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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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Die Hauptversammlung der Deutschen Dahlien-Gesellschaft. Die Freunde der Königin des Frühherbstes, der Dahlie, versammelten sich in diesem Jahr in Berlin, um wie immer in Verbindung mit einer Herbstausstellung, über die Vereins angelegenheiten, die erzielten Fortschritte in der Dahlienkultur, sowie den ferneren Ausbau der Gesellschaft zu beraten. Der erste Vorsitzende, G. Bornemann-Blankenburg eröffnete die Ver sammlung und sprach seine besondere Freude über das Gelingen der Ausstellung aus, indem er äusser den Mitgliedern die erschienenen Gäste, besonders den Vorsitzenden der „Deut schen Dendrologischen-Gesellschaft", Graf Fritz von Schwerin, herzlich willkommen hiess. Die Versammlung fand leider auch aus der Umgebung von Berlin einen sehr schwachen Besuch, wir hätten geglaubt, dass bei der Wert schätzung der Dahlie, die heute eine so wich tige Rolle als Schnittblume, und für den Land schaftsgärtner als Dekorationspflanze bietet, mehr Interesse dafür vorhanden wäre. Auch die regnerische Witterung gestattete wohl jedem, der Interesse dafür hatte, im Berufe abzukom men; wir haben vergeblich nach Gründen ge sucht, welche die Besucher fern halten konnten, empfehlen aber unter allen Umständen, wie früher, die Hauptversammlungen auf den Er öffnungstag der Ausstellung in die Nachmittags stunden zu verlegen, Das Referat über die Ausstellung hatte C. Kotte-Südende übernommen. Er wies dabei in seinen einleitenden Worten darauf hin, dass in Berlin nur grosse Ausstellungen einen Er folg aufzuweisen hätten, aus diesem Grunde musste diesmal von Seiten der Dahliengesell schaft aus eigener Kraft, und ohne dass, wie sonst, Räume zur Verfügung gestellt wurden, unter grossen Opfern eine Ausstellung ins Leben gerufen werden. Den Bemühungen des Vor standes sei es gelungen, die vielfach entgegen tretenden Schwierigkeiten zu heben. Auch er wähnte der Redner die hohen Kosten für Reklame und wie sehr das Gelingen von der Witterung abhängig sei. Die Ausstellung habe jedoch die Erwartungen übertroffen, zumal in folge der vorangehenden wochenlangen Trocken heit wenig Aussicht war, aus der Umgebung von Berlin etwas Gutes zu zeigen, doch wären gerade von hier vorzügliche Sammlungen ein gegangen. C. Kotte schloss dann mit dem Wunsche, dass sich die Aussteller selbst über die eingesandten Neuheiten aussprechen möchten. Nachdem auch vom Vorsitzenden besonders auf die hohen Unkosten, welche durch den dies maligen Umfang der Ausstellung hervorgerufen wurden, hingewiesen war, erklärte dieser, dass sich der Vorstand und der Ausstellungs-Aus schuss darüber geeinigt hätte, einen Garantiefonds zu zeichnen. Die weiteren Beratungen ergaben jedoch, dass man hiervon absehen wollte, da gegen fand einstimmig der Vorschlag Annahme, die Mitglieder sollten gemeinsam ein infolge der schlechten Witterung vielleicht eintretendes Defizit decken. Den nächsten Punkt der Tagesordnung bil dete eine Besprechung der eingesandten Neu heiten. Hierzu ergriff zunächst Tölkhaus- Broxten das Wort und erwähnte, dass bei ihm der Jahrgang 1905 nicht so viel vortreffliche Neuheiten wie der Jahrgang 1904 gebracht hätte. Der Vortragende ging dann auf ver schiedene Neuheiten, die wir bereits an anderer Stelle erwähnt haben, ein, wies auf die guten Erfolge, die er mit Befruchtungen der Serpen- tinaklasse erzielt hatte, hin und erklärt sich bei einem für später vorbehaltenen Rundgang durch die Ausstellung bereit, noch weitere Aufschlüsse zu geben. C. An sorge-Klein-Flottbek macht auf seine Bestrebungen, grossblumige paeonien- blütige Dahlien zn gewinnen, die niedrig blei ben und wobei die Pflanzen höchstens einen Meter hoch werden, dagegen die Blumen hoch über dem Laube stehen, aufmerksam. Ins besondere ist es eine Rosasorte, die auf straffen Stielen steht und sehr farbenbeständig, daher auch für Binderei vorzüglich ist. Er glaubt, dass die nadelspitzen Sorten von dem Publikum nicht ständig die bisherige Beachtung finden, es zeigte sich jetzt schon eine Vorliebe für die riesenblumigen einfachen, die Pfitzer-Stuttgart in so grosser Vollendung zeige, und die gross blumigen holländischen halbgefüllten. C. Cotte- Südende brach eine Lanze für die prächtige Dahlie Havel, die in ihrer wunderbaren Farbe ganz vor züglich ist und auf dem Wasser schwimmend, wie eine orangerote Nymphaee aussieht. F. Goos in Firma Goos & Koenemann ist der An sicht, dass nicht nur die Blumen, sondern auch der Bau der Pflanzen beachtet werden sollte, er hält ein Urteil von seifen der Land schaftsgärtner und Liebhaber für oftmals durch aus massgebend und macht darauf anfmerksam, dass sich die Sorten Verschwender, Ueberfluss und Quelle durch reiches Blühen und grosse Widerstandsfähigkeit auszeichnen. Dann weist er auf die Fortschritte in den Halskrausen- Dahlien hin, deren Vervollkommnung er sich besonders angelegen sein liesse und von denen die meisten gutfragende Blumen entwickelten, auch von ausgezeichneter Farbenwirkung sind. Der Vorsitzende G. Bornemann-Blankenburg steht diesen Ausführungen sympathisch gegen über, war aber der Ansicht, dass dann auch ein anderer Ausstellungsmodus, wobei auch die Pflanzen Berücksichtigung finden, eingeführt werden müsste. Viele Blumen repräsentierten sich in Gläsern vorzüglich, während ihnen sonst grosse Mängel anhaften und als Pflanze ihnen gar kein Wert zuzusprechen sei. Der Redner wies ferner darauf hin, dass viele deutsche Dahlien, die Empfehlung verdienten, im Ausland gar nicht oder nur wenig bekannt sind. Er wies hierbei auf die vortrefflichen Goos & Koenemann sehen Züchtungen Rother, Rosalinde und Walthari. hin. Schön- Else sei nach seiner Ansicht die beste weisse, zumal sie sehr reich blüht. Ganz besonders empfahl er weiterhin Feronia, die sowohl im Wuchs, wie in der Haltung der Blumen als erstklassige Sorte bezeichnet werden müsse. Er erklärte auch, wie selten Dahlien aus Samen sich ähnlich sehen. Hierauf ergriff noch F. Goos das Wort und empfahl, auch der Haltbarkeit der Dahlien als abgeschnittene Blumen das Interesse zuzuwenden. Nach seinen Erfahrungen halten sich Rakete, Hildegunde und Herzogin Agnes ganz vorzüglich ab geschnitten. Tölkh aus -Proxten hat ebenfalls früher Halskrausen-Dahlien beobachtet, ohne grossen Wert darauf zu legen. Er hält die Blumen meist für zu plump und massig. Weiterhin kommt er auf die italienischen Züch tungen von Wulle-Neapel zu sprechen, die meist für unsere Verhältnisse unbrauchbar sind. Von den Gloria-Dahlien erwähnt H. Kohl- mannslehner, dass diese sehr zurückgehen, überhaupt scheint die Rasse, wie auch Kotte bestätigt, nicht lebensfähig zu sein und sollte fernerhin zu Hybridisations-Versuchen nicht verwendet werden. Von J. Olbertz-Erfurt ist ein Antrag eingegangen, welcher kurz zusammengefasst dahin lautet, die „Deutsche Dahlien-Gesellschaft“ möge nur solche neue Sorten bewerten, deren Blumen vollständig horizontal auf straffen Stielen hoch über dem Laub hinausstehen. Er weist als Begründung darauf hin, wie notwendig diese Eigenschaft ist, wenn eine Sorte für Bindezwecke Verwendung finden soll und wie unbrauchbar auch für den Landschaftsgärtner zahlreiche Edel-Dahlien wegen der hängenden oder im Laube versteckten Blüten sind. Die Anwesenden sind nahezu einstimmig gegen diesen viel zu weitgehenden Antrag und halten das bisher verwendete Punktier-System für be währt und vollständig ausreichend, um Vorzüge und Mängel einer Dahlie zu kennzeichnen. An der Debatte gegen diesen Antrag beteiligte sich H. Kohlmannslehner-Britz, C. Ansorge- Kl.-Flottbek, der vor allem wünschte, dass der Prüfungskommission keine Beschränkung auf erlegt würde. A. Ortmann-Nürnberg ist der Meinung, dass diese Anregung Beachtung findet und noch mehr wie bisher Rücksicht auf die Haltung genommen wird. Von anderer Seite wird die Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit er wähnt, die bisher stets bei der Bewertung von Neuheiten von der Gesellschaft beobachtet worden ist. Ueberhaupt gegen die Bewertung der Dahlien spricht sich H. Severin-Kremmen aus, der keinen Zweck darin sieht. Heinrich Kohlmannslehner-Britz und C. Kotte-Süd- ende wiesen darauf hin, warum eigentlich die Verteilung von Wertzeugnissen eingeführt wor den ist, und dass die „Deutsche Dahlien-Gesell schaft“ damit einer brauchbaren Neuheit die beste Empfehlung auf den Weg gebe. Die meisten Anwesenden sind dafür, dass der Antrag Olbertz zwar zur Kenntnis genommen wird, dass es aber bei dem bisherigen bewährten System der Prämiierung bleibt. — Ein weiterer Punkt der Tagesordnung, die Besprechung der ausländischen Züchtungen, welche schon zum Teil erledigt worden ist, soll gleichfalls bei einer Wanderung durch die Ausstellung an Ort und Stelle und unter Vorzeigung der be treffenden Blumen ausgeführt werden. Die unter Vorsitz des Alters-Präsidenten C. An sorge-Klein-Flottbek hierauf eingeleitete Vorstandswahl verlief nach langen Verhandlungen und vielseitigen Vorschlägen resultatlos. Es hatte sich als höchst unzweckmässig erwiesen, dass der Vorsitzende sowie der Geschäftsführer soweit voneinander entfernt wohnen. Ausserdem erklärte auch H. Kohlmannslehner, dass ihm als erster Vorsitzender des „Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands“ viele Verpflich tungen und grosse Arbeit erwachsen, und er daher nicht in der Lage ist, in dem Vorstand der „Deutschen Dahlien-Gesellschaft“ zu verbleiben. Nach vielen Vorschlägen und Verhandlungen kam man zu dem Beschluss, für die Vor standswahl nochmals eine Hauptversammlung im Januar anzuberaumen. — Hierauf wird vom Geschäftsführer ein kurzer Bericht über das verflossene Jahr bekannt gegeben, woraus her vorgeht, dass verschiedene frühere Mitglieder ausgeschieden oder verstorben sind, dagegen aber auch eine Zahl neuer Freunde der Dahlien- Gesellschaft zugeführt wurde. H. Kohl mannslehner wünscht, dass der Dahlien Gesellschaft noch mehr Interessenten zugeführt werden möchten, erst dann könnte sie ihr viel seitiges Programm ganz erfüllen. — Recht ge teilte Aufnahme fand ein Vorschlag, den H. Kohlmannslehner-Britz auf Anregung von Graf Fritz von Schwerin stellt, und in welchem als vorteilhafte Einrichtung empfohlen wird, jedem Mitglied, soweit diese nicht Dahlien züchter oder Handelsgärtner sind, jährlich 5 bis 6 neuere Dahlien zur Verfügung zu stellen. Es soll damit den Liebhabern nicht nur eine Gratislieferung gemacht werden, sondern man hofft auch dadurch neue Dahlien einzuführen und zu verbreiten. Verschiedene der Anwesen den fürchteten aber infolge dessen eine Schädi gung der Versandgeschäfte und Handelsgärtner. Für die nächstjährige Ausstellung lagen von Mannheim und Bremen aus für die „Deutsche Dahlien-Gesellschaft“ unter günstigen bedingungen Einladungen vor. Die Vorteile, welche Mannheim infolge seiner grossen Dauer-Ausstellung bietet, schildert besonders H. Kohlmannslehner-Britz, doch wird auch hierüber eine Entschliessung in der Januar- Sitzung vorbehalten. Damit fand die diesjährige Hauptversammlung der Gesellschaft in Berlin ihren Abschluss. Rundschau. Handel und Verkehr. — Aenderung des Formulars für Zustellungen durch die Post. Das For mular für Zustellungen durch die Post hat zum Teil eine andere Fassung erhalten. Für die Zustellung an Gewerbetreibende wird ein besonderes Formular gebraucht. Bei diesem ist hinter dem Vordruck „Adressaten“ jedesmal der Vordruck: „Firmeninhaber“ (Vor- und Zu name) .... hinzugefügt worden. Die Aen derung kommt nur in Betracht bei der Zu stellung von Briefen an Handelsfirmen, deren Inhaber ein Einzelkaufmann ist. Die Postboten werden demgemäss angewiesen, in diesem Falle in den Zustellungsurkunden an den durch den neuen Vordruck gekennzeichneten Stellen den Namen des Firmeninhabers anzugeben. Das neue Formular, das jedenfalls zur Sicherheit im Verkehr beiträgt, wird seit dem 1. Sep tember ausgegeben. — Weintrauben aus Vertragsstaaten unterliegen in Rumänien der Verzollung nach Artikel 234 mit 7,50 Lei für 100 kg. — Für die Abschaffung des Bestell geldes bei Postanweisungen war die Handelskammer zu Graudenz eingetreten. Das Reichspostamt hat erwidert, dass sie dies in Erwägung ziehen werde, falls die Gebühren für Postanweisungen geändert werden sollten. Diese geplante Aenderung wird natürlich wieder eine Erhöhung sein, die zu Lasten des Ge schäftsmannes geht, der heutzutage, wie es scheint, fortgesetzt bluten muss. Rechtspflege. — Keine erhebliche Ehrverletzung ist der Ausdruck „Lump“ nach einer Entscheidung des Amtsgerichts Naugard, wenn er vom Prinzipal gegen den Angestellten gebraucht wird. In der Begründung heisst es: „Es war hier die ganze Sachlage mit zu be rücksichtigen, auf der einen Seite der Prinzipal, der Herr des Hauses, auf der anderen Seite der Gehilfe, der Angestellte!“ Das Berliner verdient ebenso Beachtung, wie Harbour Light mit ihren braungelben, zurückgeschlagenen Blumenblättern. Von den roten Varietäten desselben Ausstellers ist neben der bekannten Alt-Heidelberg die dunkelblutrote Charles Woodbridge hervorzuheben, dann kommen wir wieder zu einer eignen Züchtung des Aus stellers, Fritz Severin mit leicht gebauten, dabei gut gefüllten Blumen. Die unvermeidliche Schönheitskonkurrenz bildete wiederum für die Besucher den Haupt anziehungspunkt. Wenn auch das Resultat für den Wert eine Sorte kaum massgebend sein kann, und der Fachmann diese Einrichtung gern belächelt, so erntet die Dahlien-Gesellschaft doch durch ihre Aufforderung an die Besucher auch ihrerseits in die Konkurrenz einzutreten, Anerkennung. Die Firma Heinr. Kohlmannslehner, Britz-Berlin, welche die bekannten Tölk- haus'sehen Neuheiten in den Handel brachte, beteiligte sich gleichfalls in her vorragender Weise mit einer schönen Kol lektion abgeschnittener Edel-Dahlien. Das Arrangement der Ausstellerin, welche zwischen die Blumen Medeola asparagoides in kleinen Töpfen gestellt hatte, gefiel allgemein. Zunächst interessiert uns auch hier eine Reihe von Neuheiten, die aber leider nur Nummern, noch keine Namen enthielten. No. 24 lilarosa, innen reinweiss, bringt zwar nur mittlere Blumen, soll aber sehr reichblühend sein und eine Zukunft haben; No. 14, aussen zart purpurrosa und innen goldgelb, zeigte dagegen eine ganz aparte Fär bung. Von Jahrgang 1905 bot No. 95 mit den gelockten Blumen in zart pfirsichfarbigem Ton etwas neues. Auch No. 17 jenes Jahr ganges bringt dunkelbernsteinfarbige Blumen, die ebenfalls angenehm hervortraten. Von den Einführungen der Firma Heinr. Kohlmanns lehner sind noch hervorzuheben Mikado, mit gekrausten langen Petalen, die matt scharlach roten Blumen tragen sich gut, doch blühen diese schönen Dahlien leider wenig. Sehr effektvoll ist Aschenbrödel mit ihren duftig chamois in hellkupferrosa übergehenden Blu men, deren fast weissgefärbten Spitzen die prächtige Nuancierung ausserordentlich hebt Helene bringt hellrosafarbene bizarre Blüten, die inneren Blumenblätter sind reinweiss. Gold- Fasan ist innen ockergelb, aussen lilarosa ge zeichnet, eine sehr zarte ansprechende Färbung. Dann verdienen noch Wunderkind, chamois mit fleischfarbig überzogen, eine von Serpentina ab stammende Sorte und die prächtige Havel, kupferrosa mit lachsfarbigem Schein und brei ten nymphaeenartigen Petalen, Erwähnung, auch die rosafarbige Olinde wird als Bindefarbe sehr geschätzt. Britannia, chamoisbraun mit lila abgetönt, ist eine bekannte vorzügliche Sorte und die kleinblumige, aber sehr dekorative reichblühende Rakete verdient ebenso hervor gehoben zu werden, wie die dunkelgoldgelbe, sehr effektvolle Rosalinde. Diese Firma war ferner mit einer schönen Kollektion der hollän dischen halbgefüllten riesenblumigen Dahlien vertreten, auf die wir an anderer Stelle näher zurückkommen. Dann hatte Heinr. Kohl mannslehner in hübschen Pflanzen Nephro- lepis Piersoni, Selaginella Watsoniana und Medeola asparagoides myrtifolia ausgestellt. — Die Firma Karl Weissig & Sohn-Grossen- hain (Sachsen), welche sich das erste Mal an einer Deutschen Dahlien-Ausstellung beteiligte, brachte gleichfalls eine vortreffliche Kollektion^ recht schön entwickelter Blumen. Eine sehr zarte Farbennuance wies hier die bekannte Hildegunde auf, vollendet schön zeigte sie ferner die schon erwähnte Havel, ebenso präsentierte sich Aurora, innen chamois, nach aussen braun rot, nach den Spitzen rosa in weiss verlaufend, vortrefflich. Graf Fritz von Schwerin mit leuchtend goldgelben Blumen, auch Dainty mit ihren rosa, innen chamois gefärbten Blumen ist eine bekannte vorzügliche Sorte. Ausserdem waren noch recht gute Blumen von der purpur- karmoisinroten Amazone und von der schon oft genannten weissen Sorte Pius X. vorhanden. Diese Firma hatte gleichfalls die schon erwähnte halbgefüllte holländische riesenblumige Sorte ausgestellt. — Wir berühren nun auf unserer Wanderung den wohl zur Unterstützung be dürftiger Dahlienzüchter eingerichteten Verkauf von Dahlienblumen, hätten jedoch diese Neue rung gern vermisst, denn es störte das sonst ruhige und vornehme Bild ungemein, obwohl der Verkauf von Dahlienblumen nichts zu wünschen übrig liess und flott von statten ging. Von der Firma Lambert & Söhne-Trier sind wiederum die riesenblumigen Hohenzollern- Astern zu erwähnen, von denen die weiss mit rosa, wohl noch besser pfirsichblüte, sich vor trefflich zu Bindezwecken eignen dürfte. Die von derselben Firma eingesandte umfang reiche Dahlien-Kollektion in Sträussen ausge stellt, hatte sich zwar von der Reise vorzüglich erholt, doch kam die Schönheit vieler Sorten gar nicht recht zur Geltung. Hervorheben möchten wir die elfenbeinfarbige Florence M. Stredwick, dann eine grossblumige weisse Perle de la Tete, sowie die bunte, Orangepurpur auf weiss gezeichnete Innovation und die sich gut tragende Harry Stredwick. — Friedrich Roemer-Quedlinburg zeigte seine neuen präch- tigen Praecox-Gladiolen, die eine Revolution in diesem bedeutenden Handelsartikel hervor rufen sollen. Durch langjährige Auswahl von frühblühenden Gladiolus Gandavensis, Lemoinei und Nanccianus vorgenommenen Kreuzungen ist es dem Züchter gelungen, die Blütezeit in das erste Jahr zu verlegen. Bei einer vor genommenen März-Aussaat kann man bereits von Juli an vollblühende grossblumige Gladiolen erzielen. Die jungen Pflanzen müssen allerdings, um starke Rispen zu gewinnen, im Mai gepflanzt und genau wie Sommergewächse behandelt werden. Wir können nur noch mals erwähnen, dass eine grosse Vielseitigkeit in den Farben vorhanden war und die ein zelnen Blumen an Grösse nichts zu wünschen übrig liessen. Zwiebeln von dem Um ¬ fang einer mittleren Haselnuss brachten starke Rispen mit 12 bis 16 Blumen. Die frühblühenden Sorten waren längst vorhanden und hätten auch von andern Züchtern in dieser Weise benutzt werden können, doch hat Friedr. Römer das Verdienst, zuerst auf diesen Ge danken gekommen zu sein und diese Methode der einjährigen Anzucht vorgeführt zu haben. Mit dem Namen „Praecox" können wir uns allerdings nicht befreunden, es ist keine neue Rasse, die gewonnen wurde, sondern eine Ver besserung bereits existierender Arten. Derselbe Aussteller zeigte ferner seine neuen frühblühen den Hybriden von Cosmea in den Farben weiss, rosa, karmin und purpur. Diese Cosmea verdient als Gruppen- oder Solitärpflanze die gleiche Beachtung wie sie sich als Schnittblume wohl einführen dürfte. Auch hier hat der Züchter durch fortgesetzte Auswahl frühblühen der Sämlinge beachtenswerte Fortschritte erzielt, so dass bei einer im März auf halbwarme Kästen vorgenommenen Aussaat die Pflanzen vom August an bis zum Eintritt des Frostes blühen. Carl An sorge-Blankenese bot eine vor treffliche Neuheit in Kleopatra, mit halbgefüll ten riesenblumigen, chromgelben Blüten. Die Pflanze blüht enorm reich, bleibt ganz niedrig und ist als Schnittsorte ebenso wertvoll, wie sich die Blumen vortrefflich zur Binderei ver wenden lassen. Eine zweite Neuheit in derselben Weise zeigt der Züchter in der grossblumigen gefüllten Semiramis, violettrosa, ähnlich einer
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