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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 35. Beilage zu „Der Handelsgärtner. Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 1. September 1906. Deutsche Dahlien=Gesellschaft. Wir beehren uns hiermit, darauf hinzu weisen, dass unsere IX. Deutsche Dahlien=Ausstellung vom Freitag, den 14. bis Sonntag, den 23. September 1906 in der ca. 1800 Quadratmeter grossen Westhalle des Landes-Ausstellungs- Parkes am Lehrter Bahnhof zu Berlin stattfindet. Nach unseren Gesellschafts-Satzungen ist das Ausstellen von abgeschnittenen Dahlien blumen, blühenden Dahlien in Töpfen oder anderen Gefässen, sowie allen anderen Schnitt blumen (Stauden etc.) des Herbstes nur Mit gliedern gestattet. Hervorragende Pflanzen- Neuheiten sind auch Nichtmitglieder berechtigt auszustellen. Ueber alle diese vorgenannten Ausstellungs-Gegenstände findet eine Prämiierung nicht statt. Verbunden mit der Dahlien-Schau ist eine Dahlien-Binderei=Ausstellung, welche in den Tagen des 20. bis 23. September abgehalten wird. Dass auch diese Bindekunst- Abteilung gross und würdig beschickt wird, dafür verbürgen sich der Verein der Blumen geschäftsinhaber zu Charlottenburg, sowie der Verein selbständiger Gärtner und Blumen geschäfts-Inhaber zu Berlin, deren Mitglieder korporativ ausstellen und in deren Hände sich die Arrangements zu dieser, bisher einzigen und zeitgemässen Veranstaltung befinden. Zur Beteiligung an dieser Dahlien-Binderei- Ausstellung laden wir ferner alle deutschen Bindekünstler und Blumengeschäfts- Inhaber ein, mit dem Hinweis, dass Platz miete nicht erhoben und alle prämiierungs würdigen Gegenstände mit Medaillen und entsprechenden Staats- sowie Geldpreisen ausgezeichnet werden. Bezüglich der Beschickung von Dahlien- blumen usw. erwarten wir, dass unsere Mit glieder ihre Pflicht erfüllen und wie bei allen bisherigen Ausstellungen würdig vertreten sein werden, da die Reichshauptstadt reich ist an Blumenfreunden und Liebhabern und der ge schäftliche Erfolg sicher nicht ausbleiben wird. Der Vorstand der Deutschen Dahlien-Gesellschaft. O. Bornemann, I. Vorsitzender. Kohlma anslehner, Geschäftsführer. Die Herbst=Börse der Wandsbek er Gärtnervereinigung. Die Reaktion, welche leider beiso vielen und unbedingt notwendigen gärtnerischen Ein richtungen zu Tage tritt und so manchen guten Gedanken, manches gut angelegte, der Jetztzeit angepasste Unternehmen in seiner Entwicklung gehemmt hat, brachte auch für die diesjährige Herbst-Pflanzenbörse in Wandsbek (es lässt sich das nicht übergehen) eine Enttäuschung. Äusser der Firma E. Neubert-Wandsbek hatten sich leider auch andere grössere Geschäfte nicht beteiligt. Wir können zwar die näheren Gründe nicht, aber für das Renommee Wandsbeker Handelsgärtner, für ein vorteilhaftes Zusammen arbeiten kann diese Trennung keineswegs för derlich sein. Es ist uns wohl bekannt, dass diese auseinandergehenden Ansichten, welche Ursachen auch zu Grunde liegen, nicht auf gestern und heute zurückzuführen sind, sondern dass es schon in den letzten Jahren Mühe kostete, die grösseren Firmen alle zu den Herbst-Börsen heranzuziehen. Es zeigt sich auch hier wieder, wie schwer und undankbar es ist, die Gärtner unter einen Hut zu bringen. Die Wandsbeker Herbst-Börse bot im übrigen wie man es bei den bekannten Kulturleistungen nicht anders voraussehen konnte, ein vortreff liches Gesamtbild. Schade nur, dass, wie auch an dieser Stelle schon oft gesagt wurde, für diese reichen Pflanzenschätze nicht ein besseres Lokal in der gleichen günstigen Lage vorhanden ist. Darunter leidet auch das Arrangement und manches kommt nicht so recht zur Geltung; man stellt heute höhere Ansprüche an ein Aus stellungslokal. Einen ausstellungsartigen Cha rakter tragen die Wandsbeker Pflanzen-Börsen ganz im Gegensatz zu den in anderen Städten eingerichteten Pflanzenmessen. Ferner hat ja auch das Publikum Zutritt, und nicht nur Handelsgärtner, sondern auch Private können ihren Bedarf decken. Wir erachten das letztere für einen Fehler, bedauern überhaupt stets, dass es nicht möglich ist, eine klare Scheidung zwischen Ausstellungen, die für das Publikum, und Pflanzen-Börsen, die für Gärtner bestimmt sind, durchzuführen. — Der Besuch von aus wärts ist, soweit es sich bis jetzt beurteilen lässt, durchaus befriedigend, und über die bis herigen Geschäftsabschlüsse wird im allgemeinen recht günstig berichtet; auch aus dem Norden sollen viele Käufer hier anwesend sein. Wenn wir zunächst den Saal betreten, so bildet den mittleren Teil ein grosses Parterre, welches aus Blüten und Blattpflanzen, und trotz dem sich viele Firmen an der Gruppierung be teiligten, zu einem harmonischen Ganzen ge ordnet war. Dem Haupteingang zunächst hatte Friedr. Rober - Wandsbek Begonia semper- florens-Arten in reich mit Blumen bedeckten Pflanzen sowie Cyperus ausgestellt, daneben standen Nephrolepis bostoniensis und Adiantum. Die beiden Eckplätze rechts und links vom Ein gang hatten Fr. Goepel und Max Bull, beide in Wandsbek, in ansprechender Weise mit Palmen, Asparagus Sprengeri und Adiantum dekoriert, während etwa in der Mitte des Saales eine grössere Zahl Asparagus deflexus und plu- mosus nanus von L. Gernet-Wandsbek auf gestellt war. Das rechts gelegene Zimmer am Saale hatte die Firma Franz Jank sowie J. G. Scherquist, beidein Wandsbek, in überausansprechenderWeise mit ihren bekannten Spezialitäten, unter denen besonders Pteris flabellata und Victoria, sowie Nephrolepis Westoni als neuere Sorten auffielen, dekoriert. Schön waren ferner die Pteris cretica major alb o-lineata, sowie Pteris argyraea, ebenso wie wir eine Gruppe von Gloxinien von Franz Jank in tadellosen Kulturpflanzen und wunder baren reinen Farben hervorheben möchten. Wenden wir uns nach dem Saale zurück, so ist zunächst eine schöne Gruppe bunter Dracaenen von C. Nu pn au-Wandsbek, sowie Aralia eleganiissima, Cocos Weddelliana, alles in vortrefflicher Kultur, erwähnenswert. Daneben ist die Ausstellung von W. Runde, Wands bek, wobei wir zunächst die bunten Dracaenen und Caladien sowie die reich mit Früchten be deckten Citrus anführen. Auf der Rückseite fällt der Blick auf eine aus vielseitigem Material zusammengestellte und sehr hübsch arrangierte Palmengruppe derselben Firma. Hier sind dann ferner von Chr. Dann er-Wandsbek ausgestellte Celosien in roten und gelben Farben, sowie Physalis mit Früchten und Gloxinien erwähnens wert. Eine halbkreisförmige Gruppe von Pri- mula obconica, mit Gloxinien eingefasst, von A. Clasen-Wandsbek schliesst sich hier an. Die nach dem Garten zu gelegene Wand fläche in ganzer Länge hatte A. Herbst- Wandsbek für seine Kulturerzeugnisse in An spruch genommen. Äusser den Farnen, einer be kannten Spezialität der Firma, in allen Grössen, so dass neben den Schaupflanzen, Handels- und kleine Versandware, so wie sie im Frühjahre verschickt werden, zu finden sind, man sieht auch viele neue und weniger bekannte Sortes darunter. Ferner interessieren uns besondern die schön gedrungenen Cyclamen, sowie die Begonien Qloire de Lorraine. Wenn wir nunmehr den Garten betreten und uns rechts wenden, so sind es hier eine Gruppe Semperflorens-Begonien, sowie Kronen myrten und Probepflanzen von Yucca von Friedrich Rober-Wandsbek, die uns ins Auge fallen. Daneben ist es die Ausstellung von C. N u p n a u - Wandsbek, die hier gute Kultur pflanzen von Araukarien, Hydrangeen, Phoenix, Erica gracilis und blanda, Azaleen, Rocheen und Nelken aufgestellt hatte. Ferner finden wir noch verschiedene Sorten Veronika in Blüte und recht schöne, etwa 11/2m hohe Fuchsien-Kronenbäume von E. M. Rieken-Wandsbek. Weiterhin erregt unser besonderes Interesse, da hier die Leip ziger Kulturen vertreten sind, die Abteilung von H. Berndt-Wandsbek. Die hier aus gestellten Erica blanda, gracilis, hiemalis, hie- malis superba, mammosa coccinea, Azaleen, Myrten, Boronia elatior, Cyclamen und Hortensien sind alle in tadellosem Kulturstand. Ausserdem ist hier noch Johs. Eckmann-Wandsbek mit gut entwickelten Cyclamen und Kronenmyrten ver treten. Weiterhin erfreuen uns die Muster pflanzen von Araucaria excelsa und excelsa glauca, sowie sehr starker Treibflieder von W. Runde-Wandsbek. Daneben steht Topf flieder von C. Nupnau, sowie Lührs & Goele, die letztere Firma stellte auch recht schöne Myrten aus. Julius Scheider-Wandsbek war durch Azaleen, Kamellien und Chrysanthemum vertreten, wobei letztere zum Teil weit vorge schrittene Knospen aufwiesen. Den Pavillon im Garten haben die Firmen Fr. Jank-Wandsbek und Gustav Hamkens- Wandsbek gemeinschaftlich in eine kleine Aus stellungshalle umgewandelt. Wir finden hier tadellose Kulturpflanzen von Cyclamen, Nelken, Lorraine-Begonien und Asparagus. Die Deko ration ausserhalb der Halle hatte C. Buck- Wandsbek durch Prachtexemplare von hoch stämmigen Fuchsien und Pelargonien ausgeführt, ebenso sind hier auch die schönblühenden Remontantnelken erwähnenswert. Wenden wir uns nunmehr nach dem zweiten Garten, so sind es hier die Gruppierungen der Firma Nonne & Hoepker - Ahrensburg, welche durch Pelargonium zon. Rubin, Deutsche Kronprinzessin, Rival, Gertrud Vieweg, Refor mator und Saturn sowie Salvia, Zürich ge schmückt sind. Dazwischen nehmen sich die Nicotiana colossea fol. var., sowie Musa in ver schiedenen Arten, ebenso die prächtig blühenden Canna und die neuen Rochia trichophila, die in geschmackvoller Weise gruppiert sind, sehr gut aus und beleben das Gesamtbild. Die Firma Nonne & Hoepker hatte ferner noch ge meinsam mit Fried. Wnuck und Carl An sorge einen Teil der Kolonnade als Schauhalle für abgeschnittene Blumen hübsch dekoriert. Von den ausgestellten Dahlien gefielen uns als neuere Sorten Flora, sehr grossblumige White Mrs. Cranen und Edith Groam, ferner /. H. Jackson, dunkelschwarzrot, Balmung, leuchtendrot und Thom. Parkins, dunkelbronze. Auch die übrigen zahlreichen Sorten wirkten in ihrer vielseitigen Farbenpracht sehr anziehend. Da wir in aller Kürze über die Dahlien-Ausstellung in Berlin eingehend berichten, möchten wir heute davon absehen, noch näher auf diese Abteilung der Pflanzenbörse in Wandsbek einzugehen. Mit gärtnerischen Bedarfsartikeln und Säme reien war Joh. Barttelsmann - Hamburg- Eimsbüttel erschienen; ausserdem sind noch von industriellen Firmen Olto Bernhard- Hamburg - Eilbeck, der Heizkessel brachte, W. Wulf und Lorenz Paulsen, die Garfen werkzeuge ausstellten, E. Lieske und K.Steinke, die Blumentöpfe brachten und M. Nollau-Ham burg, der eine hübsche Kollektion Blumenkörbe vorführte, zu erwähnen. Auch alle übrigen gärtnerischen Bedarfsartikel, wie Giesskannen, Spritzen und Karren waren wie immer viel seitig vertreten, doch ist es uns nicht möglich, alle hierbei in Betracht kommenden Firmen anzuführen. Künstliche Düngemittel und deren Anwendung im Gartenbau von Berthold Trenkner, Handelsgärtner und Leiter der Gartenbau-Versuchsanlagen Quedlinburg. XIV. Die Düngung der Obstbäume. Äusser bei Baumschulen, Weinbergen und Beerenobstkulturen ist die Düngung mit künst lichen Düngemitteln bei keiner Kultur mehr angebracht, als gerade im Obstbau, da eine Düngung mit Stallmist hier stets mit Schwierig keiten verknüpft ist. Selbst wenn wir den Stalldünger noch so dick auf die Baumscheiben oder in Gräben unter die Kronentraufe bringen, die wenigsten Nährstoffe desselben erreichen die Wurzeln. Dazu spricht beim Obstbau noch der schwer wiegende Umstand mit, dass Obstanlagen sehr häufig auf geneigte Terrainlagen und in Form von Terrassengärten angelegt sind. Hier ist naturgemäss die Aufbringung des Stallmistes mit ganz besonderen Schwierigkeiten verbunden und unterbleibt eine Düngung solcher Anlagen aus diesem Grunde oft überhaupt. Wenn man die relativ geringen Mengen eigentlicher Nähr stoffe des Stallmistes in Betracht zieht, so ist die Verwendung desselben im Obstbau höchst unrationell. Mit 25,8 kg Chilisalpeter, 11,1 kg 18 0/0 igem Superphosphat und 12,5 kg 40 °/igem Kalidüngesalz, also rund einem Zentner Dünge salzen, führt man seinen Obstbäumen dasselbe Quantum Pflanzennährstoffe zu, als wie diese in einem Fuder von 20 Zentnern besonders gutem Stallmist enthalten sind. Zudem sind die Nährstoffe in der obigen Düngerzusammen stellung in einer viel wirksameren und vor allen Dingen schneller aufnehmbaren Form vorhanden, als im Stallmist. Es ist bei den Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Die Stadt Halle plant die Errichtung eines grossen Friedhofes und hat zu diesem Zwecke 20 ha an der Dessauer Chausse er worben. — Die westpreussische Provinzial- Obst- und Gartenbau-Ausstellung findet in den Tagen vom 28. bis 30. September in Elbing statt. — Eine Obst - und Gemüse - Ausstellung nebst Obstmarkt für den Kreisbezirk ist in Saalfeld am 7. und 8. Oktober vorgesehen. — Der Baumschulenbesitzer Hermann A. Hesse in Weener in Ostfriesland wurde zum König lich preussischen Kommerzienrat ernannt. — Die Obst- und Gemüse-Ausstellung in PI au, Mecklenburg, wird infolge der ungünstigen Ernteaussichten nicht stattfinden. — Der Obst- und Gartenbau-Verein zu Olbersdorf, Sachsen, beschloss daselbst vom 29. September bis 1. Oktober eine Obst- und Konserven-Aus- Stellung abzuhalten. — Der Gartenbau-Verein zu Grimma, Sachsen, hat für Anfang No vember eine Chrysanthemum- und Herbst- blumen-Ausstellung vorgesehen. — Eine Obst schau, verbunden mit Obstmarkt, veranstaltet der Gartenbau-Verein zu Görlitz für die Oberlausitz in der Zeit vom 11. bis 14. Ok tober. — Zum Preisausschreiben für den Schöneberger Stadtpark können wir noch ergänzend berichten, dass drei Preise in Höhe von 3000, 2000 und 1000 Mk. ausgesetzt worden sind. Die prämiierten Entwürfe gehen, wie das stets der Fall ist, in den Besitz der Stadt Schöneberg über. Ausserdem ist noch das Preisgericht ermächtigt, gegen eine Ent schädigung von 300 Mk. weitere Entwürfe an zukaufen. Zur Beurteilung der Pläne sind Gartendirektor Mächtig-Berlin, Gartendirektor Fintelmann-Potsdam, Stadtgärtner Schlegel Schöneberg, sowie die Handelsgärtner Speck und Kunkel-Schöneberg gewählt. — Die Errichtung einer Gartenbau schule in Emmerich-Rhein beschlossen kürzlich die Stadtverordneten daselbst. Für die Schule steht ein günstiges Terrain zur Ver fügung; zum Leiter wurde Gartenbaulehrer Thuis berufen. — Die Anlage eines Palmengartens in Budapest ist von der Stadt in der Nähe des neuangelegten artesischen Bades vorgesehen. Für das grosse Palmenhaus, welches 1870 qm Bodenfläche beansprucht und dem an beiden Seiten kleinere Kulturhäuser angegliedert werden sollen, ist ein Betrag von 435000 K. eingestellt. Ausserdem ist auch für später die Anlage eines Wasserpflanzenhauses sowie weitere Gewächs häuser für Kalthauspflanzen ins Auge gefasst. — Die Stelle eines Stadtgärtners in Jena wird von der dortigen Stadtverwaltung ausgeschrieben. Der Anfangsgehalt beträgt 1800 Mark und steigt innerhalb 20 Jahren auf 2700 Mark. Kultur. — Platycodon grandiflorum DC. und seine Varietäten autumnale Hort, und Mariesii Hort, sind prächtige, der Gattung Campanula nahe stehende Stauden, die durch die Grösse und Schönheit der Blumen vorzügliche Dekorations pflanzen sind. Die Behandlung ist die gleiche wie bei Campanula. P. grandiflorum DC., die in China, der Mandschurei, Sibirien und Japan wild wächst, erreicht eine Höhe bis zu 60 cm und mehr. An den lang aufgeschossenen, wenig verästelten Stengeln befinden sich die halbsitzenden, oval-lanzettlichen, gezähnten, gegen- oder wirtelständigen Blätter. Im Sommer erscheinen die prächtigen, 5—7 cm im Durch messer haltenden, an der Spitze langer Blüten stiele stehenden, einzelständigen Blumen von herrlich blauer Farbe, doch gibt es noch eine weissblühende Form. Die Varietät autumnale unterscheidet sich von der Stammart durch kleine, in einer verlängerten Rispe stehende Blumen, die vom August bis zum Oktober sich entfalten. Die Belaubung zeigt oft einen röt lichen Ton und die Stengel sind verzweigter. Sehr zu empfehlen ist die japanische Varietät Mariesii Hort, die vollerblüht eine prächtige Erscheinung ist und jeder Anlage zur höchsten Zierde gereicht. Die Pflanze wächst viel ge drungener als die Art, die Blumen sind erheb lich grösser, von intensivem Blau und erscheinen sehr zahlreich vom Juni bis August. Auch hiervon kennt man eine weissblühende Form. Diese schönen Glockenblütler eignen sich ihres gefälligen Wuchses, vor allem aber ihres präch tigen Flors wegen sehr gut zur Ausschmückung von Parterres, zur Einzelstellung auf dem Rasen oder in kleine Trupps gepflanzt vor Gehölz gruppen. — Bocconia microcarpa Max., als Blatt- und Blütenpflanze gleich wertvoll, unter scheidet sich von der besser bekannten und häufig kultivierten B. cordata im Habitus und in der Wuchsweise nur sehr wenig, weicht jedoch in gewissen Einzelheiten gut ab. Zu nächst zeigt die Belaubung entschieden ein in tensiveres und schöneres Blaugrün, auf der Unterseite ist sie fast weiss, auch sind die Blätter grösser als bei B. cordata. Die grossen, eleganten und sehr zahlreich sich entwickelnden Blütenstände bilden reichverzweigte Rispen, die besonders im Knospenzustand eine eigenartige neapelgelb - purpurfarbige Tönung aufweisen. Die Früchte sind, wie schon der Name andeutet, erheblich kleiner als die von B. cordata. Alles in allem hat man in der aus Szetschuan stam menden B. microcarpa eine wertvolle, winter- harte Solitärstaude vor sich, die gleich ihrer älteren Schwester die grösste Verbreitung verdient. — Die Gattung Sidalcea A. Gray ent hält in den beiden Arten S. candida A. Gr. und S. malvaeflora A. Gr. zwei durchaus kul turwürdige, im nordwestlichen Nordamerika beheimatete Stauden, die im Habitus an gewisse Arten von Malva und Althaea erinnern. Die schönere und empfehlenswertere von beiden ist S. candida, deren im Juni und Juli erschei nenden reinweissen, durchschimmernden, ge aderten Blumen, die an zahlreichen langen und endständigen Aehren stehen, sehr zierend wirken, auch kommen sie infolge ihrer Langstieligkeit für den Schnitt in Betracht und geben ein gutes Material für Vasensträusse. Die Belaubung besteht aus langgestielten, wurzelständigen, 5- bis 7 lappigen und stengelständig palmartig zer teilten Blättern. Die Pflanze wird bis 1 m hoch und eignet sich gut zur Anpflanzung auf Rabatten. S. malvaeflora A. Gr. wird nur halb so hoch und entwickelt im Sommer an viel blütigen Aehren rosa-lilafarbige Blumen. Die Belaubung ist in den Hauptmerkmalen der vorigen ähnlich. Ueber die Kultur dieser schönen Dekorationsstauden ist kaum etwas zu bemerken, sie gedeihen in jeder guten Garten erde. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung oder durch Samen. — Jasione perennis Lam., zur Familie der Campanulaceae gehörig, ist eine verhält nismässig nicht häufig kultivierte Staude, ob wohl sie zur Ausschmückung von Steinpartien wohl geeignet ist, sie liebt leichten kieselhal tigen Boden. Man vermehrt sie durch Samen, den man im Herbst in die Erde bringt oder durch Teilung. Die blauen, im Sommer er scheinenden Blumen sind in fast kugelförmigen Bouquets angeordnet, deren Stiele entweder kahl oder mit spitzig - ovalen Brakteen besetzt sind. Die Blätter sind ein wenig behaart, die wurzelständigen verkehrt-eirund, die stengelstän- digen länglich-lineal. Die Pflanze erreicht 30 cm Höhe und findet sich in Westeuropa.
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