schoten und empfehlenswert. Was bringt die Fachpresse ? — Paeonia Delavayi lutea und lutea superba. Die erste Nummer der .Revue horticole" im neuen Jahre bringt eine prächtige Farbentafel dieser beiden Paeonien. Aus dem zugehörigen längeren Artikel ent nehmen wir im Auszug für unsere Leser das Folgende: Zu der allbekannten P. Moutan Sims haben sich im Jahre 1886 zwei neue Arten gesellt, die von Franchet unter den Namen Paeonia Delavayi und P. lutea nach aus Yunnan vom Abbe Delavay eingesandtem Material beschrieben sind. Später haben dann Finet und Gagnepain der P. lutea Franch. den Artcharakter abgesprochen und sie als Varietät zu P. Delavayi gestellt. Von dieser P. Delavayi lutea wurde 1887 in Paris eine kleine Aussaat gemacht, aus der drei Pflanzen hervorgingen, von denen eine in den ersten Tagen des Juni 1891 zur Blüte kam. Diese gelbblühende Päonie wurde zum erstenmal in einer Sitzung der „Socit nationale d’Horti- culture de France“ gezeigt und errang ein Wertzeugnis erster Klasse. Gelegentlich einer zweiten Vorweisung sprach Professor Cornu die Meinung aus, dass die Pflanze ihm zur Vornahme von Kreuzungen mit P. Moutan geeignet erscheine. Es wurden dann den be deutendsten botanischen Gärten Pflanzen über mittelt, eine kleine Anzahl kam auch an gärt nerische Etablissements zur Verteilung. Von den an botanische Gärten abgegebenen Pflanzen blühte eine 1900 in den Königlichen Gärten von Kew. Auch von der Königlichen Garten baugesellschaft zu London erhielt die Pflanze ein Wertzeugnis erster Klasse. Die Firma Lemoine et fils-Nancy, die gleichfalls vom Jardin des plantes in Paris mit Vermehrungs material bedacht worden war, gab diese inter essante Einführung 1902 in den Handel. In Kultur zeigt sich P. Delavayi lutea als ein kleiner buschiger Halbstrauch, der nach Le moine bis zu Im heranwächst, wohingegen die in Paris kultivierten Exemplare 60 cm nicht überschritten. Die Pflanze ist in allen Teilen unbehaart. Die holzigen, graufarbenen Zweige sterben während des Winters oft ganz ab, doch treibt im Frühjahr der Wurzelstock wieder aus. Die Blätter sind 30—50 cm lang, leder artig, dreiteilig, oberseits dunkelgrün, unterseits weisslich-bläulichgrün. Die Blüten messen 5 bis 10 cm im Durchmesser, stehen zu zwei oder drei am Stengel, stets einzelständig an der Spitze eines 15 cm langen Blütenstiels. Die äusseren Sepalen sind linear zugespitzt, blattähnlich und herabhängend, die Inneren sind kreisförmig, grünlich-braun, lederartig. Die 6 bis 11 am Rande buchtigen Petalen zeigen ein schönes Gelb, wie es Nuphar luteum eigen ist. Die sehr zahlreichen Staubgefässe bilden einen dichten Kranz von schön goldgelber Farbe. Die Blütezeit findet gewöhnlich Anfang Juni statt und erstreckt sich selten über eine Dauer von 10 Tagen. Aus dieser Beschreibung geht hervor, dass die gelbblühende Päonie eine sehr distinkte Varietät darstellt und zwar einerseits durch die Färbung der Belaubung und der Petalen, zum andern durch die Zahl der Petalen und Karpelle, deren letztere 3—5 vorhanden sind. — Aus dieser Form ist als Varietät die P. lutea superba entstanden und zwar aus Samen, die der Firma Lemoine et fils aus Paris zugingen. Die Belaubung bei dieser Form ist im Anfang bronzefarben, geht aber in der Folge in ein dunkles Grün über. Die Blüten sind grösser und erreichen bis 9 cm im Durchmesser, sind halb gefüllt und bestehen aus 9—11 lebhaft gelben Petalen und kastanienfarbenen Staubgefässen. P. D. lutea superba blüht etwas früher als der Typus und ist keine gärtnerische Züchtung, sondern eine durch Samen erhaltene spontane Form. Die gelbblühende Päonie dürfte, nach ihrem natürlichen Standort zu urteilen, sie findet sich in der Schneegrenze, also in bedeutender Höhenlage, unsere Winter überdauern, was auch durch die kultivierten Exemplare bei Lemoine sowohl, als in Paris bestätigt ist. Immerhin ist es vorteilhaft, während der kalten Jahreszeit den Wurzelstock der Pflanze mit trocknem Laub zu bedecken. Tonige, kalte Böden wirken auf die Pflanze ungünstig, die sich in einer guten Gartenerde, vermengt mit einem kleinen Zusatz Heideerde, am wohlsten fühlt. Was die Vermehrung dieser schönen Pflanze anbetrifft, so sind wohl zahlreiche Ver suche gemacht, doch hat noch kein Verfahren genügend befriedigt, woraus sich auch die langsame Verbreitung der Pflanze erklärt. Man erntet wohl leicht Samen der P. Delavayi lutea, aber sie keimen nicht in dem gewünschten Verhältnis. Die Vermehrung durch Ableger und Teilung zeitigen sicheren und schnelleren Erfolg, leider lassen sich diese beiden Methoden nur bei starken Exemplaren anwenden. Was die Veredlung anbetrifft, so muss man sie bis jetzt wohl als die beste Vermehrungsart betrachten. Man veredelt im August unter Glas, indem man sich als Unterlage der Wurzelstücke krautartiger Päonien bedient, z. B. P. albiflora und corallina. Die veredelten Exemplare blühen reicher als die aus Samen herangezogenen. Alles in allem bedeutet P. Delavayi lutea eine wertvolle Errungenschaft und besonders die Form P. Delavayi lutea superba ist vom gärtnerischen Gesichtspunkt aus von nicht zu unterschätzendem dekorativen Wert und dürfte sich in der Folge gut ein führen. — Senecio (Ligularia) Veitchianus. Diese auffallend kräftige und starkwachsende neue Senecio-Art hat ihre Heimat in den Hoch ländern von Zentral- und West-China. In jenen Gegenden ist die Pflanze, wie E. H. Wilson in „The Gard. Chronicle" berichtet, an moorigen und feuchten Stellen ziemlich häufig vertreten, hauptsächlich in Höhen von 1000—2500 Metern. Sie ist charakteristisch für die Flora von Wald lichtungen, Gebirgstälern und Ufern von Gebirgs flüssen. Es ist eine gesellige Pflanze und man begegnet ihr meist in grösserer Zahl. Sie bringt den Eremurus gleichende Blütenschäfte hervor mit schönen reingelben Blüten, so dass eine kleine Pflanzen-Kolonie dieser Art einen nicht leicht zu vergessenden Anblick bietet. Die Basalblätter sind zahlreich, sie erreichen eine Länge von 40—60 cm und beinahe dieselbe Breite. Der Rand ist stark gezähnt und die festen Stiele werden 50—80 cm lang, die Ober seite der letzteren ist stark gerillt. Die einzelnen Blumen erreichen ungefähr 7—10 cm Durch messer und haben eine schöne hellgelbe Farbe. Die Pflanze eignet sich weniger für kleine Gärten, in grösseren Parkanlagen kann man mit ihr, an geeigneten Stellen angepflanzt, eine hervorragende Wirkung erzielen. Sie vermehrt sich, wenn einmal gepflanzt, rasch durch Selbst aussaat. Diese Art ist, wie schon bemerkt wurde, von West-China nach England zu sammen mit der wohlbekannten Senecio tanguticus und S. clivorum unter dem Namen Senecio Ligularia var. speciosa eingeführt worden und unter letzterem Namen wurde sie auch zum ersten Mal in der „Royal Horticultural Society“ am 18. Juli 1905 ausgestellt. Kürzlich hat Hemsley die Senecio der Ligularia-Seidion einer neuen Bearbeitung unterzogen und fand die Pflanze von der wirklichen Varietät speciosa derart verschieden, dass er sie als eine voll ständig neue Spezies, S. Veitchianus, beschrieb.
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