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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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frei sind. Anderseits können auch von Böhmen aus Preiselbeeren in die deutschen Grenzbe zirke eingeführt werden, ohne dass Abgaben zu entrichten sind. Wenn ferner ein Handels gärtner Grund und Boden jenseits der Grenz gebiete bewirtschaftet, so kann er Geräte, Säme reien etc. zollfrei nach Oesterreich schaffen, ebenso die Ernte hinüber nach Deutschland führen. Dieser Durchgangsverkehr, der trotz dem der Kontrolle der Grenzbeamten unterliegt, soll möglichst ungehindert stattfinden, soweit nicht Schutzmassregeln zu berücksichtigen sind, wie sie beispielsweise das internationale Reb lausgesetz, sowie die Bestimmung wegen Ein schleppung des Koloradokäfers etc. vorschreiben. — Auf die frachtfreie Beförderung von Wärme- und Kälteschutzmitteln möchten wir wiederholt unsere Leser aufmerk sam machen und empfehlen diese Vorteile auch für gärtnerische Produkte, wie z. B. frische Blumen, Schnittgrün, Eismaiblumenkeime, Eis lilien, Eisspiraeen etc., besonders wenn letztere weit reisen, in Anspruch zu nehmen. Diese Schutzmittel sind im Gewicht bis zu 5 Prozent der Ladung frachtfrei. — Die wichtigsten Ausfuhrartikel der Mandschurei sind in den letzten Jahren Bohnen und Bohnenkuchen gewesen. Während des russisch-japanischen Krieges sollen nach einer Mitteilung der „Nachrichten für Handel und Industrie“ grosse Mengen Bohnenbrote von den Russen verbraucht worden sein, während sie mit den sogenannten Bohnenkuchen ihre Pferde fütterten oder letztere mit Oel getränkt in holzarmen Gegenden als Feuerungsmaterial benutzten. Aus der Mandschurei wurden im Jahre 1902—1903 durchschnittlich an Bohnen und Bohnenkuchen je für 24 Millionen Mark exportiert, wobei China und Japan die Haupt abnehmer waren. Der bereits schon erwähnte Krieg hat auch diesen Export in den darauf folgenden Jahren sehr geschädigt, da in vielen Teilen der Provinz infolge der Anwesenheit der grossen russischen Heere weder gesät noch geerntet wurde. Ohne Zweifel wird auch die sem wichtigsten Exportartikel für die nächste Zeit wieder grössere Aufmerksamkeit zugewendet werden. — Die Obst- und Gemüseernten in Ungarn versprechen in diesem Jahre beson ders reich auszufallen. Äusser von Pflaumen wird in Birnen und Aepfeln ein Resultat er wartet, welches alle bisher erzielten Obsternten bei weitem übersteigt. Der Exporthandel nimmt bereits jetzt schon einen bedeutenden Umfang an, so werden seit dem 5. Juli von Kecskemet täglich 80 bis 100 Waggons Gurken verschickt, die grösstenteils nach Deutschland gehen. Wenn auch für viele Artikel ein bedeutender Preis rückgang zu erwarten ist, so rechnet man doch darauf in Obst und Gemüse gegenüber dem günstigen Vorjahre ein Mehr von etwa 20 Mil lionen Kronen zu erzielen. — Zum Schutz der französischen Konserven-Industrie,worunterausser Fisch-, besonders Gemüse- und Obstkonserven ver standen werden, nahm kürzlich, wie die „Konser venzeitung“ berichtet, die französische Kammer und auch der Senat den Gesetzentwurf an. Es werden darin die Angabe des Ursprungslandes und zu welchem Zweck die Konserven ein geführt werden, verlangt. Die Bezeichnung des Ursprungslandes muss in wenigstens 4 mm grossen Buchstaben gut sichtbar angebracht sein und auch auf der Emballage, den Kisten etc. stehen. Wer das Ursprungsland entfernt oder überklebt oder einen französischen Fabrikations ort etc. zur Täuschung anbringt, wird mit 100 bis 2000 Franks bestraft. — Deutsches Obst in Frankreich. Die bei Ihringen am Kaiserstuhl in Baden geernteten Kirschen, wobei insgesamt 5600 Körbe ein Korb zu 50 Pfund gerechnet, zum Versanc gelangten, erzielten in diesem Jahre ausser gewöhnlich gute Preise, die nicht unter 36 Mk. pro 100 kg heruntergingen. Wie wir erfahren, wird der weitaus grösste Teil dieser Kirschen vom Kaiserstuhl nach Frankreich, d. h. nach Paris geliefert, woselbst diese Frucht sich besonderer Bevorzugung erfreut. — Die Führung von Postannahme- Büchern ist jedem Landbriefträger und jedem Posthilfsstelleninhaber vorgeschrieben. Es steht den Aufliefernden frei, die Eintragungen selbst zu bewirken oder sich von der richtigen, sach gemässen Eintragung zu überzeugen. „Der Reichsanzeiger“ macht mit der ausdrücklichen Bemerkung hierauf aufmerksam, dass erst bei erfolgter Eintragung die Haftpflicht der Post verwaltung in Kraft tritt, da erst dadurch die nachweisbare Uebergabe der Sendungen fest gestellt werden kann. — Zwei neue Verkehrsanstalten in Afrika. Sowohl in Porto Seguro (Togo) wie in B i p i n d i h o f, im Schutzgebiet Kamerun, sind Postagenfuranstalten errichtet. Im ersten Falle ist ein Telegraphenbetrieb, sowie eine Paket-, Zeitungs- und Postanweisungsdienst stelle damit verbunden, während im letzteren Falle nur gewöhnliche und Einschreibebriefe angenommen werden. — Nach der Kapkolonie bestimmte Preislisten, Geschäftskataloge etc. sind nach einer Bekanntmachung der dortigen Post verwaltung zollpflichtig, und zwar beträgt der Zoll 25% des Wertes oder 2 d für jedes eng lische Pfund. Ausserdem wird für jede Sendung eine Zollgebühr von 6 d erhoben. Von dieser Steuer sind Zeitungen und Zeitschriften aus genommen, dagegen unterliegen ihr äusser obengenannten Preislisten und Geschäftskatalogen alle Gegenstände zu Anpreisungszwecken. Rechtspflege. — Das tägliche „Antreten“ gehört nicht zu den Obliegenheiten eines Gehilfen. Wenn in einem kaufmännisch be triebenen Gärtnereigeschäft im Kontor Handlungs gehilfen beschäftigt werden, und es wird einem solchen mit der Weisung gekündigt, dass er bis zum Austritt den Gehalt fortgezahlt be komme, aber vorläufig keine Dienste weiter zu leisten habe, so darf dabei nicht als Be dingung gesetzt werden, dass er sich täglich im Geschäft melden und nachfragen soll, ob es etwas für ihn zu tun gibt. Das Kaufmanns gericht Mannheim hat dem Angestellten, der sich weigerte, das zu tun, Recht gegeben und ausgesprochen, dass es einem Angestellten nicht zugemutet werden könne, jeden Tag bis zum Ablauf des Vertrages auf dem Kontor anzu treten, ohne dass er weiter beschäftigt werde. — Erkrankung eines Angestellten vor dem Dienstantritt. Wenn ein Ange stellter in eine unverschuldete Krankheit ver fällt und deshalb seinen Posten nicht rechtzeitig antreten kann, so stehen ihm dieselben An sprüche zur Seite, die das Gesetz demjenigen zuerkennt, der im Berufe des bereits begonnenen Dienstverhältnisses erkrankt und dadurch genötigt wird, seine Dienstleistungen zeitweilig zu unter brechen. Es kommt also nicht darauf an, dass die Tätigkeit in der neuen Stellung bereits auf genommen ist. Wenn beispielsweise ein Gärtner einen Gehilfen für den 1. Juli annimmt und derselbe erkrankt am 30. Juni, und kann des halb erst am 5. Juli antreten, so muss ihm trotzdem der Lohn auch für die Tage vom 1. bis 4. Juli bezahlt werden, wenn er nur kein Verschulden hierbei daran hat. Warnungstafel. — Abermals eine Warnung vor Schwindel-Ausstellungen. In dem Jahres bericht der Handelskammer zu Rostock wird zu diesem auch von uns oft behandelten Thema folgendes ausgeführt: In neuerer Zeit sind wieder zahlreiche Fälle von Medaillenschwindel aus Anlass privater, namentlich im Auslande veranstalteter Ausstellungen, vorgekommen. Von berufsmässigen Agenten, die für ihre Person ausschliesslich oder vornehmlich Erwerbszwecke verfolgen, werden Gewerbetreibende zur Be schickung von Ausstellungen zu veranlassen gesucht, denen keinerlei allgemeinere Bedeutung beizumessen ist. Die Gewerbetreibenden müssen sich verpflichten, die Ausstellung zu beschicken und für die in Aussicht gestellte Auszeichnung — in der Regel eine goldene Medaille — einen hohen Geldbetrag (meistens mehrere hundert Mark) an diese Agenten zahlen, während der Agent auf jeden Ersatz von Kosten und Aus lagen für die übernommene Vertretung ver zichtet, wenn die versprochene Auszeichnung nicht verliehen wird. Die Kammer kann vor dem Treiben dieser Agenten nur eindringlich warnen, indem sie zugleich darauf hinweist, dass die öffentliche Reklame mit dem Besitze von Auszeichnungen, die von Veranstaltern schwindelhafter Ausstellungen gegen Entgelt verliehen sind, ohne dass ein ernsthafter Wett bewerb vor der Oeffentlichkeit vorausgegangen ist, den Tatbestand einer strafbaren Hand lung, insbesondere den des unlauteren Wettbewerbs, bilden kann. — Wir richten auch an die Leser unseres Blattes das Ersuchen, derartige Anerbieten auf alle Fälle abzulehnen, zumal auch, wenn solche Agenten nach Erhalt des Honorars nichts wieder von sich hören lassen, eine gerichliche Belangung und die Zurückerstattung der Beträge ganz unmöglich'ist. Vereine und Versammlungen. — Der Nassauische Landes-Obst- und Gartenbau-Verein hielt am 4. Juli eine Vorstandssitzung zu Limburg ab, zu welcher etwa 70 Mitglieder aus allen Teilen des Landes eingetroffen waren, auch das Ehren mitglied des Vereins, Landesökonomierat Goethe- Darmstadt nahm hieran teil. Der erste Vor sitzende, Professor Wortmann, welcher die Versammlung leitete, gab zunächst einige ge schäftliche Mitteilungen bekannt; aus der sodann anberaumten Wiederwahl des ersten Vorsitzen den ging Professor Wortmann einstimmig hervor. Landesobstbaulehrer Winkelmann- Geisenheim berichtete weiterhin über die „Neuauf stellung der Normalsortimente der verschiedenen Obstarten“, worüber ein vom Landesökonomie rat Goethe angefertigter Entwurf mit einer Karte vorlag, in welcher die verschiedenen Re gierungsbezirke eingeteilt werden. Alle Orte bezw. Gegenden mit gleichem Frühlingsanfang sind zu einer Zone vereinigt: mit Hilfe der Zweigvereine wurden dann die tragbarsten Sorten festgestellt, später vervollständigt und die letzteren werden den Zweigvereinen mit dem entsprechenden Kommentar wieder zugehen. Beklagt wird von Landesökonomierat Goethe die Feuchtigkeitsarmut der Lahnberge, wodurch die Tausende von angepflanzten Bäumen nur selten tragen und geringe Ernten bringen. Er tritt dafür ein, dass vor der Pflanzung eine sorgfältige Untersuchung über die Art des Bodens, die Tiefe der Humusschichten, die Feuchtigkeit etc. vorgenommen werde. Einen interessanten Vor trag hielt Garfeninspektor Junge-Geisenheim über: Die Taxation der Obstbäume. Nach seinen Ausführungen kommt hierbei zunächst das Alter, die Tragbarkeit und der Reingewinn in Frage. Ferner teilt er die Bäume in noch nicht trag bare und solche, die bereits Ernten bringen ein, wobei im letzteren Falle wiederum zu berück- sichtigen ist, ob der Baum erst wenige Jahre Ernten bringt oder auf der Höhe der Ertrags fähigkeit steht. Der Vortragende rechnet bei Neupflanzungen 4 Mk. durchschnittlich als Ent schädigungswert eines Obstbaumes, indem er den Baum selbst mit 1,50 Mark berechnet, für die Bodenvorbereitung und Düngung etc. eben falls 1,50 Mark annimmt und einen brauchbaren Pfahl, sowie die Pflanzung selbst mit 1 Mark ansetzt. Für die Ertragsberechnung älterer Bäume ist die Sorte, der Preis, welchen die Früchte erzielen und die Beschaffenheit des Baumes massgebend. Zur richtigen Rentenbe rechnung hielt er ferner eine ordnungsgemässe Buchführung nach dem über die Taxation der Obstbäume erschienenen Buch für durchaus notwendig. Die Ausführungen des Gartenin- inspektors Junge fanden allgemeinen Beifall und es schlossen sich hieran später, auf vor der Stadt belegenen Grundstücken Taxationen über verschiedene Obstbäume an, um auch praktisch die Vorschläge zu begründen. Verschiedene Anträge von seifen der Vorstandsmitglieder betrafen weiterhin die Vertilgung von Obst schädlingen, für welche noch mehr als bisher die Inanspruchnahme der Behörden für not wendig erachtet wird. Ferner wurde über Preisnotierung der Zentralstelle für Obstver- wertung in Frankfurt-Main und andere interne Angelegenheiten des Vereins beraten, welche für Fernstehende keinerlei Interesse haben. — Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staa ten hielt am 28. Juni unter Vorsitz des Schatz meisters J. F. Loock seine Jahresversammlung ab. Der vom Vorstande erstattete Jahresbericht wies 21 Ehrenmitglieder, 36 korrespondierende, 55 Vereine als korporative Mitglieder und 632 persönliche Mitglieder nach. Äusser einer Reihe von sehr interessanten Vorträgen, die im letzten Jahre gehalten wurden, unternahmen die Mit glieder in den Sommermonaten verschiedene Ausflüge. Das Gesamtvermögen des Vereins stellt sich auf 106099,87 Mk., ferner verfügt die Kaiser Wilhelm- und Augusta-Stiftung zur Unterstützung bedürftiger Gärtner über 13599,95 Mk. Sodann kam der Bericht auf die erweiterten und mit Ausstellungen verbun denen Monatsversammlungen zurück, die den ungeteilten Beifall aller Besucher gefunden haben. Auch der Kulturversuche auf dem städtischen Rieselfelde bei Blankenburg, der Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares, der städt ischen Fachschule für Gärtner und der deutschen Chrysanthemum-Ausstellung im November 1905 wird Erwähnung getan. Die hierauf erfolgte Vorstandswahl fand nach den Vorschlägen des Feldherr und grösste Eroberer des Altertums war, neu dürfte jedoch vielen sein, dass er auch als ein eifriger Förderer der Naturwissen schaften zu betrachten ist. Seine Armee war auf dem grossen Kriegszug gegen Persien und Indien von einer Anzahl der tüchtigsten Ge lehrten begleitet, die die damalige Zeit aufzu weisen hatte, deren Aufgabe es war, geo graphische und naturwissenschaftliche Beobach tungen zu machen und aufzuzeichen. Uns interessieren die botanischen Forschungen des Alexanderzuges, die von dem berühmtesten Ge lehrten des Altertums, von Theophrast, be arbeitet sind und die an das Tageslicht gezogen zu haben das Verdienst eines jungen Botanikers, namens Bretzl ist. Wir geben im folgenden das für unsere Leser Interessanteste nach einem Referat des Dr. F. Fed de, Schöneberg, über die Bretzelsche Arbeit wieder, das in der Zeitschrift „Aus der Natur“ niedergelegt ist Theophrast gibt da z. ß. eine anziehende Beschreibung der Mangroveformation des per sischen Golfs. Sch im per, der beste Kenner der südostasiatischen Küstenvegetation, erwähnt in seiner Pilanzengeographie nichts davon, trotz dem die englischen Seekarten im persischen Golf genau an den von Theophrast ge schilderten Stellen Mangrove angeben. Die drei Charakterpflanzen des Mangrovedickichts (R,hi- zophora, Avicennia und Aegiceras) werden ge nauestens beschrieben, ebenso auch deren Lebens weise. Weiterhin beobachteten bereits damals die Griechen den physiologischen Vorgang der Schlafbewegung an den Fiederblättchen von Tamarindus indica. Der indische Feigenbaum, der Banyan der Inder, fand durch Theophrast eine so glänzende Darstellung, dass sie von Bretzl den vorzüglichen Beschreibungen von Schimper und Engler an die Seite ge stellt wurde. Die ersten Vorboten der Tropen traten den Griechen auf ihrem Eroberungs zuge in Indien entgegen und zwar sind es die Lotosblume (Nelumbium speciosutn), das Bambusrohr und die Banane (Musa sapientum), deren Blätter, bezugnehmend auf den durch Wind eingerissenen Rand, Theophrast als „ähnlich den Schwungfedern des Sperlings“ be zeichnet, weiterhin beschreibt der griechische Gelehrte auch den Reis. Die Zitrone, heute ein fester Bestandteil der Mittelmeerflora, fanden die Griechen damals im alten Medien vor. An dieser Pflanze wurde zum erstenmal die Be deutung des Stempels für die Fruchtbildung klar erkannt, denn: „die Blüten, aus deren Mitte ein Stempel wächst, sind fruchtbar, die aber, welche keinen besitzen, unfruchtbar“. Die Ge schlechtlichkeit der Pflanzen lernten die Griechen allerdings erst an den zweihäusigen Blüten der Dattelpalme erkennen, deren künstliche Be fruchtung sie in den Oasen der Wüste vor nehmen sahen. Die Alexanderzüge führten auch zur Aufstellung zwei wichtiger pflanzengeo graphischer Gesetze, nämlich, dass sowohl nach Norden wie nach der Höhe zu die Tem peratur zurückgeht, das Klima rauher wird und damit auch der Pflanzenwuchs immer mehr ab nimmt. Die Sandwüsten von Belutschistan finden durch Theophrast eine eingehende und interessante Schilderung, die völlig überein stimmt mit der von Poschinger, dem ein zigen Forscher, der diese wenig bekannten Gegenden bereist hat. Die Stammsukkulente Euphorbia antiquorum, die Myrrhe (Balsamo- dendron mukul) und der Stinkasant (Scoro- dostna foetidum) sind die Pflanzen, die von Theophrast für diese Gegend beschrieben werden. — Aus dem Vorstehenden ergibt sich, dass im Altertum, besonders bei den Griechen der alexandrinischen Zeit, die Naturwissenschaften, so auch die Botanik, in Blüte stand und nur durch die Ungunst der Verhältnisse an einer gedeihlichen Weiterentwicklung gehindert wurden. — Samenverbreitung durch Wasser. Wasserpflanzen, sowie solche Arten, deren natürliche Standorte die Ufer von Gewässern bilden, sind bei der Verbreitung ihrer Samen in erster Linie auf das Wasser mit angewiesen. Die Früchte und Samen weisen dann auch ge wöhnlich eine Bauart oder Einrichtungen auf, durch welche die Verbreitung mittels Wasser strömungen ganz besonders gefördert wird. Teils besitzen die Früchte oder Samen beson dere Schwimmorgane, teils, und das ist der häufigere Fall, sind sie mit einem Schwimm gewebe umgeben, dessen Zellen lufthaltig sind und auch oft Luftlücken zwischen sich lassen, als Beispiele mögen die Früchte der Kokosnuss palme, sowie die Samen von Cycas circinalis angeführt sein. Manche Früchte und Samen, darunter auch solche, die sich sehr lange auf dem Wasser halten, entbehren besonderer Vor richtungen, dafür besitzen sie jedoch zwischen Fruchtschale und Samen bezw. Samenschale und Samenkern einen luftführenden und wasser dichten Raum. Die tropische Flora des Meeres strandes ist reich an Pflanzenarten, deren Früchte oder Samen schwimmfähig ausgerüstet sind. Bereits Linne fand an der norwegischen Küste Früchte und Samen angespült, die Arten ent stammten, die dem tropischen Amerika ange hörten und jedenfalls durch den Golfstrom von ihrer Heimat so weit entführt waren. Neuere Forscher, wie Treub, Hemsley und A. F. W. Schimper haben durch Beobachtungen die Bedeutung der Meeresströmungen für die Be siedelung von Inseln und Küsten genügend klar gelegt. Die Meerstrandsflora weist eine grosse Anzahl von Arten auf, die weit ver breitet sind und ihr ausgedehntes Vorkommen nur dem Wasser verdanken. Diese Verbreitung von Pflanzenarten durch Meeresströmungen ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Besiedelung von Küsten und Inseln, wie Treub, der Direktor des berühmten botanischen Gartens zu Buitenzorg auf Java, dies an den infolge der im Jahre 1883 stattgehabten Eruption völlig pflanzenleer gewordenen Inseln der Kra katau-Gruppe nachzuweisen imstande war, da bereits drei Jahre nach der Katastrophe ver schiedene Pflanzen, deren Samen nur durch die Meereströmung dorthin gelangt sein konnten, sich angesiedelt hatten. — Zum Konservieren von Obst und Gemüse macht der Anstaltsgärtner Blaser in Geisenheim in den „Geisenheimer Mitteil ungen über Obst- und Gartenbau“ darauf auf merksam, dass nur infolge von unrichtigem Sterilisieren so viele derartige Produkte ver derben. Er empfiehlt genaueste Beachtung der Rezepte, und vor allen Dingen sollte das Wasser nicht nur kochen, sondern die Konserven selbst müssen 15 Minuten in Wallung bleiben und dann gut verschlossen werden, damit die im Wasser und in der Luft vorhandenen Bak terien unbedingt abgetötet werden. Der Ver fasser macht darauf aufmerksam, dass bei ober flächlicher Abkochung die Zersetzungs- und Qärungserreger weiter bestehen und sich Gase entwickeln, die auf die Haltbarkeit der Konserven von höchst nachteiligem Einfluss sind. Die von Garteninspektor Junge in der Lehranstalt zu Geisenheim angestellten Versuche zeigten, wie verschieden die Temperatur im Wasser sowie in den Gläsern, Krügen oder Büchsen ist. Es gewinnt den Anschein, dass Büchsen und Gläser am weitesten der Temperatur des Wassers nahe kommen, wogegen Krüge mehr differieren. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es sehr viel auf die Stärke des Metalls bez. des Steinguts ankommen. Notwendig wird es aber unbedingt sein, die Temperatur sowohl des Wassers, wie auch des Inhalts der Konservengefässe öfters zu kontrollieren und das Sterilisieren mit grösster Sorgfalt auszuführen.
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