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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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Quittungsleistung den Firmeninhabern allgemein gestattet wird, bei der Unterschrift den Sachteil der Firma durch Stempelabdruck anzugeben und die handschriftliche Quittung auf den Namenteil zu beschränken. Damit wird ein langjähriger Wunsch der Geschäftsleute erfüllt. Nach der Postordnung hat ein Firmeninhaber im allgemeinen über Postsendungen in der Weise zu quittieren, dass er den handels gerichtlich eingetragenen Namen der Firma niederschreibt, und das war natürlich in vielen Fällen, besonders bei längeren Firmen bezeichnungen, die äusser dem Vor- und Familiennamen noch einen auf Sitz oder Er zeugnisse bezüglichen Zusatz enthalten, nament lich bei stärkerem Postverkehr der Firma, um ständlich und zeitraubend. Auch wir begrüssen deshalb die obige Anordnung mit Freude. — Was Deutschland nach Russland einführt. Russlands amtliche Statistik lässt lange auf sich warten. Jetzt liegt sie erst für 1904 vor. Wir wollen daraus nur hervor heben, was Deutschland in diesem Jahre an unsere östlichen Nachbarn in Gartenbauerzeug nissen geliefert hat: m we Pos. 5. Gemüse, nicht beson- Pud von Rubel ders zubereitet. . . . 94198 82 982 Spargel, Artischocken, Blu menkohl usw., frisch . 3182 12918 Pos. 6. Früchte, frisch. . . 93 507 315 086 Beeren, frisch .... 42 233 Pos. 62. Zuckerrübensamen . 92332 120 585 Samen, nicht besonders genannt 331461 616193 Pflanzenteile im natür lichen Zustand . . . 66 349 88 215 Setzlinge der Weinrebe 100 50 Lebende Pflanzen. . . 51588 224 291 Blumen und Blätter, frisch und getrocknete (gefärbt und ungefärbt), Moos . 54 506 322 663 Zwiebelknollen und Blu menzwiebeln . . . . 15517 113181 Das gibt eine treffliche Uebersicht über die Bedeutung unserer Gartenbauausfuhr nach Russ land. — Zwischen der Schweiz und Frankreich wurde ein auch uns zu gute kommender Handelsvertrag ab geschlossen, der Frankreich folgende Zollsätze bei den uns interessierenden Positionen ein räumt: Zollsatz immer pro 100 kg: Francs Pos. 31b. Frische Tafeltrauben in kleinen Paketen, Schachteln oder Körben von höchstens 5 kg Gewicht, lose oder je 4—10 zu Caisses oder Traglasten vereinigt, mit Papier- oder Leinwand umhüllung, auch in ganzen Wagen ladungen 2,50 Pos. 208a. Bäume, Sträucher und andere lebende Pilanzen, in Kübeln oder Töpfen: Phoenix-, Kentia-, Cocos-, Areca-, Sago- (Cycas-), Zwerg- (Chamaerops-) und andere Palmen; Pandaneen, Heidekraut (bruyres) und Ericaceen 1,— Pos. 208 b. Andere 2,50 Pos. 210. Nicht in Kübeln oder Töpfen, mit Wurzelballen 2,50 Frankreich hat seinerseits Zugeständnisse in Gartenbauerzeugnissen in dem Vertrag nicht gemacht — Gegen den deutschen Zwischen handel mit Russland wendet sich neuer dings die französische Provinzial-Presse, indem sie über die enormen Preise schreibt, die in Petersburg, Warschau, Moskau etc. für französische Winter- und Frühgemüse gezahlt werden, die durch Vermittelung deutscher Händler dort eingeführt sind. Dieser Protest mag zum Teil angebracht sein, doch vergisst der Verfasser, welches kolossale Risiko mit den russischen Geschäften verbunden ist. Wie oft kommt nicht die Ware verdorben oder so an, dass sie sofort verbraucht werden muss, damit sie nicht völlig wertlos wird! Es ist somit eine ganz naturgemässe Folge, dass ausgesuchte Früchte oder prima Qualität einen weit hö heren Preis erzielen müssen, um jene Verluste mit zu decken. Wenn das Geschäft so einfach wäre, dann hätten es sicher schon längst die französischen Züchter oder die Belgier selbst in die Hand genommen, solange man uns aber das Risiko überlässt, muss man auch damit rechnen, dass der Hauptnutzen in die Taschen der Zwischenhändler fliesst, die nun diesmal zum grössten Leidwesen der französischen Pro duzenten Deutsche sind. — Brasilien hat einen neuen Zoll tarif-Entwurf geschaffen, der wiederum Zollerhöhungen in folgenden Positionen bringt: Pos. 90. Frische Früchte, Trauben, ReP’statt Rei« Birnen usw 300 100 Getrocknete oder verdorrte Früchte 500 400 Fruchtkonserven in Spiritus, Zuckersaft 2000 1200 Fruchtkonserven als Konfitüren 2500 2000 Tomaten, frisch, gesalzen oder in Lake 800 250 Tomaten, eingestampft . . 1000 800 Gemüse,frisch oder getrocknet, gesalzen 300 200 Gemüse in Konserven . . 1000 800 Hoffentlich ist über diese bedeutenden Er höhungen noch nicht das letzte Wort gesprochen. — Zum Obstverbrauch in Württem berg. Nach dem uns vorliegenden Ausweis sind in Esslingen am Neckar im verflossenen Herbst 735 Waggon mit frischem Obst ein geführt worden. Davon kamen vom Ausland: der Schweiz 217 Waggons, aus Oesterreich 193 Waggons, aus Frankreich 97 Waggons, aus Holland 19 Waggons. Aus Württemberg selbst sind 162 Waggons und aus Bayern ein schliesslich der Pfalz 47 Waggons eingegangen. Der Wert des verkauften Obstes wird mit 865 592 Mk. angenommen. — Zum Export französischer Aepfel nach Deutschland hat kürzlich in der rran- zösischen Kammer vor einer Gruppe von Ver tretern aus den Aepfel produzierenden Gegenden Frankreichs der französische Konsul aus Stuttgart, Jacques Ferran, darauf hingewiesen, dass die Einfuhr französischen Mostobstes be sonders in Württemberg sehr erschwert würde. Wir haben bereits vor zwei Monaten eine kurze Notiz veröffentlicht, die hiermit im Zusammen hänge steht und wobei dagegen festgestellt wurde, dass mangelhaftes Einernten und geringe Haltbarkeit, vor allem aber die späte Absendung der französischen Ware, die in diesem Jahre erst Ende Oktober in grösseren Mengen auf die deutschen Märkte gelangte, die Schuld hieran tragen. Die Aepfel sind wochenlang nach der Ernte in Frankreich gelagert und jeden falls um höhere Preise zu erlangen, so spät nach Deutschland gekommen. Wir geben wohl zu, dass auch der Transport nicht immer nach Wunsch von statten ging, doch leiden unter dem Waggonmangel und der langsamen Be förderung auch die einheimischen Produkte. Zahlreiche Waggons französischer Früchte wur den, trotzdem sie auf der Grenze in Avricourt aussortiert worden sind, in Württemberg, be sonders in Stuttgart beanstandet und durften überhaupt nicht zum Verkauf kommen. Da durch ist zweifellos den Absendern grosser Schaden entstanden, doch liegt, wie bereits er wähnt, der Hauptgrund in der mangelhaften Qualität und es wird daher weniger nützen, wenn der französische Minister der öffentlichen Arbeiten sich dafür verwendet, dass eine be schleunigte Beförderung von frischem Obst nach Deutschland durchgeführt wird. Rechtspflege. — Ein Schabernack, den ein An gestellter einem anderen zufügt, be rechtigt nach einem Urteil des Kaufmanns gerichts zu Leipzig vom 18. Januar 1907 zur sofortigen Entlassung. Eine Verkäuferin hatte einen Krug mit Wasser gefüllt, so dass derjenige, welcher ihn herabnahm, sich be giessen musste und verlor aus dem Grunde, weil da böswillige Absicht nachgewiesen wer den konnte, ihre Stellung. — Gilt das gegen eine offene Handels gesellschaft ergangene Urteil auch gegen die einzelnen Gesellschafter? Das Oberlandesgericht Kiel hat diese Frage bejaht und dabei folgendes ausgeführt: Eine offene Handelsgesellschaft hat keine Rechts persönlichkeit Die Gesellschaftsfirma ist nur der Name, unter welchem die einzelnen Ge sellschafter, unter Bezugnahme auf das gesell schaftliche Verhältnis, zusammengefasst werden. Wird daher eine offene Handelsgesellschaft unter der Gesellschaftsfirma verurteilt, so ist das Urteil gegen alle einzelnen Gesellschafter ergangen und der einzelne Gesellschafter kann daher gegen den durch ein solches Urteil fest gestellten Anspruch nur noch solche Ein wendungen erheben, welche lediglich ihm per sönlich zustehen und von der Gesellschaft nicht hätten vorgebracht werden können. — Eine nur geringe Verspätung beim Antritt einer Stelle (1/4 Stunde) be rechtigt nach einem Urteil des Ge werbe - gerichts Berlin nicht zur Entlassung. Der Beklagte, so entschied das Gericht, hätte beim Engagement zum Ausdruck bringen müssen, dass er den Angestellten nicht antreten lasse, wenn derselbe nicht ganz pünklich zur Stelle sei. — Stillschweigen bei einer Kündigung gilt nach einem Urteil des Dresdner Kauf mannsgerichts als Einverständnis mit der selben. Ein Angestellter hatte gekündigt. Ob wohl die Kündigung keine ordnungsmässige war, sagte der Arbeitgeber nichts dazu. Erst nach zwei Tagen erwähnte er, dass er mit der Kündigung nicht einverstanden sei, weil der Termin nicht eingehalten sei. Er wurde jedoch aus dem obigen Grunde mit seiner Klage auf Fortsetzung des Dienstverhältnisses abgewiesen und verurteilt, ein Zeugnis auszustellen und das Krankenkassenbuch herauszugeben. Vereine und Versammlungen. — Zur Feststellung einheitlicher Preise in der Gärtnerei haben sich, wie wir schon vor einigen Wochen berichteten, die „Vereinigung der Landschaftsgärtner von Ham burg-Altona und Umgebung“ zusammen geschlossen, um der Unterbietung und der da durch hervorgerufenen Schädigung der Land schaftsgärtnerei entgegenzutreten. Die Feststellung einheitlicher Minimal-Preise für Gruppen- und Teppichbeet-Pflanzen rief auf der letzten Monats versammlung des obigen Vereins am 16. Januar einen lebhaften Meinungsaustausch hervor. Es wurde zunächst eine Liste von 20 der gang barsten Arten derartiger Pflanzen aufgestellt und für die verschiedenen Qualitäten Minimal - Preise festgesetzt. Man hofft auf diese Weise endlich die Schleuderpreise, die fast jedes Jahr nach der Hauptpflanzzeit eintreten, aufzuheben und dadurch der unlauteren Konkurrenz entgegen zutreten. Es ist zu wünschen, dass auch in allen anderen Städten derartige einheitliche Preise nicht nur in Aussicht genommen, sondern auch rückhaltlos durchgeführt werden. — Da ausser dem die vier Vereine der selbständigen Gärtner von Hamburg, Altona, Wandsbek und der Umgebung einen gemeinsamen Arbeits nachweis ins Leben zu rufen gedenken, soll die Aufstellung einer Geschäftsordnung durch geführt werden. Wir kommen darauf in näch ster Zeit noch besonders zurück. Pflanzenkrankheiten. — Der amerikanische Stachelbeer meltau (Sphaerotheca mors uvae) erregt zur Zeit auch in Grossbritannien die Gemüter. Pro fessor Salmon empfahl, in einem in der „Fruchtzüchter-Vereinigung“ gehaltenen Vor trage folgende gesetzliche Massnahmen: „Zeit weiliges Einfuhrverbot für Stachelbeer sträucher, Vernichtung der befallenen Pflanzungen in Irland, sowie Verteilung von Flugblättern, in denen die Krankheit be schrieben wird. Es ist interessant, zu beobachten, dass sich auch in England Stimmen erhebe«, welche die Ansicht vertreten, dass Einfuhrverbote nutzlos sein werden, da die Krankheit in Europa schon länger bestehe, ohne indes bisher be achtet worden zu sein; eine energische Be kämpfung mit pilztötenden Mitteln genüge. Dieser Ansicht gab Professor Massee in „Gardeners Chronicle" Ausdruck und der Re dakteur dieser englischen Fachzeitschrift scheint sich dieser Meinung angeschlossen zu haben. Man hat sich in England hierüber sehr ent rüstet, aber bei ruhigem Nachdenken muss man sich sagen, dass Einfuhrverbote, mögen solche nun in England oder Deutschland erlassen werden, wenig Zweck haben, nachdem in allen nördlichen Ländern, für welche die Stachelbeerkultur eine Rolle spielt, der Pilz auf getreten ist. Nach den Erfahrungen, die man mit der Bekämpfung der Reblaus gemacht hat, wo trotz 23 jährigen Bestehens der Reblaus- Konvention und trotz neuerlich verschärfter Massregeln die Reblaus nach wie vor in allen Ländern weiterlebt, sollte man mit dergleichen verkehrsfeindlichen Massnahmen vorsichtiger sein. Ausserdem erscheinen die Berichte über die Verwüstungen, die der Stachelbeermeltau ver ursacht haben soll, stark übertrieben. Das von den Vereinigten Staaten aus empfohlene Mittel, vorbeugende Bespritzungen mit Schwe felleber-Lösung (250—400 gr auf 100 Liter Wasser!) hat sich übrigens als recht wirksam erwiesen; nach zweimaligem Bespritzen mit einer solchen Lösung (40 gr auf 10 1 Wasser) kam die Krankheit in solchen Quar tieren, wo sich schon zahlreiche Treibspitze« vom Pilze befallen zeigten, zum Stehen. Wenn man dann ausserdem die betroffenen Teile nahmen sind. Ferner muss die Kultur der Sachen massgebend sein, bei Begonie Gloire de Lorraine war die Kultur beinahe in Frage gestellt, bis durch neues, kräftiges Stecklings- material frisches Blut in die Kultur kam. Ebenso ist bei dem Pappelsterben auffällig, dass nur die Bäume Nord- und Mitteldeutschlands ab sterben, die im Süden nicht; der Frost oder doch ein zu niedriger Temperaturdurchschnitt also auch eine Rolle dabei spielen könnte. In Erfurt starben im Louisenpark hohe Fichten plötzlich ab, der Grund war nicht, wie angenommen, in dem zurückgehenden Grund wasserstand zu suchen, sondern die Bäume gingen durch massenhaft sich vorfindende Borkenkäfer ein. Auch die Degeneration der Kartoffel zeigte, dass ein oben erwähnter Saat wechsel das einzig richtige zur Erhaltung einer reichtragenden Art ist — Ferner wurde eingehender Besprechung unterzogen das neue Gemüse „Helianthi 11 rich tig HeLianthus decapetalns syn. doronicoides. Die Pflanze soll 31/2 Meter hoch werden, dabei gleich wertvoll als Gemüse, für die Spiritus- Industrie und zur Mästung der Haustiere als Grünfutter sein. Dieses Futter wird etwa 50 cm über dem Boden abgeschnitten, treibt in kurzer Zeit kräftig wieder aus, um dann wieder ge schnitten zu werden! An einer Pflanze sollen sich bis 650 Knollen vorfinden, die oft bis 9%2 Kilo gewogen hätten. Dieses würde einen Ernteertrag pro Hekatr von 100000 Kilo er geben. Da der Wiederverkaufspreis pro 100 Kilo 20 Fres, ist, so würde der Morgen einen Er trag von 5000 Fres, ergeben. — Also ge schrieben in der „Le Reveil Agricole" von Pro fessor de No ter. Von Interesse dürfte es jedoch sein, dass dieser Professor (?) Claude Ser van heisst, der angeblich häufig Aufträge grossen Firmen zu kommen lässt, ohne an Bezahlung zu denken und oft den Namen wechselt. Angestellte Ver suche mit dieser Neuheit hier in Erfurt ergaben von einer gut vorbereiteten Pflanzung, bei der jede Pflanze 1 Meter Wachsraum hatte, schöne hohe Büsche mit üppigem Laub zeigt. Eine solche in bester Kultur befindliche Pflanze ergab aus gehoben zur Zeit der Reife nicht 91/2 Kilo, sondern 11/2 Kilo knollenähnlicher Wurzeln. Ueber den Geschmack konnte noch nichts ge sagt werden, wohl aber wurde bereits festge stellt, dass die Aerzte in der Pflanze ein gutes Mittel gegen Zuckerkrankheit gefunden haben wollen. Ein dieser Pflanze ähnliches Gewächs, nur niedriger wachsend, wurde als Dioscorea Batatas syn. japonica bezeichnet, eine Knollen pflanze, deren Wurzel-Verdickungen in China und auch Kalifornien als Süsskartoffeln verspeist werden. Kultur. — Rhododendron Vaseyi Asa Gray. Diese Alpenrose verdient, wie die französische Fachzeitschrift „Je Iardin" hervorhebt, äusser vom gärtnerischen Standpunkt betrachtet, auch vom pflanzengeographischen Gesichtspunkt aus Interesse, indem die in Nord- und Südkalifornien beheimatete Art eines der vielen Bindeglieder zwischen der Flora der südöstlichen Vereinigten Staaten und derjenigen von Ostasien darstellt. Sie unterscheidet sich von allen anderen amerika nischen Arten, zeigt aber mancherlei Beziehungs punkte zu den japanischen Arten, so die glocken förmige, rosafarbige Korolle. Rh. Vaseyi steht den japanischen I^h. Albrechtii Max., Schlippen- bachii Max., rhombicum Miqu. und dilatatttm, Miqu., ausserdem aber auch dem im östlichen Nordamerika beheimateten Rh. canadense Zabel sehr nahe. Alle diese Arten bilden die Sektion Rhodora (L.) Dippel. Rh. Vaseyi wurde von dem bedeutendsten Botaniker Nordamerikas, Asa Gray, nach dem Entdecker M. R. G. Vasey, der diese schöne Art in Nordkalifornien auf fand, benannt und zuerst beschrieben. In ihrer Heimat bevorzugt dieses Rhododendron vor allem Standorte, die sich durch grössere Boden feuchtigkeit auszeichnen und die zwischen 1500—1700 m Höhe liegen, dort wächst es in Gesellschaft von Rh. maximum., catawbiense und der prächtigen Ralmia latifolia. In der Heimat bis zu 6 m Höhe erreichend, wird die Pflanze in Kultur nur mässig hoch. Infolge des sehr reichen und frühen Flores ist Rh. Vaseyi ein sehr wertvolles Ziergehölz, das jedoch immer noch selten ist. Unsere Winter nält es ziemlich gut aus und nur die im Frühjahr sich öffnenden, schönen Blüten werden oft durch Spätfröste hart mitgenommen. Die jungen Triebe sind anfangs feinzottig, später kahl, die Belaubung ist länglich oder länglich-lanzettlich, zugespitzt, kurz gestielt, lebhaft grün, 7—15 cm lang und 2—4 cm breit, gewimpert, später oberseits kahl und auf der Unterseite längs der Nerven behaart. Die noch vor oder mit dem Ausbruch der Blätter erscheinenden Blüten sind geruchlos und stehen zu 4 oder 8 in einer Traube an der Spitze der Zweige. Die Färbung der Blumenkrone ist lebhaft rot oder purpur, auch weiss kommt vor, die Abschnitte sind länglich, nur die oberen am Grunde dunkler punktiert. Die Staubgefässe, an Zahl 5 oder 7, seltener 4, sind ungleich, d. h. meist sind 3 Staubgefässe länger und die übrigen kürzer als die Krone. Die Frucht ist eine länglich-kegel förmige, abgestumpfte Kapsel. Diese hübsche Art verdient das vollste Interesse aller Rhodo dendron-Freunde, denen wir sie hiermit zu recht häufiger Verwendung empfehlen. — Musa Arnoldiana und M. religiosa. Es sind in den letzten Jahren mehrere neue Pisang-Arten bekannt und den Kulturen ein verleibt worden. Unter diesen nehmen die ge nannten ohne Zweifel den ersten Platz ein, denn es sind die imposantesten und kultur- würdigsten. M. Arnoldiana ist eine Art von riesenhaftem Wuchs, eine Pflanze, die in ihrer Heimat bis 5 m Höhe erlangt bei einem Stammdurchmesser von 1 m an der Basis. Die Blätter, die eine hervortretende Nervatur be sitzen, erreichen 2,50 m Länge und 70 cm Breite. Ihre Farbe weist ein schönes dunkles Grün auf, zuweilen sind sie bei völliger Ent faltung noch braun gerandet. Die Blattstiele sind kurz, scheidenförmig und stark rot ge zeichnet. Der schon an und für sich hohe dekorative Wert dieser schönen Musa wird noch erhöht durch den Umstand, dass die gewaltige und feste Laubmasse wenig oder gar nicht grössere Beschädigungen durch den Wind er leidet, während z. B. oft bei M. Ensete die Blätter durch den Wind eingerissen und infolge dessen arg verunstaltet sind, so dass dann von einer dekorativen Wirkung der Pflanze nicht mehr gesprochen werden kann. M. Arnoldiana, die von bewundernswerter Wüchsigkeit ist, ge deiht vornehmlich gut in recht warmer, sonniger Lage. — Eine weitere neuere Species ist die aus dem Kongo-Gebiet stammende Musa reli giosa. Sie unterscheidet sich von der all bekannten M. Ensete durch gedrungeneren unter setzten Bau, auch ist den Blättern eine mehr aufrechte Haltung eigen. Die Blattstiele sind kürzer wie die Rhachis, grün und leicht bereift, der Blattsaum ist schärfer und konsistenter, wodurch ein weniger leichtes Einreissen des Blattes zu befürchten ist. Wie die vorher be schriebene Art, so ist auch diese von un bestreitbarem Wert für Dekorationszwecke während des Sommers im Freien, wo man mit ihr besonders in grösseren Pflanzengruppierungen tropischen Gepräges bei halbschattigem Stand ort einen sehr guten Effekt erzielt.
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