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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 49. Beilage zu „Ler Handelsgärtner." Verlag von Bernhad Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 7. Dezember 1907. Aus der Zeit— für die Zeit! Im lieben Deutschen Reiche können Einig keitsbestrebungen nicht von langer Dauer sein. Die Pauke kriegt sehr bald ein Loch! So ist es auch mit dem reichstreuen Block im deutschen Parlament geworden. Wer wollte die Parteien unter einen Hut bringen? Es war vorauszusehen, dass man sich weiter Schmeicheleien hinüber und herüber sagen würde. Da hat nun oben drein der Reichstagsabgeordnete Dr. Paasche dem Minister der Finanzen vonRheinbaben und dem Kriegsminister wegen deren Haltung scharf zugesetzt und der Reichskanzler erklärte, dass er unter solchen Verhältnissen genötigt sein werde, sein Amt niederzulegen. Das gab nun wieder im Reichstage ein „Halli Hallo!“ und die Folge war, dass eine Vertagung des selben eintrat. Man bereitet nun eine Ver trauenskundgebung von Seiten der Blockparteien für die Regierung vor, um den sonst aus einanderfallenden Block wieder zu kitten. Nun, man sagt, dass gekittete Sachen besser halten, wie neue! Vielleicht verwirklicht sich das auch an dem politischen Blocke. Das Gesetz über die Erleichterung des Wechselprotestes, welches dem Reichstag zugegangen ist, enthält in erster Linie den in Handelskreisen schon oft geforderten Post protest. Die Postbeamten sollen bei der Präsentierung auch den Protest aufnehmen können. Bei Wechseln an kleinen Plätzen wird dadurch eine erhebliche Verbilligung eintreten, da die Reisekosten für den Notar oder Gerichts vollzieher wegfallen. Der Postprotest soll aber auf die Fälle beschränkt werden, wo mangels Zahlung protestiert wird. Auch sollen die Wechsel ausscheiden, deren Betrag 800 Mk. übersteigt. Die Postverwaltung übernimmt für richtige Ausführung des Protestauftrages die Garantie. Jedoch soll sie nicht über den Be trag des wechselmässigen Regressanspruches hieraus haften und eine Verjährung in 3 Jahren eintreten. Die Wechselabschrift im Protest fällt weg. Sie bildete auch einen sehr unnützen Ballast in der Protesturkunde und kostete Zeit und Geld. Der Protest wird direkt hinter das letzte Indossament vom Postbeamten gesetzt. Dies gilt aber alles auch nur von Protesten mangels Zahlung. Auch die Aeusserung des Schuldners, warum der Wechsel zu Protest geht, wird als überflüssig weggelassen werden. Auch eine Zahlung kann an den Protest beamten erfolgen , eine Frage , die bislang streitig war. Will der Schuldner nur eine Teilzahlung auf den Wechsel leisten, so hat auch diese der Postbeamte anzunehmen und darüber auf dem Wechsel zu quittieren. Als Proteststunden sind die Stunden von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags bezeichnet worden. Wir wollen hier nicht weiter auf den Entwurf eingehen. Wir werden Gelegenheit haben, uns mit ihm zu beschäftigen, wenn er erst zum Gesetz wird erhoben sein. Mit der Personen- und Gepäcktarif reform hat das Reich wenig Freude erlebt. Man hat gegen die dadurch hervorgerufene Verteuerung des Reisens im Volke mit Recht protestiert und es haben gegenwärtig in Braun schweig, Danzig und Berlin Konferenzen stattgefunden, in denen die Vertreter der Eisenbahnverwaltungen darüber beraten haben, wie das Fiasko zu vermeiden ist, dass diese neuen Tarife offenbar herbeiführen. Die Fahr kartensteuer hat wenig Glück gebracht. Es fehlen am Ertrag einige „Millionen“ und auch die Ueberschüsse aus der Persaen- beförderung sind nicht im erwarteten Nasse gestiegen, weil eine Flucht nach den ie- deren Klassen eingetreten ist. Sogar die vierte Klasse wird jetzt in allen Kreisen „:om- mentmässig“ und in der dritten Klasse fndet man Repräsentanten der oberen Zehntauend. Das Gerücht von einer Herabsetzung der Fahrpreise für die erste Klasse hat sic. als unwahr erwiesen. Diese Herabsetzung vürde auch keine Rettung aus dem Dilemma brigen. Dass der ganz verzwickte Gepäcktarif, den nicht einmal die Eisenbahnbeamten versthen, auf einer einfacheren Grundlage aufgbaut werden muss, darüber ist man sich wohl inig, aber das Wie bereitet noch Kopfschmerzm. Der „Verein Berliner Kaufleute um In dustriellen“ und der „Zentralausschuss Beliner kaufmännischer, gewerblicher und industreller Vereine“ haben eine Kommission beaufragt, die Mittel zu prüfen, mit deren Hilfe den sich mehrenden Fällen, von Kreditschädigung durch üble Nachrede, wirksam entgesen- getreten werden kann. Die deutsch-dänischen Handelsver tragsverhandlungen sollen Mitte Januar in Kopenhagen wieder aufgenommen werfen. In Marokko hat sich die Lage zu Un gunsten der Franzosen verschärft. Marokka- nische Kriegshorden waren schon über die Grenze in Algier eingedrungen und hatten dort Verwüstungen angerichtet. Auch in Portugal ist eine Krisis ausgebrochen und man will den Kronprinzen zum König ausrufen. Die in Amerika ausgebrochene Krisis äussert sich in einer starken Rückwanderung von Arbei tern nach Europa. So endet das Jahr 1907 noch mit einer Periode grosser Unruhen und Wirren auf der Weltbühne und es werden dem neuen Jahre manche Probleme zur Lösung oder, um in Weihnachtsstimmung zu reden, manche Nüsse zu knacken aufgegeben werden. Wohl ihm, wenn es dafür tüchtige „Nuss knacker“ aufweisen kann! Aus unserm Versuchsgarten. Von G. Wendt-Rötha. IV. Melonen. In der Hauptsache ist und bleibt die Melonen kultur in Deutschland Gegenstand der Treiberei. Alljährliche Versuche, die hier, selbst an ganz geschützten Plätzen vor den Treibhäusern, in mildem, warmem Boden oder auf Hügeln von Mistbeeterde usw. mit den eingesandten Frei landsorten vorgenommen wurden, führten — wie auch an andern Orten — zu keinem nennenswerten Resultat. In Anbetracht der niedrigen Gurkenpreise ist die Beachtung der frühen Melonentreiberei immerhin anzuraten. Bei der Gurkentreiberei hat man freilich den nicht zu unterschätzenden Vorteil einer früh zeitigen und dann fortlaufenden Ernte, während hier nur ein einmaliger Ertrag alle aufgewandte Mühe und Kosten decken muss. Es gelingt dieses nicht immer, besonders bei den empfind lichen Sorten. Anhaltend nasse Witterung oder ein einmaliges Zuvielgiessen zur Zeit der voll ¬ entwickelten Pflanze mit ihren alles bedeckenden Ranken, bringt sofort Stammfäule, und alle Mühe und Berechnung ist umsonst. Man ver säume deshalb nie beim Auspflanzen, die Melonen etwas hoch zu setzen, damit sozusagen der Grundstamm stets schnell wieder ab trocknen kann. Für die Kultur im grossen bleiben immer noch Berliner Netzmelone und unter den Canta- loupen Cantalupe von Paris und C. von Algier am wertvollsten und sind vor allem sicher im Er trag. Sie verbinden neben gesundem, kräftigem Wachstum, grosser Widerstandsfähigkeit gegen Witterungsverhältnisse und Krankheiten, eine natürliche , reiche . Fruchtbarkeit, ohne grosse künstliche Hilfsmittel. Es erfordern aber auch hier die Handelsbedingungen und Ansprüche im Konsum eine grössere Vielseitigkeit. Unter den diesjährigen erprobten Sorten können nach folgende als wertvoll empfohlen werden. Melone Sachalin. Einsender: M. Herb-Neapel. Diese Neuheit gehört zu den Zuckermelonen und kann unter diesen zu den besten gerechnet werden. Die Pflanze wächst mässig stark und setzt dabei leicht und ohne Schnitt an. Die silbergrauen Früchte sind von mittlerer Grösse, durchschnittlich ca. 1 Kilo schwer, gleichmässig rund und zeigen nur schwache Rippen. Sie gehören zu den frühreifenden Sorten mit starkem Aroma und liefern eine vorzügliche Tafelfrucht. Kaiserin Auguste Victoria. Einsender: J. C. Schmidt-Erfurt. Eine dankbare und leicht tragende, frühe Sorte. Die Früchte sind von mittlerer Grösse, länglich rund, wenig genetzt und von ganz vorzüglichem Wohlgeschmack. Da sie nicht stark wüchsig sind, können mehrere Pflanzen auf einem Fenster stehen, die Sorte darf nur wenig gestutzt werden und liefern recht gute Handelsfrüchte. Verbesserte Jenny Lind. Einsender: J. C. Schmidt-Erfurt. Diese kleinfrüchtige Sorte kann ebenfalls zu den anbauwerten und dankbar tragenden Früh sorten gezählt werden. Im Wachstum mässig, dabei kleinblättriger als andere Sorten, ist sie zeitig fruchtbar und setzt leicht an. Die Melonen sind zur Reifezeit quittengelb, fein- schalig, dicht weissbehaart und von starkem Aroma. Besonders sind sie als Tafelfrucht bei ihrem starkentwickelten Duft wertvoll. Consul Schiller. Einsender: M. Herb-Neapel. Obwohl verschiedentlich unter „Melonen“ aufgeführt, gehört diese Sorte ihrer Form nach doch zu den Cantaloupen. Unter diesen ist sie eine der grossfrüchtigsten. Ihre Früchte sind von länglich runder Form, teils ziemlich stark genetzt, in der Reife ganz gelb und erreichen ein Gewicht von 3—4 Kilo, dabei sind die Früchte sehr wohlschmeckend und für den Handel sehr wertvoll. Wassermelone von Calabrien. Einsender M. Herb-Neapel. Im allgemeinen gehören die Wassermelonen nicht zu den edelsten Sorten, finden aber als Marktfrucht sehr gute Verwendung. Diese Sorte bringt sehr grosse, ansehnliche Früchte, mit in der Reife rotem Fleisch und einer festen Frucht schale. Bemerkenswert ist die Vollfleischigkeit der Frucht und die kleine Samenkammer der selben gegenüber anderen Sorten. Das Fleisch ist süss und die Fruchtbarkeit sehr gut; dabei reift diese Melone zeitig. Korallenriff. Einsender: M. Herb-Neapel. Eine schon seit Jahren mit Erfolg kultivierte Sorte, welche ich zu den aromatischsten und dankbarsten Frühsorten rechnen möchte. Die Sorte setzt sicher und sehr zeitig an und hat den Vorzug, dass sie bei ausgebildeter Grösse fertig zum Verkauf und vollkommen reif ist. Viele Sorten liegen bekanntlich ausgewachsen oft wochenlang an der Ranke, ehe sie aus gereift sind. Die ganz grünen Früchte von Korallenriff sind mittelgross und leicht erkennbar an den stark hervortretenden Höckern und Beulen. In der Reife verfärben sich die Früchte schön gelb und riechen sehr stark. Auch hier haben wir es mit einer vorzüglichen Tafelfrucht zu tun. Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. — Der falsche Meltau auf Gurken kulturen. Von Dr, Ewert-Proskau wird das öffentliche Interesse auf einen in den Gurken kulturen von Liegnitz in diesem Jahre aus Amerika eingeschleppten Pilz Pseudoperonospora cubensis hingewiesen. Dieser Schmarotzer ist in den letzten Jahren in Russland und Oesterreich vielfach aufgetreten und hat dort grossen Schaden angerichtet. Nach Dr. Ewert ist das Vor kommen bisher in Deutschland nicht beobachtet worden, auch der verstorbene Geheimrat Dr. Aderhold hätte, ebenso wie bisher Professor Dr. Sorauer, niemals die Anwesenheit in Deutschland festgestellt. Diese Krankheit, welche im „Handelsgärtner“ schon früher beschrieben ist, macht sich dadurch bemerkbar, dass die Blätter in der Zeit des Fruchtansatzes plötzlich gelbe Flecken bekommen. Auf der Unterseite ist dann ein grauvioletter Schimmel bemerkbar, das Blatt der Gurke wird in kurzer Zeit ver nichtet und der Ertrag wird dadurch vollständig in Frage gestellt. Dr, Ewert empfiehlt Borde laiserbrühe oder Kupferkalkbrühe zu verwenden und diese in 1/2 % iger Mischung anzuwenden. Notwendig ist es aber, dass das Spritzen öfter wiederholt wird. Auch in die Gurkentreibereien siedelt der Pilz leicht über, so dass es sich empfiehlt, auch dort rechtzeitig gegen den Parasit vorzugehen. Am Schluss der Ausführung wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass dieser falsche Meltau auf Gurken vielleicht schon in anderen Gegenden Deutschlands beobachtet worden ist; Dr. Ewert bittet, ihm hierüber Mitteilung nach Proskau zugehen zu lassen. Vermischtes. — Ueber Obstlagerung bei niederer Temperatur. Die landwirtschaftliche Lehr anstalt zu Marburg hat im Vorjahre interessante Versuche angestellt, um zu prüfen, welcher Unterschied in der Haltbarkeit verschiedener, im Herbst reifender Sorten im gewöhnlichen Obst keller von 8 - 12° C., gegenüber einem Kühl raum und einer gleichmässigen Temperatur von 2° C. festzustellen ist. Die Obstsorten wurden zu etwa derselben Zeit eingelagert und am 20. Dezember untersucht. Das hierbei erzielte Ergebnis war folgendes: Sämtliche Apfelsorten, Gelber Bellefleur, Danziger Kantapfel, Edelböhmer, Fromms Reinette, Winter-Goldparmäne, Kanada- Reinette, Ribston-Pepping, hatten sich im Kühl haus tadellos erhalten, sahen frisch aus, und Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — In Nieder-Marklowitz in Schlesien ist die Gründung einer Gartenbauschule (?) von einer Reihe von Interessenten beschlossen worden. — Die Weihnachtsbörse der „Handels gärtner-Verbindung“ zu Frankfurt-Main findet im Saale des ehemaligen Senkenberg'sehen Museums am Montag, den 16. Dezember statt. — Der „Verein selbständiger Handelsgärtner Badens“ hält Sonntag, den 15. Dezember die Herbst-Hauptversammlung in Karlsruhe im Gasthaus zur „Rose", Kaiserstrasse ab. — In Hamburg starb plötzlich infolge eines Schlaganfalles der bekannte Landschafts gärtner Krück, Inhaber der Firma C. F. L. Stüben in Hamburg-Uhlenhorst. — Die Gärtnerwinterschule in Elmshorn ist am 2. De zember eröffnet worden. Obgleich nur mit 20 Schülern gerechnet war, hatten sich am Er öffnungstage bereits 33 eingefunden, so dass die Besuchszahl bereits im ersten Semester vierzig erreichen dürfte. — Araukarien als Kompasspflanzen. In No. 19 vom „Globus“ macht der bekannte Naturforscher G. von Koenigswald darauf aufmerksam, dass die brasilianische Araukarie zu den sogenannten Kompasspflanzen gehört, und nur auf der Nordseite der Wälder und den Nordabhängen der Gebirge vorkommt. Es handelt sich hierbei nicht um die hier so beliebte Araucaria excelsa, sondern die verwandte Abart A. brasiliensis, die auch unter dem Namen A. Lindleyana bekannt ist, und dort allgemein Curi-Tanne genannt wird. Diese Konifere bildet auf dem südbrasilianischen Hochlande enorm ausgedehnte Waldungen. Die sehr hoch wachsenden Bäume haben die Neigung Neben kronen zu bilden, die dann stets an der Nord west- oder Nordnordwest-Seite, selten nach Norden sich bilden und so regelmässig auf treten, dass man mit grösster Bestimmtheit die Himmelsrichtung feststellen kann. Doch muss hierbei berücksichtigt werden, dass in dem Heimatlande der Araukarien der Norden die Sonnenseite ist und es, wie der Natur forscher sagt, jedenfalls der ganzen Kraft der Frühlingssonne bedarf, um aus der dicken korkartigen Rinde den jungen Sprössling ent stehen zu lassen. Die wärmste Stelle bei dem dortigen Sonnenstand ist aber die Nordwest-Seite, wohin die Sonnenstrahlen zwischen 1 und 3 Uhr nachmittags am inten sivsten fallen; das entspricht nach unseren Verhältnissen der Südwest-Seite. Auf alle Fälle ist es interessant wie die Natur hier einwirkt. Der Verfasser von Koenigswald schliesst seine Betrachtung mit dem Bemerken: ob auch andere Araukarien Arten, wie A. im- bricata dieselben Eigenschaften zeigen, ver diene beobachtet zu werden. — Der Anbau von Tabak in Deutsch land 1906. Nach der vom Reichsamt des Innern herausgegebenen Statistik war im Vor jahr eine Fläche von 14 684 Hektar innerhalb des Deutschen Reiches mit Tabak bepflanzt. Davon entfallen allein 6182 ha auf Baden, 4001 ha auf Preussen, 2242 ha auf Bayern und 1316 ha auf Lothringen. Es sind geerntet worden 320 845 dz, so dass im Durchschnitt auf den Hektar 21,8 dz zu rechnen sind. Der Wert der Tabakernte lässt sich mit rund 30 Millionen Mark annehmen. — Ueber die Produktion von Kampfer in den Vereinigten Staaten wurde schon wieder holt geschrieben. Erst jetzt berichten wieder amerikanische Zeitungen, dass eine amerikanische Firma, die selbst für eine halbe Million Dollar Kampfer im Jahre verbraucht, auf der Halbinsel Florida 2000 Acres mit Kampferbäumen be pflanzt habe. Der Kampfer wird aus dem Holz und den Blättern einer Lauracee, Laurus Camphora, die botanisch dem Zimtbaum nahe steht und von neueren Botanikern als Cinna- momum Camphora benannt ist, gewonnen. Die Pflanze erträgt indes nur ausnahmsweise höhere Kältegrade als 8—10 Grad Reaumur, und dies auch nur dann, wenn es in der betreffenden Gegend an der nötigen Luftfeuchtigkeit nicht fehlt. An der Südküste von England gedeiht der Kampferbaum stellenweise; in den Ver einigten Staaten, äusser im Südwesten, nur in sehr günstigen Lagen des Ostens, wie in Kali fornien. Der Baum bildet üppige Kronen, die im Astbau einer Linde ähneln und ist wie alle seine nächsten Verwandten immergrün. — Reiche Obsternten im Elsass. Die kleine Gemeinde Riedheim, welche nur etwa 200 Einwohner hat, erzielte infolge der guten Erträge von Aepfeln, Birnen und Zwetschen einen bedeutenden Umsatz. Die Einnahme wird bei allen Obstarten für 1907 auf Mk. 20000 geschätzt. Dabei sind für 4000 Ztr. Zwetschen allein Mk. 15000 zu rechnen. Jedenfalls ist das wiederum ein Beweis, dass der ländliche Obstbau recht lukrativ gestaltet werden kann. — Zur Einführung der Wertzuwachs steuer. Wie aus der badischen Thronrede zu ersehen ist, werden die Gemeinden direkt darauf hingewiesen, wie sie sich durch die Be steuerung des Wertzuwachses an Grundstücken neue Einnahmequellen verschaffen können. Hoffentlich sind die Handelsgärtner, sobald die Vorlage in den Gemeinden zur Sprache kommt, rechtzeitig auf dem Platze, um ihre Interessen zu vertreten. Nach den Erfahrungen, welche bis jetzt, sowohl in Nord-, als auch in Süd deutschland gemacht worden sind, bedarf es ganz energischer Anstrengungen, um die Gärt nereien, wenn auch nicht gänzlich, so doch wenigstens teilweise von der Wertzuwachssteuer zu befreien. — Die Verwendung von Dahlien-Knollen gegen Moskitos beantwortet H. Thomas in der „Naturwissenschaftlichen Rundschau“ dahin, dass in der pharmazeutischen Literatur darüber nichts angegeben ist. Die Knollen enthielten aber nach „Karstens Deutscher Flora“ ein stark riechendes ätherisches Oel, das Dahlienöl. Neuerdings sei auch von Lippmann Vanillin in den Dahlienknollen festgestellt worden, doch hätte das sicher wohl alles nichts mit der Wirkung gegen Moskito-Stiche etc. zu tim. Im merhin könnte das ätherische Dahlienöl ähnlich wie andere starkriechende Oele, z. B. Euka lyptusöl, zum Schutz gegen Moskitos durch Einreiben Verwendung finden. — Die Ausbesserung von Gummischläu chen kann in den Wintermonaten leicht in folgender Weise vorgenommen werden. Die auszubessernde Stelle wird gut gereinigt, ge trocknet, dann mit Terpentinöl gestrichen und mit erweichtem Guttapercha, welches man mit einem heissen Eisen darüber streicht, ver schlossen. Am besten kauft man dazu unge reinigtes Guttapercha von 4 — 5 mm Stärke, und kann dann mit einem Stück für eine oder zwei Mark manche Reparatur vornehmen, um dadurch die Brauchbarkeit der Schläuche zu verlängern. — Ein Urteil über ausländisches Kelter obst wurde kürzlich anlässlich der Haupt versammlung des „Verbandes der Deutschen Obst- und Beerenwein-Keltereien" von dem Inhaber der Firma Adam Rackles dahin ge- äussert, dass die ungarischen Aepfel, trotz des höheren Preises, als recht ergiebige und aromatische Kelterfrüchte zu empfehlen wären. Auch die italienischen und belgischen Kelter sorten hält er, wenn sie mit deutschem Obst in geeigneter Weise gemischt werden, für recht gut verwendbar.
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