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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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der Handelsgärtner Deutschlands“ hat vor Jahres schluss im Dezember noch ein Flugblatt heraus gegeben, in welchem er um Mitglieder wirbt. Darin ist zu lesen von mancher Aufgabe, die noch gelöst werden muss und gelöst werden kann, wenn das Band der Einigkeit fest die deutschen Gärtner vom Fels zum Meer zu sammenschlingt Mag es Erfolg haben! Steuern wir nach einem solchem Zusammenschluss! Er verbürgt den Erfolg. Es ist das einzige Mittel, dem Verbände eine Repräsentation zu verschaffen, die ihm auch die Aufmerksamkeit der gesetzgebenden Kreise in noch höherem Masse sichern wird! Aber auch unser grosser Leserkreis bildet einen Verband, der unentwegt mit uns wirkt für die Förderung gemeinsamer Interessen. Ihnen allen nochmals Glück auf im neuen Jahre! Unter welchen Bedingungen beziehen wir gärtnerische Artikel aus Belgien, Italien, Oesterreich- Ungarn, Holland u. Frankreich? Von den deutschen Handelsgärtnern bezieht ein grosser Teil seine Waren aus dem Ausland und zwar kommen bei dieser Einfuhr Sämereien, Blumen, lebende Pflanzen aller Art, Knollen und Zwiebeln, Baumschulartikel, auch frische Gemüse in Betracht. Nun herrscht über die Bedingungen, unter denen diese Artikel aus den genannten Staaten eingeführt werden können, noch vielfach Unklarheit, so dass wir im nachstehenden einmal die Zollsätze wieder geben wollen, zu denen aus den genannten Staaten Erzeugnisse des Gartenbaues eingeführt werden können. Bei der Einfuhr nach Deutschland zahlen an Zoll: Lebende Pflanzen in Töpfen . pro dz. 30 Mk. Pflanzen ohne Erdballen . . „ „ 20 „ Rosen „ 40 „ Cycasstämme, ohne Wurzeln u. Wedel frei Cycaswedel, frisch od. getrocknet „ „ 250 „ Andere lebende Pflanzen . . „ „ 15 „ Rotkohl, Weisskohl, Wirsingkohl „ „ 2,50, Artischocken, Melonen, Pilze, Rhabarber, Spargel, Tomaten „ „ 20 „ Andere Küchengewächse, frisch „ „ 4 „ Diese Zollsätze haben aber nun durch die Handelsverträge mit den Vertragsstaaten Oesterreich-Ungarn, Belgien, Italien, Schweiz, Rumänien, Serbien, Bulgarien und Russland mannigfache Abänderungen erfahren, und da wir die Ermässigungen, welche wir den Ver tragsstaaten zugestanden haben, auf Grund der Meistbegünstigungsklausel auch den Staaten zugestehen müssen, mit denen wir ein Meist begünstigungsverhältnis eingegangen sind, so geniessen auch Holland und Frankreich, die zu uns in diesem Verhältnis stehen, die Zoll herabsetzungen, die wir in den Handelsverträgen anderen Staaten garantieren. Danach betragen die Zollsätze bei Bezügen: 1. Aus Belgien: Spargel, Blumenkohl, Zwie ¬ beln u. Brüsseler Cichorie sind frei (statt 20 M., bez. 4 M.) Lebende Pflanzen in Töpfen 10 M. (statt 30 M.) „ „ ohne Erdballen 6 „ „ 20 „ Rosen 12 „ „ 40 „ Palmen, Lorbeerbäume, ind. Azaleen u.Forstpfianzen sind frei (statt 15 M,) Andere lebende Pflanzen . 5 M. „ 15 „ 2. Aus Italien: Lebende Pflanzen in Töpfen, Palmen sind frei „ 30 „ Andere 10 M. „ 30 „ Leb. Pflanzen mit Erdballen, auchin Kübeln, Palmen etc. sind frei „ 15 „ Andere 6 M. „ 15 „ Leb. Pflanzen ohne Erdballen 8 „ „ 20 „ Rosen 12 „ „ 40 „ Cycasstämme ohne Wurzeln und Wedel sind frei Pfropfreiser 6 M. „ 15 „ Frische Gemüse, ferner: Artischocken, Melonen, Spargel, Tomaten. . .sindfrei,, 20 „ 3. Aus Oesterreich-Ungarn: Lebende Pflanzen in Töpfen 10 M. „ 30 „ „ „ ohneErdbalkn 6 „ „ 20 „ „ „ andere . . . 5 „ „ 15 „ Rosen 12 „ „ 40 „ Cycasstämme ohne Wurzeln und Wedel, Palmen, ind. Azaleen, Lorbeerbäume, Forstpflanzen .... sind frei Frische Küchengewächse: Melonen, Pilze, Spargel, Tomaten sind frei. Es zahlen nur Zoll: Artischocken, Rhabarber, Rotkohl, Weisskohl, Wirsingkohl. Alle übrigen, nicht besonders genannten, sind ebenfalls zollfrei. 4. Aus Holland: Da wir, wie gesagt, im Meistbegünstigungs verhältnis stehen, müssen wir Holland bei allen Positionen die niedrigsten Vertragssätze ein räumen, das sind bei: Leb. Pflanzen in Töpfen, Palmen etc. frei; andere. 10 M. (statt 30 M.) = Italien. Leb. Pflanzen ohne Erdballen 6 „ „ 20 „ — Belgien. Leb. Pflanzen, andere . . 5 „ „ 15 „ = Oesterreich-Ungam. Rosen 12 „ „ 40 „ — Belgien, Italien, Oesterreich-Ungarn. Palmen, Lorbeerbäume, indische Azaleen und Forstpflanzen, frei = Belgien. Frische Küchengewächse: Spargel, Blumen kohl, Zwiebeln, Cichorie, Artischocken, Melonen, Spargel, Tomaten, Pilze, frei = Belgien, Italien und Oesterreich-Ungarn. 5. Aus Frankreich: Zu Frankreich stehen wir in demselben Verhältnis, wie zu Holland. Es zahlen also auch hier nur: Lebende Pflanzen in Töpfen: Palmen etc. frei, andere . . 10M. „ „ ohne Erdballen . . 6 „ Andere 5 „ Rosen 12 „ Palmen, Lorbeerbäume, indische Azaleen und Forstpflanzen sind frei. Von den ferneren Küchengewächsen bleiben ebenfalls Artischocken, Melonen, Spargel, Cichorie, Tomaten, Pilze, Zwiebeln und Blumenkohl zollfrei; während die übrigen ihren Zoll zu zahlen haben. So gestaltet sich die Einfuhr aus diesen Ländern, die für den Gartenbauhandel beim Import hauptsächlich in Frage kommen. Ein grosser Uebelstand ist es, dass als Kollektivum „Forstpflanzen“ zollfrei gelassen worden sind. Da auch das amtliche Warenverzeichnis zum Zolltarif eine genügende Erklärung nicht gibt, was unter „Forstpflanzen“ alles zu verstehen ist, so ist keine Grenze für Baumschulartikel gezogen. Das mag im einzelnen Falle für den Handelsgärtner sehr vorteilhaft sein, der Allge meinheit muss es schaden und schadet es, weil dadurch der ganze Zollschutz illusorisch gemacht wird. Wenn z. B. eine belgische Firma einen Posten Akazien, Bessoniana und inermis fertige Alleebäume, als Forstpflanzen auf dem Fracht brief deklariert, und sie dann auch zollfrei hereinbringt, — wenn holländische Firmen hochstämmig veredelte Crataegus und andere Zierbäume „zollfrei als Forstpflanzen" über die Grenze bekommen, — so ist das in der Tat ein Misstand, der baldiger Abhilfe bedarf. Bekanntlich hat sich der „Ver band der Handelsgärtner Deutschlands“ in dieser Angelegenheit bereits an den Reichskanzler ge wandt und um eine Definition des Begriffes „Forstpflanzen“ nachgesucht. Wir wollen hoffen, dass diese Petition von Erfolg sein wird. Auch wir sind gern bereit, Material in der Angelegen heit entgegenzunehmen, um dieses Vorgehen des Verbandes zu unterstützen und bitten unsere Leser, ihre Eifahrungen soweit der Import von „Forstpflanzen" in Frage kommt, uns mitzu teilen. — Der deutsche Gartenbau-Handel im November 1906. I. Der Auslandshandel hat im November ohne Zweifel unter den günstigen Witterungsverhält nissen profitiert. Davon ausgenommen werden können zunächst frische Blumen, da bekannt lich der deutsche Markt im Spätherbst überfüllt war und durch die übernormale Wärme fast den ganzen Berichtsmonat Rosen, Dahlien, Nelken, Veilchen etc. im Freien geschnitten werden konnten. Das Topfpflanzengeschäft und der Eingang in Blumenzwiebeln wiesen naturgemäss einen bedeutenden Rückgang auf. Ausserdem zeigte sich die überreichliche An zucht von Bäumen und Sträuchern ebenfalls deutlich in der Zunahme des Exports, wenn auch trotz dieser Erweiterung unseres Absatzes der deutsche Markt nicht entsprechend entlastet werden konnte. Immerhin sind die nachfolgenden Zahlen gerade für diese Branche sehr beachtens wert und sollten manche leistungsfähige Firma veranlassen, noch mehr Wert auf die Anknüp fung solider Geschäftsverbindungen im Aus lande zu legen. Auch unsere reichen Gemüse ernten in Weisskraut, Zwiebeln, Meerrettich etc. bewirkten einen über alle Erwartungen grossen Versand nach dem Ausland, wenngleich wie derum in anderen Gemüsearten die Einfuhr die gewohnten hohen Zahlen aufweist. Die bereits an anderer Stelle hervorgehobene Zu rückhaltung in der Samenbranche zeigte sich ebenso deutlich in unserem Auslandsverkehr, wenngleich hierbei erst der Dezember und Januar überhaupt massgebend sein werden. Im allgemeinen lässt sich immer wieder fest stellen, von welcher Wichtigkeit Deutschland sowohl als Verbrauchsland ist, wie aber auch andernteils sehr wohl ein ansehnlicher Export in gärtnerischen Kulturerzeugnissen in die Wege geleitet werden könnte. Unsere zentrale Lage und unsere jahrhundertelangen Beziehungen mit den nördlichen und östlichen Verkehrsländern erleichtern auch für unsere Kulturerzeugnisse den Absatz dahin sehr und ermöglichen die so dringend notwendige Entfaltung des heimischen Marktes. In frischen Blumen dürfte im November für Deutschland kaum irgend welcher Bedarf vorgelegen haben, doch ist wohl anzunehmen, dass nur infolge der schon im September und Oktober erfolgten Abschlüsse über regelmässige Lieferung die Einfuhr die Höhe von 1965 dz erreichtwordenist. Wieimmerstehtweitim Vor dergrund Frankreich mit 1315 dz, während auf Italien kaum 1/3 des gesamten Imports kommt. Unsere Ausfuhr richtete sich mit 61 dz nach Oesterreich-Ungarn und Schweden. — Binde grün dagegen wurde uns in ziemlicher Menge, d. h. genau so viel wie immer im Oktober, 2771 dz zugeführt. Hier ist der Hauptlieferant mit 2060 s dz Italien, während Oesterreich- Ungarn 579 dz über die Grenze beförderte. Unsere Ausfuhr, welche leider nur 129 dz ein schliesst, richtete sich nach Dänemark, Oester reich-Ungarn und Norwegen. Getrocknete Cycaswedel empfingen wir 76 dz, zum Teil direkt aus Japan, während die Ausfuhr 59 dz betrug und hiervon 46 dz nach den Vereinigten Staaten von Amerika über See gingen. — Getrocknete und präparierte Blumen und Blätter etc., wozu Kapblumen und Pampas- wedel zählen, empfingen wir 345 dz, davon 79 dz aus den Vereinigten Staaten von Amerika, 73 dz aus Italien, 33 dz aus Südafrika. Unser Versand in Höhe von 381 dz richtete sich mit 82 dz nach Frankreich, 76 dz nach Gross britannien, 67 dz nach Oesterreich-Ungarn, 20 dz nach Russland. Bindereien aus getrockneten Blumen und Blättern etc. empfingen wir aus Frankreich 20 dz und verschickten 46 dz, davon allein 40 dz nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Der Ein- und Ausgang in Topfpflanzen weist im November wie stets zu dieser Zeit einen wesentlichen Rückgang auf. Es ist nur etwa der vierte Teil des vorangehenden Monats, d. h. es sind 2193 dz zu uns gekommen, davon fallen 1706 dz auf Belgien, während Frank reich nur mit 63, und die Niederlande mit 49 dz vermerkt sind. Unsere Ausfuhr war im Verhältnis bedeutend, denn sie belief sich auf 2138 dz Davon kommen auf Oesterreich- Ungarn 932 dz, auf die Schweiz 194 dz Cycasstämme sind 2 dz nach Frankreich ausgeführt, während wir Orchidenbulben 8 dz erhielten, und 1 dz zur Wieder-Ausfuhr gelangte. Bei Blumenzwiebeln und Knollen zeigte sich, dass die Einfuhr gegenwärtig weiter zurückgeht, indem wir im November nur 2232 dz empfingen, woran die Niederlande mit 1685 dz. beteiligt sind. Unsere Ausfuhr erreichte ihren Höhepunkt mit 8568 dz, es ist das auf die umfangreiche Ausfuhr von Mai blumentreibkeimen zurückzuführen. Gross britannien empfing hierbei 5233 dz, Oester- reich-Ungarn 252 dz und Russland 98 dz. Die Unvollständigkeit des statistischen Waren verzeichnisses zeigt sich auch hier, so dass nicht einmal angegeben ist, wie weit Amerika, Däne mark und andere Länder hieran beteiligt sind. Der November bedeutet auch für die Baumschulenbranche einen wichtigen Monat des Herbstes, doch bietet er uns diesmal ein günstiges Bild, indem zweifellos auf Grund der Schutzzölle der Eingang bedeutend zurückge gangen, dagegen die Ausfuhr wesentlich ge stiegen ist. Wenn wir zunächst Obstbäume und Sträucher betrachten, so empfingen wir 1921 dz, fast ohne Ausnahme zu 6 Mk. pro dz diejenigen Eigenschaften der geprüften Sorten hervorzuheben, worin diese ähnlichen derselben Gruppe überlegen sind, und schliesslich die Merkmale festhalten, die die Verwendungsart der Sorte bedingen. Es muss z. B. klar fest gestellt werden, ob es sich um ein Gemüse handelt, das nur für den Liebhaber Wert hat, oder ob dieses den Anforderungen einer Markt sorte entspricht usw. Es ist meine feste Ueberzeugung, dass die auf solche Weise gewonnenen Ergebnisse zwar an Vielseitigkeit verlieren, aber an dauerndem Wett sowie an Gründlichkeit bedeutend gewinnen würden. Ich rede hier nicht nur vom rein theoretischen Standpunkte, denn ich hatte bei spielsweise Gelegenheit bei einer grossen Züchter firma eine Erbsenprobe nach diesen Gesichts punkten auszuführen. Hierbei wurden über 60 Sorten, von manchen sechs grosse Beete, von jeder aber wenigstens ein grösseres Beet, ausgelegt. Um den Sortencharakter möglichst genau festzuhalten, geschah die Saat der Erbsen hierbei nicht nach der sonst üblichen Methode in Reihen oder horstweise, sondern es wurde Korn für Korn einzeln gelegt, zum Teil auf 15 bis 25 cm Entfernung in der Reihe. Dieser Versuch lieferte nicht nur beachtenswerte Er gebnisse bezüglich des Wertes oder Unwertes der einzelnen Sorten, sondern brachte auch neue und interessante Aufschlüsse in kultureller Be ziehung. Ich komme auf diesen Versuch im anderen Teile meines Artikels zurück. Gewiss hat schon heute so ziemlich jedes grössere Samengeschäft sein Probefeld, aber der Hauptzweck dieser Proben ist doch die Kon trolle der Lieferanten und nur selten bleibt in diesen Geschäften soviel Zeit, dass auch noch Material für die bessere Kenntnis der Gemüse- Sorten gewonnen wird und wo es geschieht, wird das Ergebnis nur innerhalb des Geschäfts- betriebes verwertet und kommt selbst im Kata loge der Firma nur unvollkommen zum Aus druck. Viel eher wäre es zweifellos Sache der gärtnerischen Lehranstalten in diesem Sinne aufklärend zu wirken. Vor allem sollte damit gebrochen werden, den Gemüsebau als einen untergeordneten Zweig unseres Berufes hinzu stellen. Wenn er das heute noch ist, so liegt die Schuld an den zu Beginn dieses Artikels geschilderten Verhältnissen und zum Teil mag die bisher bestehende Zollfreiheit für die Er zeugnisse des Gemüsebaues mit dazu beigetragen haben, das Interesse für diesen Erwerbszweig zu unterdrücken, aber auch hier ist ja jetzt zum Teil Wandel geschaffen. Es ist auch zu hoffen, dass der vor zwei Jahren gegründete „Volkswirtschaftliche Verein für Obst- und Gemüseverwertung“ sich die Förderung nicht nur der Gemüseverwerturg sondern auch der Gemüsezucht angelegen sein lässt, denn die erstere ist ohne die letztere nicht gut denkbar. Selbst, wenn die Tätigkeit ge nannten Vereins nur den einen Erfolg zeitigen sollte, dass im grossen Publikum das Ver ständnis für die Zucht und Verwertung des Gemüses, d. h. sowohl des selbst gezogenen wie des Markfgemüses, Platz greift, wäre dies für uns Gärtner nur freudig zu begrüssen. Falsch angebrachte Sparsamkeit beim Samen einkauf, Vorurteil gegenüber gewissen Gemüse- arten und namentlich gegenüber den weniger bekannten Gattungen hemmen hier ebenso sehr das Aufblühen der heimischen Gemüseproduktion wie die Unkenntnis und Gleichgültigkeit der jenigen Gärtner, gegen die sich dieser Artikel richtet. Der grösste Fehler wird immer wieder durch Verwendung billigen Saatgutes von Seiten der im Gemüsebau unerfahrenen Gärtner gemacht, denn gerade hier bewahrheitet sich stets das alte Gärtnersprichwort: Wie die Saat — so die Ernte. (Fortsetzung folgt) Vermischtes. — Ein Urteil über den deutschen Handel in Maiblumenkeimen findet sich in einer Dezembernummer der amerikanischen Fachzeitschrift „The Florists’ Exchange“. Mit Hinsicht auf die Bedeutung unserer Ausfuhr in Maiblumenkeimen nach England und Amerika darf wohl diese Meinungsäusserung nicht un beachtet bleiben, um so mehr, als sie durch das amerikanische Fachorgan zur allgemeinen Kennt nis des englisch sprechenden Auslandes ge langte. Der englische Korrespondent sagt zu nächst, dass das Ergebnis des letzten Jahres vom Standpunkt des deutschen Händlers be trachtet, ausserordentlich befriedigend gewesen sei; dagegen sei für den englischen Markt gärtner die verflossene Saison die denkbar schlechteste gewesen. Für die abgeschnittenen Blumen erzielte man niemals niedrigere Preise und kaum je zuvor war der Markt mit zweiter Qualität in dem Masse überfüllt wie 1906, trotzdem die Preise sowohl für Eiskeime wie für frische Keime als die höchsten zu bezeichnen sind, die jemals gezahlt wurden. Auch die Qualität der Eiskeime lässt sich als gering be zeichnen, ja zum Teil ganz ungenügend, mit Ausnahme der Lieferungen einiger weniger deutscher Grossfirmen, die in der Zurückhaltung der Keime auf Eis Erfahrung besitzen. Der Referent empfiehlt sodann allen Züchtern, die keine eingehende Kenntnis in diesem Artikel haben, die Wahl der Eiskeime dem deutschen Exporteur anzuvertrauen, wenn dessen Zuver lässigkeit durchaus verbürgt ist. Hierzu be merkt er aber weiterhin, dass leider zu viele kleine Firmen in Deutschland aufgetaucht wären, die sich mit dem Export von Eiskeimen nur nebenbei befassen, ohne eine nähere Kenntnis dieses Artikels zu besitzen; diese kaufen meist nur das billigste auf und bringen schliesslich nur das in die Kühlhäuser, was sie als frischen Keim nicht absetzen konnten. Das übergrosse Angebot zweiter Qualität auf dem englischen Markte beweise dies. Weiterhin wird in dem Artikel gesagt, man bekomme jetzt eine Liste zuverlässiger Grossfirmen, welche die Ausfuhr von Maiblumenkeimen nach England und Amerika als Hauptsache betreiben. Der Korre spondent dieses Blattes beschreibt sodann die Geschäftspraktik dieser Firmen ausführlich. Sie hätten ihren Sitz meist in Hamburg oder unter hielten dort einen Vertreter, sicherten sich schon von Juli an bei den Züchtern durch geschäfts kundige Aufkäufer die besten Partien, nähmen gleichartige Muster von den Hauptqualitäten, kontrollierten die Qualität möglichst selbst in eigenen Treibereien und verkauften nur Eis keime, die auf diese Weise auf ihre Qualität hin geprüft sind. Haben sie einen tüchtigen Züchter, welcher gute Ware auf den Markt bringt, entdeckt, lassen sie diesen auf Kontrakt bauen. Der Schreiber des Artikels äussert schliesslich die Ansicht, dass der Betrieb dieser Spezialität soviel Kapital, Zeit und Kenntnisse erfordere, dass ferner aller Wahrscheinlichkeit nach dem Unternehmer kaum Musse und Ge legenheit übrig bleibe, sich noch einem zweiten Artikel zu widmen. — Die Verwendung von Papier als Rostschutzmittel empfahl kürzlich „Der Papiermarkt“ und machte darauf aufmerksam, dass damit vorzügliche Resultate erzielt worden sind. Es wurde hierbei darauf hingewiesen, dass gerade die Rostbildung bei Hochbauten nicht immer durch Mennige, Fett oder Lack farben beseitigt werden kann. Die Amerikaner haben unendlich viele Versuche angestellt, um Dauerfarben gegen Rost zu erzielen, doch stets hatten sie einen negativen Erfolg zu verzeichnen. Meist bildete sich auf den Eisenteilen Rost, der dann die Farbe in die Höhe hob, da der
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