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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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4 Handelsnachrichten. Der Geschäftsgang in der Baumschulenbranche. Herbst 1906. Vorbericht Die uns über das Herbstgeschäft bis jetzt vor liegenden Berichte melden nahezu übereinstimmend, dass infolge der andauernd günstigen Witterung der Ver sand ohne Störung vor sich gehen konnte. Ueber ganz Deutschland hielt das frostfreie Wetter an; wenn auch die zum Teil reichlichen Niederschläge zu An fang dieses Monats das Herausnehmen der Bäume erschwerten, so waren dann doch bereits der eigentliche Herbstversand beendet. Wie andererseits erwartet werden konnte, trat dagegen in den meisten Artikeln ein grosses Angebot hervor und dieses hatte m ist eine Herabsetzung der Preise zur Folge. Die schon früher wiederholt hervorgehobene übergrosse Aus dehnung der Anzucht erschwert gerade den Gross- handel und das Herbstgeschäft ungemein, es ist kaum zu erwarten, dass selbst unter günstigen Be dingungen der Frühjahrsversand es möglich macht, die überreichlichen Bestände unterzubringen. Auch von Ostdeutschland kommen Klagen, dass trotz der bisherigen günstigen Konjunkturen der verflossene Herbst manche Enttäuschung brachte und auch von Seiten der Behörden nicht so umfangreiche An pflanzungen vorgenommen worden sind, wie in anderen Jahren. Häufig werden auch auf dem Sub missionswege solche Schleuderangebote eingereicht, dass es für solide Firmen unmöglich ist, zu kon kurrieren, d. b. erstklassige Bäume zu liefern und die Pflanzungen ordnungsgemäss auszuführen. Der artige Submissionspflanzungen beweisen gewöhnlich nach Jahren erst, wie fehlerhaft es war, auf die billigen Angebote zurückzugreifen. Ueber die Kredit verhältnisse wird gleichfalls vielfach geklagt und es ist eher ein Rückgang als ein Fortschritt hierbei zu konstatieren. Oft bieten auch die Züchter gleich ein 6 oder 9 Monate langes Ziel an, um überhaupt die Aufträge zu erhalten. Wenn auch erst der Früh- jahrsverbrauch und das eigentliche Detailgeschäft den Ausschlag geben wird, so ist doch andererseits bei dem drückenden Angebote für viele Artikel ein weiterer, höchst bedenklicher Preisrückgang unver meidlich, worunter hauptsächlich das Engrosgeschäft, weiches uns in erster Linie interessiert, sehr zu leiden hat. Die Vereinigungen der Baumschulenbesitzer sollten mit rücksichtsloser Schärfe alle diejenigen Firmen bekämpfen, welche durch Schleuderangebote mit Hilfe der Tageszeitungen die ganze Branche auf das empfindlichste schädigen. Ueber das Auslands geschäft liegen bessere Nachrichten vor, die bedeu tenden Vorräte von Rosen und Forstpflanzen und die billigen Notierungen hierfür veranlassten Frank reich, England und Amerika sowie Oesterreich-Ungarn — und Russland zu bedeutenden Bezügen, wodurch der deutsche Markt zum Teil entlastet werden dürfte. Das Angebot von Obstbäumen zeigt eben falls eine Ueberproduktion von hochstämmigen Aepfel- und Birnbäumen, während Formbäume sehr gesucht sind und stärkere Ware höhere Preise erzielte. Auch Steinobst, hauptsächlich Kirschen, Hauspflaumen, Mirabellen usw. liessen sich zu den bisherigen guten Preisen absetzen, für Pfirsiche hielt die Nachfrage ebenfalls an, während für viele andere Artikel erst das Frühjahrsgeschäft massgebend sein wird. Bei Beerenobst bewirkte ebenfalls die Ueberfüllung des Marktes einen bedeutenden Preisrückgang sowohl für hochstämmige Johannis- und Stachelbeeren, wie auch für Büsche. Die Rosen schulen klagen ebenfalls, dass der Markt überreichliche Vorräte aufweist, dennoch gewinnt es den Anschein, als wenn erst klassige Hochstämme nicht im Uebermass vorhanden sind, dagegen können die Massen 2. Qualität und von Halbstämmeu nicht untergebracht werden. Da diese Artikel erst im Frühjahr gebraucht werde n, zeigt sich eine allgemeine Zurückhaltung. Mit niedrig veredelten Rosen ist der Markt so überfüllt, dass selbst gute Handelssorten wie Ulrich Brunner, Fisher und Holmes, Kaiserin Auguste Victoria usw. trotz spottbilliger Preise nicht abzusetzen sind, dagegen sind Mad. Norbert Levavasseur und andere neuere Sorten wie Papa Lambert, Mad. Abel Chatenay, Souvenir du President Carnot, Conrad Ferd. Meyer wohl fast überall geräumt. Auch Sch ingrosen gibt es in grossen Mengen, vor allem wird es schwer halten, die gewaltigen Vorräte von Crimson Rambler zu den bisherigen Preisen unterzubringen. Rosa canina-Sämlingsstämme verkaufen sich ebenfalls zu niedrigen Preisen schwer, wenngleich von verschiedenen Seiten behauptet wird, dass wirklich erstklassige Ware knapp ist. Für das ganze Rosengeschäft wird nur ein strenger Winter, der einmal in den Privat gärten und Parks mit allen empfindlichen Sorten aufräumt, eine Besserung der Geschältslage herbei führen können. Die Nachrichten über Alleebäume und Zier sträucher lauten günstiger, das Geschäft entwickelte sich normal, zum Teil recht gut, selbst stärkere Ware wurde viel gefragt. Die holländische Konkurrenz macht sich bei Linden weniger fühlbar, doch sind im Frühjahr so bedeutende Mengen von schwächerer Ware zum Aufschulen zu uns gekommen, dass der Markt vollständig versehen ist. Auch Koniferen sind im verflossenen Herbst nach den meisten Be richten bis spät in den November hinein gut abge gangen, nur für Ostdeutschland werden diese aus schliesslich in den Frähjahrsmonaten gepflanzt. Die Holsteiner Baumschulen sind durchgängig infolge der ungeheuren Vorräte mit dem Herbstumsatz in Forst- pflanzen nicht zufrieden. Das Detailgeschäft dagegen entwickelte sich zwar bei der andauernden schönen Witterung normal, doch ist der Versand in Waggons gegenüber dem Vorjahr unbedingt zurückgeblieben. Es zeigte sich hauptsächlich in der ganzen Branche eine grosse Zurückhaltung. Die Exportfirmen kaufen nicht mehr wie frü er im Herbst den kleinen Züchtern kurzer Hand die Ware ab, sondern entnehmen zunächst nur was sie nötig brauchen. Auch bei Obstwild lingen wirken die ungünstigen Konjunkturen ein und es zeigt sich hier dieselbe geringe Kauflust. Weiss dorn gehen nur besser, weil sie knapp sind und bei Rosa canina hatte das ungeheure Angebot eine früher nie gekannte Preisschleuderei zur Folge. Elsass - Lothringen. Der Herbstumsatz zeigte deutlich, dass wir diesmal ein gutes Obstjahr hatten, denn es trat eine rege Nachfrage, auch von Privatleuten für Aepfel, hauptsächlich Renetten und haltbare Wintersorten, hervor. Von Birnen sind hauptsächlich Mostsorten gefragt, auch für junge wüchsige Kirschenhochstämme, sowie Haus- und italienische Zwetschen zeigt sich ebenso wie für Pfirsiche — doch hier nur für amerikanische Früh- Sorten— ein reger Bedarf. Aepfel-und Birnenpyramiden, auch Spaliere gingen gleichfalls gut ab. Holländische Linden gibt es hier reichlich, nur Silberlinden sind gesucht. Württemberg. Der Herbstversand in der Baumschulenbranche entwickelte sich bei der an haltenden günstigen Witterung durchweg zufrieden stellend. Sehr begehrt sind Pyramiden u. Palmetten, auch Buschobstbäume, sowohl von Aepfeln wie Birnen, und es konnten für stärkere Ware wesentlich höhere Preise erzielt werden. Bei den Schleuder angeboten, die dem Publikum für Buschobst gemacht werden, stellt dieses zu grosse Ansprüche. Hoch stämmige Aepfel und Birnen gingen nicht nach Wunsch ab; die Ueberproduktion tritt hier sehr her vor und die Preise sind, selbst für 1. Qualität, ge drückt; Beerenobst wurde mehr verlangt. Die Nach frage nach Allee- und Zier bäumen ist ebenfalls etwas flau, doch wird hier der Frühjahrsbedarf massgebend sein. Auch mit Rosen, Hochstämmen und niedrigen, sowie Caninastämmen, ist der Markt überfüllt und die Ware lässt sich selbst zu billigen Preisen kaum absetzen. Bayern. Von Anfang Oktober an, bis in den Dezember hinein, konnte der Herbstversand ohne Unterbrechung durchgeführt werden. Die Nachfrage war fast in allen Artikeln recht günstig. Hoch stämmige Obstbäume sowohl Aepfel wie Birnen und Steinobst gingen ebenso gut wie Aepfel- und Birnen- Formbäume. Auch Beerenobst, sowohl Hochstämme wie Büsche, verkauften sich im allgemeinen über Er warten gut. Bei den Alleebäumen, Ziersträuchern und Koniferen lässt der Absatz zu wünschen übrig, noch mehr aber in Rosen, doch sind das alles mehr Artikel für das Frühjahrsgeschäft. Die Auslandzölle haben leider sehr die Rohprodukte verteuert. Auch die Kreditverhältnisse haben sich etwas verschlechtert. Rheinprovinz. Der Geschäftsgang im Herbst ist durchgängig befriedigend, ausgenommen Apfel hochstämme und Rosen. Sehr begehrt sind Aepfel- und Birnen-Formbäume; stark gefragt werden ferner Kirschen und einige Pf aumensorten, wie Haus- zwetschen und Mirabellen etc., Pfirsiche werden gleich falls viel verlangt; dagegen Beerenobst wurde etwas vernachlässigt. Von lleebäumen hat die Nachfrage leider bedeutend nachgelassen, Platanen, Kugelakazien auch Ulmen und Kastanien gehen besser. Bei den Koniferen befriedigte das Geschäft nicht ganz; Thujasorten wurden weniger begehrt als Taxus, Pinus etc. Ziersträucher gingen gleichfalls noch schwach, erst im Frühjahr dürften mehr gebraucht werden. Hannover. Das Baumschulengeschäft ent wickelte sich in diesem Herbst gü stig, doch ist das wohl auf die frostfreie Witterung zurückzuführen. Ueberp oduktion tritt in hochstämmigen Aepfeln her vor, die Lieferung für die Landstrassen und Wege besorgt hier meist die Landesbaumschule, woseibst leider weit über Bedarf herangezogen wird. Apfel pyramiden und Buschobst geben gut, ebenso sind Kirschen, Zwetschen und Pflaumen knapp. Der Ab satz von Allee- und Zierbäumen, sowie Ziersträuchern lässt dagegen zu wünschen übrig. Schleswig-Holstein. Der Versand dauerte ohne Unterbrechung bis Anfang Dezember und der Aasatz lässt sich im allgemeinen als gut bezeichnen. Die erzielten Preise befriedigten dagegen nicht ganz, wenn auch Obstbäume, besonders Hochstämm -, in folge der erzielten Ernten sehr gefragt sind. Knapp sind Hoch- und Haibstämme von Steinobst, ferner starke Formbäume von Aepfeln und Birnen, ebenso Weinreben. Für Stachel- und Johannisbeersträucher sind die Preise gleichfalls gedrückt. Niedrige Rosen lassen sich trotz der billigen Notierungen schwer ab setzen, ausgenommen sind hierbei nur neue Treib- und Schnittsorten, ferner Kaiserin Auguste Victoria und Mr. John Laing, die in grossen Massen veredelt wurden. Weit besser als sonst gehen Koniferen. Die Signatur für Forstpflanzen, Obst- sowie Rosen wildlinge ist eine allgemeine Zurückhaltung. Wir bringen hierüber in No. 1 des „Handelsgärtner“ einen speziellen Bericht. Provinz Sachsen. Soweit sich das Herbst geschäft bis jetzt übersehen lässt, kann der Absatz als sehr rege bezeichnet werden und die meisten Artikel sind stark verlangt worden. Aepfel- und Birnenhochstämme sind in fertiger Ware in Massen vorhanden und dürften sich infolge übergrosser An zucht auch in der Frühjahrszeit kaum unterbringen lassen. Pf aumen und Kirschen, besonders süsse Sorten fehlen und es konnte für letztere der Preis bis zu 125 Mk. pro 100 Stück behauptet werden. Formbäume, Pyramiden, Spalier- und Buschobst sind ausserordentlich viel verlangt, andere Formen gehen weniger. Beerenobst wurde zwar gut abgesetzt, doch nicht so reichlich wie vor 4 Jahren, auch hier macht sich, vor allem bei Johannisbeeren, die Ueber- Produktion bemerkbar. Auch mit Rosen ist der Markt überfüllt und es zeig e sich im Hei bst eine allgemeine Zurückhaltung, h er kann nur ein strenger Winter, der gründlich aufräumt, eine Besserung der Lage schaffen. Obstwildlinge werden viel angeboten und das Geschäft entwickelte sich sehr langsam, a ch Forst- und Heckenpflanzen sowie Koniferen sind mehr Frü jahrsartikel. Zu erwähnen ist noch, dass infolge des Zolles Alleebäume weit besser gehen als in den vorangehenden Jahren. Während alle Nahrungs- mittel und Produkte steigen, muss konstatiert werden, dass in der Baumschulenbranche die Preise wesent lich zurückgegangen sind. Königreich Sachsen. Ein übergrosses An gebot trat diesen Herbst in hochstämmigen Obst bäumen hervor, so dass es notwendig ist, die Kul turen bedeutend einzuschränken. Hochstämmige Rosen 1. Qualität gingen besser, als zuerst angenommen werden konnte, dürfte aber sicher für das Frünjahr ausreichen. Für 2. Qualität, vor allem bei einer Stammhöhe von 80—100 cm wird ohne Zweif:1 im Frühjahr ein drückendes Angebot zu erwarten sein. Von andern Rosen wurden hauptsächlich die bekannten Treibsorten befriedigend verkauft, doch sind die Preise so billig, dass kein Verdienst bleibt. Starke Alleebäume und Ziersträucher, ebenso alle andern Baumschulartikel wurden zwar in bedeutenden Men gen abgesetzt, doch sind hier aussergewöhnlich niedrige Preise zu konstatieren. Zu er * ähnen ist ferner noch, dass die österreichischen Zölle für die Grenzbaumschulen einen bedeutenden Ausfall verur sachten. Provinz Brandenburg. Der Herbstversand entwickelte sich von dem schönen Wetter begünstigt äusserst flott. Obstbäume wurden viel verlangt, be sonders gross war die Nachfrage in Apfelhoch stämmen und Birnenpyramiden. Kirschen- und Pflaumenhochstämme kommen nur in kleinen Quanti täten auf den Markt, doch genügten die Vorräte für den Herbstbedarf. Nicht nach Wunsch wurden Alleebäume und Ziergehölze, auch Obstwildlinge ab gesetzt, Beerenobst d gegen, besonders Himbeeren gingen besser; für Koniferen und Rosen ist erst der Umsatz im kommenden Frühjahr massgebend. Im Herbst werden diese hier regelmässig nur in geringen Mengen verkauft. Pommern. Soweit sich das Hauptgeschäft bis heute übersehen lässt, hat es sich normal entwickelt und hält sich auf der Höhe des Absatzes der letzten Jahre. Obstbäume werden viel verlangt und vor allem Aepfel und Süsskirschen abgesetzt. Leider wird bei öffentlichen Anpflanzungen häufig das Sub missionsverfahren geübt und dabei werden so billige Angebote abgegeben, dass solide Firmen nicht kon kurrieren können. Alleebäume wurden auch gut verkauft, doch sind die Preise recht gedrückt, da immer noch häufig mit holländischer Ware zu rechnen ist. Linden gingen nicht so stark wie andere Jahre, Ahorn, Eschen auch Rüstern wurden bevorzugt. Nach stärkeren Ziersträuchern trat ebenfalls eine regere Nachfrage hervor, doch sind die Preise hierfür recht niedrig. Häufig sind auch in Tagesblättern oder Fachzeitschriften, die für das Publikum bestimmt sind, sehr billige Angebote zu finden, die das Ge schäft ungemein schädigen. Schlesien. Auf das durch die Witterung stark verkürzte Frühjahrsgeschäft erwartete man einen flotten Absatz für diesen Herbst, doch haben sich diese Hoffnungen nicht erfüllt. Der Umsatz von Obstbäumen steht gegenüber dem vorjährigen Herbst- geschäft wesentlich zurück, die Schuld dürfte einer seits starke Ueberproduktion, andrerseits in dem Ausbleiben der Aufträge durch die Eisenbahndirektionen und Chausseeverwaltungen zu suchen sein. Obst bäume aller Art werden zu erstaunlich billigen Preisen in allerdings auch entsprechend schwacher Qualität angeboten. Im Verhältnis sind die Preise niedriger als vor 10 oder 20 Jahren. Hochstämmige Kirschen erzielen einen guten Absatz, auch veredelte Hauszwetschen sind knapp. Die Ueberproduktion tritt am stärksten in Aepfeln und Birnen hervor, auch auf den Absatz von Obstwildlingen wirken diese Verhältnisse zurück. Günstigeres ist über die Gehölze für Garten- und Parkanlagen zu berichten, sowohl Zierbäume wie Ziersträucher fanden im all gemeinen eine bessere Nachfrage. Alleebäume gingen dagegen nicht so gut, auch in Rosenhochstämmen und niedrigen Rosen herrscht Ueberproduktion und das Angebot ist grösser als die Nachfrage. Nadel hölzer werden hier im Herbst fast nicht gepflanzt. Posen. Das G.schäft in Obstbäumen bewegte sich im allgemeinen in denselben Grenzen wie im Vorjahre. Süsskirschen sind nahezu geräumt, auch Hauszwetschen gingen glatt weg, während die Nach frage nach gewöhnlichen Sauerkirschen nicht gedeckt werden konnte. Für Aepfelbäume könnten die Preise besser sein. Auch Zwerg- und Buschobst, selbst Pfirsiche, liessen sich gut verkaufen, bei Beerenobst stehen Stachel- und Johannisbeeren wie immer in dem Vordergrund. Viele Käufer bevor zugen in der hiesigen Provinz die Frühjahrspflanzung, so dass diese erst ausschlaggebend für den Absatz in Obstbäumen sein werden. Auch von Seiten der Kreisverwaltnng sind in diesem Jahre die Aufträge für hochstämmige Obstbäume weit mehr als andere Jahre eingeschränkt. Alleebäume wurden ebenfalls viel verlangt und annähernd befriedigende Preise erzielt. Dagegen muss der Umsatz in Rosen als matt bezeichnet werd n, da in dem milden Winter wenig erfroren ist und ein überreichliches Angebot der mittel- und westdeutschen Handelsbaumschulen zu konstatieren ist. Ziersträucher wurden viel abgesetzt, auch bessere Sorten in starker Ware liessen sich verkaufen, ebenso gehen Heckenpflanzen einiger massen befriedigend ab. Für die meisten Artikel, vor allen Rosen und Koniferen, ist erst das Frühjahr massgebend. Ost- und Westpreussen. Mit dem Ge schäftsgang des Herbstversandes können wir hier zu frieden sein, das günstige Wetter hat auf die Baum schulenbranche vorteilhaft eingewirkt; am meisten wurde Buschobst verlangt, weniger Hochstämme. Auch Beerenobst aller Art, vor allem Stachel- und rote Johannisbeeren gingen gut. Mit hochstämmigen Apfelbäumen ist der Markt überfüllt. Alleebäume wurden viel abgesetzt, besonders grossblättrige Linden, Ahorn und Eschen, auch Ziergehölze waren in stärkerer Ware begehrt. Ausgenommen sind ferner Rosen, die erst hier im Frühjahr verlangt werden. Wir hatten hier einen aussergewöhnlich warmen, für die Entwicklung der Baumschulenerzeugnisse sehr günstigen Sommer, ausserdem hat die reiche Apfelernte die Kauflust der Gutsbesitzer beeinflusst. Die unge rechtfertigte Warnung vor den Bezügen von Stachel beeren aus dem östlichen Deutschland, wegen der neuen Krankheit, hat hierunangenehm berührt, jedoch scheinbar wenig Schaden angerichtet. Wochenberichte der Grosstädte. Berlin, den 20. Dezember. Wie in der Vor woche kann der Geschäftsgang als recht still be zeichnet werden, das Weihnachtsgeschäft tritt noch wenig hervor, wird aber sicher bei der günstigen Witterung von Mitte dieser Woche an einsetzen. Das Angebot von blühenden Pflanzen hält s ch bisher gleichfalls in mässigen Grenzen. Man sieht häufiger Azaleen, Poinsettien und Flieder äusser den bekannten Blütenpflanzen der Weihnachtssaison. Nelken und Chysanthemum lassen nun wesentlich nach, von Primeln wird die neue Varität Morgenröte hier viel angeboten und gern gekauft. Neben römischen Hyazinthen kommen jetzt viel die frühen Treibsorten Homerus, Marie Cornelia, General Pelissier auf den Markt. Von Tu'pen werden äusser Duc de Berlin, prachtvolle scharlachrote Duc van Tholl, ausserdem diesjährige Maiblumen, die sich gut treiben lassen, angeboten. Das Blattpflanzengeschäft ist noch nicht von Wichtigkeit und beschränkt sich nur auf Palmen und Araukarien. Für die Festbinderei lagen in den letzten Tagen nur wenig Aufträge vor, den Haupt absatz bildeten langstielige Rosen, Maiblumen etc.; auch der Umsatz in Kränzen, überhaupt die Be schäftigung für die Trauerbinderei ist fast belanglos. Deutsche Schnittblumen hielten einigermassen Preis und es sind äusser Maiblumen und Flieder, Calla, Lil en, Amaryllis und Orchideen hervorzuheben ; auch Lorraine-Begonien werden zu Tafeldekorationen viel verwendet. Aus dem Süden trafen die Sendungen der Rosen, Nelken, Narzissen etc. reichlich ein, von ersteren sind Paul Nabonnand, Marie van Houtte, Papa Qontier und Malmaison zu erwähnen. Seit einigen Tagen haben wir bei ausreichender Schnee decke etwas Frost, durchgängig war aber noch mildes Wetter. Dresden, den 20. Dezember. Wie immer vor dem Weihnachtsfest ist der Umsatz im allgemeinen sehr gering. Cyc'amen und Kamellien, ebenso pracht volle Lilien, Eriken und Amaryllis werden reichlich angeboten. Flieder und Calla sind noch knapp, da- gegen gibt es Begonien Qloire de Lorraine in allen Grössen überreichlich. Remontantnelken und Chry santhemum sind nun vorüber, doch sieht man hier sehr schöne Primula chinensis; auch Primula obconica erfreuen sich der bisherigen Beliebtheit. Während das Angebot von Maiblumen genügt, sind farbige Hyazinthen noch wenig vorhanden, doch stehen Tulpen, in grossen Mengen zur Verfügung. Das Blattpflanzengeschäft steht gleichfalls schon unter dem Einfluss der Festtage, denn äusser Palmen und Araukarien werden auch Farne und Croton mehr umgesetzt. Die Festbinderei hatte wenig zu tun, während sich die Aufträge für Trauerarrangements und Kränze in normaler Höhe hielten. Deutsche Schnittblumen werden nicht so reichlich angeboten und für erste Qualität durchgängig höhere Preise ver langt. Auch Rivierablumen, die nun ausreichend und in guter Qualität hier eintreffen, sind teuer. Nach der wechselseitigen Witterung der letzten Tage und reichlichen Schneefällen scheint andauernde Kälte ein zutreten, dabei fehlt seit einigen Tagen Sonnenschein vollständig. Leipzig, den 20. Dezember. Die letzten Tage vor dem Weihnachtsfest bringen stets eine gewisse Ruhe für das Geschäft. Da alle Aufträge zurückge stellt werden, ist der Umsatz in blühenden Topf pflanzen recht bescheiden. Äusser Cyclamen sieht man sehr schöne Begonien und Eriken, auch Mai blumen gibt es für Weihnachten reichlich, dagegen tritt ein auffallend schwaches Angebot bei Hyazinthe« und Tulpen hervor. In Blattpflanzen wird gleichfalls wenig umgesetzt und erst in den Festtagen wird ein reger Bedarf hervortreten, zumal das Angebot in Blütenpflanzen kaum ausreichen dürfte. Die Fest binderei hatte so gut wie nichts zu tun; ebenso er reicht der Umsatz in Kränzen bei der jetzt geringen Sterblichkeit kaum den Durchschnitt anderer Jahre. Deutsche Schnittblumen gibt es nicht übermässig, so dass die vorhandene Ware zu guten Preisen abgesetzt werden konnte. Aus der Riviera treffen die Schnitt blumen jetzt in bester Beschaffenheit ein, ebenso kamen die ersten Poinsettien aus dem Süden in wohl uner reichter Schönheit der Färbung und Grösse der Blumen an. Wir hatten jetzt andauernd kaltes Wetter nach reichlichen Niederschlägen. Frankfurt-Main, den 20. Dezember. In den letzten Tagen wurden bereits weihnachts- Aufträge er teilt, so dass sich die allgemeine Geschäftslage gegen über der Vorwoche bedeutend gebessert hat. Cyclamen und Begonien gelangten reichlich zum Angebot und gingen schlank ab, Kamellien dag< gen fehlten, ebenso sieht man Flieder, Azaleen und Amaryllis nur ver einzelt. Der Absatz in anderen Marktpfianzen ist recht minimal und wird sich erst kurz vor dem Fest steigern. Hyazinthen werden in den bekannten Frühsorten, auch Tulpen Duc v. Tholl, rot und gelb, ferner gelber Prinz werden schon besser in der Qualität angeboten. Phoenix und Araukarien gingen ebenfalls sehr gut ab, während Farne, besonders Adiantum und Nephrolepis, sehr gesucht sind. Die Festbinderei hatte in den letzten Tagen nur wenig zu tun, ebenso lagen für Trauergegenstände keine besonderen Aufträge vor, der Umsatz ist vielmehr auch hierin von mässigem Umfang. Deutsche Schnittblumen sind nicht reichlich vorhanden, Flieder fehlt noch und Nelken sind nicht mehr schön; während aus der Riviera Veilchen aus- bieben, trafen besonders Rosen in Primaware und recht frisch ein. Das Wetter ist trübe, doch dabei trocken und kalt. Konkurse. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Baumschulenbesitzers Hinrich Biesterfeldt in Krupunder wird nach erfolgter Abhaltung des Schlusstermins hierdurch aufgehoben. Handelsregister. In Pinneberg ist die offene Handelsgesellschaft Buch & Hermansen, Krupunder bei Halsten bek eingetragen. Gesellschafter sind: 1. der Gärtner Jakob Buch in Hempberg und 2. der GärtnerSören Hermansen in Krupunder. Die Gesellschaft hat am 1. November 1902 begonnen. Der Sitz der Gesellschaft ist Hempberg. In Quedlinburg ist bei Sattler & Bethge, Aktiengesellschaft, Quedlinburg, folgendes eingetragen worden: Die Gesellschaft ist durch Beschluss der Generalversammlung vom 10. Dezember 1906 auf gelöst. Als Liquidatoren sind der Direktor Hermann Södel, Privatmann Karl Rabe, Kunst- und Ha dels- gärtner Hugo Sachs, sämtlich in Quedlinburg, bestellt. Die Vertretungsbefugnis steht je 2 Liquidatoren gemeinschaftlich zu. In Elmshorn ist bei der Firma Louise Köke, vormals L. Oeding Wwe., Baum- und Rosenschulen, eingetragen, dass die Firma erloschen und das Geschäft auf Ernst Köke, Gärtner in Elmshorn, mit der neuen Firma Ernst Köke, vorm. L. Oeding Wwe. übergegangen ist. Gebrauchsmusterregister. In das Gebrauchsmusterregister wurde eingetragen für: Eduard Höltje, Wolfenbüttel unter Klasse 45f 293 846 Baumband aus wetterfestem Blech mit doppelter Einlage. Eduard Höltje, Wolfenbüttel, unter Klasse 45 f 293848 Baumband mit ausgeschnittenem Blechstreifen mit Einlage. Christian Friedrich Holder, Metzingen (Württemberg) unter Klasse 45 f 293853 Pflanzen- spritze mit zwei unabhängigan Pumpen. Johann Heinrich Dietz und Philipp Storr, Alzey unter Klasse 45f 294009 Giesskannenbrause mit abnehmbarem Deckel. Christian Abner, Cöln-Lindenthal, Dürener- str. 194 unter Klasse 45 f 294022 Baumrost aus Profi letsen. Eduard Höltje, Wolfenbüttel, unter K’asse 45 f 294 037 Baumband mit eingekerbtem Blechstreifen mit Einlage. Neue Firmen. Geo Monre jun., Blumenhandlung, Berlin SW., Friednchstr. 16 und London. Anna Ludwig, Blumenhandlung, Walden burg in Schlesien, Ecke Gottesbergerstras -e. Robert Kegel, Handelsgärtuer, Liegnitz, Neue Giogauerstrasse. P. Burchardt, Handelsgärtner, Ober-Siegers dorf, Kr. Bunzlau (Schlesien). L. Johansen, Haudeisgärtner, Lügumkloster (Schleswig Holstein). Ludwig Müller, Handelsgärtner, Blumenthal b. Voorde (Bez. Kiel). E. H. Trebsdorf, Handelsgärtner, Ernsdorf, P. Creuzthal in Westfalen. C. Behrens, Handelsgärtnerei und Samen- handlung, Laastedt, P. Grammby (Schleswig). Hermann Schiffler, Handelsgärtner, Sonders- hausen. Ernst Abelmann, Handelsgärtner, Viesel bach b. Erfurt. Firmen-Aenderungen. Albert Spender gab seine Gärtnerei in Kreuz auf und übernahm die Mein ow sehe Handels gärtnerei in Oranienburg. Gustav Adolf Anders, Handelsgärtner im Frankfurt-Main verlegte seine Gärtnerei von Unter- rödersberg nach seinem Grundstück Obere Eschenheimer Landstrasse No. 86. Eingegangene Preisverzeichnisse. Gebrüder Sluis, Enkhuizen (Holland): Engros- Samenkatalog 1906/1907. G. Wilhelm Depken, Ooerneuland-Rockwinkel bei Bremen: Hauptkatalog über Baumschulartikel, Rosen etc. Carl Robra, Aschersleben: Preis-Verzeichnis über Landwirtschaftliche Saaten, Gemüse - Neuheiten, Gemüse-Samen, Blumen-Samen, Sommerblumen, Stauden- und Topfgewächse etc. L. Daehnfeldt, Samenzüchter, Odense, Dänemark, über die neue Treibgurke „Hunderup". Bruno Herzog, Weissenfels a. Saale : Engros-Preis- Verzeichnis über Gemüse- und Feldsamen. Heinr. Mette, Quedlinburg: Engros-Preis-Verzeichn« 1906/1907. J. C. Schmidt, Erfurt: Samen-Engros-Katalog 1907. Sievert & Dieckmann, Düsseldorf, Neanderstr. 24: Engros-Preis-Verzeichnisfüi Wiederverkäufer 1907.
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