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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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wieder herausgestellt, dass das Kg. Statistische Landesamt, welches jetzt die Ergebnisse der Erhebung in einer Sondernummer der „Sta tistischen Korrespondenz“ publiziert hat, Schwie rigkeiten ausgesetzt gewesen ist, die man nicht vermutet hätte. Worin bestanden sie? Dass es die Gärtner an der Mitwirkung fehlen liessen! Trotzdem wir im „Handels gärtner“ wiederholt zu einer Mitarbeit aufge fordert haben, trotzdem auch das „Handelsblatt“ an das Interesse der preussischen Gärtner appelliert hat, muss das Landesamt bekennen, dass eine Anzahl von Gärtnereibesitzern „nur durch wiederholten Schirftwechsel, in einer kleinen Anzahl aber überhaupt nicht zur Mit wirkung an der Feststellung der Tatsachen zu bewegen war.“ Das ist bedauerlich. Das ist die alte Lauheit, die wir erst kürzlich in unserem Artikel „Mehr Rückgrat“ gegeisselt haben. Dass viel unrichtige und unvollständige Angaben mit unterlaufen sind, mag noch eher entschuld bar sein. Sie mussten richtiggestellt und er gänzt werden, so dass die Arbeit einen grossen Aufwand von Zeit erfordert hat. Bekannilich soll ja diese Statistik eine Grundlage bilden für die Lösung der Rechtsfrage in der Gärt nerei und es mussten daher auch die zahlreichen Grenzfälle zwischen der Landwirtschaft und der Gärtnerei nach bestimmten Merkmalen beurteilt und entweder aufgenommen oder von der Statistik ausgeschlossen werden. Das Landesamt bekennt dabei offen, dass alle Zweifel nicht gehoben werden konnten. Die Statistik zerfällt in zwei Teile, deren erster nach berufsstatistischen Gesichtspunkten betreffs der in der Gärtnerei beschäftigten Per sonen durchgeführt ist, während der zweite betriebsstatistische Gesichtspunkte zur Unter lage hat. Wir werden in nächster Nummer beide Teile im „Handelsgärtner" veröffentlichen, heute seien nur einige interessante Zahlen aus dem Ganzen hervorgehoben. Es wurden im ganzen am Stichtage in den Gärtnereien Preussens 140539 Personen (100119 männliche und 40420 weibliche) beschäftigt, wozu noch 9141 Familienangehörige und zwar 2116 männ liche und 7025 weibliche kommen, so dass eine Gesamtziffer von 149680 Personen sich ergibt. Der Stellung im Berufe nach waren 33 722 Unternehmer, 7461 Betriebs- und Ver waltungsbeamte, 89858 Gehilfen und Arbeiter und 9498 Lehrlinge. Eine geordnete Lehrzeit batten zurückgelegt 50010 Personen, eine fach liche Lehranstalt besucht 8303. Was nun die Gärtnereibetriebe anbelangt, so wies Preussen am Stichtage im ganzen 33 205 Gärtnereibetriebe auf. Keinen Laden hatten davon 24020 Betriebe. Einen Laden in Zusammenhang mit der Gärt nerei hatten 2030 Bet iebe, einen Laden getrennt von der Gärtnerei 4483 Befriebe und lediglich ein Ladengeschäft hatten 2760 Gärtner. Wir wollen mit diesen Zahlen unseren vor läufigen Bericht schliessen und b halten uns vor, nachdem wir auch die Statistik im Wort laut an dieser Stelle werden veröffentlicht haben, auf einige Punkte der Ergebnisse, namentlich die Erhebungen über das Lthrlingswesen zurückzukommen. Der deutsche Gartenbau-Handel im Dezember 1906, II. Für die Samenbranche bietet der Monat Dezember gleichfalls einen lebhaften Waren austausch. Von Blumensamen sind 273 dz eingeführt, davon 123 dz aus Frankreich, 117 dz von den Niederlanden, 28 dz von Italien. Die Ausfuhr gibt 287 dz an, führt aber nur Oester reich Ungarn mit 19 dz und Russland mit 16 dz auf; auch hier zeigt sich wiederum die alte Lücke. — Gemüsesamen wurden2099dz eingeführt, davon 1320 dz aus Frankreich, 550 dz aus den Niederlanden und 39 dz aus Oesterreich-Ungarn. Die Ausfuhr belief sich auf 2510 dz und ist Russland hierbei mit 709 dz, Oesterreich-Ungarn mit 570 dz, Frankreich mit 160 dz und die Niederlande mit 62 dz be teiligt. — Ferner interessiert uns hierbei die Rubrik Runkelrübensamen. Wir empfingen 933 dz, vierfünftel aus Frankreich und den Rest aus Oesterreich-Ungarn. Wir verschickten 2987 dz davon 2117 nach Oesterreich-Ungarn. Zuckerrübensamen wurde nur 44 dz ein geführt, die Ausfuhr erreichte eine Höhe von 26051 dz, doch sind hierbei leider nur Oester reich-Ungarn mit 1712 dz und Frankreich mit 330 dz angeführt. Die beiden zuletztgenannten Artikel sind mit Mk. 1,— Zoll pro dz belastet. Die Einfuhr von frischem Gemüse weist eine ganz bedeutende Steigerung auf, soweit die Krautarten und Blumenkohl in Frage kommt, während der sonstige Handel sehr zurückge gangen ist. — Rotkohl und Weisskohl wurden mit Mk. 2,50 pro dz verzollt, 30967 dz eingeführt und zwar aus den Niederlanden 30 586 dz und in ganz minimalen Mengen von Frankreich und Dänemark. Unsere Aus fuhr erreicht die stattliche Höne von 19 202 dz. Hieran ist mit 9961 dz Oesterreich-Ungarn und die Schweiz mit 4498 dz beteiligt. — Wir sing-, Rosen-, Grün- und Braunkohl empfingen wir, mit Mk. 2,50 verzollt, 7496 dz, wiederum zumeist von den Nied rla ‘den, einen geringen Teil aus Italien. Uns re Ausfuhr war unbedeutend und richtet sich mit 412 dz nach der Schweiz und Oesterreich-Ungarn. — Tomaten usw. kamen zu uns 2029 dz zollfrei, davon aus Spanien 1027 dz, aus Frank- reich 507 dz. Bei unserer Ausfuhr mit 182 dz ist nur Russland mit 73 dz hervorzuheben, doch dürfte dieser Ausgang ausschliesslich auf den Zwischenhandel zurückzuführen sein! — Blumenkohl, Brüsseler Zichorie etc. em pfingen wir im Dezember zollfrei die enorme Menge von 36 261 dz; Italien lieferte uns hier von 21 848 dz, die Niederlande noch 10 487 dz; man hat auch dort angefangen, den Blumenkohl bis in den Dezember hinein zum Versand ein- zumi ten. Aus Südfrankreich empfingen wir gleichfalls in dieser Rubrik 3341 dz. Unsere Aus fuhr erreichte eine Höhe von 701 dz, dabei steht wiederum Oesterreich-Ungarn als erster Abnehmer mit 453 dz an der Spitze. — Zwie beln empfingen wir nur noch einen ge ringen Teil und zwar 4974 dz aus dem Auslande, davon 2902 dz aus Oesterreich- Ungari, 1315 aus den Niederlanden. Die Ausfuhr erreichte im Dezember noch die Höhe von 48 920 dz, muss somit als ganz be deutend bezeichnet werden. Der Hauptkäufer ist Grossbritannien, wohin 39375 dz gingen; im geringen Masse sind Russland und Däne mark beteiligt. — Bohnen und Erbsen wurden 125 dz, meist aus Südfrankreich, ein- geführt. Unsere Ausfuhr kommt mit 4 dz nicht in Betracht. — Salat, Spinat, Schwarz wurzeln empfingen wir, wiederum zum grössten Teil aus den Niederlanden, 4350 dz, während unsere Ausfuhr sich mit 362 dz nach Oesterreich-Ungarn und der Schweiz richtet.— Bei Meerrettich kommt nur unsere Ausfuhr mit 3637 dz, die fast zu gleichen Teilen nach Oesterreich-Ungarn und Grossbritannien gingen, in Frage. — Die Rubrik Sellerie, Knob lauch, Rettiche etc. w ist auch noch statt liche Zahlen auf. Es kamen 7488 dz, davon nahezu zweidrittel aus den Niederlafden, zu uns, ausserdem ist noch mit kleineren Mengen Frankreich und Italien beteiligt. Unsere Aus fuhr, die sich gleichfalls nach Oesterreich- Ungarn und der Schweiz richtete, belief sich au 1491 dz.— De Einfuhr von Kartoffeln hat im Dezember bedeutend nachgelassen; wir empfingen 120 035 dz; hieran sind beteiligt die Niederlande, mit 54 627 dz, ferner in kleineren Mengen Belgien und Oesterreich- Ungarn. Die Ausfuhr ist ebenfalls zurück gegangen auf 80057 dz, wovon in hervor ragender Weise O sterreich-Ungarn und Schwe den als Abnehmer anzuführen sind, während nach der Schweiz und Belgien ganz unbe deutende Men n geschickt wurden. Der Auslandshandel von frischem Obst we<$t ebenfalls der Jahreszeit entsprechend, im Dezember niedrigere Zahlen auf. Aepfel wurden 85247 dz eingeführt, wovon 10 298 dz mit Mk. 2,— p o dr, 51 521 dz infolge feinerer Verpackung mit M< 3,20 pro dz. 3943 dz mit Mk. 5,— pro dz Zoll belegt wurden. An der Einfuhr beteiligten sich diesmal in hervor- ragendster Weise die Ver. St. von Amerika mit 51 220 dz, ferner kommen noch in Frage Frank reich mit 13 896 dz und mit kleineren Mengen die Niederlande, Belgien und Oesterreich- Ungarn. Uns re Ausfuhr ist ganz unbedeutend und erreichte nur die Höhe von 1150 dz, wo bei zum Leidwesen unserer Bundesgenossen die O esterreich -Ungarische Monarchie mit der Kleinigkeit von 163 dz beteiligt ist. — Birnen und Quitten empfingen wir 1697 dz, davon zweidrittel zollfrei, der Rest als be seres Tafel- ob t infolge feinerer Verpackung mit Mk. 5.— pro dz verzollt. Unsere Ausfuhr b trug 1137 dz, ohne dass geraue Zahlen vorhanden sind, wo hin diese gingen. — Weiterhin ist noch zu et wähnen, dass Mispeln 153 dz meist nach England ausgeführt wurden, während Hage butten und Schlehen ca. 141 dz zum grössten Teil nach den Niederlanden gingen. — Ferner lieferten uns noch Preiselbeeren O esterreich-Ungarn, sowie kleirere Posten Schweden und die Niederlande in Gesamthöhe von 1358 dz, während wir ein n kl inen Bruch teil, 41 dz, meist nach Grossbritannien ver schickten. — Wir heben noch hervor, dass der Eingang von Südfrüchten bereits einen bedeutenden Umfang angenommen hat, denn wir empfingen fast ausschliesslich aus Span en im Dezember 2244 dz Bananen, 171 772 dz Apfelsinen und Mandarinen, ferner 29 803 dz Ci fronen etc. Gleichzeitig weisen wir auf die in der heutigen Nummer veröffent lichte Tabelle hin und werden an uns ge richtete Anfragen in der gewohnten Weise jeder zeit schnellstens erledigen. Die Hauptversammlung der „Verbindung der selbständigen Handelsgärtner Hessens.“ Die hessischen Handelsgärtner versammelten sich am Sonntag, den 3. Februar im „Schwarzen Adler“ in Worms, um ihre Hauptversammlung abzuhalten. Die Verbandssitzung, welche der Hauptversammlung vorausging, zog sich etwas sehr in die Länge, so dass die letztere, welche gegen 21/2 Uhr anberaumt war, erst gegen 4 Uhr eröffnet werden konnte. Ph. Hart mann-Bensheim, als Vorsitzender der Ver bindung, begrüsste die erschienenen Mitglieder und Gäste mit herzlichen Worten und suchte durch möglichast sachliche Erörterungen den Verlauf der Versammlung zu fördern und nicht die Verhandlungen in die Länge zu ziehen. Leider blieben die wohlgemeinten Worte un berücksichtigt und wurden besonders von einem Bezirksverein die Verhandlungen in ein persönliches Gebiet geleitet, was doch gewiss im Interesse der Versammlung besser unterblieben wäre, solche Angelegenheiten ge hören intern behandelt zu werden. Zur Tagesordnung übergehend erstattete Ph. Hartmann den Jahresbericht, aus dem folgendes zu entnehmen ist. Die Gesamtmit- gliederzahl ist gegen das Vorjahr um 10 neue Mitglieder vermehrt worden, so dass jetzt 297 selbständige Gärtner der Verbindung ange- bö en. Davon sind 49 Einzelmitglieder, welche sich auf 35 Orte im Grossherzogtum Hessen verteilen. Die übrigen Mitglieder gehören 8 Bezirksvereinen an. Es haben 2 Aus stellungen im Laufe des Jahres stattgefunden. Die Frühjahrsausstellung in Mainz und eine Herbstausstellung in Giessen, welche beide von Mitgliedern der Verbindung stark beschickt wurden, ab r leider durch zu schwachen Besuch mit einem Defizit abschlossen. Ein Mitglieder ve zeichnis aller sddeuischen Verbandsmitglieder ist den einzelnen Mitgliedern im Laufe des Jahres zugegangen und seht die übernommene Verpflichtung gegenüber dm Verlag in keinem Verhältnis zum Kostenpunkt, so dass auch an dieser Steile dem Verlag der Dank der Verbindung ausgesprochen werden soll. Die Arbeiten, welche der Vorstand unter nommen bat, um eine Gesetzvertretung in der Landwiitse haftskammer Hessens zu bekommen, waren erfolglos, und es liess sich nur erreichen, dass in dem Bezirk Dreieich drei Mitglieder in den Bezirk ausschuss und 1 Mitglied in den Provinzialausschuss gewählt wurden. In der Hauptversammlung in Mainz wurde eine Summe für Anschaffung von Medaillen ge nehmigt. Von diesen erhielt Mainz bei Ge legenheit der Frühjahrs-Ausstellung 5 silberne und 4 bronzene; es sind nun noch 10 silberne vorhanden, welche der Mannheimer Aus- stellungsleitung mit der Bedingung zur Ver- fügunggestelltwurden, solche nur an hessische Handelsgäriner zu vergeben. Leider ist auf eine Anfrage von Seiten des Vorstandes wegen Be teiligung an der Mannheimer Ausstellung bis jetzt nur von Mainz Zusage er folgt, was im Interesse der hessischen Handelsgärtner sehr zu bedauern ist. Diese günstige Gelegen heit, seine Le stungen zu zeigen, dürfte kein hessischer Handelsgärtner vorübergehen lassen. Der Vorsitzende dankt noch allen Mit gliedern, welche durch ihre Mitarbeit der guten sei. Die einzige Apfelsorte, die eines Verdienst- Zeugnisses wert befunden wurde, war /ames Grieve, die auch an mehreren Stellen schon als wertvoll erkannt ist. Die prämiierten Birnen bieten nichts besonderes, ausgenommen die Butter birne Alexandre Lucas, eine neuere französische Sorte, die auf mehreren Ausstellungen die Auf merksamkeit auf sich lenkte. — Bei den neuen Melonen konstatiert der Verfasser, dass diese von Jahr zu Jahr schlechter seien; keine einzige könne sich in Qualität mit den guten alten Elitezüchtungen messen und es würden de e Frucht - Ausschuss Neuheiten vorgeführt, die nicht einmal als geniessbar bezeichnet werden könnten. Bei Gurken sei es nicht besser. Bei einem Versuch, der 40 Sorten umfasste, haben unparteiische Beurteiler die Ansicht geäussert, dass diese 40 Sorten sich in ein halbes Dutzend zusammenfassen liessen und was hier bet Gurken erwiesen sei, gelte in noch höher, m Grade von Kartoffeln. Wie schwer es sei, viele Varietäten auseinander zu halten, beweise der Umstand, dass auf Ausstellungen für gewisse Sorten Preise ausgesetzt wurden, die schliesslich auf ganz andere Varietäten fielen, weil man diese mit den betreffenden Namen fälschlich be zeichnet hatte. Wenngleich nun obiger Bericht, wie bereits eingangs bemerkt, fast nur Neuheiten englischen Ursprungs berücksichtigt, so ist damit nicht ge sagt, dass England kein Markt für deutsche Neuheiten sei. Zunächst finden wir, dass trotz einer ausserordentlich ergiebigen Neuheiten- Produktion Frankreich ebenfalls nur vereinzelt vertreten ist und Amerika kaum besser ab schneidet. Gute, deutsche Neuheiten, die den mitunter abweichenden Anforderungen des eng lischen Geschmacks entsprechen, finden auch die Beachtung des englischen Publikums; es handelt sich nur darum, eine geeignete Form zu finden, das deutsche Erzeugnis den Interessenten vorzuführen und bekannt zu machen. Bei der Rose Gottfried Keder beobachten wir sogar die Tatsache, dass eine in Deutschland kaum be achtete Sorte von der Königlichen Gartenbau gesellschaft in London ausgezeichnet wird, und in einem Berichte über eine Ausstellung der englischen „Nationalen Rosen-Gesellschaft“ wird Frau Karl Druschki als diejenige Rose bezeichnet, die in allen Einsendungen am meisten hervorgetreten sei. Der englische Geschmack deckt sich freilich nicht immer mit unserer Geschmacksrichtung, aber wenn beispielsweise der Engländer die Hohenzollern-Astern als wert erachtet, in das auserlesenste Sortiment aufgenom en zu werden, die Strahlen-Astern aber zurückweist und mit „Stahldrahtbürsten“ vergleicht, so wird auch mancher deutsche Fachmann ihm recht geben. Kultur. — Cornus florida L. ist wohl unzweifel haft der schönste aller Hartriegel-Arten und zwar nicht nur ein wertvolles Parkgehölz, sondern auch vorzüglich geeignet zur Anlage von Schutzpflanzungen und infolge des reichen Beerenansatzes auch für Fasanerien, ebenso ist das Holz äusserst fest und dauerhaft und in der Heimat des Strauches sehr geschätzt. Dieser Hartriegel wächst zu einem grossen Strauch mit ausladenden Aesten oder kleinen Baum heran, in den Vereinigten Staaten finden sich selbst Bäume von 30—40 Fuss Höhe mit einer Stärke von 2 Fuss und mehr im Durchmesser. Die Belaubung ist oberseits schön dunkelgrün, unten bläulichgrün oder weisslich und gewöhn lich längs der Nerven weich behaart, in der Form sind die Blätter eirund zugespitzt. Im Mai erscheinen die an und für sich un scheinbaren grünen Blüten, die aber von grossen weissen, rötlich überlaufenen Hüllblättern um geben sind und diese bilden in ihrer leuchten den weithin sichtbaren Färbung den Hauptan ziehungspunkt des Strauches. In manchen Gegenden Nordamerikas, wo dieser Strauch in grösserer Menge wächst, wirkt zur Blütezeit diese weisse Farbenfülle unbeschreiblich schön und ruft das Entzücken jedes Naturfreundes hervor. Auch im Herbst bildet C. jlorida einen prächtigen Schmuck jedes Parkes und jeder Anlage, wenn das Laub jenen gesättigt braun roten bis dunkelroten Ton annimmt, der auch anderen Arten der Gattung mehr oder weniger eigen ist. Zu der Herbstfärbung des Laubes gesellen sich dann, um den Farben-Effekt noch zu steigern, die prächtigen, scharlachroten Beerenfrüchte, die in reicher Zahl erscheinen. Wir können mit gutem Gewissen sagen, dass es wohl kaum einen zweiten Strauch gibt, der so viel vortreffliche Eigenschaften besitzt und zu jeder Jahreszeit einen so anziehenden Ein druck macht, wie C. florida. Daher sollte er überall Eingang finden. Er verlangt etwas ge schützte Lage und nicht zu schweren Boden, kann aber als winterhart gelten. Die Anzucht findet wohl am besten aus Samen statt. Der schönblühende Hartriegel findet sich in Nord amerika von Neu-England bis Ontario, ferner in Minnesota und auch in den Südstaaten der Union. Erwähnenswert sind ferner noch zwei Varietäten, die var. pendula mit hängenden Aesten und die var. rubra, die sich durch eine mehr rosagefärbte Blütenhülle vor der Stamm form auszeichnet. — Corylus Colurna L. Diese neuer dings auch zur forstmässigen Anpflanzung em pfohlene Corylus-Art, deren Holz in der Kunst tischlerei Anwendung findet, zählt zweifellos zu unseren schönsten Parkbäumen. Der Name Baumhasel bringt bereits zum Ausdruck, dass die Art baumartigen Charakter zeigt und tatsächlich finden wir auch schon in Tracht und Zweigstellung junger Pflanzen nichts ge meinsames mit dem Haselnusstrauche, wenn auch das Blatt diese Verwandtschaft deutlich zeigt. Die Heimat der Baumhasel ist Südost europa und Kleinasien und ihre Kulturansprüche lassen sich auch in Norddeutschland leicht er füllen, wenn nur der Boden nicht zu trocken ist. Selbst in dem feuchten Nordwesten, wo die Winterfestigkeit mancher in Mitteldeutsch land völlig harter Laubhölzer, wie Sophora, Gleditschia usw. schwankend ist, kann die so genannte Türkische Hasel als hart gelten. Die Vermehrung durch Aussaat im Herbst ist der Veredlung entschieden vorzuziehen; die Samen pflanzen zeigen bei regelmässigem Verschalen einen ziemlich üppigen Wuchs und bauen sich von selbst schön pyramidal. Im blat losen Zu stande fällt der Baum durch die rissige, grau weisse Rinde der jüngeren Zweige und die Korkbekleidung des Stammes auf; das ganze Aussehen erinneit mehr an Ginkgo biloba als an eine Haselnuss. Den schmalpyramidalen, fast säulenartigen, aber doch lockeren, gefälligen Kronenbau behält der Baum fast bis ins Alter; erst an sehr grossen, über 20 Meter hohen Exemplaren senken sich die Zweige allmählich und verändern den Habitus etwas. Die Blätter zeigen die Grundform des gewöhnlichen Hasel nussblattes, sind aber im Gesamtumriss tiefer ausgebuchtet und schärfer gezähnt und von derberer Textur; der Austritb beginnt später, aber die Belaubung ist auch im Herbst dauer- hafter als bei Corylus Avedana. Eine beson dere Zierde älterer Bäume sind noch die tief geschlitzten, fadenförmigen Zipfel der Frucht hüllen; die Frucht selbst ist essbar, aber im Geschmack der verwandten Strauchhasel nach stehend. Unter den ohne Schnitt pyramidal wachsenden Parkbäumen nimmt Corylus Colurna eine der ersten Stellen ein und obwohl wir der Pflanze weder schöne Blüten, noch leb-
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