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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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erfüllung fordern könne. Das Reichsgericht hat in letzterem Sinne entschieden. Es genüge, wenn zur Zeit der Geltendmachung des Schadenersatzanspruches bez. des Rücktritts- rechtes eine angemesse Nachfrist abgelaufen sei, möge auch die dem Schuldner gesetzte Frist kürzer gewesen sein. Dem Schuldner aber gereiche die Bestimmung einer zu kurzen Nach frist nicht zum Nachteil, weil er die gericht liche Prüfung der Frage herbeiführen könne, ob ihm eine angemessene Frist zur Verfügung stand oder nicht. — Erlöschen des Versicherungs vertrages bei verspäteter Prämien zahlung. Pünktlichkeit ist bei Versicherungen die Hauptsache! In den Policen, mag es nun Lebens-, Unfall-, Feuer- oder sonst welche Versicherung sein, ist immer eine Frist gesetzt, nach deren Ablauf der Versicherungsvertrag als erloschen betrachtet werden soll. Nun sind allerdings die Gesellschaften nicht so rigoros, dass sie von dieser Klausel sofort Gebrauch machen. Sie mahnen vielmehr erst noch ein- n al und nehmen die verspätete Prämienzahlung an. Tun sie das bei einem Versicherten häu figer, so können sie dann nach einer Ent scheidung des Reichsgerichts nicht auf einmal von der Klausel Gebrauch machen und die verspätete Zahlung als Erlöschungsgrund be trachten. Vielmehr müssen sie den Versicherten darauf aufmerksam machen, dass sie die geübte Rücksicht nicht mehr beobachten wollen und werden. Den Versicherungsvertrag sofort auf zuheben, verstosse gegen Treue und Glauben im Verkehr des täglichen Lebens. — Darf der stille Gesellschafter zur Prüfung der Jahresbilanz einen Sachverständigen hinzuziehen ? In dieser wichtigen Frage hat das preussische Kammergericht ausgesprochen, dass das zu ständige Amtsgericht auf Antrag des stillen Gesellschafters das Recht hat, wenn wichtige Gründe vorliegen, einen Sachverständigen zu ernennen, der die Bücher, Geschäftspapiere, Inventar und Bilanz im Interesse des stillen Gesellschafters zu prüfen hat. Dieses Recht besteht jedoch nur für den Fall, dass die Ver weigerung der Zuziehung eines Sachverstän digen zur Einsicht der Vereitlung des Einsichts- rechtes gleichkommen würde, weil dem stillen Gesellschafter selbst die erforderlichen kauf männischen Kenntnisse fehlen, um die Bücher mit Erfolg einzusehen. — Streik und Boykott sind unter Umständen gesetzlich erlaubte Kampf mittel. Bei einem Bäckerstreik in Kiel hatte das Gewerkschaftskartell einen Aufruf erlassen und Flugblätter verteilt, die sich gegen die Bäcker richteten, welche die Gehilfenforderungen nicht anerkannt hatten. Genannt wurden die jenigen Bäckereien, welche die Forderungen bewilligt hatten, während das Publikum auf gefordert wurde, bei den übrigen Bäckern so lange nicht zu kaufen, als bis die Forderungen bewilligt seien. Infolgedessen erhoben drei Meister gegen die Verbreiter der Flugblätter eine Schadenersatzklage, da sie durch diese Verbreitung im Geschäft geschädigt worden seien. Das Landgericht Kiel verurteilte denn auch die Beklagten dem Grade nach, während das Oberlandesgericht und das Reichs gericht die Klage abgewiesen haben, da Streik und Boykott schon lange als berechtigte Kampf mittel seitens der Arbeiter gebilligt seien, wie das auch im § 152 der Gew.-Ordn. zum Aus druck komme und wie auch die Aussperrungen der Arbeitnehmer durch die Arbeitgeber ein erlaubtes Kampfmittel seien. Ein erlaubtes Recht könne aber auch nicht gegen die guten Sitten verstossen. Im vorliegenden Falle sei das eigentliche Ziel des Boykotts gar nicht die Schädigung der Kläger, sondern die Erlangung besserer und menschenwürdigerer Arbeitsbe dingungen gewesen und deshalb kein unsitt liches, sondern ein rechtlich und sittlich er laubtes. Ganz anders hat sich dagegen das Kgl. Sächs. Oberlandesgericht in einer Ent scheidung ausgesprochen, in der es sich auch um einen Bäckerstreik handelt. Da aber die Verhältnisse bei einem etwaigen „Gärtnerstreik“ nicht anders liegen würden, haben beide Ent scheidungen auch für unsre Leser Bedeutung. In Leipzig hatten die streikenden Gehilfen das Publikum aufgefordert, bei den mit Namen aufgeführten 27 Bäckermeistern, welche ihre Forderungen nicht bewilligt hatten, nichts mehr zu kaufen. Die betreffenden Meister verlangten, dass den Gehilfen diese Verrufserklärung ver boten werde. Das Landgericht Leipzig lehnte den Antrag ab, das Oberlandesgericht Dresden aber stellte sich auf den gegen teiligen Standpunkt und verbot den Leitern der Bewegung bei 1500 Mk. Geldstrafe für jeden Zuwiderhandlungsfall: 1. in öffentlichen Kund gebungen das Publikum oder Teile desselben aufzufordern, die Bäckereien zu meiden, welche die Forderungen der Lohnkommission der Bäcker nicht bewilligt haben; 2. durch solche Kundgebungen das Publikum oder Teile des selben aufzufordern, diejenigen Geschäfte zu meiden, welche aus Bäckereien der unter 1 be zeichneten Art ihren Bedarf beziehen; 3. durch solche Kundgebungen Händler, Gastwirte und andere Personen, die ihren Bedarf in Bäckereien decken, welche die erwähnten Forderungen be willigt haben, zu Kundgebungen der erwähnten Art aufzufordern und 4. Verzeichnisse der jenigen Bäckermeister, welche die Forderungen der Lohnkommission bewilligt haben oder nicht bewilligt haben, zu veröffentlichen. Durch diese den praktischen Bedürfnissen Rechnung tragende, auch rechtlich durchaus begründete Entscheidung wird der wüsten sozialdemokra tisch-gewerkschaftlichen Agitation ein Riegel vorgeschoben. Vereine und Versammlungen. — Die 15. Gärtnerversammlung am Bodensee tagte am 12. August in Fried richshafen und war in diesem Jahre auch von auswärts recht gut besucht, denn es hatten sich einzelne Teilnehmer selbst aus München, Dresden und Zürich eingefunden. Vor der durch J. Brechenmacher-Friedrichshafen ge leiteten Versammlung fand eine Ausschuss sitzung des Oberschwäbischen Gärtner-Verban des statt. Nach Erledigung der Verhandlungen, denen auch Stadtrat Bettenmeier als Ver treter der Stadt beiwohnte, besuchten die an wesenden Fachmänner den prächtigen Schloss park und blieben noch mehrere Stunden auch zur Erledigung mancher geschäftlichen An gelegenheit beisammen. Ausstellungen. — Eine Obstausstellung von grös serem Umfang wird Ende September von dem Bezirksobstbauverein Schandau in König stein veranstaltet Da im Elbtale eine reiche Obsternte bevorsteht, dürfte auch die Be ¬ schickung dieser Ausstellung eine recht viel seitige werden. — Eine Ausstellung für volkstüm liche Blumen- und Gartenpflege findet in der Zeit vom 16. bis 20. September in Han nover in der Bella Vista statt. Die Beteiligung beschränkt sich in diesem Jahre nicht nur auf die Pflege der Blumen und Pflanzen der Schul kinder, sondern es beteiligen sich auch die Gärten der Knabenhorte, die Inhaber der Lauben kolonien, das städtische Schulmuseum, der Aquarienverein und der Vogelschutzverein. Auch alle Privatleute, welche sich mit Blumenpflege be schäftigen, können schöne Pflanzen, Früchte usw. zur Konkurrenz senden. Von Seiten der Han delsgärtner ist gleichfalls eine Beteiligung mit Topfpflanzen, sowie Dekorationsgruppen zu gesagt. — Zweifellos wird diese neue Form von Lokalausstellung, wie wir sie bereits im Vorjahr in Köln hatten, wesentlich zur Hebung der Blumen- und Pflanzenliebhaberei beitragen. Handelsnachrichten. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten Plätze des Rejches im Monat Juli. Mittel- und Norddeutschland. Kiel. Das Geschäft im Juli war nicht besser und nicht schlechter als im Juni. Der Absatz in blühenden Topfpflanzen war befriedigend. Von besseren Blütenpflanzen waren Gloxinien vorhanden, doch leider nicht genügend. Das Blattpflanzengeschäft bewegte sich in mittleren Bahnen. In der Festbinderei gingen nennenswerte Aufträge nicht ein, auch die Trauerbinderei hatte, einige gute Tage abgesehen, wenig zu tun. Das Angebot in Schnittblumen liess hinsichtlich Reichhaltigkeit nichts zu wünschen übrig, bis auf Rosen, die besonders zu Anfang des Monats knapp waren. Trotz der grossen Hitze und herrschenden Trockenheit ist der Stand der Kulturen ein befriedigender. Westdeutschland. Köln. Das Geschäft im abgelaufenen Monat konnte zufriedenstellen. Zu den Namenstagen war der Bedarf in Topfpflanzen ein sehr grosser; Fuchsien, Pelargonien und blaue Hortensien liessen sich be sonders gut absetzen, desgleichen waren schöne Topf rosen am Platze, sowie Zwerg-Edel-Dahlien, Crozy- Canna und Calceolaria rugosa-Varietäten. Die Nach frage nach Blattpflanzen trat nur vereinzelt hervor. In der Festbinderei gingen grössere Aufträge nicht ein, nur Jardinieren und Blumenkörbchen wurden viel verlangt, die Trauerbinderei war befriedigend be schäftigt, Was das Schnittblumen-Angebot belangt, so ist dasselbe sehr reich, daher auch die Preise nur niedrig. Rosen und Dahlien sind in Massen vorhanden, ebenso wie Iris Kaempferi und Gladiolen reichlich auf dem Platze sind. Der Stand der Gewächshaus- wie Freilandkulturen muss als gut bezeichnet werden. Die Witterung war im Juli etwas veränderlich, zu An fang war es kühl und regnerisch, später wurde es sehr warm und es traten ergiebige Regenfälle ein. Bonn. Der Monat Juli ist von jeher als der stillste Monat im Jahr bekannt. Das Angebot in blühenden Topfpflanzen war sehr gross, der Bedarf aber nur gering. Von Blattpflanzen liessen sich Arau karien am besten verkaufen, auch einzelne Palmen wurden verlangt, der Absatz in Jardinierenpflanzen und Farnen konnte befriedigen. In der Binderei war wenig zu tun. Schnittblumen gab es in Hülle und Fülle, doch war kein Bedarf dafür vorhanden, infolge dessen waren die Preise sehr niedrig. Die Kulturen, besonders Cyclamen und Chrysanthemum, stehen gut. Das Wetter war im Juli sehr veränderlich, teilweise herrschte Regenwetter, auch recht kühle Nächte traten ein, teilweise hatten wir grosse Hitze und viele Ge witter. Süddeutschland. Nürnberg. Ueber das Geschäft im Juli lässt sich wenig Gutes berichten, da mit dem Ferienanfang das bessere Publikum sich auf Reisen begibt, wodurch der Umsatz in Topfpflanzen und Binderei auf ein Minimum herabgesetzt wird. Das Angebot in blühen den Topfpflanzen war nicht sehr mannigfaltig, von besseren Sachen sind Hortensien, Gloxinien und Ce- losien erwähnenswert, sonst war nichts Apartes vor handen. Das Blattpflanzengeschäft ruhte fast völlig. In der Festbinderei lag, abgesehen von einigen De korationen für Hochzeiten, nichts bemerkenswertes vor und auch die Trauerbinderei war nur in geringem Masse in Anspruch genommen. Das Schnittblumen angebot war sehr reichlich, die Preise für Schnitt blumen jedoch sehr niedrige. Durch das warme, häufig durch Niederschläge unterbrochene Wetter stehen die Kulturen vorzüglich, besonders Cyclamen werden eine schöne Ware geben. Augsburg. In den Gärtnereien sind jetzt die Sommerfrischler wieder eingetroffen, doch in zweifel haften Gestalten, wie verlausten Palmen, verkommenen Araukarien usw. Das Geschäft war der Jetztzeit ent sprechend keineswegs berühmt; schöne Hortensien und Gloxinien wurden noch bevorzugt, während ge füllte und einfach blühende Knollen-Begonien vernach lässigt sind; der Absatz von Blattpflanzen ist ebenfalls nicht von Belang. Für die Festbinderei lagen im Verhältnis zur jetzigen Jahreszeit zufriedenstellende Aufträge vor. Auch die Trauerbinderei hatte leidlich zu tun. Da es viel Schnittblumen gibt, so sind auch die Preise dementsprechend gedrückt. Die Kulturen stehen infolge der günstigen Witterung gut. Heilbronn. Der Reisezeit entsprechend war das Geschäft im Juli ein sehr mässiges. Hortensien, ebenso Gloxinien und Lilium lancifolium und von billigeren Sachen Semperßorens-Begonien und Fuch sien fanden guten Absatz. Das Blattpflanzengeschäft sieht einer besseren Zukunft entgegen. Fest- und Trauerbinderei hatten nur wenig zu tun. Von Schnitt blumen sind besonders prächtige Rosen zu erwähnen, die sich zu guten Preisen verkaufen liessen, desgleichen sind Gladiolen und zahlreicheStaudenblumen am Platze; hervorzuheben ist der in diesem Jahre grossartig schöne Dahlienflor. Der Stand der Kulturen ist ein guter. Die Witterung hätte besser sein können, zumal es an Sonnenschein sehr mangelte, dagegen hatten wir öftere und ausgiebige Regenfälle. Karlsruhe. Der Monat Juli brachte im ganzen genommen ein nicht zufriedenstellendes GeschSt und der Umsatz war geringer als im gleichen Monat des Vorjahres. Rosen, Begonien und Hortensien gehen von allen Topfpflanzen am besten ab, Blattpflanzen dagegen werden vernachlässigt. Die Trauerbinderei hatte leidlich zu tun, wenig befriedigend war der Um satz in Sträussen, Tafeldekorationen etc. Schnittblumen wurden mehr angeboten, als verwendet werden konn ten, besonders gab es viel Rosen. Die Freilandkulturen stehen im ganzen günstig. Der Juli brachte viele Gewitter mit reichlichen Niederschlägen, in der letzten Zeit auch grosse Wärme. Mannheim. Der Juli gleicht seinem Vorgänger aufs Haar. Es ist überall still und es liegen wenig Anlässe zu einem regen Geschäftsgänge vor, da das Publikum meist in den Bädern weilt. Hortensien, Fuchsien und Geranien sind von allen Blütenpflanzen noch am besten abgegangen, ausserdem sind noch Lilien hierbei zu erwähnen. Palmen wurden weniger gekauft, dagegen war der Absatz in Araukarien recht befriedigend. Für die Festbinderei lagen im Juli wenig Aufträge vor, ebenso ist der Absatz von Kränzen ohne Belang. Schnittblumen gab es zwar reichlich, doch kamen Rosen zu Anfang des Vor monats nicht auf den Markt und mussten ziemlich teuer bezahlt werden, später sind die Preise wieder zurückgegangen. In der ersten Hälfte des Juli war die Witterung recht wechselseitig, seit einiger Zeit ist es beständig warm und trocken; die Kulturen stehen gut. Darmstadt. Die Geschäftsstille hat mit dem Juli ihren Höhepunkt erreicht, und der Umsatz dürfte gegenüber den vergangenen Jahren noch geringer gewesen sein. Das Angebot in Blütenpflanzen über traf in jeder Hinsicht die Nachfrage. Hydrangeen, Pelargonien und Gloxinien gehen noch am besten ab, doch war das Blattpflanzengeschäft so ziemlich null. Für die Festbinderei lagen wenig Aufträge vor und auch der Umsatz in Kränzen etc. befriedigte keines wegs. Schnittblumen gab es zwar genügend, doch fehlte zum Teil erste Qualität. Der günstige Stand der Kulturen bietet für den Herbst gute Aussichten. Wir hatten durchschnittlich im Juli warmes Wetter, welches öfters durch Gewitter und reichliche Nieder schläge unterbrochen wurde. Ostdeutschland. Königsberg. Wie alljährlich, so liess auch diesmal der Geschäftsgang im Juli viel zu wünschen übrig. Das Angebot in Topfpflanzen war nur ein ge- abgelagert. Sind also die Blätter des Reb stockes krank, so können sie nicht genügend arbeiten und fallen schon vor der Zeit ab, es kann das Tragholz nicht ausreifen, es schrumpft ein und leidet durch die Kälte Not Aehnlich wie ich hier die Schäden des falschen Meltaupilzes angeführt habe, sieht es mit anderen Obstsorten, sobald sie von Pilzen befallen werden, aus. Dauert der Pilzbefall mehrere Jahre hintereinander, so werden Bäume und Sträucher derart geschwächt, dass sie nach und nach absterben; es ist daher dringend an zuraten, die Pflanzen vorbeugend mit Kupfer kalk oder Kupfersodabrühe oder, weil es am wenigsten Arbeit und Unreinlichkeiten dem Gartenfreunde verursacht, mit Kupferammoniak brühe, z. B. mit dem Kristall-Azurin bei be decktem Himmel oder des Abends zu bespritzen. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der „Provinzial-Verband Schlesischer Gartenbau-Vereine“ veranstaltet Sonntag den 23. September anlässlich der Provinzial-Obst- und Gartenbau-Ausstellung in den Räumen der Loge zu Brieg eine Wander-Versammlung. — Der „Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den königlich preussischen Staaten“ wird mit seiner Monatsversammlung am 6. September wiederum eine Blumen- und Pflanzen- Ausstellung in den Ausstellungssälen ver binden. — Eine Landes-Ausstellung speziell für Obst-, Wein- und Gemüsebau findet von dem Ungarischen Landes - Hortikultur - Verein veranstaltet vom 13.—19. September in Buda pest statt. — Die Regierung der Oberpfalz beabsichtigt die Einrichtung eines Obstmarktes in Regensburg. — In Graz (Steiermark) finden die diesjährigen Obstmärkte am 3. und 4. Oktober, sowie vom 6. bis 8. November statt, ausserdem sind in der städtischen Markt halle jeden Freitag daselbst für den Grosshandel Räume zur Verfügung gestellt. — Die serbische Regierung beabsichtigt Prämien für die Aus fuhr von Pflaumen zu gewähren. — In Lechenich (Rheinland) ist eine Provinzial- Obst- und Gartenbau-Ausstellung in der Zeit vom 29. September bis 3. Oktober festgesetzt. — Die Allgemeine Obst-Ausstellung zu Gera findet in der Zeit vom 6.—9. Oktober statt, worauf wir besonders Baumschulenbesitzer auf merksam machen. — Der „Gartenbau-Verein zu Löwenberg (Schlesien) beabsichtigt am 30. September eine Gartenbau- und Obst-Aus stellung abzuhalten und mit letzterer einen Obstmarkt zu verbinden. — Die Obsternte-Aussichten im Reich. Der gegenwärtige Stand in Württem berg bietet für Aepfel in etwa 2/3 der Bezirke mittlere bis gute Aussichten, Birnen werden meist noch reicher geerntet. — Die Aprikosen ernte in Cöllme bei Zappendorf (Provinz Sachsen) ergab in diesem Jahre etwa 600 Zentner Früchte, die durchschnittlich mit 20 Mk. pro Zentner verkauft werden konnten. Die Früchte wurden hauptsächlich nach Leipzig, Magdeburg, Berlin und Hannover verschickt, hielten sich jedoch in diesem Jahre nicht gut, auch das Ernteresultat blieb unter mittel. Vor 2 Jahren erzielte der hiesige Ort bis jetzt die höchste Einnahme, indem nahezu 25 000 Mk. für ca. 1400 Zentner, die ab Station Zappendorf zum Versand gelangten, gelöst werden konnten. — Die Pflaumenernte bietet im nördlichen Hannover in diesem Jahre sehr gute Ernteaussichten. Die Bäume hängen so voller Früchte, dass sie meist gestützt werden müssen, damit die Aeste nicht brechen. Man hofft auf einen lebhaften Versand nach Eng land, wodurch der deutsche Markt entlastet wird und bessere Preise erzielt werden können. — Eine einheitliche Verpackung für rheinisches Kernobst hat die Land wirtschaftskammer für die Rheinprovinz auf gestellt. Als das geeignetste Verpackungsgefäss ist für feineres Kernobst die Kiste ausgewählt worden. Da der allgemeinen Einführung einer brauchbaren Kiste zum Obstversand bisher der hohe Preis entgegenstand, so hat sich die Landwirtschaftskammer der Sache angenommen und wird selbst die Herstellung und den Ver trieb einer verhältnismässig billigen „Rheinischen Obstkiste“ übernehmen. Dieses Versandgefäss wird in zwei Grössen, für 121/2 kg und 25 kg Inhalt berechnet, vorhanden sein. Die eine Seite der Kiste dient zum Anbringen der Firmenbezeichnung, während die andere Seite durch einen Brandstempel den Inhalt „Rhei nisches Obst“, anzeigt. Die Preise betragen für die grosse Kiste 75, für die kleine Kiste 52 Pfg. ab Köln. Es empfiehlt sich stets beide Grössen zusammen zu bestellen,, da diese Art der Versendung am billigsten ist. — Lebensmüdigkeit und Alters schwäche bei Kulturpflanzen. In einer diesem Gegenstand gewidmeten Abhandlung wird von Schiller-Tietz der Nachweis zu erbringen gesucht, dass der Grund für die Entartung der Kulturpflanzen in der künstlichen Vermehrung derselben liegt. Als künstliche Vermehrungsarten zählen: Die Vermehrung durch Wurzelschösslinge, Ausläufer, Ranken, durch Senker und Stecklinge. Auch die Ver mehrung durch Knollen und Zwiebeln, sowie die Teilung der Wurzelstöcke ist eine künst liche. Die natürliche Vermehrungsart ist die durch Samen. Nun geht aber einem grossen Teil der Neuzüchtungen die Fähigkeit ab, Samen zu bilden und man ist gezwungen, zu einer der künstlichen Vermehrungsmethoden zu greifen. Es ist aber die Lebensfähigkeit ganzer Pflanzenarten abhängig von der Art ihrer Vermehrung, eine Tatsache, der man bisher nicht genügend Beachtung geschenkt hat. Man ist aufmerksam geworden, dass ver schiedene Arten ohne sichtbare Ursache zu kränkeln anfangen, in der Entwicklung Zurück bleiben und vielfach ganz eingehen. Eines der bekanntesten Beispiele bildet die Pyramiden pappel. Sämtliche in Deutschland befindlichen Exemplare stammen von einem männlichen Exemplar ab, das im Park zu Wörlitz an gepflanzt wurde und zwar auf dem Wege der Stecklingsvermehrung. Daraus folgt, dass sämt liche Bäume wieder männlich sind und bereits alle Anzeichen der Altersschwäche und Ent artung aufweisen, während in der Heimat dieses Baumes diese Anzeichen noch nicht zu bemerken sind. Die Lebensdauer neuentstan dener Pflanzen durch Stecklingsvermehrung wird also ungünstig beeinflusst. Schiller- Tietz sieht in dem Steckling nicht eine selbst ständige Pflanze, sondern nur einen Teil der Mutterpflanze. Er nimmt daher an, dass dem geschnittenen Steckling dieselbe Lebensdauer zugemessen ist wie der Mutterpflanze, so dass also alle von letzterer auf dem Wege einer künstlichen Vermehrungsmethode gezogenen Pflanzen zu gleicher Zeit sterben wie die Mutterpflanze selbst. Ein weiteres Beispiel bietet die Rose La France, die gleichfalls dem allmählichen Aussterben an Erschöpfung aus gesetzt ist. Von ihr gilt dasselbe wie bei der Pyramidenpappel, stirbt die Mutterpflanze ab, so sind auch sämtliche von dieser auf dem Wege ungeschlechtlicher Vermehrung stammen den Exemplare dem Tode geweiht. Der Grund des Absterbens bei allen derartigen Pflanzen liegt also nicht in Einflüssen des Klimas, un günstigen Lebensbedingungen oder in Schä digungen durch tierische und pflanzliche Feinde, sondern hauptsächlich in der Anwendung der künstlichen Vermehrung.
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