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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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Der volkswirtschaftliche Verein für Obst- und Gemüseverwertung in Deutschland. I. In unserem ersten Artikel Mitte Dezember haben wir auf die Bestrebungen dieses Vereins im allgemeinen und die Nützlichkeit desselben, sowie das grosse Arbeitsfeld, welches vor ihm liegt, hingewiesen, dabei auch die Handels gärtner aufgefordert, dieses Unternehmen zu unterstützen. Der zweite Rechenschaftsbericht üb« - das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 1905 bis zum 30. September 1906 ist uns verspätet zugegangen und konnte daher leider im vorigen Jahr nicht mehr bekannt gegeben werden. Bevor wir auf den Inhalt näher eingehen, möchten wir erwähnen, dass der Verein im Oktober 732 Mitglieder zählte, gegen 582 Mit- glieder beim Abschluss des zweiten Geschäfts jahres. Die Ein- und Ausgaben balancieren mit 12812,28 Mk. einschliesslich des Bestandes vom Vorjahre bei einer Ausgabe von 9887,31 Mk., so dass bei Beginn des neuen Jahres ein Barbestand von etwa 3000 Mk. vorhanden war. Äusser der Besoldung der Beamten mit 2675 Mk. sind für den Wanderlehrer und Agitation 2200 Mk ausgegeben, während die Zeitschrift einen Zuschuss von 1100 Mk. erforderte und weitere Unkosten durch Reisen, Vorträge etc. entstanden sind. Dem Vereine standen Staats zuschüsse in Höhe von 9300 Mk. zur Ver fügung. Zu demselben gehören gegenwärtig über 82 korporative Mitglieder, dadurch ist die verhältnismässig schwache Steigerung erklärlich. Ausserdem sind auch viele Vereine, welche ähnliche Bestrebungen verfolgen, vorhanden, doch wird die eigentliche Arbeit dieses „Wirt schaftlichen Vereins für Obst- und Gemüse verwertung“ vielfach noch nicht genügend ge würdigt Die Hauptarbeit des Vorstandes und der Mitglieder besteht nicht darin, kulturelle Belehrungen zu pflegen und den praktischen Obst- und Gemüsebau zu unterstützen, sondern die Gemüse- und Obst-Verwertung in die breiten Schichten des Volkes hineinzutragen, so, wie wir das schon früher ausgeführt haben. Das ganze Bestreben ist darauf gerichtet, im sozialen Sinne eine Wohlfahrtsarbeit in die Wege zu leiten, die ohne Zweifel im volks wirtschaftlichen Sinne der ganzen Nation als Gemeingut zu statten kommt. Dabei wird nicht der Vegetarismus in seiner häufig auf dringlichen Weise hervorgekehrt, der bekanntlich oftmals in einen krankhaften Zustand ausartet, sondern mit Rücksichten auf die Gewohnheiten unseres Volkes wird der neue Verein noch weit sicherer eine Steigerung des Obst- und Gemüseverbrauches hervorrufen und dadurch hoffentlich auch unsere heimische Produktion energisch fördern. Wenn wir auf die Tätigkeit des Vereins nunmehr näher eingehen, so ist zunächst zu erwähnen, wie häufig festgestellt werden konnte, dass von Seiten königlicher Förster das Beeren- und Pilze-Sammeln in den Wäldern nicht nur untersagt ist, sondern sogar die gesammelten Beeren einfach fortgenommen wurden. Es soll wohl zugegeben werden, dass häufig in den Forsten von Seiten unbefugter Beeren- und Pilzesammler und roher Burschen in rück sichtsloser Weise die Baumbestände beschädigt werden, aber auf der anderen Seite muss für die arme Bevölkerung, auch in den ausgedehnten Staatsforsten, so, wie das unseres Wissens im Königreich Sachsen allgemein üblich ist, gegen Aushändigung von Karten gestattet sein, Wald früchte sammeln zu können. Eine Vorstellung im letzteren Sinn, die an den preussischen Land wirtschaftsminister gerichtet war, hat den Nutzen gehabt, dass dieser die Regierungsvertreter angewiesen hat, dafür zu sorgen, dass Wald früchte von der armen Bevölkerung, ohne zu weitgehende Einschränkung von Seiten der Förster, eingesammelt werden können. Einen weiteren Erfolg hat der Verein durch die angestrebte Freigabe des Obstverkaufes, sowohl auf den Strassen wie in den Lokalen, er zielt. Hierbei treffen im letzteren Fall wiederum die Industrie des Braugewerbes mit den Interessen der Obstzüchter zusammen. Die ersteren wollen, dass Bier und Obstweine, nicht frisches Obst, von den Erholungsbedürftigen genossen werden. Wir sind der Ansicht, dass, ebenso wie an den Sonntagen der Verkauf von Milch, Kaffee, Limonade, Bier und Wein freigegeben ist, auch der Obstverkauf gestattet sein sollte, denn dieses ist ein weit gesünderes Erfrischungsmittel als die Alkohol-Getränke. Auch hier hat der „Volkswirtschaftliche Verein für Obst- und Ge müse-Verwertung“ recht gute Erfolge erzielt, wenn auch unverständlicherweise noch zahl reiche Behörden ihre Zustimmung verweigert haben. Bisher ist der Obstverkauf an Sonn- und Festtagen im Strassenhandel freigegeben von den Regierungsbezirken Köln, Düsseldorf, Erfurt, Liegnitz, Oppeln, Königsberg (Ostpr.), Magdeburg, Marienwerder und Gumbinnen, den Grossherzogi. Badischen Bezirksämtern St.Blasien, Lörrach, Mannheim, Sinsheim und Weinheim, dem Grossherzogi. Braunschweigischen Staatsministerium, dem Senat zu Bremen, dem Bezirkspräsident von Colmar (Elsass), dem Sächsischen Ministe rium des Innern und dem Grossherzogi. Olden- burgischen Staatsministerium. Es wird dann weiter darauf hingewiesen, dass bisher zwar die Regierungs - Präsidenten an den Sonn- und Festtagen den Verkauf von Obst während der Erntezeit in den Gärten und Plantagen bis abends 7 Uhr gestatten können, dass aber bei öffentlichen Festen und an öffent- ichen Wegen, woselbst doch der grösste Ver kehr statlfindet und Absatz ist, das Feilbieten nicht erlaubt wird. Auch hierüber ist ein Erfolg für Preussen zugunsten der Freigabe des Obstverkaufes durch einen ministeriellen Erlass erzielt werden. Das Herzogliche Braun schweigische Staatsministerium hat weiterhin am 14. November 1905 verfügt, dass der Obst verkauf in den Monaten April bis September an den Sonn- und Festtagen während 12 Stunden bis abends 8 Uhr, in den Monaten Oktober bis März für 10 Stunden bis abends 6 Uhr zugelassen ist. Ein Hausieren mit Früchten darf aber nur vor dem Haupt gottesdienst stattfinden, später muss der Verkauf von festen Verkaufsstellen aus betrieben werden. Das sächsische Ministerium hat sich in ähnlicher Weise bereit erklärt, den Obstverkauf an den Sonn- und Festtagen zu gestatten und den Verwaltungsbehörden die Freigabe unter besonderer Berücksichtigung der Nachmittags stunden empfohlen. Nur soweit Läden und ansässige Gewerbetreibende in Frage kommen, ist das Offenhalten der Verkaufsräume nicht gestattet worden. Wenn auch dieses Entgegen ¬ kommen von seifen der Regierung als ein Fort schritt und ein Erfolg des „Volkswirtschaftlichen Vereins für Obst- und Gemüseverwertung“ be trachtet werden kann, so ist doch, wie auch in dem Bericht ausgeführt wurde, damit noch nicht alles erreicht. Das gegenwärtige Gesetz der Sonntagsruhe gestattet wohl, dte Restaurants und Cafes offen zu halten, verbietet aber den Verkauf von frischem Obst. Es muss somit alles getan werden, um eine Aenderung der gesetzlichen Bestimmungen und zwar dann aus schliesslich, soweit der Verkauf von frischem Obst in Frage kommt, zu erzielen. Der Verein hatte fernerhin an das preussische Ministerium für Landwirtschaft das Ersuchen gestellt, einen regelmässigen Nachrichtendienst über die Markt- und Preisverhältnisse der wichtigsten Produktionsgebiete des Auslandes in die Wege zu leiten. Man war hierbei der Ansicht, dass der deutsche Markt nicht ganz unabhängig vom Ausland ist. Weiterhin wird als Beispiel auf Ungarn hingewiesen, wo man ebenfalls einen Nachrichtendienst ins Leben ge rufen hat. Allerdings unserer Ueberzeugung nach von anderen Gesichtspunkten ausgehend, d. h. nicht um die Gemüse- und Obstverwertung im Inland zu fördern, sondern den Export besser zu pflegen und hohe Preise für Früchte und Gemüse zu erzielen. Die Regierung hat sich auch hierbei nicht ablehnend verhalten, sondern erwiderte, dass sie grundsätzlich nicht abgeneigt sei, dem Gesuche zu entsprechen, und um Aufgabe von Obst- und Gemüsearten ersucht. Das Letztere ist geschehen, und gleich zeitig sind auch die Orte angegeben, von wo aus diese Auskünfte erwünscht sind. Äusser den Marktnachrichten über frisches Obst wurde hierbei auch um Mitteilung über die Konjunk turen von gedörrtem Obst in Chicago und New York gebeten. Bei den aus Europa, besonders aus Böhmen, Ungarn, Tirol und Oesterreich stammenden Berichten wird noch gewünscht, auch die Sorten anzugeben. Diese Preisnotierungen sind hauptsächlich deshalb nötig, weil nachgewiesenermassen der Obstmarkt in Berlin gerade von Oesterreich-Ungarn stark beschickt und den einheimischen Produ zenten eine ganz nachdrückliche Konkurrenz bereitet wird. Eine in dieser Sache vom Reichs- amt des Innern einberufene Konferenz, an weicher auch u. a. der „Deutsche Pomologen- Verein“ und der „Volkswirtschaftliche Verein ür Obst und Gemüseverwertung“ teilnahmen, hat dann beschlosen, dass die Konsulat berichte, soweit sie sich auf Obst und Gemüse- Dauerwaren beziehen, vom letzteren Verein, soweit sie aber den Obstmarkt betreffen, vom „Deutschen Pomologen-Verein“ zusammen gestellt werden sollen. Die hohen Tarife der deutschen Eisenbahnen beschäftigten ferner wiederholt den Verein, und es wurde auch darauf hingewiesen, dass infolge der Handelsverträge die fremdländischen Erzeugnisse weit grössere Vorteile haben, als die im Inland gewonnenen Produkte. Auch die bisherige ablehnende Verhaltung der Staats- jahnen wegen Beschaffung einer genügenden Zahl von Kühlwagen, wurde mit Bedauern er wähnt, und die amerikanischen Verhältnisse hierbei in Betracht gezogen. Aus den an die deutschen Staatsbahnen gerichteten Anfragen ging hervor, dass nur die württembergischen und bayerischen Staatsbahnen besonders einge richtete Kühlwagen für frisches Obst und Ge müse besitzen. Ausserdem verfügt die badische Staatsbahn über 58 Eilgutwagen, die zum Versand von frischem Obst zwar bestimmt sind, aber' keineswegs den technischen An forderungen entsprechen, welche man heute in solchen Fällen wohl stellen kann. — Ueber die innere Tätigkeit des Vereins selbst kommen wir nächste Woche in einem Schlussartikel eingehend zurück. Rundschau. Handel und Verkehr. — Ueber den Gartenbauhandel Oesterreich-Ungarns im Jahre 1905 bringt das „Handelsarchiv“ jetzt eine interessante spezielle Statistik, der wir folgendes entnehmen wollen: 1. Einfuhr nach Oesterreich-Ungam: Pos. 35. Frische Zierblumen dz Wert Kron.» und Blattwerk, geschnitt. 26 676 1 738 290 aus Deutschland ... 758 53060 Setzlinge von Obst bäumen und Rebensetz ¬ linge 1992 193265 aus Deutschland . . . 1687 160265 Lebende Gewächse (dar unter Topfpflanzen), an ¬ dere 43390 1836147 aus Deutschland . . . 31255 1312210 Pos. 95. Sämereien (ausgen. landwirtschaftl.) . . . 176246 13218450 aus Deutschland . . . 125488 9411600 Pos. 72. Feines Tafelgemüse 194 482 4284017 aus Deutschland . . . 58022 1334506 Selbst der Bezug von Obst aus Deutschland ist nicht unbeträchtlich. Er betrug bei Kirschen, Weichsein, Beeren aller Art: 7395 dz (207 060 Kr.), bei anderem Obst 9309 dz (134980 Kr). Wie gestaltete sich diesen hohen Importziffern gegen über nun der Export Oesterreich-Ungarns, spe ziell nach Deutschland? 2. Ausfuhr aus Oesterreich-Ungarn. Der Export ergab folgendes Resultat: Pos. 35. Frische Zierblumen dz Wert Krone» usw. geschnitten . . . 6210 477599 nach Deutschland . . 5738 441826 Setzlinge usw. . . 3481 367520 nach Deutschland . . 403 44 330 Leb. Gewächse usw. . 3457 148651 nach Deutschland . . 2039 87 677 Pos. 95. Sämereien (ausgen. landwirtschaftl.) . . . 39026 2146430 nach Deutschland . . 13263 729465 Pos. 72. Feines Tafelgemüse, frisches 186760 2929462 nach Deutschland . 175118 2626770 Pos. 54. Kirschen, Weichsein, Beeren, Pfirsiche usw. . 50710 1470590 nach Deutschland . . 44329 1285 541 Pos. 55. Anderes frisches Obst 949914 16148538 nach Deutschland . 933308 15866236 Die Uebersicht zeigt aufs neue, welche In tensität unser Gartenbauhandel mit unseren Nachbarn angenommen hat und wie wertvoll es für uns ist, die gegenseitigen Handelsbe ziehungen in der denkbar freundschaftlichsten Weise auszugestalten. — Zinsscheine in Zahlung zu nehmen sind die Postanstalten bislang nicht verpflichtet. Es wird jedoch gemeldet, dass darin demnächst eine Aenderung erfolgen soll. — Quittungsleistung der Firmen über Postsendungen. Eine Verfügung des Reichspostamts bestimmt, dass über die Frogmore Selected. Gehört in die gleiche Gruppe wie vorgenannte, sowie Suttons Best of All, reift auch im Freien, steht aber in Form und Färbung den zwei genannten nach. Suttons Best of AU. Für Freilandkultur nicht geeignet, den beiden vorgenannten nahestehend. Die Frucht ist ausgesprochen scharlach, ziemlich gross, in Büscheln von 5 bis 8 stehend, dabei sehr vollfleischig und mit kleinem Kernhaus. Marktwunder {Merveille des marches). Früchte nur mittelgross, von vollendeter Form und be sonders leuchtender, scharlachroter Färbung. Der Wuchs ist kräftig, auch im freien Lande bringt sie einen reichen anhaltenden Ertrag. Eine gute, mittelfrühe, französische Sorte. Enormous. Die Frucht ist fast so gross wie bei Ponderosa, jedoch scharlachrot und von mehr ovaler Form; für Freilandkultur geeignet, ziemlich spät, aber die Früchte reifen auf einmal. Die Sorte ist amerikanischen Ur- sprungs. Livingstones Perfection. Die Frucht ist ziemlich gross von tadelloser, plattrunder Form, einzeln oder nur zu 2 bis 3 zusammensitzend. Allem Anschein nach dürfte die in Frankreich als Perjection verbreitete Sorte mit dieser nicht identisch sein. Matchless. Aehnlich der vorigen, aber noch grossfrüchtiger und von ganz vorzüglicher Qualität. Meines Erachtens für die Kultur unter Glas eine der besten, grossfrüchtigen, roten Sorten. Die Eigenschaften der drei niedrigen Sorten Dwarf Aristocrat, Early Dwarf Champion, Dwarj Stone sind in Nr. 2 schon genügend charakterisiert; die zwei ersten unterscheiden sich nur durch die Färbung, während die letzt genannte etwas höher und grossfrüchtiger ist. Da es auf niedrigen Wuchs und frühe Reife ankommt, gibt es nichts besseres als diese I drei Sorten. Die Höhe schwankt zwischen 80 bis 120 cm je nach Klima und Be handlungsweise. Perdrigeon (Belle de Many). Vor 2 Jahren von einer bekannten Pariser Firma in den Handel gebracht und, wie viele Sorten franzö sischen Ursprungs, durch Unempfindlichkeit aus gezeichnet und für die Kultur im Freien vortreff lich geeignet. Perdrigeon ist nach meinen Be obachtungen eine der reichtragendsten und unter den besseren Tomaten sicher die frucht barste Sorte. Die Frucht ist etwas gerippt, aber von gleichmässiger Form, vollfleischig, scharlachrot, nicht platzend; der Wuchs ist besonders stämmig und nur wenig höher als bei den drei eben genannten Zwergsorten. Ponderosa. Nächst Präsident Garfield wohl die grossfrüchtigste Sorte, dabei aber viel früher reifend als jene. Sie wächst hoch, ist widerstands fähig und trägt reich und anhaltend; wenn die neuere Ponderosa mit scharlachroten Früchten alle guten Eigenschaften der Stamm sorte besitzt, wäre diese als eine der besten Freiland-Tomaten zu bezeichnen und sollte stets in engere Wahl gestellt werden, wenn man nur wenige gute Sorten wünscht. (Infolge eines Druckfehlers heisst es in Nr. 2 fälschlich: „Ponderosa, scharlachrot, Verbesserung der vorigen“; es muss aber heissen: „Verbesserung der violetten Sorte Ponderosa!' 1 ) Optimus. Diese Sorte erinnert sehr an Listers Prolific, nur ist die Frucht kleiner, heller karmesinrot gefärbt und früher reifend, jedenfalls eine sehr gute Sorte für fast alle Zwecke. Nachträglich möchte ich noch bemerken, dass ich eine relativ gute Frühsorte, nämlich Königin der Frühen (Peine des hätives), nicht mit aufgeführt habe, da Chalks Jewel sie voll kommen ersetzt und trotz der schönen Form und Farbe der Frucht die Sorte als nicht er tragreich genug, auch sicherlich heute überholt ist. Auf andere nebenbei erwähnte Sorten will ich hier nicht nochmals zurückkommen. Es würde mich freuen, wenn auch andere Leser des „Handelsgärtner“, denen die hier genannten Sorten bekannt sind, das Ergebnis ihrer Er fahrungen zur Ergänzung mitteilen wollten. Eine Kritik über die Altersschwäche bei Kulturpflanzen. Auszug aus dem Protokoll der „Erfurter Gärtner- Vereinigung“ vom 15. Januar 1907. Dieses Thema ist augenblicklich ein rege besprochenes und wird in Fachblättern viel behandelt. Als typisches Beispiel sind zunächst die Pyramidenpappeln hingestellt, welche be kanntlich allmählich ganz aussterben sollen. In England gingen die Pappeln 1820—40 zu Grunde, in Nord- und Mitteldeutschland begann das Pappelsterben 1880; doch merk würdigerweise fühlen die Pappeln Süddeutsch lands und der Schweiz noch keine Neigung zum Sterben. Zu berücksichtigen bei diesem Thema ist allerdings, dass der Steckling einen Teil der Mutterpflanze bildet, mit ihr fortlebt und eine ganze Reihe von aufeinander folgen den Generationen hervorbringt, welche ja an und für sich als keine auf natürlichem Wege aus Samen hervorgegangenen selbständigen Individuen bezeichnet werden können. Nachdem nun die Lebensgrenze der Mutter pflanze angebrochen, sollen alle die Pflanzen, welche als ein Teil der Mutterpflanze ange sprochen werden müssen, gleichzeitig mit zu Grunde gehen. Nie hat man bisher in wissen schaftlichen Werken von diesem Aussterben ge lesen und doch müsste eigentlich diese Theorie etwas an sich haben, da wir ja meistens Kultur pflanzen auf vegetativem Wege vermehren, da ihr einfacher Organismus diese Vermehrung begründet. Wie schon gesagt, wird dieses Pappelsterben auf obigen Grundsätzen aufge baut und auch das Kränklichwerden und Ab sterben der Rose La France auf diesen Um stand zurückgeführt. Nun ist ja speziell schon seit ungefähr 10 Jahren von dieser Rosen- Krankheit die Rede und sollte diese ein Aus sterben bedeuten, so müsste es doch etwas schneller damit gehen. Zu berücksichtigen ist auch bei dieser Sache, dass jeder Züchter bestrebt ist, von wertvollen Sachen schnell einen grosseh Posten zu ver mehren ; dass durch diese Vermehrungsmethode das Material schwächlicher wird, ist verständ lich, ebenso aber auch, dass dieses schwächliche Pflanzenmaterial weit leichter unter Witterungs verhältnissen Schaden leidet, als Pflanzen, die durch sachgemässe Kultur widers'andsfähig herangezogen wurden. Erwähnenswert gerade bei Rosen ist der Umstand, dass die Blumen meist langstielig geschnitten beansprucht werden und dadurch manches kräftige Vermehrungs auge zu Grunde geht. Wenn wir ähnlichen Raubbau bei Samenpflanzen treiben wollten, könnten wir auch hier bei manchen Pflanzen von Altersschwäche reden. Warum sind aber unsere Samenzüchter imstande, alljährlich gute Saat zu liefern? Weil ausschliesslich jedes Jahr nur die besten und vollkommensten Exemplare zu Aussaatzwecken benutzt werden. Diese Altersschwäche der auf vegetativem Wege vermehrten Kulturpflanzen liegt mithin in der Hand des Züchters, wenn er als Motto aufstellt: Heranzucht und ausschliesslichen Be nutzung eines gesunden, kräftigen und widerstands fähigen Vermehrungsmaterials. Es wurde über diesen Gegenstand noch viel gesprochen, z. B., dass auch andere Ursachen einwirken können und Theorie und Praxis immer Hand in Hand gehen müssen, da beide nicht ohne Aus-
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