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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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Ke, 7. Beilage zu „Der Handelsgärtner/* Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 16, Februar 1907. Sächsische Gärtner! Auf zur Wahl! Der 20. Februar ist ein wichtiger Tag für die Gärtner Sachsens! Die Handelsgärtner stehen vor einer Berufswahl! Noch zittern die Bewegungen nach, welche im Volke die grosse Reichstagswahl hervorgerufen hat. Solche welt bewegende Bedeutung hat die Wahl, welche uns bevorsteht, nicht, aber sie ist doch bedeu tungsvoll genug. Nachdem die sächsische Regierung den Gärtnern im Königreich Sachsen eine eigene Vertretung im Landeskulturrat ge schaffen hat, gilt es am 20. Februar sechs gärtnerische Vertreter zu wählen, denen die hohe, ehrenvolle Aufgabe zufällt, für die Interessen des Gartenbaues in Sachsen einzu treten. Bekanntlich ist behufs der Wahl das Königreich in 6 Wahlbezirke eingeteilt. Für diese Wahlbezirke sind auch vom Gartenbau verband für das Königreich Sachsen geeignete Vertreter vorgeschlagen worden. Alle zur Wahl berechtigten Gärtner sind hinreichend orientiert! Es gibt also keine Entschuldigung für die Wahlsäumigen. Wer der Urne fernbleibt, zeigt wenig Interesse für unsern Stand, für unser Berufsleben, es sei denn, dass ihn Krankheit oder Abwesenheit hinderte, sein Wahlrecht aus zuüben. Lange ist um diese Vertretung im Landeskulturrat gekämpft worden. Heute ist sie erreicht! Jetzt gilt es aber auch, Interesse zu zeigen. Die Regierung muss überzeugt werden, dass diese Vertretung ein Bedürfnis für die Gärtner war! Das wird sie, wenn sich eine rege Beteili gung an den Wahlen an allen Bezirken kundgibt. Daher die Stimmzettel bereithalten! Jede Stimme ist auch bei dieser Wahl von Wichtigkeit. Lauheit und Lässigkeit, Bequem lichkeit und Interesselosigkeit können uns nur in den Augen der massgebenden Behörde schädigen. Keiner soll fehlen. Gilt es doch die Männer auf den Schild zu heben, die auf das Wohl und Wehe der sächsischen Gärtnerei in Zukunft bedacht sein sollen, die für die hohen Behörden als Sachverständigen-Kollegium dienen sollen und denen zugleich in allen gärtnerischen Fragen, welche das Sachsenland betreffen und öffentlichen Charakter tragen, die erste Entscheidung zusteht. Wahlberechtigt zu dem Ausschuss ist jeder selbständige Betriebsinhaber auf dem gesamten Gebiete des Gartenbaues, der Beiträge zur land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossen schaft entrichtet und die bürgerlichen Ehren rechte besitzt. Wer nicht Inhaber eines wahl berechtigten Betriebes ist, diesem aber vorsteht, kann Wahlrecht erhalten, wenn er sich durch den Betriebsinhaber hierfür schriftlich be vollmächtigen lässt. Das sei noch einmal in Kürze hervor gehoben. Bei der Wahl gilt es aber auch keine Sonderinteressen hervorzukehren. Wir müssen einig sein! Keine Zer splitterung bei der Wahl! Die Kandidaten, welche in Vorschlag ge bracht worden sind, haben die Eigenschaften, die man von einem Vertreter der Gärtnerschaft fordern soll. Es sind die rechten Kollegen, die man da ausgewählt hat und zwar nach sorg fältiger Prüfung und Beurteilung. Es gilt auch Einmütigkeit bei der Wahl zu zeigen! Wenn jeder sich seinen Kandidaten selbst nach Gutdünken auswählen und auf den Stimm zettel setzen wollte, so würde eine Zersplitterung herauskommen, die wahrlich nach aussen hin nicht imponieren könnte. Ohne eine Bevor mundung einsetzen zu wollen, muss doch eine gewisse Führung und Leitung bei allen solchen Wahlakten vorhanden sein. Ihr gilt es Ver trauen zu schenken, ihr gilt es zu beweisen, dass man ihre Arbeit anerkennt. Die Vertreter werden auf einen längeren Zeitraum gewählt. Auch das ist bei der Ausübung der Wahl wohl zu berücksichtigen! Wir hoffen zuversichtlich, dass jeder Gärtner bei dem Wahlakt, der vom Ministerium auf den 20. Februar von Vormittags 9 Uhr bis Nachmittags 3 Uhr festgesetzt worden ist, seine Pflicht tuen und in seinem ihm bekanntgegebenen Wahllokal er scheinen wird. Auf zur Wahl ist die Parole dieses Tages! Die Haupt-Versammlung der „Deutschen Dahlien=Gesellschaft“ zu Leipzig. Die Mitglieder der „Deutschen Dahlien- Gesellschaft“ versammelten sich Sonntag, den 10. Februar im „Hotel de Pologne“ zu Leipzig und der erste Vorsitzende G. Bornemann- Blankenburg hiess in üblicher Weise die er schienenen Mitglieder und Gäste willkommen. Im Namen der Leipziger Mitglieder der Ge sellschaft sowie der dortigen Handelsgärtner begrüsste Otto Thalacker-Leipzig-Gohlis die von auswärts eingetroffenen Teilnehmer mit dem Hinweis, dass die Dahlien-Gesellschaft bereits vor sieben Jahren im Palmengarten zu Leipzig ihre zweite Ausstellung veranstaltet hätte und dass gegenwärtig dem Fortschritt auf dem Gebiete der Dahlienkultur ver schiedene dortige Firmen Interesse entgegen brächten. Hierauf wurde in die Tages-Ord nung eingetreten und dem Geschäftsführer Heinr. Kohlmannslehner-Britz-Berlin das Wort zur Erstattung des neunten Geschäfts berichtes erteilt. Dieser nahm zunächst Bezug auf die grosse Berliner Dahlien- und Dahlien- Bindekunst-Ausstellung im September des Vor jahres und bedauerte das ungünstige finanzielle Ergebnis; in anderer Hinsicht aber sei der Er folg ein unbedingt erfreulicher gewesen, ins besondere wird auf die Ausstellung ein guter allgemeiner Erfolg für die Dahlienkultur er hofft. Äusser auf die Schönheit und Voll kommenheit der Dahlien-Blumen wird auch auf die zum Teil sehr künstlerisch ausgeführte Dahlien-Binderei hingewiesen und der Wunsch ausgesprochen, dass die Beteiligung an der diesjährigen Mannheimer Aus stellung, den Verlust, den die Kasse der Gesellschaft erlitten hat, wieder wettgemacht und eine bessere Gestaltung der Bilanz ermöglicht wird. Für die Binderei auf der Dahlien - Ausstellung wurden eine grosse Zahl Gesellschafts Medaillen und äusser wert vollen Ehren- auch Geldpreise zur Verfügung gestellt, ebenso hatte die Königlich-Preussische Regierung 2 Staatsmedaillen bewilligt. Allen denen, die die Ausstellung unterstützt haben, insbesondere auch dem Stadt - Obergärtner Weiss- Berlin sowie der Fachpresse wird an dieser Stelle vom Vorstand gedankt. Der Geschäftsbericht erwähnt ferner die im letzten Jahre zu Tage getretenen Zucht erfolge, insbesondere der interessanten Colerette- Kreuzungen, welche die Firma Goos & Koene- mann-Niederwalluf und Severin-Kremmen zeigte und hebt hierbei hervor, dass den auch fast vergessenen Pompon- und Liliput-Dahlien wieder mehr Interesse entgegengebracht wird, ebenso wie die holländischen Riesen- und Paeonien- Dahlien Beachtung verdienen, wobei ganz be sonders die T ö 1 k h a u s sehe wasserrosenblütige Züchtung „Havel“ die günstigste Beurteilung erfährt. Weiterhin bedauert der Vorstand im Geschäftsbericht, dass die Dahlienbewertung von seiten der Mitglieder zu wenig in An spruch genommen wird, so dass auch sehr wertvolle Züchtungen von Mitgliedern viel zu spät und erst durch die Ausstellungen an die Oeffentlichkeit gekommen sind. Es wird daher an die Mitglieder die Bitte gerichtet, alle für den Handel bestimmten Neuheiten zur Er langung eines Wertzeugnisses anzumelden. Auf Grund dieser Einrichtung sind für Heinrich Kohlmannslehner die folgenden Tölk- hausschen Züchtungen ausgezeichnet: Grenadier, eine dekorative, enorm reich blühende Edelschmuckdahlie, leuchtend orange- rosaer Färbung, erhielt ein Wertzeugnis mit 81 Punkten. Hojgärtner Kjihnert, tiefleuchtend amarant farben mit sehr langem Stiel 78 Punkte. Matador, eine Pendantzüchtung zu Grenadier, hinsichtlich ihres Gartenausschmückungswertes mit leuchtend brillant-karminfarbenen Blumen, 76 Punkte. Schöne Rose, rein centifolienrosa in der Farbe, mit spitzer strahliger Blütenform, 79 Punkle. Bernstein, eine niedrige Edeldahlie im Hell bernsteinton, 80 Punkte. Ausserdem erhielt dieselbe Firma auf die Hybrid-Züchtung Die Unschuld, welche zu den allerreichblühendsten reinweissen Edeldahlien hybriden zu rechnen ist, ein Wertzeugnis mit 79 Punkten verliehen. Die „Deutsche Dahlien-Gesellschaft“ hielt ferner im Jahre 1906 drei Versammlungen, wovon eine in Dresden und zwei in Berlin stattfanden, ab. Die grosse Berliner Dahlien- und Dahlien- Bindekun st- Ausstellung hatte ferner 7165,05 Mk. Ausgaben verursacht, denen eine Einnahme in Höhe von 4113,15 Mk. gegen über stand. Der Vorstand hat indessen be schlossen, infolge der vorhandenen Mittel dieses Manko selbst zu decken, ohne dass hierbei die Unterstützung der Mitglieder in Anspruch ge nommen wird. Eine etwaige Unterbilanz wird durch das Geschäftsinventar der Gesellschaft gedeckt. Nach Verlesung dieses Berichtes, den wir im Auszug wiedergegeben haben, stellt der Schatzmeister E. Crass in Mariendorf bei Berlin fest, dass die Einnahmen und Ausgaben der Berliner Ausstellung eine günstigere Bilanz bieten, als es der gedruckte Jahresbericht wieder gibt; wir haben die richtigen Zahlen gleich oben eingestellt. Von dem Schatzmeister wird ferner erwähet, dass sich durch den Wert der vor handenen Ausstellungsgläser etc. trotz des grossen Verlustes eine Aktiva feststellen lässt. Die Richtig- sprechung der Rechnungsablegung für 1906 konnte inzwischen nicht erfolgen, da erst ein Revisor diese geprüft hat, doch behält sich die Versammlung vor, nach Richtigstellung von Seiten der anderen Revisoren, dem Schatzmeister die Decharge nachträglich zu erteilen. Der Vorsitzende G. Bornemann bedauert hierbei nochmals den Verlust des Gesellschaftsvermögens durch die Berliner Ausstellung, wenn er auch der Ueberzeugung ist, dass durch das Gelingen dieser Ausstellung dieses Kapital eine gute Ver wendung gefunden hat. Den nächsten Punkt der Tageso dnung bildet die Vorstand:wähl, wobei E. Tasche, Leutsch bei Leipzig den Vorsitz übernahm. Nach der Vorbesprechung konnten, obwohl verschiedene Herren des bisherigen Vorstandes es abgelehrt halten, ihre Aemter weiter zu ver walten, definitive Vorschläge den Versammelten unterbreitet werden. Es gingen, nachdem der langjährige Geschäftsführer, Heinrich Kohl mannslehner Britz-Berlin, die weitere Ver waltung seines Amtes infolge der vielen Arbeiten, Lasten und Mühen, die ihm als 1. Vor- sitzenden des „Verbandes der Handelsgärtner Deutsch'ands“ erwachsen, abgelehnt hatte, als 1. Vorsitzender G. Bornemann Blankenburg, als 2. Vorsitzender Carl Bergmann, in Fa. Pape & Bergmann, Quedlinburg, als Geschäfts führer Kurt Engelhardt-Leipzig-Eutritzsch und als Schriftführer Karl Weissig in Grossenhain hervor, während E. Crass in Mariendoif bei Berlin sich bereit erklärte, das Amt als Schatz meister weiter zu verwalten. Als Beisitzer wurden ferner diesmal in den Ausschuss gewählt: W. Prestinari in Wieblingen, Heinrich Kohl mannslehner in Britz-Berlin, W. van Vloten in Leipzig-Gohlis, C. Ansorge in Klein-Flott bek und Friedrich Liefhold in Mannheim. Kurt Engelhardt sprach ferner noch den Wunsch aus, dass stets ein spezieller Aus stellungsleiter gewählt werden möchte, der die Organisation der jedes Jahr sfattfindenden Dahlien schau in die Hand nehmen soll. Die Aenderung der Statuten bildet den nächsten Punkt der Tagesordnung, über welchen Heinrich Kohlmannslehner referierte. Es ist hierbei hervorzuheben, dass der Sitz der Ge sellschaft von Berlin nach Leipzig verlegt wird und die Anzahl der Beisitzer auf 6 erhöht werden kann; alle übrigen formellen Aenderungen sind ohne besonderes Interesse. Die Beteiligung der deutschen Dahlienge sellschaft an der grossen Gartenbau-Ausstellung zu Mannheim, welche nunmehr zur Sprache kam, gab Veranlassung zu einem regen Mei nungsaustausch. Der Leiter der genannten Ausstellung, Herr Gartenbau-Ingenieur Keerl war nicht erschienen, so dass der Vorsitzende, Heinrich Kohlmannslehner, die entsprechen den Erklärungen abgab. Er schilderte ein gehend die Vorarbeiten zur Ausstellung, wies auf die Vorteile für eine Dahlien-Ausstellung hin und bemerkte, dass in der Zeit vom 6. bis 10. September die Ausstellungshalle oder auch der Festsaal des Rosengartens zur Ver fügung stände. Die längeren Verhandlungen mit der Ausstellungsleitung hätten dahin ge führt, dass der ,Deutschen Dahlien-Gesellschaft“ ein Beitrag von 1500 Mk, sowie die voll ständig hergerichtete Ausstellungshalle zugesagt Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Die Stadt Solingen hat durch einen früheren Mitbürger, Robert Berg, ein Grund stück im Werte von 50000 Mk. zur weiteren Ausschmückung der Stadt durch Parkanlagen, zum Geschenk erhalten. — Für das Jahr 1907 ist von der Königlichen Gartenbau-Gesellschaft „Flora“ in Dresden das zur „König Friedrich August-Stiftung“ gehörige Reisestipendium für Gärtner in Höhe von 150 Mk. zu vergeben. — Die Gemeindekassen haben im Regierungs bezirk Kassel im Jahre 1906 aus dem Obst bau an den Landstrassen den hohen Betrag von 202 700 Mk. eingenommen. — Der „Ver band Mecklenburgischer Obstbau-Vereine“ hält seine diesjährige Hauptversammlung am 6. März 1907 im Bahnhofs-Hotel zu Güstrow ab. — Die Landwirtschafts-Kammer für Schlesien hat die Anstellung eines zweiten Wanderobstgärt ners mit dem Sitz in Liegnitz beschlossen. — Die „Gärtner-Vereinigung“ zu Villingen des badischen und württembergischen Schwarz wald es hat die korporative Beteiligung an der Industrie-Ausstellung daselbst sich vorgenommen. — Die Konkurrenz einer Königl. Preussischen Staatsbaumschule müssen sich diejenigen westdeutschen Baumschulen besitzer gefallen lassen, welche bisher durch die Anzucht von feineren Rebensorten einen bekanntlich recht lohnenden Verdienst hatten, der aber durch die neue Bestimmung des Reblausgesetzes unterbunden wurde. Durch die Presse geht die Notiz, die Königliche Landes baumschule zu Engers-Rhein befasse sich mit der Anzucht von Reben in feineren Tafel sorten, und dieses Institut wird gleichzeitig als Bezugsquelle empfohlen. Es wird in der be treffenden Notiz darauf hingewiesen, dass die Gesetzgebung dem Verkehr mit Weinreben Be schränkungen auferlegt, da der/Bezug von be wurzelten Reben aus fremden Weinbaubezirken vollständig untersagt ist und unbewurzelte Rebenholze nur mit Genehmigung des Ober präsidenten der betreffenden Provinz versandt werden dürfen. Weiterhin wird sehr schön gesagt, dass der Bezug von besseren Sorten fast unmöglich gemacht würde, da auch un bewurzeltes Rebholz aus reblausverdächtigen (?) Baumschulen die Genehmigung versagt werden müsse. Aus den geplanten Anlagen von Reben kulturen in Engers soll die preiswerte Ab gabe reblausfreien, unbewurzelten Setzholzes an Private nur zum Selbstgebrauch, keinesfalls für Handelszwecke, beabsichtigt sein. — Die ganze Sache muss als eine höchst sonderbare Reklame für ein Staatsinstitut betrachtet werden; wer dies verursacht hat, interessiert uns n.cht. Aber es geht doch eine recht plumpe Verdächtigung unserer Baumschulen daraus hervor, gegen die wir hiermit Protest erheben. Die Königliche Landesbaumschule zu Engers, wie jede private Baumschule, ist ebensowenig gegen die Reb lauseinschleppung gesichert, wie jede Handels baumschule; letztere, wenn sie weit ab von dem Rebgelände liegen, vielleicht noch viel mehr, als jene. Wir können nur allen rhein ländischen Baumschulenbesitzern empfehlen, von ihren Hauptbetrieben weit abgelegen Rebschulen anzulegen, diese unter staatliche Kontrolle zu stellen, öfters untersuchen zu lassen und dieser neuen Konkurrenz, welche weiter nichts als eine unnötige Schädigung der steuerzahlenden Baumschulenbesitzer bedeutet, energisch und rückhaltslos entgegen zu treten. Das ist die einzige richtige Antwort auf solche Artikel in der Tagespresse, von deren sonderbaren Abfassung man zweifellos im Ministerium für Landwirt schaft zu Berlin überhaupt keine Kenntnis hat. — Die Gemüsegärtner zu Wolfen büttel wehren sich gegenwärtig ganz energisch dagegen, dass sie gezwungen werden sollen, ihre Grundstücke der Kanalisation anzuschliessen. In einer Petition haben sie geltend gemacht, dass sie die Abwässer für ihre Kultur als höchst wert volle Beigabe zum Verdünnen der Jauche, zum Begiessen usw. benötigen. In einer öffentiichen Gärtner-Versammlung, die diese Angelegenheit behandelte, wurde gleichzeitig darauf hinge wiesen, dass die Taxen für fruchttragende Grundstücke dringend einer Revision bedürften, da der Nutzertrag und der Pachtwert in den letzten Jahren wesentlich zurückgegangen seien. An der Hand einer Reihe von Bei spielen wurde dies sehr zutreffend erklärt und hierbei namentlich auf Spargel und Erd beeren hingewiesen. . Durch diese Taxe musste eine viel zu hohe Grundsteuer bezahlt werden, die die Interessenten schädigen und noch mehr benachteiligen würde, wenn die beabsichtigte Wertzuwachssteuer erhoben würde, gegen die man ebenfalls protestiert. Es ist jedenfalls zu empfehlen, dass auch in anderen Städten die Gemüsegärtner einmütig zusammenstehen und eine niedrigere Bemessung der Grundtaxe für Gemüseland erzielen. — Die Firma Sattler & Bethge, Aktien - Gesellschaft in Liquidation, Quedlinburg beabsichtigt, das Geschäft fort zuführen und quasi einen Konkursausverkauf von Pflanzen zu veranstalten. Es handelt sich hierbei um eine Art der Fortführung des Geschäftes, die auf diese Weise leicht den ganzen Quedlinburger Pflanzenhandel empfindlich schä digen kann. Zu wünschen ist es, dass ein Verkauf des ganzen Betriebes, wie wir das schon früher angeführt haben, möglich ist, zumal die bedeutenden Gewächshausanlagen sich auch zur Samenzucht und für grössere Topfkulturen bei den niedrigen Arbeitslöhnen in Quedlinburg eignen. Da ferner leicht Ver wechslungen möglich sind, möchten wir noch darauf hinweisen, dass die bekannte renom mierte Firma Karl Sattler-Quedlinburg in keinerlei Beziehungen zu der obigen Aktien gesellschaft steht. — Lieber die Lebensdauer von Sämereien sind von französischen Botanikern schon früher interessante Versuche angestellf, die jetzt wieder aufgenommen wurden. Von 368 Samenproben, die Alphons De Can- dolle 14 Jahre dunkel und trocken auf- bewahrt hatte, keimten nach dieser Zeit noch 17 Arten aus den Familien der Malvaceen, Le guminosen und Labiaten. Paul Becquerel hat neuerdings diese Versuche fortgesetzt und von 550 Proben, deren Alter zwischen 25 und 135 Jahten schwankte, noch eine Anzahl zum Keimen gebracht. Von 90 Leguminosen-Arten keimten noch 18, wovon eine aus dem Jahre 1819 herrührte. Bei 15 Proben aus der Fa milie der Malvaceen erwies sich nur noch eine einzige als keimfähig, während bei allen anderen Familien, selbst solchen, die sich sonst durch längere Keimdauer auszeichnen, wie Gramineen, Rosaceen, Kreuzblütler, gurkenartige Gewächse usw., keine einzige Art mehr keimte. Es er wies sich, dass über 80 Jahre hinaus nur eine Anzahl hartschaliger Samen aus der Fa milie der Leguminosen die Keimfähigkeit be wahrt hatte, z. B. Cytisus biflorus, Acacia bicapsularis usw. — Champignon - Kultur in König lichen Bergwerken. Die königliche Berg inspektion hat in dem bei Gleiwitz (Ober schlesien) gelegenen Heinitzflötz bei einer Tiefe von etwa 340 m in einem früheren Pferdestall eine Champignon-Anlage eingerichtet, die eine vorzügliche Ernte ergeben haben soll. Jeden falls handelt es sich zunächst um einen Ver such, doch bezweifeln wir, dass regelmässig solche gute Erfolge erzielt werden; immerhin verdient diese Sache Beachtung.
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