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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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sind Bestandteile anzusehen, deren nach Er messen probe- oder schätzungsweise zu ermit telndes Gewicht nicht mehr als 10 °/ 0 bei Sämereien, nicht mehr als 5 % bei anderen Gemengen ausmacht, sofern nicht etwa nach Lage der Umstände anzunehmen ist, dass diese Bestandteile lediglich in der Absicht beigemengt sind, den Zoll dafür zu ersparen. Hat hiernach beim Vorhandensein mehrerer zu verschiedenen Sätzen zollpflichtiger Bestandteile der am höch sten belegte bei der Feststellung der Tarifstelle äusser Betracht zu bleiben, so ist sein Gewicht dem Gewichte des nächsthochbelegten Bestand teiles hinzuzurechnen. Erzeugnisse, die nur während eines be stimmten Zeitraumes im Jahre einem Eingangs zoll unterliegen, werden vertragsmässig, sofern sie vor dem Beginne dieses Zeitraumes einem zuständigen Grenzzollamt angemeldet und zur Abfertigung gestellt worden sind, auch dann zollfrei abgelassen, wenn die Abfertigung erst nach diesem Termine beendigt wird. Sind derartige Erzeugnisse einem Zollamt im Innern zur Schlussabfertigung überwiesen, so werden sie vertragsmässig auch dann zoll frei abgelassen, wenn an dem Tage, an dem von dem Grenzzollamte das Ueberweisungs- papier (Ladungsverzeichnis oder Begleitschein I) ausgehändigt worden ist, der erwähnte Zeitraum noch nicht begonnen hat. Für gärtnerische Produkte kommt das in Frage beim Import von Obst (Aepfel, Birnen, Quitten usw.) sowie bei der Kartoffeleinfuhr. Berechtigte und unberechtigte Forderungen. II. Man kann die Frage, was berechtigte und unberechtigte Wünsche der Gärtnergehilfen sind, am besten an der Hand einer Schrift be antworten, welche als sinnige Frühjahrsgabe, als Ostergruss der „Allgem. Deutsche Gärtner verein“ an die jungen Gärtnergehilfen ausgibt. Sie betitelt sich „Ausgelernt, ein Wegweiser für junge Gärtnergehilfen“, und der Osterhase, der dieses schmackhafte Osterei, an dem alt und jung seine Freude haben kann, gelegt hat, ist niemand anderes als Otto Albrecht, der jetzt als waschechter Sozialdemokrat für die Propaganda der Tat eintritt und dem auch wie seinem Pylades Janson unverstandene Marxi stische Ideen durch den Kopf schwirren und ihn zum Konfusionsrat erster Klasse stempeln. Zunächst will er dem jungen Gehilfen das Gruseln lernen, indem er eine Arbeitszeit von 12, 16 und 17 Stunden pro Tag ins Feld führt und die aufreibenden Sonntagsarbeiten wie Fledermäuse um das Haupt des jungen Gärtners schwirren lässt. Als ob eine solche Arbeitszeit heute im gärtne rischen Berufe noch die Regel bildete! Otto Albrecht wird uns denn doch auch zugestehen, dass wir eine grosse Anzahl gärt nerischer Betriebe kennen und da müssen wir denn doch konstatieren, dass eine solche hohe Arbeitszeit, deren Herabsetzung wir als einen berechtigten Wunsch der Gärtnergehilfen aner kennen, eben nicht mehr die Regel bildet. Und auch mit den Sonntagsarbeiten ist es heute nicht mehr so wie vor Jahren. Es werden zumeist nur die notwendigsten Arbeiten in der Frühe verrichtet und nach Vesper wird das Wir gehen nunmehr zur Binderei über und mussten hierbei konstatieren, dass die Beteiligung trotz der ausgesetzten sehr hohen Preise eine sehr geringe war. Es ist dieses für den Leiter der Ausstellung nicht gerade erfreulich, aber auch im eigenen Interesse sollten die Blumengeschäfte mehr in die Oeffentlichkeit treten. Bei einer so bedeutenden Lokalaus stellung am Platze kann man meiner Ansicht nach keine bessere Reklame durchführen, zumal für eine Tischdekoration von 12 Ge decken 100 Mark ausgesetzt waren und so wenigstens die direkten Unkosten gedeckt sind. Den Hauptanteil hatte auch in dieser Abteilung wieder die Firma J. Rose Nachfolger, Inhaber H. Kern. Eine runde Tafel mit weisslich-rosa farbigen Nelken und eine längliche Tafel mit roten Nelken recht schön geschmückt, wenn auch etwas überladen, fand Anerkennung. Nur können wir uns nicht recht erklären, wie gelb bunte Crotonblätter mit roten Nelken überein stimmen können, hier wäre Nelkengrün viel eher am Platze gewesen. Recht schön zusammen gestellt fanden wir einen Kranz von Reseda mit Marechal-Niel-Rosen, sowie einen Korb von Testout- Rosen und Flieder mit Orchideen ver ziert, ferner das Brautbukett von Niphetos. Auch die Palmenarrangements und Vasen stellten, was Farbenzusammenstellung anbetrifft, sehr gute Leistungen dar, doch hatte man un willkürlich das Gefühl: hier soll die Masse wirken, mit 2/8 des schönen Materials hätte viel mehr geleistet werden können. Haupt sächlich war dies der Fall bei einer Vase mit Lilium longillorum und der grossen Vase mit Flieder und Rosen. Auch die Ausschmückung des Raumes, welcher doch ohne Zweifel nach dem Meublement zu schliessen, ein Zimmer vorstellen sollte, müssen wir als viel zu massiv bezeichnen. Die Lorbeerbäume wirken zu schwer, hier hätte man unbedingt eine viel Giessen, Zudecken und Heizen von Jourhaben den besorgt, während die übrigen frei sind. Freilich eine Arbeitszeit von 10 Stunden, wie sie in einzelnen grossen Betrieben eingeführt ist, wird sich nicht überall ermöglichen lassen. Denn der mittlere und kleinere Handelsgärtner, der nur über wenig Hilfskräfte verfügt und knapp sein Auskommen hat, dem kann nicht zugemutet werden, eine zehnstündige Arbeits zeit einzuführen. Er muss damit rechnen, dass ihm die Kraft des Gehilfen wenigstens 12, im Notfälle 13 Stunden zur Verfügung steht, wenn er vorwärts kommen will. Die zehn stündige Arbeitszeit würde für ihn eine Beein trächtigung seines Fortkommens sein. Es zeigt sich dabei eben, wie wenig sich gerade in der Gärtnerei Aenderungen treffen lassen, welche für alle Betriebe bindend sein sollen. Natürlich gibt es in Albrechts Augen auch regelmässig bei übermässiger Arbeitszeit nur geringe Löhne. Die sozialdemokratischen Agitatoren müssen ja immer Grau in Grau malen, wenn sie Effekt haschen wollen. „Dafür — für die 12—17 Stunden Arbeitszeit — gibt es pro Monat von 12—15 Mk., auch bis 18 und 20 Mk. Lohn in den östlichen preussischen Provinzen und 18—25 und 30 Mk. in den anderen Bezirken des Deutschen Reiches. Von 25 Mk. ab wer den da und dort schon sogenannte Erste und Obergehilfen abgespeist.“ So zu lesen auf S. 2 der Flugschrift Wir haben im „Handelsgärt ner“ wiederholt erklärt, dass wir das Bestreben der Gehilfen, eine Aufbesserung ihrer Löhne zu erzielen, ebenfalls anerkennen, dass es aber ein unberechtigter Wunsch ist, wenn man mit einer Normalaufstellung der Löhne, einer Lohn skala für das ganze Deutsche Reich hervortreten will. Gewiss, es gibt noch Stellen mit ge ringem Lohne. Warum? Einmal werden diese Stellen von Gehilfen bekleidet, die mangelhafte Kenntnisse und Fertigkeiten aufweisen und deren Arbeiten nicht höher bewertet werden können. Wie die Arbeit, so der Lohn. Es ist ein durchaus unberechtigter Wunsch, wenn die radikale Gehilfenschaft einen Normallohn gezahlt wissen will, ohne Rücksicht darauf, wie die Bestimmungen der Angestellten sind. Gute brauchbare Arbeitskräfte verdienen naturgemäss eine höhere Entlohnung, als mittelmässig oder schlecht ausgebildete Leute, denen man nur die ordinärsten Arbeiten übertragen kann. Das andere Mal aber muss auch hier die Art der Betriebe ins Auge gefasst werden! Ein mitt lerer und kleinerer Gärtner, der oft selbst mit schweren Sorgen zu kämpfen hat, kann nicht einen Lohn bezahlen, wie er in den grossen Betrieben, insbesondere mit erträglichen Spezial kulturen, geboten werden kann. Es ist ein Unsinn, auch hier nivellierend vorgehen und alles mit gleichem Masse messen zu wollen. Das dritte Propagandamittel ist, Furcht vor dem Beköstigungs- und Wohnungs zwang einzujagen. Mit diesem Popanz will Albrecht schon seit Jahren grosse Kin der schrecken und auch Janson hat in einer Broschüre „Zur Lage derarbeitnehmen- den Gärtner in Deutschland“, auf die wir noch zu sprechen kommen, dieses Stecken pferdchen geritten. Albrecht stellt den Ge hilfen, der im Hause seines Arbeitgebers wohnt, wie einen weissen Sklaven hin, der auf Schritt und Tritt bewacht, in und äusser dem Hause am Gängelbande geführt und jede Minute zu neuer Arbeit angespornt wird. Wenn man den Gehilfen, wie ihn Albrecht erbarmungs schönere Ausschmückung durch Ständer und leichte Palmen erzielen können. Als zweiter Aussteller hatte die Firma Joh. Pet. Bohnhoff eine gelbe und eine weisse Tafel dekoriert, auch hier war die Farbenzusammenstellung eine gute, aber die Ausführung eine mangelhafte. Man sah dabei überall in das nicht einmal grüne Moos, jeder Draht war zu sehen, es muss dem Aus steller jede Zeit gefehlt haben, eine andere Er klärung findet man nicht. Wie fein der Aus steller mit Farben zu arbeiten versteht, bewies der einzig schöne, wunderbar wirkende Kranz von lila Helleborusblumen mit gleich farbigem Band. — Als Neuheit oder Kurio sität hatte Herr Fr. Durner ein grosses Füll horn von Hyazinthen auf grünem Buxteppich als „Nürnberger Brautstreue“ ausgestellt. Von Schnittgrün hatte Ph. Steinhauer- Laubenheim Asparagus Sprengen und plumosus eingeschickt, letztere in einer Länge von 4 bis 5 Metern. Die Firma Heinr. Rose war gleich falls mit Asparagus in Töpfen vertreten. — Eine ganze Gemüse-Ausstellung von allem mög lichen Frühgemüse, in demselben Saal von Jean Meinhardt arrangiert, fand die wohl verdiente volle Anerkennung der Besucher. Wir können dem Mainzer Gartenbau-Verein zu dieser glänzenden Osterausstellung nur gra tulieren; mögen sich die Beteiligten gleich dem Vorstande über den finanziellen Misserfolg hin wegsetzen, sie haben denselben sicher nur dem wunderbaren Osterwetter zu verdanken. Aber der Verein hat durch diese Ausstellung etwas Vortreffliches geleistet. Der Nutzen aber wird für die Beteiligten nicht ausbleiben, wenn auch ein sonderbarer Zufall dieses Unternehmen nicht so in den Vordergrund gebracht hat, wie wir es bei den grossen Anstrengungen, welche der „Mainzer Gartenbau-Verein“ gemacht hat, ge wünscht hätten. A. Ball-Frankfurt-Main. würdig auf die Leinwand malt, sucht, da möchte man an Rückerts Verse gedenken: „Es geht ein Mann in Syrerland, führt ein Kamel am Halfterband“. Nun, wer in der Praxis be wandert ist, der weiss, dass es mit diesem Gängelband gar nicht so weit her ist und dass den soliden Gehilfen auch im Hause ihres Arbeitgebers genug freie Zeit gelassen wird. Nun bringt die Schrift wieder die schon in der „Allgem. Deutschen Gärtnerztg." produ zierten Abbildungen von Gärtnerwohnungen, wie sie nicht sein sollen. Es ist ein berech tigter Wunsch der Gehilfen, dass ihnen eine angemessene, saubere und gesunde Schlafstube geboten wird. Sie bedürfen derselben nach anstrengendem Dienste doppelt notwendig. Aber es werden hierdurch nur einzelne Fälle herausgegriffen. Und nun wird die grosse Posaune genommen und hineingeblasen, dass die Backen bald platzen. Auf solche plumpe Manöver fällt aber heute so leicht keiner mehr hinein. Es ist Böswilligkeit, aus einzelnen schlechten Wohnungen nun zu folgern, dass die Gehilfenwohnungen überhaupt jeder Be schreibung spotten. Das aufwiegelnde, hetze rische Gebaren, die revolutionäre Absicht der Schrift dokumentiert sich schon daraus, dass diesen elenden Buden im Konterfei eine hübsche Villa gegenübergestellt wird, mit der Ueber- schrift: „Wie unsere Arbeitgeber wohnen!“ Albrecht scheint sehr wenig in der Welt herum gekommen zu sein, wenn er noch keine „Arbeit geber“ kennen gelernt hat, denen es nicht ver gönnt ist, in einer solchen Villa Wohnung zu nehmen und die nicht besser wohnen, als ein kleiner Bauer auf dem platten Lande. Aber es ist ja alles eben nur Mache, Mittel zum Zweck: Unruhe unter den gärtnerischen Angestellten zu säen, Gewaltstreiche zu provozieren, und sich als den „Horribiliscribrifax“ anstaunen zu lassen! Wir werden das im folgenden Artikel noch deutlicher klarlegen. Die Eingabe der Firma F. A. Riechers Söhne, auf welche wir in der letzten Nummer hin gewiesen haben und die leider infolge eines Versehens des Setzers ausgelassen wurde, hat folgenden Wortlaut: Hamburg 22, den 13. März 1906. An die Handelskammer Hamburg. Durch den neuen Zolltarif sind dem Import von Pflanzen aus dem Auslande ganz bedeutende Hinder nisse dadurch in den Weg gelegt, dass die zollamt liche Abfertigung gemäss dem Reblausgesetze von 1883 nur an den Grenzzollämtern zu erfolgen hat, denen hierzu die staatliche Befugnis erteilt ist. Bei Bezügen von Waggons nicht steuerpflichtiger Pflanzen oder von kleinen Stückgutsendungen steuer pflichtiger Pflanzen tritt vermutlich nur ein unerheb licher Zeitverlust ein. Dagegen treten bei Abfertigung ganzer Waggons steuerpflichtiger Pflanzen oder bei solchen gemischter Sendungen technische Schwierig keiten auf, von deren Bedeutung und deren unaus bleiblichen Folgen man sich an massgebender Stelle wohl im voraus kein Bild machen konnte. Die betreffenden Waggons müssen, der jetzigen Bestimmung entsprechend, von den Grenzzollämtern entleert werden, dann gewogen und von ungeübtem, nichtfachmännischem Personal wieder eingepackt werden. Abgesehen davon, dass dadurch sehr oft aus einem Waggon zwei entstehen, der Empfänger also die doppelten Transportkosten zu zahlen hat, würden demselben durch das Brechen von Pflanzen bei ungeschickter Wiedereinpackung und durch den bedeutenden Zeitverlust, der durch solche Handhabung entstehen muss, so schwere Verluste entstehen, dass Die Bekämpfung von Pilz-Krankheiten der Gemüse pflanzen. Von Garteninspektor He Id-Hohenheim. Der Spargelrost (Puccinia Asparagi) ist ein Rostpilz, der im Spätsommer die Triebe überzieht und sie dadurch schwächt und zum Absterben bringt, wodurch der künftige Ertrag vermindert wird. Alles Befallene ist sofort nachdem der Pilz bemerkt wird, zu verbrennen. Vorbeugend bespritzt man mit 1 prozentiger Kupferkalk- oder Kupfersodabrühe, oder Kupfer ammoniak-Azurin-Brühe. Der Zwiebelrost (Puccinia Porri) befällt Stengel und Blätter der Zwiebeln, des Lauches, des Schnittlauchs und des Knoblauchs. Man verbrenne die befallenen Pflanzen und baue 2 Jahre lang auf das Land Hackfrüchte. Die Rotzkrankheit der Zwiebeln, hervor gerufen durch den Pilz Clostridium^ butrycum macht oft erst in den Aufbewahrungsräumen die Zwiebeln glasig, weich und übelriechend. Verbrennen der befallenen und Aufbewahren der gesunden Zwiebeln in luftigen, trockenen, nicht zu kalten Räumen sind die besten Ab wehrmittel. Ein Kalken des Bodens mit Aetz- kalk ist dringend anzuraten. Der weisse Rost der Schwarzwurzeln wird durch den Pilz Cystopus Tragopogonis verursacht, er tritt als weisse, stäubende Flecken auf den Stengel und Blättern auf, die bei dem Bemerken sofort zu verbrennen sind. Nicht- befallene Pflanzen bespritze man vorbeugend mit Kupferkalk-, Kupfersoda- oder Azurin brühe. Der falsche Meltau der Salatarten verursacht durch den Pilz Peronospora Lactucae und der falsche Meltau auf den Spinat dies die Ursache zu zahllosen Beschwerden und Pro zessen gegen die Bahn- und Zollverwaltung bilden würde. Es liegt also in dieser Massnahme eine schwerwiegende Schädigung der deutschen Gärtnerei. Unser Anliegen an die Handelskammer geht nun dahin, bei dem Königl. Finanzministerium zu befür worten, dass zur Erleichterung des Verkehrs und der zollamtlichen Abfertigung Gegenmassnahmen ergriffen werden mögen, und erlauben uns, hierzu folgendes vorzuschlagen: „Das Hauptzollamt Hamburg möge ermächtigt werden, die oben erwähnten zollamtlichen Abferti gungen von Pflanzensendungen vorzunehmen, nach dem durch die in Betracht kommenden Grenzzollämter festgestellt wurde, dass der Einführung der Sen dungen im Sinne des Gesetzes der Reblauskonven tion nichts im Wege steht, die zollamtliche Plom bierung und die Durchführung der Waggons könnte alsdann zur Verzollung nach Hamburg erfolgen.“ Unter Aufsicht der hiesigen Zollbehörde könnte vom eigenen Personal der hiesigen Empfänger die steuerpflichtige und steuerfreie Ware sortiert, gewogen und tarifiert werden, wodurch die ganze umständliche, zeitraubende und für die Pflanzen schädliche Um packerei bei der Grenze, die bei den jetzigen Ver hältnissen der Kontrolle des Empfängers gänzlich ent geht, vermieden werden. Wir bemerken noch zu obigen Ausführungen, dass die Wandsbeker Gärtnereien in ähnlichem Sinne an die Handelskammer Altona berichtet haben, und da für Hamburg eine grosse Anzahl Handelsgärtnereien in Frage kommt, welche mehr oder weniger Pflanzen vom Ausland beziehen, so dürfte es sich wohl em pfehlen, unser Gesuch zu unterstützen, zumal eigent liche zolltechnische Schwierigkeiten nicht entstehen würden. Da die Haupt-Importzeit in die Monate März, April, Mai fällt, so ist schleunigste Einführung der die Behörde und Empfänger erleichternden Mass nahmen zu empfehlen und bitten wir Sie daher höf lichst, unser Gesuch nachdrücklichst befürworten zu wollen. Mit vorzüglicher Hochachtung ganz ergebenst F. A. Riechers Söhne. Rundschau. Handel und Verkehr. — Die zollamtliche Untersuchung auf Rebläuse in Kiel wurde kürzlich bei einem Vortrag des Stadtrates a. D. Kähler in ein höchst sonderbares Licht gestellt. Der Be treffende hatte während seiner Reisen durch Italien und Griechenland eine Sendung von Pflanzen und Knollen nach Deutschland ge schickt, worunter vor allem seltene Orchideen sich befanden. Da aber der Untersuchungs beamte beurlaubt war, liess man einfach die wertvollen Pflanzen auf dem Zollamte liegen, bis der Betreffende von seiner Erholungsreise zurückkehrte. Natürlich wurden bei der vor genommenen Untersuchung keine Rebläuse vor gefunden, doch waren inzwischen auch die Pflanzen zu Mumien eingetrocknet. Trotzdem aber mussten von dem Empfänger die Kosten für die Untersuchung dieser toten Pflanzen getragen werden. Jedenfalls ist das ein be trübendes Beispiel unseres Bureaukratismus. — Der Traubenexport von Süd afrika und die Einführung der Kaptrauben auf dem Weltmarkt wird seit Jahren versucht. Neuerdings hat Professor Dr. Hahn am South African College bessere Erfolge dadurch erzielt, dass die Kaptrauben in den Kühlräumen zum Versand kommen. Wie die „Frankfurter Zeitung“ berichtet, ist vor wenigen Tagen der Dampfer „Admiral“ mit einer grösseren Sendung von Tafeltrauben, welche aus Constantia bei Kap stadt stammen, in Hamburg eingetroffen. Die Trauben, welche im Zustande völliger Reife geschnitten wurden, sind dünnschalig, süss und von hohem Wohlgeschmack, man merkte ihnen arten veranlasst durch den Pilz Peronospore effusa schädigen die Blätter, die bleiche Flecken bekommen, auf denen sich rötlich grauer Schimmel zeigt. Da auch Gartenunkräuter wie: Gänsedistel, Kreuzkraut, Gänsefuss, Melde etc. Ansiedelungs- oder Wirtspflanzen sind, so sind diese in erster Linie auszurotten und wie die kranken Pflanzen zu verbrennen. Vorbeugend kann mit 1 prozentiger Kupferkalk-, Azurin- und Kupfersodabrühe gespritzt werden. Der echte Meltau der Gurken- und Kürbispflanzen durch die Pilze Sphaerotheca Castagnei und Erysiphe communis verursacht, befällt Blätter und Stengel, die vorzeitig ab sterben. Die befallenen Teile sind zu ver brennen und die gesunden vorbeugend bei trockenem Wetter mit gemahlenem Schwefel, Marke Ventilata, als Ersatz evtl. Floristella zu bestäuben. Die Kohlhernie, durch den Schleimpilz Plasmodiophora Brassicae verursacht, befällt nicht nur die Kohlarten, sondern auch andere Kreuzblütler wie Raps, Rübsen, Hederich etc Die Wurzeln zeigen knollige Auswüchse, die Blätter werden welk, die Pflanzen gehen zu Grunde. Zur Abwehr wird empfohlen Frucht wechsel und 3 Jahre lang keinen Kohlbau auf der gleichen Stelle, ferner Ausrotten des Hede rich, Verbrennen der befallenen Pflanzen und Kalken des Bodens mit Aetzkalk 50 kg auf das Ar Land. Schliesslich Düngen mit Mineral dünger und nicht mit Latrine. Den Möhrenpilz, Polydesmus exiriosus, welcher die Blätter schwärzt und den Wurzel töter, Leptosphaeria cicinans vertilgt man durch Herausziehen und Verbrennen der erkrankten Pflanzen. Die Fleckenkrankheit der Erbsen ver ursacht durch den Erbsenpilz Ascochyta Pisi und die der Bohnen verursacht durch Cloeos- porium Lindemuth veranlasst das Entstehen
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