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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 52. Sonnabend, den 28. Dezember 1907. IX. Jahrgang. DerJ-fandelsgärfner. "zernama’pu Handels - Zeitung für den deutschen Gartenbau, momomae Leipzig- Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Leipzig-Gohlis. Organ des „Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen E. G." „Der Handelsgärtner“ kann direkt durch die Post bezogen werden. Der Abonnementspreis beträgt pro Jahr: für Deutschland und Oesterreich-Ungam Mark 5.—; für das Ausland Mark 8.—. Das Blatt erscheint wöchentlich einmal Sonnabends, — Inserate kosten im „Der Handelsgärtner" 30 Pfg. für die fünfgespaltene Petitzeile. Ausbau der ländlichen Fortbildungsschulen. Wer unsren „Handelsgärtner" seit längerer Zeit kennt, der weiss, dass wir allezeit ener gisch für die gründliche, vielseitige Ausbildung der jetzigen Gärtner eingetreten sind, weil wir nicht blind gegen die Anforderungen der Zeit sind, sondern wissen, dass nur der Gärtner heute im Leben vorwärts kommen kann, der über seine Scholle hinausschaut und sich einen klaren und offenen Blick für das ganze, so reich wogende, wirtschaftliche Leben sichert. Mit der Ausbildung, wie sie zu unserer Väter Zeiten gang und gäbe war, kommen wir heute nicht mehr zu Rande, vor allem dann nicht, wenn wir als junge Gärtner danach trachten, uns einmal selbständig machen zu können. Handelsgeist ist es, der heute die Welt be herrscht. Der Gärtner mag ein noch so aus gezeichneter Kenner der Gartenbaukunst sein, wenn er nicht gelernt hat, den Gartenbau kauf männisch auszunutzen, wird er nie auf einen „grünen Zweig“ kommen, und im günstigsten Falle aus der Hand in den Mund leben. Das Wort Hand eis gärtner hat heutzutage eine ganz besondere Bedeutung. Der Gärtner muss wie der Kaufmann arbeiten, wie dieser seinen Betrieb nutzreich gestalten, wenn er nicht dem Stillstände verfallen will, der bekanntlich Rück schritt ist. Deshalb haben wir auch stets erklärt, dass wir für den jungen Gärtner den Besuch einer modern organisierten Gartenbauschule für eine eiserne Notwendigkeit halten und der Herausgeber dieses Blattes hat ja seiner Zeit durch den sächsischen Gartenbauverband Reformvorschläge zur Ausgestaltung der sächsi schen Gartenbauschule in Dresden gemacht, die erfreulicher Weise auf fruchtbaren Boden fielen. Nicht jedem aber ist diese Gelegenheit geboten, in einer Gartenbauschule Aufnahme zu finden. Sind doch immerhin damit Kosten verbunden, die nur Eltern in besserer wirt schaftlicher Lage zu erschwingen vermögen. Mit dem Besuch der Gartenbauschule ist in vielen Fällen noch die Pension am fremden Orte verbunden und nur allzuvielen Eltern wird es nicht möglich sein, den Unterhalt für den Sohn ausserhalb der Familie bestreiten zu können. Selbst in vielen Familien des in geordneten Verhältnissen lebenden Mittelstandes wird das der Fall sein. Da muss die Fortbildungsschule ein greifen ! Wir wissen, dass ihr viele Gärtner abgeneigt sind, aus Gründen, die mit der Ausnutzung der Arbeitskraft des Lehrlings Zu sammenhängen. Diese Gründe sind sehr stich haltig. Wer Lehrlinge hält, muss damit rechnen, dass er junge Leute anstellt, die noch der Aus bildung bedürfen und freie Zeit zu ihrer Fort bildung nötig haben. Ist das nicht der Fall, werden sie unausgesetzt nur mit niederen prak tischen Arbeiten beschäftigt, wie das vorkommt, es fehlt ihnen schliesslich die Grundlage, auf der sie einmal im Leben sich ihre Existenz aufbauen können. Denn das wollen wir uns doch wohl alle nicht verhehlen, dass heutzutage die einfache Volkschulbildung nicht mehr aus reicht, um im Geschäftsleben vorwärts zu kommen, wie in der „guten, alten Zeit.“ Wir verstehen es aber andererseits sehr wohl, dass man von der Fortbildungsschule verlangt, dass sie mehr individualisieren soll, soweit die Berufe in Frage kommen, welche sich die jungen Leute für die Zukunft erwählt haben. In dieser Hinsicht hat ja der leider zu früh verstorbene Schuldirektor Pache, der sich um das deutsche Fortbildungsschulwesen so grosse Verdienste erworben hat, sehr brauch bare Vorschläge gemacht und neuerdings ist in der „Gewerbeschau" der Lehrer Wohlrab- Bamberg mit einer Beleuchtung der Frage, wie die ländliche Fortbildungsschule ausgebaut werden kann, hervorgetreten. Er hat dabei lediglich das „,Iandwerk“ im Auge Wenn mm auch die Gärtnerei selbstverständlich nicht zum „Handwerk“ zu rechnen ist, so gilt doch das, was in der Angelegenheit der Fortbildungs schule von ihm ausgeführt wird, zu einem guten Teile auch von unsrer Gärtnerei. Die Gärtner lehrlinge sind ja, soweit sie überhaupt als fortbildungspflichtig anzusehen sind, zum grössten Teile einer ländlichen Fortbildungsschule zuzu führen, denn die modernen Verkehrs Verhält nisse, die Expension der Gross- und Mittel städte, haben es mit sich gebracht, dass sich die Gärtnereien in immer weitere Peripherien von den Zentren des Handels und Verkehrs entfernt haben. Die Produktionsstätten liegen vorwiegend draussen auf dem platten Lande. In den Städten, sagt Wohlrab, gibt es Fachklassen oder wenigstens Fachgruppen klassen, wo die jungen Leute „theoretisch-be ruflich" ausgebildet werden. Wir wollen gleich hier betonen, dass in dieser Beziehung heute die jungen Gärtner sehr stiefmütterlich behan delt werden, obwohl sich auch für sie, ver eint mit den jungen Landwirten, usw,, eine ge eignete Fachgruppe bilden liesse. Auf dem Lande aber fehlt es überhaupt an solchen Fachgruppenklassen, und daher dort die Ab neigung gegen die Fortbildungsschule, die manchem in unsrem aufgeklärten Jahrhundert als ein Rätsel erscheinen mag. Wohlrab be dauert, dass die jungen Handwerker zwei bis drei Stunden mit Landwirten und Fabrikar beitern auf dem Lande auf einer Bank sitzen, um in schriftlichen Arbeiten, Rechnen, bezw. Formenlehre sich unterweisen zu lassen. Nun, das Bedauern ist auf Seiten der jungen Land wirte und Gärtner ebenso gross und zwar be rechtigter Weise so gross, darüber, dass sie den ganzen Unterricht mit den Handwerkern teilen müssen, mit denen sie auch nichts weiter gemein haben, als die allgemeine Bildung. Es ist ohne Weiteres zuzugeben, dass in den „Mischklassen" der Fortbildungsschule auf den besondern Beruf der einzelnen ein Gewicht nicht gelegt werden kann, weil dadurch ja eine verhängnisvolle Zersplitterung des ganzen Unter richts hervorgerufen werden würde. Wenn nun von den Gewerblehrern, denen die Ausbildung des jungen Handwerker-Nachwuchses so am Herzen liegt, gefordert wird, dass in den Fort bildungsschulen auf dem Lande für die ein zelnen Berufe dasselbe geboten werden möc“e- wie in der Stadt, so haben wir dem nur nee । hinzuzufügen: „Vergesst die jungen Gärtner nicht!“ Würde eine grössere Individualisierung des Unterrichts auch ihnen zugute kommen, so sind wir überzeugt, dass sich die grosse Ab neigung, welche heute noch in gärtnerischen Kreisen besteht, und dazu führt, dass man den Gärtnerlehrlingen den Besuch der Fortbildungs schulen nicht einräumt, wenn man nicht dazu gezwungen werden kann, bei den einsichtigen Prinzipalen sehr bald schwinden würde. Man hat wohl gemeint, dass die jungen Leute auf dem Lande den Weg nach der Stadt auf sich nehmen und die dortigen trefflich organisierten Fortbildungsschulen besuchen könnten. Davon kann aber doch nur in ver einzelten Fällen die Rede sein, wo der Betrieb, in welchem der fortbildungsschulpflichtige junge Mann tätig ist, nahe bei der Stadt liegt. Aber wieviel Betriebsstätten, Werkstätten, liegen doch so weit ab, dass der Besuch der grosstädtischen Schule überhaupt ausgeschlossen, oderdoch mitso- viel Zeitversäumnis verbunden ist, dass es dem Lehrherrn nicht zugemutet werden kann, den Lehrling die erforderlichen Reisen zur Schule unternehmen zu lassen. Auch Wohlrab weist darauf hin, dass es genug Ortschaften gibt, die 11/2, 2 und 3 Stunden zur Stadt haben, da verbietet sich dieser Ausweg von selbst. Wohl rab macht nun den Vorschlag, es sollen Distrikte auf dem Lande gebildet werden. Vier Dörfer, z. B. A B D E, liegen zu einander so, dass sie nach dem ungefähr in ihrer Mitte liegenden Schulort C 1/2— 1 Stunde haben. In den 5 Orten mögen 20 Lehrlinge sein: diese gehen nun in eine in C zu errichtende Fort bildungsschule, welche auf die berufliche Aus bildung der einzelnen Eleven im Unterricht Rücksicht nimmt. In der Hauptsache wird der Unterricht je in Deutsch, Rechnen mit Kalku lation, Gesetzeskunde, Volkswirtschaftslehre, Zeichnen usw. ein gemeinschaftlicher sein, bei den jungen Gärtnern würde im letzteren Falle auch landschaftsgärtnerisches Zeichnen in Frage kommen. Aber es wäre bei ihnen auf natur wissenschaftliche Ausbildung, Bodenkunde, Pflanzenkunde usw, ein besonderes Gewicht zu legen. Unsere tüchtigen Schulmänner von heute würden sicherlich auch den Weg finden, für die jungen Landwirte und Gärtner da eine gesonderte Stellung im Schulplan zu schaffen. Wohlrab zeigt in seinem erwähnten Aufsatz, wie sich solche Distrikte z. B. in Sachsen in den Amtshauptmannschaften Plauen, Auerbach, Oelsnitz bilden lassen. Er verlangt, dass der Staat diese Distrikts-Fortbildungsschulen ein richtet, da er dazu berufen ist, für seine Bürger auch in geistiger Beziehung zu sorgen und ihnen die Ausbildung zu verschaffen, die zu einem gesicherten Fortkommen notwendig ist. Wo der Ortslehrer nicht im Stande ist, den An forderungen zu genügen, sollen Wanderlehrer aus den Grossstädten herbeigezogen werden, welche den Unterricht übernehmen. „Ich bin mir wohl bewusst", sagt Wohl rab, „dass mancherlei Hindernisse zu über winden sind, zu denen auch die Beschaffung des Unterrichtslokales gehört, allein ich kann mir die Schwierigkeiten nicht als unüberwindlich vorstellen. Im Guten geht alles! Und die Pappeln und Weiden, Von R. Stavenhagen-Rellingen. VII. Als fünfte Gruppe der Weiden bespreche ich hier die Sahlweiden, Caprea, deren äussere Merkmale ziemlich charakteristisch sind. Es sind meist höhere Sträucher,- mit im Gegen satz zu den anderen Weiden steiferen, nur selten rutenförmigen Zweigen und ziemlich grossen Blättern, die durch ihre breiteiförmige Form von den bisher besprochenen Weiden wesentlich abweichen. Das Blatt ist oft nur wenig länger als breit. Die sitzenden oder ganz kurz gestielten Kätzchen erscheinen vor den Blättern und die grossen silbergrauen männlichen Kätzchen bilden eine Hauptzierde der bekannten Salix Caprea, die der Gruppe den Namen gegeben hat. Die wichtigsten Arten dieser Gruppe sind ausserdem S. Medemi und S. livida, sowie die einheimischen S. silesiaca, S. cinerea und S. aurita. Die bekannte Sahlweide, die mit Bezug auf die Kätzchen auch Palm weide heisst, da die mit Kätzchen geschmückten Zweige an Palm sonntagen als Kirchenschmuck dienen, bildet oft einen Baum von 6—9 m Höhe und ist auch vor Ausbildung der Kätzchen im blattlosen Zustande an den dicken abstehenden Knospen und den glänzend dunkelbraunen Trieben gut kenntlich. Sie besitzt im übrigen weder in der Belaubung noch im Habitus einen hervorragenden Zierwert; als Trauerbaum ist dagegen die Salix Caprea pendula, mit ausgesprochen hängenden Zweigen ziemlich verbreitet, jedoch kann auch diese sich an Zierlichkeit mit den im ersten Teil des Artikels genannten Trauerweiden keines wegs messen. Die buntblättrige Form S. Caprea tricolor, mit weiss und bräunlich rosa gescheckten Blättern, heisst richtiger S. cinerea tricolor. S. cinerea steht wie 5. aurita der Sahlweide sehr nahe, bleibt aber bedeutend niedriger und hat kleinere Blätter. Ich habe beide Arten hier nur deshalb erwähnt, weil sie häufig an zutreffen sind; als Zierweiden sind beide be deutungslos. Das gleiche gilt auch von S. si lesiaca, die nur einen niedrigen Strauch bildet. Allerdings ist sie durch den dunkelroten Aus trieb der Blätter interessant. Dagegen ist S. Medemi ein kräftig wachsender Strauch mit schöner, grosser Belaubung und filzig behaarten Zweigen und ausserdem noch durch die frühe Blütezeit bemerkenswert. Alles in allem ge nommen enthält die Gruppe der Sahlweiden nur wenige Arten von grösserem Interesse, denn auch der wirtschaftliche Wert ist ver hältnismässig gering. Unter den Bastarden, die dieser Gruppe anzugliedern sind, befinden sich indes noch zwei recht schöne Zierweiden, näm lich S. laurina und S. acuminata. Beide sind grossblättrig und zeigen im Blatt wenig Caprea- Blut. S. laurina, die unechte Lorbeer weide, besitzt schlanke, gelblichgrüne Zweige und längliche, glänzende Blätter; sie ziert be sonders durch die vor den Blättern erscheinenden gelben Blütenkätzchen und bildet einen ansehnlichen Strauch. Es ist ein Bastard zwischen S. Caprea und S. bicolor Ehrh.; sie geht fälsch lich unter dem Namen S. phylicifolia. S. acu minata Sm. und S. Smithiana sind zwei einander ähnliche grossblättrige, hochstrauchigeZierweiden. VIII. Wir kommen nun zu zwei Gruppen von Zwergweiden, den Repentes oder Kriech weiden und den Myrtilloides oder Heidel- beer-Weiden. Beide fasst C. K. Schnei der unter dem Gruppennamen Argenteae zu sammen. Auch das, was andere Botaniker als Glaciales zusammenfassen und die dieser Gruppe entsprechenden Arten, dieC.K.Schnei der in die Sektionen der Retusae, der Reti- culatae und der Myrtosalix einreiht, ist in Tracht der Pflanze und in Grösse und Textur des Blattes wenig von den zwei zuerst genannten Gruppen verschieden. Es sind sämtlich ganz niedrige Sträucher, zum Teil mit unter irdisch kriechendem Stamm und von boden deckendem Wuchs; die zumeist sehr kleinen, bald behaarten, bald glänzenden, dunkelgrünen Blätter erinnern bei einzelnen Arten mehr an Vaccinium (Heidelbeeren) oder an gewisse Cotoneaster als an Weiden. Arten von wirt schaftlichem Wert befinden sich unter diesen Zwergweiden nicht, dagegen manche eigenartig schöne Ziersträucher, die bei Anlage von Fels partien mehr als bisher Berücksichtigung finden sollten. Die zur Untergruppe Retusae gehörenden Arten, wie Salix serpyllifolia, S. retusa und S. herbacea, bilden bodenbedeckende Sträucher von polsterartigem Wuchs, die Blätter sind unbehaart, dunkelgrün, und besonders bei S. serpyllifolia winzig klein; der Blütenstand erscheint nach dem Blattausbruch. Be sonders schön ist S. retusa, mit rötlichbraunen Zweigen und spatelförmigen Blättern von etwa 1 cm Länge. Bei S. serpyllifolia sind die Blätter nur halb so gross. Von beiden Arten wie von der Mehrzahl der weiterhin genannten Zwergweiden befinden sich sehr schöne Exem plare in dem Alpinum des Hamburger bota nischen Gartens. Die Arten S. reticulata und S. vestita bilden die Untergruppe der Reticulatae. Das Blatt ist bei diesen Spezies länger gestielt, grösser und von mehr breitovaler Form; besonders bei der schönen S. reticulata tritt auf dem weisslich grünen Untergründe der Blattunterseite ein feines rötliches Adernetz deutlich hervor, was der Gruppe den Namen gegeben hat. Die älterenZweige sind gelblich, die jüngeren bräunlich. Bei der schönen Salix Myrsinites, der Myrtenweide oder Heidelbeerweide, finden wir die gleiche Tracht, nur ist der Wuchs schon etwas üppiger und höher als bei S. retusa etc. Das Blatt ist beiderseits glänzend grün; die Blütenkätzchen erscheinen mit den Blättern. Aehnlich ist auch die seltene S. chlorophylla, die ich mit S. Myrsinites im Ham burger Botanischen Gärten kultiviert fand; nur ist das Blatt von einem stumpferen Grün. Sehr schöne Vertreter der Gruppe Repentes sind S. sericea und S. repens, letztere wohl die in gärtnerischen Kreisen am meisten be kannte Zwergweide. Die wichtigste Art der Untergruppe Myrtilloides ist Salix myrtilloides. Die Hauptkennzeichen dieser beiden Gruppen gegenüber den bisher genannten Zwergweiden sind der etwas höhere, wenngleich niederliegende oder hängende Wuchs und die schlankeren, mehr rutenförmigen Zweige. Der Blütenstand erscheint kurz vor oder mit den Blättern. Bei S. sericea, die mitunter bis über 3 m Höhe erreicht und der nahe verwandten S. petiolaris sowie selbst bei einzelnen Formen von S. re pens, die sonst ausgesprochen kriechenden, bodendeckenden Wuchs zeigt, tritt der Cha rakter eines Zwergstrauches etwas zurück, im Vergleich mit den übrigen Weiden von baum artigem oder hochstrauchigem Wuchs ist aber der Name Zwergweide noch immer berechtigt. Gärtnerisch wichtig sind besonders die Formen und Bastarde der S. repens, die oft hoch stämmig veredelt werden und dann einen kleinen Trauerbaum oder Schmuckstamm im Genre der bekannten S. americana pendula bilden. Die Blattform bei S. repens ist bei den einzelnen Varietäten sehr veränderlich, meist aber finden wir ein schmales, myrten ähnliches, oberseits dunkler grünes, unterseits graugrünes Blatt; die Form angustifolia mit ganz schmalem, 2—5 cm langem Blatt geht auch als S. rosmarinifolia C. Koch; es gibt jedoch noch mindestens drei weitere Weiden-
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