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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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durch Flugblätter anrufen. — Diese Entscheid ung, die den Arbeitgeber ohne weiteres bloss stellt, wird hoffentlich nicht für alle Zeit die massgebende sein! — Verschweigen wichtiger Umstände bei der Auskunfterteilung. Bei der hohen Bedeutung, welche die Auskunftserteilung für den ganzen Geschäftsverkehr hat, kann es nur gebilligt werden, wenn da, wo unwahre oder unvollständige Auskünfte gegeben werden, die Gerichte den Auskunftserteiler für schadenersatz pflichtig erblicken. So hatte ein Hauswirt in Berlin einer Firma, die sich nach einem Ge schäft in seinem Hause erkundigte, die Auskunft gegeben, dass jetzt grösseres Kapital in das Geschäft gelange und in Zukunft alles glatt gehen würde. Es könnte also ruhig Kredit gewährt werden. Er hatte aber verschwiegen, dass er selbst durch seine Bürgschaft das Geld verschafft, auch keine Miet- und Kapitalzinsen erhalten hatte. Das Geschäft brach zusammen und die Firma machte wegen ihrer Forderung von 5000 Mk. den Hauswirt haftbar. Das Landgericht Berlin I. liess seinen Einwand gelten, dass er in gutem Glauben gewesen sei und die Absicht zu schädigen nicht gehabt habe. Dagegen erkannte das Kammergericht Berlin und das Reichsgericht auf Verurteilung zum Schadensersatz. Das Bewusstsein eines even tuellen Schadeneintritts sei auch als Vorsatz an zusehen. Der Beklagte hätte entweder die Aus kunft verweigern oder alles sagen müssen. — Es geht hieraus hervor, wie vorsichtig ein jeder bei Erteilung von Auskunft sein muss. — Die nicht nachweisbare Behaup tung, es seien bei einem Geschäfts mann Wechselprozesse vorgekommen, ist vom Oberlandesgerichte in Köln in einem Urteil vom 8. August dieses Jahres als Beleidigung angesehen worden. Der Inhaber eines kaufmän nischen Geschäftes, hiess es, würde in der öffent lichen Meinung herabgesetzt, wenn von ihm behauptet werde, dass er es habe zu Wechsel prozessen kommen lassen. Allerdings könne ein Geschäftsmann auch aus triftigem Grund oder wegen unverschuldetem Zahlungsunver mögen in die Lage kommen, einen Wechsel unter Protest gehen lassen zu müssen, dann aber müsse, wenn das mitgeteilt werde, auch die Ursache hinzugefügt werden. Die allge meine Behauptung enthalte eine Ehrenkränkung. — Die aus einer Schellackfabrik ausströmenden Gase sind geeignet, gärt nerische Kulturen zu zerstören und machen den Fabrikanten, der das Eindringen durch Vor richtungen nicht verhindert, schadenersatzpflichtig. So hat in einem Prozess das Oberlandesgericht Kiel entschieden. Der Prozess schwebte vor dem R e i c h s g e r i c h t, ist aber, wie wir seiner zeit berichteten, zurückverwiesen worden, weil erst noch der Schaden spezialisiert und fest gestellt werden soll, ob nicht durch einen er bauten Schuppen derselbe abgewendet würde. — Eine Entscheidung in einer Ent schädigungsklage ist neuerdings in Papen berg (Westfalen) gegen die Elektrometallurgische Anstalt zu gunsten des Geschädigten entschie den worden. Die von der Fabrik ausströmen den Oase sollen auf die Gartenfrüchte, sowie Obst- und Waldbäume einen höchst nach teiligen Einfluss ausüben, so dass die Besitzer geschädigt sind und ein Landwirt mit Erfolg Klage angestrengt hat. Daraufhin dürften gegen die obige Anstalt eine ganze Reihe von weiteren Ansprüchen geltend gemacht werden, bei denen gleichfalls Aussicht auf Erfolg vorauszusetzen ist. Vereine und Versammlungen. — Die Obstbauvereine der Ober pfalz hielten kürzlich eine Delegierten-Versamm- lung in Neumarkt ab, aus welcher wir ent nehmen, dass der Verband 79 Vereine mit 4680 Mitgliedern zählt. Beschlossen wurde, dass Bezirksverbände im ganzen Kreise ge gründet werden sollen, überhaupt will der Vor stand die gegenwärtig bestehende Organisation reformieren, und eine engere Verbindung mit dem landwirtschaftlichen Vereine anstreben. Als eine Hauptaufgabe betrachtet der Verband die Ausbildung von Baumwärtern, die Einrich tung von praktischen, belehrenden Vorträgen, und eine bessere Organisation zur Verwertung des Obstes. Ausserdem will man gemeinsam Bezüge von Obstbäumen vornehmen, auch wurde wiederholt vor den Hausierhandel und den Einkauf von auf Märkten feilgebotenen Obstbäumen gewarnt. — Der freie Fachverein selbstän diger Gärtner der Pfalz hielt in Kaisers lautern am 30. September eine Herbstversamm lung verbunden mit einer Pflanzenbörse ab, die reich beschickt war. Auf der Tagesordnung stand die vielumstrittene Frage, ob die Gärtnerei zur Landwirtschaft oder zu den Gewerben zu zählen sei, damit endlich die Gehilfen- und Lehrlingsfrage ordnungsgemäss geregelt werden könnte. Man will an die Regierung heran treten, um präzise Bestimmungen herbeizuführen, ausserdem wurde der genossenschaftliche Bezug gärtnerischer Bedarfsartikel für das Jahr 1907 ins Auge gefasst und eine Kommission hierfür ernannt. Der neue Schutzzoll hat leider eine unangenehme Störung infolge des Umladens und der Untersuchung der Pflanzen gezeitigt. Der Fachverein will sich daher mit einem Ge such an die Königl. Zollbehörde wenden, damit ohne grosse Zeitverluste eine praktischere Durch führung bei lebenden Pflanzen ins Auge ge fasst werden kann. Ueber den Geschäftsgang äusserte man sich im allgemeinen günstig, ausserdem wurden auch die Gartenbau-Aus stellungen von Nürnberg und Karlsruhe einer Kritik unterzogen und man kam zu dem Schluss, dass die in der Pfalz bisher stattge fundenen Ausstellungen den oben genannten gleichwertig zur Seite ständen, ja soweit kul turelle Leistungen in Frage kämen, diese in vieler Hinsicht überträfen. Die nächste Früh jahrsversammlung soll in Neustadt stattfinden, ausserdem wurden gelegentlich dieser Zu sammenkunft noch eine grössere Zahl von Gärtnereien besucht. Gehilfenbewegung. — Eine internationale Lohnbewegung in der Gärtnerei? Die „Berliner Volks zeitung“ erzählt ihren Lesern, dass die Gärtner gehilfen in Deutschland neuerdings Fühlung mit ihren Berufsgenossen im Ausland suchten, um da gegen anzukämpfen, dass die von dort zu uns kommenden, meist sehr jugendlichen und nicht einmal der Sprache mächtigen jungen Gehilfen unter den ortsüblichen Lohnsätzen engagiert würden. Es soll ein internationaler Verband gegründet werden, der seinen Mitgliedern einen freien Uebertritt zu den Organisationen anderer Länder gestattet. Auch bei Streikbewegungen wollen sich die Gehilfenverbände der Nachbar länder, besonders in Frankreich, der Schweiz und Oesterreich, auch Dänemark und Schweden, gegenseitig moralisch und finanziell unterstützen. — Wir bezweifeln, dass die Verhältnisse bereits so weit gediehen sind, um einen derartigen, sehr ideal ausgedachten Zusammenschluss her beizuführen. Die Organisationen der Gärtner auch in anderen Ländern sind unseres Wissens eben so schwach wie in Deutschland, und eine jede Nation mag erst im eigenen Lande eine feste klare Position zu erlangen versuchen, ehe sie sich um die Interessen fremder Länder kümmert. Oder will man mit diesem neuen Trick den Mitgliedern des „Allgemeinen deutschen Gärtnervereines“ wiederum Sand in die Augen streuen, damit sie für ihre hohen Beiträge wenigstens eine Entschädigung in Form dieser phantastischen Pläne erhalten? Fast will es uns scheinen, als wenn aus diesem Grunde eine derartige internationale Verbrüderung angestrebt würde. Ausstellungen. — Die Obst-Ausstellung zu Gera, welche von den hierbei interessierten Vereinen der Städte Gera und Köstritz vorbereitet wurde, bot hauptsächlich durch die rege Unter stützung von seifen der Baumschulen und Handelsgärtner ein sehr vielseitiges Bild. Im Garten des Ausstellungslokales waren vielsei tige Einsendungen der Baumschulenfirmen Franz Deegen jr., dann R. Zerseh, sowie Carl Schmid aus Köstritz. Ausserdem be teiligten sich hier noch M. Kluge- Langenberg und A. Kaestner-Gera. Zu erwähnen sind ferner die Leistungen in blühenden Topfpflanzen von Richard Scheibe sowie Hch. Wagner- Gera R. j. L. Ferner unterstützte durch dekorative Ausschmückung des Ausstellungs lokales Hofgärtner Voigt das Unternehmen in sehr anerkennenswerter Weise. — Die schlesische Obst- und Garten bau-Ausstellung zu Brieg, welche vom 22. bis 25. September stattfand, erfreute sich eines guten Besuches und bot sehr vielseitige und gute Kulturleistungen. Den weitaus grösseren Raum nahm infolge der günstigen Ernten dieses Mal das Obst ein, zumal wohl auch die Landschaftskammer der Provinz Schlesien diese Abteilung sehr unterstützte. Garteninspektor Müller, Leiter des „Institutes für Obstbau“ in Brieg hatte ein Sortiment von 34 Tafel-Aepfeln und -Birnen ausgestellt, wo runter sich bis zu 750 gr schwere Birnen der Sorte Andenken an den Kongress befanden. Auch Baumschulenbesitzer Bartsch- Warm brunn beteiligte sich durch ein grösseres Sorti ment, worunter auch verschiedene Neuheiten sich vorfanden. Sehr unterstützt wurde die Ausstellung ferner durch zahlreiche Privat gärtnereien und Anstalten, so dass die Kulturen der Handelsgärtnereien vielfach zurücktraten. Ganz besonders hervorragend war auch die Baumschulenbranche vertreten, wir heben hier die Leistungen der Firmen Wilh. Guder - Carlo witz bei Breslau, C. Berndt-Zirlau sowie R. Teichert- Grünberg, W. Stanke- Gross- Mochbern, C. Bartsch - Warmbrunn sowie des Pomologischen Gartens Klettendorf und von P. C h m i e 1 u s - Rosenhain, hervor. Bei den Topfpflanzen beteiligten sich äusser vielen herrschaftl. Gartenverwaltungen Handels gärtner Oscar Otto - Liegnitz und H. Ullrich- Rosenthal bei Breslau, sowie P. Halbscheffel- Brieg. In der Binderei leistete Marie Franke- Brieg hervorragendes. Die Ausstellung war gut besucht, dennoch verdient sie ebenso wie ihre Vorgängerin kaum den Namen „Provinzial- Ausstellung“, da wir von den Handelsgärtnern der gesamten Provinz Schlesien ganz andere umfangreichere Kulturleistungen zu erwarten berechtigt sind. Nicht unterlassen möchten wir, nochmals darauf hinzuweisen, dass es durchaus zeitgemäss wäre, wenn diese Ausstellungen nicht jedes Jahr, sondern alle 3 oder 4 Jahre stattfänden und dann ein entsprechendes Ge samtbild nicht nur aller Zweige des Garten baues bieten würde, sondern auch die inzwischen erzielten Fortschritte in zutreffender Weise vorführten. Handelsnachrichten. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten Plätze des Reiches im Monat September. Der Geschäftsgang im September wurde in fast allen Teilen des Deutschen Reiches mit Ausnahme einiger Gegenden im Nordwesten und Westen, woselbst im Vormonat meist sonniges Wetter herrschte, sehr nachteilig durch regnerische und nasskalte Tage, und damit verbunden weit unter normal stehender Temperatur beeinflusst. Dadurch erreichte der Umsatz im Detaiigeschäft nicht den Durchschnitt, besonders wird im 2. Drittel des Septembers über mangelhaften Eingang der Aufträge für Binderei, eben so über ungenügenden Absatz in blühenden Topf pflanzen geklagt; nur einige erstklassige Plätze melden das Gegenteil, in den letzten Tagen des Septembers vor dem Quartalwechsel hob sich der Absatz im allgemeinen bedeutend. — Die Blütenpflanzen boten eine reiche Auswahl; äusser Cyclamen, die nun vollblühend zur Verfügung stehen, können als sehr begehrte Artikel schön gefärbte Erica gracilis, ebenso Erica blanda, Remontant-Nelken, Begonien Qloire de Lorraine, Bouvardien, die ersten Kamellien sowie Primula obconica angeführt werden. — Das Blattpflanzengeschäft profitierte dadurch, dass grössere blühende Schaupflanzen fehlten, hierdurch gingen Palmen, besonders Phoenix und Areken, besser auch Araukarien, doch diese mehr in kleinen Pflanzen, weniger Dracaenen; ausserdem sind hierbei Farne, Asparagus und Blatl-Begonien zu erwähnen. — Die Festbinderei hatte infolge der Hochzeiten wohl zeitweise gut zu tun, in einzelnen Städten Nord deutschlands, vor allem Berlin und Stettin, finden im Herbst die Einsegnungen statt, wodurch ebenfalls ein grösserer Bedarf hervortrat. Im übrigen aber gab es auch in dieser Branche erst in der letzten Woche des Septembers mehr zu tun. Sehr ver schieden und wie immer schwankend war die Trauerbinderei beschäftigt, so dass diese meist für den gesamten Umsatz in dem Blumengeschäft den Ausschlag gab; doch fehlte es in der zweiten Hälfte häufig an Kranzmaterial, da die audauernd regne rische Witterung ungünstig auf die Entwicklung der Blumen einwirkte. — Der Schnittblu men-Markt wies zunächst noch im September die Ueberfüllung, die wir bereits im Vormonat erwähnten, auf, es gab Gladiolen und Dahlien, ebenso Astern und alle Stauden blumen in Hülle und Fülle und es liessen sich nur sehr niedrige Preise erzielen. Dann aber bewirkte das nasskalte Wetter an einzelnen Hauptverbrauchsplätzen einen Mangel, vor allem fehlte es an erstklassigem Schnittmaterial, wie prima Rosen, überhaupt zogen die Preise für gute Qualität durchgängig an. Dazu kam noch, dass die Fröste, welche in vielen Gegen den am 23. und 24. September zu verzeichnen waren und wobei Hamburg 3° R unter 0 meldete, den Dahlienflor, überhaupt alle empfindlicheren Bluten pflanzen, vernichtete. Die inzwischen eingetretene günstige Witterung bewirkte später auch hier einen normalen Ausgleich von Angebot und Nachfrage. — Das T opfpfl an z e n - Ve rsandg es ch äf t ent wickelt sich durchgängig befriedigend, in einzelnen Artikeln, wie Erica gracilis und Kamellien wurde frühzeitig geräumt und auch für die nächsten Monate ist zu erwarten, dass die Nachfrage anhält. — Die Samenbranche hatte unter der nasskalten Witte rung des Septembers grosse Einbusse erlitten, zumal alle zu dieser Zeit reifenden oder einzuerntenden Sämereien wie Astern, Reseda, Zinnien usw. auch viele Gemüsearten einen bedeutenden Ausfall bringen werden, dennoch dürfte bei der grossen Ausdehnung des Samenbaues ein Mangel kaum eintreten. — Die günstigen Obsternten zeigen vielfach die mangel hafte Organisation unseres Handels, zumal die Märkte für viele wichtige Handelsartikel, wie Zwetschen und Frühbirnen, viel zu spät gelegt sind. Andererseits weisen die grösseren und kleineren Ausstellungen daraufhin, was wir selbst für vortreffliches Obst zu produzieren in der Lage sind und dürften auch viele Landwirte zu einer rationellen Pflege des Obstbaues anregen. — Der Gemüsemarkt ist gleichfalls in folge der günstigen Verhältnisse stark befahren und die Preise sind bei der ungenügenden Vermittlung von Angebot und Nachfrage grossen Schwankungen unterworfen. Dabei weist trotz der guten Ernte die Einfuhr stattliche Zahlen auf und ist offenbar fort während noch in der Zunahme begriffen. Mittel- und Norddeutschland. Bremen. Das Geschäft besserte sich von Woche zu Woche und kann wie andere Jahre um diese Zeit als befriedigend bezeichnet werden. Die schöne Witterung hält anderseits viele noch ausserhalb der heimatlichen Stadt auf Reisen, wodurch der Absatz beeinflusst wird. An manchen Tagen gab es flott zu tun, sowohl für die Festbinderei wie auch in Trauer- gegenständen. Blühende Pflanzen wurden ebenfalls befriedigend abgesetzt. Es mangelte an grösseren blühenden Sachen und es stehen in dem Vordergrund Erica gracilis, Chrysanthemum und Primula obconica. Es gibt ferner jetzt sehr schöne Chrysanthemum in grösseren Pflanzen, welche aber noch nicht recht be achtet werden, dagegen wurden K.ochia trichophila viel verlangt. Wir hatten bereits Nachtfröste, so dass die Dahlien und für Frost empfindlichere Arten sehr gelitten haben, doch brachte der Vormonat meist schöne sonnige Tage. Halle-Saale. Der Monat September verlief stiller als je zuvor. Blühende Topfpflanzen gab es reichlich, doch war der Absatz nicht bedeutend, auch fehlte es an Auswahl in Blütenpflanzen. Gute Preise erzielten vollblühende Chrysanthemum. Der Bedarf von Blattpflanzen kann als äusserst gering bezeichnet werden, ausserdem liessen die Aufträge für die Fest binderei besonders zu wünschen übrig, für die Trauer binderei trat wie immer periodenweise ein etwas grösserer Bedarf hervor. Schnittblumen, besonders Dahlien, wurden in Massen angeboten, erzielten aber nur mässige Preise, zumal wirklich I. Qualität häufig kaum zu erlangen war. Der fortwährende Regen beeinflusste das Geschäft ebenfalls dauernd ungünstig. Chemnitz. In den ersten Wochen des Vormonats liess das Geschäft noch recht zu wünschen übrig, erst seit 14 Tagen setzte die Herbstsaison befriedigend ein. Von blühenden Pflanzen, die sich jetzt gut verkaufen lassen, doch vollkommen genügend angeboten werden, sind Lilium lancifolium und auratum, ferner Erica und Cyclamen, sowie prachtvolle Begonien Qloire de Lorraine, frühblühende Chrysanthemum etc. zu er wähnen. Der Bedarf von Blattpflanzen ist ebenfalls gestiegen, besonders Araukarien werden gern gekauft. Für die Festbinderei brachten die letzten Wochen in folge grösserer Hochzeiten und Bälle etc. einen zu friedenstellenden Absatz. Vor allem wurden lang stielige Rosensträusse bevorzugt. Für die Trauerbinderei, die ebenfalls an einzelnen Tagen sehr gute Beschäftigung brachte, werden jetzt viel Kränze ausschliesslich aus Dahlien verlangt, leider wiederholt sich anderseits oftmals aus besseren Kreisen die Notiz, dass Trauer spenden abgelehnt werden. Bis zur Mitte des Monats kann das Angebot als ziemlich reichlich angesehen werden und die Preise waren normal, erst die letzten regnerischen, kalten Tage brachten eine gewisse Blumen not, so dass die Preise anzogen. Ueber die Witterungs verhältnisse ist nicht viel Gutes zu sagen, bis Mitte des Vormonats hielt es sich, dann aber regnete es Tag für Tag, dabei war es häufig empfindlich kühl. Westdeutschland. Dortmund. Der September setzte geschäftlich äusserst still ein und belebte sich auch bis zu Ende nicht sonderlich. Blühende Pflanzen gab es nicht gerade viel, doch liess sich auch in besserer Qualität die Ware zu den Durchschnittspreisen absetzen; auch der Bedarf in Blattpflanzen, selbst Araukarien, Phoenix etc. war im Verhältnis gering. Einen weiteren Ausfall brachte die Binderei, da sie in keiner Hinsicht den sonst im September gewohnten Durchschnitt ergeben hat. Mit Ausnahme weniger Tage zu Anfang des Vormonats muss die Witterung als regnerisch be zeichnet werden, erst in den letzten Tagen hatten wir wieder mehr Sonne. Mainz. Infolge der hier günstigen Witterung im September weilte noch vielfach die vornehme Welt auswärts, so dass der Geschäftsgang immer noch recht ruhig blieb. Das Angebot von blühenden Topf pflanzen kann als ziemlich bedeutend bezeichnet werden und es sind hierbei hauptsächlich Lilien, Cyclamen, Eriken, Bouvardien, Celosien und Nelken zu erwähnen, die in schöner Ware auf den Markt kamen. Der Bedarf in Blattpflanzen bewegte sich in den gewohnten bescheidenen Grenzen, etwas mehr trat der Bedarf in Sträussen und Blumenarrangements besonders in den letzten Tagen hervor. Auch die Sterblichkeit war hier im September ziemlich gross, so dass die Trauerbinderei andauernd flott zu tun hatte. Mit Ausnahme von langstieligen Rosen und Nelken, die in entsprechender Qualität bessere Preise erreichten, gab es Schnittblumen reichlich, so dass alles billig abgegeben werden musste. Die Witterung war günstig, wir hatten gegen Ende des Vormonats Nachtfröste, so dass Dahlien, Canna, auch zum Teil Chrysanthemum, erfroren sind. Süddeutschland. Stuttgart. Während des ganzen Vormonats kann der Geschäftsgang als recht gut bezeichnet werden, es gab auch infolge von Versammlungen und Kongressen fortwährend flott zu tun. Ein sehr ge suchter Artikel sind Erica gracilis, die ziemlich zurück in der Blüte sind, ausserdem sind Primula obconica, Lilien, sowie die diversen krautartigen Blutenpflanzen zu erwähnen. Von besseren Blütenpflanzen sah man in den Schaufenstern häufig Bromeliaceen; auchOdon- toglosum werden in kleineren Pflanzen ganz gern ge kauft und halten sich im Zimmer einige Wochen. Das Blattpflanzengeschäft kann als gut bezeichnet werden, auch der Versand hierin befriedigte. Die Festbinderei hatte in den ersten Wochen des Sep tember weniger zu tun, dann aber besserte es sicn. Weniger lohnende Arbeit hingegen brachte die Trauer binderei. Rosen sind in erster Qualität fortwährend knapp, alle anderen Blumen der Herbstsaison gibt es reichlich und diese lassen sich zu annehmbaren Preisen absetzen; weit zurück sind noch die Chrysanthemum. Wir hatten ziemlich trockene Witterung, erst gegen Ende des Monats etwas Regen, der in Frost endete, so dass strichweise die Dahlien und andere empfind liche Gewächse zerstört wurden. Heilbronn. Die Geschäftslage kann im allge meinen als befriedigend bezeichnet werden, wenn auch die meist kalte und regnerische Witterung etwas un günstig eingewirkt hat. Blühende Topfpflanzen gab es im allgemeinen genügend. Die Cyclamen blühen nun voll, ausserdem finden Erica gracilis, Salvien und Primula obconica stets Anklang. Der Bedarf in Blatt pflanzen, besonders Palmen, hat sich nur in beschei denen Grenzen bewegt. Für die Festbinderei lagen keine besonderen Veranlassungen zu einem grossen Umsatz vor, so dass sich das Geschäft in gewohnter Weise abwickelte. Auch in derTrauerbinderei wurden zumeist billige Kränze verlangt, während bessere Aufträge fehlten. Am 25. September hatten wir den ersten gelinden Frost, der aber nur in freiliegenden Grundstücken den Pflanzen schadete, auch die Chry santhemum haben kaum darunter gelitten. Ostdeutschland. Danzig. Erfreulicherweise entwickelte sich das Geschäft wesentlich lebhafter als im vorigen Jahre. Blühende Topfpflanzen gab es reichlich, besonders schön gefärbte Erica gracilis, wie man diese selten sieht, wurden angeboten; auch Cyclamen, Remontant- Nelken und Chrysanthemum-Schaupflanzen Soleild'Oc- tobre; die Preise befriedigten durchweg. Der Bedarf in Blattpflanzen kann im September nicht als besonders rege bezeichnet werden. Wenn auch für die Fest binderei keine besonderen Anlässe vorlagen, so war in den letzten Wochen, auch in Trauerarbeiten, recht gut zu tun. In der letzten Zeit des Vormonats gab es Blumen im Ueberfluss, speziell Dahlien und Gladi olen wurden in Massen angeboten; später liess das Angebot sehr nach, wodurch auch bessere Preise er zielt werden konnten. Der September brachte uns sehr wechselreiche Witterung, viel Sturm und Regen und nur ab und zu wirklich schöne Tage. Görlitz. Wenn auch der Geschäftsgang im September als befriedigend gelten kann, so sind doch die Preise recht gedrückt und es ist unbedingt not wendig. dass eine Besserung angestrebt wird. Topf pflanzen gab es reichlich, hauptsächlich Eriken, Lilien, Hydrangeen und Remontant-Nelken, dagegen wurden Blattpflanzen nur wenig abgesetzt. Allgemein klagten die Blumengeschäfte am hiesigen Platz über die ge ringen Aufträge in der Festbinderei, nur für Trauer gelegenheiten gab es ab und zu flott zu tun. An fänglich wurden viel Schnittblumen angeboten, doch erzielten diese nur mässige Preise. Erst in der zweiten Hälfte, als ungünstigere Witterung eintrat, fehlte es an guter Ware und diese musste teuer bezahlt werden. Wir hatten im Vormonat meist veränderliches Wetter mit häufigen starken Regengüssen, welche recht nach teilig auf die Kulturen einwirkten. Zittau. In den letzten Wochen des Vormonats trat eine rege Nachfrage für blühende Pflanzen her vor, doch erzielten nur vollblühende Cyclamen einen annehmbaren Preis. Alles übrige, auch Eriken, Re montantnelken und Lilien wurden weit über Bedarf angeboten. Eine Nachfrage nach Blattpflanzen trat ebenfalls im September nur mässig hervor, so dass der Umsatz ganz gering blieb. Der Vormonat brachte ferner für die Festbinderei wenig Arbeit, da es an Gelegenheiten hierzu vollständig fehlte. Etwas besser hatte die Trauerbinderei zu tun, doch gab es auch hierin viele arbeitslose Tage. Infolge der hässlich nasskalten Witterung zogen die Preise für alle Schnitt blumen an. Erste Qualität von Rosen war recht rar und die schönen Astern und Stauden sind jetzt ver regnet. Nach der Hitze in der ersten Woche des Septembers hatten wir fast ohne Unterbrechung Regentage, manches wird im Freien wurzelkrank ge worden sein und zu Grunde gehen.
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