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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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Wahlausschusses statt und es gingen daraus hervor Walter Swoboda, Inhaber der Firma J. C. Schmidt, Berlin als erster Vorsitzender; Garten-Architekt A. Brodersen-Schöneberg bei Berlin stellvertretender Vorsitzender, Otto B e y r o d t, Inhaber der Orchideen-Grosskulturen in Marienfelde bei Berlin als zweiter stellver tretender Vorsitzender, während das Amt des Schatzmeisters in den bewährten Händen des Hoflieferanten J. F. Loock-Berlin verblieb. Ebenso wurde Redakteur Siegfried Braun als Generalsekretär wieder bestätigt. In zweiter Lesung genehmigt, kam sodann die nachge suchte Bewilligung von 500 Mk. für jede er weiterte Monatsversammlung, ebenso der Antrag Beyrodt zur Annahme, im September 1906 eine 3. erweiterte Monatsversammlung in Ver bindung mit einer Rosenschau abzuhalten. Die Versammlung im August dagegen wird auf Antrag des Vorstandes ausfallen. Ausstellungen. — Eine deutsche Obst- Gemüse- und Imkereiausstellung zu Magdeburg findet vom 6.—14. Oktober dieses Jahres im städtischen Friedrich-Wilhelm-Garten statt. Mit der Ausstellung ist als wichtiger Teil ein Obst markt verbunden, der äusser Handelsobst zum Verkauf, ganz besonders die Verpackung, sowohl für Post, wie Bahnversand, auch die überseeische Beförderung, sowie die Aufstellung von Obst im Schaufenster berücksichtigt. Sodann wird eine Auswahl von Handelsobst zur Ver sorgung von bürgerlichen wie herrschaft lichen Haushaltungen in verschieden Aufgaben gewünscht. Eine weitere Abteilung ist für Obst stände zu Wochenmärkten, Markthallen etc. Kiosken für den Verkauf von Frischobst in Grosstädten, und andere praktische Vorrich tungen zum Obstverkauf vorgesehen. Die eigentliche Obstausstellung schreibt die be kannten Wettbewerbe von Kreisen, bezw. Pro vinzen, Obstbauvereinen und Einzelausstellern vor, wobei auch bestimmte Sammlungen von Tafeläpfeln und Birnen in 5 Sorten, ferner 20 Früchte der wichtigsten für die Provinz Sachsen speziell in Frage kommenden Handels und Tafelsorten, ferner Pfirsiche, Zwetschen und Pflaumen, im Freien sowie in Häusern gezogene Weintrauben, Nüsse etc. angeschlossen sind. Eine besondere Abteilung nehmen die Baum schulartikel und Mustergärten ein, wobei jeder Firma auf Wunsch bis zu 200 qm im Freien zur Verfügung stehen. Auch Obst gärten mit Familienhaus, Schrebergärten in Grösse von höchstens 300 qm sind erwünscht. Die nächste Abteilung Gemüse ist leider sehr kurz weggekommen, wir hätten gewünscht, dass auch hierfür nicht nur besondere Konkurrenzen, vielmehr der Wichtigkeit dieses bedeutenden Zweiges halber, auch die Preise angefügt worden wären. Weiterhin sind Konserven und son stige Obst- und Gemüseprodukte sowie eine wirtschaftliche und gewerbliche Abteilung und die Imkerei zu berücksichtigen. Für Montag, den 15. Oktober ist ein grosser Obstmarkt geplant Die Anmeldung aller Ausstellungs- Gegenstände muss spätestens bis zum 31. August erfolgen. — Wir möchten zum Schlüsse den Wunsch aussprechen, dass diesmal der theatra lische Aufputz, welcher die Obstausstellung zu Magdeburg vor drei Jahren so ungünstig be einflusste, diesmal in Wegfall kommt. Pflanzenkrankheiten. — Die Fettfleckenkrankheit der Bohnen, die durch Bakterien verursacht wird, sucht hauptsächlich die Bohnenhülsen heim, tritt aber auch an den Stengeln, Blattstielen und Blättern auf. Die Krankheit zeigt sich durch das Auftreten von Flecken, die wie von Fett durchtränkt scheinen. Im weiteren Verlauf der Krankheit werden die Flecken weich, es tritt eine schleimige Masse aus, die Flecken ver tiefen sich und es bildet sich ein perlmutter artiger Glanz. In diesem Falle werden auch die unreifen Samen von der Krankheit ergriffen und von Bakterien überzogen. Die aus in fizierten Samen entstehenden Pflanzen ent wickeln sich nur zu einem sehr geringen Teil in normaler Weise. Das Eindringen der Krank heit erfolgt vom Boden aus, da bei Buschbohnen die Flecken am Griffelende der jungen Hülsen auftreten, wo sich stets Bodenteilchen vorfinden. Zur Verhütung der Krankheit ist in allererster Linie die Beschaffung gesunden Saatgutes an zuraten. — Krankheiten an Stauden-Phlox. An Varietäten von Phloxdecussata, ebenso an Phlox paniculata wird von den auch an zahlreichen an deren Pflanzen als Schädiger auftretenden Ne matoden die bei den Kohlarten so häufig sich zeigende, von uns oft schon erwähnte Aelchen- krankheit hervorgerufen, die darin besteht, dass an den vegetativen Organen der Pflanzen Miss bildungen verschiedener Art entstehen. Die von Tylenchus devastatrix befallenen Phlox zeigen folgende Erscheinungen: neben Zweigen von normalem Wüchse finden sich solche, denen eine ganz besonders starke Verästelung eigen ist, die Blätter sind oft missgebildet, ge kräuselt, die Blattfläche ungleichmässig aus gebildet, die Blattspitze hin und wieder auf den Mittelnerv verringert, auch treten häufig Nebenspreiten auf. Diese kranken Stengel und Blätter sind zerbrechlicher als die gesunden und sind angefüllt mit Eiern und ausgewach senen Exemplaren der genannten Nematode. Durch Abschneiden und Verbrennen der er krankten Teile sowie ein tiefes Umpflügen des Bodens kann man der Plage Herr werden. Ob die Krankheit auch an anderen Phlox-Arten und -Varietäten auftritt, ist uns nicht bekannt. — Mit der Verbreitung der Sporen parasitärer Pilze durch den Wind hat sich von Tubeuf beschäftigt und kommt zu dem Ergebnis, dass derselben grössere Bedeutung beizumessen ist. Genannter Forscher führt an, dass Pilze, die ihre Sporen am Erdboden aus werfen, trotzdem in die Baumwipfel gelangen, wie z. B. Phytisma acerinum, der Pilz, der den Ahorn-Runzelschorf hervorruft, jene meist kreis runden schwarzen Flecken auf der Oberseite der Ahornblätter. Auch ist beobachtet worden, dass der Gitterrost auf Birnbäumen an Stellen vorkam, wo selbst in einem Umkreis von mehr als einem Kilometer Entfernung kein Sadebaum anzutreffen war. Weiterhin konnte Tubeuf feststellen, dass eine Infizierung von Ribes in einer Entfernung von 500 m von den nächsten Pinus Strobus stattgefunden hatte. Diese Entfernungsfeststellungen haben insofern Bedeutung, als sich aus ihnen die gesetzlichen Verordnungen herleiten lassen, welche auf die notwendige Entfernung der Kulturpflanzen von den Zwischenwirtspflanzen Bezug nehmen. — Der Raupenfrass in den Kraut feldern soll nach den neuerdings durch die Fachpresse gehenden Mitteilungen leicht mit Kochsalz, welches der Tau auflöst, vernichtet werden können. Dieses Mittel ist entschieden viel zu teuer und wir empfehlen an Stelle des Kochsalzes denaturiertes Salz, welches unter dem Namen „Viehsalz" überall billig erhältlich ist, anzuwenden. Ausserdem machen wir darauf aufmerksam, dass ein noch viel wohlfeileres Mittel ungelöschter Kalk ist, der zerstossen wird und in den frühesten Morgenstunden ehe die Sonne aufgeht, und wenn noch Tau auf den Blättern haftet, über die Felder hinweg wurfartig zu streuen ist. Dieses einfache Mittel korrekt angewendet und event. zwei oder drei Tage hintereinander wiederholt, hat recht guten Erfolg aufzuweisen und tötet alle davon be troffenen Raupen sicher. Handelsnachrichten. Handelskammer-Berichte über den deutschen Gartenbau 1905. Bonn. IV. Kunst- und Handelsgärtnerei. Die Witterung des Jahres 1905 war für die Kunst- und Handels gärtnerei im allgemeinen nicht günstig. Auf einen milden Winter folgte ein feuchter Frühling und halb wegs normaler Sommer, dann aber setzte Ende August andauernder, nasskalter Regen ein, der die meisten Kulturen ausserordentlich schädigte und auch die Arbeiten im Freien Sehr erschwerte. Das durch rauhe Witterung veranlasste Ausbleiben der Schniitblumen aus dem Süden brachte in den Monaten Januar bis April rege Nachfrage nach blühenden Topfpflanzen; es wurden infolgedessen lohnende Preise erzielt. Das Frühjahrs- und Sommergeschäft hingegen in Topf pflanzen stand im Zeichen der Ueberproduktion, so dass weder in Flor- und Modeblumen, noch in Balkon- und Teppichbeetpflanzen, und zwar auch nicht bei gedrückten Preisen, geräumt werden konnte. Zu be- grüssen ist es, dass nunmehr auch in unserm Bezirke Gartenbau-, Fremdenverkehrs- und andere gemein nützige Vereinigungen sich mehr und mehr für die Belebung der Sirassenbilder zu interessieren beginnen und durch öffentliche Ausschreiben für schön und ge schmackvoll angelegte Vorgärten, Fenster, Veranden und Balkone ansennliche Preise aussetzen. Gegen den Herbst hin zeigte sich eine regere Kauflust, und waren Palmen und Blattpflanzen zufriedenstellend, blühende Alpenveilchen, Eriken, Primeln, vorgetriebene Azaleen, Fliedertöpfe usw. bis zum Weihnachtsfeste sehr gefragt; von da ab jedoch blieb die Nachfrage sehr gering. Es ist dies wohl darauf zurückzuführen, dass die holländischen Züchter im Berichtsjahre grosse Mengen von Blumenzwiebeln einführen, die dann auch noch ein selten günstiges Treibresultat erbrachten und so den andern blühenden Pflanzen eine empfindliche Konkurrenz bereiteten. Infolge der zu Anfang Januar in Südfrankreich und an der Riviera einsetzenden rauhen Witterung, welche die dortigen Schnittblumenkulturen durch Frost vernichtete, blieben auch Schnittblumen sehr gesucht und erzielten demgemäss gute Preise. Obschon die Gärtnereien auf ein solches Ereignis nicht vorbereitet sein konnten, so war ein fühlbarer Mangel an Schnitt blumen nicht ersichtlich, und damit dürfte zum ersten Male der sichtbare Beweis erbracht worden sein, dass die heimische Produktion anscheinend den Be darf zu decken vermag. Die Nachfrage nach abgeschnittenen Rosen war zufriedenstellend, besonders wurden langstielige Rosen mehr wie sonst gefordert und bei ständiger Lieferung auch gut bezahlt, kurzstielige Rosen gingen ebenfalls leidlich. Es ist zu empfehlen, beim Rosenschnitt darauf zu sehen, dass nur tadellose und beste Ware zum Markte oder Blumengeschäfte gelangt, die stets nur gut bezahlt wird. Im Sommer lag, so wird wieder holt berichtet, das Blumengeschäft, wie schon seit einigen Jahren, zum grössten Teil in den Händen von Herrschaftsgärtnern, sowie der Gemüse- und Klein bauern des Vorgebirges, die den Markt damit zu Spottpreisen überschwemmen. Zum Herbste zeigte sich dann wieder eine regere Konjunktur. Edeldahlien litten in der eigentlichen Blütezeit, August bis November, sehr durch die nasskalte Witterung, blühten nur wenig und waren knapp und begehrt. Chrysanthemum ent wickelten sich, ebenfalls durch die Witterungsverhält nisse beeinflusst, sehr spät und hatten stellenweise während der Kulturperiode vielfach durch Pilzbiidung und auch durch kleine Käfer, welche die Knospen bildung bei einzelnen Sorten fast vollständig zerstör ten, sehr zu leiden, so dass gute Blumen zu Anfang der Saison aussergewöhnlich knapp waren und hohe Preise erzielten, später aber, namentlich zum Aller heiligenfeste, wieder durch den starken Import aus dem Süden zu niedrigen Preisen verkauft wurden. Auch drängte das zahlreiche künstliche, wie präpa rierte Kranzmaterial die frischen Blumen zu dieser Zeit in den Hintergrund; dazu trat die empfindliche Konkurrenz der Privafgärtnereien, die z. B. Cyclamen- Blüten die 100 Stück zu 1 Mark angeboten haben sollen, und weiter kamen hinzu die in Cöln tagtäglich im Herbst stattfindenden Auktionen von importierten französischen und italienischen Schnittblumen, wodurch frische Ware je nach Vorrat und Nachfrage zum Nachteil der Schnittblumenzüchter und Blumenge schäftsinhaber zu meist niedrigen Preisen in die Hände der Hausierer und Strassenhändler gelangt. Die Blumenbinderei ist stets von Gelegen heitsbedürfnissen abhängig und bewegt sich in ge wohnter und befriedigender Weise; am Oberrheine zeigte sich bei Gelegenheit des Kaiserbesuches für wenige Tage eine erhöhte Beschäftigung. Durch die lang anhaltende kühle und feuchte Witterung, die ein Versenden und Pflanzen bis in den den Mai ermöglichte, gestaltete sich das Geschäft in Baumschulerzeugnissen aussergewöhnlich leb haft. Fertige, gute Ware in hochstämmigen Aepfeln, Birnen, Kirschen und Pfirsichen, Aepfel-Pyramiden, Aepfel- und Birnen-Palmetten, Pfirsich- und Sauer- kirschen-Spalieren, wie auch hochstämmige Johannis- und Stachelbeeren gingen glatt ab. Wenig verlangt wurden hochstämmige Zwetschen und Pflaumen, Birn-Pyramiden und Kordons. Beerenobst in Strauch form ist nicht mehr lohnend, weil es besonders im Vorgebirge aus Ausläufern in Unmassen herangezogen und zu sehr niedrigen Preisen angeboten wird. In Ziersträuchern war die Nachfrage sehr rege, und sie erzielten auch etwas bessere Preise als in den Vorjahren. Hochstämmige Kugelakazien waren zeitig geräumt, die Nachfrage nach andern Allee- und Zier bäumen liess jedoch stellenweise viel zu wünschen übrig. Das Geschäft in Nadelhölzern konnte als befriedigend bezeichnet werden, jedoch soll die unge hemmte Einfuhr aus Holland und Belgien den eignen Kulturen hierin eine derartige grosse Konkurrenz be reiten, dass die erzielten Preise den Aufwendungen an Arbeit und Kosten nicht mehr entsprechen. Dass die heimischen Nadelhölzer denen des Auslandes an Schönheit nicht nachstehen, beweisen die herrlichen Bestände unserer Baumschulen; dass sie diesen aber auch in Bezug auf das Anwachsen und üppigere Weitergedeihen bei weitem überlegen sind, wird leider wenig berücksichtigt. In hochstämmigen und zum Teil auch nied rigen Rosen machte sich eine gewisse Ueberpro duktion bemerkbar, so dass, trotzdem stellenweise sehr billig verkauft wurde, eine bedeutende Menge guter Ware unverkauft blieb. Eine Reihe milder Winter, in denen Verluste an Rosen nicht eintraten, dazu eine den jährlichen Bedarf bei weitem über steigende Anpflanzung von Wildlingsstämmen zur Ve edlung tragen hieran die Schuld. Auch die ameri kanischen Aufträge liessen in diesem Jahre sehr zu wünschen übrig, wenn schon zu erwarten ist, dass sich demnächst dorthin für deutsche Rosen ein gutes Absatzgebiet erschliessen dürfte. Ebenso war Russ land durch den Krieg und die inneren Wirren auch für andere gärtnerische Erzeugnisse ein schlechter Abnehmer. „Crimson Rambler“ wurde in 2 m hohen Stämmen stark gefragt und gut bezahlt. In niedrigen Rosen konzentrierte sich die Nachfrage hauptsächlich auf beste und reichblühende Treib- und Schnittrosen sorten, insbesondere wieder „Kaiserin Auguste Viktoria", „Caroline Testout“ und auch „Frau Carl Druschki“, die angemessene Preise erzielten. In Gruppenrosen wurden ausnahmsweise viel „Bengal“ und „Polyantha“ verlangt; eine ausserordentlich starke Nachfrage er ging aus dem Auslande nach der neuen „Mad. Nor bert Levavasseur", so dass die Bestände schon früh zeitig bei hohen Preisen geräumt wurden. Obst gab es fast in der ganzen Provinz wenig; nur strichweise fanden sich gut behangene Bäume. Durch den reichen Behang und die Trockenheit 1904 konnten sich nur wenige Fruchtknospen bilden; dann trat das Ungeziefer im Frühjahr sehr stark auf; ferner beraubte die Goldafterraupe viele Bäume gänzlich der Blätter, auch Blattläuse richteten sehr grossen Schaden an; die Blutlaus scheint glücklicherweise nicht mehr allzustark aufzutreten. Dort, wo die Bäume gut gedüngt, gepflegt, Pilze und Ungeziefer reentzeitig bekämpft und die richtigen Sorten in guter Lage und gutem Boden angepflanzt sind, darf man sich fast alljährlich eines lohnenden Ertrages erfreuen ; stehen die Obstbäume jedoch in schlechtem Boden und bleiben sie sich selbst überlassen, so ist an einen Gewinn durch Obstzucht nicht zu denken. Von Aepfeln waren die früheren Sorten grösstenteils gut behangen, spatere Sorten, äusser Wintergoldparmäne, hauen wenig; daher konnten gut sortierte Aepfel in guter Qualität bei regster Nachfrage zu hohen Preisen ab gesetzt werden. Der deutsche Apfel wird, wenn er auch etwas höher bezahlt werden muss, dem ameri kanischen stets vorgezogen bleiben, da er den letzteren an Geschmack und Nährwert bei weitem übertrifft. Leider versteht man es in Deutschland noch nicht überall, das Obst gewissenhaft zu sortieren und es in passender und zweckentsprechender Packung an zubieten. Birnen brachten nur eine geringe und mitt lere Ernte. Die Birntrauermücke befiel die Bäume während der Blüte in mancher Gegend sehr stark und vernichtet den ganzen Ansatz. Im Handel wird die Birne weniger gern g.kauft, wie der Apfel, auch fehlt es uns an guten späten Wintersorten. In Apri kosen war die Ernte schlecht. Pfirsiche brachten eine mittlere Ernte und wurden gut bezahlt. In Kirschen, Pflaumen, Reineclauden und Mirabellen war der Ertrag kaum nennenswert; die Früchte faulten schon, ehe sie reif wurden. Johannis-, Stachel- und Himbeeren brachten bei zufriedenstellenden Preisen einen mittleren Ertrag. Bei Johannis- und Stachel beeren traten verschiedene Pilze auf, welche einen viel zu frühen Laubfall bewirkten, wodurch die Aus bildung des Holzes und der Fruchtknospenbildung sehr beeinträchtigt wurde. Die Raupe der Stachel beerblattwespe trat ebenfalls stark auf, liess sich je doch durch Bespritzen mit Kupferkalkbrühe sehr leicht bekämpfen. Das Ergebnis der Erdbeerernte ist selten so schlecht gewesen, wie in 1905. Durch die Dürre in 1904 hatten die Pflanzen sehr gelitten, und so waren nur wenige Blütenknospen vorhanden, und diese wenigen wurden dann noch während der Blüte von dem Erdbeerstecher abgestochen. Viele Felder wurden schon während der Blütezeit umge ackert, um das Land durch Bepflanzen mit Kartoffeln und Gemüse wenigstens einigermassen nutzbar zu machen. Trotz der geringen Zufuhr blieb der Preis ein mässiger. Gemüse gab es in Hülle und Fülle, und die Märkte waren durchweg derart g reich beschickt, dass die Preise darunter litten. Dazu kam noch die aus ländische Zufuhr, die den Preis noch mehr drücken half. Die Kultur der Treibsalate ist der sehr ge drückten Preise wegen kaum noch lohnend. Die Zufuhr aus Südfrankreich und Italien ist zu bedeutend geworden. Genau so stand es auch mit Treibgurken, die trotz niedrigster Preise nicht abgesetzt werden konnten. Freiland-Salate und Endivien gediehen sehr gut, ebenso Rot- und Weisskohl, Worsing und Kohl rabi; infolge des starken Angebots blieben aber die Preise niedrig. Frühe und späte Erbsen brachten bei zufriedenstellenden Preisen grosse Erträge. Bohnen gab es in solchen Unmengen, dass bei dem Preise von 3—5 Mk. für den Zentner kaum der Pflückerlohn zu decken war; viele Züchter des Vorgebirgs zogen es daher vor, sämtliche Schoten hängen und zu Samen reifen zu lassen, so dass auch für letztere nunmehr das Angebot sehr gross und der Preis sehr gefallen ist. Sellerie brachte schöne Knollen und konnte zu mässigen Preisen abgesetzt werden. Allenthalben tritt bei diesem Gewächs eine gefährliche Blattkrank heit auf, welche öfters die ganze Ernte in Frage stellt. Bei zufriedenstellendem Preise gab es ebenfalls reichliche Zwiebeln in schöner Ware. Schwarzwurzeln und Möhren gediehen sehr gut, erstere sind immer gesucht und wurden gern gekauft, doch ist es kein besonderer Artikel, und echte Samen sind sehr teuer. Im Berichtsjahre war die Tätigkeit in der Landschafts gärtnerei nicht sehr günstig und beschränkte sich hauptsächlich auf die Instandhaltung der vorhandenen Gärten. Die Baulust zur Ausführung grösserer hen- schaftlicher Villen und Landhäuser mit grösseren Gärten stockte, wohl infolge der sich von Jahr zu Jahr steigernden Grund- und Bodenbewertung; hinzu kommt, wie bemerkt wird, die im letzten Jahre vor genommene Einschätzung aller Liegenschaften im Stadt- und Landbezirke zum Zwecke einer besonderen Steuererhebung, was nicht ohne Einfluss auf den Verkauf umfangreicher Parzellen für Aufbau grösserer Herrschaftshäuser mit den dazu gehörigen ausgedehnten Gartenanlagen geblieben sein dürfte. Besonders ge klagt wird über die unlautere Konkurrenz gewisser Versandgeschäfte, die durch ihre, mit prunkhalten Abbildungen in Szene gesetzten Reklamen in den Tagesblättern zum Kaufe anzulocken suchen. Es sei u bedauern, dass das Publikum noch immer sich verleiten lasse, zu eigenem Schaden auf derartige An zeigen hin Bestellungen zu machen. Es wird berichtet, dass an einem einzigen Tage des November in Bonn die Annahme von 32 Sendungen eines solchen Ver sandgeschäftes verweigert wurde. Dresden. Unser langjähriger Rottwerndorfer Bericht erstatter hat auch für das Jahr 1905 wenig Erfreuliches über die Obsternte zu berichten. Die Apfelernte be trug nur etwa 5% einer vollen Ernte. Sie hatte ins besondere unter Stürmen und tierischen Schädlingen zu leiden. Infolge des kühlen Frühjahrs war die Blüte spät eingetreten, die Junihitze bewirkte dann eine verfrühte Reife und somit geringe Haltbarkeit der Früchte. Birnen ergaben eine knappe Mittel ernte; nur Mosfbirnen trugen gut. Süsskirschen wurden so reichlich geerntet, wie es hach den Er fahrungen unseres Berichterstatters noch nie der Fall gewesen sei. Sie dürften bis zu 125% einer vollen Ernte gebracht haben. Auch der Ansatz der Sauer kirschen und Weichsein war gut. Allerdings wurde die Kirschenernte gegen Schluss durch regnerische Witterung beeinträchtigt. Pflaumen trugen sehr gut, die Walnussernte war mittel. Der Geschäftsgang in der Baumschule unseres Berichterstatters war im Frühjahre recht gut, da die anhaltend kühle Witterung den Trieb der Bäume zurückhielt. Das Herbstgeschäft war weniger lebhaft, weil die Landwirte zu lange Zeit zur Ernte und zur Bestellung der Felder gebrauchten. Käufer grösserer Posten verlangten vielfach langen Wechselkredit. Die Arbeiterverhältnisse blieben unverändert. Nach Dresdener Berichten über den Gross handel mit Obst wurden infolge der vorstehend erwähnten geringen inländischen Ernte, die besonders bei besseren Sorten empfindlich war, beträchtliche Mengen frischer Aepfel von auswärts, von Steier mark, Ungarn, Tirol und Amerika bezogen. Nament lich die ungarische Ernte wird als reichlich und guA bezeichnet. Da der Markt mit Ware nicht überlaste war, wurden bessere Preise erzielt. Am meisten wurde wiederum für amerikanische Aepfel gezahlt Das Geschäft mit Galizien litt unter der Unzuverläs sigkeit der dortigen Ablader. Im allgemeinen wird hinsichtlich des Handels mit ausländischem Obst darüber geklagt, dass die Kundschaft mehr auf den billigen Preis als auf die Güte der Ware achtet. Daran sei zum Teil die allgemeine Geldknappheit, aper auch der Wettbewerb der Warenhäuser schuld. Ein anderer Dresdener Bericht hebt besonders die : Schwierigkeiten für die Einfuhr amerikanischer Früchte (frischer und getrockneter) hervor. Der schlechte Ausfall der amerikanischen Ernte habe den Zusammen bruch einer grösseren Hamburger Firma herbeigeführt und mehrere angesehene amerikanische Fruchtaus- iuhrfirmen äusser stand gesetzt, ihren Lieferungsver pflichtungen nachzukommen. Bedauerlich sei, dass die deutschen Ein.uhrfirmen in Amerika mang Ihaften ; Schutz geniessen. Sie seien gezwungen, die Ware Kasse gegen Dokumente zu kaufen; und da bei ge stiegenen Preisen viele amerikanische Ablader schleche Ware verladen, müsse gutes Geld für minderwertg Lieferungen bezahlt werden. Ersatzansprüche ande Ablader haben in Amerika wenig Aussicht auf Er Frische Pflaumen und Aprikosen blieben ku soweit gute Ware in Betracht kam. Gemüse. Die Lage des Geschäftes in Blume kohl, der aus Italien bezogen wurde, war nach Drs ner Mitteilungen in der ersten Hälfte des Berichs jahres nicht ungünstig. Die Preise schwankten ziem lich stark. Ausländische Zwiebeln liessen ein mittleres Geschält zu. Abgesehen von einigen Preistreibereien waren befriedigende Ergebnisse zu erzielen. Blumenhandel. Nach den Berichten mehrerer Dresdner Firmen war die Lage des Blumenhandels nach wie vor unbefriedigend. Soweit sich grösserer Umsatz erzielen liess, wuchsen auch die Kosten, be sonders die Lohnausgaben. Die Preise für B ndereien waren im allgemeinen nicht hoch, ebensowenig die Preise, die der Händler an den Gärtner zu zahlen hatte. Nur in den Monaten Januar und Februar wurden infolge der im Süden aufgetretenen Frostschäden teils mittlere, teils gute Preise für geschnittene Blumen erzielt. Da aus dem Süden nur geringe Mengen ge liefert werden konnten, litten deutsche Schnittblume.’ wenigstens vorübergehend nicht unter d m Preisdrucke, den sonst die zollfreie Einfuhr verursacht. Es habe sich dabei abermals gezeigt, dass die einheimische Gärtnerei den Blumenbedarf dauernd decken könnte, wenn sie einigen Zollschutz genösse. Wie bisher, wurden langgestielte Blumen bevorzugt, besonders Flieder, Nelken, hiesige Rosen, Narzissen und Mi- blumen. Die einheimischen Veilchen wurden ihres Wohlgeruches wegen lieber als die ausländischen ge kauft. Präparierte Cycaswedel erfuhren einen Preis aufschlag, der infolge des hohen Zolles (250 Mk. für 100 ki-) weiter steigen dürfte. Ein Bericht bezeichnet den Bedarf an Schnittblumen und Trauerbindereien als gut. Blühende Pflanzen und Blumenschmuck für Festlichkeiten, Jubiläumsgaben und dergleichen fanden weniger Absatz. Die Dresdner Bindereien leiden darunter, dass es verboten ist, in den Hoftheatern Blumen auf die Bühne zu reichen (vgl. vorigen Be richt). Abermals wird über den Wettbewerb der Blumenhändler auf dem Altmarkte geklagt. Hinsicht- Ich der Arbeiterverhältnisse wird das Verbot der An fertigung von Bindereien an den Sonntagen während der Kirchzeit als sehr nachteilig bezeichnet, da infolge dessen die früh in den Gärtnereien geschnittenen Blumen für den Verkauf nicht zurecht gemacht werden können. Die Ausbildung der „gelernten' Blumenbinderinnen sei oft sehr mangelhaft und stehe zu den hohen Lohnforderungen in keinem Verhältnis DieZahlungsverhältnisse waren nach einem Berichte gut
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