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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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der noch zu liefernden Waren der Auftraggeber nicht mehr gebunden sei und die Annahme des Gutes verweigern könne. Das Landgericht Essen fällte als Berufungsinstanz über diese Frage folgende interessante Entscheidung: Die Firma K. in B. verweigerte die Annahme einer Restlieferung von Waren, nachdem dieselbe erst gegen Ende Oktober eintraf, obwohl sie schon Mitte September als in Kürze folgend erwähnt worden war. K. begründete die Weige rung, die Ware abzunehmen, damit, dass der Lieferant M. bei der verspäteten Lieferung sich in Verzug befunden habe. M. klagte nun auf Abnahme der verweigerten Waren. Die Urteils gründe führen folgendes aus: K. stützt sein angebliches Rücktrittsrecht auf Verzug des Klägers. Nach § 284 des Bürgerl. Gesetzb. tritt aber ein Verzug erst mit der Mahnung des Berechtigten ein, äusser wenn für die Leistung eine Zeit nach dem Kalender bestimmt ist, in welchen Fällen der Schuldner auch ohne Mahnung in Verzug kommt. Im vorliegenden Falle hat eine Mahnung nicht stattgefunden. Es war aber auch weder ein bestimmter Kalendertag, noch eine nach dem Kalender genau angegebene Frist als Lieferungszeit vereinbart, da Aus drücke, wie „in Kürze“, als eine bestimmte Zeitfestsetzung nach dem Kalender nicht anzu sehen sind. Es befand sich also der Kläger nicht im Verzüge. Selbst wenn er sich aber im Verzüge befunden hätte, konnte K. nicht eher vom Vertrage zurücktreten, bis er der Bestimmung des § 326 des Bürgerl. Gesetzb. gemäss dem Kläger eine angemessene Frist zur Nachlieferung mit der Erklärung gesetzt hat, dass er nach Ablauf dieser Frist die Abnahme der Lieferung ablehne. Die Klage war daher zurückzuweisen, — Gewährung von Skonto bei nicht pünktlicher Zahlung. Die Handelskammer Görlitz war um ein Gutachten darüber er sucht worden, ob nach den in einem Schreiben aufgestellten Zahlungsbedingungen und Preisen selbst dann noch die 7,°/0 Skonto von dem Lieferanten bewilligt werden müssen, wenn der Empfänger die Zahlungsbedingungen nicht pünkt lich eingehalten hat. Nach dem erwähnten Gutachten besteht nach kaufmännischem Sprach gebrauch ein wesentlicher Unterschied zwischen „Rabatt" und „Skonto“ (Kasseskonto). Skonto gewährt der Verkäufer dem Käufer für sofortige oder innerhalb einer bestimmten Frist pünktlich geleistete Zahlung des vereinbarten Kaufpreises. Rabatt dagegen ist eine von vornherein zuge- standene Ermässigung des sonst üblichen Kauf preises, selbst ohne Rücksicht auf die Zahlungs- weise. Es ist handelsüblich, den vereinbarten Rabatt auch in Fällen von unpünktlicher Zahlung zu gewähren, während die Gewährung von Skonto nur bei pünktlicher Zahlung erfolgt. — Achtung! Verjährung am 31. De zember 1907. Am 31. Dezember 1907 ver jähren alle Forderungen des Handelsgärtners an die Privatkundschaft aus dem Jahre 19 05. Hat der Handelsgärtner dagegen einem Geschäfts mann etwas zu geschäftlichen Zwecken geliefert, so greift die vorjährige Verjährung Platz. Forderungen für geschäftliche Lieferungen sind demnach erst aus dem Jahre 1 9 0 3 der Ver jährung unterworfen. Mahnung unterbricht die Verjährung nicht. Es muss geklagt oder ein Zahlungsbefehl erlassen, oder zur Anerkennung eine wenn auch noch so kleine Abschlagszahlung erwirkt werden. Handels nachrichten der keimfähiger Samen an die Landbevölkerung zum Verkauf gelangt, auch dadurch die soliden Ge- Aufträge vor . . 6 . .. .. . ... . "° wurden auch wurden auch aussergewöhnlich früh Chrysanthemum schäfte geschädigt sind. Auf der anderen Seite Blumen in grösseren Mengen zu verwenden. Vielfach wieder finden wir die Gönninger und Zardo- wicker Händler mit ihren wandernden Samen lagern in Schutz genommen, und es wird auf deren feste Landkundschaft und den auf mehr als 100 Jahre zurückreichenden und Jahrzehnte hindurch in hoher Blüte stehenden Handel hin gewiesen. — Wir sind der Ansicht, dass, wie alles sich mit der Zeit überlebt, auch der Hausierhandel in Blumen- und Gemüse sämereien bald zu Grabe getragen werden sollte. Man hat vor einem Dutzend Jahren durch diese Ausnahmebestimmungen den Gönningern noch eine kurze Frist gewähren wollen. Jeden- befriedigt haben. Lohnende Aufträge fehlten noch in der Festbinderei, dagegen verkauften sich lose, infolge der grossen Sterblichkeit zumeist lohnende Äusser Rosen, Dahlien und Nelken langstielige Blumen, besonders Chrysanthemum, recht I führt sich die Mode ein, lose Blumen und Grün zu gut; die Trauerbinderei hatte zeitweise flott' zu tun. I kaufen, und die Ausschmückung darin auf wohlfeilere Das Lokal-Geschäft bedeutendsten Plätze des Reiches im Monat Oktober. II. Mittel- und Norddeutschland. Halberstadt. Der Umsatz im Oktober be friedigte einigermassen. Alle Herbstblütenpflanzen wurden reichlich angeboten und auch zu den ge wohnten Durchschnittspreisen abgesetzt. Von den Blattpflanzen stehen Phoenix, Araukarien und Cocos wie immer im Vordergrund, doch trat kein besonderer Bedarf hervor. Die Festbinderei hatte während des ganzen Vormonats flott zu tun, ebenso war die Trauerbinderei ziemlich stark beschäftigt. Schnitt blumen gab es infolge der aussergewöhnlichen warmen Herbstwitterung reichlich, doch erzielten nur Nelken und Rosen bessere Preise. Der Stand der Kulturen ist ebenfalls als ein vorzüglicher zu bezeichnen. Hildesheim. Der Monat Oktober brachte fast durchgängig sommerliche warme Witterung, an ein zelnen Tagen hatten wir im Schatten bis zu 20 Gr. R. Blütenpflanzen wurden zu mässigen Preisen reichlich angeboten. Der Absatz von Blütenpflanzen befrie digte keineswegs. Die Festbinderei war durchschnitt lich gut beschäftigt; auch lose Blumen wurden reich lich abgesetzt; für die Trauerbinderei lagen ebenso falls ist es nur dem energischen Eintreten der württembergischen Vertreter im Reichstag, vor allem dem Abgeordneten Siegle zu verdanken, dass nicht schon damals diese Hoffnungen zer stört worden sind. Inzwischen aber haben sich überall in den Grosstädten und mittleren Städten zahlreiche Samenhandlungen aufgetan, die auch die Landkundschaft in der näheren und weiteren Umgebung mit Verzeichnissen versehen. Auch die Gönninger Samenhändler sind sesshafter geworden und gründeten zahlreiche Samen geschäfte in den Städten und Grosstädten. Noch mehr aber hat den Hausierern der Samen handel mit farbigen Tüten den einst lohnenden Absatz geschmälert. In allen Städten sind viele Drogen- und Materialwarengeschäfte als Vertriebsstellen eingerichtet. Dabei ist auch dieser Handel nicht immer streng reell, sondern es bleibt da manches zu wünschen übrig. Vor allem aber schädigt der Samenverschleiss in bunten Tüten die gärtnerischen Samengeschäfte und ansässigen Samenhandlungen ungemein und sollte deshalb von dieser Seite, wie wir schon öfters hervorgehoben haben, unnachsichtig be kämpft werden. Die Kundschaft muss die bunten Tüten gewöhnlich doppelt und dreifacu bezahlen, und die Kaufleute haben einen so hohen Nutzen, wie das bei keinem anderen ihrer Artikel der Fall ist. Das sind alles Aus wüchse unseres gärtnerischen Handels, die be seitigt werden müssen, möge somit der Hausier handel mit Blumen- und Gemüsesämereien ruhig fortfallen, von gärtnerischer Seite wird ihm keine Träne nachgeweint. Zur allgemeinen Geschäftslage. Das Frostwetter ist, nachdem es in ganz Mittel europa den Blütenflor im Freien zerstört hat, bald vorübergegangen und in milde Witterung umge schlagen. Doch sind die schönen Herbsttage vor über, und an ihre Stelle ist die regendrohende, nebelige November-Witterung getreten. Mit blühen den Pflanzen ist der Markt noch reichlich versehen. Chrysanthemum gibt es in einer andere Jahre kaum bekannten Fülle. Ausserdem trat die Blüte infolge der schönen Herbsttage so frühzeitig ein, dass bald Mangel bemerkbar sein wird, selbst wenn auch schöne Pflanzen verhältnismässig billig verkauft werden müssen. Der Absatz hat sich gebessert, es wird mehr gebraucht, und dadurch allmählich ein höherer Preis erzielt werden können. Vieles musste in den letzten Wochen, trotz aller guten Vorsätze, billiger abgegeben werden, als in anderen Jahren, damit die Pflanzen nicht unverwendet verblühten. Das Blatt pflanzengeschäft zeigte noch wenig Besserung, wenn es auch den Anschein gewinnt, als wenn hierfür das Interesse ein regeres würde. Für die Festbinderei befriedigten die Eingänge noch durchaus nicht; trotzdem nun die Hochzeiten und andere Feste stattfinden, so ist doch keine Neigung vorhanden. Ausstellungen. — Die Gartenbau-Ausstellung zu Posen hat einen äusserst günstigen Abschluss zu ver zeichnen. Es wurde im ganzen ein Ueberschuss von 11419,66 Mk. erzielt, so dass der Land wirtschaftskammer sowie der Stadt die be willigten Zuschüsse zurückgezahlt werden konnten. Trotz der an mehreren Tagen regnerischen Witterung und der gleichzeitig in Posen statt findenden Festungsmanöver ist dieses günstige Resultat zu verzeichnen. Von der Ausstellungs leitung wurden für den botanischen Garten 3 Pavillons angekauft und der Stadt Posen als Entschädigung für die bereitwillige Hergabe dieser Anlage überwiesen. Nach Abzug von verschiedenen Gratifikationen und sonstigen Ent schädigungen verbleibt ein Ueberschuss von rein 6500 Mk., der für ähnliche Veranstaltungen reserviert werden soll. Neuheiten. — Viola cornuta hybrida admirabilis ist eine Abart des bekannten, als Felsen- und Einfassungspflanze gern benutzten Sommer veilchens Viola cornuta, welches bekanntlich durch seine grosse Widerstandsfähigkeit noch viel mehr Bewunderung finden sollte. Die Pflan zen sind winterhart und bilden ähnliche, etwas lockere Büsche wie Viola tricolor, auch das Laub ist fein gefiederter. Früher kannte man nur als Hybriden die blauen, weisslichen und gelblichen Färbungen, doch sind neuerdings von Martin G r a s h o f f - Quedlinburg prächtige drei- und fünffleckige Varietäten in reichem Farbenspiel erzielt worden, die treu aus Samen fallen. Es sind dazwischen Abtönungen von reinem Gelb bis leuchtend Scharlach und vom zarten Rosa bis dunklem Purpur, vertreten. Die Blumen stehen ausserdem auf langen festen Stielen hoch über dem Laub, wodurch auch die Augenzeichnung zur vollen Entwick lung kommt. Von dem Züchter wird ausser dem hervorgehoben, dass Viola cornuta hybrida admirabilis mehrere Jahre ausdauernd ist und vom zeitigen Frühjahr an durch einen reichen Flor erfreut. Die Blumen sind auch zum Ver wenden in der Binderei infolge ihrer Dauer haftigkeit geeignet. Vermischtes. — Der Hausierhandel mit Blumen- und Gemüsesämereien, der bekanntlich vor zehn Jahren bei der Beratung des Gewerbe gesetzes freigegeben wurde, ist gegenwärtig der Gegenstand vielseitiger Petitionen. Von ver schiedenen Handelskammern, auch gärtnerischen Vereinigungen, ist neuerdings auf das Unsolide ; dieses vielfach unkontrollierbaren Hausierhandels ’ hingewiesen, indem hervorgehoben wird, dass; häufig minderwertiger, ja überhaupt nicht mehr ; Alle Schnittblumen gab es in Mengen. Es blühte noch vieles im Freien, besonders die Dahlien zeitigten einen schönen Flor, so dass Chrysanthemum selbst zu billigen Preisen kaum abgesetzt werden konnte. Dortmund. Im Oktober befriedigte die Ge schäftslage im allgemeinen, soweit die Blumenge schäfte in Frage kommen. Auf dem offenen Markt, der hier noch ziemlich bedeutend für den kleineren Handelsgärtner ist, liess dagegen der Absatz zu wünschen übrig. Cyclamen und Chrysanthemum wur den reichlich angeboten. Schöne Pflanzen von Pri- mula obconica dagegen sah man weniger, doch können besonders schöne Rosen hervorgehoben werden. Blattpflanzen wurden wenig angeboten, nur Croton, Farne, Jardinierenpflanzen usw. fanden Beachtung. Die Festbinderei hatte leidlich zu tun, während sich die Trauerbindereiarbeiten mehr in mittlerer Preis lage hielten. Der Umsatz in einfachen Kränzen war recht gut; auch lose Blumen und einfache Sträusse wurden viel verlangt. Von Schnittblumen kamen Rosen und Dahlien in sehr schöner Ware und reich lich auf den Markt. In der zweiten Hälfte des Ok tobers überstieg das Angebot infolge der andauernd ungünstigen Witterung bedeutend die Nachfrage. Ostdeutschland. Thorn. Zu Anfang des Vormonats war das Geschäft noch recht flau und man hörte häufig Klagen. Später trat zwar ein grösserer Bedarf, wie immer um diese Zeit, hervor, doch sind die Blumen geschäftsinhaber keineswegs zufrieden. Blütenpflanzen gab es reichlich, besonders in Chrysanthemum trat Ueberproduktion hervor; da im Freien noch alles blühte, wurden diese weniger beachtet. Der Absatz in Blattpflanzen befriedigte ebenfalls nicht, und selbst Palmen und Araukarien wurden vernachlässigt. Für die Festbinderei lagen besondere Aufträge nicht vor, nur Sträusse und lose Blumen gingen verhältnis mässig gut ab. Die Trauerbinderei war gleichfalls im Vormonat nicht gerade gut beschäftigt. Schnitt blumen wurden in den ersten Wochen in guter Qualität angeboten, besonders Veilchen. Die Dahlien sind im September schon erfroren. Nur Rosen wurden knapp und erzielten bessere Preise. Der Oktober brachte herrliche Witterung, und manche Kulturen, die im Sommer zurückgeblieben sind, haben sich noch erholt. Zittau. Die Geschäftslage gestaltete sich im Oktober besser. Zum Teil gab es recht flott zu tun. Blütenpflanzen wurden reichlich angeboten, so dass Chrysanthemum, Eriken, Nelken, Cyclamen usw. zu billigen Preisen verkauft werden mussten, um damit zu räumen. Palmen und Araukarien gingen besser ab. Die Festbinderei hatte noch wenig zu tim, denn die Wintersaison beginnt erst später; auch der Ver kauf von Sträussen und losen Blumen ist hier nicht von Bedeutung. Das Kranzgeschäft beschränkte sich mehr auf billige Ware, da hier leider die Schleuder konkurrenz die Preise verdorben hat. Schnittblumen gab es reichlich, so dass sich nur niedrige Preise für schöne Ware erzielen liess. Wir hatten bis zum 29. Oktober andauernd warme Witterung, so dass grosse Mengen Schnittblumen, ohne Verwendung zu finden, verblüht sind. reichlich angeboten. — Die Aufträge für hoch stämmige Obstbäume gingen bisher spärlich ein, Formobst wurde dagegen bei gedrückten Preisen mehr begehrt. Westdeutschland. Aachen. Unter der warmen, sonnigen Witterung des Oktobers hatte das Geschäft ohne Frage zu leiden. Alle Blütenpflanzen wurden sehr reichlich und in guter Qualität angeboten. Hervorzuheben sind vollblühende Cyclamen, Lorraine-Begonien und Chrysanthemum, doch überstieg das Angebot bei weitem die Nachfrage. Der Verkauf von Blattpflanzen, besonders Phoenix und Kentien, dürfte im allgemeinen Hausmann-Balingen schon vor 2 Jahren die Einrichtung einer Fachschule für Handels- und Blumengärtner gewünscht habe, wobei aber auch die Gemüsegärtnerei einzuschliessen sei. Der Staatsminister des Innern, Dr. von Pischek äusserte sein Interesse hierfür und versprach, die Angelegenheit weiter zu fördern; obgleich auch er zunächst wohl Hohenheim meinte. Auch der Abgeordnete Hausmann-Balingen trat für die Gründung eines neuen Institutes ein, da die Gartenbauschule zu Hohenheim zu sehr der Landwirtschaft untergeordnet sei. Er empfahl die Einrichtung einer speziellen Fachschule für den Gartenbau in Württemberg. Die landwirtschaftliche Anstalt zu Hohenheim hatte sich wegen Raummangel inzwischen auch nicht für die Erweiterung der Gartenbauschule ausgesprochen, dennoch wurde vom Ministerium aus zunächst nochmals der Ausbau des Hohen heim er Institutes in Erwägung gezogen, gleich zeitig aber die Abhaltung von Winterkursen in Vorschlag gebracht. Nach einer Reihe von Ein gaben und persönlichen Bemühungen des Vor standes der „Vereinigung selbständiger Gärtner Württembergs“ ist das eingangs erwähnte Resultat erzielt worden, so dass bereits in diesem Jahre der erste Fachkursus abgehalten werden kann. — Wir stehen bekanntlich auf dem Standpunkte, dass jeder Weg, der die Ausbildung unserer jungen Leute fördert, be schritten werden sollte. Die Zeit wird lehren, ob die in Stuttgart geplante Winterfachschule ausreicht, um so für den jungen, in der Praxis stehenden Gärtner die notwendige wissenschaft liche Ausbildung zu ermöglichen. Drei Monate er scheinen uns kurz, und der Schulplan wird mit der Zeit ebenfalls noch verbessert und ergänzt werden müssen. Doch sollten die württembergischen Handelsgärtner diese neue Einrichtung ernstlich unterstützen, um dadurch auch die dieser Sache wohlwollend gegenüberstehenden Behörden von der Notwendigkeit einer Gärtner-Fachschule zu men dann 1764 die ersten Exemplare nach geschrieben, dass ein so obstreiches Jahr wie Von ein- England und später erst nach Deutschland, j 1907 selten zu verzeichnen war. durch Missionare eingeführt. Weiter kam der derten den Holländern bekannt waren, Erfurt und Quedlinburg ihre Hauptkultur plätze hätten, wurden erst 1731 aus China Voranschlag zum Haushaltungsplan für 1908. Die Feststellung, an welchem Tage die Wahl zum Ausschuss für den Gartenbau im Februar 1908 stattfinden soll. Die Beratung der Grund wert-. und Zuwachs- (Reingewinn-)Steuer. Ein Bericht über die Gartenbauschule des Garten Wir werden, soweit die Verhandlungen für die Allgemeinheit von Interesse sind, das Resultat der Sitzung unsern geschätzten Lesern zur Zeit mitteilen. — Hohe Obsterträge im Jahre 1907. Die Obstverkäufe an den Landstrassen des Kreises Peine, Hannover, betrugen in diesem Jahre 11515 Mk., davon kommen auf Kirschen 2 013 Mk., auf Aepfel 9502 Mk. — Die Obst ernte in Oderbruch bei Neu-Barnim ist in diesem Jahre ausserordentlich reichlich aus gefallen; viele kleine Besitzer erzielten 100 bis 300 Mk. und mehr Einnahmen aus ihren Obst bäumen. — Für verkauftes Gemeindeobst er- 1862 aus Japan. Der Vortragende wies noch darauf hin, dass die Chrsyanthemum - Kultur zweifellos uralt sei, denn schon vor vielen Jahr hunderten wäre diese Pflanzenart in Asien erfolgreich kultiviert und in Japan bereits im 12. Jahrhundert bekannt und in Kultur ge wesen. Der Referent erntete für seine inter essanten Ausführungen den lebhaften Beifall der Zuhörer. — Der Ausschuss für Gartenbau bei; Die Anwendung der Elektrizität zur För derung des Pflanzenwuchses ist nichts neues. Kürzlich wurden vom Professor Barde wieder Versuche zur Vernichtung der Reblaus ange stellt. Diese Anwendungen sind zwar nicht unbekannt, aber zu kostspielig, um in der Praxis Anwendung zu finden. Meist werden in einer Tiefe von 50 — 60 cm metallische Leiter angebracht, die reihenweise mit einan der verbunden sind, während in 20 m Höhe angebrachte Blitzableiter, an deren Enden kleine kupferne Spitzen angebracht sind, die Elektri zität dem Boden zuführen. Die atmosphärische Elektrizität soll dadurch aufgesaugt werden. Insekten konnten bei der Zuführung im Boden nicht existieren und wurden nach einiger Zeit tot aufgefunden. Der Hauptvorteil aber liegt darin, dass auch der Pflanzenwuchs durch diese Verteilung der elektrischen - Ströme angeregt wird, während den Plfanzen selbst, in diesem Falle den Weinstöcken, die Zuführung der überzeugen. Auch wir wünschen dieser neuen Einrichtung recht gute Erfolge. — Unsere Herbstflora und ihre Stamm formen. Ueber dieses interessante Thema hielt vor wenigen Tagen Prof. Dr. L. Wittmack einen Vortrag im „Verein zur Beförderung des Gartenbaues" in Berlin. Der Vortragende wies hierbei in seiner Einleitung darauf hin, dass im Herbst die gelbe Farbe mit wenig Ausnahmen vorherrsche und hiervon kamen wieder in erster Linie die Compositen in Frage, die auch in Nordamerika vorherrschten. Auch dort trete das Gelb weit in den Vorder grund und die Sonnenblumen und Rudbeckien wären besonders in grossen Mengen auf den Feldern und Wiesen vorzufinden. Viele bunt farbige Blumen, die uns im Herbst im Garten erfreuten, seien dagegen aus weiter Ferne ein geführt, Professor Wittmack wies ferner auf die Gladiolen und Montbretien hin, die vom Kap stammen. Das Cyclamen persicum dagegen wäre erst im 18. Jahrhundert aus Zentralasien Vortragende auf die Dahlien zu sprechen, die in Mexiko heimisch sind und von dort durch einen spanischen Arzt 1631 in Europa einge führt wurden. Erst Anfang vorigen Jahrhun derts fanden die ersten gefüllten Dahlien eben falls von Mexiko aus in Deutschland Verbrei tung. Die Stammform der Chrysanthemum dagegen wäre, wie Professor Wittmack her vorhob, aus Süd-China und Japan, nicht Indien, wie häufig angenommen wurde, bei uns ein geführt. Wenn sie auch schon vor Jahrhun einnahmt. — In Duderstadt wurden für haltbares Winterobst, z. B. bessere Renetten und Winter - Goldparmänen durchschnittlich 9 bis 10 Mk. für 50 kg auf dem Baume erzielt. — Aus Windisch-Eschenbach, Bayern, wird gemeldet, dass nicht nur der Ertrag, son dern auch die Qualität der Aepfel vorzüglich war, so dass Preise bis zu 12 Mk. pro Zent ner auf dem Baume bezahlt wurden und von Die Pomponsorten fanden erst Mitte des vori- zelnen Bäumen ist mitunter für 120—150 Mk. gen Jahrhunderts aus China den Weg zu uns ; Obst geerntet worden und viele Landwirte des und die ersten bizarren Formen empfingen wir Kreises haben bis zu 1000 Mk. für Obst ver- einem einzigen Baum oft 60 Mk. und mehr vor dem Landeskulturrat für das Königreich Sachsen, ’ einnahmt ist. Hunderte von Zentnern wurden wird am 2. Dezember 1907 eine Sitzung ab- nach auswärts geschickt und für gute gepflückte, halten. Die Tagesordnung enthält u. a.; Den I Ware 16 Mk. für den Zentner bezahlt. derten den Holländern bekannt waren, so zielte Grebenstein, Hessen-Nassau, in die- Elektrizität nicht im geringsten Schaden zu gingen diese doch wieder verloren und es ka- sem Jahre 26500 Mk.. — Aus Alzey wird gefügt hat. nach Europa gekommen. Die Astern, welche ebenfalls eine so hervorragende Stelle und in i bau-Verbandes für das Königreich Sachsen etc.
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