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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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an das dortige Amtsgericht gerichtet, in der gebeten war, dass bei Ansetzung von Terminen darauf Rücksicht genommen werden soll, dass die Parteien, insbesondere die Geschäftsleute, nicht allzu lange warten müssen. Das Amts gericht hat erwidert, dass es diesem Wunsche nach Möglichkeit entsprechen wolle. Auch anderseits besteht im lieben Deutschen Reiche die Unsitte, eine so grosse Anzahl von Ter minen auf eine Stunde zu legen, dass man von von vornherein annehmen kann, dass es un möglich ist, dieselben alle in einer Stunde oder gar in einer halben Stunde zu erledigen. Erst kürzlich schrieb uns ein Gärtner, dass er in einer Sache als Kläger um 9 Uhr geladen war, während die Sache 1/211 Uhr aufgerufen wurde. Welche Opfer an Zeit und Geld werden da erfordert! Und dasselbe ist bei Vorladungen als Zeuge der Fall. Die Zeugengebühren stehen in gar keinem Verhältnis zu den Nachteilen, welche da für den Geschäftsmann erwachsen. Bei den Landgerichten ist übrigens die Kala mität oft noch grösser. Es sollte auch ander wärts mit Petitionen, eventuell auch an das Justizministerium, vorgegangen werden. — Auf Abruf nach Bedarf. Wenn Käufer und Verkäufer vereinbart haben, dass die Ware in Einzelposten „Auf Abruf nach Bedarf“ geliefert werden soll, so muss handels- bräuchlich nach dem Gutachten der Handels kammer zu Halberstadt die Ware innerhalb einer nach Grösse und Art der Ware verschie dene Frist abgenommen werden, erst nach Ab lauf derselben ist der Verkäufer berechtigt, den Kaufpreis in Rechnung zu stellen. — Kann ein durch Unfall Verletzter eine Operation ablehnen? Einem Ver unglückten wurde die Unfallrente deshalb ver weigert, weil er sich einer Augenoperation nicht unterziehen wollte. Das Reichsversicherungsamt hat dieses Verhalten nicht gebilligt. Allerdings habe das Reichsversicherungsamt es stets als eine Pflicht des Verletzten betrachtet, von seinem Teile zur möglichst erfolgreichen Durchführung des Heilverfahrens mitzuwirken und sich nament lich nicht offenbar ungefährlichen Massnahmen zu widersetzen. Andererseits ist aber in ständiger Rechtsprechung daran festgehalten worden, dass die Verletzten nicht verbunden sind, Operationen an sich vornehmen zu lassen, die in den Be stand oder die Unversehrtheit des Körpers ein greifen. Einen solchen Eingriff stelle aber auch das Tätowieren eines Hornhautfleckes dar. — Ordnungswidrige Lagerung von Gütern. Die Spediteure haben meist in ihren Lagerordnungen die Klausel stehen, dass sie für Beschädigungen eingelagerter Güter nur haften, wenn äusserlich erkennbare Mängel daran vor der Ablieferung festgestellt sind, bei anderen Mängeln aber die Feststellung innerhalb einer Woche nachgesucht wird. In einem Falle, wo der Spediteur Waren hatte im Freien lagern lassen, wodurch dieselben verdorben waren, berief sich derselbe auch auf diese Klausel, wurde jedoch vom Oberlandesgericht Karls ruhe mit dieser Klausel nicht gehört, sondern zu Schadensersatz verurteilt. Zwar bilde die Lagerordnung eines Spediteurs für seine Lager räume einen Bestandteil des abgeschlossenen Lagervertrages, aber Voraussetzung sei doch dabei, dass der Spediteur die Ware in einer solchen Weise in seine Fürsorge übernommen habe, welche nach Treue und Glauben über haupt als Erfüllung der ihm obliegenden ord nungsmässigen Einlagerung angesehen werden Frühlingsgruss an einen Vergleich, was die Natur und die Einwirkung der Sonne gegen über den zarten Tönen des Treibhauses gerade bei Flieder erzeugen kann. Bevor wir auf den nächsten Teil der Aus stellung übergehen, möchten wir der hervor- agend schönen Sonderausstellung der bekannten Firma J. C. Schmidt- Berlin gedenken. In den den hinteren Sälen, bei zeitweise etwas schwacher Beleuchtung, die dureh Lichteffekte nicht ganz verbessert wurde, erzielte die Firma durch ein etwas erhöhtes Entree, von einfach weissen Säulen abgeschlossen, und unter Ver wendung der gleichen Säulen zum Abschluss einer gegenüberliegenden Wandfläche, über haupt der eigenartig gediegenen Ausschmückung des Raumes einen vortreiflichen Effekt. Äusser den Blattpflanzen sind als Topfgewächse prächtige blühende Clivien, getriebene japanische Ahorn und Acer Negundo fol. var. zu er wähnen und riesenblumige Calla und Lilium Harrisi neben hundertjährigen japanischen Zwergbäumen hervorzuhtben. Wenn wir die kostbaren Bindereien dieser Firma eingehend schildern wollten, dann liesse sich darüber ein Sonderartikel abfassen, wir können deshalb unserer bisherigen Gepflogenheit entsprechend nur eine Reihe von hervorragenden Arbeiten erwähnen. Ungeteilten Beifall fand zunächst die Fest- Tafel, die ganz und gar der Frühjahrszeit an gepasst, in iilarosa übergehenden Tönen aus geführt, zum grössten Teil unter Vermeidung von Grün eine duftige Bifitenfülle vorstellte. Trotzdem die Prunus triloba-Zweige vereinigt mit Coelogynen und Cattleyen dicht zusammen gefügt waren, trat hierbei das Anmutige und Duftige keineswegs zurück. Auch weisser Flieder, weisse Nelken, Niphetos- und Niel-Rosen boten in dieser einfachen Anwendung eine vorzüg liche Zusammenstellung. Ein riesiger Nelkenkorb, wobei jede Blume gleichmässig von der andern könne. Davon könne aber bei der Lagerung im Freien keine Rede sein. Er habe grob fahrlässig gehandelt und es sei deshalb der Schadensersatzanspruch gegen ihn trotz der Klausel gerechtfertigt. Kultur. — Hypericum galioides Pursh ist ein kleiner, zierlicher Halbstrauch von kompaktem Wuchs mit aufrechten Stengeln und sehr nied licher Belaubung, die aus kleinen, linealischen, zugespitzten und tiefgrünen Blättchen gebildet wird. Der Flor fällt in die Monate Juli bis September. Die kleinen, in ungeheurer Fülle sich zeigenden Blumen stehen in dichten Trug dolden und sind, wie bei den meisten Hypericum- Arten, von goldgelber Farbe. Das Sträuchlein, das in den Vereinigten Staaten von Nord amerika sich von Delaware bis Florida vor findet, gedeiht leicht in jedem guten Schatten boden und ist winterhart. Die kleinen, halb- strauchigen Hartheu - Arten sollten von den Landschaftsgärtnern entschieden mehr berück sichtigt werden, als es in der Tat geschieht, denn sie sind im Schmucke ihrer goldgelben Blüten äusserst wirkungsvoll. Äusser den oben beschriebenen sind noch besonders zu empfehlen H. Androsaemum, densiflorum und inodorum, die als winterhart gelten können, wohingegen das schöne, niedrigblühende, immergrüne und sich durch einen prächtigen Flor auszeichnende H. calycinum, ebenso wie das ziemlich be kannte H. Moserianum, während der kalten Jahreszeit der Deckung bedürfen. — Quercus imbricaria Michx. ist eine prächtige, hochedle Eichenart und ein vorzüg licher Schmuckbaum für Einzelstellung. Wie bei allen Eichen, so ist auch bei dieser die Schönheit und das Dekorative in dem Wuchs und vornehmlich in der Belaubung ausgeprägt, welche nicht wie bei unserer heimischen Art und bei dem grössten Teil der übrigen Spezies die charakteristische, gebuchtete Form besitzt, sondern länglich - lanzettlich und ganz randig, jedoch etwas gewellt, ist, sich also der Lorbeerblattform sehr nähert. Die Blätter zeigen beim Austrieb einen schönen rötlichen Ton, der bei fortschreitender Entwickelung in einen hellgrünen und zuletzt glänzend dunkelgrünen Ton übergeht. Die im Anfang beim Austrieb vorhandene wollige Bekleidung verschwindet und nur auf der gelb- oder graugrünen Unter seite ist eine bald mehr, bald weniger deutliche Behaarung vorhanden. Macht der Baum in seinem Sommerkleide schon einen sehr vor nehmen Eindruck, so ist das in noch weit höherem Masse im Herbste der Fall, wo die Blattmasse ein prächtiges Blutrot annimmt, und die Mittelrippe der Blätter besonders lebhaft rot ist. Ist die Witterung der Herbstfärbung allerdings nicht günstig — wie dies leider in den letzten Jahren der Fall war — so ist es auch mit der Pracht des Baumes nichts, die Blätter gehen dann in einen unschönen braunen Ton über und fallen früh ab. Der Wuchs des Baumes lässt nichts zu wünschen übrig und entwickelt derselbe eine reich verästelte Krone mit weit ausragenden regelmässig angeordneten Aesten. Die Heimat dieser schönen Eiche ist Nordamerika, wo sie einen grossen Verbreitungs bezirk besitzt. Der Baum ist winterhart und liebt einen guten, möglichst etwas feuchten Boden, in dem er ein ziemlich rasches Wachstum entwickelt. Zum Schluss möchten wir noch be merken, dass sich hier in Leipzig ein schönes entfernt, zum Teil mehr zurück, zum Teil mehr erhaben gestellt war, fand ebensolche Aner kennung und lieferte den Beweis, dass auch Nelken der verschiedensten Farben sehr wohl zu einem wirkungsvollen Gesamtarrangement ganz im Gegensatz zu den sonst immer bevor zugten , einfarbigen Blüten vereinigt werden können. Weiterhin gefielen uns noch eine Orchideen-Staffelei, sowie ein Ständer mit Blattpflanzen geschmückt und ebenfalls mit Orchideenranken durchsteckt. Beide Arrange- ments wirkten recht gut. In einem besonderen Schranke stellte die Firma J. C. Schmidt-Berlin Brautkränze und Brautschmuck aus, teils mit Myrten, teils mit Orangenblüten — äusserst sorg fältig von ganz feinblättriger Myrte sehr zier lich gebunden, nicht so gross, wie das früher allgemein üblich war, sondern klein und dabei diademartig aufgebaut. Verschiedene bunt aus gesteckte Blumenkörbe fanden ebenso grossen Beifall wie ein einfacher Bauernstrauss, der an die Sommerzeit erinnerte und in vortrefflicher Weise mit Verwendung von gebleichten Gräsern Bromus briz., durchsteckt mit frischen Ane monen, Margueriten, Freesien etc. hergestellt war. Es liess sich dadurch der Beweis liefern, dass auch mit wenigem Material recht gute Leistungen erzielt werden können. Die nächsten Abteilungen, welche die Tafeldekoration sowie die gesamte Trauer binderei, die Schnittblumen, Wintergärten und verschiedene andere Einsendungen enthalten, werden wir in Anerkennung der Bedeutung dieser Ausstellung einen weiteren Artikel widmen. — Ueber den Besuch wird uns noch mitgeteilt, dass auch diese Ausstellung infolge der an dauernd kühlen, sehr günstigen Witterung eben falls eine Verlängerung er fahren hat und erst Dienstag, den 26. d. M. ihren Abschluss fand. Leider sind aber die Unkosten aller derartigen Unternehmen so bedeutend, dass es grosse Exemplar dieser Eiche befindet. Es steht dicht am Bürgersteig auf der Hospitalstrasse, dort, wo sich der Gerichtsweg abzweigt. Obwohl täglich Tausende an diesem Baum vorüber gehen, dürften wohl nur die allerwenigsten wissen, welcher Art der Baum ist. Ob die Eiche übrigens auf die Dauer dort stehen bieiben kann, wo sie jetzt sich befindet, er scheint uns fraglich. — Sorbus torminalis Crantz, der Eisbeerbaum ist ein seiner schönen Be laubung wegen zur Anpflanzung recht zu empfehlender Baum, der in Mittel- und Süd europa, dem Orient und im Kaukasusgebiet heimisch ist und in Deutschland besonders gern in Gebirgsgegenden auf Kalkboden auftritt. Im Schmucke seiner glänzend dunkelgrünen ge zackten Belaubung, die im Herbst einen prächtig hochroten Farbenton annimmt, stellt der Baum eine der anziehendsten Gestalten der heimischen Gehölzflora dar, den auch der Landschafts gärtner mehr, als es gewöhnlich geschieht, zur Anpflanzung in Parks mit verwenden sollte, wenngleich er von langsamem Wuchs ist Den im Mai erscheinenden, in kleinen Dolden rispen stehenden weissen Blüten folgen später die ziemlich grossen länglich-runden leder braunen Früchte. Das Holz des Baumes hat einen grossen Wert und ist besonders für Drechslerarbeiten sehr gesucht. Da der Baum an seinen natürlichen Standorten leider immer seltener wird, so ist es Pflicht der Baum schulenbesitzer, sich der Vermehrung dieses schönen Baumes mit Fleiss anzunehmen. — Rhododendron arborescens Torr, ist ein seltener Insasse unserer Gärten, der aber seines in reicher Fülle In den Sommermonaten erscheinenden Flores wegen Beachtung ver dient, um so mehr, als diese Art unsere Winter gut verträgt. Beheimatet in den Nordoststaaten der Union, erreicht der Strauch eine ziemliche Grösse. Die im Juni-Juli erscheinenden Blüten sind weiss mit rosafarben überlaufen und be sitzen purpurfarbige Staubfäden und roten Griffel; Blütenstiele, Kelchgrund und Frucht knoten sind mit Drüsenhaaren besetzt. Ein im vollen Schmuck seiner grossen wohlriechenden Blüten prangendes Exemplar bietet immer einen schönen Anblick. Die im Herbst abfallenden Blätter sind verkehrt-eirund bis länglich, spitz, gewimpert, unbehaart und auf der Unterseite grün oder bläulich-grün. — Prunus Maximowiczi Rupr. ist ein schöner Baum von etwa 10 m Höhe, der in der Mandschurei, Korea, Sachalin und in Japan wild wächst. Zu uns ist er etwa vor 10—12 Jahren gekommen, jedoch immer selten ge blieben. Die lang zugespitzten elliptischen Blätter sind bei ihrer Entfaltung auf der Unter seite, ebenso wie auch die Blattstiele und Jahrestriebe, mit einem rostfarbenen Ueberzug versehen. Im Herbst geht die Belaubung in einen hübschen orangefarbenen bis braunroten Ton über. Die weissen, aus 5 Petalen ge bildeten Blüten stehen in wechselständigen Trauben auf dünnen Stielen und erscheinen in den Monaten Mai-Juni, ihnen folgen die kleinen blauen Früchte. Diese Art ist für unsere klimatischen Verhältnisse wohl geeignet und bildet eine empfehlenswerte Bereicherung unserer Anlagen. Neuheiten. — Impatiens Oliveri. Durch die Ein führung des Impatiens Holstii hat die Gattung Mühe verursacht, das gefürchtete Defizit zu vermeiden, der Besuch kann mit Ausnahme des 3. und 4. Tages, Freitag und Sonnabend der vorangehenden Woche, als recht befriedigend bezeichnet werden. Es mögen Sonntag, den 24. März, trotzdem das Entree 1 Mark betrug, gegen 6000 zahlende Besucher anwesend ge wesen sein, und in den Vormittagsstunden hätten kaum noch wenige hundert Personen Zutritt erhalten können, eine solche Ueber- füllung zeigten die Räume. Auf der anderen Seite aber hat die Koschel-Ausstellung un bedingt gesehadet, darüber ist wohl kein Zweifel, aber der Trick ist einmal gelungen. Das zweite Mal wird Adolf Koschel seine Ausstellung ohne Arbeits - Ausschuss durch führen müssen, denn wir bezweifeln, dass die betreffenden Herren sich nochmals bereit finden, unter diesen Umständen ihren Namen zu einer Ausstellung für Wohltätigkeitszwecke herzugeben. Neuheiten. — Neue Odontoglossum crispum- Hybriden. Bereits in dem Bericht über die Koschel’sche Ausstellung wurde auf die V u y 1 s t e k e'schen Odontoglossum - Hybriden aufmerksam gemacht. Eine Reihe anderer, nicht minder bemerkenswerter Hybriden ver danken wir dem bekannten Brüsseler Orchideenzüchter Peeters. Es handelt sich um Formen von Odontoglossum Lambeauianum, die aus einer Kreuzung von O. crispum mit O. Rolfeae gewonnen wurden. Odontoglossum Rolfeae ist bereits eine Hybride zwischen Od. Harryanum und Od. Pescatorei, die zu den besten der Vuylsteke’schen Kreuzungs produkte gehört. Wie „Rev. Hort.“ mitteilen, zeigen diese Hybriden, obgleich aus einer Kreuzung hervorgegangen, dennoch unter sich Impatiens an Interesse gewonnen, denn bei der Leichtigkeit, mit der sowohl I. Holstii wie /. Sui- tani neue Formen und Färbungen erzeugen, dürften die nächsten Jahre uns zweifellos eine ganze Reihe zur Gruppenbepflanzung geeigneter Sorten bringen. Von diesem Gesichtspunkte aus ist auch die Neueinführung Impatiens Oliveri als eine willkommene Bereicherung zu be- grüssen, obgleich diese Art, die aus dem tro pischen Ostafrika stammt, an Grösse der Blu men und Lebhaftigkeit der Färbung hinter Impatiens Holstii etwas zurücksteht. Die Zeit schrift „Le Jardin“, die den Impatiens-Arten einen empfehlenden Artikel widmet, vergleicht die Farbe der Blüten dieser neuen Art mit der Tönung, die das bekannte Odontoglossum vexillarium auf weist. Trotz der weniger an sehnlichen Blumen ist I. Oliveri besonders da durch wertvoll, dass es geringere kulturelle Ansprüche stellt, weniger wärmebedürftig ist und fast während des ganzen Jahres blüht. — Jedenfalls ist es noch lange nicht bekannt genug, wie vorteilhaft sich sowohl die Hybriden von I. Soltani wie die Formen der neueren Arten zur Gartenausschmückung während des Sommers verwenden lassen. Sie gedeih en dort sowohl im Halbschatten wie in voller Sonne. Im Winter faulen die Pflanzen In feuchten Häusern infolge der äusserst vollsaftigen, fleischigen Stengel leicht, dagegen halten sie sich in einem gewöhnlichen Wohnzimmer vor züglich und blühen dort während der Herbst und Frühjahrsmonate unaufhörlich. Die leichte Art der Vermehrung aus Samen wie aus Steck lingen erhöht nicht zum mindesten den Handels wert dieser Impatiens, die im Volksmunde in einigen Gegenden Deutschlands den Namen „Wasserbalsamine“ erhallen hat. — Nymphaea atropurpurea. Diese neue Seerosen-Hybride, die von dem bekannten Spezialisten dieser Gattung, Latour-Marliac, gezogen und bereits auf der Pariser Welt ausstellung 1900 ausgestellt wurde, wird als die dunkelste unter den rotblühenden Nymphaeen bezeichnet. Die orangeroten Staubgefässe er höhen ausserdem noch den Farbeneffekt bei dieser Sorte. Sie hat sich in Nordfrankreich als winterhart erwiesen und soll namentlich in England schon sehr verbreitet sein. Weitere Vorzüge dieser Hybride sind die Reichblütig- keit sowie die Grösse der Blumen. In der Londoner Gartenbaugesellschaft wurde davon eine Pflanze ausgestellt, die drelssig offene Blumen und ebensoviele Knospen auf wies; die einzelnen Blüten hatten zum Teil 22 Zentimeter Durchmesser. Fragekasten für Rechtssachen. Frage: A. W. in W. Von meinem Nachbar K. bin ich /2 m von dem Grenzstein abgeblieben mit der Umgrabung meiner Wiese (Acker). Darf mein Nachbar H. direkt die Grenze, sogar hinter dem Stein, graben, da ich doch den Weg, als meinen Wiesenweg, als Wiese benutze? NB. Nachbar H. hält sogar eine sehr tiefe Furche hinter den Grenzsteinen, so dass meine Wiesenwegkante sich erheblich gesenkt hat. Antwort: Der Nachbar darf bis an die Grenze sein Grundstück benutzen. Hinter dem Grenzstein darf er nicht für seine Zwecke graben. Die Mitte des Grenzsteins bildet die Grenze und bis dahin er streckt sich allein des Nachbars Recht. Sie können wegen Besitzstörung gegen denselben vorgehen. Frage: N. R. in R. Sende Ihnen auf Wunsch den Wortlaut des Vertrages zu meiner Frage im „Handelsgärtner" No. 9 (Pachtkontrakt folgt). Antwort: Nach diesem Vertrag scheint aller eine auffallende Mannigfaltigkeit, sowohl in Form als Zeichnung der Blumen. Mit einer Beschreibung ohne Abbildung ist hier nicht viel gedient, es sei nur für die weniger in formierten Leser darauf hingewiesen, dass Odontoglossum Harryanum bei Kreuzungen mit O. crispum und O. Pescatorei ganz besonders wertvolle Ergebnisse geliefert hat, nur sind die von dieser Art stammenden Hybriden etwas wärmebedürftiger als die übrigen Abkömmlinge von O. crispum u. s. w. Odontoglossum Harryanum selbst zeichnet sich durch schön braune, grünlichgelb gestreifte Petalen und Sepalen sowie eine sehr grosse, eigenartig schön geformte und gezeichnete Lippe aus. Die eine Hälfte des Labeliums ist reinweiss, die andere glänzend lackbraun mit leuchtend gelbem, gefranstem Kamme. Die Art stammt aus Kolumbien und es gibt davon eine fast reingelbe natürliche Form. — Clematis „Lasurstern“. Diese Goos & Koenemann'sche Züchtung muss als eine der besten Bereicherungen bezeichnet werden, die dem an schönen Formen wahrlich nicht armen Sortiment der Clematis-Hybriden in letzter Zeit zu teil wurde. Die 6—8petaligen schön gestalteten Blumen zeigen eine prächtig tiefblaue Farbe, von der sich der Strahlenkranz weisser Staubfäden sehr wirkungsvoll abhebt. Die Grösse der Blumen lässt ebenfalls nichts zu wünschen übrig, dieselben erreichen selbst an jungen Pflanzen schon bis 16 cm Durch messer. Die Blühwilligkeit und Reichblütigkeit dieser bemerkenswerten Neuheit werden gewiss ebenfalls dazu beitragen, ihr eine rasche Ver breitung und häufige Verwendung zu sichern. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch noch kurz empfehlend auf die leuchtend samtig, purpurrote CI. Jackmanni rub. hinzuweisen, die mit denselben vortrefflichen Eigenschaften wie die allgemein bekannte Stammsorte ausgestattet ist.
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