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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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Vollstreckung bei der ausländischen Regierung des Schuldners nachgesucht werden. 21. Amerika vollstreckt fast in allen seinen Staaten deutsche Urteile nicht. Wir glauben mit dieser Uebersicht dem gärtnerischen Exporthandel einen Dienst er wiesen zu haben, da sicher manche unserer werten Abonnenten in die Lage kommen, gegen säumige Zahler oder schlechte Lieferanten den Rechtsweg zu beschreiten. Der Volkswirtschaftliche Verein für Obst- und Gemüseverwertung in Deutschland. I. Im November d. J. hielt der obige Verein zu Berlin seine zweite Jahresversammlung ab, auf die wir in der nächsten Nummer des „Handelsgärtner“ näher zurückkommen werden. Während der kurzen Zeit seines Bestehens hat dieser über ganz Deutschland verbreitete Verein eine rege Tätigkeit entwickelt, so dass wir nochmals im allgemeinen auf die Bestrebungen zurück kommen möchten, wie wir das schon wieder holt in unsern früheren Berichten getan haben. Aus dem Namen des Vereins geht schon hervor, dass er sich die Einbürgerung der Obst- und Gemüseverwertung in die breitesten Volksschichten zur wichtigsten Aufgabe gemacht hat. Im Gegensatz zu dem „Deutschen Pomo- logen-Verein“, der seinen ganzen Einfluss und seine volle Arbeitskraft auf die Organisation des Obsthandels verwendet, sowie zahlreichen, über ganz Deutschland verbreiteten Vereinen und Verbänden von Gemüsegärtnern, welche die Anzucht und Verwertung ihrer Produkte sich zur Aufgabe gestellt haben, hat der „Volks wirtschaftliche Verein für Obst- und Gemüse verwertung“ sich ein ganz anderes Gebiet er wählt und versucht belehrend und aufklärend auf die grosse Menge einzuwirken. Wie un bedingt notwendig das ist, darüber gaben erst die letzten Monate mit ihrer ausserordentlichen Verbilligung des Gemüses einen beachtens werten Hinweis. Wir stehen bei normalen Witterungsverhältnissen in jedem Herbst wieder vor der Frage: Wie lassen sich die reichen Ernten von Obst und Gemüse am praktischsten für den einzelnen, auch für den kleinen Haushalt verwerten? Durch die richtige Konservierung von Früchten und Gemüsen, sei es durch Einmachen in Gefässe, durch Trocknen oder durch zweckmässiges Aufbe wahren im frischen Zustande, lässt sich auch für den kleineren Haushalt während der Winter- und zeitigen Frühjahrsmonate eine bedeutende Ersparnis erzielen. In den letzten Jahren ist wiederholt darauf hingewiesen worden, welche grosse Ausdehnung die Obst- und Gemüseverwertungs- Industrie in Amerika und England erreicht hat. In den Vereinigten Staaten sind es die ungeheuren Ernten, welche dadurch, dass grosse Strecken das fruchtbaren Landes billig zur Verfügung stehen, zu einem Preis auf den Markt der Gross stadt gebracht werden können, wie man ihn in Europa nicht kennt. Wenn man hierbei berücksichtigt, wie viel höher der Verdienst des einzelnen — auch des Arbeiters —- ist, so kann man sich den rapiden Aufschwung der Nahrungsmittel-Industrie erklären. Ausserdem stehen derartige Unternehmungen, vor allem der zum Asphalt sollen die Kosten selbst bei einem sorgfältigen Unterbau der Strassen, der übrigens auch im ersteren Falle sich notwendig macht, nur etwa den 12. bis 15. Teil so hoch sein. Das Teeren muss zwar jährlich erneuert werden, doch kommen die sehr kostspieligen und lästigen Reparaturen, die asphaltierte Strassen verursachen, gänzlich in Wegfall. Der grösste Vorteil aber liegt, wie wir schon oben erwähnten, unbedingt in der vereinfachten Strassenreinigung, der Ver meidung von Staub und Schlamm und weiter hin in den geringen Unterhaltungskosten. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, dass auch von Seiten der Landschaftsgärtner Versuche ange stellt werden; wir bezweifeln nicht, dass sich die Teerung der Wege ausführen lässt und bisher noch wenig gekannte Vorteile bietet. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — In Elberfeld beschloss der Aufsichts rat des zoologischen Gartens, in den Sommer monaten 1907 eine umfangreiche Ausstellung für Gartenschmuck unter Hinzuziehung des Kunstgewerbes zu veranstalten. — Zum städtischen Garteninspektor in Hal le-Saale wurde der bisher in der Stadtgärtnerei zu Nürnberg beschäftigte Obergärtner Berkling ernannt. — Die freie Hansastadt Bremen ver anstaltet gegenwärtig gleichfalls Erhebungen über die Gärtnerei, um das Verhältnis der ge werblichen Betriebe zu der Anzahl der land wirtschaftlichen Gärtnereien festzustellen. — In Berlin verstarb am 5. Dezember der Gärtnerei besitzer und Königl. Gartendirektor Robert Moncorps. — Die Gärtnerei als Frauenberuf. In der Nähe von Hadersleben (Schleswig) hat ein Fräulein J., welche in Apenrade die Gärt Anlagen von märchenhaft ausgedehnten Obst- und Gemüseplantagen infolge der billigen Boden verhältnisse und der sicher durch die Fruchtbar keit des Landes hervorgerufenen Ernten, weit mehr Grosskapital zur Verfügung, als das in Europa, speziell in Deutschland der Fall ist Die Rentabilitätsfrage derartiger Anlagen ist auch bei uns noch höchst unsicher und die zahlreichen Misserfolge von Aktiengesellschaften und Ge nossenschaften ermutigen keineswegs, sich zu beteiligen. Immerhin gibt uns Amerika durch seine gewaltige Produktion, den in wenigen Jahren erfolgten Aufschwung seiner Ausfuhr von frischem und gedörrten Obst, die Organi sation des Handels und die Verwertung seiner Obst- und Gemüseernten manche Fingerzeige, was wir anzustreben haben. In England wieder um ist es der enorme Verbrauch von frischen Früchten, Fruchtsäften, Marmeladen etc. den wir anstaunen müssen und wogegen wirin Deutschland weit zurückgeblieben sind. Wir besitzen be kanntlich zahlreiche Gegenden, woselbst Obst und Gemüse in bedeutenden Mengen herangezogen werden, aber, wie schon früher im Rheinland und neuerdings in Erfurt und an manchen Orten Westdeutschlands, ist die eigentliche Ver wertung durch den Zwischenhandel gestört, so dass Obst und Gemüse viel zu teuer werden, bis sie in die Hände der eigentlichen Konsu menten gelangen. Dieses alles weist uns darauf hin ohne Aufenthalt zu reformieren und zu or ganisieren, damit wir unter Berücksichtigung der heimischen Verhältnisse dafür sorgen, dass sich in den breiten Volksschichten die Obst und Gemüseverwertung immer mehr einbürgert. Die hohe Entwicklung unserer Konserven-In- dustrie bietet gewiss den besseren bürgerlichen und wohlhabendenKreisenGelegenheit, auch im Winter zu entsprechenden Preisen sich in den Genuss wohlschmeckender Gemüse und eingemachter Früchte zu setzen, aber für die weniger be mittelten Klassen ist diese Art der Versorgung viel zu teuer, der Preis für Konserven zu hoch. Ganz abgesehen davon, dass es doch wohl nur ein kleineres Bruchteil von dem vorstellt, was eine Bevölkerung von 60 Millionen Menschen im Deutschen Reich brauchen könnte. Es gehen ungezählte Millionen, besonders auf dem flachen Lande verloren, da es in den kleinen Haushaltungen an Kenntnissen und Erfahrungen mangelt, wie die reichen Obst- und Gemüse vorräte auf einfache und zweckmässige Weise zu verwerten sind. Ebenso werden die Gross- und Mittelstädte durch ungeheure Zufuhren periodenweise überreichlich versorgt, so dass besonders beim Einkauf im grossen die Preise sehr niedrig sind. Dadurch ist jeder Arbeiter und Angestellte in die Lage versetzt, sich einen Teil seines Winterbedarfs selbst zu kon servieren. Das Hauptaugenmerk dieses neu gegründeten Obst- und Gemüseverwertungs- Vereins sollte somit immer wieder darauf ge richtet sein, in den einfacheren Volksschichten aufklärend zu wirken. Es würde ferner voll ständig unrichtig sein, wenn man vielleicht glaubte, dass dadurch die bei uns so hoch entwickelte Konserven - Industrie benachteiligt oder brachgelegt werden könnte. Unser Markt ist sehr aufnahmefähig und es ist besonders in den Grosstädten eine so riesige Bevöl kerungszahl zu versorgen, dass selbst, wenn die immer verbesserten Methoden der Obst- und Gemüseverwertung Allgemeingutdes deut schen Volkes werden, den grossen Etablisse ments in Braunschweig etc. noch durch Ver besserung ihrer Fabrikate ein weites Absatz gebiet offen bleibt. Auch unser Export nach dem Auslande gerade in diesen Erzeugnissen ist nach dem Osten und dem Norden, wie auch nach dem Süden, wie uns am besten der steigende Bedarf der Schweiz und der Badeorte in den deutsch-österreichischen Alpengebieten lehrt, sehr erweiterungsfähig. Hier heisst es es nur unermüdlich weiter dahin wirken, dass wir für unsere Gemüse, von denen viele Arten von keinem Lande der Welt an Wohlgeschmack übertroffen werden, durch strenge Sor tierung und richtige Bezeichnung einen immer besseren Ruf auf dem Weltmarkt erwerben. Der „Volkswirtschaftliche Verein für Obst- und Gemüseverwertung“ ist im letzten Jahre bestrebt gewesen, durch Gründung von Zweig- vereinen seine Interessen zu fördern und dadurch sein Programm besser durchführen zu können. Mit gutem Erfolg ist man ferner bemüht, auch die Frauen für diese gemeinnützige Arbeit zu gewinnen, und durch sie das theoretische Pro gramm in das praktische Leben durch Veran staltungen von Obstverwertungskursen, die mög lichst von Frauen geleitet werden sollten, zu übertragen. In dieser Richtung sind bekanntlich auch unsere Obstbau-Vereine und -Verbände unermüdlich tätig, wenn aber ein durch greifender Nutzen erzielt werden soll, so ist es unserer Ansicht nach notwendig, dass zunächst höhere Lehrkurse stattfinden, bei denen sich besonders Frauen und junge Mädchen bereit finden, gründliche Kenntnisse zu erwerben, um dann als Unterrichtende hinauszuwandern und in den Sommer- und Herbstmonaten in allen Gegendm regelmässigwiede kehrendeAnleitungs- kurse über die Gemüse- und Obstverwertung auch in den unbemittelten Kreisen der Be völkerung zu erteilen. Wie das Organ des obigen Vereins berichtet, fand u. a. in diesem Herbst ein derartiger Unterrichtskursus in Stolzen au-Weser statt, wobei die Auf bewahrung von Konserven in einfachen Bier- und Weinflaschen von Fräulein Elise Hanne mann-Berlin praktisch vorgeführt, besonderen Beifall fand. Auch in der Herstellung von Marmelade aus Kürbis, S ft aus Brombeeren und Holundern, wurden neben den in Gläsern sterilisierten Birnen und Aepfeln vortreffliche Anleitungen geboten, denn man erzielt so ein fache, mit wenig Kosten selbst zu bereitende Volksnahrungsmittel. Sodann hat man sich bemüht, Obst- und Gemüseverwertungs-Lehr kurse auch an den deutschen Lehrerseminaren einzuführen und die Regierung hierfür zu inter essieren. Das Königliche Lehrerseminar zu Genthin hat die Abhaltung eines derartigen Unterweisungskursus gestattet und 32 Semina risten der ersten Klasse haben mit unverkenn bar regem Interesse und Nutzen den Unter richtskursus durchgemacht. Die Ansicht, durch die Volksschullehrer in dieser Hinsicht einzu wirken, ist nicht neu, wir wünschen jedoch, dass es auch hierbei lediglich bei den Unter richtskursen bleibt und nicht, wie es vielfach beim Anleiten im Obstbau geschehen ist, zu viel Wert auf einen Handel gelegt wird. Bekanntlich hat der Unterricht im Obst bau in den Seminaren nur zu oft die Lehrer später veranlasst, zum Schaden der Berufs gärtner kleinere Handelsbaumschulen anzu legen. Wie wir erfahren, beabsichtigt man auch anlässlich der Mannheimer Ausstellung im Sommer des nächsten Jahres eine Sonder Ausstellung für hauswirtschaftliche Obst- und Gemüseverwertung zu veranstalten. Die Aus- stell ungsleitung kommt hierbei weit entgegen, indem Sie keine Platzmiete erhebt, um eine recht zahlreiche Beteiligung in dieser Abteilung herbeizuführen. Wir hoffen, dass gerade dieser Teil des Programms, welcher in die Hände des Vorstandes vom „Volkswirtschaftlichen Verein für Obst- und Gemüseverwertung“ gelegt ist, mit besonderer Sorgfalt vorbereitet wird, denn gerade eine Dauerausstellung bietet die beste Gelegenheit auf alle Volksschichten, in dieser Hinsicht belehrend einzuwirken. Der Erfolg aber wird nicht ausbleiben, zumal sicher Tausende von Besuchern diesem nützlichen Wettbewerb grosses Interesse enfgegenbringen werden. Wir werden in einem zweiten Artikel in der nächsten Nummer auf das eigentliche Programm des Vereins näher eingehen und empfehlen auch den Berufsgärtnern, dieser wichtigen Vereinigung beizutreten und deren Interessen zu fördern. Rundschau. Handel und Verkehr. — Paketsendungen im Schnellzug. Mit Schnellzügen findet zumeist keine Paket sendung statt, sondern nur eine Briefbeförde rung. Es ist jedoch zulässig, gegen Zahlung einer besonderen Gebühr (äusser dem Porto von 1 Mark für jede Sendung), Pakete, die als „dringend“ bezeichnet nud frankiert sein müssen, ausnahmsweise mit Briefpost-Schnellzügen zu befördern. Ebenso ist es gestattet ausserhalb der Schalterdienststunden, sofern nur ein Be amter sich überhaupt im Dienst befindet, even tuell also auch zur Nachtzeit, gegen eine Ge bühr von 20 Pfg. Pakete, wie auch Einschreib sendungen aufzuliefern. — Postpaketverkehr während der Weihnachtszeit. Die Vereinigung mehrerer Pakete zu einer Postpaketadresse ist in der Zeit vom 10. bis 25. Dezember, also 14 Tage vor Weihnachten, im inr.ern deutschen Verkehr nicht gestattet. Auch für den Auslands verkehr emp fiehlt es sich, während dieser Zeit im Interesse einer raschen Beförderung zu jedem Pakete be sondere Begleitpapiere anzufertigen. — Zulassung von 5-kg-Postpaketen im Verkehr mit Spanien. Nach Spanien waren immer nur 3-kg Postpakete und von nicht mehr bis 60 cm Länge zulässig. Das war für den Ausfuhrhandel mit zahlreichen Unannehm lichkeiten und Kosten verknüpft. Verschiedent- liehe Handelsfirmen waren dieserhalb vorstellig geworden. Diese Vorstellungen sind nicht ohne Erfolg geblieben, denn in den Anwendungsbe stimmungen zu dem neuen spanischen Zolltarif ist nunmehr die Zulassung von 5k-g Paketen vorgesehen. Die betreffende Bestimmung über die Anwendung des Tarifs (Ziffer VI, Buch stabe F) lautet: „Die Postpakete unterliegen den Zollsätzen des zweiten Tarifs, sofern sie in einem der Vertragsländer auf gegeben worden sind und bei ihrer Untersuchung in den Zollämtern nichts Gegenteiliges sich ergibt. Wenn siein einem Lande aufgegeben sind, welches nicht Vertragsland ist, so ist ausnahmslos der erste Tarif anzuwenden. Dasselbe Verfahren findet Anwendung auf die Waren, die in sogenannten Handelspaketen ent halten sind, deren Gewicht 5 kg nicht überschreitet.“ Diese Neuerung tritt, soweit bis jetzt bekannt ist, aber am 1. Oktober 1907 nerei erlernte, ein dort bestehendes Geschäft übernommen, um selbständig Handelsgärtnerei zu betreiben. Dieser Fall steht unseres Wissens noch vereinzelt da, wenngleich es bekanntlich keine Seltenheit ist, dass die hinterbliebenen Frauen von verstorbenen Handelsgärtnern oder auch deren Töchter mit Erfolg bestehende Handels gärtnereien fortgeführt haben. — Ein Verpackungsautomat für Orangen ist in Kalifornien in Gebrauch. Derselbe verpackt in einer Stunde 4320 Orangen in sauberster Weise. — Aussichten und Aufgaben des Gartenbaues in den Tropen, so lautete ein Vortrag, den Prof. Dr. Voigt in der letzten Monatsversammlung des „Gartenbau - Vereins für Hamburg-Altona und Umgebung“ hielt. Er führte aus, dass schon im Altertum, als die ersten Weltreiche entstanden, Interesse für die fremdländische, besonders die tropische Pflanzenwelt vorhanden gewesen sei, wenn auch leider damals durch Jahrtausende hindurch nur Raubbau betrieben und die be onders auf dem Wasserwege erreichbaren Gebiete ausgeplündert worden wären. Der steigende Verbrauch von den Gewürzen lenkte erst die Aufmerksamkeit der Handelsvölker, vor allem die Holländer daraufhin, einen rationellen Anbau eintreten zu lassen und die wichtigsten Kolonialprodukte, wie Kaffee, Kakao und Tabak etc. land- und forstwirtschaftlich anzubauen. Langsam erst wäre Deutschland anderen Nationen nachgefolgt. Zuerst sei der Urwald gefallen und es hätten fruchtbare Landstrecken gewonnen werden müssen. Er warnt aber, hierbei zu rücksichts los gegen die Urwälder vorzugehen, da erfah rungsgemäss die Niederschläge dann ausbleiben und gerade in den heissen Ländern, die dann unausbleibliche Wasserarmut auch den Ertrag des Bodens vermindern müsste. In unsern Kolonien liess man grosse mächtige Bäume in gewissen Abständen stehen und kultivierte dann unter ihnen den Kaffeebaum. Er kam dann auch auf den Steppenwald, Sumpfland und trockne Bodenlagen zu sprechen und wies darauf hin, wie wichtig es für den Gärtner und Landwirt sei, die Niederungen zu bewässern da meist in den Tropen die Misserfolge vom Wassermangel herrühren. Im Hochland von Indien, Tunis und Algier würden von den Bergen hinunter natürliche Quellen geleitet oder grosse artesische Brunnen gefüllt, die dann eine Bewässerung der Felder und Pflanzungen in der trockenen Jahreszeit ermöglichten. Sehr interessante Schilderungen gab der Vortragende von den Obstgärten Frankreichs in Tunis. Dann führte er die Zuhörer nach den Baumwoll feldern Amerikas, den Kaffeeplantagen Bra siliens etc. Auch erwähnte er noch als wich tige Kulturpflanzen den Chinarindenbaum und die Kautschukpflanze. Für Baumwolle, Kaffee, Kautschuk, Tabak, Palmenkerne etc. wanderten nach seiner Aufzählung jährlich von Deutsch land mehr als 1200 Mill. Mark nach dem Aus land, die sehr wohl dem Land bezw. unseren Kolonien zum grössten Teil erhalten bleiben könnten, wenn tüchtige Gärtner und Landwirte sich fänden, welche die grossen, zum Teil sehr gut geeigneten Landstrecken den tropischen Kulturen nutzbar machten. — Der Redner erntete für seine sehr interessanten Ausführungen lebhaften Beifall. — Eine Garten- bez. Bodenreform stadt bei Danzig. Das Gut Schellmühl, welches zu Danzig gehört, wurde im August des Jahres vom Reichsamt des Innern für angeblich 655 000 Mark erworben. Kürzlich soll unter dem Vorsitz des Admirals von Basse eine Wohnungs genossenschaft, welche den Namen Neu-Schott- land angenommen hat als eine Gesellschaft m. b. H. gegründet worden sein, während sich das Reichsamt des Innern bereit erklärte dieser Genossenschaft von dem obigen Gute nach Bedarf Bauterrain zum Erbbaurecht zu über lassen. Zunächst sind 1002 Familienhäuser vor gesehen, in welchen jede Wohnung 2 Zimmer, eine Küche, Bodenraum und Keller, sowie 150 Qua dratmeter Land erhält. Es sollen lauter kleine schmucke Häuschen, die musterhaft gebaut sind, gesunde Wohnungen enthalten und von blü henden Gärten umgeben sind, nach der Methode einer englischen Gartenstadt baldigst eingerichtet werden. — Gegen die Errichtung von Pro= vinzial-Baumschulen, welche auch wir wiederholt gegenwärtig für überflüssig bezeichnet haben, wendete sich kürzlich im „Handels gärtner-Verein von Magdeburg“, Bernstorff, und wies auf die Schädigung der steuer zahlenden Baumschulenbesitzer hin. Es ist für die Provinz Sachsen die Einrichtung einer 20 Morgen grossen Provinzial-Bauraschule bei Egeln geplant und es sind bereits die ein leitenden Schritte hierzu unternommen. In zwischen bat auch die Vereinigung der Baum schulenbesitzer gegen die Anlage dieses ge planten Konkurrenz - Institutes Einsprache er hoben und die geschädigten Interessenten haben einstimmig beschlossen, beim Oberpräsidenten dahin zu wirken, dass die Anlage dieser durch aus nicht notwendigen Baumschule unterbleibt und dafür Muster-Obstgärten geschaffen werden. — Die Gründung einer Wald- und Gartenstadt-Aktiengesellschaft zu Mül heim (Ruhr), welche mit einem Aktienkapital von 800000 Mk. in Broich-Speldor an gelegt werden soll, ist kürzlich erfolgt. Die Gesellschaft hat 1602 Morgen Land angekauft, und will dort nach dem englischen System eine Gartenstadt mit Villen schaffen. Zu den Mitgliedern des Aufsichtsrates gehört unter anderm auch der Oberbürgermeister Lemke- Mülheim (Ruhr).
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