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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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Sonnabend, den 23. November 1907. No. 47, Beilage zu „Der Handelsgärtner.“ Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Aus der Zeit — für die Zeit! In den letzten Tagen weilte unser Kaiserpaar über dem Kanal bei den Söhnen Albions, um die Beziehungen zwischen Deutschland und England freundschaftlicher zu gestalten, wie es bisher der Fall gewesen ist. An Festlichkeiten, an Reden, die Versicherungen friedfertigster Art enthielten, hat es nicht gefehlt und man darf wohl sagen, dass sich durch den Kaiser besuch die beiden stammverwandten Nationen wieder etwas näher gerückt sind. Bislang war wenig von einer offenen Freundschaft trotz der Stammesverwandtschaft zu merken, weil Eng land unser grosser Konkurrent auf dem Welt märkte ist und überall da die Friedensflöte schweigen muss, wo die Tuba des Konkurrenz kampfes ertönt. Dem Reichstag wird eine Denkschrift über die Reise des Staatssekretäs Dernburg nach Ostafrika zugehen. Auch wird ihm gleich nach dem Zusammentritt der Gesetzentwurf über die Erleichterung des Wechselprotestes vorgelegt werden. Der Bundesrat hat ihn ja mit geringen Abänderungen der Regierungs vorlage schon im Sommer dieses Jahres ange nommen. Von seifen der Privatbeamten Deutsch lands wird dem Reichstag ein Bericht mit Leit sätzen für die Versicherung der Privat angestellten in Deutschland übergeben werden, der im Auftrage des Hauptausschusses von einer siebengliedrigen Kommission ausge arbeitet worden ist. In einer Versammlung in Frankfurt a. M., an welcher auch der Redakteur unsers „Handelsgärtner" teilgenommen hat, wurde dieser Bericht beraten und endgültig festgestellt. Es fand bei dieser Gelegenheit auch eine im posante Propaganda - Versammlung statt, der etwa 5000 Privatbeamte aus allen Teilen des deutschen Vaterlandes beiwohnten. Wir kommen in den nächsten Nummern einmal auf die Frage der Privatbeamtenversicheung zu sprechen, die auch für den gärtnerischen Privatbeamten von hohem Interesse ist. In zwischen haben auch die Beratungen der Minister von Bethmann-Hollweg und Dell- brücküber Revision der Arbeiter Versicher ung in Berlin vorläufig ihr Ende gefunden. Dem Bundesrat ist von Seiten der Regier ung auch der Entwurf der neuen Mass- und Gewichts Ordnung übermittelt worden. Er schliesst sich eng an die Beschlüsse des Reichs tages an. Das Präsidium des deutschen Handels tages hat zum 6. und 7. Dezember nach Berlin eine Ausschuss-Sitzung zusammenberufen, in welcher wichtige gesetzliche Vorlagen besprochen werden sollen. lieber eine Dampffährenverbindung zwischen Deutschland und Schweden wird dem nächsten schwedischen Reichstag eine Gesetzesvorlage zugehen. In Aussicht sind verschiedene Linien genommen. Entweder Sassnitz-Trellebrog oder Arkona-Trelle- brog oder Zingst-Trelleborg. Dem Verkehr mit Schweden wird durch diese Verbindung ausserordentlich gedient werden. Von einem „grossen“ Erfolg der Wert zuwachssteuer berichtet man aus Flens burg. Dort ist die Wertzuwachssteuer zunächst im Prinzip rückwirkend bis 1897 ange nommen worden. Haben die interessierten Han delsgärtner denn dort auch energisch dagegen protestiert? Die Steuer auch noch bis zum Jahr 1897 rückwirkend zu machen, das kann man bald als einen groben Unfug ansehen. Man sieht aber, wie weit es kommen kann, wenn die Agitation gegen diese für Handelsgärtner empörend ungerechte Steuer nicht noch nach drücklicher bekämpft wird. Schwere Schatten lagern über dem deutschen Geldmarkt. Damit hält die Teuerung im Geld verkehr an, die sehr verhängnisvoll für uns werden kann. Denn mit so teurem Gelde zu arbeiten, mag wohl für die ganz grossen Etablisse ments ausführbar sein, die mittleren und kleinen Geschäftsleute, die Geld für ihren Betrieb brauchen, werden dabei erdrückt und es kann in völlig ungeahnter Weise, obwohl die wirt schaftliche Hochkonjunktur allen Versicherungen nach noch im Gange ist, eine Zeit der Not und Unsicherheit über das wirtschaft liche Leben Deutschlands hereinbrechen. Zur Förderung des heimischen Gemüse - Anbaues. Die Zeitschrift des „Volkswirtschaftlichen Vereins für Obst- und Gemüseverwertung in Deutschland" beschäftigte sich in seinem No vember-Heft mit der Jahresversammlung des „Deutschen Vereins gegen Missbrauch geisti ger Getränke“ und weist auf die gemeinsame Bestrebung in zutreffender Weise hin. Wir können ohne weiteres uns dieser Auffassung des, Verfassers Dr. J. Kochs anschliessen, und sind vor allem der Ansicht, dass eine wesent liche Ausbreitung des Obst- und Gemüsebaues notwendig und anzustreben ist. Der ver minderte Bier- und Weingenuss wird auch, wie der Verfasser ganz richtig sagt, und wie auch die rührige Reformatorin auf diesem Gebiete, Frau W. Bird, oft schon zum Ausdruck brachte, eine Verfeinerung des Geschmacks zur Folge haben, und damit ist fast regelmässig ein grösseres Interesse der Konsumenten für Obst und Ge müse verbunden. Wir wünschen nur, dass diese feinere Geschmacksrichtung auch den deutschen Erzeugnissen mehr Aufmerksamkeit zuwendet, denn es ist oft für den Fachmann erstaunlich, .wie wenig die Hausfrau, überhaupt die Verbrauchenden, einen Unterschied in der Feinheit des Gemüses zu machen verstehen. Selbst in der besseren deutschen Hotelküche versucht man durch alle möglichen Beigaben, wie Gewürze oder Saucen, den natürlichen reinen Geschmack der Gemüse auf sonderbare Art zu verbessern. Dem Obst aber setzt man, statt gute Wirtschaftssorten zu verwenden, lieber Farben, andere Fruchtsäfte, auch Rum oder Arrak, zu. Das alles bedeutet keineswegs eine Förderung unserer deutschen Gemüse- und Obstproduktion. Jeder Baumschulenbesitzer, Obstzüchter und Gemüsegärtner kann hier, da es sich um ein auch in seiner Interessenssphäre liegendes Arbeitsfeld handelt, sehr wohl ein wirken, aber er muss hierbei ebenso, wie ein Unterschied zwischen Tafelobst und Wirtschafts obst gemacht wird, auch Gemüse, Tafel- gemüse und Massenproduktion unterscheiden und voneinander trennen. Es wird ein dank bares Feld des „Volkswirtschaftlichen Vereins für Obst- und Gemüseverwertung in Deutsch land" sein, auf allen Ausstellungen nicht durch in feingeschliffenen Glasbehältern ausgestellte Gemüse und konservierte Fleischspeisen für den verwöhnten Geschmack zu sorgen, sondern auch durch Zubereitung von deutschem Ge müse an Ort und Stelle, und durch Verab reichung von Kostproben zu bestimmten Stunden das Interesse der deutschen Hausfrau wachzu rufen. Dadurch wird auch das Verständnis für feines Gemüse gefördert und eine bssere Qualitätsbeurteilung im Interesse der Züchter herbeigeführt werden. Der gleiche gewaltige Unterschied, der sich zwischen den verschiedenen Tomatensorten im Geschmack uns zeigt, ist in demselben Ver hältnis, wenn auch nicht so scharf hervor tretend, bei Spargel, Blumenkohl, Kohlrabi, Karotten vorhanden, noch mehr aber natürlich bei Zwiebeln, Porree und Sellerie, überhaupt allen Wurzelgemüsen. Wir sind überzeugt, dass dem obigen Vereine und ebenso auch Damen, die diese Verwertungskurse auf Aus stellungen und Versammlungen leiten, von den grossen Gemüseproduktionsplätzen wie Erfurt, Würzburg, Bamberg, Frankfurt-Main, Mainz, woselbst meist Vereine oder Genossen schaften existieren, zu diesem Zwecke kosten los entsprechende Quantums Gemüse zur Ver fügung gestellt werden. Auch, hier liegt sicher ein grosses Arbeitsfeld noch unerschlossen offen, denn bisher ist leider fast ausschliesslich die Obstverwertung gepflegt, dagegen das Gemüse sehr stiefmütterlich behandelt worden. Den Schlussteil des obigen Artikels von Dr, J. Koch möchten wir ebenfalls nicht ganz übergehen, obgleich der Verfasser sich selbst dazu nicht äussert. Es wird in den letzten Zeilen nochmals auf die Notwendigkeit der Bekämpfung des Alkoholgenusses hingewiesen, und die gegnerischen Bestrebungen der hierbei geschädigten Interessentengruppen aufmerksam gemacht. Wir sind der Ansicht, dass die Gegen sätze und die oft fanatische, sinnlose Ver urteilung jedes Alkoholgenusses unter keinen Umständen nutzbringend sein kann. Ein mässiger Wein- und Biergenuss wird auch dem ver wöhnten Geschmack für Obst und Gemüse nichts schaden. Der Staat mag lieber dahin wirken, dass strengere Gesetze geschaffen werden, damit wir reine unverfälschte Weine und nahr hafte, leichte und einen mässigen Prozentsatz Alkohol enthaltende Biere, erhalten. Wohin die Gegnerschaft des Alkoholgenusses oft führt, das können wir im Leben häufig beobachten. Man trifft dann Leute, die sich durch ihre Lebensführung und vor allem durch die Art, wie sie diese hervorkehren, leicht zum Gespött anderer machen. Das Abweichen von einer vernünftigen Lebensweise hat noch nie Nutzen ge bracht, denn mit dem trotzigen Festklammern an ein solches Ziel wird dann leicht die Tätig keit und Energie gehemmt. Dann fehlen Aus dauer und Geschick, so dass der Erfolg selbst gesunder Gedanken und Ansichten verloren gehen muss, oder von anderen, die der All gemeinheit mit ihren Wünschen und Schwächen mehr Rechnung tragen, mit besserem Erfolg in die Wirklichkeit versetzt werden kann. Ein mässiger Bier- und Weingenuss, und ebenso eine nicht übertriebene Fleischkost wird auch einer richtigen Schätzung von Gemüse und Obst nicht nachstehen, und damit kann auch die heimische Produktion dieser wichtigen Nähr- mittel zum Segen der ganzen Nation gefördert werden. Aus unserm Versuchsgarten. Von G. Wendt-Rötha. III. Tomaten. In den letzten Jahren ist unleugbar ein grosser Fortschritt in der Tomatenkultur bei uns zu verzeichnen. Man lernt vor allen Dingen die einheimischen und hier zur vollen Reife gelangenden Früchte im Handel schätzen. Dadurch gestaltet sich auch die Nachfrage viel grösser nach denselben. Im allgemeinen werden die glatten, runden und grossfrüchtigen Sorten im Verkauf vorgezogen, besonders wenn sie vollfleischig sind und wenig Samen haben. Mit dem Steigen des Konsums und mit der grösseren Wertschätzung einheimischer Tomaten lässt sich auch wohl eine Steigerung der Preise für getriebene Früchte zum Rohessen erwarten. Es muss im Verkauf von schönen Frühtomaten ein Durchschnittspreis von 25 - 30 Pfg. ä Pfd. eingeführt werden, wenn die Kultur lohnen soll, da das Gelingen derselben immerhin von hoher Heizwärme abhängig ist. Der vergangene Sommer war im höchsten Grade ungünstig für die Freilandkultur und deshalb ein Prüfstein für viele Tomatensorten. Besonders unempfind lich und immer noch reichtragend zeigten sich unter 20 Tomatensorten im Freien: Express, Belle Favorite, Juwel, Ma^num bonum und Dänische Export. Doch schade, dass letztere Sorte so kleinfrüchtig und deshalb für den Markt weniger wertvoll ist. Für Treibzwecke findet sich immer noch eine grössere Auswahl, da hier Witterungsverhältnisse usw. weniger in Betracht kommen. Unter nachfolgenden Sorten finden sich ganz hervorragende Tomaten, die den verschiedenen Geschmacksrichtungen und Ansprüchen selbst der verwöhntesten Liebhaber Rechnung tragen. A cm e. Einsender: Gebr. Dippe-Quedlinburg. Diese dankbare Sorte mit ihren pfirsich roten, mittelgrossen Früchten eignet sich sowohl für die Treiberei wie fürs freie Land. Bei gesundem, normalem Wuchs setzen die Pflanzen zeitig und gut an, die Früchte zeigen in der Jugend durchschnittlich pflaumenartige Form, welche sich aber später mehr kugelrund aus wächst, sie sind sehr wohlschmeckend und haben wenig Samen. Selbst bei der für Tomaten ungünstigen, kalten und regnerischen Witterung im verflossenen Sommer eine dankbare Sorte im Freien. Belle Favorite. Einsender: Gebr. Dippe-Quedlinburg. Unter den diesjährigen Treib- Und Versuchs- Sorten entschieden eine der vortrefflichsten, von hervorragender, andauernder Fruchtbarkeit. Die Pflanze mit ihrem kräftigen, gleichmässigen Wuchs macht schon vor Eintritt der Frucht barkeit den Eindruck einer durchaus sorgfältigen und reinen Züchtung. Die Früchte, in Dolden von 6 8 Stück zusammenhängend, sind über Mittelgrösse, von ganz glatter, kugeliger Form, leuchtend roter Färbung und reifen fast gleich mässig, so dass die ganze Pflanze von unten bis oben garniert ist. Gegenüber manchen anderen Sorten hat diese den grossen Vorteil, dass sie, besonders auch bei der Treiberei, unermüdlich im Ertl ag ist und nicht mit dem ersten Satz abschliesst. Im freien Lande setzt die arm Himicu ■iiu—ct■■ Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der Einfuhr von Pflanzen und allen anderen Erzeugnissen des Gartenbaues ist laut Bekannt machung des Reichskanzlers vom 21. Oktober auch das Grossherzoglich Mecklenburgische Hauptzollamt Rostock erschlossen. — Für die in Elmshorn neu gegründete Gartenbauschule ist vom Ministerum ein Beitrag von M. 500.— zugesagt worden, — In Würzburg verschied im Alter von 60 Jahren der in weiten Kreisen bekannte Handelsgärtner Melchior Moser. Auch wir betrauen in dem Verstorbenen einen lang jährigen treuen Mitarbeiter. — Eine moderne Parkanlage wir d Arnstadt, welches am Eingang des Thüringer Waldes liegt und durch seine Samen- md Stauden kulturen bekannt ist, durch die Umwandlung des dortigen Schlossgartens zu einem öffent lichen Park erhalten. Diese historische Garten anlage ist seit mehr als 100 Jahren vernach lässigt worden und soll nun der Jetztzeit gemäss in eine vornehme Erholungstätte umgewandelt werden. — Die Winterschule in Elmshorn soll am 2. Dezember eröffnet werden, nachdem nun vom Ministerium die übrigen Mittel bewilligt sind. Leider hat sich die Bestätigung, dass diese staatliche Beihilfe gewährt würde, hinaus geschoben, so dass die Durchführung der Pläne für dieses Jahr erst jetzt beschlossen werden konnte und für die Propaganda nur kurze Zeit übrig bleibt. Bedenkt man indes, dass nach Fest stellung der letzten Berufszählung über 500 Gärtnergehilfen und etwa 200 Lernende in den gärtnerischen Betrieben des Kreises Pinneberg beschäftigt sind, so ist wohl eine genügende Beteiligung zu erwarten. Unter obiger Zahl befindet sich laut Statistik nur ein Gärtner, der eine höhere Fachlehranstalt besucht hat. — Das Schulgeld ist, wie wir früher mitgeteilt haben, auf M. 20.— pro Semester festgesetzt, soll indes bei genügender Beteiligung ermässigt werden. Bei der Aufstellung des Lehrplanes hat man damit gerechnet, dass unter Umständen auch ältere Berufsgenossen, die bereits selb ständig sind, wenigstens an einzelnen Fächern teilnehmen können. Der Unterricht wird in Boden- und Düngerlehre,allgemeinen Pflanzen bau usw., besonders den Bedürfnissen des Baum schulbetriebes angepasst werden. — Pflege-Pflanzen zur Ueberwinterung. Im Anschluss an den im „Handelsgärtner" vom September erschienenen Artikel wird von einem Abonnenten aus Westfalen geschrieben, dass er nach manchen gemachten unerfreulichen Differenzen mit der Kundschaft Karten folgen den Inhalts hat drucken lassen : Zur Beachtung ! Infolge häufig vorkommender unliebsamer Er fahrungen kann ich nur unter folgenden Be- dingungen Pflanzen in Pflege nehmen. Es kann von mir absolut keine Garantie übernommen werden weder für das Wachstum und Gedeihen der Pflanzen, noch für die Zurücklieferung derselben; auch muss ich jede Garantie ablehnen, wenn Pflege-Pflanzen hier verloren gehen sollten. — Ferner mache ich ausdrücklich darauf aufmerk sam, dass die Pflanzen, die hier zur Pflege angenommen sind, aber im Laufe der Zeit nach meinem Dafürhalten die weitere Pflege nicht mehr wert sind — ohne irgend welche vor herige Benachrichtigung kurzerhand vernichtet werden. Es können dieserhalb keinenfalls Ersatzansprüche an mich geltend gemacht werden, weder für die Pflanzen selbst, noch für die Gefässe, wie Töpfe, Kübel etc. Wenn jemand mit diesen Bestimmungen nicht einverstanden sein sollte, so müssen die Pflege-Pflanzen inner halb 3 Tagen vom Tage der Einlieferung ge rechnet, abgeholt werden. Hierunter folgt die Firma. — In ähnlicher Weise könnten sich sicher auch andere Firmen gegen spätere Ersatz ansprüche und unliebsame Auseinandersetzungen schützen. Von dem Betreffenden wird als Beispiel angeführt, dass er für alte wertlose Pflanzen, die er weggeworfen hatte, von seinen Kunden wiederholt schadenersatzpflichtig ge macht worden ist. Jedenfalls verdient dieses Vorgehen Nachahmung, wenn auch die Ab fassung etwas klarer erfolgen könnte. Auf der anderen Seite möchten wir aber nicht unterlassen, darauf hinzuweisen, dass derartige Mitteilungen nicht unbedingt schützen, sondern vielmehr mit dem Tage der Uebernahme auch eine Verpflichtung für den, Handelsgärtner ein tritt, dass er die Pflege sachgemäss durchführt. Werden derartige Pflanzen in einen Winkel gestellt, vernachlässigt, so dass statt von Förder ung des Wachstumes eher das Gegenteil der Fall ist, dann kann der betreffende Auftrag geber jederzeit Schadenersatzansprüche geltend machen. Das einfachste und sicherste Mittel wird stets sein, der Handelsgärtner lehnt die Pflanzen-Pflege ab und beruft sich darauf, dass er in seinen Häusern weder Platz hat, noch den Pflanzen diejenige Sorgfalt und Pflege an gedeihen lassen kann, die zur Wiederherstellung heruntergekommener Blattpflanzen notwendig ist. Ausserdem sollte auch darauf hingewiesen werden, dass die Anschaffung neuer Blatt- und Blütenpflanzen im Verhältnis billiger zu stehen kommt, als die Pflege kranker oder halbtoter Gewächse. — Die Obsternte in Oesterreich-Ungarn ist nun fast überall vollständig beendet und ist im Verhältnis günstiger ausgefallen, als anfäng lich angenommen werden konnte. Aepfel gab es im Verhältnis nicht viel, doch wurden hohe Preise bezahlt, und die Qualität findet in Tirol und der Steiermark allgemein eine günstige Beurteilung. Pfirsiche und Kastanien, ebenso Nüsse, sind gut geerntet. Am schlechtesten dagegen fiel der Ertrag in Zwetschen aus, so dass auch der Export hierin im Verhältnis äusserst gering war. — Üeber die Haltbarkeit gefrorener Blumen berichten französische Zeitschriften, dass es Henri de Parville gelang, einen Rosenstrauss während 4 Wochen, d. h. vom 31. Dezember bis 28. Januar vollkommen frisch zu erhalten, ohne dass die Blumen an Ansehen verloren oder ein Blatt abfiel. Der dazu be nutzte Raum hatte mit geringen Schwankungen 4 Grad Reaumur, Noch günstiger fiel ein Ver such der französischen Gartenbaugesellschaft in Paris 1903 aus. Es wurden am 11. Mai Paeonien geschnitten und bis Anfang September in einem Kühlhause von 1 Grad über Eispunkt bei voll ständig gleichmässiger Temperatur frisch er halten. Alle drei Wochen kürzte man die Zweige etwas und füllte die Behälter mit frischem Wasser. Jedenfalls lassen sich vom Spätherbst bis weit in den Winter hinein in kühlen Räumen abgehärtete und geeignete Blumen, d. h. Gladiolen, Chrysanthemum, Nelken, Margueriten etc. wochenlang frisch er halten. Nur ist es notwendig, dass sie später bei der Verwendung nicht einen gar zu schroffen Temperaturwechsel oder der trockenen warmen Zimmerluft ausgesetzt sind. Zweifellos wird das Konservieren frischer Blumen, wie das bei Früchten schon der Fall ist, in nicht zu ferner Zeit auch in der Gärtnerei eine bedeutende Rolle spielen. — Die Errichtung eines Handelsmuseums in Tientsin ist von dem chinesischen Acker bau- und Handelsamt daselbst vorgesehen. Es können dort auch fremdländische, in dustrielle Erzeugnisse ausgestellt werden, d. h., äusser Sämereien auch Heizkessel, eiserne Gewächshäuser etc., worauf wir Interessenten hinweisen möchten.
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