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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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2 anderen eingetragenen Vereinen eingeräumt werden kann, ist nach unserem Dafürhalten selbstverständlich. Uebrigens sollen die Landesgesetze über die Auflösung von Vereinen, über die Teilnahme Minderjähriger und Frauen an Versammlungen, über Tanzlustbarkeiten usw. neben den Bestim mungen des Gesetzes in Kraft bleiben. Wir werden in dem folgenden Artikel uns damit beschäftigen, welche Wirkung von dem Gesetz zu erwarten ist und welche Aussichten für die Durchbringung desselben bestehen. Der deutsche Gartenbau-Handel im Oktober 1906. I. Die Einfuhrverhältnisse weisen im Vormonat keine bedeutenden Aenderungen auf, der Ex port wurde in vielen Gartenbauerzeugnissen, vor allem in frischen Blumen, infolge der gün stigen Witterungsverhältnisse, die wir zu ver zeichnen hatten, eingeschränkt. Ebenso musste der Versand von Bäumen und Sträuchern weit später in Angriff genommen werden, haupt sächlich soweit grössere Entfernungen hierbei in Frage kommen. Die hohe Einfuhr von Topfpflanzen dagegen hielt an und beweist, wie bedeutend unsere Handelsbeziehungen mit dem Ausland sind. Ausserordentlich gross ist ferner die Einfuhr frischen Obstes, denn wie wir schon in unserem letzten Bericht mitteilten, genügten die deutschen Ernten keineswegs, so dass besonders nach Süddeutschland zuerst aus der Schweiz, später aus Frankreich und Oesterreich grosse Mengen, hauptsächlich Kernobst, eingeführt werden mussten. Unser Export in frischem Obst tritt leider fast vollstän dig zurück, ausserdem hat die nasse Witterung im September in vielen Gegenden auch den Versand von Zwetschen unmöglich gemacht, da die meisten Früchte gesprungen und somit auf weite Strecken nicht versandfähig waren. Die Gemüseeinfuhr bot trotz unserer relativ günstigen Ernten und der niedrigen Preise das Bild anderer Jahre, d. h. diese hielt sich in der bekannten Höhe. Auch Biumenkohl, der in Erfurt und an anderen Produktionsplätzen so reichlich zur Verfügung stand, kam trotzdem in verhältnismässig grossen Mengen aus Holland und drückte auf die Preise der deutschen Pro- puktion. Es lässt sich keineswegs leugnen, dass durch die neue Handelsstatistik trotz der vielen Mängel, die dem amtlichen Warenverzeichnis an haften, doch wenigstens über die verschieden sten Zweige des Gartenbaues eine klare Ueber- sicht herbeigeführt wird. Dennoch sind die Lücken unverkennbar, zumal leider einer Ver schiebung der exportierenden und importieren den Länder keinerlei Rechnung getragen wird, sondern diese bleiben immer dieselben, ob gleich sich dadurch grosse Lücken zeigen. Es fehlt uns ohne Zweifel für den gesamten Garten bauhandel eine Zentrale, von welcher die Handelsbewegungen verfolgt werden können und darauf hingewiesen wird, wie wir unsern einheimischen Handel organisieren und be urteilen können, welche Massregeln zu ergreifen sind. Der Eingang von frischen Blumen, wobei wir wiederum die Positionen 41a und b zusammen fassten, hat gegenüber dem Vormonat einen be deutenden Aufschwung genommen, denn wäh rend im September nur 96 dz nach Deutsch land kamen, sind im Oktober rund 1000 dz eingeführt worden. An der Spitze steht Frank reich mit 817 dz, dann kommt Italien mit 115 dz, ferner die Niederlande, welche ebenfalls 37 dz uns lieferten, unsere Ausfuhr richtete sich fast nur nach Oesterreich-Ungarn, und zwar gelangten dahin im Vormonat 57 dz. In Bindegrün ist eine bedeutende Steigerung wahrzunehmen, denn wir empfingen 2755 dz, nahe zu gleichen Teilen aus Italien und Oesterreich-Un garn; unser Export richtete sich in Höhe von 112 dz nach Dänemark, Oesterreich und der Schweiz, auch Norwegen, und schliesst wohl hauptsächlich feine res Bindegrün ein. Auch von Cycaswedeln und Kränzen hieraus empfingen wir unverzollt 36 dz, davon 35 dz aus Japan; wir verschickten dagegen 75 dz, und zwar 45 dz nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Bei der Rubrik getrocknete Blumen sowie Blätter, Gräser etc. hatten wir ebenfalls im Oktober einen bedeutenden Eingang von 622 dz zu ver zeichnen, hier kamen aus Italien 262 dz, aus Amerika 107 dz; unsere Ausfuhr erreichte gleichfalls die Höhe von 571 dz, wobei als Empfänger Grossbritannien mit 170 dz, Frank reich mit 77 dz, Oesterreich-Ungarn mit 55 dz und Russland mit 37 dz in Betracht kommen. Bindereien aus frischen Blumen sind zu uns 9 dz gekommen und 7 dz exportiert; solche aus getrockneten Blumen und Blättern erhielten wir 10 dz und verschickten 40 dz, davon 36 dz nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Im Oktober hat auch die umfangreiche Ein fuhr von Topfpflanzen angehalten, es sind von Palmen, indischen Azaleen, Lorbeerbäumen Pos. 38 a 7234 dz, etwa die Hälfte mehr als im September eingegangen. Belgien beteiligte sich hierbei mit 6726 dz, Frankreich mit 242 dz; unsere Ausfuhr belief sich auf 1216 dz, und hiervon gingen 626 dz nach Oesterreich-Ungarn, die übrigen Länder sind leider nicht aufge- führt. An sonstigen Pflanzen in Töpfen sind 735 dz eingegangen, davon aus Belgien 668 dz, aus den Niederlanden 31 dz; unsere Ausfuhr erreichte die stattliche Höhe von 1696 dz und es kommen hierbei auf Oesterreich - Ungarn 825 dz und auf die Schweiz 281 dz. Andere immergrüne Pflanzen wie Aucuba, Kirsch lorbeer etc., auch Pfropfreiser wurden in be trächtlicher Menge, 8173 dz eingeführt, wobei 8115 dz zu Mk. 5,— pro dz verzollt werden mussten. Belgien beteiligte sich an dieser Ein fuhr mit 2462 dz, die Niederlande lieferten 5522 dz. Hierin kommt eine Ausfuhr unserer seits in Höhe von 655 dz in Frage und zwar erhielt die Schweiz 179 dz, Oesterreich-Ungarn 46 dz. Orchideenbulben kamen hauptsächlich aus Belgien 18 dz, während wir 4 dz ex portierten. Ganz beträchtlich war ferner noch die Einfuhr von Blumenzwiebeln, wenn auch nur etwa ein Drittel des vorangehenden Monats mit 2567 dz erreicht wurde; auf die Niederlande kommen hierbei 2294 dz. Unsere Ausfuhr weist eine bedeutende Steigerung auf, sie ver doppelte sich gegenüber dem September mit 1560 dz, wovon 501 dz nach Grossbritannien, 195 dz nach Russland und 170 dz nach Oesterreich-Ungarn gingen. Für die Baumschulen ist bekanntlich das Ausland für uns ein wichtiger Abnehmer und von Norden und Osten wird stets die früh zeitige Effektuierung der Aufträge gewünscht, dennoch dürfte die warme Witterung, wie wir schon eingangs erwähnten, sehr zurückhaltend auf das Geschäft gewirkt haben. Von Obst bäumen, Sträuchern und Beerenobst empfingen wir 772 dz, davon 515 aus den Niederlanden, 183 dz aus Belgien, 47 dz aus Oesterreich- Ungarn und nur 22 dz aus Frankreich; unsere Ausfuhr erreichte eine Höhe von 876 dz und zwar gingen nach der Schweiz 350 dz, nach Oesterreich-Ungarn 322 dz. Allee-, Park- und Zierbäume, Ziersträucher etc. empfingen wir gleichfalls hauptsächlich aus den Niederlanden 398 dz; unser Versand erreichte die stattliche Höhe von 377 dz, wobei 88 dz auf Russland, 83 dz auf Oesterreich kommen. Rosen, bei einem Einfuhrzoll von 12 Mk., wurden 134 dz, davon 95 dz aus den Niederlanden, 28 dz aus Frankreich zu uns geschickt; unsere Ausfuhr belief sich im Oktober auf 538 dz, davon gingen nach Belgien 179 dz, nach Schweden 86 dz, nach Oesterreich-Ungarn 69 dz, nach Frankreich 65 dz, nach Russland 32 dz. Ein wichtiger Artikel sind für uns ferner Forst pflanzen; wir erhielten davon 270 dz, d. h. 155 dz aus Belgien, 113 dz aus den Nieder landen; unsere Ausfuhr erreichte die Höhe von 696 dz, davon gingen 243 dz nach Dänemark, 220 dz nach Oesterreich-Ungarn und 51 dz nach der Schweiz. Der Samenhandel tritt nun auch wieder mehr in den Vordergrund und zeigt verhält nismässig bedeutende Ein- und Ausgänge; so wurden 901 dz Gemüsesämereien bei uns ein geführt, davon kommen auf die Niederlande 645 dz, auf Frankreich 173 dz; unsere Ausfuhr betrug 987 dz, und zwar gingen nach Oester reich-Ungarn 226 dz, nach Frankreich 73 dz, nach den Niederlanden 19 dz etc. Auch hier erweist sich leider die Statistik als durchaus unvollständig, wie die Beteiligung der einzelnen Länder an der Gesamtsumme ergibt. An Blumensämereien empfingen wir 48 dz und zwar sonderbarerweise aus den Niederlanden 37 dz, aus Frankreich 4 dz, aus Italien 3 dz; unsere Ausfuhr belief sich hierin auf 36 dz, wobei auf Oesterreich-Ungarn 11 dz kommen. Zu erwähnen ist hier ferner noch, dass von Runkelrübensamen 115 dz eingeführt wurden, und zwar 78 dz aus Oesterreich-Ungarn, 37 dz aus Frankreich; unsere Ausfuhr betrug darin 65 dz. Zuckerrübensamen empfingen wir 8 dz, verschickten dagegen 940 dz, davon 154 dz nach Oesterreich-Ungarn. Alle übrigen Sämereien interessieren uns weniger. Eine Wanderversammlung des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands zu Hamburg. Am Mittwoch, dem 21. November fand im Velodrom in Hamburg eine Wanderver sammlung des „Verbands der Handelsgärtner Deutschlands“ statt, auf die wir schon kurz hin gedeutet haben, an welcher auch der Vorsitzende und der Generalsekretär des Verbandes teil nahmen. Der Besuch lässt sich als gut bezeichnen, wenigstens waren die Veranstalterdamit zufrieden. Nachstehend wollen wir aus den Verhandlungen nur das Interessanteste herausgreifen unter Aus schaltung alles Nebensächlichen oder allgemein Bekannten; um so mehr da ja rein interne Ver bandsangelegenheiten für die Allgemeinheit nicht von Interesse sind. Der zuerst referierende Generalsekretär H. Beckmann begann seine Rede mit einem Hinweis auf das Hamburger Bismarckdenkmal und stellte den Begründer der deutschen Ein heit als leuchtendes Vorbild für die deutschen Handelsgärtner hin. Er gab der Hoffnung Aus druck. dass man bei allseitiger Mitarbeit und Unterstützung aller Berufsgenossen den „Ver band der Handelsgärtner Deutschlands“ zu einer mächtigen Organisation ausbauen könne. Der Redner führte die bisher nur geringen Erfolge zum Teil auf den stark ausgeprägten Hang zur Unzufriedenheit und den Mangel an politischer Reife bei den Gärtnern zurück. Das Verant wortlichkeitsgefühl bei den einzelnen müsse mehr entwickelt werden. Gewissermassen als Antwort auf die so oft mittelbar und unmittel- mittelbar, von Mitgliedern und Nichtmitgliedern gestellte Frage: „Was leistet der Verband?“ Welche Vorteile gewährt derselbe seinen Mit gliedern?" machte Redner auf die unter Leitung des neuen Verbandsvorstandes durchgeführte Herabsetzung der Mitgliederbeiträge, die ge plante Gründung einer Sterbekasse ohne Extra beitrag, Unterstützung und Belehrung der Mit glieder bei Rechtsstreiten und Rechtsfragen durch kostenlose Rechtsauskünfte u. s. w. aufmerksam. An Stelle der bisher geübten direkten Erteilung von Kreditauskünften ist von Seiten des Vorstandes an die Anfragenden eine Vereinbarung mit einem bekannten Auskunftsbureau getreten und sei man mit der Arbeit dieses Bureaus allgemein zufrieden und die Inanspruchnahme dieser Ein richtung haben sich seitdem verdoppelt. Ebenso habe man versucht durch gemeinschaftliche Be züge von Kohlen und anderen Rohmaterialien Vorteile für die Mitglieder zu erwirken, die sonst bei Einzelkauf undenkbar sind. Gerade in dem Weiterausbau dieses Prinzipes, d. h. Schaffung von pekuniären Vorteilen durch ge nossenschaftliche Einkäufe, Erlangung von Ver günstigungen bei Abschluss von Versicherungs verträgen u. s. w. sei dem Verband ein Mittel an die Hand gegeben, seinen Mitgliedern einen vielseitigen Nutzen zu gewähren, demgegenüber die geringe Gegenleistung des Mitgliedsbeitrages ganz unerheblich sei. Der Redner führte auch an, dass man ver sucht habe, beim Reichsversicherungsamte Schritte zu tun, zwecks Herabsetzung der un gerecht hohen, an die landwirtschaftliche Be rufsgenossenschaft zur Unfallversicherung zu leistenden Beiträge. Die Antwort sei nicht durchaus ablehnend ausgefallen, aber man for dere ein sorgfältig durchgearbeitetes Material zur Begründung dieses Antrages, und dies könne nicht der Vorstand, sondern nur die einzelnen Gruppen durch rege Beteiligung der Einzelmitglieder erbringen. In der kurzen Debatte, die sich an den Beckmannschen Vortrag knüpfte, berichtete Neubert - Wandsbek, dass man in der Provinz Schleswig-Holstein bereits einen recht guten Erfolg in dieser Sache erzielt habe; der Beitrag sei hier im letzten Jahre um ein Drittel herabgesetzt. Alles in allem genommen konnte man mit dem Inhalte des Vortrages nur einverstanden sein, es sei uns aber eine Einschränkung dieses Lobes gestattet, die im Hinblick auf ähnliche Versammlungen wohl beachtenswert ist Wenn man nämlich eine Versammlung mit einer so reichhaltigen Tagesordnung wie die Hamburger es war, veranstaltet, sollte ein Vortrag wie der hier geschilderte in seiner Länge etwas besser der verfügbaren Zeit angepasst werden. Die so beeinflusste dieses den Fachmann weniger, der manche beachtenswerte Sorte entdeckte. Wir nennen hiervon Mad. Ph. Vilmorin, mit reinweissen nach innen gebogenen, nach aussen gelockten grossen Blüten; dann General Hutton, mit goldgelben, sehr grossen prächtigen Blüten; ferner Miss Mildred Ware, die Blumen sind dunkel chamois; Bessy Godfrey, die lang herab fallenden Petalen sind goldgelb, die Blumen präsentierten sich ganz vorzüglich; ferner die bekannte dunkelrosafarbige Viviand Morel und viele auffallend schöne an anderer Stelle noch zu erwähnende neuere und ältere Sorten. Von H. F. Kirsten-Klein-Flottbek, brachte wie in früheren Jahren der Obergärtner Seebeck eine weitere Riesengruppe vorzüglich kultivierter Pflanzen, leider waren diese aber sehr dicht gestellt, so dass sie nach unserer Ueberzeugung nicht so ganz zur Geltung kamen und die Schönheit einzelner Pflanzen bezw. Blüten ganz verloren ging. Als hervorragend schön ent wickelte Sorten sind hier zu nennen: Souvenir de Lombez, bernsteinfarbig; dann Mr. G. Mile ham, lilarosa und die bekannte aber schwer heranzuziehende Lord Brooke, altgoldgelb innen bernsteinfarbig. Ferner die ebenso bekannte Mr. F. S. Vallis, goldgelb: Charles Schwarz, mit breiten braunroten Petalen und Louis Le- veque, braunrot, ballförmig, auf der Rückseite bronziert. Wir konnten auch hier bei dem grossen Sortiment nur wenige uns ganz beson ders in die Augen fallende schöne Blumen herausgreifen. Die nächste Sammlung stellte Eduard Ale xander durch seinen Obergärtner Pauly aus, der ebenfalls schön garnierte Pflanzen, die gut im Laube standen und meist hoch- oder halb stämmig kultiviert waren, vorführte. Hierbei sind als Sorten zu erwähnen: W. R. Church, dunkelkirschrot mit grünlich bronzierter Rück seite; ferner fames Bidencope, mit flachen nach innen gebogenen weinroten Blüten, deren Rück seite silbrigrosa glänzte. — Daneben stand eine hübsche Gruppe Ada Owen in mittelgrossen Kronenbäumchen, ausgestellt von Franz Schell, Handelsgärtner in Gross-Borstel bei Hamburg. Der nächste Aussteller, H. Reincke ist den Lesern dieses Blattes ebenfalls durch die früheren Berichte bekannt, äusser den tadellosen Hoch stämmen, die dessen Obergärtner Schiller zeigte, sind die in grosser Zahl vertretenen einblumigen Pflanzen hier hervorzuheben. Die Gruppe war auf der einen Seite mit Mad. de la Motte de St. Pierre, aussen goldgelb und innen grün, auf der andern Seite von der bekannten silberrosa farbigen W. Duckham, durch zahlreiche Pflanzen von jeder Spezies abgeschlossen. Dieser Aus steller hatte ferner das beste Sortiment behaar ter Sorten; darunter die prächtige kanariengelbe Leocadie Gentil; ferner die alte bekannte rosa farbige Louis Böhmer. Ausserdem sind in diesem Sortiment noch zu erwähnen Mr. Paul Wattine, altgoldgelb mit sehr grossen gelockten Blumen, dann die ballförmige Mad. Henry Douillet, leb haft karminrosa gefärbt; Queen Alexandra hat mehr bernsteinfarbige, lang herabfallende Petalen, während Franpois Pilou mit den riesigen gold gelben Blumen als gute spätblühende Handels sorte empfohlen zu werden verdient; ferner trat noch hervor Miss Alice Byron mit rein weissen, schön gelockten Blüten. Die Nordseite der grossen Halle hatte der Vorsitzende des „Vereins Hamburger Chrysan- themumfreunde" Carl G.A.Schumacher durch seinen Obergärtner Mischke für seine umfang reichen Einsendungen verwendet. Auch hier war mit gutem Erfolg einige Abwechselung in das Arrangement gebracht, wodurch die grossen Pflanzen weit besser zur Geltung kamen. Gleichzeitig sind noch hervorzuheben die nie drigen vorzüglich belaubten einblumigen, wo runter auch viele Neuheiten in zum Teil aparten Formen und Farben sich befanden, die aber kaum eine Beurteilung schon zulassen. Carl G. A. Schumacher war der einzige, der hierin etwas bot, doch schien uns durch die ungün stige Witterung gerade bei den Neuheiten der erhoffte Erfolg nicht erzielt zu sein, wie das ja vom Auslande durch das späte Eintreffen der Stecklingspflanzen häufig verursacht wird. Von den letzteren nennen wir Panavalo, mit grossen leicht gelockten Blumen, aussen zart fleischfarbig, innen orange; sodann Madagaskar mit breiten strahlenförmigen goldgelben Blüten. Aus dem Sortiment zeigte eine besonders schöne Entwicklung Surprise, karminpurpur mit breiten Petalen, die Rückseite silbergrau. Ferner John Shrimpton, eine bekannte niedrige, besonders zur Topfkultur empfehlenswerte Sorte, sodann Secretaire Qlement, orangefarbig nach einwärts gebogen, die Rückseite goldgelb,' und die be reits erwähnte dunkelkirschrote in Hamburg sehr beliebte W. R. Church. Von Carl G. A. Schumacher sind ferner noch die prachtvollen kugelrunden Kronenbäume von Ada Owen zu erwähnen, die ebenfalls zu den besten zählen. Dieselbe Sorte hatten auch H. Budge, Ober gärtner H. Sander, und Moritz Warburg in Blankenese durch seinen Obergärter Munder, beide in schönen Pflanzen eingesandt. In der Mitte des Saales befand sich eine 2. Gruppe von H. Reincke-Altona von Pflan zen, auf eine Blume gezogen, ausgestellt durch Obergärtner Schiller, darunter viele bekannte auch später zu erwähnende Sorten. — Kleinere Gruppen sind ferner hier noch zu nennen von F. H. Ziegenbein-Bahrenfeld durch J. Scheidecker, Obergärtner, sowie von der Fürstin Bismarck. Bei der letzteren Gruppe ist die Sorte Violet Lady Beaumont mit herab hängenden Blumen, von einer wunderbar zarten violettrosa Farbe, hervorzuheben. Die abgeschnittenen Blumen interessieren uns noch weit mehr als die Pflanzen, zumal sich hier dem Handelsgärtner eine bessere Ueber- sicht zur Prüfung bot und ausserdem die her vorragendste Kollektion von G. Bornemann- Blankenburg (Harz) zahlreiche Neuheiten ein schloss, die hervorgehoben zu werden verdienen. Die Blumen präsentierten sich unter dem dunklen Asparagusgrün — den Raumverhältnissen entspre chend — weit auseinandergerückt, vortrefflich. Der Umfang des Sortiments veranlasst uns ferner, die Sorten einzeln anzuführen, um dadurch die Uebersicht zu erleichtern, wobei wir zuerst die neueren und neusten Sorten berücksichtigen. Moneymaker bringt rein weisse, mittel grosse Blumen, ist sehr haltbar und für den Oktober- und Novemberflor zur Massenkultur auf das Beste zu empfehlen; sie wird als die für den Handel wertvollste Sorte bezeichnet. E. J. Brooks, die wir wiederholt schon erwähnten; amarantviolettrot mit silberiger Rück seite; gehört zu den mittelfrühen Sorten und bringt grosse, gelockte Blumen. Nobel, hell chamoisrosa gefärbt, mit langen schmalen, mehr nach innen gebogenen Blumen blättern, eine aparte, zarte Färbung; ein Sport der bekannten Sorte Payonnant. Mrs. W. Kpox gelb, oft bronze getönt mit breiten Blumenblättern. Mad. R. Oberthür, eine der haltbarsten weissen Sorten mit grossen Blumen und langen, herabfallenden Petalen. W. Pascoe, zart lilarosa gefärbt, mit ein wärts gebogenen, ballförmigen Blumen. Mad. G. Pivol, ein Sport der bekannten Sorte Mad. Paolo Padaelli, doch von leuchtend goldgelber Farbe und mit einwärts gebogenen lockeren Blüten. Charles Bacque bringt ballförmige, hell bernsteinfarbige Blumen hervor. Mrs. Guy Paget mit wirren Blumen, zart pfirsichfarbig, mit grünlichen Spitzen.
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