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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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handen. Nach einem Urteil des Oberlandes gerichts Hamburg vom 23. Mai 1906 kann in solchem Falle nur vom Vertrage zurück getreten oder Preisminderung verlangt werden. — Wer hat die Kosten zu tragen, wenn Mieträume auf ihre Gesundheits- Schädlichkeit untersucht werden? Wenn ein Wohnungsmieter oder der Mieter von Geschäftsräumen, z. B. eines Blumenladens glaubt, berechtigt zu sein, die Mietsräume auf zugeben, weil sie gesundheitsgefährlich sind, so pflegt er, um sicher zu gehen, durch einen geeigneten Sachverständigen die Wohnung untersuchen zu lassen. In einem Fall, der vor dem Landgericht Königsberg ausgetragen wurde, handelte es sich darum, wem die Kosten einer solchen Untersuchung der Mieträume zur Last fallen. Nach dem Urteil vom 2. Novem ber 1905 hat diese Kosten der Mieter zu tragen. Wer Aufwendungen macht, um sich zu vergewissern, ob ihm ein Rechtsanspruch zusteht oder nicht, hat dafür die Kosten selbst zu bestreiten. Im Handel mit Tieren ist im § 488 des Bürgerl. Gesetzb, eine besondere Bestimmung getroffen, nach welcher die Kosten einer tierärztlichen Untersuchung der Verkäufer im Falle der Auflösung des Vertrages zu er statten hat. Vereine und Versammlungen. — Der Obstbauverband für West falen und die Fürstentümer hielt am 22. d. M. in Detmold die diesjährige General versammlung unter Vorsitz von Landrat v. Borries- Herford ab. Nach dem vom Obst bau-Inspektor Hageman n - Herford verlesenen Jahresbericht stand einer Einnahme von 21 000 Mk. eine Ausgabe von 17000 Mk. gegenüber. Der Provinzialobstgarten am Stuckenberge bei Herford wies einen günstigen Ertrag in diesem Jahre auf, denn es wurden 1300 Mk. für Beerenfrüchte vereinnahmt. Einen Vortrag über „Anlage und Pflege von Obst pflanzungen und rationelle Verwertungen des Obstes“ hielt Obstbaulehrer Weirup-Hildes heim. Gehilfenbewegung. — Die Lohnbewegung in Elmshorn ist durch Entgegenkommen von beiden Seiten nach wenigen Tagen beseitigt. Die Arbeitgeber haben freiwillig den Stundenlohn von 28 Pfg. auf 31 Pfg. erhöht und die Arbeitnehmer ihre Forderung von 35 Pfg. pro Stunde zurückge zogen. — Eine öffentliche Gehilfenver- Sammlung in Gelsenkirchen vom christ lich-nationalen Gärtnerverein einberufen, fand am 15. Oktober daselbst statt. Der Arbeiter sekretär Breddemann hielt einen Vortrag über: Die Ziele der deutschen Gewerkschafts bewegung und wies vor allem darauf hin, dass die christlichen Gewerke bestrebt seien, durch Tarifverträge die Lohnfrage zwischen Arbeit geber und Arbeitnehmer zu regeln. Der fol gende Redner Strohdach schilderte die deut sche Gärtnerbewegung und erwähnte auch den in Rheinland und Westfalen am 1. Januar 1907 in Kraft tretenden Tarifvertrag. Die von seifen der sozialdemokratischen Organisation versuchten Widerlegungen fanden keine Anerkennung, ebenso wie deren Bemühungen, die Anwesen den vom Eintritt in den nationalen Gärtner verein fern zu halten, fehlschlugen. Kultur. — Zierfrüchtige Gehölze. Gegen Aus gang des Sommers sind es nur noch wenig Gehölze, die uns mit ihrer Blütenpracht erfreuen, dafür nähern sich um so schneller ihre Früchte der Reife und unter diesen gibt es eine nicht unerhebliche Zahl, die entweder durch ihre Form oder noch mehr durch ihre leuchtenden Farben angenehm auffallen und so dazu bei tragen, auch im Herbst den Garten reizvoll zu gestalten. Da sind zunächst die Berberis-Xrie.n zu erwähnen, die in ihren, in langen über hängenden Trauben angeordneten Früchten aus nehmend schön sind. Neben unserer gewöhn lichen Berberitze ist es vor allem die japanische B. Thunbergi, die im Schmuck ihrer mit korallen roten Beeren bedeckten Fruchtzweige dem Garten zur Herbstzeit ein überaus freundliches Gepräge verleiht und ein Schaustück ersten Ranges bildet. Aber auch die übrigen Arten der Gattung Berberis haben fast alle schön ge färbte, auffallende Früchte und sind diese recht oft im Landschaftsbilde zu verwenden. Die verschiedenen Cornus-Arten sind im Schmuck ihrer je nach der Art verschieden gefärbten Beerenfrüchte gleichfalls zierende Erscheinungen, so hat Cornus alba weisse Beeren, alternifolia, Amomum, brachypoda, circinata und sibirica weisen blaue Tönungen in ihren Früchten auf. Hervorragend schön im Schmuck ihrer Früchte sind die Cotoneaster- Arten und zwar besonders die leuchtend rotfrüchtigen Sorten, wie C. Fontanesi, ferner sollte der in allen Teilen und zu jeder Jahreszeit wunderschöne, effektvolle C. horizontalis recht häufig angepflanzt werden, dessen korallenrote Früchte zu dem glänzen den, immergrünen Laubwerk einen wirkungs vollen Gegensatz bilden. Rotfrüchtige Zwerg mispel-Arten haben wir weiterhin in C. micro- phylla, multiflora, rotundifolia, tomentosa und vulgaris, alle höchst dekorativ wirkend. Die mit Cotoneaster nahe verwandte Gattung Pyra- cantha weist in ihrer Art coccinea ein pracht volles, durch die roten Beeren besonders effekt volles Gehölz auf, das aber leider nicht über all immergrün ist. Reich an zierenden Früchten ist die Gattung Crataegus, und sind auch hier die rotfrüchtigen Sorten die schönsten. Wir nennen als die empfehlenswertesten: Crataegus coccinea, Crus galli und die Varietät linearis, macrecantha, mollis, pinnatifida, prunifolia, punctata, rotundifolia, sanguinea und succulenta. Crataegus cuneata zeichnet sich durch dunkel braunrote Früchte aus, desgleichen Dippeliana und Fontanesiana, orangefarbige Früchte ent wickelt C. leucophloeos, und durch schwarze Früchte fallen C. nigra und pentagyna auf. Alle Crataegus-baien, von denen nicht wenige auch durch schönes Herbstkolorit der Belaubung beachtenswert sind, bilden im blütenarmen Herbst ein äusserst belebendes Element in den Baum- und Strauchpartien von Park und Garten. Durch ihre lebhaft roten, rosafarbigen und weissen Früchte bilden die Evonymus-\rien von jeher ein beliebtes Gehölzmaterial. Neben unserem einheimischen rotfrüchtigen Pfaffen hütchen, von dem wir auch eine Spielart mit weissen Früchten besitzen, möchten wir noch E. atropurpurea, deren Früchte einen hellroten Samenmantel aufweisen und E. latifolia mit grossen roten Früchten ganz besonders empfehlen. Ein schöner Schmuck ist ein mit roten Früchten bedeckter Ilex Aquifolium, und ist nur zu be dauern, dass diese immergrüne Pflanze in Mittel ¬ deutschland so wenig angepflanzt wird. Durch farbige, in die Augen fallende Fruchtstände zeichnen sich fast alle Lonicera-Arten aus, die ja schon ihrer Blüten wegen zu den beliebtesten Garfensträuchern gehören. Magnolia tripetala ist nicht nur im Blüten-, sondern auch im Früchteschmuck äusserst wirkungsvoll. Die grossen zapfenförmigen Fr üchte lassen die korallen roten Samen hervortreten. Ausserordentlich an ziehend sind durch die zahlreich auftretenden und zumeist leuchtend gefärbten Früchte viele Arten der Gattung Malus, als deren schönste wir anführen wollen M. baccata cerasifera mit zahlreichen Formen, coronaria, prunifolia, Ringo, und besonders die Form fastigiata bifera. die sehr schöne gelb und rot gefärbte Früchte hervorbringt, Riversi u. a. Sehr schön und zierend sind die Fruchtständeder Rhus-Arten, sei es nun, dass wir dieselben in den rötlichen fe- derigen des Rh. Cotinus oder den karmesin roten kolbenförmigen von Rh. typhinabewundern. Durch seine schönen rotfrüchtigen Trauben ist Sambucas racemosa eine prächtige Erscheinung und Sorbus aucuparia, die gemeine Eberesche, die ja hinlänglich bekannt ist, soll der Voll ständigkeit halber hier nicht vergessen sein, ebenso gibt es noch eine ganze Anzahl anderer Sorbus Arten, die durch die leuchtenden Farben ihrer Früchte das Auge erfreuen. Bekannt und beliebt sind die Symphoricarpus-Arten, deren weisse Beerenfrüchte zum Teil den Winter über an den Sträuchern hängen bleiben und so auch zu einer Zeit, wo die Natur völlig erstorben ist, belebend und anziehend wirken. Die schön belaubten und reichblühenden Viburnum-Arten entwickeln sehr dekorativ wirkende rot- oder schwarzblaubeerige Fruchtstände. Die schönsten sind Viburnum Lantana, Lentago, molle und Opulus. Landschaftlich von hohem Zierwert durch ihre grossen und meist sehr zahlreich erscheinenden Früchte sind auch eine Anzahl Wildrosen, als deren wertvollste die Rosa rugosa- Arten zu nennen sind, weiterhin möchten wir noch empfehlen: R. alpina, cinnamomea, pomi- jera, pimpinellifolia, lucida und rubrifolia. — Wenn auch in vorstehend angeführten Sorten die Liste der zierfrüchtigen Gehölze durchaus nicht erschöpft ist, so glauben wir doch, dass sich mit den von uns angeführten Arten manche schönen Herbstbilder im Park und Garten schaffen lassen werden. — Die Gattung Cladrastis Raf. besteht aus zwei Arten, die beide hervorragende Zierden für jeden Park und jede grössere Gartenanlage bedeuten. C. amurensis Rupr. ist ein harter und sehr dekorativer Baum oder Strauch des Amurgebietes, der zwar anfangs etwas langsam im Wuchs ist, sich jedoch durch schöne ge fiederte Belaubung wie interessanten Flor aus zeichnet. Die Blätter sind unpaarig gefiedert und unterseits an den Blattrippen und Blatt stielen behaart, die jungen Blätter sind beim Austrieb durch die silberweisse Haarbekleidung besonders auffallend. Die im Juli sich ein stellenden kleinen grünlich-weissen Blüten bilden verlängerte, aufrechte, am Grunde oft rispen förmige Trauben. Diese Art liefert ein besonders gern zu Möbeln verarbeitetes, äusserst wertvolles braunes Kernholz, ist aber seltner als die aus Nordamerika stammende C. lutea K. Roch, die zweite Art der Gattung. Dieses schöne gelb holzige, glattrindige Gehölz hat gleichfalls ge fiederte Belaubung. Die Hauptzierde des Baumes liegt aber in den prächtigen im Juni aufbrechenden, bis 40 cm langen und in reicher Zahl erschein- Juni bis Oktober erscheinende, prächtige Strah lenblüten einen herrlichen Garten- und Vasen schmuck abgeben. Gaillardien in Sorten zu halten, möchte ich nicht empfehlen; denn so interessant das Heraussuchen von „Sorten“ aus einer besonders schönen Hybriden-Mischung ist, so genügt es doch vollkommen, wenn man lieh eben jene Mischung, sei es in Pflanzen oder Samen, anschafft, da die Sorten aus Samen ja ohnedies sehr variieren, obgleich hiermit nicht gesagt sein soll, dass sie sich deshalb verschlechtern müssten. Als gute Gaillar- dia-Mischung, welche alle schöngefärbten Hybri den auch in den neuesten Formen enthält, em pfehle ich hybr.grandfl., neueste Sorten in Pracht mischung, wie sie jedes reelle Spezialgeschäft anbietet. Für niedrige Gruppen geeignet sind noch die Hybriden G.grandfl.compacta, welche nur bis 40 cm hoch werden, sehr reichblühend sind und an Farbenspiel den obengenannten Hybriden nicht sehr nachstehen. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der Durchgangsverkehr für lebende Pflanzen und Sträucher ist aus den Reichs gebieten nach den Niederlanden zur See auch über das niederländische Zollamt Hoek van Holland gestaltet. — Die Stadt Gollub in Westpreussen beabsichtigt von der Ansiedlungs kommission die Parkanlagen von Schloss Golau zu kaufen, um daselbst öffentliche Promenaden anzulegen. — Blumenstände in den Bahnhöfen. Die neu errichteten grossen Zentralbahnhöfe erhalten bekanntlich auch Blumenverkaufsstände und der Eisenbahnfiskus hat auch für den grossen Zentralbahnhof in Wiesbaden, der im November dem Verkehr übergeben werden soll, öffentlich um Angebote für die Verkaufs halle von Blumen ersucht. Die Eisenbahn- Verwaltung vertritt den Grundsatz, recht viel Nutzen aus ihren Anlagen zu ziehen, doch möchten wir fast bezweifeln, dass es sich hier um eine nachteilige Konkurrenz für andere Blumengeschäfte handelt. In den meisten Fällen wird derjenige, der liebe Verwandte oder Freunde nach der Bahn begleitet, die Blumen spende schon vorher gekauft oder bestellt haben, und es nicht davon abhängig machen, ob er in der Blumenhalle im Bahnhof das von ihm verlangte vorfindet. Allerdings macht wohl ein Weltbad wie Wiesbaden eine Ausnahme, denn hier wird es häufig vorkommen, dass eine schöne Auslage von frischen Blumen zum Kauf anlockt und manchen bestimmt beim Ab schied oder zur Begrüssung frische Blumen zu überreichen. Doch auch hier bezweifeln wir eine ernstliche Schädigung der gärtnerischen Interessen am Platze. — Lieber Gartenpläne der Reichs hauptstadt berichtet der „Berl. Lokal-Anz." wie folgt: Zu einer Erholungsstätte soll der Falk-Platz umgewandelt werden. Es sind für diesen Platz so reiche gärtnerische Anlagen ge plant, dass ihre Ausführung auf etwa 100,000 Mark veranschlagt ist. Im nächsten Frühjahre soll mit den Arbeiten begonnen werden, für die zunächst 30,000 Mark ausgeworfen sind. Fast ebenso bedeutend sind die Anlagen, die zur Ausschmückung des an der Pankstrasse be legenen Brunnenplatzes gep'ant sind. Hier, wo das neue Amtsgerichtsgebäude steht, will Berlin für eine würdige Umgestaltung des Vor geländes 10,000 Mark aufwenden. Die Hälfte dieser Summe wird im kommenden Jahr zur Verwendung gelangen, nachdem bereits 20,000 Mark 1905 und in diesem Jahre hineingesteckt worden sind. Erhebliche Aufwendungen sind für den Arnswalder und für den Arnim-Platz bereits gemacht worden. Für den ersteren sind schon 26,000 Mark und für den letzteren Platz 24,000 Mark für gärtnerische Ausschmückung verausgabt worden, die durch Zuwendung von weiteren 7000 bezw. 7500 Mark im nächsten Jahre vervollständigt werden sollen. Ebenso ist eine Erweiterung der Schmuckanlagen des Platzes am Urban geplant, und es sind hierfür 10,000 Mark zur Verfügung gestellt. Für die im Norden belegenen Plätze Leopold- und Sparr-Platz, sollen 25,000 bezw. 20,000 Mark für An pflanzungen verwendet werden. Davon wird man im nächsten Frühjahr 8000 beziehungs weise 10,000 Mark für die gärtnerischen Arbeiten beanspruchen. Für Schmuckstreifen in der War schauer und in der Skalitzer Strasse sind jetzt 6000 Mark, und für die gleiche Anlage in der Gneisenaustrasse 5000 Mark weiter zur Ver fügung gestellt, nachdem für die genannten Strassen im ganzen 50,000 Mark zu diesem Zweck ausgeworfen worden sind. Eine grosse Anlage ist endlich für den Comeniusplatz vor gesehen, der mit 30,000 Mark veranschlagt ist. Von Interesse ist ferner, dass an der Strasse am Zeughaus, also an der Wasserseite, eine kleine gärtnerische Anlage geplant ist. Ebenso soll der Platz vor der Jerusalemer Kirche einen gärtnerischen Schmuck erhalten. — Lieber Blütenbiologie und Trag barkeit der Obstbäume veröffentlichte kürz lich H. Detmann in der „Zeitschrift für Pflanzen krankheiten“, herausgegeben von Prof. Sorauer, einen Auszug aus der Schrift von Ewert, der darauf aufmerksam macht, dass die bisher er zielten Erfahrungen irgend welche Regeln nicht zulassen, zumal die Befürchtung, dass sorten reine Pflanzungen weniger tragbar sind als ge mischte Pflanzungen, sei keineswegs festgestellt, denn auch bei gemischten Pflanzungen zeigte sich oft Unfruchtbarkeit. Häufig kann kon statiert werden, dass ein sonniger, warmer enden; hängenden Blütentrauben, die aus wohl riechenden, weissen Schmetterlingsblüten zu sammengesetzt sind, im Schmucke derer der bis 10 m hoch werdende Baum einen herrlichen Anblick bietet. — Acer Heldreichii Orphan. ist ein sehr schöner, in unseren Parkanlagen leider selten anzutreffender Ahorn, der aber seiner zierenden Eigenschaften wegen die weiteste Verbreitung verdient. Der Baum hat kleine, oberhalb glänzende, auf der Unterseite heller gefärbte Blätter, die an der Basis herzförmig sind, im übrigen bis fast zur Basis tief dreilappig, die seitenständigen Lappen sind nochmals zweilappig, der mittlere Abschnitt hat eine keilförmig verschmälerte Basis, die Lappen sind zart und stumpf gesägt. Die Blüten erscheinen in endstehenden Rispen, die kürzer sind als die Blätter. Von dieser Art unterscheidet Pax zwei Varietäten: die auf den griechischen Gebirgen beheimatete Varietät eu- heldreichii Pax hat 5—8 cm lange und breite Blätter, die unterhalb auffallend blaugrün gefärbt sind. Die Blüten haben mittlere Grösse und die Flügel der Früchte weisen eine Länge von 2—3 cm auf; die Varietät macropterum (Vis.) Pax, die in den Bergwäldern der nördlichen Balkanhalbinsel vorkommt, hat zum Unterschiede der vorigen grössere Blätter, die bis 14 cm lang und breit werden, und ebenso auch etwas grössere Blüten und Früchte. In den Kulturen ist diese Varietät die seltenere. A. Heldreichii treibt ziemlich früh aus und wird daher hin und wieder von Spätfröste! beschädigt, im üb rigen ist er aber, obwohl südlicher Herkunft, ziemlich hart. — Unter der Bezeichnung Spinn faserpflanzen versteht man alle diejenigen Gewächse, die zur Herstellung von Gespinsten brauchbares Material liefern. Unter den aus dem Pflanzenreiche stammenden Spinnfasern findet man Haargebilde, Gefässbündel und Be standteile solcher. Die Haargebilde sind fast ausschliesslich Samenhaare, wie z. B. bei der Baumwolle. Gefässbündel, die Spinnfasern liefern, finden sich besonders bei monokotylen Pflanzen, z. B. dem neuseeländischen Flachs, der Agave, der Aloe, der Ananas, dem Manila hanf (Musa textilis) und der Tillandsia usneoides, einer kleinen Bromeliacee, die epiphytisch in Amerika lebt und die Bäume oft mit einem dichten, weissgrauen Schleier überzieht. Von Hanf, Flachs, Jute werden Gefässbündelbestandteile benutzt. Spinnfasergewächse finden sich in den verschiedensten Familien und sind in allen Erd teilen vertreten. Die wichtigsten Vertreter dieser industriellen Pflanzengruppe finden sich in der Familie der Malvengewächse, wo die Vertreter der Gattung Gossypium, Baumwolle, an erster Stelle zu nennen sind, auch verschiedene Hi- biscus-, Sida- und Abeimoschus-Arten müssen hier erwähnt werden. Aus der Familie der Moraceen ist der Hanf, aus der derLinaceen der Lein zu nennen. Recht wichtig sind die zu den Lindengewächsen zählenden Corchorus- oder Jute-Arten. Aus der Familie der Urtica- ceen sind die Chinagras und Rame liefernden Boehmeria-Arten sowie die Nesseln nicht zu vergessen. Die Palme Attalea funifera liefert die Piassava Besen, die Kokospalme die zu ver schiedenen Zwecken gebrauchte Kokosfaser. Wichtige Spinnfaserpflanzen sind ferner Musa textilis von den Philippinen, die den Manila hanf liefert, verschiedene Agave-Arten, die Bro- meliaceen Ananassa sativa, Bromelia Karatas und die schon oben erwähnte Tillandsia us Sommer wie 1904 günstiger auf den Blüten ansatz bei Birnen als bei Aepfeln einwirke. Bei dem Ansatz selbst komme aber der biologische Bau der Blüten und die Menge der organischen Baustoffe während der Blütezeit in Betracht, auch die Länge der Staubgefässe und der Griffel, ob erstere oder letztere mehr über den Blüten rand hervorragten. Ebenso begünstige sonniges Wetter sehr den Insektenbesuch und leichte Winde trügen wesentlich zur Verteilung des Blütenstaubes auf die Fruchtstempel bei. Viele Blüten wären so eingerichtet, dass nur durch Insekten der Blütenstaub auf der weit hervor ragenden Narbe abgelagert werden könnte. Der Verfasser weist ferner darauf hin, dass bei vielen Sorten, wenn von dem ganzen Baum der Blutenstaub fern gehalten würde, gleich grosse kernlose Früchte erzielt würden. Sei dagegen ein Teil der Früchte mit fremdem Staub ver sehen, so würden diese Früchte gegenüber den unbefruchteten kernlosen bedeutend grösser und eine schnellere Entwicklung zeigen. Meist blieben die kernlosen Früchte klein und miss gestalten. Es wird weiterhin gesagt, dass an sonst kernreichen Sorten häufig viel kernlose Früchte seien und ebenso umgekehrt. Wenn man ferner berücksichtige, dass die Aufnahme fähigkeit des Pollens sich häufig über 3 Wochen erstreckt, so könnten recht gut späte Sorten frühe, die in ungünstigen Witterungsverhältnissen geblüht haben, befruchten und dadurch den Ansatz bedeutend beeinflussen. — Die Notlage der Weingärtner in Württemberg hatte zur Folge, dass die Abgeordnetenkammer vor wenigen Tagen einen Antrag annahm, in welchen den Weingärtnern die Grundsteuer erlassen und die Einkommen steuer auf 2 Jahre gestundet werden soll. Ausserdem ist die Regierung ersucht worden, Notstandsdarlehen den Gemeinden zur Ver fügung zu stellen.
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