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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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4 Mittel- und Norddeutschland. Bremen. Das Geschäft entwickelte sich im Februar normal. In den Jubiläumstagen des „Nord deutschen Lloyd“ wurden bedeutende und lohnende Aufträge erteilt. In blühenden Pflanzen bot der Markt die vor dem Eintritt des Frühjahrs gewohnte Viel seitigkeit. Immerhin war das Angebot von b’ühenden Pflanzen nicht so gross, dagegen wurden Blattpflanzen mehr verlangt, da manches während der kalten Tage in den Wohnräumen erfroren ist. Äusser der Fest binderei war auch der Bedarf in besseren Trauer arrangements gross, dagegen wirkte die ungünstige Witterung ganz entschieden auf den Verbrauch von einfacheren Kränzen ein. Das Angebot von deutschen Blumen genügte und es konnten bessere Preise er zielt werden, zumal in den ersten Wochen die Sen dungen aus dem Süden häufig ausblieben und somit eine wesentliche Nachfrage hervortrat. Wir hatten meist kalte Tage und wenig Sonnenschein. Kiel. Die Geschäftslage ist nicht ungünstig, und es liesse sich sicher ein lohnendes Geschäft machen, wenn nick so viele Gärtner, ohne zu rechnen, und ohne dass der Markt überfüllt ist, zu äusserst niedrigen Preisen die Ware dem Pub ikum offerierten. Azaleen gibt es reichlich, dagegen fehlen andere Blütensträucher sehr, auch Hyazinthen und Maiblumen wurden nicht so billig als andere Jahre angeboten. Der Umsatz in Blütenpflanzen kann als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die Festbinderei hatte nur zeitweise flott zu tun, dagegen war die Trauerbinderei besser mit Aufträgen versehen. Deutsche Schnittblumen kamen wenig zum Ang bot, so dass weit höhere Preise hätten erzielt werden können, zumal auch aus der Riviera nicht allzuviel eintraf und die Qualität zu wünschen liess; abgesehen davon, dass die Preise für Nelken sehr hohe sind. Die Witterung brachte vor wiegend kalte unfreundliche Tage. Westdeutschland. Köln. Die winterliche Witterung übte auf den ganzen Geschäftsgang einen grossen Einfluss aus, so dass der Bedarf wesentlich geringer war. Blühende Pflanzen gab es genügend, auch Hyazinthen und Tulpen kamen in grösseren Mengen auf den Markt und konnten zu mässigen Preisen abgesetzt werden. Die Tulpen hatten stark unter dem Pilz zu leiden und auch die Azaleen liessen sich nicht so gut als andere Jahre treiben. Blattpflanzen wurden nur ver einzelt verlangt. Die Binderei hatte immerhin für festliche Anlässe gut zu tun, ebenso befriedigte durch schnittlich der Bedarf in Kränzen. Da deutsche Schnitt blumen nicht übermässig angeboten wurden, liessen sich die Vorräte zu annehmbaren Preisen absetzen, zumal die Rivierablumen schlecht ankamen und in den ersten Wochen teuer bezahlt werden mussten. Wir hatten diesmal im Februar viel Frost und Schnee. Krefeld. Infolge des andauernden Frostwetters wurde das Geschäft in vieler Hinsicht sehr gehemmt. Hier herrschte fast den ganzen Februar hindurch hohe Kälte. Äusser Azaleen und Flieder sowie Zwiebel gewächsen, die genügend aut den Markt kamen, sind noch die ersten Hortensien zu erwähnen, Kamellien fehlten. Blattpflanzen verkauften sich gut. Die Bin derei war in vielen Zweigen andauernd flott be schäftigt, von deutschen Schnittblumen ist äusser Flieder und Maiblumen nicht viel zu nennen, für Rivierablumen wurden zeitweise ziemlich hohe Preise verlangt. Aachen. Im Februar hat sich das Geschäft durchschnittlich günstig entwickelt, nur die grosse Kälte bat wiederholt den Umsalz beeinflusst und auch mrnchen Schaden verursacht. Grosse Azleen waren andauernd in vollblühenden Pflanzen knapp, alle anderen Blütenpflanzen dagegen ausreichend zu haben. Die Festbinderei hatte vor und während der Karne valszeit gut zu tun, ebenso trat ein ziemlich bedeuten der Bedarf an Kränzen und Trauerarrangements her vor. Hiesige Schnitiblumen kamen nicht so viel zur Entwicklung und mussten gut bezahlt werden. Aus dem Süden nehmen die Eingänge zu und besonders Nelken wurden in sehr schöner Ware geliefert, nach dem Karneval fielen die Preise dagegen bedeutend. Bonn. Der Monat Februar bot im allgemeinen ein recht ruhiges Bild, auch der Versand bei der kalten unsicheren Witterung war recht unbedeutend. Der Topfpflanzenverkauf brachte hier am Platze trotz des vielseitigen und reichlicheren Angebotes nur einen mässigen Umsatz. Blattpflanzen liessen sich etwas besser verkaufen, besonders Kentien gingen gut ab. Die Binderei war in jeder Hinsicht, auch mit Trauer arrangements recht gut beschäftigt, so dass auch deutsche Schnittblumen recht zufriedenstellende Preise erzielten. Maiblumen gab es im Ueberfluss, Veilchen werden besser bezahlt. Die südfranzösischen Blumen müssen ziemlich hoch bezahlt werden, kommen aber reichlich und in schöner Qualität an. Süddeutschland. München. In den ersten Wochen des Februar erreichte der Umsatz eine mittlere Höhe, gegen Ende Februar muss die Geschäftslage als flau bezeichnet werden. Von blühenden Pflanzen kamen reichlich Kamellien, Azaleen und Deutzien, ebenso Hyazinthen auf den Markt, Flieder war knapp und teuer. Blatt pflanzen wurden wenig verlangt und mussten eben falls verhältnismässig hoch bezahlt werden. Die Fest binderei war mässig beschäftigt, etwas mehr hatte die Trauerbinderei zu tun. Deutsche Schnittblumen wurden weniger angeboten, es fehlte sehr an Sonne und Wärme. Aus dem Süden trafen gegen Ende des Monats die Sendungen normal, und zu den gewohnten Durchschnittspreisen ein. Nürnberg. Trotz der miserablen Witterung ent wickelte sich das Geschäft m Februar ziemlich leb haft. Blütensträucher, insbesondere Azaleen, Prunus etc., wurden reichlich angeboten, weniger Hyazinthen, Maiblumen, Tulpen etc. Ausserdem mangelte es sehr an Topfrosen, während in letzter Zeit schöne Dielytra in voller Blüte auf den Markt kamen. Äusser Kentien wurden Blattpflanzen weniger begehrt. Die Fest binderei hatte durch grössere Blumenarrangements und Dekorationen immerhin zu tun, während der Be darf in Trauerbinderei sich mehr auf einfache Sachen beschränkte. Hiesige Nelken sind teuer, aber sehr schön, während Rosen in der Qualität noch zu wün schen übrig liessen. Rivierablumen wurden in der zweiten Hälfte in grossen Mengen angeboten, doch sind auch dort prima Rosen knapp und hoch im Preise. Ostdeutschland. Breslau. Das Topfpflanzengeschäft hat im Vor monat unter der andauernden Kälte recht gelitten; immerhin war das Angebot sehr vielsei ig. Äusser den bekannten Artikeln kamen nun Amaryllis, Clivien, Goldlack, Cinerarien etc. in schöner Ware auf den Markt. Blattpflanzen verkauften sich nur vereinzelt. Während für festliche Veranlassungen die Binderei ziemlich flott zu tun hatte, liess der Bedarf in Kränzen und Trauerarrangements im Vormonat zu wünschen übrig. Für deutsche Schnittblumen wurden bei ge nügendem Angebot zufriedenstellende Preise erzielt, nur Veilchen gab es zuletzt überreichlich. Die Ein gänge aus der Riviera sind weniger umfangreich als in früheren Jahren. Wir hatten während des ganzen Februar, nur einige Tage ausgenommen, strenge Kälte. Danzig. Die allgemeine Geschäftslage kann im Februar als durchschnittlich befriedigend bezeichnet werden, äusser Flieder und Azaleen wurden Blüten sträucher wenig angeboten, dagegen sah man viele Hyazinthen, Tulpen etc. Das Blattpflanzengescäft bewegte sich in normalen Grenzen. Zur Fest- und Ballsaison lagen lohnende Aufträge vor, auch die Trauerbinderei hatte andauernd gut zu tun. Von hiesigen Schnittblumen wurden gern Rosen und Mai blumen verwendet, auch alle anderen deutschen Schnitt blumen erzielten bei guter Qualität angemesse Preise. Französische Blumen sind andauernd knapp und teuer, vielfach kam auch die Ware erfroren an, da wir aussergewöhnlich strenge Kälte hatten. Thorn. Die Blumengeschäfte hatten zwar einen befriedigenden Umsatz im Vormonat zu verzeichnen, dagegen haben die Marktgärtner ein schlechtes Ge schäft gemacht. Äusser Flieder und Prunus wurden alle Zwiebelgewächse reichlich angeboten. Der Be darf in Blattpflanzen dagegen ist ohne jede Bedeutung. Da viele Festlichkeiten im Februar stattfanden, hatte die Binderei vollauf zu tun, ebenso war der Absatz von Kränzen und Trauerarrangements infolge der ver hältnismäss g grossen Sterblichkeit bedeutend. Von deutschen Schnittblumen sind nur Maiblumen und Veilchen zu erwähnen, die mittlere Preise erzielten. Aus dem Süden kamen die Sendungen gut an, doch wurden ziemlich hohe Preise verlangt. Der Februar war seit Jahren der kälteste Monat. Die allgemeine Geschäftslage. Wenn man die Nähe des Osterfestes berück sichtigt, so kann die allgemeine Geschäftslage keines wegs als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die Hauptschuld trägt zweifellos die kalte unbeständige Witterung, denn fast aus ganz Deutschland werden andauernd Frostperioden bis zu 6 und 8 Grad unter Null sowie reichliche Schneefälle gemeldet. Unter diesen Umständen kann sich unmöglich das Geschäft normal entwickeln und tatsächlich ist auch die Kauf lust verhältnismässig gering. Das Angebot von blühenden Pflanzen scheint an einzelnen Plätzen eben falls, da die Produktion durch die kalte Witterung eingeschränkt wird, ins Stocken zu kommen. Nur in Benin und Hamburg ist der Markt stark überfüllt, doch wird sicher in den nächsten Wochen alles ge räumt, wenn auch nicht so vorteilhafte Preise erzielt werden können, als wir diese speziell für den Züchter gewünscht hätten. Von Blütensträuchern stehen neben Azaleen und Prunus nun auch Rhododendron, Azalea mollis und pontica, sowie Rotdorn, Eriken etc. als feinere Blütenpflanzen in dem Vordergrund. Hyazinthen scheinen in vielen Orten in nicht so grossen Massen wie in früheren Jahren geirieben worden zu sein, so dass etwas bessere Preise sich erzielen liessen. Ausserdem kommen nun auch Cinerarien, Veilchen neben Maiblumen, die ein wenig bessere Preise er langen konnten, zum Angebot. Das B attpflanzen- geschäft ist nicht von Bedeutung, wenn auch zu den Konfirmationen Myrten und Araukarien verlangt werden, so sind es doch in erster Linie Phoenix, die wieder am begehrtesten sind. Die Binderei war aus festlichen Aniässen nicht überall nach Wunsch mit lohnenden Aufträgen versehen; günstigeres wird durch gängig über den steigenden Bedarf in Trauerbinderei gemeldet. Die sonnenarme Witterung hat auf das Angebot deutscher Schnittblumen eingewirkt. Ueber die Qualität der Rosen wird geklagt, Veilchen dagegen gibt es nun in Massen. Aus dem Süden triift die Ware bei dem günstigen Wetter in grösseren Mengen auch zu mässigeren Preisen ein, doch fehlt I. Qualität Rosen, während Nelken sehr schön sind. Der Baum schulenversand wird gleichfalls infolge der ungünstigen Mi itterungsverhältnisse sehr aufgehalten und überall sehnt man, wenn auch kühles, so doch frostfreies Wetter herbei. — Für die Lohnbewegung sind die Umstände durchaus nicht günstig, denn das Geschäft entwickelt sich sehr langsam. Immerhin erweckt es den Anschein, dass überall Störungen zu erwarten sind, sobald in wenigen Tagen die Aroeit beginnt und alles bisher Versäumte nachgeholt werden soll. Berlin, den 13 März. Die allgemeine Geschäfts lage lässt für Berlin noch viel zu wünschen übrig, trotz der Einsegnungen und obgleich es des Tages über meist sonniges, warmes Wetter ist, wird viel über geringen Absatz geklagt. Blühende Pfianzen kommen reichlich auf den Markt. Man sieht nun auch mehr pontische Azaleen, Clivien und Zwiebel gewächse. Die Festbinderei war nur zum Teil gut beschäftigt. Der Umsatz erreichte wie bisher, nicht den gewohnten Durchschnitt, zumal auch die Trauer binderei und das Kranzgeschäft gegenüber der Vor woche wieder etwas zurücktrat. Deutsche Blumen gibt es in genügenden Mengen, am meisten begehrt sind Rosen, aber auch alle übrigen Schnittblumen finden guten Absatz. Auch für Rivierablumen, vor allem Rosen, Veilchen und Nelken werden für 1. Quali tät höhere Preise verlangt. Hamburg, den 13. März. Die allgemeine Ge schäftslage ist immer noch, ausgenommen einige gut eingeführte Firmen, recht schleppend. Blühende Pfianzen gibt es augenblicklich im Ueberfluss, wenn auch bei der anhaltenden unfreundlichen Witterung zu den Ostertagen nicht allzuviel zur Verfügung stehen wird. Gesucht wurden kleinere blühende Rhododen dron, Azaleen und Rosen. Blattpflanzen sind in diesem Jahre nicht so reichlich vorhanden als sonst. Die Festbinderei war infolge der Konfirmation etwas lohnender beschäftigt, doch fehlen bessere lohnende Auf träge, die wiederum einigen grösseren Geschäften zu gute kamen. Etwas mehr hatte die Trauerbinderei zu tun. Das Angebot in deutschen Schnittblumen ist noch reichlich, doch sind alle Anzeichen vorhan den, dass es gleichfalls nachlässt. Aus dem Süden ist der Eingang gegenwärtig recht bedeutend, die Qualität ist gut, doch lässt sich bei weitem nicht alles absetzen. Das Wetter ist sehr veränderlich, nach starken Nachtfrösten ist es wieder ganz winterlich und des Tages über treten häufig Schneefälle ein. Dresden, den 13. März. Die andauernde un günstige Witterung wiikt zweifellos nachteilig auf das Geschäft ein. In feineren Blütenpflanzen wird nun immer mehr geräumt, so dass eigentlich nur grosse Azaleen reichlich vorhanden sind. Kleine vollblühende Pflanzen sind sehr krapp und auch Prunus und Deutzien sind gesucht. Gern gekauft werden jetzt vollblühende Hyazinthen und Veilchen. Die Binderei hatte in den letzten Tagen für festliche Veranlassungen nur mässig zu tun; lohnende Auf träge lagen für Trauerarrangements und Kränze vor. Von deutschen Schnittblumen gibt es Maiblumen ge nügend. Veilchen, auch Rosen sind jetzt knapp. Aus dem Süden treffen die Sendungen zu billigen Preisen in gutem Zustande ein. Wir hatten gestern Morgen bei Schneegestöber 5 Grad Kälte. Leipzig, den 12. März. Die allgemeine Geschäfts lage kann als gut bezeichnet werden. Von blühet den Pfianzen wurden Blütensträucher, Clivien, überhaupt alle Pflanzen der Saison angeboten. Es fehlten da gegen schöner Flieder, Kamellien und gut abgehärtete Topfrosen. Die Festbinderei war im allgemeinen ganz gut beschäftigt, ausserdem kamen viel Trauerfälle vor, die einen bedeutenden Bedarf in Kränzen etc. hervor riefen. Schnittblumeo wurden nur mässig angeboten, für Veilchen werden gute Preise erzielt, ebenso für Orchideen, während Maiblumen immer noch im Ver hältnis billig sind. Aus dem Süden treffen die Blumen sehr gut ein und werden zu den jetzt gewohnten billigen Preisen flott abgesetzt. Das Wetter ist sehr wechselseitig, wir hatten wiederholt Frost und wenig Sonne. Frankfurt-Main, den 14. März. Wenn die Ge schäftslage hier nicht befriedigte, so ist das wohl haupt sächlich dem anhaltend ungünstigen Wetter zuzu schreiben. Azaleen sind genügend vorhanden, ebenso Zwiebelgewächse, dagegen fehlt es sehr an blühenden Sträuchern. Von Blattpflanzen wurden hauptsächlich Phoenix und Farne angeboten, vor allem sind auch Adiantum sehr gesucht. Die Binderei war gut be schäftigt, auch grössere Trauerarrangements wurden in Auftrag gegeben. Flieder und Maiblumen gibt es gegenwärtig genügend. Rosen und Nelken sind ge sucht. Die Qualität der Rivierablumen ist jetzt schön und ausgenommen prima Rosen ist alles billig. Am 13. hatten wir früh 4 Grad Kälte und seitdem wechseln Regen und Schnee miteinander ab. Fragekasten für Rechtssachen. Frage N. R. in R. Ich pachtete am 1. April 1905 ein Grundstück auf die Dauer von 6 Jahren, dieselbe begann am 8. April 1905 und endigt am 1. April 1911 ohne weitere Kündigung Bedingung: Falls eine Parzelle vei kauft wird, braucht der Pächter für das letzte Jahr keinen Pacht zu zahlen. Jetzt ist das Gru. dstück vei kauft worden und ein Hausplatz davon nochmals verkauft. Jetzt werde ich auf gefordert, einen Teil, ca. 3 Quadrat-Ruten, zu räumen. Ich habe aber das Ganze im vorigen Jahre mit Okulanten bepflanzt und dadurch Schaden. Wie habe ich mich in diesem Falle zu verhalten? Antwort: Ohne Einsicht in den Pachtvertrag lässt sich die Frage schwer beantworten. Ist dem Verpächter wegen des Verkaufes freie Hand gelassen, so können Sie nur Erlass des Pachtzi ses für das laufende Pachtjahr verlangen, müssen aber die Parzelle im übrigen ohne Entschädigung räumen. Liegt eine solche Verkaufsfreineit im Vertrage nicht vor, so ist der Käufer gesetzlich an den Pachtvertrag gebunden. Frage J. B. in B. Im Oktober 1906 ersuchte ich verschiedene Firmen um Offerten über 330 Canna R. Wallace und 250 Paul Meylan und erhielt ich folgende, welche mir auch zusagte: In höfl. Beant wortung Ihrer w. Anfrage offeriere Ihnen frei bleibend 330 Canna R. Wallace, % Mk. 20, und 250 Paul Meylan, % Mk. 20, worauf ich am 23. Oktober (am 20. Oktober war die Offerte aufgegeben) an die betreffende Firma schrieb: Bezugnehmend auf Ihre Offerte ersuche um Lieferung zu geeigneter Zeit von 360 R. Wallace und 250 Paul Meylan in recht kräftigen Knollen, vor allen Dingen aber sortenrein. — Ich erinnere mich nicht mehr genau, ob ich eine Auftragsbestätigung erhalten habe, und glaube ich, dass dieses auch wohl nichts schadet, da der be treffende Lieferant kürzlich die Canna gesandt hat, aber statt 360 R. Wallace nur 260 und statt 250 Paul Meylan nur 100. Die Rechnung trägt zum Schluss den Vermerk: Habe von den obigen Sorten nicht mehr Vorrat; gern zu weiteren Diensten. — Meiner Ansicht nach war der Betreffende doch ver pflichtet, die ganze Anzahl zu liefern. Kann ich, falls derselbe sich weigert, die übrigen Knollen noch zu besorgen, selbige selbst anschaffen und die ev. Differenz meinem Auftraggeber in Rechnung stellen? Ich habe diesem auch bereits geschrieben, ob er die fehlenden Canna nachliefern will und, wenn nicht möglich, ob ich selbige besorgen soll für seine Rechnung. Antwort: Da die Offerte „freibleibend“ lautet, so hat sich der Lieferant den Rückzug gedeckt. Er will in seiner Offerte auf keinen Fall gebunden sein, weil er wahrscheinlich vorher nicht genau gewusst hat, welche Quantität ihm zur Verfügung stehen wird. Sie können also nach unserem Dafürhalten weder auf Lieferung des Restquantums, noch auf Schaden ersatz klagen. Frage: A. Sch. in J. Beiliegend überreiche Ihnen 2 Strafverfügungen vom hiesigen Gemeindevorstand, worüber um Ihren geschätzten Rat bitte. Zu No. 3 will ich gerichtliche E tscheidung beantragen, weil ich mir durch den Briefträger Anmeldeformulare mit bringen lassen wollte (am 6. Januar). Diesem wurde aber gesagt, dass die Formulare beim Gemeindediener zu haben seien. Nachdem ich den Gemeindediener frug, sagte der, die Scheine seien alle, es würden erst welche gedruckt. Ich meine daraufhin müsste ich freigesprochen werden ? — Zu der Strafverfügung No. 1 bitte um Ihren gefl. Ra 1 , ob ich wohl Aussicht auf Erfolg habe, wenn ich gerichtliche Entscheidung beantrage. Ic1 meine, da es doch nicht während der Kirche war, wo wir Aeste abhackten (der Arbeiter, der mit dabei war, hat auch Strafverfügung bekommen), müsste ich ebenfalls freigesprochen werden. Unweit von meinem Grundstück waren 3 Männer mit der Herstellung eines Zaunes beschäftigt, welche fest darauf los keilten und nicht angezeigt wurden. Meines Erachtens war dieses Gepoche doch eher eine Störung der Sonntagsfeier. Würden Sie mir zur Beantragung auf gerichtliche Entscheidung raten und womit kann ich das bei der Verhandlung dann eventuell bi grün den? Dann noch eine Frage: Auf den Strafverfüg ungen steht ganz einfach, wie Sie sehen, „An Gärtner A. Sch.“ Kann ich da den Bürgermeister eventuell wegen Beleidigung verklagen, weil er nicht geschrieben hat „Herrn“. Diere Schreibweise verstösst doch gegen die guten Sitten, es ist doch allgemein üblich, dass immer „Herr oder Frau“ vor die Adresse gesetzt wird. Ueberhaupt ist dies doch eine Herabsetzung meiner Person und dieser Bürgermeister müsste doch dazu qualifiziert sein und so etwas wissen. Es wäre mir sehr erwünscht, wenn Sie mir darüber näheres schrieben und würde ich lieber meine 4 Mark Strafe zahlen, wenn ich den Bürgermeister verklagen könnte und dass der dann so und soviel Mark in die Armen kasse blechen müsste. Antwort: Nach unserem Dafürhalten ist in beiden Fällen nichts zu machen. 1. Da die Vor schriften über die Sonntagsruhe meist streng gehand habt werden und das Abhacken der Aeste eine öffent liche, störende, sichtbare Arbeit ist, werden Sie schwer lich vor dem Schöffengericht ein anderes Resultat erzielen. Dass die Leute, welche den Zaun aufsetten, unbehelligt gelassen wurden, ist eine Ungerecht gkeit. 2. Wenn die Scheine nicht mehr vorrätig waren, mussten Sie persönlich oder schriftlich, ohne Zettel, die Anmeldung bereiten, auch hiermit werden Sie durch Berufung kein anderes Resultat erreichen. Frage: W. H. in L. Wie viel freie Zeit kann ein Gehilfe in der gekündigten Woche beanspruchen, um sich andere Stellung zu suchen? Derselbe ist äusser Kost, hat nur Logis und 8tägige Kündigung? Antwort: Darüber gibt das Gesetz keine be stimmten Vorschriften. Der Gehilfe hat eine ange messene Zeit zu beanspruchen, d. h. sie muss je nach der Entfernung bemessen werden, welche er behufs Vorstellung zurücklegen muss. Auch kann der Prinzipal nichts dagegen tun, wenn der Gehilfe von den Prinzipalen, denen er sich vorstellt, länger aufgehalten wird, warten muss usw. Eine feste Norm lässt sich da nicht aufstellen. Wir empfehlen, den betreffenden Gehilfen drei Mal zu einer für Ihren Betrieb passenden Tageszeit 3—4 Stunden, die er in Hamburg nötig haben wird, frei zu geben. Frage: P. R. in H. Seit Ostern 1906 habe ich einen Lehrling, nun schreibt der Vater, er wundert sieb, dass er Okuliermesser, Schere und Hippe be zahlen soll. Er hätte sich dort beim Handelsgärtner erkundigt, dieser sagt, die Sachen stellt immer der Prinzipal. Ich bitte um Ihre Meinung, ob ich ver pflichtet bin, diese zu stellen; im Kontrakt steht nichts davon. Antwort: Das richtet sich ganz nach dem Ortsgebrauch. In der Gärtnerei stellt in der Regel wohl der Prinzipal die groben Werkzeuge und Gerät schaften, dagegen Messer, Rosenschere etc. muss der Lehrling selbst, bezw. dessen Vater schon aus dem Grunde beschaffen, damit der erstere diese Gegenstände besser in acht nimmt. Frage B. S. in F. Im Herbst 1904 habe ich hier eine Baumschule und Wildlingskultur begonnen und zwar mit Rücksicht auf die weitgehendste Ver günstigung, die mir mein Vater in Aussicht stellte. Er hat mir dann auch 12 ar Acker gegeben, welche ich mit Hochstämmen bepflanzt habe und zwar auf mündliches Abkommen hin, ohne dass ich das Land zu verzinsen brauchte. Infolge Familienzwistigkeiten hat er mir aber genanntes Feld am 6. Oktober v. J. gekündigt und zwar auf nächsten Herbst. Gleich zeitig verlangt er einen Pachtzins von 30 Mk. Meine Fragen wären nun diese: Kann mir der Vater über haupt das Feld kündigen, denn er wusste wohl, dass ich es doch 5 Jahre nötig habe und kann er einen Pacht verlangen, da er mir das Feld für die Dauer bis zur Vollendung der Bäume abgetreten hat? In gleicher Weise haoe ich noch ein Stück Feld von 12 ar, welches ich mit 6000 Pfirsichen bepflanzt habe. Dies habe ich auch mündlich gepachtet von einem Freund meines Vaters. Auch dieser hat mir das Feld gekündigt. Ich zahle aber hieifür 25 Mk. Pacht. Ich bin der Meinung, weil diese mir das Feld gegeben und sie wussten, dass ich es doch mehrere Jahre benötige, können sie mir es auch nicht wieder nehmen. Denn einmal wäre ich ruiniert und zum andern müssen sie doch ihr Versprechen halten. Antwort: Zunächst kommt es darauf an, was Sie mit Ihrem Vater bei der Ueberlassung des Grund stücks vereinbart haben. Da keine Pachtzinsen ge zahlt werden sollten, kommt ein Pachtvertrag nicht in Frage. Nachträglich kann Pachtzins überhaupt nicht gefordert werden. Hat der Vater erklärt, dass er Ihnen das Feld überlasse bis die Bäume aus gewachsen sind, so darf er es Ihnen auch nicht eher entziehen. Lehnen Sie die Räumung des Feldes ab. Etwas anderes ist es bei dem Freund Inres Vaters. Hier liegt Pachtvertrag vor und es kann Ihnen gekündigt werden. Die Kündigung ist 6 Monate vor Ablauf des Pachtjahres. Frage B. S. in R. Am 1. Oktober 1905 pachtete ich ein Gärtnereigrundstück, dasselbe war bei der Uebernahme total vernachlässigt. Da ich in der nahen Stadt mein Marktgeschäft seit 18 Jahren betreibe, war mirs nicht leid, dasselbe wieder in Ordnung zu bringen. Selbstredend waren auch keine Pflanzen im Gewächshause sowie im freien Lande da, welche einen besonderen Wert gehabt hätten, das Unkraut musste mit der Sense abgemäht werden. Ich habe ja aus diesem Grunde das 1. Vierteljahr frei gewohnt. Natürlich war unter obigen Verhältnissen auch fast gar keine Kundschaft vorhanden. Besitzer verlangte das I. Jahr 300 Mk. Pachtzins, welcher laut Quittung bis 1. Januar 1907 bezahlt ist. Er hat mich damit gelockt, er wollte sehr gütig, also wohlwollend mit mir verfahren. Zu Neujahr 1906 kam es leider anders. Wie ich schon hier wohnte, da verlangte der Besitzer 300 Mk. Kaution, was ich, da keine Wertgegenstände hier waren, nicht zahlen konnte. Dem ganzen Gebaren nach merkte ich nun, dass ich in die Falle gegangen war, darum gestattete der Besitzer mir auch keine Pachtzeit auf drei Jahre im beiderseitigen Vertrage, auch Kündigungszeit wurde nicht bemerkt. Da ich durch Kollegen durch Kredit für Pflanzen usw. unter stützt worden bin und das Grundstück wieder zu ganz anderem Aussehen gebracht habe, sagte mir der Besitzer im September v. J., dass ich von Neujahr 1907 ab 500 Mk. Pacht bezahlen müsste. Darauf er widerte ich, dass es nicht möglich ist, die Summe für hiesigen Ort im 2. Jahre schon zu erzielen. Habe jedoch, um meine Existenz zu erhalten, sowie Familien- Verhältnisse halber und da ich trotz meiner vielen Arbeit keine günstigen Einnahmen im 1. Jahre er zielte, für das 2. Jahr 400 Mk. Pacht geboten; auch war mir im Dezember v. J. Anzahlung von Ver wandten für Kauf des Grundstückes geboten, habe auch schönes Gebot getan, jedoch im Pacht- sowie im Kaufpreis gibts bei diesem Mann kein Zurück gehen. Es ist förmlich darauf abgesehen, mich zu schädigen. Auch hat er mir, da wir wegen dem Pachtpreis Ende September nicht einig wurden, ohne jeden weiteren Grund am 1. Oktober 1906 Kündigung durch Einschreibebrief gesandt, ich solle am 31. Dez. geräumt haben, was, wie ich ihm sagte, nicht möglich sei, da ein anderweitiges passendes Grundstück in so kurzer Zeit nicht zu finden wäre. Frage Sie daher ergebenst, wie lange habe ich hier Kündigungszeit, wenn nichts geschrieben hierüber, und kann ich, wenn der Besitzer klagbar werden will, auch dem entsprechende Entschädigung wegen rein vorsätz lichen Ruinierens meiner Existenz usw. beantragen? Antwort: Sie haben einen grossen Fehler da durch begangen, dass Sie nicht einen Kontrakt auf wenigstens 5 Jahre unter Feststellung des zahlbaren Pachtes schriftlich abgeschlossen haben. Es kann hierbei nur zum Schlüsse des Pachtjahres, also per 30 Sep tember ein halbes Jahr vorher, somit am 31. März, gekündigt werden. Da ferner ein landwirtschaftlicher Betrieb in Frage kommt, können Sie das Grundstück bis zum 31. Dezember d. J. bis zur Abräumung be halten. Das Vorgehen des Besitzers ist als gegen Treu und Glauben zu bezeichnen, doch können Sie keine Entschädigungsansprüche geltend machen. Suchen Sie unter günstiger Bedingung bald ein Grundstück zu pachten — alle Pflanzen, die noch vorhandenen Vorräte etc. bleiben ja Ihr Eigentum. Frage R. in H. Ich möchte Sie höflichst bitten, mir doch mitzuteilen, ob ich als Handelsgärtner zum Handwerkskammerbeitrag herangezogen werden kann? Ich habe es einmal in einem Blatte gelesen, dass es ministerielle Verfügung sei, dass die Gärtnerei nicht zum Gewerbe gehöre. Habe leider das Blatt nicht mehr. Sollten Sie im Besitz dieser Verfügung sein, so haben Sie wohl die Güte und stellen sie mir mit einigen Zeilen zu. Meine Gärtnerei besteht aus 6 Morgen Garten, Warmhaus, Kalthaus, 50 Fenstern Mistbeete, Ladengeschäft und Kranz- und Bouquetbinderei. In den Gärten werden zur Hälfte Schnitt- und Treibblumen und zur Hälfte Erdbeeren kultiviert. Antwort: Der Handelsgärtner hat keinen Beitrag zur Handwerkskammer zu tragen. Die in dieser Sache ergangenen Entscheidungen sprechen sich nahezu alle gegen die Verpflichtung zur Beitragszahlung aus. Es ist ein E lass seitens des früheren Handels ministers Möller ergangen, welcher dies ebenfalls feststellt. Auf diesen können Sie Bezug nehmen.
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