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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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Vereine und Versammlungen. — Die 23. Generalversammlung des Deutschen Weinbau-Vereins hat in Bern kastel stattgefunden und unter anderem auch einen Vortrag des Dr. Zschokke-Neustadt über die diesjährigen Erfahrungen bei der Be kämpfung der Peronospora entgegengenommen. Der Peronospora-Pilz ist nach seinen Aus führungen nur durch ein rechtzeitiges Bespritzen mit Kupferkalkbrühe zu bekämpfen. Diese Bespritzung sei kein Heil-, sondern ein Vor beugungsmittel und müsse daher erfolgen, ehe der Stock von der Krankheit befallen sei. Auch Professor Ku 1 i sch - Kolmar wollte von einem anderen Mittel als der Kupferkalkbrühe nichts wissen. Dieses Mittel habe sich bisher allein bewährt und man solle die Winzer nicht mit anderen Ratschlägen kopfscheu machen. Die Frage der Bespritzung sei mehr eine praktische als wissenschaftliche. Alles kommt auf die rechtzeitige und wiederholte Anwendung und nicht etwa auf den Stärkegrad der Brühe an. Oberpräsident von Schorlern er teilte mit, dass die Behandlung mit Lohbrühe ein durchaus negatives Resultat ergeben habe. — Der Zentral-Obst- und Garten bauverein für das Fürstentum Reuss j. L. hielt in Köstritz vor 14 Tagen unter seinem Vorsttzendeu Dr. Settegast seine Hauptversammlung ab. Gartenbaulehrer Pfyffer von Altishofen referierte hierbei über die An wendung künstlicher Düngemittel im Garten bau, seine Ausführungen lehnten sich im allge meinen den im „Handelsgärtner“ erschienenen Abhandlungen an. Der Vortragende hat haupt sächlich schwefelsaures Ammoniak, Superphos phat und 40°/iges Kali-Düngesalz verwendet und zeigte die Erfolge nach photographischen Aufnahmen auf den Versuchsfeldern. Chili salpeter hielt er nur für Treibgemüse, nicht für Freilandgemüse, die konserviert und über wintert werden sollen, für empfehlenswert. Anlässlich der nächstjährigen Hauptversammlung will der Vortragende auch über seine Versuche bei Topfpflanzen näheres mitteilen. Sodann wurde beschlossen, gelegentlich der Obstaus stellung in Gera, Vorträge über die Anpflan zung und Pflege der Obstbäume abzuhalten. Karl Schmid-Köstritz zeigte eine recht hübsche Kollektion von Obst- und Gehölzsorten, während Röhnert und Panzer-Köstritz eine grosse Anzahl Sommergewächse und Stauden, darunter verschiedene Dahlien, ausgestellt hatten. Ausstellungen. — Die volkstümliche Gartenbau- Ausstellung zu Hannover, welche aus Anlass der 10 jährigen Wiederkehr der Ein- führung der Blumenpflege von Schulkindern durch den Provinzial-Gartenbauverein veranlasst worden war, hat einen zufriedenstellenden Ver lauf genommen. Äusser der Stadt Hannover hatten die durch Preise ausgezeichneten Pflanzen der Schulkinder aus Hildesheim, Göttingen, Hameln, Nienburg und Ricklingen in der Rotunde Platz gefunden, so dass von den grösseren Städten nur Osna brück fehlte. Diese Bestrebung, welche unter Leitung des städtischen Gartendirektors Trip in der Provinz-Hauptstadt und den genannten Städten günstigen Boden gefunden hat, konnte besonders durch das Entgegenkommen der Handelsgärtner, welche die Pflanzen gratis lieferten, durchgeführt werden. Der „Provinzial- Gartenbau-Verein“ liess es aber nicht hierbei bewenden, sondern widmete auch der Blumen pflege in den Arbeiterkolonien sein Interesse, indem er Unterrichtskurse an den Sonntagen einrichtete und Fachmänner veranlasste, hierbei Vorträge zu halten. Eine Organisation der so genannten Schreber- und Lauben-Kolonien liess sich dagegen nicht durchführen, und es muss der Zukunft vorbehalten bleiben, auch diese Frage zu lösen. — Neben dieser Abteilung für die Ausstellungspflanzen der Kinder war auch der Liebhaber-Gartenbau gut vertreten und manches schöne Exemplar der Zimmer pflege fand hier auch die Beachtung des Fach mannes. Weiterhin hatten eine Reihe von Handelsgärtnern sich durch Einsendungen be teiligt. während die Landschaftsgärtner durch verschiedene Vorgärten vertreten waren. Wie schon früher, beteiligte sich der Verein „Linne“ für Aquarien- und Terrarienkunde in hervorr- ragender Weise, ebenso war dem Vogelschutz und der Bienenzucht ein Raum zur Verfügung gestellt. In dekorativer Hinsicht hat die Stadt gärtnerei keine Mühe gescheut, um der Aus stellung ein freundliches Bild zu geben, be sonders verdient das Bassin mit Wasserpflanzen hier genannt zu werden. Eine Reihe von Baumschulen brachte Gehölze, Koniferen und Obstbäume. Auch Topfpflanzen und Bindereien fehlten, um das Bild zu vervollständigen, nicht. — Von den beteiligten Firmen möchten wir folgende hervorheben: A. Beyer-Linden mtt Blattpflanzen, besonders Palmen; Chr. Küster & Söhne-Döhren sandten Cyclamen, Nelken und Begonien, H. Helmuth-Limmer ebenfalls Cyclamen und Chrysanthemum. Wilh. Meyer- Kirchrode zeigte ein gutes Sortiment Knollen- und Semperflorens-Begonien. Heinr. Junge- Hameln hatte reiche Staudensortimente, H. Wrede-Lüneburg Stiefmütterchen, Th. Heike- Banteln Rosen und J. L. Schiebler & Sohn- Celle Baumschulartikel eingesandt In der Binderei waren besonders die Firmen A. Gerstenberg und J. Osmer, beide in Hannover, durch hervorragende Leistungen vertreten. — Die Jubiläums - Ausstellung zu Potsdam, welche der dortige Gärtnerverein aus Anlass seines 40jährigen Bestehens abhielt, wurde am 20. September in Anwesenheit des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg, so wie von Vertretern des Hofmarschallamtes und der Stadt eröffnet. Die Ausstellung bot in ihrer Vielseitigkeit ein besonders in dekorativer Hin sicht wohlgelungenes Bild, doch waren auch eine Reihe von recht guten Kulturleistungen vorhanden. Äusser den Handels- und Land schaftsgärtnern hatten sich verschiedene Privat gärtnereien daran beteiligt. Als besonders gross artig verdient die Abteilung für Binderei her vorgehoben zu werden, die eine ganze Reihe von Musterleistungen enthielt. Wenn wir auch leider nicht in der Lage sind, auf diese Aus stellung näher einzugehen, so möchten wir doch erwähnen, dass die nachfolgenden Firmen sich besonders durch gute Einsendungen auszeich neten. Die Kaisergruppe hatte Hermann Ebert jun. recht geschmackvoll aufgebaut, und davor eine Reihe von blühenden Beeten arrangiert. G. Bothe brachte äusser frühen Chrysanthe mum, Flieder und Begonien, die gemeinsam gruppiert, gut wirkten. Adolf Specht bot gute Kulturleistungen in Lilien, Dracaenen und schön gefärbten Croton, während Otto Bernstiel- Bornstedt äusser grösseren Farnen, Kochia tricho- ohila zeigte. Auch M. Winkelmann brachte hübsche Farne und Blattbegonien. In der Binde abteilung sind die Leistungen von H. Specht, der äusser einem Orchideenarrangement einen prächtigen Chrysanthemum-Kranz und anderes ausstellte, hervorzuheben, ferner ist die Tafel dekoration von August Schröder, ebenso von Herm. Ebert unter Verwendung von Orchideen zu erwähnen. Die einfacheren Marktpflanzen, sowie Gemüse und Obst fanden in einer Seiten halle ihren Platz. Kultur. — Kulturwürdige Varietäten von Polypodium vulgare L. Von dem in Deutschland häufig wildwachsenden und im Umriss der Blattspreite wie in Form und Be randung der Abschnitte sehr veränderlichen sogen. Engelsüss, einem Farn, dem man auch in Gärten und Parkanlagen hier und da begegnet, gibt es eine Anzahl Varietäten, die mehr noch als die Stammform verdienen kulti viert zu werden. Sie sind alle vorzüglich ge eignet zur Bekleidung schattiger Abhänge, so wie besonders zur Ausschmückung von Fels partien, einige, die empfindlicher Natur sind, machen sich auch als Topfpflanzen sehr gut. P. vulgare auritum ist eine Spielart, die sich vom Typus dadurch unterscheidet, dass die Fiedern, besonders der untersten Abschnitte vorderseits, seltner jedoch beiderseits oder hinterseits, geöhrt sind. Die Blätter erreichen bei einer Länge von 25—40 cm eine Breite bis zu 5 cm. Diese Form ist eine der häu figsten. Bei der Monstrosität P. vulgare bifi- dum sind einzelne oder alle unteren Abschnitte zweispaltig oder bis fast am Grunde zweiteilig. Das einzelne Blatt erreicht bei einer Länge bis zu 30 cm eine Breite von 5 cm. Eine der am längsten bekannten, aber zugleich schönsten und distinktesten Varietäten ist das in fast allen botanischen Gärten kultivierte P. vulgare cam- bricum L. Die unterseits oft bläulichen Blätter dieser prächtigen, besonders zur Topfkultur sehr zu empfehlenden Abart sind wohl die grössten der P. vulgare-Varietäten, denn sie wachsen zu der stattlichen Länge von 1/2 m bei 20 cm Breite heran. Die Form des ein zelnen Blattes ist eine breit ovale, doppelt ge fiederte, die Primär-Segmente sind oval-lanzett- lieh, die Fiederchen oft dachziegelartig über einandergreifend, ganzrandig bis kräftig gesägt. Es empfiehlt sich, diesen schönen Farn als Topfpflanze zu behandeln, da er etwas em pfindlich ist, oder ihn nur in recht geschützten Lagen, etwa in Grotten, im Winter im Freien zu belassen. Zu bemerken ist noch, dass diese Form in ihrer typischen Ausbildung sehr selten fruktifiziert. P. vulgare cristatum besitzt Blätter, die an der Spitze zweispaltig sind, jede Ver zweigung ist von neuem gegabelt und endet häufig in einer kammförmigen Verbreiterung, auch die einzelnen Fiedern besitzen an der Spitze ein gekräuseltes Aussehen. Es ist eine sehr schöne und interessante Varietät, die einen Platz in jedem Sortiment verdient. Durch sehr fein zerteilte Blätter zeichnet sich P. vulgare cornubiense elegantissinium aus. P. vulgare marginatum entwickelt ungefähr 30 cm lange, lineal-lanzettliche Blätter, deren Fiedern unregel mässig und oftmals tief gezähnt sind. Eine dem P. vulgare cambricum ähnelnde Spielart haben wir in der Varietät pulcherrimum zu verzeichnen, deren Blätter an der Spitze tief gezähnt sind. Die Grössenverhältnisse der Blätter sind 30: 15. Selten und interessant ist das seine Sporen auf der Oberseite entwickelnde P. v. suprasoriferum. Die Blätter von P. vul gare variabile cristatum sind unregelmässig verzweigt und kammförmig verbreitert. Eine niedliche, wenn auch etwas unbeständige gelb lichweiss gefleckte und gestreifte Form ist P. v. variegatum, womit wir die Aufführung der Abarten von P. vulgare beschliessen wollen. Erschöpfend ist sie allerdings nicht, im Gegen teil, es gibt noch eine beträchtliche Zahl von Varietäten, die jedoch meist nur vom bota nischen Standpunkte Interesse verdienen und oft schwer auseinander zu halten sind. — Tsuga Mertensiana Carr, ist eine Konifere von eigenartiger Schönheit, die in ihrer Heimat, dem westlichen Nordamerika entweder in reinen Beständen oder zusammen mit der Douglastanne vorkommt und bis zu 30 m Höhe heranwächst. Der eine pyramidale Krone bildende Baum entwickelt horizontale, an den Spitzen überhängende Aeste, die eine üppige Belaubung ziert. Die Nadeln sind länger und nicht so spitz als die der verwandten kanadischen Hemlockstanne. Die jungen Nadeln sind an den Zähnen mit Haarspitzen versehen, die aus gebildete Nadel hat Zähnchen ohne lange Spitzchen, auch zeigt die Unterseite hellere Färbung. T. Niertensiana ist nicht ganz so hart wie T. canadensis, nur leidet sie sowohl im Frühjahr durch Spätfröste, als auch im Herbst durch früh eintretenden Frost, da manchmal die langen dünnen Triebe noch nicht ganz ausgereift sind. Von allen Tsuga-Krien ist nach Mayr forstlich T. Mertensiana die wichtigste, weil raschwüchsigste. Das wertvolle Holz ist sehr dauerhaft, die Rinde reich an Gerbstoff. — Larix leptolepis Murr, ist ein wert voller Parkbaum und beheimatet in Japan, wo er eine Höhe bis zu 36 m erreicht. Die cha rakteristischen Merkmale sind die kräftigen, hell- bis dunkelroten Längstriebe, die roten Knospen und die schöne blaugrüne Benadelung. Die japanische Lärche oder Hondolärche ist namentlich in der Jugend sehr raschwüchsig, doch bleibt sie nach Mayr vom zweiten Jahr zehnt an hinter unserer einheimischen Lärche im Wüchse zurück. Wie alle Lärchen, so ist auch L. leptolepis eine Lichtholzart und so wird sie sich im Park als Einzelpflanze oder gruppen weise in lockerer, sich gegenseitig nicht be engender Pfianzweise am besten entwickeln und dann im Frühjahr zur Zeit des frischen Aus triebes wie auch in der Herbstfärbung ihre volle Schönheit zeigen. Der forstliche Wert dieser Lärche ist im Anfang ihrer Einführung wohl überschätzt worden; was den Wert ihres Holzes betrifft, so ist derselbe nicht höher zu veran schlagen, als der der europäischen Lärche und auch die Menge an Holz ist keine grössere. — Taxus baccata adpressa aureo- variegata muss als einer der schönsten Taxus bezeichnet werden und kann gar nicht genug zur Anpflanzung empfohlen werden. Er stammt aus England und entwickelt einen pyramidalen Wuchs, besitzt auch die Neigung reichlich Wipfeltriebe zu bilden, was sowohl zur Fort pflanzung als zur Erzielung schöner Pflanzen sehr wichtig ist. Das Schönste an dieser Eibe ist aber die regelmässig goldgelbe Zeichnung, in welcher sich die kleinen Blätter bis auf einen kleinen grünen Mittelstreifen präsentieren und bieten namentlich grössere gut ausgebildete Pflanzen einen prächtigen Anblick dar. voll ausgeführten Kränze, ebenso ein Körbchen und eine Staffelei, ganz vortrefflich. Bei den letzteren waren Tritoma-Arrangements und bern steinfarbene Dahlien verwendet. Auch die Trauerbinderei, so z. B. ein Kreuz aus Dahlien Viridiflora sowie eine grössere Grabdekoration gefielen uns recht gut. Ein Kaiserbild, umrahmt von Islandmoos, und unter Verwendung der Dahlien Ifriemhilde von Grünefeld - Berlin zeich net sich ebenfalls vorteilhaft aus. J.Grosser-Pan kow brachte verschiedene geschmackvolle Kränze, während C. Rohloff-Berlin einen ganz aller liebst ausgeführten, in Gelb gehaltenen Miniatur spiegel sowie einen grossen, aus weissen Dahlien ganz locker gebundenen Kranz, von weissbunten Efeuzweigen überrankt, ausgestellt hatte. Von W. Dallmann-Berlin war als Hauptgegenstand eine Bank mit Gitter sehr hübsch dekoriert, sowie verschiedene Körbchen und eine Vase ausgestellt, die, rot und weiss garniert, ausser ordentlich gefiel. Einen prächtigen Blumenkorb sandte ferner R. Wieser-Berlin, hierbei fand die purpurfarbene Dahlie Kjomet sowie Erica gracilis Verwendung. Durch vortreffliche Leistung zeichnete sich ferner die Firma F. Koch-Charlottenburg aus; sie brachte zwei grosse Grabdekorationsstücke, ein Paar Vasen sträusse und ein grosses Hufeisen aus bronze gelben Dahlien, auf welchem tiefbraune Pom pondahlien die Nägelkuppen vorstellen sollten. Draeger & Krause-Charlottenburg hatten äusser einer Tafel, die ebenfalls mit Dahlien K.riemhilde und Nelken geschmückt war, eine Reihe von Phantasiestücken ausgestellt, unter anderem einen grossen Schild mit den Initialen des Charlottenburgei Vereins sodann in einer Porzellan- vase Blumen von der neuen Dainty arrangiert, während ein Korb als Füllung die wundervoll wirkenden Blumen von Electra aufwies. An der anderen Seite der Kaisergruppe stand zunächst eine viereckige Tafel von A. Rost-Berlin, im Biedermeierstil gehalten, aber zu sehr überladen. Die Fülle der Blumen und Medeolaranken verwirrte und liess die dazwischen “stehenden Teller und Schüsseln kaum erkennen; jedenfalls glauben wir, dass niemand an einer so mit Porzellan, Glas und Blumen überladenen Tafel mit Wohlbehagen und Genuss speisen und ev. stundenlang sitzen wird. Es ist wiederum ein abschreckendes Beispiel, wel ches zeigt, wie eine solche Arbeit nicht ausgeführt werden soll. Wir wissen auch von allen Gartenbau-Ausstellungen, dass bei den meisten Tafeldekorationen die Tische zu schmal und zu beengt vorgeführt sind, im Ver hältnis zu der Menge der Blumen, derTellerundden sonst heute notwendigen komplizierten Bestecken und vielen anderen Dingen, die man glaubt aufbauen zu müssen. Derselbe Aussteller brachte noch zahlreiche andere Objekte, von denen wir einen geschmackvoll gebundenen Tannenkranz, sowie ein Birkenkreuz anführen möchten. Mit erstklassigen Leistungen erschien die Firma C. Sch ütte-Berlin. Wir möchten hierbei zunächst ein Hochzeits - Phantasiestück, zu welchem Dahlien Pius X. und Rosen Kaiserin Auguste Viktoria verwendet wurden, anführen. Ferner gehören ein Ko b aus Vesta-Dahlien und zwei Kränze, der eine aus Erika und gleichfarbigen Dahlien, der andere aus Sumpf- moos und weissen Dahlien sicher zu den besten Ausstellungsgegenständen. Vortreffliche Sachen hatte ferner E. O st er m an n-Charlottenburg gebracht; wir nennen zwei hohe Olasvasen mit Dahlien geschmückt und ein recht gelungenes Palmenarrangement aus Areca-Wedeln, doch traten hierbei die Dahlienblumen zu gunsten der Chrysanthemum, Lilien und Gladiolen zurück. Derselbe Nachteil zeigte sich bei zwei grossen Trauerstücken von Albert Hü ge- Charlotten burg. Ganz ausserordentlich gefiel hiervon ein runder Kranz aus Begonien und buntblättrigen Pelargonienblättern, unter Verwendung von Matchless-V)3h\\en und Erica gracilis zusammen gestellt. Ein anderer Kranz aus diesen Dahlien mit Kaiserin Rosen vereinigt, war ebenfalls recht wirkungsvoll. Dann ist noch von demselben Aussteller ein Korb mit rubinroten Dahlien gefüllt, eine riesige Vase ebenfalls in rot ge halten, sowie eine Staffelei, erwähnenswert. Von den Ausstellungsobjekten der Firma Alfred Sch midt-Berlin möchten wir einen Korb mit der schönen Dahlie Perle de la täte d’or erwähnen, der so natürlich aussah, als wäre er eben zusammengestellt. C. Schwichten berg-Berlin hatte edel in der Form gehalten und gut ausgeführt eine Lyra eingeschickt. Ganz besonders gute Leistungen zeigte weiter hin P. Cie mens-Berlin, der eine entzückende Staffelei unter Verwendung von rosa Plüsch und Dahlien Kriemhilde um einen Spiegel gelegt hatte, während am Fusse desselben Farne und Blattpflanzen das Ganze sehr hübsch hervor hoben. Auch eine Vase und ein K anz sowie ein ganz gelb gehaltener Fruchtkorb stellten gute Leistungen dar, ebenso erregte das Interesse der Besucher die als Stilleben vortrefflich gruppierten Malgerätschaften. Äusser den angeführten Ausstellern hatten sich C. Matthes-Naumburg sowie R. & C. Heinen, H. Lange und W. Horn, alle letzt genannten aus Charlottenburg, ferner R. Guhl, E. Dageförde, W. Beyer etc., sämtlich in Berlin wohnhaft, beteiligt; doch würde es zu weit führen, wollten wir alle einzelnen Gegen stände beschreiben oder über die Unzufrieden heit, die auch diesmal nach der Prämiierung sich vielfach äusserte, berichten. Die Dahlien- Ausstellung, die mit so schweren Opfern und mit so vieler Mühe von Seiten der Ausstellungs kommission durchgeführt war, hatte zwar finan ziell einen Missei folg auf zu weisen, doch wollen wir wünschen, dass sie nutzbringend nicht nur für die „Deutsche Dahliengesellschaft“, sondern auch für die weiterhin beteiligten Zweige unseres heimischen Gartenbaues sein möge. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der „Obstbau-Verband für die Provinz Westfalen und das Fürstentum Lippe“ hält seine diesjährige General-Versammlung am 21. Oktober in Detmold ab; es ist damit eine kleinere Obst-Ausstellung verbunden. — Die Stadtverordneten zu Neuss bewilligten 34500 Mark für die Herstellung einer neuen grossen Gartenanlage zwischen dem dortigen Stadt garten und der Promenade. — Der Ost- preussische Obstmarkt findet in diesem Jahre am 5. Oktober in Insterburg statt — Dem in Nürnberg gleichfalls am 5. Oktober stattfindenden Muster-Obstmarkt wird am 1. und 2. Oktober in Burgbernheim ein zweitägiger Obstverpackungskursus unter Leitung des Obst baulehrers Häberlein vorangehen. — Professor Dr. Full hat angeregt, anlässlich des 50jährigen Jubiläums des „Fränkischen Gartenbauvereins zu Würzburg“ eine Gärtnerlehrlings- Fachschule daselbst zu errichten. — In N o r d- hausen wird vom 5. bis 8. Oktober eine Obst- Ausstellung stattfinden. — In Dresden- Altstadt wird gleichfalls am 5. Oktober eine Obst-Ausstellung, verbunden mit Obstmarkt, von den Bezirksobstbauvereinen für Dresden und Umgebung vorbereitet. — Die Errichtung eines grossen Begräbnisplatzes für Charlottenburg ist beschlossen und es sind dafür 100 Morgen Land in der Nähe des Dorfes Seegefeld an gekauft. Die Anlage soll parkartig erfolgen und es ist zu erwarten, dass zu einer gartenkünst lerischen Gestaltung des Terrains entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt werden.
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