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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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flüssige Wasser fortleiten, da sonst leicht aus dem zu nassen Standort ein zu trockener ent stehen könnte. Mitunter werden sogar Stau vorrichtungen erforderlich sein, und da nicht bloss das Wasser abgeführt, sondern auch Luft in die Leitungsrohre gebracht werden soll, empfiehlt der Vortragende Verschlüsse mit durchlochtem Deckel, die er in ihrer Kon struktion und Anwendung an der Hand von Zeichnungen erläutert. Mehr noch wird in unseren Obstbaube- betrieben eine Verbesserung des Bodens durch Bewässerung Platz greifen müssen. Hier gilt es in erster Linie die Oberflächen und die Tagwässer, besonders an trockenen Hängen festzuhalten. Dies geschieht am einfachsten durch zwei auf jeden Baum zugeführte schräge, etwa 40 cm tiefe, mit Steinen ausgefüllte Furchen. Wichtiger ist die Berieselung trockener Obstbaumgüter mit Bach-, Fluss- oder Stau wasser, welches mittelst Hebe- oder Stau vorrichtungen herbeigeschafft werden muss. Auch Abessinier - Röhrenbrunnen leisten oft gute Dienste bei der Kontrolle des Grund wassers und zur Hebung und Weiterführung des Wassers in flachen Rohrleitungen. Alle künstlichen Bewässerungen haben Dünge wert, aber sie sind in unseren Obstbaubetrieben nicht Brauch, trotzdem wir Anlagen genug be sitzen, die einer jährlichen, regelmässigen Be wässerung, besonders in der Blütezeit, sehr bedürften. Auch viele ältere Obstpflanzungen auf trockenen Anhöhen dürften durch eine geeignete künstliche Bewässerung gesünder bleiben, widerstandsfähiger gegen Krankheiten sein und daher länger reichlich und regelmässiger Früchte bringen. Eine ganz andere ausserordentliche Be deutung hat die künstliche Bewässerung und auch Entwässerung in den Vereinigten Staaten erlangt. Wie mit einem Zauberschlage sind dort wüste Landschaftsbilder in herrliche Kultur gegenden verwandelt worden. Die Ent- und Bewässerung grosser Landstrecken verwandelte das einstmals wüste Kalifornien in das reichste Obstland der Erde. In den Staaten der Union I ist die künstliche Bewässerung ein besonders I auch für die Obstkultur hochwichtiger Faktor, j Zur Bewässerung der Obstanlagen, Weingärten usw. wurden ansehnliche Wassermengen oft aus weiter Ferne herbeigeschafft und hätte man sich allein auf die natürlichen Wasserläufe verlassen, so würden manche Gegenden heute noch wüsten Einöden gleichen. Mit dem richtigen, vernünftigen Gebrauch des Wassers; sind häufig genug Steppen zum Paradies ge-' macht worden. Kümmerliche Obstgärten, die j kaum die Bearbeitung lohnten, wurden durch das befruchtende Nass zu üppigem Wachstum und grosser Fruchtbarkeit angeregt und in den künstlich bewässerten Landgebieten ergaben selbst junge Obstbäume viel früher einen wirt schaftlich wertvollen Nutzen. Die höchsten Einnahmen lassen sich meist dort erzielen, wo selbst künstlich bewässerte Bodenflächen der Obstkultur erschlossen sind. Die Nährstoffentnahme der Obstbäume darf nach Professor Dr. Steglich-Dresden nicht mehr nach der bisher üblichen Standortsfläche bemessen, der Baum muss vielmehr als Einzel wesen behandelt und der Masstab muss am Baume selbst gefunden werden. Der Redner ersucht von einer Veröffentlichung seines Refe rates abzusehen, da er den Inhalt desselben, die wissenschaftliche Arbeit vieler Jahre, genau bearbeitet, selbst publizieren wird. Wir geben deshalb nur die Grundgedanken des sehr sorg fältig behandelten Themas wieder. Die Entziehung des Nährstoffes kommt zum Ausdruck in dem jährlichen Holz-, Laub- und Fruchtwuchs, und das, was dadurch dem Erd boden entzogen wird, muss als Dünger wieder gegeben werden. Als Grundmass ist der Stammumfang eines normalen Hochstammes von 2 m Stammhöhe gewählt worden. An Hunderten von Obstbäumen sind in den ver schiedenen Gegenden des Reiches seit 14 Jahren Messungen vorgenommen worden zur Ermitte lung des jährlichen Zuwachses. Derselbe ver hält sich von Wurzel-, Stamm- und Astholz wie 1:1: 1,03. Die festgestellte jährliche Umfangszunahme beträgt beim Apfelbaum 2 cm, dem Birnbaum 3 cm und beim Kirsch baum 4 cm an 15- bis 20 jährigen Bäumen. Der jährliche Zuwachs an Laubmasse abge pflückt und gewogen ist 199 gr bei Aepfel- 170 gr bei Birn-, 440 gr bei Kirsch-, 150 gr bei Pflaumenbäumen. Zu den Messungen des Fruchtertrages wurden geübte Pomologen heran gezogen, und diese wiederum an Hunderten von Bäumen ausgeführt, dabei ist als jährlicher Fruchtzuwachs im Durchschnitt festgestellt bei Apfelbäumen 1,25 kg, Birnen 2,19 kg, Kirschen 1,68 kg, Pflaumen 1,03 kg. Weiter erfolgte von Prof. Dr. Steglich eine Analyse von Holz, Blättern und Früchten in Bezug auf Stickstoff-, Phosphorsäure- und Kaligehalt etc. der genannten Obstsorten, auf deren Wieder gabe wir hier verzichten müssen; es würde das auch den Rahmen des Auszuges dieser Referate überschreiten. Ein bestimmter Boden raum, aus welchem der Entzug dieser nach obigen Grundsätzen berechneten Nährstoff mengen stattfindet, kann nicht angenommen werden. Ein Baum von 50 cm Stammumfang würde aber im Verhältnis zur Baumkrone im Bereich von 25 •m Bodenfläche zu düngen sein. Die nach den festgestellten Entzugs- mit Schutz- und Heizvorrichtung für den Winter zur Verfügung gestellt. Die russische Bahn verwaltung nimmt jedoch keinerlei Verantwort ungen auf sich, ausserdem muss jeden Waggon ein Mann begleiten, der dann die Verpflichtung hat die Ware zu beaufsichtigen und das Heizen für Rechnung der Absender zu besorgen. -— Vorschriften über Versendung von Katalogen und Warenmustern nach Argen tinien. Werden gärtnerische Kataloge nach Argentinien gesandt, so darf das Gewicht 2 kg und die grösste seitliche Ausdehnung 45 cm nicht überschreiten. Wenn die Form einer Rolle gewählt wird, so darf der Durchmesser dieser Rolle nicht mehr als 10 cm und die Länge nicht mehr als 75 cm betragen. Die Kataloge müssen derart verpackt sein, dass der Inhalt der Rolle usw. leicht festzustellen ist. Einer Verzollung unterliegen Kataloge, gleichviel, in welcher Weise sie zum Versand kommen, nicht. Eine grössere Anzahl Kataloge kann auch als Postpaket versandt werden. Da bei können 1—3 Pakete zu 5 kg auf einen Postschein abgehen. Warenmuster in Säckchen, Schachteln oder leicht zu öffnenden Kuverten müssen derartig verpackt werden, dass sich der Inhalt leicht feststellen lässt. Diese Ver packungen nebst Inhalt dürfen nicht mehr wie 350 g wiegen, nicht länger wie 30 cm, nicht breiter wie 20 cm und nicht höher wie 10 cm sein. Auch Muster von Sämereien sind in Säckchen, Kuverts oder Schachteln derart zu verpacken, dass sich der Inhalt dann leicht prüfen lässt. Sie dürfen das Gewicht von 350 g nicht übersteigen. — Vom Gartenbauhandel Bosniens und der Herzegowina, An Pflanzen, Gemüse und Obst wurden 1906 für 1 190915 Kronen (gegen 189540 Kronen 1905) eingeführt, während sich die Ausfuhr auf 10429066 Kronen (gegen 5348314 Kronen im Vorjahre) belief. In Süd früchten wurden für 545 775 Kronen eingeführt und davon für 38236 Kronen ausgeführt. Im Vorjahre standen sich 554832 Kronen und beschaffenheit des wie auchRigaer Hafen nach St. Petersburg und Exporteur etwa durch eigene Versäumnisse Moskau einmündenden Bahnlinien, 30 Waggons oder ausländische Konkurrenz drohen und auf mengen geschehene Berechnung der nötigen Düngemengen sollen aber nicht als überall zu treffend gelten, sondern sich nach der Boden- Rundschau. Handel und Verkehr. — Zum Transport von lebenden Pflanzen, Obst und Gemüse in Russland hat die Ver waltung der Nordbahnen für die vom baltischenso- mit dem theoretischen Entzug der Stoffe nicht auszukommen ist, sondern dass hier der Nähr stoffentzug mindestens in verdoppelter Menge wiedergegeben werden muss, z. B. bei ge mischter Obstanlage 15 gr Stickstoff, 5 gr Phosphorsäure, 20 gr Kali, 20 gr Kalk auf den Quadratmeter der bepflanzten Fläche. — Diese Grundsätze geben zu denken. Ob aber bei alten Obststämmen Stamm-, Wurzel- und Astholz in dem mitgeteilten Verhältnis zu ein ander stehen, möchten wir fast bezweifeln. Wir kommen wohl nach genauer Kenntnis der zugesagten Veröffentlichung der Berechnungen und Tabellen noch einmal auf dieses Thema später zurück. Reichtum richten, aus, dass und auch Bodens an Weiter führte der Vortragende bei Intensität des Betriebes 38188 Kronen gegenüber. Man sieht, dass Bosnien und die Herzegowina ein ganz gutes Absatzgebiet sind und es verlohnte sich wohl, einmal näher darauf hin Erkundigungen einzu ziehen ; ob sich nicht der deutsche Gartenbau handel gleichfalls dahin erweitern lässt. Für die Sicherheit des Platzes hat man allerdings bislang nicht viel gegeben, — Bedient euch der Handelssachver ständigen bei Ausfuhrgeschäften! Der Minister für Handel und Gewerbe in Preussen hat die Handelsvertretungen ersucht, die an dem auswärtigen Handel interessierten Kreise auf die Tätigkeit der Handelssachverständigen bei den Kaiserlichen Konsularbehörden auf merksam zu machen, da es sich empfehlen dürfte, dass von der Einrichtung der Handels- sachverständigen nach Möglichkeit Gebrauch I gemacht wird. Seit einigen Jahren wirken ; bei mehreren deutschen Konsularbehörden i Handelssachverständige, deren besondere Auf- ' gäbe es ist, dem heimischen Handel und seinen I nach dem Ausland entsandten Vertretern durch ; praktische Ratschläge und Fingerzeige die Wege I zu weisen und zu ebnen, auf denen sich eine ' erfolgreiche Betätigueg der Absatzbestrebungen I im Auslande ermöglichen lässt. Auch hat der Handelssachverständige auf die Gefahren auf- 1 merksam zu machen, die dem deutschen nach dem Kalk usw. beachtenswerte Neuerungen im Handelsverkehr hinzuweisen. Auch soll er die ausländischen Abnehmerkreise auf die deutschen Bezugs quellen aufmerksam machen. Es besteht also die Aufgabe der Handelssachverständigen darin, sich allen handelstechnischen und sonstigen un mittelbar praktischen Fragen der Förderung und Erweiterung des Absatzes der heimischen Ausfuhrerzeugnisse, unter Hinweis auf die Absatzmöglichkeiten, Absatzbedingungen und Absatzwege zu widmen. Es gilt also in allen Branchen des deutschen Handels, mit diesen Sachverständigen sich mehr in Verbindung zu setzen. Wir haben schon früher einmal auf diese Neuerung die Aufmerksamkeit gelenkt. — Zur Beförderung frostempfindlicher Güter ist zwischen München und Leipzig vom 25. November d. J. bis Ende Februar 1908 zweimal ein geheizter Güterwagen ein gestellt. Diese Waggons gehen ab Mittwoch und Sonnabend in Leipzig 4 Uhr 47 Min. früh und sind dann in München Donnerstag und Sonntag 5 Uhr 36 Min. früh. Dagegen werden die Wagen Montag und Donnerstag 1 Uhr 28 Min. früh in München abgefertigt und treffen dann in Leipzig Donnerstag und Frei tag 8 Uhr 10 Min, vormittags ein. Äusser der tariflichen Fracht wird ein 10 Zuschlag zur Deckung der durch die Heizung der Wagen entstandenen Kosten nur dann be rechnet, wenn die Witterungsverhältnisse das Heizen auch wirklich notwendig machen. Es werden zur Beförderung sowohl Eilgüter, als auch Frachtstückgüter zugelassen, doch ist in beiden Fällen ausdrücklich der Vermerk anzu bringen : „ Beförderung in geheiztem Güterwagen ", — Der Aussenhandel unseres Schutz gebietes Kamerun 1906 hat nach den amt lichen Mitteilungen im Kolonialblatt einen be deutenden Ausfall zu verzeichnen. Die Aus fuhr ist um 640 716 M. gefallen und auch die Einfuhr ist um 161 599 M. zurückgegangen. Die Ursache ist auf einen geringen Ertrag der Kakao-Plantagen und auf den Stillstand der An pflanzung von Palmen zur Gewinnung der Kerne und des Oeles zurückzuführen. In dem letzteren Artikel wurden allein im Jahre 1903 für über 3 150 000 M. ausgeführt. Diese Höhe ist während dieser Zeit noch nicht ganz wieder erreicht. Als ein wichtiger Handelsartikel sind ferner die Produkte der Gummipflanzen zu be zeichnen, die eine fortwährende Steigerung er fahren haben. Rechtspflege. — Eckendorfer Runkelrübensammen in Originalsalat. Von der Firma W. P. in E. wurden durch Inserate in Tageszeitungen in diesem Frühjahr Originalsamen von den welt bekannten Eckendorfer Runkelrüben, sowohl rote wie auch gelbe, angeboten. Wie sich aber dann später, infolge einer von dem Besitzer des Rittergutes Eckendorf angestrengten Klage herausstellte, handelt es sich um eine Nach zucht aus Originalsaat. Der hierauf gestellte Strafantrag, wegen unlauteren Wettbewerbs fiel zu Ungunsten des Angeklagten P. aus, ob gleich dieser behauptet, es handle sich hierbei um ein Versehen bei der Abfassung der frag lichen Anzeige. Das Gericht liess trotzdem Milde walten und erkannte auf M. 30.— Geld strafe oder entsprechende Haft. — Ist auch die Ladentür am Feiertag zu verhängen? Ein Geschäftsinhaber in Berlin sollte die Polizeiverordnung wegen wieder ab. Dieser Temperaturwechsel wirkt aber sehr ungünstig auf die Pflanzen, auf das Wachstum und das Gedeihen derselben. Auch können diese Tonkübel und -kästen sehr leicht zerschlagen werden. Die aus Zement und präpariertem Sägemehl oder Sägespänen hergestellten Kübel und Kästen sind dagegen sehr hart, ohne dabei spröde und leicht brüchig zu sein; sie werden von Wasser nicht angegriffen, durch Sonnenstrahlen schwer erwärmt und sind somit schädliche Einwirkungen infolge plötzlichen Temperaturwechsels ausge schlossen. Diese Kästen sind auch frostbe ständig und genügen der Festigkeit, die für gärtnerische Zwecke erforderlich ist. Die Herstellung solcher Zementkübel und -kästen erfolgt in einfachen handlichen Blech- und Gipsformen. Es bestehen bereits Spezial-Zementwaren- fabriken, die gärtnerische Bedarfsartikel her stellen. So werden namentlich als Massen artikel „Baum- und Pflanzenkübel", sowie „Blu mentöpfe“ hergestellt, deren .Bedarf sich jähr lich schon auf Hunderttausende belaufen soll, ein Beweis, dass solche Kübel und Kästen mit Zufriedenheit angewendet werden und zu ihrem Zweck auch geeignet sind, Diese Zementkübel sollen sich in der Her- stellung nicht halb so teuer als Holzkübel stellen, so dass die Fabrikation sogar eine äusserst lohnende sein muss, zumal diese Kübel nach vorliegenden Zeugnissen von Gärtnern und Liebhabern sich sehr gut bewährt haben sollen. Da erwähnte Kübel in beliebiger Verzier ung sowohl als auch glatt hergestellt werden können, kann dem verwöhntesten Geschmack Rechnung getragen werden. Ferner für häus liche Zwecke, Wintergärten, Balkons, Veranden usw, können diese Kübel, Kästen und Töpfe noch durch Bemalung ein schönes, schmückendes Zierstück abgeben. Wer diese Kästen, Kübel usw, aus Zement und Sägespänen noch nicht gleich in grossem Umfange anwenden will, tut gut, sich durch Prüfung einiger Kästen von den Vorzügen der selben zu überzeugen. Eine Partie solcher Ge fässe bepflanzt und ca. zwei Jahre aufgestellt und beobachtet, wird bald die guten Eigen schaften derselben erkennen lassen und das sowohl in bezug auf Sparsamkeit gegenüber den oft zu ersetzenden Holzkübeln, als auch auf das Gedeihen der Pflanzen, Von einer grossen Kunst- und Handels- gärtnerei liegt mir z. B, ein Attest vor, das sich über solche Zement-Sägespäne-Kübel aus spricht, die speziell nach einem deutschen Pa tent hergestellt sind und von dieser Gärtnerei auf ihre Brauchbarkeit geprüft wurden. Der Inhalt des Attestes sei, des allgemeinen Inter esses wegen, hier mitgeteilt; „Es ist mir vor ca. zwei Jahren eine Partie Zementkübel zur Verfügung gestellt worden, um dieselben auf ihren Wert zu prüfen. Ich habe in der genannten Zeit ge nügend Gelegenheit gehabt, die Kübel auszu probieren. Dieselben haben sich als sehr prak tisch und für gärtnerische Zwecke äusserst brauchbar erwiesen. Die in denselben kulti vierten verschiedenen Gewächse zeigten, da die Kübel sehr porös und durchlässig sind, ein freudiges Wachstum bei kräftiger Ent wicklung. Im Vergleich zu Holz- oder Ton kübeln zeigten die Pflanzen sogar ein ge sünderes üppigeres Wachstum. Auch gegen Frost haben sich diese bestens bewährt. Die Festigkeit und Haltbarkeit genügt für gärtnerische Zwecke voll ständig. Auf Grund des vorstehend Gesagten kann ich Kübel aus Zement und Sägespänen als durchaus für unsere Kulturen brauchbar und aufs beste empfehlen.“ Die Auffassung, dass sich also Blumen- und Baumkübel, Töpfe usw. aus Zementbeton nicht eignen, mag richtig sein; dass sich solche aus Zement und Faserstoffen nicht eignen, ist irrig, da der Faserstoffzusatz (Sägespäne, Sägemehl oder dergl.) den Kästen alle ge wünschten Eigenschaften verleiht. Es ist noch zu erwägen und zu versuchen, ob auch noch andere Faserzusatzstoffe als Sägespäne und Sägemehl sich zur Herstellung solcher Kübel eignen werden, so z, B. Korkmehl, Torffaser oder sonstige Faserabfallstoffe. Die Tatsache, dass die beschriebenen Säge- späne-Zementkübel, -kästen, -töpfe usw. sich gut bewährt haben, beweist wieder einmal, dass alte, eingefleischte Ansichten, nach denen dies oder jenes einer gewissen Neuerung nicht möglich oder ausführbar ist, nicht immer ge teilt werden sollen, sondern in vielen Fällen hat sich das nach der neueren Weise herge stellte Material besser, billiger und vorteil hafter erwiesen als das alte. Weitere Versuche mit diesen Kübeln sind anzuraten, wodurch sich sichere Beweise für die den Kübeln nachgesagten guten Eigenschaften ergeben werden. Pa. Vermischtes. — Misteln auf Nadelhölzern. Von dem Prof, von Tubeuf-München werden zwei Arten, die Tannen- und die Föhrenmistel angegeben, die von der Laubholzmispel ebenso untereinander vollständig verschieden sind. Es wird nicht vorkommen, dass die Tannenmispel auf Kiefern oder Laubhölzer und ebenso die Föhrenmistel von der Kiefer auf Tannen etc. übergeht. Dieser Schmarotzer findet man meist auch auf älteren Baumstämmen in Kolonien angesiedelt und wird selten in Gehölzschulen aufgefunden worden sein. ■ Vielfach ist beobachtet worden, dass auf Nadel hölzern überhaupt die Mistel schwer fort pflanzungsfähig ist, da sich in den wenigsten Fällen die Vorbedingungen, wie Verletzungen der Rinde, Risse, Vertiefungen in den Zweig winkeln und Baumachsen vorfinden, die ein Festsetzen der Samenkörner und das Keimen derselben ermöglichen. Auch Professor Dr. No bbe-Tharandt hat wiederholt darauf auf- | merksam gemacht, dass fast stets durch Sturm ■ oder Tiere berbeigeführte Verletzungen der äusseren Rinde die Fortpflanzung der Mistel erleichtern, überhaupt sind als die Verbreiter । hauptsächlich die Beeren verzehrenden Vögel, I wie Amseln, Dohlen, Eichelhäher anzusehen. — Der Hafenverkehr unserer Reichs hauptstadt Berlin, wobei allerdings Char lottenburg und R i x d o r f eingeschlossen sind, ist ein ganz gewaltiger, Es sind zu Berg und Tal nach den statistischen Erhebungen der preussischen Regierung gegangen im Jahre 1904 8609071 t. Im Jahre 1905 9639451 t. Im Jahre 1906 9992 266 t, die Tonne zu 20 Ztr. gerechnet. Damit rückt Gross-Berlin als Binnenhafen an die erste Stelle und übertrifft bei weitem Mannheim, obgleich dem Werte nach der Mannheimer Handel weit höher zu schätzen ist, zumal es sich bei Berlin vorwiegend um Rohprodukte und Rohmateria lien handelt. Daraus erklären sich auch die gewaltigen Umsatzzahlen. Die submissionsweise Vergebung von Grassamen. Die Kgl. Eisenbahndirektion von Breslau schreibt die öffentliche Verdingung der Lieferung von 13 287 kg Grassamen für Böschungen und Gärten für Februar-März 1908 aus. Die Unterlagen können vom Zentral bureau in Breslau, Gartenstrasse Nr. 106, für 50 Pfg. bezogen werden, und Angebote sind bis zum 26. November dahin zu senden,
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