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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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durch die Postanweisung beglichen werden soll. Das Datum der zu begleichenden Faktur sollte aber niemals fehlen. Der Empfänger bestätigt in den meisten Fällen den Eingang des Geldes mit den üblichen gedruckten Karten, die den Vermerk tragen, dass der Betrag laut Aufgabe gutgebracht sei. So kommt es, dass entstandene Differenzen erst nach langer Zeit aufgeklärt werden, oft erst beim Bücherabschluss. Hat man bei dem Lieferanten einen besonderen Skonto, den derselbe nicht gleich an der Rech nung absetzt, so gebe man die Bruttobeträge | an und ziehe zum Schluss den Skonto von der Endsumme ab. Streng zu vermeiden ist, auf Postanweisungsabschnitten Anfragen zu stellen, Bestellungen zu machen usw. Um Ver- ! Schleppungen zu umgehen, ist es empfehlens wert, Kassen- und Warenangelegenheiten stets getrennt, d. h. auf besonderen Briefbogen zu behandeln. Es liegt dies im Interesse einer prompten Erledigung. — Erweiterung des Warenproben verkehrs. Die Vergünstigung, Gegenstände als Warenproben mit der Post zu verschicken, ist vom Weltpostkongress in Rom wesentlich iusgedehnt worden. Die Erweiterung tritt also auch am 1. Oktober dieses Jahres im inter nationalen Verkehr in Kraft. Unter den für den Warenproben verkehr zugelassenen Gegen ständen befinden sich somit auch abgeschnit- fene, frische Blumen, deren Import nach Deutschland dadurch schon wieder gefördert wird. Die Warenproben müssen so verpackt sein, dass sie keinen Schaden anrichten können. Auch dürfen sie nicht zu einem Handelszwecke verschickt werden, was natürlich hierbei niemals zu kontrollieren ist. Rechtspflege. — la die schwarze Liste darf ein Schuldner, der unberechtigte Abzüge macht, nicht aufgenommen werden. So hat das Oberlandesgericht Köln in einem Prozess entschieden. Der Verein „Kredit reform“ in Solingen halte eine Firma in die schwarze Liste der böswilligen Schuldner und Manifestanten aufgenommen, weil sie Ab züge gemacht hatte. Das Gericht war der Meinung, dass wohl zur Vorsicht bei Geschäfts verbindungen mit der Firma gemahnt werden konnte, dass man sie aber nicht in die Liste der schlechten Bezahler, Unpfändbaren und Manifestanten aufnehmen dürfe, denn dass sie Abzüge mache, für die sie ja auch einen Rechtsgrund angebe, stemple sie noch nicht | im allgemeinen zum schlechten Zahler. Es verstosse deshalb gegen die guten Sitten, wenn man die Firma als schlechte Zahlerin vor der Geschäftswelt an den Pranger gestellt habe. Der Verein wurde verurteilt, eine Notiz auf zunehmen, welche besage, dass die Firma zu Unrecht in die Liste der faulen Firmen auf genommen worden sei. — Schadenersatz infolge falscher Auskunft. Wie vorsichtig man mit Aus künften sein muss, lehrt ein Prozess, der das Landgericht Halle, das Oberlandesgericht Naumburg und auch bereits das Reichs gericht beschäftigt hat, ohne beendet zu sein. Es hatte ein Kaufmann über seinen Schwieger sohn die Auskunft gegeben, dass derselbe ein äusserst kreditfähiger Mann sei. Er habe selbst Einblick in die Bilanz genommen, die von einem eidlichen Bücherrevisor bestätigt worden sei, und danach habe der Kreditnehmer allein in seinen Maschinen und Gerätschaften 30 000 Mk. stecken. Daraufhin wurde der Kredit gewährt mit einem Verlust von 44000 Mk., wegen dessen der Auskunfterteiler nun schadenersatz pflichtig gemacht wurde. Die genannten Ge richte nehmen an, dass der Schadenersatz auf jeden Fall nur zur Hälfte geleistet zu werden braucht, und der Kreditgeber selbst fahrlässig handelt, indem er die Bilanz und Inventur nicht selbst prüft. Es hat sich nämlich er geben, dass in dieselbe viel zu hohe Aussen stände eingesetzt waren, und dass der Kredit nehmer schon bei zwei anderen Geschäften, die er gehabt, einen Zusammenbruch erlitten hat. Nach dem Urteil wird der Auskunft erteiler beschwören müssen, dsss er die früheren Verhältnisse nicht gekannt und dass er sich hinsichtlich der Inventur und Bilanz in gutem Glauben befunden und nicht gewusst habe, dass kein vereideter Bücherrevisor mitgewirkt habe. Kann er diese Eide nicht leisten, muss er den Schaden zur Hälfte ersetzen. Man sollte bei solchen Auskünften sich immer reservieren und dem, der sie wünscht, nahe legen, dass er selbst sich noch über den Kredit nehmer erkundigen soll. Das müsste man ausserdem sogar schriftlich tun, um ein Beweis stück in den Händen zu haben. — Ist ein bei der Arbeit ent standenes Bruchleiden ein Unfall? Ein Arbeiter hatte sich beim Heben ein Bruch leiden zugezogen, wofür er Unfallrente ver langte, die ihm jedoch verweigert wurde. Das Badische Landesversicherungsamt hat ent schieden, dass die Rente nicht zu zahlen sei, da ein Bruchleiden doch succesive durch schwere Arbeit entstehe. Solche allmählich sich voll ziehende Schädigungen bildeten aber nicht den Tatbestand eines Unfalles im Sinne des Ver sicherungsgesetzes. Solche Brüche seien, führt die Entscheidung vom 23. Februar 1906 aus, als eine „Gewerbekrankheit“ aufzufassen. Unfall sei nur ein plötzliches, dem regelmässigen Betriebe fremdes, aber mit ihm in Verbindungstehen des Ereignis, dessen Folgen für Leben und Gesund heit des davon Betroffenen schädlich sind. Vereine und Versammlungen. —- Die kaiserliche Gartenbau-Ge sellschaft zu Wien versendet zur 70 jährigen Feier ihres Bestehens eine Denkschrift, welche von Professor Dr. Alfred Burgerstein im Auftrage der Verwaltungsrates verfasst ist. Diese gibt einen kulturhistorischen Rückblick auf die Gesellschaft, in welcher der Verfasser beim Vorwort auf die bereits früher vom Hofrat Prof. Dr. Eduard Fenzl und Generalsekretär Gerhard Schirnhofer verfassten Schriften hinweist. Im Jahre 1893 erstattete der Ver waltungsrat durch den Letztgenannten einen Generalbericht, anlässlich des 25 jährigen Be stehens der Gärtnerschule der Gesellschaft. Der Inhalt der uns vorliegenden Denkschrift be handelt in getrennten Teilen die historische Entwicklung innerhalb zweier Haupfperioden, sowie die Ausstellungen und die in Wien und Eisgrub errichteten Gartenbauschulen. Ferner werden wichtigeren Abhandlungen, sowie der Entwicklung der Zeitschrift der Gesellschaft gedacht, hieran sind geschichtliche Taten und persönliche Notizen angegliedert. Interessant ist, dass die in Wien 1827 veranstaltete 1. Blumenaus stellung den eigentlichen Anlass zur nochmaligen Gründung der Gesellschaft gab, die aber erst im Jahre 1837, zehn Jahre später, nachdem der Baron Hügel son seiner grossen wissenschaft lichen Reise zurückkehrte, erfolgte. Eine Reihe von Abbildungen, darunter der Protektor der Gesellschaft, Erzherzog Rainer, die bisherigen Präsidenten Freiherr von Hügel, Graf von Beroldingen, Graf Franz Harrach, Frei herr von Suttner und Graf Johann Harrach, sowie Professor Fenzl, Ritter von Mährheim und Konsistorialrat Schirnhofer, schliessen sich hieran an. Auch verschiedene andere Abbildungen, welche historische Momente etc. wiedergeben, sind hierbei zu erwähnen. Es würde zu weit führen, wollten wir auf den Inhalt des hochinteressanten Werkes näher ein gehen. — Ein Verband der Baumschulen- besitzer von Hessen-Nassau und Gross herzogtum Hessen ist am 24. Februar zu Frankfurt-Main gegründet und zum Vor sitzenden E. Lüttich, Oberursel (Taunus) gewählt. — Der Obstbauverein für den Re gierungsbezirk Cassel hielt kürzlich seine Hauptversammlung daselbst ab. Wir entnehmen daraus, dass diesem gegenwärtig 2362 Mit glieder, von 44 Gemeinden und 28 Vereinen, sowie 438 persönlichen Mitglieder angehören. Die Bezirksausstellung in Fulda hat keinen vollen Erfolg gehabt, es ist das hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass damit kein Obst markt verbunden war. Die diesjährige Obst ausstellung wird vom 12.—14. Oktober in Wolfhagen stattfinden. Später sprach dann der Königliche Garten Inspektor Junge über das Wachstum der Obstbäume und Garten inspektor Huber über zweckmässige Obst verpackung; sodann wurde beschlossen, dass die Sommerversammlung in Kirchhain statt- finden soll. — Der Verband Mecklenburgischer Obstbau-Vereine hielt am 6. d. M. seine diesjährige Hauptversammlung unter dem Vor sitzenden des Freiherrn von Maltzan ab. Dem Verband gehören gegenwärtig äusser den 20 Mecklenb.-Schweriner und 7 Mecklenb.- Strelitzer Vereinen mit nahezu 1500 Mit gliedern, 145 persönliche Mitglieder an, und es stand ihm 1906 vom Staate eine Unterstützung von 4000 Mk. zur Verfügung. Nach dem durch Oekonomierat Schulz erstatteten Bericht, der vom Wanderlehrer Zier verfasst wurde, hat sich die O astnachweisstelle vorzüglich bewährt, denn es wurden unter anderem 139 555 kg Aepfel angeboten, 31790 kg Birnen und 46050 kg Pflaumen, die mit Ausnahme der Pflaumen flott abgesetzt werden konnten, und wobei viel nach Westfalen, Berlin, Hamburg etc. verschickt wurden. Auch der Obstsortenbestimmungstag wurde rege in Anspruch genommen, und von den eingeschickten 1764 Aepfel und Birnen konnten 1493 mit richtigen Namen versehen werden. Weiterhin wurde in dem Bericht auch der Obst- und Gemüse-Ausstellung in Rostock, sowie des abgehaltenen Obstverpackungskursus gedacht. Ueber das letztere Thema hielt der Obstbauwanderlehrer Zier einen Vortrag und führte hierbei verschiedene einfache und praktische Verpackungsmethoden vor, wobei er gleichzeitig darauf hinwies, dass vom deutschen Pomologen- verein beabsichtigt sei, in Norddeutschland einen Stapelplatz für Verpackungsmaterial in Güstrow zu errichten. Die nächste Wander versammlung soll in Neubrandenburg ab gehalten werden. Handelsnachrichten. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten Plätze des Reiches im Monat Februar. II. Der Februar hat den deutschen Handelsgärtnern sehr zu schaffen gemacht, es gab fast überall viel Schnee, grosse Kälte und herzlich wenig Sonnen schein, so dass es über die Wintervorräte der Kohlen tüchtig herging, und dabei doch nicht immer die er hofften Kulturresultate erzielt werden konnten, Die hässliche Witterung hat aber auch den Verkehr ge hemmt und die Kauflust des Publikums gemindert, so dass im grossen ganzen nur die besseren Blumen läden profitiert haben. Aber ein glänzender Geschäfts gang ist es nicht gewesen, dazu gehört wohl doch noch etwas mehr. In Ostdeutschland wirkte auch die anhaltend grosse Kälte auf d n Ladenverkauf ein. Geradezu unterbunden aber wurde das Geschäft für die vielen Tausende kleinerer Gärtnereien, die auf den Markt gehen, oder weit ab von den Hauptverkehrs wegen liegen, und dabei auch in den Wintermonaten mit der Laufkundschaft rechnen. Das Angebot von Blütenpflanzen muss als sehr verschieden bezeichnet werden. An vielen Orten gab es Blütensträucher und Zwiebelgewächse, die ja im Februar im Vordergrund stehen, genügend. Von anderer Seite wiederum wird geklagt, dass die mässigen Vorräte sich schwer ab setzen liessen. Flieder hielt einen guten Preis. Auch Azaleen gab es erst später reichlich, dagegen wurden Tulpen und Hyazinthen nun in besserer Ware ange boten und zu guten Durchschnittspreisen abgesetzt. Dann sind noch zu erwähnen die letzten Cyclamen, sowie Clivien, Cinerarien, Lack, Veilchen etc. Das Blattpflanzen- Geschäft trat weniger hervor, Phoenix stehen im Vordergrund, ausserdem gehen auch Kentien und Latanien, während Araukarien nicht mehr die Rolle spielen, wie vor kurzem, wenngleich der Be darf ziemlich bedeutend ist, zumal ja bei den jetzigen mässigen Preisen auch nun alle die kleineren Städte damit reichlich versorgt werden. Im Vorder grund stehen ferner noch Aspidistra und Farne. DerUmsatzinderFestbinderei befriedigte durchaus nicht, es hätte wohl durchschnittlich ein grösserer Verbrauch eintreten können, zumal die kleinen Blumenhandlungen klagen sehr. Es muss hierbei berücksichtigt werden, dass in den letzten Jahren die Zahl der Blumenläden ins Endlose gestiegen ist und dass die Bindekunst häufig recht einseitig ausgeübt wird, indem man die Wünsche der Kundschaft viel zu wenig berücksichtigt. An vielen Plätzen dürfte auch der Blumenmangel dazu beigetragen haben, dass erst im letzten Drittel des Monats, nachdem wieder mehr billige Blumen auf den Markt kamen, ein regerer Absatz eintrat. Die Trauerbinderei war wie immer den bekannten Schwankungen unter worfen, doch ist der Bedarf im Durchschnitt grösser gewesen, als in der Festbinderei. Die Witterungs verhältnisse haben nur sehr nachteilig auf den Absatz in Kränzen für die in der Nähe der Friedhöfe ge legenen Gärtnereien eingewirkt, so dass diese fast überall einen Ausfall melden. Deutsche Schnitt blumen kommen für den Februar nicht allzuviel in Betracht, wenn auch Tulpen und Narzissen mehr ge trieben wurden und in Maiblumen andauernd Ueber- Produktion festgestellt werden musste, so dass leider die Preise sehr zurückgingen und häufig die Ware überhaupt nicht abgesetzt werden konnte. Flieder hielt durchgängig einen guten Preis, ausserdem sind noch zu nennen viel Veilchen, die auch leicht unter gebracht werden konnten, von feineren Blumen waren neben Orchideen, Amaryllis, Calla im Verhältnis schon viel Rosen zu finden. Die für letztere er zielten Preise entsprechen ebenfalls, besonders für dunkle Sorten den im Februar gewohnten Notie rungen. In Rivierablumen trat anfänglich noch ein grosser Mangel hervor; in den letzten Wochen aber fielen die Preise bei grösseren Eingängen, nur wird über die Qualität sehr verschieden geurteilt und geklagt, das» prima Rosen, anfänglich auch Nelken wenig hereinkamen und hoch im Preise standen. — Der Baumschulen-Versand stockte im Februar noch gänzlich und auch die Landschafts gärtner konnten nur wenige Tage ihrer gewohnten Beschäftigung nachgehen. Bei der kühlen Witterung entwickelte sich das Samengeschäft normal und es zeigt sich nicht der Andrang anderer Jahre. Die Ge müsegärtner konnten ihre Frühbeete auch nicht nach Wunsch vorrichten und manche Anlage ist bei der wechselseitigen Witterung und nach den Erfahrungen der letzten Jahre hinausgeschoben worden. ' Souvenir de Catherine Guillot zeigt ebenfalls grosse Wüchsigkeit und ist auch durch schöne glänzende Belaubung bemerkenswert. Sowohl Knospe wie Blume zeigen ein interessantes Kolorit. Erstere ist zinnoberrot, gemischt mit gelb und lebhaft kapuzinerrot. Die gut ge- gelüllten Blumen sind zwar nicht ganz so gross wie die der vorgenannten Hybride, haben aber eine Farbe, wie wir sie bis jetzt bei den Rank rosen nicht besassen, indem sie von einem lebhaft mit karmin gemischten Lachsfarben im ! Anfang in karminrot übergehen. Einfache Blumen von 7—9 cm Durchmesser besitzt Joseph. Billard, die Farbe ist blendend karmin rot mit lebhaft gelbem Nagel der Petalen und dunkelgelben Staubgefässen. Die Sorte ist ent standen aus der Stammart, gekreuzt mit Madame Eugene B^sal. Die Blumen sind von prächtiger Wirkung. Franfois Juranville, deren Eltern die gleichen sind wie bei Fran(ois Guillot und der folgenden, entwickelt sehr grosse gelullte Blumen in einem hübschen frischen Rot. Die kräftig wachsende Pflanze hat dunkelgrüne glänzende Belaubung. Als letzte nennen wir Joseph Lamy mit halbgefüllten porzellanweissen Blumen, die beim Aufbrechen leicht rosenrot gefärbt sind; ein überaus schönes und zartes Kolorit Die Blätter sind glänzend hellgrün. — Neue Blüten-Canna. Trotzdem den Blüten-Canna als Handelsartikel nicht mehr die frühere Bedeutung zugesprochen werden kann, hat die Produktion von Neuheiten kaum nach gelassen. Dennoch sind auffallende, durch neue charakteristische Eigenschaften von den älteren Sorten abweichende Leistungen seit Einführung der orchideenblütigen Canna nicht zu verzeichnen gewesen. Die geringe Wider standskraft und schnelle Vergänglichkeit der Blüten bei den letzteren hat trotz ihrer Schön heit deren Verbreitung sehr beeinträchtigt und die Rasse hat daher nur in Ländern mit heisserem, trockenem Sommerklima eine aus gedehntere Verwendung gefunden. Versuche, einen Zwischentyp zu schaffen, der die Schön heit der Belaubung und die imposante Blüten pracht der einen Rasse mit der Haltbarkeit der anderen verbindet, waren daher vorauszusehen und schon die Sorten Burbank und Mrs. Kpte Gray können als solche Uebergangssorten gelten. Zwei neue, 1903 dem Handel über gebene Crozy’sche Züchtungen stellen einen weiteren Fortschritt in dieser Richtung dar. Die eine, Fritz Benary, hat kapuzinerrote Blumen mit schmalem goldgelben Saum und gelber, rot punktierter Mitte, die zweite, Senateur Viger dagegen, hat einfarbige, leuchtend ziegelrote Blumen. Beiden gemeinsam ist eine aufrechte, üppige Belaubung und die Haltbarkeit der prächtigen, breitpetaligen Blumen, die an Grösse denen anderer orchideenblütiger Canna nicht nachstehen. Die Höhe schwankt zwischen 1 bis 11/2 m. Während der Preis beider Sorten schon niedrig genug ist, um eine allgemeine Verwendung zuzulassen, haben wir in Boi Leo pold II. eine französische Züchtung neueren Datums vor uns. Sie ist das Produkt einer Kreuzung, wobei die Sorte Gaetano Bonfiglioli als Pollenträger benutzt wurde und kam 1904 durch Billard & Barre in den Handel. Wie schon die Stammsorte, hat in noch höherem Grade Boi Leopold II. vor den älteren Crozy- Canna den Vorzug einer schönen, ansehnlichen Belaubung. Die Blätter sind sanft nach aussen geneigt, so dass die äusserst kräftigen Blüten stände frei über der üppigen Laubmasse stehen und voll zur Geltung kommen, während bei vielen älteren Sorten die schmalen, aufwärts strebenden Blätter den Blumen nur einen spär lichen Hintergrund gewähren und diese zum Teil verdecken. Die vierkantigen, fleischigen Blütenschäfte tragen eine vierzeilig angeordnete Aehre grosser, besonders festpetaliger, dabei blendend scharlachroter Blumen. Die aus nehmend grossen und breiten Blätter zeigen ein bläuliches Dunkelgrün mit schmalem, braunem Saume; die ganze Pflanze wächst ge drungen und erreicht 90 cm Höhe. Es ist er freulich, wenn man bei Verbesserung der Canna-Rassen wieder mehr Wert auf Wuchs und Blattfülle legt; bis auf weiteres sollte man bei Anordnung grosser Cannagruppen auch die alten Dekorationssorten nicht vergessen, die gerade in Verbindung mit den neuen farben prächtigen Crozy-Sorten grossartig wirken. Be sonders zu empfehlen unter diesen dekorativen Canna sind die zwei hochwachsenden Sorten Auguste Ferrier mit graugrüner und Senateur Millaud mit rotbrauner Belaubung. — Astilbe Davidi. Unter den zahl reichen Neuheiten in schönblühenden Stauden gewächsen, die in den letzten Jahren eingeführt wurden, verdient Astilbe Davidi ganz besonders die Aufmerksamkeit des Handelsgärtners. Wie die nahe verwandten Hoteia-Arten, die ja meist noch unter dem Namen Spiraea gehen, besitzen die Arten der Gattung Astilbe fast durchweg einen ausgesprochenen Handelswert. Boten die in den letzten Jahren eingeführten Gartenformen in der Färbung wenig Abwechslung, so haben wir in A. Davidi eine ganz neue Tönung vor uns, nämlich ein ziemlich kräftiges Lilarosenrot. Diese neue Art, die schon länger an ihrem heimatlichen Standorte bekannt war und anfangs als Varietät von Astilbe chinensis beschrieben wurde, kam in England schon im Jahre 1902 in den Handel, hielt aber erst in Vorjahre ihren Einzug in die Neuheitenlisten deutscher, französischer und holländischer Firmen. Ab gesehen von dem Rosenrot der Blumen, das durch die Farbe der Staubfäden fast einen bläulichen Schimmer erhält, weicht Astilbe Davidi auch durch den hohen, kräftigen Wuchs von den bisher bekannten Arten derr Gattung Astilbe ab und nähert sich dadurch mehr den echten Spiraea - Arten krautartigen Charakters, wie 5. palmata u. s. w., wenngleich die Tracht der ganzen Pflanze sehr der bekannteren A. chinensis ähnelt. Die Pflanze erreicht mit den Blütenständen 1—1,20 Meter Höhe; der Blütenstand allein, der eine einfache Rispe bildet, misst 50—70 cm. Die Blütezeit fällt in die Monate Juli und August. Das Ver breitungsgebiet dieser Art erstreckt sich auf einen grossen Teil Nordasiens, die Mandschurei, Nordchina u. s. w. Nach Mitteilung von S. Mottet in „Revue hort.“ weicht Astilbe Davidi auch in kultureller Beziehung insofern von den anderen Arten ab, als zu ihrem Gedeihen Heideerde nicht unumgänglich notwendig ist. Da es sich um eine echte Art handelt, erscheint die Vermehrung aus Samen, welcher in deutschen Katalogen angeboten wird, am zweckmässigsten. Kultur. — Zur Winterhärte der Cedrela sinensis, die in No. 3 von „Der Handels gärtner“ empfohlen wurde, sei noch nach getragen, dass Ailanthus glandulosa nach Er fahrungen in Deutschland wie in den Ver einigten Staaten die Cedrela in dieser Be ziehung übertrifft. Ailanthus entwickelt sich selbst noch in weniger günstigen Lagen Mitteldeutsch lands zu mächtigen Bäumen; im äussersten Nord westen Deutschlands, wo Koniferen freudig gedeihen, hält es schon schwerer, diesen Baum über die kritische Jugendzeit hinauszu bringen und dürften daher dort Versuche mit Cedrela weniger Aussicht auf Erfolg haben als in Mitteldeutschland, Ostdeutschland und Süd deutschland, wo trotz der strengeren Winter durch die geringere Luftfeuchtigkeit und die zum Teil trockenen Sommer Laubhölzer etwas empfindlicher Natur besser gedeihen wie in dem für immergrüne Gehölze so günstigen Küstenklima.
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