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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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regelmässig J. L. Strehlen. Spezial-Offerte für Handelsgärtner und Wiederverkäufer über Rosen und Baumschul artikel für Herbst 1906 und Frühjahr 1907. C. Schmidt, Erfurt: Engros-Offerte über Blumen zwiebeln, Samen, Pflanzen, Baumschul-Artikel. Dresden. Herbst-Verzeichnis über Palmen, Aza leen, Kamellien, Rhododendron, Araukarien, De korationspflanzen. Späth, Baumschule, Baumschulenweg bei Berlin. Blumenzwiebel-Katalog. Friedr. C. Pomrencke, Altona-Hamburg. Engros- Preise über Blumenzwiebeln. dem soliden Handel ungemein geschadet. In Nord- und Westdeutschland kaufen Händler, die meist nicht Gärtner sind, Obst- und Forstpflanzen, auch dann finden die billigsten Offerten Berücksichtigung; es kommt meist sogenannte Ausschussware in Frage und diese wird dann spottbillig in den Dörfern und an die Güter hausiert. Von anderer Seite wird den hol steinischen Baumschulen der Vorwurf gemacht, dass sie ihre Inserate und Engros-Offerten auch in Blättern veröffentlichen, die Privaten zugehen und dadurch den gärtnerischen Handel benachteiligen. In einzelnen Provinzen taucht ferner trotz der schlechten Erfah rungen, die früher gemacht worden sind, die Neigung auf, Provinzial-Baumschulen zu errichten; wir können nur immer wieder dringend empfehlen, dass alle Handelsbaumschulen einmütig gegen eine derartige Konkurrenz vorgehen und bei den zuständigen Be hörden wider solche Anlagen protestieren. Die vorgeschriebene Ballot-Länge von nur 3 m wird fortdauernd von allen Seiten als ein grosser Misstand empfunden, der längst beseitigt sein sollte. Leider ist auch hierbei keine Einigkeit vorhanden, ob diese Ballots 4,50 m oder 4 m in Zukunft lang sein müssen, um das ordnungsgemässe Verpacken erst klassiger hochstämmiger Obstbäume zu ermöglichen. Viele Baumschulenbesitzer scheinen sich auch an die neuen Zollverhältnisse noch nicht gewöhnt zu haben und überhaupt mit den Zollsätzen nicht vertraut zu sein. Dagegen kommt nur von 2 Seiten die Klage, dass unvorhergesehene Schwierigkeiten bei der Zoll abfertigung eintraten und die Sendungen erst 8 bis 10 Tage später am Bestimmungsort eingetroffen sind. Als ein Missland wird es ferner empfunden, dass die kleinen Handelsgärtner sich häufig an den öffent lichen Ausschreibungen der Behörden beteiligen und auf Grund billiger Offerten ihre Preise abgeben. In den meisten Fällen kann dann nur geringe Ware geliefert werden, wodurch — nachdem die Preise Friedrich C. Pomrencke, Altona-Hamburg, En- gros-Preise über Blumenzwiebeln. Ph. J. Körber, Samenhandlung, Frankfurt-Main, Hasengasse 7. Preis-Liste über Blumenzwiebeln nebst Anhang verschiedener Artikel. Otto Mann, Samenhandlung und Handelsgärtnerei, Leipzig-Eutritzsch. Engros-Preis-Liste über Blu menzwiebeln, Stauden, Beerenobst etc. Max Ziegenbalg, Handelsgärtnerei, Laubegast bei Wegen liegen, ein, obgleich dagegen meist in den Spätsommer-Monaten mit Erfolg angekämpft wird, in Südwestdeutschland wird ferner vielfach über die lieh I. Qualität einigermassen zufriedenstellend be zahlt wird. Die ungeheuren Mengen Schwacher Ware zweiter und dritter Qualität drücken die Preise ausser heruntergebracht worden sind Verbilligung der meisten Baumschulen-Artikel ganz Apfel-Quartieren vieler Baumschulen, zumal wenn unvermeidlich. Ausserdem steht fest, dass nur wirk- diese in der Nähe von verseuchten Chausseen und sofortiges Herausreisen und Verbrennen unterdrücken liess. Wir möchten unseren Vorbericht nicht schliessen, ohne erwähnt zu haben, welche Aussichten sich für die Baumschulenbranche in der kommenden Saison nach den Ansichten vieler wohlunterrichteter Mit arbeiter bieten dürften. Die Witterung kann für die Entwicklung des diesjährigen Triebes als günstig be zeichnet werden und es ist sicher zu erwarten, dass eine gleichmässig starke Ware ausreichend zur Ver fügung steht. Ferner kann angenommen werden, dass alles Steinobst, besonders Aprikosen und Kirschen, voraussichtlich gut abzusetzen ist, die durchschnitt lich mittel bis guten Ernten in Aepfeln dürften eben falls auf den Absatz im Herbst und im nächsten Früh jahr, zumal wenn die Landwirte die Ernte gut herein bringen können, vorteilhaft ein wirken. Auch die hohen Preise für Kirschen lassen eine starke Nach frage erwarten, nur bei Süsskirschen wird für einzelne Gegenden ein Zurückgehen der zuletzt gezahlten hohen Preise mit Bestimmtheit von massgebender Seite erwartet. In Westdeutschland wird ferner an genommen, dass Formobstbäume aller Art im kommen den Herbst und nächsten Frühjahr gut gehen. Rosen, sowohl hochstämmige wie niedrig veredelte, wird es in grossen Massen geben, und es lassen sich wohl selbst für bessere Qualität nur niedrige Preise er reichen. Da zweifellos die Aussichten für die Baum schulenbranche durchaus keine günstigen sind und in den meisten Artikeln ein übergrosses Angebot zu er warten ist, so empfiehlt es sich, die schwache Ware möglichst zurückzuhalten, den deutschen Markt nicht durch Ueberschwemmung damit noch weiterhin zu beunruhigen und dadurch die kaum zu umgehende Herabsetzung der Preise zu begünstigen. Wir empfehlen ausserdem allen grossen Baumschulen ihre Aufmerk samkeit auf den Export zu richten und bemerken hierzu, dass auch wir inzwischen bemüht waren, die Versandlisten unserer,, AllgemeinenSamen- undPflanzen- Offerte“ durch neue im Ausland in Betracht kom mende kaufkräftige Firmen zu ergänzen, um dadurch ebenfalls den Absatz der heimischen Produktion nach Kräften zu fördern. insofern, als in Ostdeutschland die berüchtigten holländischen Auktionen in diesem Frühjahr nicht stattfanden. Dass für einige westdeutsche Grenz baumschulen, die durch ihre Lage mehr mit dem Aus land zu tun haben, die neuen Zollverhältnisse nicht gerade willkommen sind, ist erklärlich. Auch die Zollbehandlung der Ware lässt, wie wir aus dem Protest der norddeutschen Baumschulen über die Höhe der Forstgehölze gesehen haben, noch recht viel zu wünschen übrig. Die Absatzverhältnisse sind in Deutschland im allgemeinen gute. Wenn auch einerseits die Ernte ausfälle im Vorjahre sowie die schwachen Obsternten für viele Gegenden einen starken Ausfall brachten, so sind doch für die Hebung des Obstbaues, die von Preussen und anderen Ländern gewährten Staats zuschüsse von unverkennbarem Einfluss. In den pol nischen Ansiedelungsbezirken werden zu den neuen Anlagen von Obstgärten bedeutende Staatszuschüsse, bis zu 50% des Anschaffungswertes, bewilligt. Auch die günstigen Konjunkturen der Industrie wirkten vor teilhaft auf den gesamten Baumschulhandel ein. Wie in früheren Jahren wird von den grösseren Etablis sements versucht, die kuranten Artikel und diejenigen, welche knapp sind, rechtzeitig aufzukaufen, um da durch den kleineren Firmen die Komplettierung der Bestellungen zu erschweren. In einzelnen Gegenden wird auch über die geringe Bautätigkeit und die Ein schränkung der neuen Pflanzungen geklagt. Ferner können viele Baumschulenbesitzer noch nicht ver gessen, dass ihnen die neue Reblausverordnung durch die Auflösung der Rebschulen grosse Nachteile gebracht hat. Wünschenswert erscheint es, dass auch die Lokalbaumschulen und Landschaftsgärtner, ebenso die Handelsgärtner ihre Bestellungen schon im zeitigen Herbst aufgeben, denn es ist diese Entlastung für die Engros-Geschäfte zur prompten Effektuierung der Be stellungen in den Frühjahrsmonaten dringend geboten. Wenn wir auch die Absatzverhältnisse bei den einzelnen Artikeln eingehend zu berücksichtigen ge denken, so möchten wir doch schon eingangs darauf hinweisen, dass zum Teil auch kurante Artikel, wie hochstämmige Aepfel, Rosa-canina-Sämlingsstämme, Ribesunterlagen, hochstämmige Rosen in grösseren Mengen unverkauft waren. Für die Rosenbranche, auf die wir in einem besonderen Artikel eingehend zurückkommen, haben die mehrere Jahre aufeinander folgenden milden Winter sehr unvorteilhaft eingewirkt, und eine gewaltige Ueberproduktion hervorgerufen. Bei Beerenobst ist ausschliesslich das übergrosse An gebot schwacher Ware von nachteiligem Einfluss, denn bei dem grossen Bedarf könnten andernfalls weit bessere Preise erzielt werden. Recht gut gingen Allee bäume ab, während grosse Posten niedriger Rosen und Rosa canina unverkäuflich geblieben sind. Die un geheure Steigerung der Produktion, so beispielsweise in Kernobst, Forstpflanzen, Obstwildlingen müssen eine unausbleibliche Krisis in diesen Artikeln hervorrufen, dabei handelt es sich bei hochstämmigen Obstbäumen um Ware, die unter günstigen Umständen 3 und 4 Jahre zur Anzucht erfordern, somit durch hohe Produktions kosten belastet sind. Die Herabsetzung des Preises um 20 oder 25% aber schliesst jeden Verdienst aus und es werden dann in den meisten Fällen nicht einmal die Unkosten gedeckt. Heute schon klagen viele Baumschulen, dass die Preise sehr zurück gehen und nur wenige reelle Geschäfte gerade ihr Auskommen haben. Von verschiedenen süddeutschen Berichterstattern wird über die grosse Ausdehnung der Anzucht in Norddeutschland und die damit her- i vorgerufene Verbilligung geklagt. Sicherlich werden ; viele Artikel planlos in Massen herangezogen und dann zu Preisen losgeschlagen, wobei der Züchter i niemals auf die Kosten kommt. Wenn nicht bei- < spielsweise alles geschieht, um in den Kreisen der 1 Engerlings-Plage geklagt, auch hier ist es unerlässlich, dass die Maikäfer während der Flugzeit in der sorg fältigsten Weise in den Baumschulen abgesucht werden, geschieht das täglich zweimal, so kann sich auch hiergegen jeder vor grossem Schaden bewahren. Wir erinnern an dieser Stelle an die Erfolge in der Letz linger Heide, über die wir kürzlich näher berichteten. Im Elsass sind Feldmäuse so zahlreich aufgetreten, dass sie in den Baumschulen ungeheure Verwüstungen verursachten, auch in Westfalen wird von einem Berichterstatter gemeldet, dass Wühlmäuse in Massen auftraten und grosse Flächen, besonders neuer An lagen, gänzlich vernichteten. In den Saatbeeten der jungen Pflanzungen zeigen sich häufig Drahtwürmer, die am erfolgreichsten durch das Eingraben bez. Auslegen von Torfmullwürfeln in der Erde bekämpft werden. Die schwarze Blattlaus, welche vielfach auftritt und grossen Schaden anrichtet, kann durch Anwendung von aus Quassia-Spänen hergestellter Brühe mit Erfolg bei rechtzeitiger Anwendung vernichtet werden, ebenso wirkungsvoll ist Tabaksextrakt. Weiterhin haben auch verschiedene Baumschulen mit gutem Erfolg Tuv und Petroleum — Emulsion angewendet. Auch die Birnentrauermücke hat sich in vielen Gegen den in Unmengen gezeigt und Verheerungen ver ursacht. Gegen die Raupenplage ist das Spritzen mit Bordelaiserbrühe meist ohne Erfolg angewendet worden, wir glauben durch Beimischung von Arsenik und wiederholtes Spritzen in 3tägigen Pausen kann auch in den Baumschulen diesen Schädlingen Einhalt getan werden. Die Rosennähfiiege trat ebenfalls an ein zelnen Orten im Vorjahre stark auf und wurde mit Bordelaiserbrühe erfolgreich bekämpft. Gegen die anderseits sich häufig zeigenden Erdflöhe, die eben falls den jüngeren Quartieren schadeten, ist ein wirk sames Mittel bis jetzt nicht vorhanden. Im verflossenen Jahre wurden die Kulturen äusser den Schädlingen von Krankheiten heimgesucht, und auch hierbei konnte nur durch rechtzeitige Anwen dung von Gegenmitteln Schutz gewährt und Einhalt getan werden. Das Karbolineum wird noch in wenigen Baumschulen angewandt, doch werden sicher unsere kürzlich erschienenen Artikel zum richtigen Gebrauch anregen, der Erfolg wird dann ohne Zweifel nicht ausbleiben. Gegen das starke Auftreten von Fusicla- dium bei den Kirschen hat sich die Bordelaiser Brühe ganz vortrefflich bewährt, ebenso sollte diese bei den Apfel- und Birnenkulturen, sobald sich der falsche Meltau zeigt, in Anwendung kommen. In Süddeutsch land ist die Blattfallkrankheit vielfach aufgetreten und wurde ebenfalls mit Kupfervitriolbrühe mit Erfolg be kämpft. In den Rosenquartieren zeigte sich teilweise Rost und Schimmel, doch kamen auch hier die be kannten Mittel in Anwendung. Eine neue Krankheit zeigte sich in den Kirschenkulturen der Provinz Branden burg, die als Brand bezeichnet wurde und sich durch Eingegangene Preisverzeichnisse. M. Herb, Neapel, Haupt-Verzeichnis über Blumen zwiebeln und über Sämereien zur Herbst-Aussaat. Bernhard Hähnel, Baum-und Rosenschulen, Dresden- ordentlich. Der Auslands-Handel in Baumschulen-Ar- tikeln hat den deutschen Markt nicht nach Wunsch entlastet. Für das österreichische Geschäft, welches für uns in erster Linie in Frage kommt, werden die an der Grenze erhobenen Zölle unseren Export sehr beeinträchtigen, denn dieselben sind ebenso hoch als diejenigen, die wir zum Schutz gegen die holländische etc. Einfuhr errungen haben. Vielfach wird von Nord deutschland aus geklagt, dass in diesem Frühjahr das Geschäft nach Russland, infolge der auch dort Anfang April vorherrschenden hohen Temperatur, zeitig nach liess. Recht beträchtlich war, wie die Leser des „Handelsgärtner“ bereits wissen, unser Versand von Rosen nach Frankreich, es kommen hierbei nur be stimmte Sorten in Frage, ausserdem haben wohl die niedrigsten Preisnotierungen viele französische Firmen veranlasst, bei uns zu kaufen. Die Misstände im Handelsverkehr nehmen, wie immer, einen umfangreichen Raum In dem uns freundlichst zur Verfügung gestellten Material ein. Zunächst wird wiederum über die leider fortbestehenden ungünstigen Kreditverhältnisse geklagt. Vor allem verlangen die Handels- und Landschaftsgärtner nicht allein von vornherein ein langes Ziel, sondern über schreiten dieses dann regelmässig und der Produzent muss trotz aller Abmachungen 4, 5 und 6 Monate, auch noch länger warten. Gerügt wird ferner, sicher mit Recht, dass zahlreiche, häufig grosse Baumschulen, an schlecht berufene Firmen leichtfertig Kredit geben und dadurch das solide Geschäft ungemein schädigen. Die genannten Abnehmer zahlen überhaupt nicht oder kalkulieren so unsinnig, dass sie die Ware zu Preisen im Detailverkehr anbieten, die kein solides Geschäft ein halten kann. Aufgegeben wird ferner, dass unsichere Zahler in letzter Stunde oftmals per Nachnahme be stellen und dann wünschen, dass die Nachnahme zu rückgenommen wird. Das letztere geschieht leider häufig, damit die Ware nicht verdorben zurückkommt ohne dass später Geld zu erlangen ist. Auch in solchen Fällen sollte grundsätzlich der Lieferant stets die Sendung sofort zurückziehen, da er auf diese Weise zweifellos für manche unreellen Bezüge einen Riegel vorschiebt. Eine ständige Klage bildet die Konkurrenz vieler Güter und Beamten, die nachteilig einwirkt; es ziehen z. B. im Rheinland und auch in anderen Provinzen vielfach die Lehrer Obstbäume heran und treiben damit zum Schaden der Baumschulen einen schwunghaften Handel. Vielfach sammeln Lehrer, auch Geistliche, Aufträge und beziehen dann weither in Westdeutschland, vielfach aus dem Auslande, die Ware, ohne dass die Qualität und Sortenreinheit irgendwie kontrolliert wird; auch hier sind meist die billigen Preise fast regelmässig oft geringe Ware die Ursache. Auch durch solche Sammelaufträge wird Differenzen entstehen. Dieser Umstand scheint leider dazu beigetragen zu haben, dass die Verwaltungen vieler grösserer Städte und Kreise selbst Baumschulen anlegen, trotzdem die Leistungsfähigkeit und die Ueberproduktion in den Handelsbaumschulen genügend bekannt sein sollte. Die Lohnbewegung hat in den Baumschul betrieben nur zum Teil Eingang gefunden. Wenn auch ein ständiges Steigen der Gehälter und Löhne zu konstatieren ist, so ziehen sich doch die guten Arbeiter mehr nach den Grosstädten, da sie dort noch besser bezahlt werden, und in den mehr länd lichen Betrieben tritt häufig ein Mangel an Arbeits kräften ein. Ueber die steigenden Ansprüche der Gehilfen bei mangelhaften Leistungen und das geringe Interesse für ihren Beruf wird noch mehr wie in früheren Jahren geklagt. In zahlreichen Baumschulen stellt man daher seit Jahren keine oder wenig Ge hilfen ein, und verwendet an deren Stelle ansässige Arbeiter, die auch in besseren Arbeiten angelernt werden, es sind dadurch recht gute Erfolge zu ver zeichnen, und es ist in den meisten Fällen keine Lohnbewegung zu befürchten. Viele Baumschulen besitzer klagen darüber, dass sie sich mit geringen Leuten abgeben müssen, die wenig leisten und des halb nur einen niedrigen Lohn fordern können. In anderen Blaumschulen wurde, um allen Differenzen aus dem Wege zu gehen, die stundenweise Lohn berechnung und 8tägige Kündigung eingeführt. Die noch in den Sommermonaten in Norddeutschland (Elmshorn) eingetretene Lohnbewegung wurde ohne jeden Grund von der gewerkschaftlichen Gehilfen- Vereinigung provoziert. Es empfiehlt sich aber dringend tüchtige Leute gut zu zahlen, um dadurch der Baumschulenbranche bessere Kräfte zu erhalten und zuzuführen. Die vielen Klagen, welche über das Auftreten von tierischen Schädlingen regelmässig wieder kehren, geben der Befürchtung Raum, dass nicht ge nügend Vorbeugungsmassregeln von Seiten der Baum schulenbesitzer getroffen werden. Wenn auch nicht in allen Fällen, so kann doch gerade in den jungen Kulturen bei rechtzeitiger Anwendung von Vertilgungs mitteln ausserordentlich viel getan werden. Dieses sollten sich vor allem die Baumschulenbesitzer klar machen und gemeinsam den Kampf gegen alle Schäd linge aufnehmen. Die Blutlaus nistet sich in den Landwirte die Neigung, Obstgüter anzulegen, zu för dern, dürften besonders hochstämmige Apfelbäume im Preise sehr zurückgehen. Ueberhaupt kann gegen wärtig nur zu sehr niedrigen Preisen abgesetzt werden und es wird darüber geklagt, dass viele Baumschulen nur auf Grund einer ungesunden Kreditgewährung das Geschäft an sich bringen können. Ein fühlbarer Preisdruck wurde auch bei Obstwildlingen infolge des übergrossen Angebotes, auch aus dem Auslande, ausgeübt. Wenn nicht eine allgemeine Einschränkung der Produktion durchgeführt wird, ist eine weitere Anwachsen oder dem Aufgang mit der vorgeschriebenen Ammoniaklösung gegossen werden, so kommt der Stickstoff bis zum Verkauf derselben nicht mehr zur Wirkung. Selbst bei dem schnellwirkenden Chilisal peter ist man gezwungen, falls bei den in Frage stehenden Kulturen eine Wirkung sich noch zeigen soll, den Salpeter schon der Kastenerde geraume Zeit vor dem Aufbringen oder der Bepflanzung beizumengen. Wie Lierke bei der Düngung der Topfpflanzen zu der Behauptung kommt, dass nur die soge nannten reinen Nährsalze, wie Kalisalpeter, phos phorsaures Kali und salpetersaures Ammoniak zur Düngung zu benutzen sind, ist mir unerklärlich, meine zahlreichen Versuche beweisen das Gegenteil. Ueberdies sind diese Nährsalze in kleineren Mengen im Handel sehr schwer zu bekommen, und dass der Gärtner sich diese Nährsalze in irgend einer Zusammen stellung in einem Blumenladen kaufen soll, das meint der Verfasser doch wohl nicht ernstlich. Schliesslich noch eine kurze Bemerkung zu den Abbildungen der Düngungsversuche: Ich verurteile auf das entschiedenste die Art und Weise der Be zeichnung der Abbildungen. Mit Kali, ohne Kali, ungedüngt, gedüngt, ohne jede weitere Bezeichnung der sonst verwendeten Düngemittel und der angewandten Quanten. Im Interesse der Sache werde ich für die Folge jeden in dieser Art und Weise veröffentlichten Düngungsversuch im Gartenbau als nicht einwandsfrei angreifen. Bei allen, ohne jede Ausnahme von mir veröffentlichten Versuchen wird man finden, dass stets die angewandte Düngung voll und deutlich ausgeschrieben und nicht mit Buchstaben bezeichnet ist. Daneben ist die ge naue Angabe des verwendeten Quantums notwendig. Eine derartige Versuchsveröffentlichung wie in der vorliegenden Schrift, gibt für den, der nicht in das Wesen der Düngung völlig eingeweiht ist, stets zu Missverständnissen Anlass. Volldüngung mit Kali — Volldüngung ohne Kali.' Die meisten Gärtner wissen überhaupt nicht, was eiz Volldüngung bedeutet. Ueberdies ist eine Düngu wenn ein Nährstoff fehlt, wie hier das Kali, übe haupt keine Volldüngung mehr. Der Gärtner, der nu die Erfolge der Volldüngung mit Kali, gegen die sogenannte Volldüngung ohne Kali sieht, sagt sich einfach, da er wegen der mangelnden Bezeichnung nicht weiss, welche anderen Düngemittel der Pflanze gegeben sind, bei solchen Erfolgen dünge ich mit Kali allein — und der Erfolg wird sein: Alle Pflanzen, nur mit Kali gedüngt, werden schlechter sein, als wie ungedüngte Pflanzen. Von dieser Tatsache kann sich jedermann jederzeit in meinen Versuchsanlagen überzeugen. Die Parzellen 3, die nur mit Kali und Phosphorsäure gedüngt sind und bei mir mit gelben Pfählen bezeichnet, — sogar das Staket, auf welches die Parzellen stossen, ist gelb angestrichen, damit ein ungläubiger Thomas nicht sagen kann, die Pfähle werden umgewechselt — hebt sich durch ihren schlechten Stand, und durch die kranke Blattfarbe gegen die Stickstoffparzellen schon von weitem ab. Berthold Trenkner, Handelsgärtner und Leiter der Gartenbau-Versuchsanlagen Quedlinburg. Wochenberichte der Grosstädte. Berlin, den 25. Juli. Wie in den vorangehenden Wochen ruht das Geschäft noch vollständig und die Preise sind gedrückt. Topfrosen werden etwas weniger angeboten, blaue Hortensien verkaufen sich einigermassen, doch werden diese nun knapp. Ausser dem sind jetzt nur Busch-Fuchsien, Schneewittchen und Berliner Rind, sowie etwas Celosien abzusetzen, alles andere wird vernachlässigt. Zu erwähnen ist ausserdem noch, dass die ersten Printula obconica, auch schön blühende Cyclamen und Dahlien in Töpfen auf den Markt kommen. Die Binderei hatte ganz minimal zu tun, auch das Kranzgeschäft ist ohne Be deutung, nur etwas lose Blumen werden verlangt. Rosen kommen in grossen Mengen auf den Markt, wenn auch lang geschnittene, d. h. solche mit 50 bis 60 cm langen Stielen, nicht zu reichlich vorhanden sind und etwas bessere Preise erzielen. Dahlien und Gloxinien werden in Massen angeboten. Der Kultur stand ist günstig, wenngleich die Witterung recht veränderlich ist und wir in den letzten Tagen wieder holt bei grosser Schwüle heftige, von Sturm begleitete Gewitter zu verzeichnen batten. Hamburg, den 25. Juli. Die um jetzige Zeit gewohnte Stille hält an. In Gloxinien und Hortensien kann der Absatz als etwas besser bezeichnet werden. Die ersten Remontant-Nelken finden wohl Beachtung, ebenso die. angebotenen prachtvollen, hochstämmigen Fuchsien. Alle übrigen Artikel lassen sich nur in kleinen Mengen verkaufen. Es werden jetzt schon kleine und mittlere Phoenix angeboten und diese finden leicht Käufer, während grössere Pflanzen noch knapp sind oder fast ganz fehlen; auch kleinere Araukarien gehen gut, weniger Blattbegonien. In der Binderei ist es sehr still, nur einfache Sträusse und billige Kränze, selten grössere Arrangements werden verlangt. Die Preise für prima Schnittblumen haben etwas angezogen, da jedenfalls viel nach den Bädern geht. Im übrigen aber ist der Markt mit gewöhnlicher Ware nach wie vor überschüttet; zu erwähnen sind schöne, farbige Seerosen und gelber Rittersporn, der gern gekauft wird. Das Wetter ist recht unbeständig und die Temperatur hat sich nach den Gewittern in letzter Zeit abgekühlt, doch kann der Kulturstand als durchschnittlich recht gut bezeichnet werden. Dresden, den 25. Juli. Die tote Zeit tritt nun überall fühlbar hervor. Das Angebot genügt in allen Artikeln vollständig, nur prima Hortensien fehlen, zweite Qualität genügend. Sonst sind Lilien in Töpfen knapp; besonders zu erwähnen sind Haemanthus, die ersten Daboecien, gefüllt blühende Myrten etc. Remon- tant-Nclken sind noch knapp, doch werden alle anderen Artikel, ausgenommen vielleicht Reseda und Heliotrop, weit über Bedarf angeboten. Das Blattpflanzengeschäft ist ohne Bedeutung, äusser Farnen lassen sich noch etwas Coleus und Rex-Begonien absetzen. Während die Festbinderei nicht gerade besonders zu tun hatte und nur einige Hochzeiten bessere Arbeit brachten, lagen für die Trauerbinderei lohnendere Aufträge vor. Schnittblumen gibt es in prima Qualität überreichlich, so dass selbst für beste Ware nur mässige Preise er langt werden konnten. Die Witterung ist warm und günstig für die Entwickelung der hiesigen Handels pflanzen. Nach den Gewittern erfolgte in diesem Jahre bisher stets eine auffallende Abkühlung. Leipzig, den 25. Juli. Mit dem Beginn der Schulferien ist nun auch hier überall Stille eingetreten. Der Markt ist jetzt stark mit Hortensien versehen; knapp, und daher besser abgesetzt wurden Rosen und Gloxinien, ausserdem sieht man schöne blühende Myrten und Rocheen, sowie vereinzelt schon Remon tant-Nelken etc. In Pelargonien, Fuchsien und allen anderen billigen Marktpflanzen ist jetzt kein Geschäft zu machen, Farne und Blattbegonien gehen noch einigermassen ab. Die Festbinderei hatte sehr wenig zu tun, dagegen lagen für Kränze und Trauerarrange ments lohnendere Aufträge vor. Das Angebot in Schnitt blumen, besonders Rosen und Nelken, ist völlig aus reichend und es werden für wirkliche prima Waren angemessene Preise verlangt. Die Witterung ist günstig und die inzwischen eingetretene Wärme fördert die Entwicklung, besonders der Eriken, so dass für den Herbst eine schöne Ware zur Verfügung stehen dürfte. Frankfurt-Main, den 25. Juli. Wie jedes Jahr hält im Juli die stille Zeit an. Feinere Blütenpflanzen werden wenig angeboten und auch kaum verlangt. Etwas knapp und mehr gesucht als in der Vorwoche waren Hortensien, ausserdem sah man noch kleine Bestände von Lilien und Gloxinien. Ferner sind noch Hydrangeen zu erwähnen, die ebenfalls sich absetzen lassen. Alle übrigen krautartigen Pflanzen werden wenig verlangt, auch das Blattpflanzengeschäft ist ohne jede Bedeutung. Für die Binderei brachten einige Sterbefälle in besseren Kreisen lohnendere Bestellungen; im übrigen sind es aber mehr einfache Sträusse und langstielige Blumen, die verlangt werden. Die Preise für Schnittblumen sind noch gedrückt, nur allererste Qualität wurde einigermassen bezahlt, doch ist die Auswahl sehr vielseitig. Nach ergiebigen Regenfällen und etwas Abkühlung ist wieder schönes Wetter eingetreten und auch der Stand der Kulturen befriedigt in jeder Hinsicht. Literatur. Düngung der Blumen. Eine kurze Anleitung zur zweckmässigen Düngung der Ziergärten, Topf- und Zimmerpflanzen, von E. Lierke.Leopoldshall. Heraus gegeben vom Kalisyndikat G. m. b. H. Leopoldshall- Stassfurt. Vom Herausgeber gratis und franko zu beziehen. Da dieses Büchelchen bestimmt ist, in ungezählten Tausenden in Fachkreisen gratis verbreitet zu werden, so kann ich nicht umhin, bei der Wichtigkeit der Kunstdüngung für den Gartenbau, einige darin ent haltene — sagen wir einmal — falsche Ansichten, auf Grund meiner langjährigen Düngungsversuche richtig zu stellen. Bei dem Hinweis,' dass durch eine künstliche Düngung die Ernte der Gemüse um 6 bis 10 Tage verfrüht werden kann — was sehr richtig ist — folgt der Satz: In gleicherweise befördert die Kali- und phosphor säure Düngung usw., während der Stickstoff nur so ganz nebenbei erwähnt ist. Aus dieser Wortstellung kann man nun leicht zu dem Schluss kommen, dass es hauptsächlich die Kali- und Phosphorsäure-Düngung ist, welche die Reife beschleunigt. Nichts wäre falscher wie das! Bei allen Kulturen, wo es nicht auf eine frühe Reife der Frucht ankommt, warne ich ent schieden vor einer stärkeren Kali-Phosphat-Düngung. Bei allen Blatt- und Wurzelgemüsen genügt, bei der allgemein üblichen sehr starken Düngung mit Stall mist im Gemüsebau, meist eine starke Stickstoff düngung, wenn es sich darum handelt, eine frühe Marktfähigkeit, statt eine möglichst grosse grüne Pflan zen- oder Wurzelmasse zu erzielen. Soll die Kunstdüngung im Gartenbau allgemein Eingang finden, so muss die Anwendung derselben vor allen Dingen vereinfacht werden. Ich empfehle aus diesem Grunde aus jeder Nährstoffgruppe immer nur ein Düngemittel, während in der vorliegenden Broschüre allein für Ziergärten 3 Rezepte empfohlen werden. Ebenso hat der Verfasser die Düngung der Topfgewächse viel zu umständlich dargestellt. Da bleibt der Gartenbesitzer und das mit Recht lieber bei seinen altgewohnten Düngemitteln. Bei der Rasendüngung ist, wenn es sich um Zier rasen handelt, die starke Kali-Phospatdüngung völlig entbehrlich. Es ist ja in Fachkreisen allgemein be kannt, dass in diesem Fall eine Chilisalpeterdüngung völlig hinreichend ist, um einen dunkelgrünen, üppigen Rasen zu erzielen. Bei der Düngung der Treibbeete auf Seite 7 möchte ich die Anwendung von Ammoniak-Super- phosphat, ein so bewährtes Düngemittel dieses für Feldkulturen auch ist, ganz entschieden nicht empfehlen und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Wirkung des Stickstoffs im Ammoniak eine viel zu späte für die kurze Vegetationsperiode der meisten Treibgemüse ist. Wenn z. B. Treibradiese und Salat nach den
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