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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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geltend macht, geht beispielsweise auch daraus hervor, dass in Dresden 1887 204 Firmen Bindereien und abgeschnittene Blumen brachten, während 1896 unter dieser Rubrik nur 88 Firmen zu verzeichnen sind, auch hier waren es fast ausschliesslich die lokalen Firmen, welche diesen Ausfall hervorriefen. Der Vor tragende hofft, dass die neue Ausstellung in ihrer ganzen Vorbereitung einen Ausgleich bringt, und auch die lokalen Geschäfte wieder mehr als früher zum Wettbewerb heranzieht. Aus diesem Grunde wünscht er, dass die Zukunfts ausstellung in folgende 10 Hauptabteilungen gegliedert werden sollte: 1. Pflanzen von Lieb habern, dazu die von Schulkindern. 2. Gärt nerisches Versuchswesen. 3. Spezial-Kulturen. 4. Sortimente. 5. Marktpflanzen. 6. Ausstel lungen von Vereinen bewirkt. 7. Landschafts gärtnerei. 8. Binderei. 9. Wissenschaft und Literatur. 10. Gartenbau-Industrie. Es soll jedem Aussteller freistehen, die Ab teilung zu wählen, in welcher er zu konkurrieren gedenkt. Der Vortragende hofft ferner, dass den Preisrichtern Vertrauen entgegen gebracht werde, dass ein anonymes Ausstellen vor der Prämiierung, wie das häufig üblich ist, in Fort fall kommt, zumal die Aussteller der Einzel gruppen fast immer bekannt sind. Die Dauer selbst grosser Ausstellungen wünscht T.J. Rudolf Seidel nicht über 8 Tage ausgedehnt, da diese Zeit vollständig genügt, zumal in dem arbeits reichen Frühjahr, und die meisten Pflanzen sonst leiden. Auch hat sich eine Verlängerung von derartigen Ausstellungen selten als nutz bringend erwiesen, im Gegenteil, es zeigten sich eher grosse Nachteile, ohne dass die er hoffte grössere Einnahme sich fesstellen liess. Lieber die weiteren Ausführungen, welche die Ausstellung selbst betreffen, hat ja bereits der der König!. Garteninspektor Ledien einen Artikel uns überwiesen, doch auch wir kommen demnächst nochmals auf die Bestimmungen und das Programm sowie die Einzelausstellungen näher zurück. Kasernenwände und Obstspaliere. Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht Major S. in Nr. 40 des „Deutsch en Offiziers- blattes" einen Artikel, den wir nachstehend im Auszug wiedergeben wollen, da er trotz der darin enthaltenen Unrichtigkeiten auf der andern Seite beachtenswerte Vorschläge enthält. Der Verfasser weist auf die enorme Obst einfuhr Deutschlands hin und wünscht die Erhaltung dieses grossen Vermögens, wobei er bemerkt, dass auch die Armee national ökonomisch hier mitarbeiten könnte. Er schlägt vor, an den grossen Flächen der Kasernen, Verwaltungsgebäude, Schuppen, Mauern etc. feines Tafelobst anzupflanzen, welches sicher günstige Einnahmen brächte, die dann zugunsten sowohl der Unteroffiziere wie Mannschaften Verwendung finden sollten. Er geht aber noch weiter und ist der Ueberzeugung, dass auch die Mannschaften am Obstbau Freude haben und die Idee, sowie ihre in den zwei Jahren gemachten Erfahrungen in der Heimat weiter verwerten, so dass dieses Beispiel Nach ahmung findet und dadurch eine Quelle segens reichen Wirkens erschlossen wird. Soweit sind diese Ausführungen vortrefflich, nun aber folgt leider der wunde Punkt, eine Rentabilitäts - Berechnung derartiger Anlagen, durch die man mit Ruhe einen Strich machen kann. Major S. sagt, dass an einer Bataillons kaserne 100 Stück Rebstöcke edelster Tafelreben in frühen Sorten angepflanzt, in 3—4 Jahren einen Ertrag von 1000 Mk. bringen werden. An den Ost- und Westwänden könnten Aepfel- und Birnenbäume, ebenfalls nur beste Sorten, auf der Nordseite Schattenmorellen angepflanzt werden und auch hier rechnet er 800 bis 1000 Mk. Nutzen aus. Der Verfasser kommt dann zu dem Schluss, dass ein Regiment mit einer Jährlichen Einnahme von ca. 6000 Mk., denen nur unbedeutende Auslagen gegenüber ständen, rechnen könnte. Er sagt weiter, dass der Ertrag des Spalierobstes, insbesondere der Reben, ziemlich gleichmässig sei und die obigen Zahlen keinen grossen Schwankungen unter worfen wären. Die nächste Frage lautet, wie hoch stellen sich nun die Anlagekosten ? Der Verfasser nimmt wohl dabei sicher an, dass die Arbeit unentgeltlich ausgeführt wird und sagt: 100 Rebstöcke kosten 45 Mk.; 40 Schatten morellen, auf 4—5 m einen Baum, kosten 50 Mk.; 40 Aepfel- und Birnen-Spalierbäume bester (?!) Qualität ca. 50 Mk.; Draht, Klammern usw. tür die Spaliere 20 Mk. Dieses ergibt eine Summe von 165 Mk., die er dann folge richtig auf 200 Mk. abrundet. Die übrigen Ausführungen, welche sich mit der Pflanzung, Wartung, Düngung usw. be schäftigen, wollen wir nicht ganz übergehen, obgleich sie hierbei für uns Nebensache sind. Der Verfasser sagt wörtlich: Zur Pflanzung der Reben ist der Boden längs des Gebäudes auf 11/2 m Länge und 75 cm Tiefe aufzugraben, durch ein Sieb zu werfen und zu 1/4 mit zer kleinertem Kalkschutt oder mit Kalkstaub und etwas Thomasmehl zu mischen. Dann wird die Erde wieder hineingeworfen und die Reben schräg ca. 25—30 cm tief eingelegt; in den ersten Wochen und bei starker Hitze sind sie reichlich zu giessen. Für mehrmalige Düngung im Jahr mit Blut und Jauche sind sie sehr dankbar. (Das Blut wird der Fleischlieferant unentgeltlich liefern, die Jauche der den Küchen abfall holende Oekonom.) Die Reben werder ca. 70 cm voneinander gesetzt, und während man den geraden Reben (2, 4, 6 usw.) die Krone in Höhe von 1,80 djs 3,20 m bilden lässt, geschieht dies bei den ungeraden in Höhe von 3,50—5 m. Dieses Kordonsystem wird allgemein als das ertrag reichste empfohlen. Obige Erdarbeit kann von 70 Mann in etwa einer Stunde ausgeführt werden. 2—3 Gärtner setzen die Reben in einer weiteren Stunde. — So leicht, wie sich Major S. diese Sache denkt und vor allem so einfach, wie er seine Rentabilitäts-Berechnung aufstellt, ist das nicht zutreffend. Wenn der Spalierobstbau auch nur den 6. Teil des Nutzens brächte und die Aus führung der Arbeit so einfach wäre, dann dürfte es in Deutschland kaum ein Bauernhaus, eine Scheune, ein Landhaus, eine Mauer geben, an denen nicht längst Obstbäume Verwendung gefunden hätten. Der Verfasser übergeht alle hierbei massgebenden Faktoren, wie: klimatische Lage, Bodenverhältnisse, richtige Sortenwahl, sachgemässe Behandlung der Bäume usw. Ausserdem ist kaum anzunehmen, dass die Mannschaften so gleichgültig den schönen Trauben, Aepfeln und Birnen gegenüberstehen, sondern wir glauben, dass der Ertrag durch den Diebsfahl (Mundraub) sehr verringert wird. Auch die Zahl der Soldaten und Unteroffiziere, die sich gründliche Kenntnisse im Obstbau aneigrien, ist sicher nicht gross. Die Anregung ist zweifellos schön und der Vorschlag gut gemeint und wir wünschen, dass er auf recht fruchtbaren Boden fällt. Aber die ganze Rentabil tätsberechnung ist unhaltbar und kann in Fortfall kommen, abgesehen da von, dass die Durchführung dieses Planes überall, wo er auch aufgenommen wird, der Hinzuziehung tüchtiger, erfahrener Fachmänner bedarf und die Anlage in die Hände von Militärbeamten gelegt werden muss, die der ganzen Sache nicht nur Interesse, sondern auch grosses Verständnis entgegenbringen. Nur dann würde unter Voraussetzung obiger Grundbedingungen ein Erfolg möglich sein. Wir möchten aber vor allem an dieser Stelle darauf hinweisen, dass derartige Berechnungen des Nutzens solcher Anlagen, selbst wenn sie, wie der Verfasser sagt, auf langjähriger prak tischer Erfahrung beruhen sollen, in einem so weit verbreiteten Blatte wie das obige grosse Enttäuschungen bringen dürften. Keineswegs aber wird dadurch und das ist doch schliesslich das Allerwichtigste, dem deutschen Obstbau genützt. Rundschau. Handel und Verkehr. — Vom Zwiebelhandel Alexandriens. Vom 1. März bis 26. Oktober 1906 sind in Alexandrien zum Handel 605208 Kantar (108 Oka) Zwiebeln angeliefert und davon 540317 Kantar nach Europa ausgeführt worden. In derselben Zeit betrug die Anfuhr 827 489 Kantar, die Ausfuhr 793251 Kmtar. — Beim Uebergang vom alten zum neuen Zolltarif in Rumänien hatten sich an der rumänischen Grenze die Waren derart angehäuft, dass es nicht entfernt möglich war, sie rechtzeitig vor dem Inkrafttreten der neuen höheren Sätze zollamtlich abzufertigen. Es war nun, wie wir schon rechtzeitig berichteten, von der rumänischen Zollverwaltung verfügt worden, dass Waren, welche bis zum 28. Februar 6 Uhr eingegangen seien, aber nicht rechtzeitig verzollt werden könnten, unter gewissen Vor aussetzungen noch zu den Sätzen des alten Tarifes einzulassen seien. In dieser Angelegen heit ist nun eine amtliche Erklärung der rumä nischen General-Zolldirektion in Bukarest veröffentlicht worden, der zufolge Differenz zollbeträge, die den Interessenten aus der An wendung des neuen statt des alten rumänischen Zolltarifes auf die bis zum 28. Februar in Rumänien angekommenen, dort aber nach diesem Zeitpunkt verzollten Waren zustehen, erst nach der Eröffnung der Kammer und Genehmigung der nötigen Kredite zur Aus zahlung kommen werden. — Die Obsteinfuhr nach Deutsch land hielt sich in der letzten Woche aus Oesterreich und Frankreich in der bis herigen Höhe, während von der Schweiz die Eingänge bedeutend nachgelassen haben; seit einigen Tagen ist ziemlich Stillstand eingetreten. Beispielsweise sind aus Frankreich während des Ende Oktober bis Anfang November durchschnittlich täglich zwei, zeitweise auch drei Obstzüge über Deutsch-Avricourt nach Deutschland überführt. In Stuttgart trafen allein am 5. November 124 Waggons Aepfel innerhalb 24 Stunden aus Frankreich ein, während die gesamten Zugänge an diesem Tage 265 Waggons betrugen. Die Preise be wegen sich in der gleichen Höhe; für franzö sisches und holländisches Obst wurden für den Waggon von 10000 Kilo Mk. 900 bis Mk. 1000 bezahlt, während Schweizer und österreichisches Obst etwa 150 bis 200 Mk. höhere Preise er langte. — Die Zollrevision der Obstzüge aus Frankreich soll, wie verschiedene süd deutsche Tageszeitungen melden, sehr zu wünschen übrig lassen. Der Export franzö sischer Mostäpfel setzte in diesem Jahr so spät ein und nahm dann solche Dimensionen an, dass der deutschen Zollverwaltung nicht ge nügend Beamte zur Verfügung standen, um die vorgeschriebene Zollrevision ordnungs gemäss durchzuführen. Es wird darüber ge klagt, dass die Waggons 3—5 Tage auf der Grenzstation liegen bleiben, wodurch die Früchte leiden und die Ware in schlechtem Zustande am Bestimmungsorte eintrifft. Wir dürfen aber wohl annehmen, dass inzwischen entsprechende Aenderungen durchgeführt sind. — Aus Ber lin wird geschrieben, dass in keinem Jahr eine so enorme Einfuhr von böhmischem Obst erfolgt ist, wie dieses Mal. Der Wert des aus Oesterreich nach Berlin, zum Teil auch nach Hamburg auf dem Wasserwege bis zum 5. November eingeführten Obstes wird auf 3 Millionen Mark geschätzt. In den Kanälen Berlins liegen augenblicklich so viel Obstkähne, besonders zwischen der Kronprinzenbrücke und der Kaiser Wilhelm- bezw. Schlossbrücke, dass kaum noch am Ufer ein Platz frei ist. — Die Fruchternte in Kalifornien 1906. Nachdem die Ernteresultate der Haupt produktionsgegenden Kaliforniens fest stehen, dürfte eine grössere Stabilität der Preise zu erwarten sein. Tafeläpfel gibt es reichlich, und die Notierungen sind niedriger. Bartlett-Birnen, die auf dem europäischen Markt gut eingeführt sind, stehen in der Güte sowie in der Grösse der Fruch gegen andere Jahre zurück. Die Pflaumenernte wird auf 85 bis 90 Klgr. geschätzt und er reicht somit nahezu die vierfache Höhe des Vorjahres. Einen bedeutenden Ausfall bringen Aprikosen, von denen im Vorjahr 18 Mill. Kilo, dagegen dieses Jahr nur 3 Mill. Kilo zur Ver fügung stehen. Grossen Schaden soll die Fruchtkonservenbranche durch das Erdbeben in St. Francisco erlitten haben, denn es wird angenommen, dass etwa 350000 Kisten mit Früchten vernichtet oder verdorben sind. — Wagenladungen im Pflanzen verkehr. Im „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau“ weist Max Ziegenbalg in Laube gast darauf hin, dass es sich häufig empfiehlt, auch bei kleineren Mengen auf gewisse Ent fernungen Waggonladungen zu benutzen. Ein Vorteil für den Empfänger und Versender be steht nicht nur in der niedrigen Fracht, son dern in der Ersparnis der Verpackung. Der Verfasser führt hierbei an, dass 100 kg auf 300 km Entfernung als Stückgut aufgegebene Pflanzen 3,15 Mk. kosten, während bei 1700 kg die einfache Wagenladung schon sich billiger stellt und das oft mühselige und teure Ver packen in Wegfall kommt. In Körbe lose ver packte Topfpflanzen profitierten bisher durch diese Vergünstigung eigentlich nicht, sondern diese Form der Packung wurde häufig bean standet. Der Spezialiarif verlangte wörtlich, dass die Pflanzen unverpackt und unverhüllt waren. In dieser Hinsicht ist nun zu gunsten mamamanamaaaonsamnmaam-ssammunannmaemmmaemmmmam een Gautier neue Untersuchungen angestellt. Die Herbstfärbung der Blätter geht unter Bildung eines chemischen Stoffes, Anthocyanin, vor sich, der sich aus dem Clorophyll entwickelt. Gautier hat nun erklärt und durch seine Ver suche belegt, dass dieses Anthocyoanin auch durch Insektenstiche, ja durch Einschneiden eines Blattes erzeugt werden könne. Er tritt aber der Anschauung entgegen, dass die Rot färbung bei den Blättern aller Pflanzen auf gleiche Weise geschehe. Für die Weinblätter hat er andere Vorgänge festgestellt. Wenn der rote Farbstoff in einem herbstlich verfärbten Blatt aus dem Chlorophyll entfernt sein soll, so muss er Stickstoff und Phosphor enthalten. Diese beiden Stoffe sind aber in einem ioten Weinblatt nicht vorhanden. Gautier führt daher hier die Erscheinung auf weinfärbende Säuren zurück. Die mehr oder weniger roten Stoffe, welche die Färbung herbeiführen, stammen nach seinen Experimenten von der Oxydation eines in den Blättern entstehenden Farben bildners her, der zum Teil auch für die Färbung der Früchte verbraucht, von diesen aber nicht völlig absorbiert wird, so dass noch eine ge nügende Menge Farbstoff zurückbleibt, der dann den Blättern die nötige Farbenmenge zuführt. — Der Einfluss des alpinen Lichtes auf die Blüten der Alpenpflanzen ist ein sehr auffallender. Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass die Pflanzen zur Aus bildung von Blüten mehr Licht bedürfen als zur Ausbildung der anderen Organe. Starkes Licht fördert die Blütenbildung und hemmt zugleich das Wachstum von Stengeln und Blättern. Dementsprechend trägt in den Alpen fast jeder Zweig Blüten, wodurch bei der an und für sich starken Verzweigung der Alpen pflanzen ein reicher Flor erzeugt wird. Auch zeitlich sind die Blumen der Alpenpflanzen denen des Tieflandes gegenüber im Vorsprung. Mehrere Arten mit weiter Verbreitung blühen in den Alpen schon im Juli, während die gleichen Arten in der Ebene und auf dem Vorgebirge erst vier Wochen später ihre Blüten entfalten. Was die Grösse der Blüten alpiner Gewächse anlangt, so herrscht allgemein die Meinung, dass dieselben auffallend gross sind. Das ist jedoch nur insofern richtig, als die Blumen im Verhältnis zur Pflanze selbst gross erscheinen, denn Messungen haben ergeben, dass die Blumen in den Alpen am höheren Standort kleiner sind als am tieferen. Dagegen können die Pflanzen der Hochgebirge den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, in ihren Blüten leuchtendere, mehr ins Auge fallende Farben zu besitzen, als die Tieflandpflanzen. Der Reichtum an rotem Farbstoff kommt in den Blüten am stärksten zur Geltung. Nicht nur sind alle auf alpinem Standort entwickelten Blüten stärker gefärbt als die im Tiefland gewachsenen, nicht nur erhalten Pflanzen, die unten weiss blühen, in den Höhen rote Blumen, sondern es entstehen auch neue Farben, wie z. B. das leuchtende Orangerot, das wir bei Pflanzen der Ebene vergebens suchen. Es sind aber nicht nur die einzelnen Blüten der alpinen Gewächse intensiver gefärbt als die der Ebene, sondern ganze Familien besitzen mehr rote Blüten als im Tiefland. Keller hat für die Schweiz folgendes Verhältnis bei der Familie der Primelgewächse festgestellt: An weiss- und gelbblühenden Arten weisen die Alpen 33%, die Ebene 55°/0 auf, bei den blau blühenden Arten beträgt das Verhältnis 4°/ und 6°/o> an violett blühenden Primu- laceen finden sich im Hochgebirge 25°/ 0 , in der Ebene ■ ur 6% und rotblühende Spezies weist die Alpenflora 38°/0, die Ebenenflora 33% auf. Während also die blauen Blüten in beiden Gebieten ungefähr 'das gleiche Ver hältnis aufweisen, treten die gelb- und weiss blühenden Arten zugunsten der roten Farbstoff führenden erheblich zurück. Das Hervortreten der roten Blüten ist lediglich in der jahr tausendelangen Wirkung des alpinen Lichtes zu erblicken. Die Alpenflora ist als eine aus gesprochene Lichtflora zu bezeichnen. — Die Chausseen der Landesbau inspektion Hildesheim ergaben für die Obsternte 1906 Mk. 71 840 gegen Mk. 94 530 im Jahre 1905. Das geringere Ergebnis soll darauf zurückzuführen sein, dass die Bäume im verflossenen Sommer arg befallen waren und dass aussei dem die Stürme im Spätsommer viel unreifes Obst abgeschüttelt haben. — Parkanlagen in Millionenstädten. Die französische Zeitschrift „A travers le Monde“ veröffentlichte kürzlich folgende Zeilen über die Einwohnerzahl, die bewohnten Häuser und die Ausdehnung der Anlagen in einzelnen Riesen städten. Hiernach verfügt London bei einer Einwohnerzahl von 4 536 500 über 616 460 Häuser und 30500 ha, von denen 4908 ha oder ziemlich % der Gesamtfläche auf Parks und Gärten kommen. N e w - V o r k hat 3 716 000 Einwohner und schliesst über 82 300 ha ein, wo von 2700 ha auf Parksund öffentliche Plätze kom men. Paris zählt 2732 000 Einwohner und hat dabei 80 000 Wohnhäuser. Berlin ohne Einschluss der selbständigen Vororte besitzt 6300 ha bei einer Einwohnerschaft von rund 2000000. Wien verfügt bei 1 675 000 Ein wohner über 21 200 ha, wovon ziemlich 8000 ha Plätze und Parks sind. In St. Petersburg leben 1450000 Menschen auf 8750 ha, und davon kommen nur 320 ha auf Parks und Plätze. — Diese Tabellen sind leider sehr unvollständig, denn sie enthalten zunächt nicht alle Gross städte und führen auch nicht genau an, welche Flächen auf unbepflanzte Plätze, Parks oder durch Anlagen geschmückte breite Strassen kommen. Nicht einmal in Berlin ist die Grösse der Anlagen verzeichnet, die allerdings im Verhältnis weif hinter den anderen Welt Städten Zurückbleiben dürften. Eine zuverlässige Statistik der deutschen Grosstädie existiert nicht, immerhin aber wäre es wohl angebracht, bei einer Beurteilung Berlins auch die selbständigen Vororte, die teilweise über bedeutende Anlagen verfügen, zu berücksichtigen. — Moos als Nahrungsmittel wird neuerdings von norwegischer Seite aus empfohlen. Es handelt sich um die überall in den ark tischen Gegenden und in den höheren Lagen der temperierten Zonen verbreiteten Flechten arten Cetraria islandica, das isländische Moos, und Cetraria nivalis r das sogen. Gelbmoos. Diese Arten können sowohl zu Mehl vermahlen und mit gewöhnlichem Mehl vermischt zu Brot verbacken als auch als Gemüse verspeist werden. Moos als Gemüse zubereitet hat sich als ein sehr wohlschmeckendes Gericht erwiesen, das an Nährwert viele andere Gemüse übertreffen soll. Der norwegische Professor Paulsen ist mit Versuchen beschäftigt, um den Wert dieser Flechtenarten als Nahrungsmittel bei Krank heiten festzustellen. Cetraria islandica enthält eine bitter schmeckende Säure, die entfernt werden muss, sonst aber enthält sie 2,81% stickstoffhaltige Stoffe und Eiweiss, 4,60 % Roh- fasser, 6,99% Asche, 79% Kohlehydrate, 6% Wasser; C. nivalis enthält äusser der zu ent fernenden Säure: 2,35°/ 0 stickstoffhaltige Stoffe, 3,99% Rohfett, 2,07% Rohfaser, 1,39% Asche und 90,20% stickstoffreie Stoffe, Kohlehydrate in der Trockensubstanz. Mit dem Mehl dieser Flechte lässt sich in Verbindung mit Milch verschiedenes Gebäck herstellen. Das Präparat der isländischen Flechte gibt ein vorzügliches und gut bekömmliches Gemüse, dessen Preis nur ein Bruchteil von demjenigen der Schnitt bohnen beträgt, im Geschmack und Nährwert ihnen aber gleichkommt.
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