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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 37. Beilage zu „Der Handelsgärtner.“ Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 15. September 1906. Die September-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin. In den bekannten Räumen des Landesaus- stellungsparkes hatte sich am 6. September wiederum eine Anzahl, namentlich auswärtiger Firmen auf Einladung des Vorstandes des obigen Vereins eingefunden, um im Anschluss an die erweiterte Monatsversammlung ihre Kulturerzeugnisse auszustellen. Der Versuch, für diese Versammlungen und Ausstellungen das Publikum zu interessieren, ist zweifellos gelungen; auch diesmal lassen sich sowohl die Einsendungen wie der Besuch als recht be friedigend bezeichnen. Aber die hiesigen Aus steller fehlten noch mehr als früher, und ohne die auswärtige Beteiligung wäre die Ausstellung diesmal sicher recht mangelhaft ausgefallen. Abgesehen von einigen schönen Chrysanthemum, auf die wir später zurückkommen, sowie Orchi deen und Dahlienblumen fehlten die hiesigen Spezialkulturen der Jetztzeit, wie beispielsweise Cyclamen, Fuchsien, Remontantnelken gänzlich. Warum sich die Berliner Handelsgärtner so zurückziehen, wissen wir nicht, ob das Inter esse nur fehlt, weil keine Preise zu vergeben sind, oder ob es den hiesigen Spezialisten nicht passt, mit dem Publikum in Berührung zu kommen und sie ihren Abnehmern eine gewisse Rücksicht schuldig zu sein glauben? Tatsache ist jedenfalls, dass das Interesse fehlt und man wird wohl in Zukunft noch andere Wege beschreiten müssen, um zu einem Ziele zu gelangen. Ein Rundgang durch den vorderen Saal, den hauptsächlich hiesige Aussteller in Anspruch genommen hatten, führt uns zunächst zu den Einsendungen der Firma J. C. Schmidt-Steg litz. Eine dreiteilige Gruppe, links Croton, in der Mitte Chrysanthemum, vorwiegend Princesse Alice de Monaco mit schön ausgebildeten Blumen und rechts daneben Caladien, abge grenzt und durchstellt von Cocos Wedelliana, Blattbegonien und Farnen, während die Grup pierungen durch Selaginella ihren Abschluss fanden. Das gesamte Arrangement machte einen höchst anziehenden, vornehmen Eindruck. Die andere Seite dieser Wandfläche hatte mit blühenden Blattpflanzen, Blumentischen und Körben die Firma Fassbender sehr hübsch dekoriert, indem der Aussteller alles zu einer hübschen Gruppe vereinigt hatte. An der einen Längsseite hatte auf 2 langen Tafeln Otto Beyrodt-Marienfelde in vortreff licher Auswahl seine Orchideen aufgestellt. Von den vielen, zum Teil Schau-Pflanzen, möchten wir hier hervorheben: Cattleya Cham- berlainiana, Qigas und Gaskelliana alba, Vanda coerulea, Phalaenopsis amabilis, Rimestadiana und Cynoches chlorochylon. Die Kollektion war nicht gross, enthielt aber viele schöne Kulturpflanzen. Auch die Orchideengruppe des Kunstmalers Karthaus-Potsdam ist her vorzuheben. Seine Laelia ■ Cattleyen, ferner Cattleya Germania und Cattleya Pittiana var. Kronprinz wurden von den Besuchern viel be wundert. Daneben hatte G. Bornemann- Blankenburg (Harz) ein hübsches Sortiment abgeschnittener Scarlet-Peiargonien ausgestellt, unter denen die von uns zuletzt in Kassel an geführten Sorten wiederum hervortraten. Ganz besonders gefiel hier Gruss aus dem Harz als eine der besten Züchtungen der Firma, die. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der „Verband selbständiger Gärtner vom Rheinland und Westfalen“ veranstaltet im De zember eine Weihnachtsblumen-Pflanzen- börse. — Nach langjährigen Misserfolgen ist auf der letzten Generalversammlung die Auf lösung der Konservenfabrik zu Stendal, bei welcher auch gärtnerische Firmen beteiligt sind, beschlossen. — Das königliche bayrische Staats ministerium hat ähnlich wie das in Preussen stattfand, eine statistische Erhebung über die Gärtnerei im September angeordnet. — Die Stadt Zeitz hat für eine Parkanlage im Naether- schen Volksbade nach den Plänen des Land schaftgärtners Otto Mossdorf jr. in Leipzig 20000 bewilligt. — Der Obstbau - Verein für Tharandt (Sachsen) veranstaltet Anfang Oktober in Wilsdruff eine Obst-Ausstellung. — Vom 11. bis 14. Oktober wird in Neu münster (Holstein) eine Gartenbau-Ausstellung stattfinden. — Der Gärtner-Verein zu Görlitz (Schlesien) hat für Mitte November eine Chry santhemum- und Herbstblumen-Ausstellung vor gesehen. — Eine Obst-Ausstellung findet Mitte Oktober in Mühlhausen (Thüringen) statt. — Vom 19. September bis 7. Oktober findet in Prag (Böhmen) eine Gartenbau- und Obst ausstellung, verbunden mit Pflanzenbörse und Obstmarkt, statt. — Die Kärntner Landes-Aus stellung findet vom 2. bis 7. Oktober in Vil lach in den Räumen des Bahnhof-Hotelsstatt. — Die Obstprodukten -Industrie- Aktien-Gesellschaft zu Coblenz-Neuen- dorf, welche mit einem Kapital von 3 Mill. Mark arbeitet und neben der Verarbeitung von Obst auch ein Stanz- und Emaillierwerk besitzt, erzielte wiederum keine günstigen Erfolge. Im letzten Geschäftsjahr wurden Mk. 63000 ab geschrieben, wodurch der Verlust Mk. 252549 im nächsten Jahr in den Handel gegeben werden soll. Den nächsten Saal hatten zum grössten Teil auswärtige Firmen der Samen und Stauden branche mit ihren Sortimenten gefüllt. Goos & K o e n e m a n n - Niederwalluf brachten als besonders schöne neuere Sorten den Phlox dec. Le Mahdi, dunkelviolettblau und Rhein gau, weiss, beide sehr grossblumig. Auch die Varietäten von Rudbeckien, Delphinien, Dahlien, Daboecien und anderen Ericaceen fanden ebenso Beachtung, wie die verschiedenen Arten Frei landfarne. Viel Interesse erregten ferner die Blütenrispen von Liatris pycnostachya infolge ihrer langen Blütenähren, wie man diese bei Kompositen selten findet; sie gleicht auch in der karmin-putpurroten Farbe unserm Gem. Weiderich, Lythrum salicaria. Die zierlich schlanken Blütenrispen von Cimicifuga cordi- folia fielen gleichfalls vorteilhaft auf. — Von Wilhelm Pfitzer-Stuttgart traf ein vortreff liches Sortiment Gladiolen ein, von denen die schon früher erwähnten Sorten Deutsche Kai serin, Silvetta und Hohenzollern ganz besonders gefielen. Ausserdem waren noch Gladiolen von J. C. Schmidt-Steglitz ausgestellt. A. Schwieglewsky- Carow b. Berlin, der es mit den Berliner Gärtnern infolge seiner Schau stellungen in Warenhäusern gründlich verdorben haben soll, hatte ein recht beachtenswertes Sortiment von 100 neueren Edel-Dahlien und die gleiche Zahl ältere ausgestellt. Selbst aus dem entfernten Trier schickte die Firma Lam bert & Söhne ihre bereits früher erwähnten Riesen-Hohenzollern-Astern in einer Vollendung, dass sie den Chrysanthemum Mad. Henry fast gleich kommen, ausserdem stellte diese Firma noch einige neuere Stauden aus. Die Quedlinburger Kulturen vertraten die zwei Weltfirmen Gebrüder Dippe und Heinrich Mette, die reichhaltige Sortimente Sommerblumen, soweit das die jetzige Jahreszeit noch zuliess, eingeschickt hatten. Von Gebrüder Dippe-Quedlinburg möchten wir die prächtigen Zinnien sowie die Antirrhinum, die zahlreiche, darunter manche neue Art enthalten, sowie die zierlichen Zinnia elegans gracillima und Tagetes erecta aurea hervorheben. Heinrich Mette- Quedlinburg hatte sehr umfangreiche prächtige Aster-Sortimente aufgestellt, die für den Fach mann einen Glanzpunkt der Ausstellung bildeten. In mehr als 300 Farbennuancen sind 30 Klassen, darunter die wertvollen Hohenzollern-, Vik toria- und Paeonien-Astern, sowie die zierlichen kleinblumigen Sorten vertreten. Von Peter Lambert-Trier trafen 500 Sorten Rosen der verschiedensten Arten ein, und diese wären sicher von grossem Interesse für die Besucher gewesen, wenn die Blumen nicht in folge der übergrossen Hitze zu sehr durch den Transport gelitten hätten. Immerhin boten sie noch ein schönes Bild von der Leistungsfähig keit dieser Firma. Von der Firma E. Neubert-Wandsbek wurden eine Reihe von neueren Varietäten der Kernon-Begonien ausgestellt, darunter die Ver- saillensis, Louis Despierres, Triomphe de Bou- logne etc. Es wird wohl bald zu viel, wenn man bedenkt, was für zahlreiche Neuheiten in dieser Begonienrasse jährlich angeboten werden. Ob diese Züchtungen für den Markt brauchbar und notwendig sind, das muss die Zukunft lehren, wir fürchten, mit der Zeit tritt ein Rück schlag ein, den wir diesen schönen Blumen erreichte. Die Gesellschaft konnte nunmehr 5 Jahre hintereinander keinen Gewinn verteilen, doch sollen sich für das kommende Jahr gün stigere Aussichten bieten. — Die Kunstblumen- und Grab kranzfabrikation Böhmens. Es ist zwar bedauerlich, dass viele Blumengeschäfte neben den frischen Blumen nicht nur präparierte, sondern vor allen Dingen in umfangreicher Weise Blech- und Perlenkränze führen, ob gleich diese, streng genommen, für den Gärtner stets unbequeme Konkurrenzartikel sein sollten. Selbst in hoch gelegenen oder von den Ver kehrsstrassen weit entfernten Orten ist es unserer Ansicht nach richtiger, die Gärtner versuchen die öffentliche Meinung für Kränze aus Moos und präparierten Blumen zu gewinnen, ebenso dann noch lieber gefärbte Cycaswedel statt Blechkränze oder Perlenkränze zu verwenden. Auch Kränze aus Immortellen, die früher so beliebt waren, erinnern noch viel eher an das Werden und Emporblühen, sowie das Vergehen in symbolischer Bedeutung. Derartige Spenden für unsere Verstorbenen sollen nicht von langer Haltbarkeit und Dauer sein, sondern sie müssen gleich den Menschen selbst in ein Nichts zer fallen, vor allem aber aus Erzeugnissen der Natur gefertigt sein. — Wie bedeutend heute die Verwendung derartiger Sachen ist, geht daraus hervor, dass in den Ortschaften Schlucke nau, Schönau, Ober- und Nieder-Einsiedlen etc. gegen 2000 angemeldete Betriebe sind, welche sich allein mit der Anfertigung von Kunst blumen und Grabkränzen beschäftigen. Wie die „Reichenberger Zeitung“ schreibt, ist für die Geschäftslage der Industrie die Witterung des vorangegangenen Jahres massgebend. Wenn Frühfröste schon im September oder Anfang Oktober auch im flachen Lande auftreten oder gar Mitte Oktober Schnee und Eis sich zeigen, dann hat dieser Industriezweig eine sehr rege und Herbstblühern nicht wünschen. Die Blumen aus Hamburg hatten leider ebenfalls sehr vom Transport gelitten, so dass wir die Frische, in welcher wir die Blumen in Wandsbek sahen, vermissten. Die Ausstellung wurde auch leider wenig von Handelsgärtnern besucht, man sah meist Liebhaber, und diesen sollte man so wenig als möglich grosse Sortimente anbieten, sondern das Beste von allem in grösseren Mengen zeigen. Es ist dies nicht nur der Zug der Zeit, sondern es wird auch den Besuchern dadurch leichter, sich das, was ihnen gefällt, zu notieren oder im Gedächtnis zu behalten. Wir haben uns nicht der Auffassung er wehren können, als wenn diese Ausstellungen, besonders auch, da sich auswärtige Firmen daran beteiligten, mehr für Handelsgärtner als für das Publikum sind, und trotzdem wird es den Gärtnern sehr schwer gemacht, denn die Mit glieder konnten nur brieflich eine Eintrittskarte erlangen, und Nichtmitglieder mussten das Entree zur Kunstausstellung bezahlen, um freien Ein tritt für diese Herbstausstellung zu erlangen. Die Folge davon war, dass von den Handels gärtnern wenige kamen und viele Besucher im Fluge die Halle durchwanderten, ohne den grösseren Sortimenten ein wirkliches Interesse entgegenzubringen. Wir sind überzeugt, dass auch hier manche Aenderung getroffen werden kann und die Parole sein muss: Freier Eintritt für alle Gärtner und das Publikum. Erst dann werden diese Ausstellungen das sein, was sie anstreben und zur Förderung aller Zweige des Gartenbaues beitragen. Künstliche Düngemittel und deren Anwendung im Gartenbau von Berthold Trenkner, Handelsgärtner und Leiter der Gartenbau-Versuchsanlagen Quedlinburg. XVII. Die Düngung der Schnittblumenkulturen, Gruppenpflanzen und Sommergewächse. Unter dieser Rubrik fasse ich alle Schnitt blumen des freien Landes und die zu Gruppen und Beeten vereinigten Pflanzen zur Aus schmückung unserer Gärten zusammen. Unter Schnittblumen rechne ich hier z. B.: Astern, Levkojen, Nelken, Reseda, Lilien, Veilchen, Dahlien, ausgepflanzte Chrysanthemum usw. Zu den Gruppenpflanzen die unter Schnittblumen genannten Arten, ferner Fuchsien, Pelargonien, Heliotrop usw. Alle vorgenannten und ähnlichen Gewächse erhalten die Nährstoffe Kali und Phosphorsäure wie alle unsere Garten kulturen in der Normal düngung durch eine Gabe von 3,5 kg Super phosphat und 4 kg 40°/0iges Kalidüngesalz pro 100 qm Anfang März. Die Chilisalpeter gabe ist wie folgt zu verteilen: Beim Zurecht machen des Landes oder der Beete zur Aussaat oder Pflanzung gibt man ca. 2 kg Chilisalpeter pro Ar, 3—4 Wochen später eine weitere Gabe von 2 kg Chilisalpeter, was nach Bedarf noch einmal im Laufe der Vegetationsperiode wiederholt werden kann. Es wird stets vorteilhaft sein, insbesondere, wenn es sich um kleinere Flächen handelt, also bei Blumenbeeten, Rabatten usw., wenn man den Pflanzen die Nährstoffe in Wasser auf Nachfrage im nächsten Jahre zu erhoffen, während bei schönem warmen Herbstwetter die Aufträge nur schwach eingehen, da die Lager bestände kaum geräumt werden und auch die Nachbestellungen ausbleiben. Auch wird darauf hingewiesen, dass nicht nur nach Rumänien und den Balkanstaaten einschliesslich der Türkei ein reger Versand stattfindet, sondern auch nach Frankreich, Italien, Spanien, ja selbst nach Amerika ein beachtenswerter, ständig steigender Export zu verzeichnen ist — Blumen werden dankend ab gelehnt. Die von Jahr zu Jahr immer häu figer werdende Sitte, bei Ankündigung von Todesfällen in Tageszeitungen Blumenspenden abzulehnen, ist eine für gärtnerische Berufs kreise recht unerfreuliche Erscheinung, da da durch natürlich der Absatz ganz empfindlich geschädigt werden muss, je öfter dieser Satz in Todesanzeigen zu lesen ist. Man hat in Fach zeitungen und in Vereinen schon wiederholt diese Angelegenheit zur Sprache gebracht und dabei Vorschläge gemacht, wie dieser Sitte, oder besser gesagt Unsitte, am besten entgegen- zutreten sei. Ganz unglaublich klingt es aber, dass Blumengeschäftsinhaber selbst beim Todes fall im eigenen Hause in Todesanzeigen „Blumen dankend ablehnen“. Dieser Fall trug sich kürzlich beim Hinscheiden eines sehr be kannten Handelsgärtners in Zürich (Schweiz) zu, der neben seiner Handelsgärtnerei im Hauptgeschäft einen Blumenladen und bis vor wenigen Monaten an der Bahnhofstrasse, der Hauptstrasse Zürichs, ein grosses Blumen geschäft besass. In den Todesanzeigen, welche die Hinterbliebenen in den dortigen Tages zeitungen erscheinen liessen, konnte man wört lich folgenden Satz lesen: „Besuche und Blumen werden dankend abgelehnt“. Die übrigen Blumengeschäftsinhaber in Zürich werden sich für das schöne Beispiel, welches gelöst gibt. Man mischt zu diesem Zweck eine Quantität der drei Dünger im angegebenen Verhältnis, löst von dieser Mischung 500 bis 1000 Gramm in 100 Liter Wasser auf und giesst mit dieser Lösung die Pflanzen in Zwischen räumen von 8—10 Tagen. Ganz stark wach sende Pflanzen, die stets ein besonders starkes Nährstoffbedürfnis haben, erhalten in der Haupt wachstumsperiode den Dungguss in 4- bis 5- tägigen Zwischenräumen. Auch die für die Topfpflanzenkulturen von mir empfohlene flüs sige Düngung kann mit recht gutem Erfolg verwendet werden. Lassen die Pflanzen im Wachstum nach, so vermehrt man die Chili salpetergabe entsprechend unter Verringerung der Kali-Phosphat-Düngung. Die Düngung von ausgepflanzten Blattpflanzen-Gruppen. Alle hierbei in Betracht kommenden Pflanzen, wie Musa, Ricinus, Canna, Mais, Hanf, Tabak usw., haben ein sehr starkes Stickstoffbedürfnis, wie alle Blattpflanzen, die in verhältnismässig kurzer Zeit sich rapid entwickeln und viel Blattwerk hervorbringen sollen. Die Kaliphos phat-Düngung wird in dem oftgenannten Ver hältnis, nebst 2 kg Chilisalpeter, kurz vor der Pflanzung mit der Bodenkrume des betreffenden Beetes vermengt. Ist das Beet, wie dieses ja oft der Fall ist, bereits einmal bepflanzt gewesen und hat es im Frühjahr die Kaliphosphatgabe erhalten, so braucht diese nicht wiederholt zu werden, wohl aber die Chilisalpeter-Düngung. Sobald die Blattpflanzen zu wachsen beginnen, löst man 300 g Chilisalpeter in 100 1 Wasser und düngt hiermit die Blattpflanzen-Gruppen in wöchentlichen Abständen, indem die Beete mit der Lösung ganz durchdringend gegossen werden. Während der Hauptwachstumsperiode kann man die Dunggüsse noch vermehren. Die Düngung im Gemüsebau. Der Gemüsebau ist ein Hauptzweig des Gartenbaues, der viele Tausende von fleissigen Menschen beschäftigt. Leider wird dem deutschen Gemüsebau eine sehr schwere Konkurrenz durch das klimatisch begünstigte Ausland zugefügt, dessen Erzeugnisse teilweise bekanntlich zollfrei, teilweise mit viel zu geringen Einfuhrzöllen be legt sind. Durch die hierdurch gedrückten Preise wird die Arbeit, die der Gemüsebau verlangt, bei weitem nicht bezahlt. Da nun aber eine Besserung der Lage durch genügende Schutzzölle leider in weite Feme gerückt ist, so müssen wir auf andere Mittel und Wege sinnen, um den Gemüsebau rentabler zu ge stalten. Wir müssen ganz besonders danach trachten, durch Verwendung geeigneter Maschinen und Geräte die immer steigenden Arbeitslöhne zu verringern. Weiterhin müssen wir bestrebt sein, durch geeignete Zuchtwahl und Auswahl von Elitesamenträgern die vorhandenen Sorten noch nach jeder Richtung hin zu verbessern, um so aus den Gemüsekulturen immer sich steigernde Ernten zu erzielen. Schliesslich, und hierin liegt das Schwergewicht, muss sich der Gemüse bau den Nutzen einer rationellen künst lichen Düngung zu eigen machen, um mit Hilfe der künstlichen Düngemittel die höchsten Ernten zu erzielen, die überhaupt möglich sind. Der Gemüsegärtner ist im grossen und ganzen bekanntlich sehr konservativ und hält aus Berufskreisen dem Publikum gegeben wird, bei den Hinterbliebenen ihres verstorbenen Kollegen kaum bedanken, sie haben alle Ur sache dazu! Für die Kunden aber, die jahre lang in jenem Blumengeschäft Kränze bestellt haben, ist eine solche Handlungsweise geradezu eine Beleidigung. — Der Stand der Pflanzungsunter nehmungen in Kamerun kann nach einem grösseren Aufsatz im „Globus“ als befriedigend bezeichnet werden. Im März 1905 betrug die Anzahl der vorhandenen Kakaobäume mehr als 41/2 Millionen, während Kaffeebäume nur noch 4050 vorhanden waren. Die sehr in Auf nahme gekommene Kultur von Kickxia ver fügte zur selben Zeit über 553 000 Bäume, Castilloa gab es 5250 Exemplare. Von der um ihrer narkotischen Nüsse willen bei den Negern hochgeschätzten Kolanuss (Cola acu- minata) waren 197 000 Stück vorhanden. Die Plantagen kultivierten ausserdem noch über 4 Millionen Bananen und 200000 Oelpalmen. Der Kakao hatte vor zwei Jahren vielfach unter der Rindenwanze und einer Pilzkrankheit, der Braunfäule zu leiden, welche in sehr regen reichen Jahren die Ernte schwer beeinflusst und das Produkt ziemlich niedrig bewertet. Sehr zum Nachteil der Bäume folgte auf die Periode fortgesetzter Niederschläge eine emp findliche Dürre, die sich namentlich im Bezirk Victoria unangenehm fühlbar machte. Im Botanischen Garten blieb der Monat Dezem ber 1904 ganz ohne Regen, auch die Monate Januar und Februar 1905 hatten nur je einen Regentag zu verzeichnen. Zur Förderung der Baumwollkultur hat das Kolonialwirtschaftliche Komitee mehrere tausend Kilogramm Saatgut verteilen lassen, auch die Aufstellung von Ent kernungsmaschinen hat man bewirkt.
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