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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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No, 6. Beilage Zu „Der Handelsgärtner/* Verlag von Barabard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 9. Februar 1907. Gartenbauverband für das Königreich Sachsen zu Dresden. Montag, den 4. März 1907 vormittags 11 Uhr findet im Vereinshause, Dresden-A., Zinzen- dorfstrasse 17, im Florazimmer, eine Hauptversammlung statt, zu der die Mitglieder hierdurch ergebens! eingeladen werden. Tagesordnung: 1. Jahresbericht des Rechnungsführers. 2. Vortrag der Rechnung 1906. Bericht der Rechnungsprüfer; Richtigsprechung der Rechnung. 3. Voranschlag für das Jahr 1907. 4. Antrag auf Abänderung der Verbands- Satzungen. 5. Wahl von zwei Vorstandsmitgliedern. 6. Wahl von zwei Kuratoriumsmitgliedern. 7. Wahl von zwei Rechnungsprüfern. 8. Der Gartenbau-Ausschuss beim Landes kulturrat. 9. Die nunmehrigen Aufgaben des Verbandes. 10. Beschlussfassung über die Umgestaltung der Gartenbauschule. 11. Verschiedenes und Anträge aus dem Kreise der Mitglieder. (Anträge sind laut § 9 des Statuts bis spä testens 14 Tage vor dem Stattfinden der Haupt versammlung beim Vorstande einzureichen.) Dresden, den 2. Februar 1907. Der Vorstand T. J. Rud. Seidel, Vorsitzender. Ans der Zeit — für die Zeit. Die Stichwahlen im Deutschen Reiche haben gehalten, was die Hauptwahlen ver sprochen 1 Die rote Internationale ist en mässe zurückgeworfen worden und hat eine solche Schlappe erhalten, dass selbst das Ausland verwundert auf das wieder erwachte National bewusstsein in Deutschland blickt. Die Sozial demokraten haben im ganzen 36 Sitze ver loren, und von Bebel gilt das Wort des Dichters mit einer kleinen Abänderung: „Er zählt die Häupter seiner Lieben, und sieb, es fehlt manch’ teures Haupt“. Aber nicht nur Sitze sind ver loren gegangen, nein, es ist auch im Verhältnis ein Stimmenrückgang zu konstatieren. Das aber beruht nicht allein etwa darauf, dass sich die Mitläufer der Sozialdemokratie eines Besseren besonnen hätten, nein, es ist ihr auch in der Arbeiterschaft selbst manche Stimme verloren gegangen, weil man eingesehen hat, dass durch wüstes Schimpfen und absolutes, rücksichtsloses Negieren aui Erden nichts geschaffen werden kann. Das Zentrum ist mit heiler Haut aus dem Kampfe her vorgegangen. Bedauerlich bleibt, dass es in einigen Wahlkreisen sich der vaterlandslosen Sozialdemokratie in die Arme warf, um dieser zu Sitzen zu verhelfen, natürlich nur, um den gleichen Liebesdienst sich von den Roten er weisen zu lassen. Nun, geändert bat dies an dem allgemeinen rationalen Aufschwung nichts und wenn der Gegner in einer Wahlnieder- lagen-Versammlung behauptete, der Ausfall sei nur auf den „Kolonial-Rummel" zurückzuführen, so dürfte er sich wohl bald überzeugen, dass er hierbei einen grossen Irrtum begeht. Unsere Aufgabe ist es, den nationalen Zug, der durch unser Volk gegangen ist, auch in Zukunft wieder zu stärken und das Wort: „Das Vater land, nicht die Partei“ im Herzen zu tragen. In Kanada ist ein neuer Zolltarif provisorisch in Kraft gesetzt worden. Derselbe sollte ursprünglich erst nach der im März 1907 in London stattfindenden Konferenz der bri tischen Kolonien in Anwendung kommen, man hat aber, um Spekulationen auszuschliessen, ihn gleich zur Geltung gebracht. , Der Reichsbankdiskont ist von 7 auf 6% ermässigt worden, nachdem die Bank von England bereits auf 5% herabgegangen ist. Das beweist, dass wieder mehr Geld vorhanden ist, aber mit 6% ist es immer noch sehr, sehr teuer und legt dem, der es nötig braucht, hohe Lasten auf. Dass die neuen Zolltarife den Aufschwung des Welthandels ebenso wenig haben hin dern können, wie der russisch-japanische Krieg und andere politische Wirren, beweist die deutsche Aussenbandeisstatistik ebenso gut, wie diejenige anderer Länder. Deutschland hatte einen Ausfuhrwert zu verzeichnen im Jahre 1904: 1905: 1906: 3861,27 4113,99 4512,98 Millionen Mark. Aber auch die Einfuhrwerte hoben sich in dieser Zeit: 1904: 1905: 1906: 4822,00 5030,25 6107,94 Millionen Mark. Äusser in Deutschland war ein kräftiges Anschwellen des Aussenhandels noch in Gross britannien und den Vereinigten Staaten von Amerika bemerklich. Auch der in letzter Zeit stagnierende Aussenhandel Frank reichs hat sich wieder etwas gehoben. Sehr charakteristisch ist dagegen der Rückgang des russischen Auslandhandels, der sich aus den inneren politischen Schwierigkeiten dieses Reiches erklärt, auf das Gesamtresultat aber nicht von Einfluss sein konnte. Diese günst gen Umstände verleiten bei uns wieder zur Auswanderung nach dem Aus lande. D:e Sehnsucht, im Auslande in Stellung gewesen zu sein, ist gross und auch die Gärtner gehilfen möchten nur zu gern einmal die schwarzweissroten Grenzen hinter sich haben. Aber es muss doch grosse Vorsicht vorwalten. Wer nicht feste Stellung im Auslande hat, der soll nicht auf gut Glück sich aus dem Vater lande fortmachen. Die Enttäuschung folgt sehr oft auf dem Fusse. Wochen, ja Monate inen die Stelle suchenden in der Fremde herum, ohne einen Posten zu finden, und da mögen sie denn manchmal mit Sehnsucht nach Deutsch land zurückdenken. Ein grosser Nachteil ist namentlich die Unzuverlässigkeit der Stellen vermittlungsanstalten im Ausland und gerade in England, das so gem ins Auge gefasst wird, benschen in dieser Beziehung üble Zustände. Die Londoner Bureaus ver langen oft ein „Haftgeld“, einen Kostenvor schuss für ihre Tätgkeit. Ist dieser geleistet, so ist die Sache erledigt und der stellung suchende Gehilfe erfährt nichts wieder. In einem kaufmännischen Blatte wurden jetzt Fälle mitgeteilt, wonach ein Aus'andslustiger in Leipzig 60 Mk., einer in Dresden 100 Mk. und ein anderer 120 Mk. eingebüsst hat, weil sie einem Schwindelbureau in die Hände ge-1 fallen waren. Das deutsche Konsulat ist solchen Schwindeleien gegenüber machtlos. Es gilt also, die jungen Leute zu warnen, sich gut gläubig mit solchen Firmen einzulassen und vor allem nicht auf gut Glück die Auslands reise anzutreten. Die Auswanderungs ziffer ist übrigens im Jahre 1906 gestiegen. Allein aus Hamburg sind auf 818 Passagier schiffen 173500 Personen, 30000 Personen mehr als im Vorjahre, überseeischen Reisezielen zuge- fübrt worden. Die meisten gingen nach den Ver einigten Staaten, Argentinien, Brasilien und England. Durch die Blätter war eine Notiz gegangen, dass die Post beabsichtige, den Schalter dienst an den Sonntagengänzlichein- zustel len. Das hat sich jedoch als eine „fette Ente“ der Zeitungen herausgestellt. Es wäre auch nicht durchzuführen gewesen. In den zahlreichen zur Land- und Forst wirtschaftlichen Berufs gen ossenschaft gehörenden Betrieben herrscht seit längerer Zeit angesichts der Höhe der Beitragsleistungen eine gewisse Misstimmung, die sich auch in gärt nerischen Versammlungen wiederholt kund getan bat. Die Verwaltung der Genossenschaft arbeitet daher mit Eifer an Massnahmen zur Beseitigung der fraglichen Zustände. Von Interesse ist ein Antrag, den der landwirtschaft liche Bezirks verein Zittau in dieser Sache an den landwirtschaftlichen Bezirksverein Bautzen behufs Anschluss gesandt hat Der Antrag geht dahin, die Königl. Staats regierung zu ersuchen, dahin zu wirken, dass in Anbetracht der immer schwerer empfundenen Steigerung der Beiträge zur Arbeiterversiche rung gegen Unfall im landwirtschaftlichen Be triebe die reichsgesetzlichen Bestimmungen einer recht baldigen Revision bezw. grundsätz lichen Abänderung unterzogen werden möchten. Der Ausschuss des erwähnten Kreisvereins überwies den Antrag zunächst dem Vorstand der Land- und Forstwirtschaftlichen Berufs genossenschaft zur weiteren Erörterung, Es rändelt sich im wesentlichen um Zusammen legung der Kranken-, Unfall- und Invaliden versicherung, Aenderung der Bestimmungen über die Versicherung der Arbeitgeber, Herab setzung der Einhebegebühren, Wegfall der Unfallrenten, die weniger als 10% des Arbeits verdienstes betragen. Erfreulicherweise lässt die in den letzten Jahren geringer gewordene Steigerung der Beiträge an die Land- und Forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft darauf schliessen, dass man dem sogen. Beharrungs zustande, bei dem im Jahre ebenso viele Ren tenbeträge in Wegfall kommen, als alte bleiben und neue hinzutreten, näher gekommen ist. Betreffs der Bestrafungen wegen Nichtbefolgung der Unfallverhütungsvorschriften wird darauf lingewiesen, dass es in einer Anordnung des Königl. Landesversicherungsamtes begründet ist, wenn in neuerer Zeit Strafen auferlegt weiden, ohne dass die betreffenden Landwirte vorher eine Verwarnung erhalten. In der Gärtnerei aber sollte ebenfalls auf das strengste darauf geachtet werden, dass alle Schutzmassregeln vor gesehen sind, die Verunglückungen im Berufe vermindern. Hier bleibt zweifellos noch manches zu tun übrig, und es sollte niemals vergessen werden, dass jeder neue Unfall dem ganzen Berufe auch neue Lasten auferlegt. Die Hauptversammlung der Vereinigung selbst Handelsgärtner Württembergs.! J ; Die dritte Hauptversammlung fand, wie all jährlich, am 1. Februar 1907 im Hotel Royal in Stuttgart unter grosser Beteiligung statt Der 1. Vorsitzende, Heinr. Schn ei der-Stutt gart eröffnet die Sitzung um 21/2 Uhr mit einer herzlichen Begrüssung der erschienenen Mitglieder und Gäste, worauf die Verlesung des sehr ausführlichen Protokolls der letzten Hauptversammlung durch den Schriftführer Carl Luz- Stuttgart erfolgte. Hieran anschlies send kam der Jahresbericht, ebenfalls vom Schriftführer, zum Vortrag. Wir entnehmen dem letzteren, dass die Mitgliederzahl auf 458 gestiegen und auch in diesem Jahre noch auf einen bedeutenden Zuwachs zu rechnen ist Verschiedene Eingaben, welche im vergangenen Jahre an die Regierung gerichtet wurden und bezwecken sollten, eine gärtnerische Vertretung in den Kammern zu erhalten, hatten leider einen negativen Erfolg. Eine weitere Gelegen heit für den Vorstand, seine Wünsche zu äussern, bot die Verbesserung der Gartenbau schule und des Botanischen Gartens zu Hohen heim. Schon im Herbst 1905 und Frühjahr 1906 sind Eingaben an die Direktion gemacht worden und heute steht der Vorstand wegen dieser Angelegenheit noch in fortdauerndem Briefwechsel mit der Leitung des Instituts. Es ist aber Hoffnung vorhanden, die Gartenbau schule so auszubauen, dass jeder Gärtner seine Söhne mit gutem Gewissen dorthin senden kann. Es soll keine höhere, sondern eine mittlere Gartenbauschule werden, denn diese dient dann der Allgemeinheit viel mehr, wie eine höhere gärtnerische Lehranstalt. Die Mannheimer Ausstellung wird voraussicht lich von Württemberg sehr gut beschickt werden und ist es Ehrensache eines jeden Kollegen, für das gute Gelingen beizutragen. Die Vereinigung hat der Ausstellungsleitung 200 Mk. zur Stiftung eines Ehrenpreises zur Verfügung gestellt. — Mit dem städtischen Arbeitsamt in Stuttgart wurde zwecks Stellen vermittlung ein Abkommen getroffen, welches besonders für die weit abwärtsliegenden Kollegen zu empfehlen ist, wenn dieselben mit dem Arbeitsamt stets in Fühlung bleiben sollen. Der Vorsitzende dankt dem Schriftführer Luz für die Ausführlichkeit seines Berichts und stellt denselben zur Besprechung, welche jedoch nicht stattzufinden braucht, da keine Einwen dungen erfolgten. — Hierauf erstattet Carl Hausman n-Stuttgart den Kassenbericht, welcher mit 1181,77 Mk. Einnahmen und 410,65 ML Ausgaben zu Buch steht, so dass ein Ueber- schuss von 771,12 Mk. verbleibt. Der Vor sitzende dankt dem Kassierer für seine Tätig keit und da niemand zu dem Bericht das Wort wünscht, wird zur Vorstandswahl übergegangen. Der Vorsitzende, Heinrich Schneider be merkte zunächst, dass es ihm wegen seiner gefährdeten Gesundheit nicht möglich sei, das Amt weiter zu führen und betont, dass es dem Vorstand gelungen sei, in der Person von Carl Hau sm an n-Stuttgart einen würdigen Nachfolger zu finden, er empfehle deshalb der Versammlung, Carl Hausmann als I. Vor sitzenden zu wählen. Dieser Vorschlag wurde von der Versammlung mit grossem Beifall auf- Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Die Jubiläums-Ausstellung zu Würz burg wird am 19. April eröffnet; das Pro tektorat bat Prinz Ludwig von Bayern über nommen. — In anerkennenswerter Weise hat der „Gartenbau-Verein des Unter-Elsass“ be schlossen, im Vereinsgarten, hinter der Oran gerie zu Strassburg, vor allem auch für Gärtnerlehrlinge und Gehilfen Frühjahrskurse vom 17. Februar bis 21. April an jedem Sonn tag in den Naehmittagsstunden abzuhalten, so dass auch eine Beteiligung auswärtiger Inter essenten möglich ist. — Der Kreisausschuss des Kreises Wiesbaden beschloss die Anlegung eines Musterobstgartens und zu diesem Zwecke den Ankauf eines ca. 6 Morgen grossen Grund stückes. — Zur Förderung der Kollegialität und Hebung der Standesinteressen haben sich die Gärtner zu Neuss am Rhein zu einem Verein zusammengeschlossen. — Die 4 km lange Allee, welche von Cassel nach Schloss Wilhelms höhe führt, soll, da der alte Baumbestand lückenhaft geworden ist, mit einem Kostenauf- wand von 75 000 Mark neu bepflanzt werden. — Die Gartenbau-Gesellschaft zu Wien hat beschlossen, vom nächsten März an regelmässige Kurse zum theoretischen und praktischen Unter richt im Gartenbau für Frauen einzurichten. — Die Verbandfgruppe der „Handelsgärtner zu Pinneberg“ etc. will mit der landwirt- schaftlichen Schule zu Elmshorn eine Gar tenbauschule verbinden. — in England ist „The Corruption practices act“ mit dem 1. Januar in Kraft getreten. Wie bereits früher mitgeteilt, belegt dieses neue Gesetz alle diejenigen mit zum Teil recht empfindlichen Freiheits- und Geld strafen, welche Provisionen nehmen oder gewähren, als Belohnung für Zuweisung von Aufträgen für Rechnung des Brotherrn, wo runter also auch der in England sehr ver breitete Rabatt an Privatgärtner fällt Man hat beschlossen, nun statt letzterem grössere Beiträge zu den Unterstützungs- und Alters versorgungskassen für Privatgärtner beizu steuern. — Holländisches Obst in Ostindien. Die Holländer haben neuerdings wieder Ver suche gemacht, auch holländisches Obst, Trauben, Aepfel, Birnen nach Ostindien zu senden und von dort ähnliche Produkte zu beziehen. Zu nächst handelt es sich nur um Versuche; wir möchten auch fast bezweifeln, dass ein be deutender Export dahin möglich ist, denn unter den klimatischen Verhältnissen dürften die An sprüche der dortigen Bevölkerung ganz andere und mancher Ersatz für die Nichtbeschaffung unserer Produkte vorhanden sein. Zur Ver packung der Tafeltrauben in Holland wurde Buchweizenspreu verwandt und diese kamen so frisch dort an, als ob sie erst kürzlich ge schnitten wären. Auch hier haben sich die neuerdings in allen grösseren Dampfern vor gesehenen Kühlräume ganz vortrefflich bewährt — Die Untersuchungs-Statioa für Pflanzenschutz in Hamburg, welche be kanntlich die Prüfung des vom Auslande ein gehenden Obstes sowie der Pflanzen, Blumen zwiebeln etc. obliegt, hatte im verflossenen Jahre viel zu tun, denn es mussten allein 245 901 Kolli Obst geprüft werden, das fast ausschliesslich aus Amerika zu uns kam. Die Sendungen enthielten 234 verschiedene Sorten, meist aber Baldwins einige 1000 Kolli davon stammten aus Australien, ausserdem wurden noch Birnen aus Südafrika, Pfirsiche und andere Obstsorten eingeführt. Mit der San-Jose- Schildlaus waren 17512 Fässer, 9057 Kisten und 2 Körbe Aepfel, ferner 1 Fass Birnen und mit 3 Körbe anderer Früchte behaftet; auch mit anderen Schmarotzern oder Insekten behaftete Sendungen wurden beanstandet. Von lebenden Pflanzen bezw. Pflanzenteilen gelangten zur Untersuchung 126 Kisten Kakteen, 138 Kolli Orchideen unc 119 Kisten und Kolli verschiedener Pflanzen, ferner 1157 Blumenzwiebeln und Knollen, haupt- sächlich Tuberosen, Gladiolen, Lilien etc., meist aus Amerika, ferner 1138 Kosten Galaxblätter und 184 kleinere Sendungen. Aus Japan trafen 44 Stück und 67 Kisten Cycaspalmen, sowie 2520 Kisten mit Blumenzwiebeln, meist Lilien, ein. In zwei Fällen wurde die San Jos-Schild- laus vorgefunden und die Sendungen vernichtet. — Wir möchten hierbei nur konstatieren, dass wiederum in keiner einzigen Sendung die Reblaus vorgefunden wurde. — Das Krankheits-Gespenst der „Primula obconica“ macht wieder einmal die Runde durch die Tagespresse und zwar soll neuerdings eine Frau in Friedrichstadt ander Eider mit einer Wunde zu nahe an eine Pflanze gekommen sein und die Berührung eine lebens gefährliche Erkrankung hervorgerufen haben. Die Tagespresse verwechselt mit P. obconica, auch Aurikeln und chinesische Primeln und wirft damit alles durcheinander. Es ist nur ein Glück, dass die eigentliche Verkaufszeit unserer Primula obconica vorüber ist und jene sensationelle Nachricht somit dem Absatz dieser vorzüglichen Handelspflanze nicht viel schaden kann. — Ueber den Obstbau und Obst ertrag in Württemberg 1906 schreibt das statistische Landesamt, dass 8808788 ertrags fähige Obstbäume vorhanden waren und zwar kamen im letzten Jahre an solchen hinzu: 53 856 Apfelbäume, 21575 Birnbäume und 7778 Pflaumen- und Zwetschenbäume; dagegen ist die Zahl der Kirschbäume um 2399 zu rückgegangen. Die Ernte in Aepfeln ist zwar etwas besser ausgefallen als 1905, aber gegen ¬ über dem 10 jährigen Durchschnitt wesentlich zurückgeblieben. Birnen sowie Pflaumen wiesen gegenüber dem mittleren Ertrag höhere Zahlen auf; Kirschen geringere. Der Gesamtwert der Obsternte im Jahre 1906 wird auf rund 7,6 Millionen Mark geschätzt; davon entfallen auf Aepfel etwa 4% Mill. Mk., auf Birnen 2% Mill. Mk., auf Zwetschen 1/2 Mill. Mk. und auf Kirschen etwa 150000 Mk. Die Weinernte hat im Jahre 1906 einen grossen Ausfall ge bracht und erreichte nicht die Hälfte von den jährlich hierbei anzunehmenden durchschnittlichen Ernten; es wurden rund 1775000 Mk. erzielt. Jedenfalls sind diese Ernteergebnisse nicht dazu angetan, die Anpflanzung von Obst und Reben so zu fördern, wie das notwendig ist. — Dernationaie „Deutsche Gärtner- Verband“, dessen früherer Vorsitzender Beh rens in den neuen Reichstag gewählt worden ist, dem gegenüber bisher die Gewerkschaftler ver gebens den Versuch gemacht haben, ihn zur Auf lösung zu bringen, hat nicht nur sein O gan mit dem neuen Jahr verbessert, sondern ein neues, schönes Heim für seine Mitglieder in Berlin, Dirksenstrasse 2 eröffnet. Mögen seine Be strebungen tatkräftige Unterstützung auch von Seiten der Prinzipalefinden und immer mehrGrup- pen junger Gärtner sich ihm anschliessen, damit das nationale Bewusstsein in den Kreisen un serer jungen Gärtner noch mehr gestärkt wird. — Die Obstverwertungs-Genossen schaft in Litauen, welche kürzlich in Kon kurs geraten ist, muss als abschreckendes Bei- spiel angeführt werden und beweist, wohin es führt, wenn nicht tüchtige, erfahrene Leiter an der Spitze eines solchen Unternehmens stehen. Wir bedauern, dass durch derartige Vorkomm nisse dem sonst auch von uns empfohlenen, genossenschaftlichen Verkäufen von Obst und Gemüse sehr geschadet wird, wenn man er fährt, dass nach den wenigen Jahren des Be-
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