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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 45. Beilage zu „Der Handelsgärtner.46 Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 10. November 1906. Künstliche Düngemittel und deren Anwendung im Gartenbau von Berthold Trenkner, Handelsgärtner und Leiter der Gartenbau-Versuchsanlagen Quedlinburg. XXII. Eine Rentabilitätsberechnung bei Topf pflanzen aufzustellen, ist, da äusser bei Schnitt blumen die Preise zu verschieden sind, nicht gut angängig. Ferner sind die Düngungs kosten im Verhältnis zu dem Wert der Pflanzen so niedrig, dass sie überhaupt nicht in die Wagschale fallen. Es zeigt sich bei allen meinen Versuchen überzeugend, dass eine Stickstoffdüngung absolut nicht zu entbehren ist und dass der Chilisalpeter infolge der sofortigen Auf- nehmbarkeit seines Stickstoffs als sehr geeig neter Stickstoffdünger für die Topfpflanzen düngung zu empfehlen ist. Da durch die Verwendung von Superphos phat und 4O°/ o Kalidünger Schädigungen bei manchen Topfkulturen nicht ausgeschlossen sind, so verwenden wir an Stelle des Super phosphats Doppelsuperphosphat und für 40% Kalidünger Chlorkalium. Schädigungen, die durch Anwendung von Chilisalpeter hervorgerufen sind, können nur durch Verfälschung desselben mit Rohsalzen oder durch ein direktes starkes Aufstreuen des Chilisalpeters auf die Töpfe entstanden sein, oder die Düngung ist unverhältnismässig stark gegeben worden. Pelargonien, die versuchsweise mit einer Lösung von 1000 gr Chilisalpeter in 100 Liter Wasser in viertägigen Zwischenräumen gedüngt wurden, gediehen dabei zu üppigen Pflanzen. Knollen-Begonien dagegen, die mit der gleichen Lösung gedüngt wurden, zeigten nach einiger Zeit die charakteristischen verbrannten Blätter und begannen zu welken. Es war dieses nur ein Versuch, um fest zustellen, bis zu welcher Grenze die Chiligabe ohne Schädigung bei den einzelnen Pflanzen gesteigert werden kann. In der Praxis wird man derartige hohe Gaben nicht anwenden. Bestimmte Vorschriften für die Düngung von Topfgewächsen zu geben, ist bei der Un zahl der kultivierten Arten unmöglich. Es würde eine solche Düngung in der Praxis auch nicht durchzuführen sein. Ich empfehle aus diesem Grunde wie bei den Freilandkulturen als Normaldüngung eine Nährstofflösung herzustellen, welche die für alle Arten drei wichtigsten Nährstoffe, Kali, Phosphorsäure und Stickstoff im mittleren Ver hältnis enthält. Die Dünger werden den Pflanzen nur in Wasser gelöst zugeführt. Nur müssen wir zwischen Blüten- und Blattpflanzen unterscheiden, da es sich empfiehlt, den letzteren eine stärkere Stickstoff gabe zuzuführen. Ferner müssen wir bei den Blütenptlanzen, nach dem Nährstoffbedürfnis geordnet, mehrere Gruppen gesondert düngen. Der Dungguss wird hergestellt, indem man in 1000 Liter Wasser löst: 1 kg Doppelsuperphosphat, 1 kg Chlorkalium, 3 kg Chilisalpeter. A. Topfpflanzen, die hauptsächlich ihrer Blüte wegen kultiviert werden und ein sehr starkes Nährstoffbedürfnis haben. Hierher gehören: Pelargonien, Fuchsien, Heliotrop, Calla, Chrysanthemum, Veilchen, Cinerarien, Topfreseda, Topf rosen, Treibflieder, andere holzartige Treibsträucher und ähnliche Pflanzen. Diesen Pflanzen gebe man mit Beginn des Wachstums wöchentlich einen Dungguss, der mit grösstem Vorteil während der Hauptwachs tumsperiode sogar zweimal wöchentlich gegeben werden kann. 100 Liter eines Dunggusses, hergestellt durch Auflösung von 500 gr obiger Dünger mischung, kosten nur wenige Pfennige. Dieses Quantum genügt zur einmaligen Düngung von 400 Töpfen mittlerer Grösse. Also eine ver schwindende Ausgabe im Verhältnis zu dem Nutzen und der Annehmlichkeit gegenüber der allgemein üblichen Düngung mit Jauche, in Wasser aufgelöstem Kuhmist, Hornspänen usw. Ausserdem ist ja mit der Düngung gleichzeitig das Giessen verbunden, so dass die Ausgabe für Arbeitslohn zur Herstellung des Dunggusses überhaupt nicht in Frage kommt, da die Pflanzen doch so wie so gegossen werden müssen. B. Topfpflanzen, deren Nährstoffbedürf nis ein weniger grosses ist. Hierher gehören: Primeln, Cyclamen, Blüten-Begonien, Gloxinien, Eriken, Azaleen, Kamellien usw. Der Dungguss für diese Pflanzen wird aus der gleichen Zusammenstellung wie für A. her- gestellt, man verdünne jedoch die für A. her gestellte Nährsalzlösung zur Hälfte mit Wasser. Primeln, Knollenbegonien, Gloxinien, Cyclamen und ähnliche Pflanzen erhalten den Dungguss in der Wachstumsperiode in Zwischenräumen von 8—10 Tagen. Alle in Heideerde gezogenen Pflanzen, wie Rhododendron, Eriken, Azaleen, Kamel lien usw. sind sehr empfindlich für eine zu starke, sehr dankbar jedoch für eine sparsame Düngung. Mit Beginn des Triebes gibt man in Zwischenräumen von 10—14 Tagen einen Dungguss, den man mit beginnendem Knospen ansatz unterbricht. Während der Entfaltung der Knospen gibt man gleichfalls noch einige Dunggüsse. Orchideen erhalten die gleiche Dünger mischung, jedoch noch wieder um die Hälfte verdünnt. (Schluss folgt.) Zur Berichtigung und Abwehr. Der Bericht über die „deutsche Obst-, Gemüse- und Imkerei-Ausstellung zu Magdeburg“ im „Handelsgärtner“ No. 42 vom 20. Oktober 1906 übt an den durch das Kali syndikat, G. m. b. H. Leopoldshall-Stass- furt vorgeführten Versuchen eine Kritik, welche über das Mass einer rein sachlichen Beurteilung weit hinausgeht. Da die darin ausgesprochenen Angriffe gegen mich gerichtet sind, muss ich zuerst mich und dann die in Mitleidenschaft gezogenen Aussteller verteidigen. Warum verschweigt der Berichterstatter, dass das Kalisyndikat der eigentliche Aussteller ist? Hat er denn die beiden grossen Firmenschilder nicht gesehen? Was die Versuche aus meinem Versuchsgarten in Leopoldshall anlangt, so kann es sich wohl nicht um ganz junge Anlagen handeln, wenn dieselben im Jahre 1892 be gonnen wurden. Äusser den Rottwerndorfer Versuchen sind die meinigen die ältesten Feld versuche, welche in deutschen Obstgärten durch geführt wurden. Bei den übrigen Obstdüngungs versuchen habe ich von Anfang an mitgearbeitet und zwar im Auftrage des Kalisyndikats, welches gerade für diese Versuchsarbeiten zuerst eintrat und erhebliche Mittel bereitgestellt hat. In welcher Weise ich bei meinen Arbeiten vorgehe, dafür kann ich jede Verantwortung übernehmen, weil ich weiss, dass dieselbe von den massgebenden Fachleuten anerkannt wird. Die Verdächtigung des Berichterstatters, dass die von mir in Magdeburg eingerichtete „Aus stellung nur dazu da war, dem Besucher Sand in die Augen zu streuen“, muss ich entschieden zurückweisen. Das Kalisyndikat hat es wirklich nicht nötig, zu solchen Mitteln zu greifen, und würde dies auch von keinem seiner Propagandabeamten dulden. Worin besteht nun das schwere Vergehen, das wir uns nach dem Bericht des „Handels gärtner“ haben zu Schulden kommen lassen? Wir sollen bei den Darstellungen und Ab bildungen der ausgestellten Versuchsergebnisse nicht angegeben haben, wie und mit was ge düngt wurde, sowie welche Ernteergebnisse ge nau im Gewicht erzielt wurden. Hat der Be richterstatter alle diese Angaben wirklich nicht finden und lesen können? Hält er etwa die Vertretung einer Düngerindustrie für wirklich so beschränkt, dass sie bei vorgeführten Ver suchen, die Art und Menge der verwendeten Düngemittel und die dadurch erhaltenen Ernte berichte verschweigt? Wenn die weissen Winter-Calvillen in meinen Versuchen als zu klein bemängelt werden, so bemerke ich, dass es sich hierbei um das Durchschnittsgewicht von 1 Frucht der gesamten Erntejahre 1901 bis 1906 und um Pyramiden auf Paradies handelt. Die Früchte wurden absichtlich nicht ausgedünnt, um den Einfluss der Düngung auf die Ausbildung der Frucht ohne anderweitige Eingriffe zu zeigen. Selbstverständlich gibt es auf einem Baum grosse und kleine Früchte und hätten ja die ersteren auch gebracht werden können, wenn es nicht auf Durchschnittswerte von mehreren Jahren mit mehr oder wenig günstiger Witterung angekommen wäre. Die daneben ausgestellte Versuchsreihe mit Durchnittsfrüchten der Canada- Renette wies grosse Früchte auf und veran schaulichte bei verschiedener Düngung das Verhalten einer Sorte, welche sich selbst aus dünnt, gegenüber dem weissen Winter Calvill, welcher diese Eigenschaft nicht besitzt. Alles war in den Erläuterungen auf den Etiketten zu lesen. Ausserdem lagen auf dem Stande Broschüren aus und waren dort fortwährend Vertreter anwesend, die mit Vergnügen jede weitere Aufklärung gegeben hätten. Von den übrigen Ausstellern, welche mit ihren Versuchsreihen von Topfpflanzen gleich wichtige Ergebnisse geliefert und damit dem ganzen Ausstellungsstände eine besonders an sprechende Ausschmückung verliehen haben, wird diejenige von Wasem & Lobermeier, Ahlem-Hannover, gleichfalls bemängelt. Wir empfehlen dem Berichterstatter, die seit 5 Jahren mit einer grossen Pflanzenzahl durchgeführten Versuche zu besichtigen. Er dürfte dann wohl den Inhabern der angesehenen Firma gegenüber seinen unberechtigten Vorwurf von „heraus gegriffenen einzelnen Exemplaren“ zu rücknehmen. In gleicher Weise waren beteiligt G. H. Kaufmann, Einbeck, durch Versuche mit Erica gracilis, Begonien und Tomaten in Töpfen, R. Horstmann, Leopoldshall und Obergärtner Henze, Gruson-Gewächs häuser, beide mit Chrysanthemum. Dass zur Topfdüngung Nährsalz benutzt wurde, war auf den Etiketten angegeben. Nährsalz und dessen Anwendung dürfte doch wohl bekannt sein, so dass auch hier alles in Ordnung war. Wenn das Nährsalz, welches alle drei wichtigsten Pflanzennährstoffe enthält, teilweise durch Volldüngung ersetzt ist, so dürfte das dem aufmerksamen Beobachter eben so klar sein, wie die Bezeichnung Volldün gung ohne Kali, d. h. einer Düngermischung, in der das Kali fehlt. Dass die Leistungen der Oemüseversuche von Otto Köppe, Zerbst, und anderer nicht befriedigende sein sollen, wird nur dadurch erklärlich, dass der Berichterstatter sich nicht die Zeit genommen hat, die Zahlenangaben durchzulesen. Aus demselben Grunde ist es ja auch verzeihlich, dass nur die Gemüse- Sammlung des Ankuhner Gartenbauvereins lobend hervorgehoben wird, während die gleich gute des Vereins Zerbster Gemüsegärtner, welcher durch die gleichzeitige Vorführung der Düngungsversuche einen höheren, nämlich den II. Preis erhielt, nicht erwähnt wurde. Wir dürfen wohl gleich allen übrigen Aus stellern billigerweise verlangen, dass der Be richterstatter einer so bedeutenden Zeitung das Ausgestellte nicht zu flüchtig ansieht und da rüber ohne offensichtliche Voreingenommenheit urteilt. Ein strenges, aber gerechtes Urteil der Presse kann die gemeinsamen Bestrebungen fördern und die einzelnen Aussteller zu höheren Leistungen anspornen. Eine oberflächliche und namentlich eine den Tatsachen widersprechende Kritik muss jeder ernstlich bemühte Aussteller wie auch jeder gewissenhaft arbeitende Preis richter unbedingt zurückweisen. E. Lierke, Agrikulturchemiker am Kalisyndikat G. m. b. H., Leopoldshall- Stassfurt. Die Ausführungen des Verfassers veröffent lichen wir ungekürzt und quittieren gleichzeitig für die freundliche Beurteilung unseres Be richtes. Für jeden Artikel, der in „Der Handelsgärtner“ ohne Namen erscheint, über nimmt, wie das allgemein üblich ist, die Redaktion die Verantwortung, bezw. tritt für ihre Berichterstatter, die häufig nur die Notizen zur Verfügung stellen, ein; hier in diesem Fall aber ist die Berichterstattung überhaupt von der Redaktion aus geschehen. Wohl auf Veranlassung des Kali-Syndikates, welches seine Interessen in durchaus berechtigter Weise wahrnimmt, ist uns nicht nur der Artikel von E. L i e r k e - Leopoldshall, sondern sind uns auch andere Zuschriften von C. H. Kauf mann-Einbeck, Wasem & Lobermeyer- Ahlem-Hannover zugegangen, die sich im grossen ganzen ebenfalls mit den obigen Ausführungen decken, so dass die Wiedergabe nach unserem Dafürhalten überflüssig ist. — Es wäre wünschenswert, dass man unserer Meinungs äusserung in einer etwas schlicheren und präziseren Weise entgegengetreten wäre, als Vermischtes» — Heinrich C. Clauer, Frankfurt- Main +. Am 30. Oktober verstarb in Frank furt-Main der Mitbegründer und das Ehren mitglied der dortigen „Handelsgärtner-Verbin- dung“, Heinr. C. Clauer. Dem Verstorbenen, der lange Jahre hindurch eines der eifrigsten und tätigsten Mitglieder war, hat die dortige Handelsgärtner-Verbindung viel zu verdanken. Welche Beliebtheit sich der Verstorbene auch in den Bürgerkreisen erworben hat, zeigte die überaus grosse Beteiligung bei seinem Be gräbnis am Allerseelentage; äusser von obiger Verbindung wurden ihm auch von anderen Vereinen anerkennende und ehrende Worte als Nachruf gewidmet. — Gegen Blumenspenden zu eifern, wird leider mehr und mehr Mode! Jetzt hat auch der Inhaber eines Kaufhauses in Berlin anlässlich der Eröffnung seiner umgebauten Geschäftsräume das folgende Rundschreiben an seine Geschäftsfreunde erlassen: „Ich erlaube mir, Sie darauf aufmerksam zu machen, dass es mir eine besondere Freude sein wird, auch Sie, als meinen Lieferanten, am Eröffnungstage in meinen neuen Räumen begrüssen zu können. Ich bemerke noch, dass ich höflichst ersuche, keine teuren und unnützen Blumenspenden zu überreichen, sondern lieber eine Kleinigkeit für den häuslichen Bedarf bei mir zu decken. Indem ich glaube, aus praktischen, pekuniären Gründen das Richtige getroffen zu haben, zeichne ich usw.“ Gewiss, recht praktisch und egoistisch-nüchtern handelt der Inhaber des Geschäftes. Wir wollen aber hoffen, dass die schöne Sitte des Blumen schmuckes auch bei Geschäftseinweihungen sich lebendig erhält, denn Blumen bringen Glück. — Ein Zentralfriedhof in Hameln wird in nächster Zeit daselbst zur Ausführung kommen. Das Terrain ist 151/2 Hektar gross, liegt im Osten der Stadt und wird im vorderen Teil parkartig angelegt. Zur Erlangung ge eigneter Pläne war ein Preisausschreiben vor gesehen und Prämien von 1000 Mk. als erster und 500 Mk. als zweiter Preis ausgeworfen, während noch drei weitere Preise ä 300 Mk. zum eventuellen Ankauf geeigneter Pläne vor gesehen sind. Es wurden im ganzen 26 Ar beiten eingesandt, zu deren Prüfung in diesen Tagen die ernannten Preisrichter zusammen treten. — Die Niederschläge im September. Der Monat September hat bekanntlich in diesem Jahre in den ersten Tagen eine ungeheuere Hitzeperiode gebracht, während in die letzten zwei Drittel im mittleren Deutschland bei äusserst niedriger, spätherbstlicher Temperatur aussergewöhnlich grosse Regenmengen fielen und zu gleicher Zeit das westliche Deutschland vorwiegend kühles und dabei stürmisches Wetter zu. verzeichnen hatte. Die Temperatur ging in Nord- und Mitteldeutschland an einzelnen Tagen, so beispielsweise am 25. September so weit zurück, dass schädigende Nachtfröste auf trafen, die den Herbstflor frühzeitig vernichteten. Ueber die gefallenen Regenmengen ist übrigens mitzuteilen, dass diese nur im mittleren Deutsch land von München bis Breslau und von Berlin bis Hannover in reichlichem Masse fielen. Frankfurt-Main, Metz, Aachen und im Osten Memel melden dagegen ganz geringe Niederschläge, während Hamburg, Kiel, Karlsruhe mittlere Niederschläge, d. h. 40 bis 50 mm während der eigentlichen Regenperiode vom 10. bis 25. September zu verzeichnen hatten. Jedenfalls riefen diese zum Teil mit Gewitter verbundenen wolkenbruchartigen Regen fälle die äusserst niedrige Temperatur und hef tige Winde hervor, so dass der September auch für die Gärtnereien überall als höchst ungün stiger Monat betrachtet werden könnte. — Die Schrebergärten der Stadt Kiel, von denen gegenwärtig mehr als 3000 vorhanden sind, bieten letzterer eine gute Ein nahme dadurch, dass die Gärten öffentlich ver pachtet werden und 1 Mk. bis 1,50 Mk. für die • Rute nichts seltenes ist. Zu den Pächtern gehören zum Teil auch Berufsgärtner, welche mit den anderen Besitzern, die meist Beamte, Handwerker und Arbeiter sind, einen regen Kleinverkauf unterhalten. Auch auf der letzten Ausstellung in Kiel beteiligten sich die Vereine der Schrebergärten und boten so manche be achtenswerte Leistung. — Die Berliner - Werneuchener Gartenbau-Gesellschaft m. b. H., bei deren Konkurs, wie wir erfahren, auch ver schiedene Baumschulen in Mitleidenschaft ge zogen sein sollen, hat nach dem Bericht im Prüfungstermin zuletzt über ein Kapital von 278 000 Mk. verfügt, dabei sollen aber die Werteder vorhandenen Grundstücke, die 120 Morgen gross sind, die Wirtschaftsgebäude, Pflanzen bestände mit einbegriffen sein, während das eigentliche Betriebskapital äusserst gering war. Es wurden die Aktien auf 40000 Mk. Wert geschätzt, davon gehen vorrechtliche Forde rungen sowie an Kosten des Verfahrens etwa 30 000 ab, während die restlichen 10000 Mk. bei Forderungen in Höhe von 75 000 Mk. so mit 13 Proz. ausmachen. Die Inhaber von Aktien gehen bei diesem Verteilungsplan voll ständig leer aus. — Für den Stadtwald bei Essen, welcher bekanntlich 420 Morgen umfassen wird, hat ein Preisausschreiben stattgefunden; infolge dessen standen 4 ausgearbeitete Projekte zur engeren Wahl. Der Preis von 2000 Mk. ist nunmehr gleichmässig zwischen dem Stadtgarten- direkter Trip-Hannover und Professor Schulze- Saaleck bei Naumburg geteilt. Der Wald liegt in nächster Nähe der angehenden Grosstadt Essen und schliesst sich den jetzigen städtischen Parkanlagen beim Altenhof an. Der neue Park erhält Spiel- und Turnplätze, sowie überdeckte Hallen, geschützt gelegene Promenadenwege und zahlreiche Aussichtspunkte. — Die Förderung der Oliven-Kultur in Istrien hat neuerdings die österreichische Regierung ins Auge gefasst und dem dortigen Landeskulturrat die Anlagen von Versuchsgärten empfohlen. Gleichzeitig soll eine besondere Station eingerichtet werden, in welcher die Be kämpfung der Krankheiten und Schädlinge mit Unterstützung des Staates durchgeführt wird, während die Resultate den hierbei interessierten Landgemeinden bekannt gegeben werden. — Die Verlegung des Pomologi- sehen Institutes zu Proskau (Schles.) soll nach einer neuerdings aufgetauchten Nachricht zunächst nicht durchgeführt werden. Nach dem jedenfalls nicht daran zu zweifeln ist, dass sicher wichtige Gründe die Frage zu einer Verlegung veranlasst haben, ist es um so mehr zu verwundern, dass diese örtliche Veränderung wiederum rückgängig gemacht werden soll. In den Fachkreisen ist es allgemein bekannt, dass die klimatische Lage von Proskau, eben so die dortigen Bodenverhältnisse nicht das längere Verbleiben des Institutes in dieser, überdies entlegenen Gegend zweckmässig er scheinen lassen. Für die Förderung des heimi schen Obstbaues ist es keinesfalls dienlich, dass dieser Plan nach jahrelangen Verhandlungen ständig hinausgeschoben wird. — Eine Parkanlage in Bodenbach (Böhmen), durch die Erwerbung der Schmelz- gründe für Kr. 72 000, um daselbst einen Stadt park anzulegen, hat die dortige Gemeindever tretung endgültig beschlossen. Wir machen hierauf Baumschulen, welche sich um die Lieferung von Sträuchern und Bäumen bewerben wollen, besonders aufmerksam.
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