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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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die den postalischen Voraussetzungen für Druck sachen entspreche, ohne Rücksicht auf den ge danklichen Inhalt auch als Drucksache und nicht als Brief anzusehen sei. — Wann gilt die Ware als abgenommen? Nach einer Entscheidung des Reichsgerichts ist Ablieferung nicht immer dasselbe wie Ab nahme. Die Abnahme ist nicht lediglich eine Entgegennahme der abgelieferten Sache. Viel mehr hegt eine Abnahme der Ware, eine An nahme als Erfüllung erst dann vor, wenn der Besteller durch sein Verhalten bei und nach der Hinnahme ausdrücklicli oder stillschweigend zu erkennen gibt, dass er die Leistung als eine der Hauptsache nach dem Vertrage entsprechende Erfüllung anerkenne. Nimmt man eine Sache „zur Erprobung" an, so ist dies keine Abnahme, denn man behält sich die Entscheidung vor, ob man die gelieferte Sache als vertragsmässig hergestellt anerkennen und abnehmen will oder nicht. — Wie weit gilt der Geschäftsinhaber als Besteller der nicht von ihm persönlich bestellten Ware? Das Oberlandesgericht Dresden hat sich in einem interessanten Falle mit den sogenannten „Schiebungen" beschäftigt und ein Urteil gefällt, das allgemeine Befrie digung erregen wird. Es heisst darin, dass es zur Haftung des Inhabers genüge, wenn die verkaufende Firma offenbar nur mit dem In haber des Geschäftes kontrahieren wollte und vielleicht nur deshalb auch Kredit gewährte und dies auch dem Inhaber des Geschäftes klar sein musste. Wenn also ein Familien mitglied Waren bestellt und der eigentliche Inhaber des Geschäftes erfährt davon, ohne sich zu rühren, so wird er selbst haftbar, denn er genehmigt durch sein Stillschweigen den Abschluss für sein Geschäft. Bestellt der Mann und die Waren kommen in das Geschäft der Frau, so muss diese zahlen und kann sich nicht darauf berufen, dass sie nichts bestellt habe, sondern ihr Ehemann, an den sich der Lieferant halten müsse. Dieses beliebte Ma növer — der Ehemann hat ja dann gewöhn- lich nichts, sondern hat falliert — wird durch die Dresdener Entscheidung erheblich er schwert. — Nochmals das bayrische Wildschaden- Recht. Wir erhielten folgende Zuschrift: In Nr. 47 ist unter Rechtspflege eine Notiz enthalten, be titelt: „Ersatz durch Wild verursachter Schäden in Bayern“, der vielleicht manchen Kollegen ver locken könnte, Klage zu führen. Das bayri sche Wildschadenrecht ist aber sehr kom pliziert, wie aus einer Schrift von Dr. jur. Kurt Barlet, die vorstehenden Titel hat, zu ersehen ist. Ich kann jedem bayrischen Kol legen nur dringend raten, dieses Buch zu Mk. 1,80 durch eine Buchhandlung kommen zu lassen und es eventuell auch seinem An walt vorzulegen, der hierfür dankbar sein wird. Praktisch ergibt sich für Baumschulen 1. für ganz Bayern, dass kein Schaden vergütet wird, wenn keine Vorrichtungen zur Ab wendung des Schadens (Einzäunung etc.) ge troffen sind; 2. für das rechtsrheinische Bayern, dass in umzäunten Baumschulen (und anderen Grundstücken) auch kein Wildschaden vergütet wird, weil dann der Eigentümer (und nicht der Jagdpächter) dort jagdberechtigt ist; 3. für das linksrheinische Bayern (Pfalz), dass in regelrecht umzäunten Baumschulen, die mit verschliessbarer Tür (Schloss und Schlüssel) versehen sind, kein Wildschaden vergütet wird, I dagegen in solchen, die statt eines Schlosses etwa nur mit einem Riegel etc. verschlossen sind, weil durch einen derartigen Verschluss der Besitzer in der Pfalz auf diesem Grund stück nicht selbst eigenjagdberechtigt wird. Vereine und Versammlungen. — Der Verband der Obst- und Garten bauvereine des Grossherzogtums Oldenburg hielt kürzlich seine Delegierten-Versammlung ab, aus welcher hervorging, dass gegenwärtig zum Ver band 10 Vereine mit 767 Mitgliedern gehören. Der Verband entfaltet vor allem eine rege Tätigkeit zur Ausbreitung des Obstbaues. Auch wurde zum ersten Mal am 17. Oktober d. J. ein Obstmarkt in Oldenburg abgehalten. In folge der Ausbreitung der Blutlaus will man zur Bekämpfung des Schädlings nochmals an die Regierung herantreten, damit Verordnungen erlassen werden, die dann aufs Strengste durch geführt werden sollen. Ausserdem sind Preise zur Prämiierung zur Musteranlagen, Obstver packungskurse, und die Veranstaltung weiterer Obstmärkte, sowie die Feststellung von Mindest preisen in Vorschlag gebracht. — Die westschwedische Gartenbau- Gesellschaft, die ihren Sitz in Gothenburg hat und in der Hauptsache aus Handelsgärtnern besteht, hat den Schwedischen Handelsgärtner- Verband veranlasst, Schritte zu ergreifen gegen die Schleuderkonkurrenz ausländischer Firmen, die sich in der skandinavischen Fachpresse breit macht. Ebenso führt man von dieser Seite Klage, dass die Zahl der Geschäftsreisenden gärtnerischer Firmen, besonders aus Dänemark, immer mehr zunimmt. — Wenn die Angebote gewisser Firmen, die mit ihren Schleuderpreisen beim Annoncieren in der ausländischen Fach presse nicht nur die schwedischen Gärtner, sondern selbst das Ansehen anderer soliden Firmen schädigen, aus diesen Blättern ver schwinden, wird dies auch der deutsche Handels gärtner mit Freuden begrüssen. Man darf aber nicht vergessen hinzuzusetzen, dass schwedische Firmen selbst hier mit dem schlechten Beispiel vorangehen. Was soll man dazu sagen, wenn in diesem Jahre von Firmen in Schweden, die ihre Ware selbst erst bei uns kaufen, da sie offenbar über die gegenwärtige Konjunktur durchaus verkehrt unterrichtet sind, niedrige Rosen mit 18 Kronen das Hundert ausgeboten werden, und zwar in Sorten, die bei uns diesen Herbst kaum noch in guter Qualität unter 20 Mark das Hundert aufzutreiben sind. Die Sucht, „billiger als die grössten Firmen des Auslandes“ verkaufen zu wollen, veranlasst sogar Aktien- Gesellschaften, die unter dem Vorwande der Gemeinnützigkeit gegründet wurden, es im Schleudern den verhassten dänischen und deutschen Konkurrenten gleich zu tun. Der Gothenburger Verein braucht nicht weit zu gehen, um ein Beispiel hierfür zu suchen; er findet es in seiner nächsten Nähe. Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. — Zur Vertilgung der Maulwurfsgrillen schreibt Gartendirektor Graebener in der „Naturwissenschaft!. Wochenschrift“, dass man diese sicher fängt, wenn man den Gängen dicht unter der Erdoberfläche nachgeht, diese auf deckt und am Ende derselben in die senkrecht in den Boden gehende Oeffnung ein wenig Oel giesst. Die Maulwurfsgrillen kommen dann aus dem Boden, kriechen noch eine kurze Strecke vorwärts und verenden dann, da das Oel ihnen die Atmungsöffnungen verstopft, so dass sie ersticken. Der Verfasser weist ausser dem darauf hin, dass der Pferdedünger in etwa 50 cm im Quadrat und in die Tiefe gehenden Gruben fest eingetreten werden sollte, die Werren gehen dann der Wärme nach und sind mit dem Dünger leicht auszugraben. Zweck mässig ist es, wenn diese Fanglöcher jetzt im Spätherbst bei eintretender Kälte angelegt werden, da sich dann die Grillen sowie auch andere Insekten leicht dahin ziehen und somit vertilgen lassen. — Nachdem wir uns wieder holt mit diesem Thema auch im Fragekasten befasst haben, möchten wir nicht versäumen, heute nochmals auf jene Vertilgungsmethoden hinweisen. Handels nachrichten. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten Plätze des Reiches im Monat November.*) I. Mittel- und Norddeutschland. Magdeburg. Das Geschäft hat im November schon eher befriedigt, wenn auch das Schneetreiben denVerkauf am Totensonntag etwas beeinflusst haben mag, so dass einzelne hiesige Firmen über schlechten Absatz klagten. Leider wird das Publikum noch viel zu wenig auf die Unterschiede zwischen den verschiedenen Kränzen hingewiesen, daher kommt es, dass durch billige Angebote häufig der Geschmack des Publikums geradezu verdorben wird. Von den blühenden Pflanzen beherrschen noch Eriken und Lorraine-Begonien den Markt, auch schöne weisse und rote Kamellien sieht man häufiger in den Blumen geschäften. Mangel ist an feineren Blütenpflanzen, vor allem Azaleen fehlen noch ganz. Das Blatt pflanzengeschäft hielt sich in mässigen Grenzen, am meisten wurden nach Phoenix Araukarien verlangt. Die Festbinderei hatte, ausgenommen einige Jubi läen und Hochzeiten, kaum flott zu tun, lose Blumen, zumal Remontantnelken, Maiblumen und Veilchen wurden gern gekauft, dagegen leider Chrysanthemum vielfach vernachlässigt. Die Trauerbinderei hatte während des ganzen Vormonats ziemlich gut zu tun, auch der Absatz nach den Friedhöfen dürfte mit wenigen Ausnahmen zufriedenstellend gewesen sein. Aus dem Süden trafen nur Blumensendungen in guter Beschaffenheit zu normalen Preisen ein, be sonders sind Nelken hervorzuheben. Hiesige Chry santhemum wurden fortgesetzt reichlich angeboten, auch genügten die Vorräte von Maiblumen und Nel ken, nur deutsche Rosen fehlten teilweise ganz und waren verhältnismässig teuer, wir hatten in der zweiten Hälfte des November Frost und Kälte, dann wieder normales Wetter. Bremen. Der Umsatz hat sich in diesem Monat bedeutend gebessert, hier bringen Allerseelen und der Totensonntag wenig Aenderung in den täglichen Geschäftsgang. Die Blütenpflanzen bieten jetzt nicht so viel Auswahl; hauptsächlich sind Cyclamen, Eriken, Palmen und Lorraine-Begonien hervorzuheben. Andere Herbstblüher werden nur in kleineren Mengen oder vereinzelt angeboten. Bei Blattpflanzen liess sich nur ein mittelmässiger Absatz erzielen. Die Festbinderei war infolge Hochzeiten, Diners etc. mehr beschäftigt; auch lose Blumen liessen sich, da keine Ueberproduktion hier am Platze herrscht, gut verkaufen. In deutschen Blumen war kein über grosses Angebot, auch aus dem Süden sind die Ein gänge nicht gross. Anfangs liess die Qualität zu wünschen übrig, besserte sich aber gegen Ende des Monats. Der Stand der Kulturen ist recht gut, wir hatten im November zwei Frostperioden, die den Geschäftsgang entschieden günstig beeinflusst haben. Kassel. Wenn man den November mit dem gleichen Monat des Vorjahres vergleicht, so lässt sich nichts Gutes berichten, denn der durchschnitt liche Absatz wurde keinesfalls erreicht, selbst der Bedarf am Totenfest blieb hinter dem des Vorjahres wesentlich zurück. Blühende Pflanzen gibt es noch reichlich, vor allem Erica hiemalis und Cyclamen. Chrysanthemum haben zeitig aufgehört, die Blüte ging *) Anmerkung: Soweit die Berichte bereits ein gegangen sind. D. Red. schneller vorüber, als andere Jahre. Von den Blatt pflanzen werden am meisten Phoenix gefragt, es fehlt sehr an Mittelware in prima Qualität; alle sonstigen Blattpflanzen, besonders Farne und Araukarien, sind reichlich vorhanden. Grössere Festlichkeiten gab es im Vormonat wenig, dagegen verkauften sich lose Blumen, zumal Chrysanthemum einigermassen. Im November kamen ausserdem von deutschen Blumen viel Veilchen und auch in den letzten Wochen Maiblumen zur Verwendung, doch fehlt prima Qualität von letzteren. Aus dem Süden treffen nun die Sendungen regelmässig ein, und die Preise sind für Nelken und Rosen gestiegen. Vor allem aber sind Veilchen knapp und teuer. Der im November plötzlich eingetretene Frost hat im Freien alles vernichtet, doch brachten die letzten Tage aussergewöhnliche Wärme, so dass wir bis zu 10 Grad R. hatten. Die Kulturen stehen günstig, doch ist ein durchdringender Regen notwendig. Westdeutschland. Duisburg. Im allgemeinen muss das Geschäft im November als recht matt bezeichnet werden, nur zu Allerseelen hob sich der Umsatz. Der Nieder gang der Industrie und die damit verbundene Ent lassung vieler Arbeiter, ebenso die teuren Geldver hältnisse wirkten nachteilig auf den Bedarf ein. Blütenpflanzen wurden genügend angeboten, jedoch im Durchschnitt, ausgenommen an einigen Tagen, nur wenig abgesetzt. Auch für Blattpflanzen trat kein besonderes Interesse hervor. Die Festbinderei war nur mit einfacheren Aufträgen versehen; lose Blumen gab es noch reichlich, vor allem Chrysanthe mum konnten selbst zu Spottpreisen nicht abgesetzt werden, und es ist dringend notwendig, dass die Produktion hierin eingeschränkt wird. Das Fried hofsgeschäft ist auch nicht so günstig, wie andere Jahre verlaufen und der Absatz weit unter dem Durchschnitt zurückgeblieben. Maiblumen konnten zu gedrückten Preisen abgesetzt werden, Flieder treibt sich schlecht und es gibt manchen Ausfall. Rosen wurden nur wenig angeboten. Aus dem Süden trafen die Sendungen durchschnittlich schlecht ein, auch die Qualität findet trotz des mässigen Preises wenig Beachtung. Wir hatten im November vorwiegend warmes, trübes Wetter. Süddeutschland. Nürnberg. Am Allerheiligen - Fest hat sich der Bedarf zur Schmückung der Gräber gegenüber anderen Jahren nicht vermindert und der Umsatz war durchschnittlich zufriedenstellend. Von Blütenpflanzen wurden Cyclamen, Erica hiemalis und vor allem Lorraine - Begonien angeboten ; knapp sind noch Azaleen. Im Durchschnitt deckten sich Angebot und Nachfrage. Der Verkauf von Blattpflanzen lässt sich nur als mässig bezeichnen. Die Festbinderei war mit einfacheren und feinen Tafeldekorationen durchgängig gut beschäftigt; auch lose Blumen, vor allem Schau blumen von Chrysanthemum, wurden viel abgesetzt. Die Trauerbinderei hatte gleichfalls zufriedenstellend zu tun; zumal Dauerkränze und andere haltbare Ge winde wurden bevorzugt. Von hiesigen Blumen waren Maiblumen, Rosen und Nelken ausreichend vorhanden, nur Veilchen fehlten häufig und standen gut im Preise. Die von der Riviera eintreffenden Sendungen sind nicht besonders schön in der Qualität. Darmstadt. Der Geschäftsgang hat sich in diesem Monat wesentlich gebessert, doch dürfte der Umsatz die hiesigen Firmen nicht befriedigt haben. Die Friedhofsgärtner klagen sehr über geringen Be darf am Allerseelentage. Besser kann der Umsatz am Totenfest bezeichnet werden. Das Angebot von Blütenpflanzen ist reichl ch. Vor allem sah man in schöner Ware Lorraine-Begonien und Cyclamen. Von letzteren werden grosse Pflanzen knapp. Blatt pflanzen wurden nicht viel verlangt, jedenfalls infolge der durchschnittlich hohen Preise. Die Festbinderei hatte durch Tafeldekorationen, wenn auch im kleinen Stile, leidlich zu tun. Am meisten wurden von Schnittblumen Rosen verlangt. Der Absatz von Chrysanthemum hätte besser sein können, obgleich damit zeitig geräumt ist, grosse Blumen fehlten schon Mitte des Monats, da die Blüte früh abschloss. Die Trauerbiaderei hatte im Durchschnitt gut zu tun, nur der Verkauf nach den Friedhöfen liess zu wünschen übrig. Äusser Veilchen, die nachgelassen haben, gab es in guter Ware deutsche Schnittblumen. Auch aus dem Süden sind trotz des warmen Wetters die Sendungen leidlich angekommen ; auch die Qualität befriedigte. Die Witterung war durchschnittlich schön, nur Mitte des Monats sank das Thermometer bis 5 Grad unter Null; vorübergehend hatten wir auch leichten Schneefall zu verzeichnen. Die Kul- m x« die Pflanze gedeiht in allen Bodenarten und Lagen, selbst noch an ganz schattigen Stellen. Im Pariser Klima ist die Art in normalen Wintern als eine hinreichend harte Pflanze an zusehen, was jedoch bei uns — die günstigsten Gegenden ausgenommen — nicht der Fall ist. Die Vermehrung erfolgt entweder durch Stock teilung oder durch Stecklinge. Die Anzucht aus Samen gibt ebenfalls wüchsige und reich blühende Exemplare. Man sät den Samen am besten in einen kalten Kasten unter Glas, pikiert die jungen Sämlinge und pflanzt sie zu Anfang des Sommers in einem Abstand von 50 cm nach jeder Richtung an Ort und Stelle. Die Blüte tritt zum ersten Male ein Jahr nach der Aussaat ein. Die Pflanze erreicht etwa 1 m Höhe und entwickelt teils einfache, teils verästelte, aufrechte oder seitlich ausladende Zweige, die durch starkes Mark ausgezeichnet sind ; die Rinde der Zweige ist braun bis rötlich, gefurcht, anfangs weich behaart, später jedoch glatt. Die abfallenden, fast sitzenden Blätter erreichen eine Länge von 8-12 cm, sind von lanzettlicher Form, spitz und an den Rändern leicht buchtig, ausserdem sind sie oberseits weich behaart, während die untere Blattfläche sich mehr durch wollige Behaarung und hervor tretende Nerven auszeichnet. Die weissen, zu zahlreichen kleinen Köpfchen angehäuften Blüten bilden endständige, zusammengesetzte Dolden trauben, die sich im Sommer öffnen, und muss eine vollblühende Pflanze — nach der Abbildung in „Revue horticole" zu urteilen — einen durch aus gefälligen Eindruck machen. Micro^lossa albescens ist ursprünglich vom Himalaya ein geführt, kommt aber auch in anderen Ländern Asiens, z. B. in China vor, von wo die dort wirkenden französischen Missionare Samen an Maurice L. de Vilmorin nach Paris sandten. Äusser der weissblütigen Art kennt man noch eine Varietät mit blau-violetten Blumen, die aber in der Kultur bedeutend seltner als die Stammform ist, sich aber in der Behandlung nicht unterscheidet. Leider dürfte diese inter essante Composite bei uns als Freilandpflanze kaum in Betracht kommen, sondern den Win ter über nur im Kalthause kultiviert werden können. — Kleinblütige, wohlriechende Clematis. Auf die schöne Clematis montana wurde bereits in diesem Jahrgange des „Handelsgärtner“ hin gewiesen. Aber auch die Arten der Gruppe Flammula mit allerdings kleinen, aber sehr wohlriechenden Blüten verdienen Beachtung. Sie liefern im Spätsommer und Herbst ein billiges Schnittmaterial. Abgesehen von der gemeinen Waldrebe, C. vitalba, die als bekann tester Vertreter der Gruppe hier füglich über gangen werden kann, sind besonders C. flam mula , C. paniculata und und C. ligusticifolia als gärtnerisch wichtige Arten zu nennen. Diese drei haben weisse Blüten in lockeren, doldenartigen Büscheln, dabei von ausgesproche nem Wohlgeruch. Botanisch sind auch noch Clematis graveolens und C. songarica (syn. C. orientalis] hierher zu rechnen, aber der Geruch der Blüten ist hier zu aufdringlich und die Farbe der Blüten zu unscheinbar, um diesen Arten einen Wert in handelsgärtnerischem Sinne beizumessen. Gewiss sind es schöne Schlinger für den Park, da die auf die Blüten folgenden federartigen Samenbüschel ähnlich wie bei C. vitalba einen Schmuck des Strauches bilden. Clematis flammula schlingt nicht so hoch als C. vitalba und ist auch nicht so stark wüchsig als C. ligusticifolia, dennoch ist es irreführend, sie als wenig schlingend zu bezeichnen. Man findet selbst von dieser Waldrebe Exemplare, die über drei Meter hoch klettern. Obwohl sie im grossen und ganzen von C. paniculata übertroffen wird, besitzt sie dieser gegenüber doch den Vorzug ' grösserer Härte im Winter. Sie treibt stets sehr kräftig aus dem Wurzelstock wieder aus, selbst wenn sie völlig zurückfriert. Dennoch wäre es falsch, sie als Staude zu bezeichnen; echte Stauden sind dagegen C. recta und C. angustifolia, die in Blatt und Blüte mit C. flam mula eine gewisse Aehnlichkeit zeigen. Diese Staudenclematis bilden einen aufrechten Busch, der 1 —1,30 m Höhe nicht übersteigt. Beson ders C. angustifolia ist sehr schön belaubt. Von C. paniculata unterscheidet sich C. flam mula äusser durch kleinere Blüten noch durch das kleinere, doppelt gefiederte Blatt und den etwa vier Wochen früher einsetzenden Flor. Clematis paniculata hat mit C. ligusticifolia den üppigen, hochrankenden Wuchs gemein und übertreffen in dieser Beziehung beide die mehr fach genannte C. flammula. Das Blatt der C. paniculata ist einfach gefiedert, gross, glän zend und von lederartiger Beschaffenheit. Im Herbst färbt es sich schön rotbraun. In der Blüte ist diese Art die schönste, Dagegen hat C. ligusticifolia den Vorzug der schöneren, eigenartig geschlitzten Belaubung. Sämtliche hier aufgeführten Waldrebenarten blühen am jungen Holze im Spätsommer, während C. mon tana am alten Holze im Frühjahr blüht. Alle diese Clematisarten lassen sich durch Samen, der im Herbst zu säen ist, vermehren. C. pa niculata wird ausserdem durch Ableger ver mehrt und es würde bei dieser Art lohnen, die Aussaat im zeitigen Frühjahr unter Glas vorzunehmen. Wenngleich die genannten an Winterhärte der C. flammula nachstehen, ist ihre glückliche Durchwinterung doch in allen Teilen West- und Nordwestdeutschlands sowie in den durch heisse, trockene Sommer ausgezeichneten Lagen Mitteldeutschlands ge sichert. Vermischtes. — Staatszuschuss der dänischen Re gierung für den Gartenbau. Nach der „Viola" hat die dänische Regierung für das Etatsjahr 1808/09 für verschiedene gärtnerische Zwecke folgende Summen zurVerfügung gestellt: Für einen Verband von Gartenbauvereinen 18000 Kronen, darunter 4000 Kronen für Versuche mit Gemüse sorten und 5000 Kronen für Verbesserung der Absatzmöglichkeiten für Gartenbauprodukte, so wie 2500 Kronen zur Unterstützung einer Fachzeitschrift. Die Königliche Gartenbau- Gesellschaft erhält 17 000 Kronen. Hiervon sind 6000 Kronen als Prämien für die Besitzer wohlgepflegter kleiner Gärten und 5000 Kronen zur Unterstützung von Arbeitersöhnen etc., die sich im Gartenbau ausbilden wollen, be stimmt. Ferner erhalten die jütische Garten baugesellschaft 6500 Kronen, ein Staatskonsulent für Obstbau 3300 Kronen, ein Fonds für Reise stipendien für Gärtner 1200 Kronen und ein Obstbauverein3000 Kronen. Dies sind zusammen allerdings nur knapp 50000 Kronen (etwa 55000 Mark), für einen Staat aber, der nur etwa 1/24 der Einwohnerzahl des Deutschen Reiches besitzt, immerhin eine ansehnliche Summe. — Der grösste deutsche Binnenhafen. Auf eine Mitteilung hin in No. 47 von „Der Handelsgärtner“, dass Berlin an die erste Stelle der Binnenhäfen bei einer Umschlagsziffer von 10 Millionen Tonnen gerückt sei, werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass die Duisburg- Ruhrorter Häfen und die zu deren Verkehrs gebieten gehörenden Privat-Häfen und Lade stellen 1906 einen weit grösseren Umschlag von 20 464259 Tonnen zu verzeichnen haben. Dieses Hafengebiet steht damit nicht allein an der Spitze der deutschen Binnen-Häfen, sondern weist die höchste Umschlags-Ziffer aller der artigen Häfen in ganz Europa auf.
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