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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
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Band
Band 8.1906
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- Der Handelsgärtner
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Kultur. — Deutzia crenata. So schön wie die Deutzien zweifellos sind, wird im „Gard. Chro- nicle" berichtet, gehören sie doch zu denjenigen Sträuchern, die am meisten enttäuschen. Der Grund liegt darin, dass die Blüten fast immer durch Spätfröste vernichtet werden. Die Mehr zahl der Deutzien-Arten beginnen ihren Trieb schnell bei Eintritt von warmem Wetter, wie man es oft im zeitigen Frühjahr zu verzeichnen hat und wenn dann späte Fröste Ende April und Anfang Mai eintreten, fallen die schon entwickelten Blütenknospen diesen zum Opfer. Deutzia crenata bildet indessen eine Ausnahme, denn von allen Arten ist sie am meisten wider standsfähig, obwohl sie auch nicht immer dem Schicksal der anderen entgeht. Es war die erste Deutzie, die eingeführt wurde, indem sie schon vor 80 Jahren von Japan nach Europa gebracht worden ist. Seit jener Zeit war sie auch die verbreitetste aller Arten, vielfach wurde sie aber auch unter dem Namen D. scabra kultiviert. Der erste Fehler wurde, wie es scheint, im „Botanical Register“ gemacht, wo sie unter dem erwähnten Namen figuriert. Glücklicherweise wurde aber die echte D. scabra, die von D. crenata wesentlich verschieden ist, vor einigen Jahren vom botanischen Garten in Darmstadt aus verbreitet. Sie befindet sich seit mehreren Jahren in Kew und in den Baumschulen von Vilmorin-Paris in Kultur. Deutzia crenata ist ein Strauch von ungefähr 2—21/2 m Höhe und bildet eine dichte Ver zweigung von geraden Trieben. Die Blätter sind ovallanzettlich, 9—12 cm lang, von tief grüner Farbe, fein gezähnt und von eigentüm lich rauher Textur. Die Blumen erscheinen in geraden Trauben und entwickeln sich in einem guten Jahr in solcher Fülle, dass diese Art zu den schönsten im Juni blühenden Blüten sträuchern zählt. Es gibt einfache und gefüllte Blumen, da die Blumen sehr variieren. D. cre nata var. Watereri ist eine einfach blühende Form und vielleicht auch die beste und dank barste. Die Blüte ist gross, auf der Innenseite sind die Petalen weiss, auf der Aussenseite da gegen rosalila getönt. Die gefüllten Formen wie Wellsi, Pride oj Rochester sind auf der Aussenseite der Petalen entweder reinweiss oder rosapurpur gefärbt, alle sind sehr schön. Weniger empfehlenswert sind dagegen die buntblättrigen Formen. Am besten gedeihen diese Deutzien in einem guten, lehmigen Boden. Handelsnachrichten. Handelskammer-Berichte über den deutschen Gartenbau 1905. Merseburg. Kunstgärtnerei und Blumenhandel. Das Geschäft im Blumenhandel und in der Kunst gärtnerei zeigte nicht den grossen Aufschwung, wel cher erwartet wurde. Die Einkaufspreise der Blumen waren während des grösseren Teiles des Jahres hoch, die erhöhten Verkaufspreise aber konnten die Schmä lerung des Verdienstes nicht ausgleichen. Die wich tigsten Geschäftszeiten vor dem Totensonntag, vor Weihnachten und vor Neujahr verliefen nicht günstig. Die Blumenpreise waren im Anfang des Jahres hoch und das trockene Frühjahr rief ein weiteres fort währendes Steigen derselben hervor. Die deutsche Gärtnerei litt noch unter den Folgen der grossen Trockenheit des Jahres 1904 und konnte teilweise nicht mit der gleichen Menge Schnittblumen und Topf pflanzen auf den Markt treten wie in anderen Jahren. Das Ausland machte sich dies zu nutze und die Preise zogen bedeutend an. Da ein in Italien auftretender Frost die ganze zweite Rosenernte vernichtete, waren fast sechs Wochen Rosen nur zu sehr hohem Preise zu erlangen, und erst der Flor der deutschen Treib rosen machte dieser Not ein Ende. Der Bedarf im Blumengeschäft war ziemlich lebhaft, doch war der Verdienst durch die hohen Preise der Schnittblumen gering. Im späteren Verlaufe des Jahres setzte sehr feuchtes Wetter ein und brachte hauptsächlich viel deutsche Freilandschnittblumen, weit mehr als im Vor jahre, und der Verdienst hob sich etwas durch billige Einkaufspreise. Im Herbst litt durch grosse Feuchtig keit wiederum die deutsche Gärtnerei, hauptsächlich trat dies bei Chrysanthemum zutage und hatten die Züchter grossen Ausfall, da die Chrysanthemen so wenig Knospen angesetzt hatten, dass ein allgemeiner Mangel in Kranzblumen eintrat und zum Totenfest nicht annähernd so viel Chrysanthemumblumen ver arbeitet werden konnten wie in anderen Jahren. Die Preise für gute Blumen waren deshalb sehr hoch. Auch die grossen Schaublumen-Chrysanthemum litten sehr durch die Feuchtigkeit und brachten vielfach Züchtern und Händlern Schaden durch schlechte Halt barkeit der Blumen. Das Geschäft für das Totenfest war im allgemeinen nicht günstig, es wurden nicht mehr so gute Preise wie in früheren Jahren für Kränze usw. gezahlt, wohl eine Folge der stark an wachsenden Konkurrenz im Blumengeschäft. In den Wintermonaten machte sich, stärker noch als in früheren Jahren, eine allgemeine Preissteigerung der aus Italien und Frankreich eingeführten Schnittblumen geltend, da die ausländischen Blumenversandgeschäfte die Blumenmärkte beherrschen und durch Aufkauf des Marktes die Preise fortgesetzt hoch halten. Der Schluss des Jahres im Weihnachts- und Neujahrs geschäft brachte dem Blumenhandel noch einen Aus fall. Es werden hier nur während der letzten zwei bis drei Tage vor Weihnachten Umsätze erzielt und drei Wochen vor Weihnachten liegt das Geschäft noch vollständig still. Da nun der heilige Abend auf einen Sonntag fiel, musste das Geschäft schon um 7 Uhr abends geschlossen werden, wo sonst bis 10 Uhr verkauft wurde. Noch empfindlicher war der Ausfall am Silvester, da trotz aller Bemühungen der Geschäftsinhaber (bei Polizei und Regierung in Merse burg) die Läden schon mittags um 2 Uhr geschlossen werder mussten. Bromberg. Sämereien. Das diesjährige Samengeschäft kann als ein recht günstiges bezeichnet werden. Durch die anhaltende Dürre im vergangenen Sommer batten die Felder stark gelitten und es fanden deshalb sowohl im Herbst wie im Frühjahr stärkere Aussaaten statt, um einem Futtermangel vorzubeugen. Die Konjunktur setzte bereits im Herbst 1904 ein und hielt für die meisten Artikel auch im Frühjahr an; namentlich waren Seradella, Rotklee, Inkarnatklee, Schwedischer Klee, Wicken, Lupinen, Buchweizen sowie Runkelrüben andauernd gefragt. Eine beson ders grosse Ernte, auch qualitativ, war in Weissklee erzielt worden. Die Preise für diese Saat gingen täglich zurück, so dass sie einen selten niedrigen Stand erreichten. Die grossen Vorräte wurden zu Spekulationszwecken willig aufgenommen, so dass bei Schluss der Saison fast alles in festen Händen war. Ein besonders grosser Bedarf war in Grassamen zu decken, da die Melioration und Kultur der Wiesen immer mehr an Umfang gewinnt. Die Vorräte in besseren Kulturgräsern sind fast überall geräumt. Ein grosses Geschäft wurde dieses Jahr in Runkeln und Möhren gemacht, auch für diese Artikel gingen die Preise, namentlich zum Schluss der Saison, höher; es dürften auch hierin alle Vorräte geräumt sein. Die in früheren Jahren im Herbst einsetzende Spekulation in Kleesaaten blieb dieses Mal aus, weil die Ernte ergebnisse dieser Artikel sich in keiner Weise über sehen liessen. Kunst- und Handelsgärtnerei. Der geschäft liche Aufschwung des Vorjahres hat auch 1905 an gehalten und weitere Fortschritte gemacht, so dass dieses Jahr im allgemeinen als ein gutes Geschäfts jahr bezeichnet werden kann. Der regnerische Sommer und Herbst wirkte aber sehr nachteilig auf die Früchte der Obstbäume und auf die Holzreife dieser Bäume und Sträucher. Das Obst verlor dadurch äusser an Quantität auch an Qualität etwa 9/0 seines Wertes. Ferner ist das infolge der Nässe und des Mangels an Sonnenlicht während des Sommers unreif gebliebene Holz der edelsten Sorten in Birnen, Pflaumen, Kirschen, Himbeeren usw. am letzten Tage des Jahres 1905 bei den 21—22 Grad Kälte R. erfroren, so dass im Jahre 1906 die Ernte in diesen Gattungen und Sorten im hiesigen Bezirk, namentlich in der Umgebung Brombergs, fast ganz versagen wird. Die Verwertung von Obst, namentlich zu Obstweinen, Jams und Mar meladen, macht Fortschritte, die nur durch die Steuer verhältnisse gehemmt werden. Oberbayern. München. Obst- und Gemüse. Das abgelaufene Ge schäftsjahr hatte noch unter der allgemeinen Depres sion zu leiden. Unter dem Einflüsse der noch immer recht ungünstigen wirtschaftlichen Lage und der zahl reichen Streiks ist der Konsum in den von mir ge führten Artikeln zurückgegangen. Aepfel erreichten im Betriebsjabr höhere Preise, da dieser Artikel im Inland fast vollständig fehlte, während Birnen aller seits reichlich vorhanden waren. Die starken Fröste in Süditalien, in Sizilien und Spanien haben einen grossen Teil der Agrumenernte vernichtet, so dass besonders Zitronen im Sommer Preise erreichten, wie nie zuvor. Dass die Bäume tatsächlich stark gelitten haben, machte sich auch noch zu Ende des Jahres fühlbar, so dass besonders Orangen infolge der mangelnden Zufuhren im Preise stiegen. Auch Zwiebeln alter Ernte hatten ungewöhnlich hohe Preise. Das übrige Geschäft war im grossen und ganzen ziemlich schleppend. Die mit dem 1. März 1906 in Kraft tretenden neuen Zölle werden meiner Branche viele Unannehmlichkeiten und Störungen bringen, da die Entladeräume für die Zollman pulationen absolut un zureichend sind. Da fast für jeden Artikel ein anderer Zollsatz in Anwendung kommt, werden die Verzol lungen, die auf dem ungedeckten Zollhofe im Freien vorgenommen werden müssen, wo die entladenen Waren jedem Wetier preisgegeben sind, sehr zeit raubend werden. Die schnellste Abhilfe ist da drin gend notwendig. Eine Besserung wird vielleicht die zu erbauende Grossmarkthalle bringen, deren baldige Errichtung ernstlich anzustreben wäre. Felix Huber. Das Berichtsjahr kann für das Geschäft in frischem Obst als günstig bezeichnet werden. In Steinobst waren die Qualitäten infolge des geringen Erträgnisses vorzüglich. Dagegen machte sich der allgemeine Mangel an Winterobst sehr unangenehm fühlbar, indem sogar in den besten Gegenden des Inlandes eine Missernte zu verzeichnen war, so dass bei der grossen Nachfrage die Einkaufspreise für Kochobst um ca. 100% diejenigen des Vorjahres überstiegen. Der Mangel an frischem Winterobst blieb nicht ohne Ein fluss auf die Preislage von getrocknetem Obst, wie Prünellen, Aepfel, Aprikosen, Zwetschen. Mit grosser Besorgnis sieht man allgemein dem im Jahre 1906 in Kraft tretenden neuen Zolltarif entgegen, weniger wegen der Belastung als wegen der ungemein er schwerten Abfertigung, welche infolge der abweichenden Zollsätze für jede Obstgattung für den Obstgrosshandel von weittragendster Bedeutung sein wird. In der künftigen Saison wird deshalb die Zollbehörde das Aeusserste tun müssen, wenn dem Handel mit aus ländischem Obst kein unermesslicher Schaden zugefügt werden soll. Anton Brunthaler. Oberbayern. Samen. Das Jahr 1905 war für den deutschen Samenhandel schlecht und verlustreich- Die Rotklee samenernte der meisten ausserdeutschen Produktions länder genügte durchaus nicht. Nur Frankreich hatte eine gute, ja sogar reichliche Ernte, aber sie konnte zum Ausgleiche des Ernteausfalls im übrigen Europa nicht ausreichen. Amerika, welches sonst grosse Quantitäten nach Europa lieferte, trat selber als Käufer auf und es wurde im Hinblick auf diese Tatsache sogar schon die Befürchtung laut, ob es überhaupt möglich sein werde, das für die Aussaat 1905 nötige Samenquantum zu beschaffen. Die ganze Marktlage drängte daher zu frühzeitiger Eindeckung des mut masslichen Bedarfes. Die Eindeckung erfolgte dann auch zu recht ansehnlichen, aber durch die Umstände gerechtfertigten Preisen. Es war nun allerdings schon im Oktober 1904 bekannt, dass infolge der grossen andauernden Hitze im Sommer 1904 sehr viele Rotkleefelder wegen des geringen Futterertrages nicht gemäht, sondern der Samenbildung überlassen wurden, und anzunehmen, dass grosse Produktionsgebiete, wie Schlesien, die Rheingegend und Bayern einer guten Samenernte ent- gegengingen. Da jedoch der Ertrag der Kleesamen kultur in Deutschland noch wenig durch statistische Ermittelungen festgestellt worden ist, und zwar wegen des bei uns im allgemeinen erst zu Weihnachten be ginnenden Kleesamendrusches, so war man bis zum Anfang des Jahres 1905 in Bez : ehung auf die wirk liche Höhe des Körnerertrages lediglich auf Schätzungen angewiesen und es konnte deshalb eine auch nur an nähernde Bilanz nicht gezogen werden. Leider haben sich diese Schätzungen durchweg als weitaus zu niedrig erwiesen; denn im Laufe des Monats Januar stellte sich immer mehr heraus, dass der Körnerertrag, besonders in Bayern, ungemein reichlich war. Wohl jede besonnene Samenfirma wird bei ihrem Import den ungefähren Inlandsertrag in Rechnung gezogen und ihre Einkäufe in ausländischer Saat dem entsprechend beschränkt haben; einer solchen, noch nie dagewesenen Erntemasse war man jedoch nicht gewärtig. Der Bedarf an Saatgut seitens der kon sumierenden Bevölkerung blieb denn auch weit hinter den Erwartungen zurück, und da die Landwirte, welche Kleesamen geerntet hatten, sich des Ueber- schusses so rasch als möglich zu entledigen suchten, wurde damit ein Preissturz herbeigeführt, wie er in diesem Artikel wohl kaum jemals erlebt worden ist. Der dem deutschen Samenhandel daraus erwachsene Schaden dürfte sich auf Millionen belaufen. In Hanfsamen, Kanariensamen und Bohnen brachte das vergangene Jahr eine ungeheuere Preissteigerung, welche zum Teil in ungenügender Ernte, hauptsäch lich aber in den politischen Wirren im Orient sowie im russisch-japanischen Kriege ihre Erklärung finden. Kanariensamen und Hanf haben eine Preishöhe er reicht, welche man früher füt ganz unmöglich gehalten hätte. Bei Hanfsamen mag aber wohl auch die un widerstehliche Konkurrenz der Baumwolle und Jute und die dadurch veranlasste Einschränkung des Hanf baues eine Rolle spielen. Zu erwähnen ist noch die Verteuerung fast aller zollpflichtigen Artikel; man wird wohl kaum fehlgehen, wenn man darin eine Vorauswirkung der am 1. März 1906 eingetretenen Zollerhöhungen erblickt. Kartelle, welche die Preisbildung für Samen wirksam zu beeinflussen imstande wären, dürften in Deutschland wohl nicht bestehen. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass Vereinigungen englischer und fran zösischer Firmen sich mit dem Aufkäufe besonders der levantinischen Landesprodukte befassen und da durch einen ausschlaggebenden Einfluss auf die Preis bestimmung ausüben. Die Arbeitslöhne haben gegen das Vorjahr einen stark erhöhten Aufwand nicht veranlasst. Wohl aber werden die Beitragsleistungen für Kranken- und Altersversicherung von Jahr zu Jahr empfindlicher und bilden im Zusammenhang mit der Einschränkung der Arbeitszeit und dem Wachstum aller sonstigen Geschäftsunkosten eine schwere, die Rentabilität der Geschäfte in einem geradezu beängstigenden Masse einschränkende Last. Hier kann ich auch nur wiederholen, was ich in meinem vorjährigen Berichte ausgeführt habe: die deutsche Zollgesetzgebung möge dafür sorgen, dass seidehaltiger Kleesamen, welcher für die deutsche Landwirtschaft ebenso eine Gefahr ist wie verseuchtes Vieh, an der Grenze zurückgewiesen werde. Durch ein solches Verbot würden die auswärtigen Regie rungen veranlasst werden, strengere Feldgesetze ein zuführen und ihre landwirtschaftliche Bevölkerung zu einer sorgfältigen Reinhaltung ihrer Kleefelder zu zwingen. Die Hauptgeschäftszeit sind im Samenhandel die Monate März und April, denn der Bauer deckt seinen Bedarf nicht früher, als nötig ist. Die Aufträge häufen sich nun in den genannten beiden Monaten in einem Grade, dass die Arbeit am Sonntag zur Erledigung unentbehrlich ist. Ein Aufschub der Erledigung der Bestellungen ist unmöglich, weil die Samen zu einer bestimmten Zeit angebaut werden müssen. Verzöge rung haben die Zurückziehung vieler Aufträge zur Folge. Das Personal könnte durch Urlaub im Sommer, der ruhigeren Zeit im Samenhandel, entschädigt werden. Wie durch Polizeiverordnung die Geschäfts zeit am Weihnachtsabend 1905, einem Sonntag, ver längert worden ist, so sollten die Behörden die er wähnten besonderen Verhältnisse im Samenhandel berücksichtigen und die Geschäftszeit an Sonn- und Feiertagen in den Monaten März und April verlängern. Joh. Schmitz, Samenhandlung. Frankfurt-Oder. Handelsgärtnerei. Der Geschäftsgang war befriedigend; besonders gingen Pflanzen und Obst bäume recht flott. Für das Samengescbäft war der Regen im Sommer und Herbst sehr nachteilig; viele Sämereien, die sich vorzüglich entwickelt hatten, ver darben bei der nassen Witterung und in manchen Artikeln gab es daher eine Missernte. Da in anderen Gegenden, die weniger unter der Nässe zu leiden hatten, die Ernte sehr gut ausfiel, ging der Preis für die meisten Sämereien erheblich zurück. Wochenberichte der Grosstädte. Berlin, den 27. Juni. Der geschäftliche Tief stand, der nun konstatiert werden kann, ist zweifellos erreicht und wird auch einige Wochen anhalten. Auch die Rosenzeit hat wenig zur Hebung des Um satzes beigetragen, denn infolge der grossen Hitze ist der Hauptflor schnell vorüber und bis zum Eintritt der Okulantenblüte hilft man sich mit Stauden und anderen Sachen. Die Topfpflanzen verblühen nun auch rasch, doch finden Rosen und Hortensien, Lilien, Knollen-Begonien, Gloxinien und anderes in wirklich erstklassiger Ware einige Beachtung. Wenig kommen in dieser Zeit die hier so beliebten Kronen- Fuchsien auf den Markt, alle anderen krautartigen Artikel sind reichlich vorhanden. Das Blattpflanzen geschäft ist wie in der vorangehenden Woche ohne Bedeutung, es können nur vereinzelte kleinere Palmen und Araukarien abgesetzt werden. Die Festbinderei hatte, ausgenommen im Rosenverkauf, wenig zu tun; etwas Einnahme brachte noch das Kranzgeschäft, doch lagen auch hier keine besonderen Anlässe vor. Äusser Rosen kommen nur von Schnittblumen Lilien, farbige Nelken und prachtvolle Levkojen, die zu mässigen Preisen zu haben sind, zur Verwendung. Die warme, trockene Witterung, welche nur strichweise durch kurze heftige Gewitterschauer unterbrochen wurde, hält an. Hamburg, den 27. Juni. Wie stets um diese Jahreszeit ist es nun sehr still, wozu das trockene warme Wetter ebenfalls beiträgt. Einen lebhafteren Geschäftsgang riefen die letzten Tage der Vorwoche durch das Derby-Rennen und den Kaiserbesuch hervor. Blühende Topfrosen werden jetzt in recht schöner Ware angeboten und gingen ebenso wie Gloxinien und Hortensien, die andauernd in Prima ware knapp sind, gut ab. Von den einfacheren Markt pflanzen lässt sich nur wirklich erste Qualität zu mässigen Preisen verkaufen, gesucht sind grössere vollblühende Fuchsien. In den Blumengeschäften sah man ferner Zwerg-Cactus-Dahlien in Töpfen, die eine Abwechslung in das Angebot der Blutenpflanzen brachten. Das Blattpflanzengeschäft bewegte sich in den gewohnten Bahnen, kleinere Phoenix und Arau karien werden einigermassen abgesetzt, doch ist das Geschäft hiervon ohne Bedeutung. Grössere Phoenix und Kentien fehlen in schönen Pflanzen. Die Fest binderei hatte äusser den obigen Tagen äusserst wenig zu tun, auch Aufträge für grössere Trauer arrangements fehlten, nur billige Kränze fanden guten Absatz. Von Schnittblumen sind prachtvolle grossblumige Remontant-Nelken, die in diesem Jahr reichlicher angeboten werden, hervorzuheben, ausser dem sehr schöne langstielige Stauden für Vasen. Rosenblumen gab es in grossen Massen, und der Markt war besonders in hellen Farben überfüllt, während dunklere fehlten; sehr begehrt und wenig angeboten werden Kaiserin Augusta, auch Lilien sah man jetzt, und farbige Landnelken kamen in schöner Ware auf den Markt und wurden gern gekauft. Das Wetter ist andauernd trocken und sehr heiss. Dresden, den 27. Juni Die allgemeine Geschäfts lage ist nun nach dem Johannisfest, welches einen recht zufriedenstellenden Umsatz sowohl in Topf pflanzen wie auch in Kränzen brachte, recht ruhig. Blühende Pflanzen werden nun in allen Preislagen mehr angeboten, als Bedarf vorhanden ist, da der Verkauf stockt und nur billige Artikel noch einiger massen untergebracht werden können. Erwähnens wert sind noch Metrosideros, sowie Campanula in Töpfen, die, da sie sich im Zimmer gut halten, gem gekauft werden. Der Umsatz in Blattpflanzen ist ebenfalls gering. Die Festbinderei hatte mit Ausnahme von einigen Hochzeiten in der Berichtswoche wenige; zu tun, doch kam dem Umsatz in den Johannistagen das günstige Wetter recht zu statten. Das über reichliche Angebot in Schnittblumen aller Art, be sonders auch in Rosen, hält an, so dass nur äusserst niedrige Preise erzielt werden konnten. Die Witterung ist andauernd günstig und fruchtbar, da wir wieder holt ergiebige Niederschläge hatten. Leipzig, den 28. Juni. In der Berichtswoche stand der Geschäftsgang vollständig unter dem Zeichen des Johannisfestes, welches recht gut ausfiel. Die am Sonnabend eingetretene günstige Witterung beein flusste den Absatz an Blumen und Kränzen sehr vor teilhaft, ausserdem bringt das Johannisfest stets lohnende Aufträge, wenn es auf Sonnaband oder Sonntag fällt; zumal der Kleinhandel profitiert sehr hierbei. Blühende Topfpflanzen bieten nur wenig Auswahl. Hortensien, Rosen, Gloxinien und Eriken stehen in dem Vordergrund, auch Körbe aus Gloxinien oder Fuchsien zusammengestellt, wurden gern für die Friedhöfe gekauft; Pelargonien gingen ebenfalls noch leidlich ab, sonst war der Markt mit blühender Ware überfüllt. Palmen, Araukarien und andere Blattpflanzen wurden bei dem genügenden Angebot von blühenden Sachen, wie immer während der Rosenzeit, wenig ver langt. Für die Festbinderei lagen ausserdem keine besonderen Veranlassungen für einen grösseren Be darf vor. Schnittblumen gab es genügend, vor allem Rosen wurden in grossen Mengen verbraucht und waren billig 1 Die Witterung ist günstig, nach einigen heissen Tagen trat Gewitterbildung mit ausreichender. Regenfällen ein. Frankfurt-Main, den 27. Juni. Wenn auch in den letzten Tagen etwas mehr Kauflust, wohl infolge des grossen Angebots schöner Rosen sich zeigte, so ist doch der Umsatz, wie es um diese Zeit kaum anders zu erwarten ist, sehr zurückgegangen. Viele Leute suchen bereits die Bäder und Sommerfrischen auf, so dass lohnende Aufträge für die Blumengeschäfte kaum zu erwarten sind. Von besseren Blütenpflanzen kom men jetzt sehr schöne Rosen zum Angebot, ebenso Gloxinien, während Hortensien, hauptsächlich blaue recht fehlen. Von gewöhnlichen krautartigen Pflanzet kamen Englische Pelargonien, auch Scarlet-Pelargonien und Fuchsien in schöner Ware auf den Markt, nur Heliotrop fehlten. Ausserdem sind noch Crassuli coccinea und Bougainvillea Sanderiana zu empfehlen. Für die Binderei gab es in der Hauptsache nur einige Hochzeiten, ausserdem konnten nur billige Kränze abgesetzt werden. Rosen werden in grossen Mengen und schöner Qualität angeboten, dabei sind diePrse gedrückt, ferner sind noch äusser Stauden Iris aeK: und Levkojen zu erwähnen. Wir haben seit Tagen trocknes, dabei heisses Wetter. Literatur. Der Johannisbeerwein und die übrigen Obstweine. Von H. Timm. Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart. Preis 3 Mk. 4. Auflage. — Der I. Teil handelt auf 31 Seiten vom Johannisbeerstrauch, und dieser Teil lässt noch manches zu wünsche« übrig, z. B. warum sollen die Stecklinge 40 -50 cm lang sein? Ob je einmal eine Baumschule die an Seite 7 beschriebene Ablaktationsmethode zur Ver mehrung anwenden wird ? Bei der Düngung sind die Mineraldüngemittel nicht angeführt. Bei der kurzen Erwähnung des Blätterabfalles durch allzu durcll lässigen Untergrund hätten doch die Haupterreger de frühzeitigen Blätterabfalles, die Blattpilze und derer vorbeugende Bekämpfung angeführt werden müssen Wie wertvoll ist es z. B., dass derjenige, welche Johannisbeersträucher kauft oder zieht, weiss, dass die rote holländische Johannisbeere frei von dem so fürchterlich verheerend auftretenden Blattflecken pilze Gloeosporium curvatum ist. Auf Seite 31 sind bei Rentabilitätsberechnungen die Arbeitslöhne mit 2 Mk. den Tag zu niedrig eingesetzt und Seite 32 die Erträge zu hoch angeführt. Im zweiten Abschnitt: Der Johannisbeerwein und sein Werden wurde zum Färben des Weines Heidelbeersaft, die Blüten der schwarzen Malve, schwarze Holunder beeren etc. empfehlen, und Seite 43 gegen einen Fachmann, der solche Verfahren als Manscherei be zeichnet haben soll, steht der Satz geschrieben: »Der artige falsche Propheten in Israel schaden der guten Sache mehr als man denkt.“ Aber dieser ungenannte falsche Prophet als Fachmann hat Recht! Wer Wei«! gefärbt mit anderen Stoffen in den Handel bringt bez» als rein verkauft, wird gesetzlich bestraft; nur Natur produkte ohne Zusatz fremder Färbestoffe könnens Wein nach beendigter Gärung bezeichnet werk Rezepte verschiedener Autoren werden noche geführt, ebenso solche zur Bereitung von Weineiu Kern- und Steinobst. Garteninspektor Ph. Hel: Konkurse. Das Konkursverfahren über den Nachlass de Gärtnerswitwe Maria Haas, zuletzt Osterwaldstr. 61 in München wohnhaft, ist als durch Schlus Verteilung beendet, am 18. Juni 1906 aufgehoben. Handelsregister. In Delitzsch ist bei der hier bestehenden Gesellschaft mit beschränkter Haftung „Firma Delitzscher Rübensamenzucht, Gesell schaft mit beschränkter Haftung zu De litzsch“ eingetragen worden, dass zufolge Beschluss der Generalversammlung vom 13. Juni 1906 die §§ 6 und 14 des Statuts geändert, beziehungsweis ergänzt sind. Gebrauchsmusterregister. In das Gebrauchsmusterregister wurde eingetrag für: Gustav Rohde, Lockwitz b. Dresden, une Klasse 45 f. 279347. Gewächshaus - Deckbrett, m Zapfen zum Auf- und Niederklappen. Leipziger Cementindustrie Dr.Gaspary Co., Markranstädt b. Leipzig, unter Klasse 451 279364. Pflanzenkasten aus Zementbeton. Karl Liebscher, Steglitz b. Berlin, Forststr. ü. unter Klasse 45 f. 279373. Blumenstütze mit Klemme zur Befestigung am oberen Blumentopfrand. Johannes Hahn, Hamburg, Hornerlandstr. 41, unter Klasse 45 f. 279374. Gartenschlauchrolle mit zur festen Aufstellung dienenden, in den Erdboden zu stellenden Pfählen. Reinhold Schulze, Leipzig-Schleussig, Könneritzstr. 113, unter Klasse 45f. 279443. Rahmen für Frühbeetfenster mit am unteren Ende desselben befestigter, ein Zerdrücken der Glasscheiben durch die Abdeckung verhindernder Verbindungsschiene. Eduard Höltje, Wolfenbüttel, unter Klasse 45f. 280103. Baumband aus Blech und Bindedraht. Josef Sturm, München, Finkenstrasse3,unter Klasse 45f. 280119. Giesskanne mit im Auslaufrohr befindlicher Absperrvorrichtung. Gebr. Schulschenk, Erfurt, unter Klasse 45f. 280132. Aus einem rechtwinklig abgebogenen Blechstreifen bestehende Eckverbindung für Mistbeet fenster, Kisten u. dergl. Otto Schlüter, Iserlohn, unter Klasse 45f. 280320. Gartenspritze ohne Hahn, mit durchbrochenem hohlen Konuszapfen und mit Kanälen versehener Muffe. 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