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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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ie n, ür en er u ?s in st le ts h i- n d t. n n e f s i i No. 45. Beilage zu „Der Handelsgärtner." Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 9, November 1907. Aus der Zeit— für die Zeit! In Berlin hat der zweite deutsche Arbeiterkongress stattgefunden, der auch in unserem Blatte einer Erwähnung bedarf. Mehr als 300 Delegierte waren erschienen, die etwa 1 200 000 christlich-nationale Arbeiter vertraten. Der Staatssekretär des Reichsamts des Innern, von Bethmann-Hollweg, Handelsminister Delbrück und viele Reichstagsabgeordnete wohnten den Verhandlungen bei. Der Kon gress wurde durch den Reichstagsabgeordneten Franz Behrens eröffnet, der in gärtnerischen Kreisen ja durch seine langjährigen Tätigkeit als Führer der national gesinnten Gärtnergehilfen allseitig bekannt ist. Man weiss, dass er es war, der die heimliche, verdeckte Ueberführung der Gärtnergehilfen ins sozialdemokratische i Lager zu verhindern suchte und dann, als diese Hedschra doch vollzogen wurde, seine Getreuen um sich versammelte. Behrens hat bedeutend gesprochen: „Wir sind Freunde des Friedens. Im friedlichen Zusammenwirken, vor allem mit Landwirtschaft und Gartenbau wie mit dem Mittelstand, wollen wir für die Wohlfahrt des Vaterlandes arbeiten. Wir sind national und | christlich und stehen treu zu Kaiser und Reich." । Das war der Brennpunkt seiner Ausführungen, denen noch bedeutungsvollere des Staatssekretärs von Bethmann-Hollweg folgten. Er appellierte mit Recht an den ehrlichen Willen der Arbeitnehmer, die berechtigten Forderungen der Arbeitgeber und umgekehrt anzuerkennen, immer aber dabei die eigenen Wünsche dem grossen Ganzen anzupassen. Sehr richtig führte er aus, dass der Arbeiter stand, der immer „Extrawürste" gebraten haben will, auch nur ein Glied des gemeinsamen Volkskörpers ist, dass nicht die Ausschaltung aller anderen Interessen, sondern der billige Ausgleich einander entgegenstehender Interessen das grosse Ziel ist. Das mögen sich auch die radikalen Gärtnergehilfen wohl merken! Ueber die allgemeine soziale Lage verbreitete sich am zweiten Tag Stegerwald-Köln, der sehr in teressante Ausführungen darüber gab, wie über haupt die Sozialdemokratie gross werden konnte. Er erkannte an, dass in Deutschland auf dem Gebiete des Fürsorgewesens mehr geschehen sei, als in irgend einem anderen Kultur staate. Dass in dieser Beziehung noch mehr ge- schehen kann, wird jedermann gern zugeben. ; Aber es tut doch wohl, hier einmal aus dem Munde eines Arbeitnehmers, der sich im übrigen die freie Kritik vollständig wahrte, zu hören, dass das „bisschen Sozialpolitik" doch im Grunde mehr bei uns bedeutet, als uns die Propagandisten mit der roten Fahne glauben machen wollen. Dass bei der Durchführung der Wohlfahrtsgesetze einer weiteren „Ver- bureaukratisierung" vorgebeugt werden soll, damit sind ja auch die Arbeitgeber in ihrem eigenen Interesse einverstanden. Man hat sich im übrigen gegen die sogenannten „gelben Gewerkschaften" erklärt, weil sie nichts als „Zwittergründungen“ sind. Hinsichtlich der Sonntagsruhe sprach man sich dahin aus, dass noch mehr zu ihrer Wehrung geschehen müsse. Es ist uns hier natürlich nicht möglich, auf die einzelnen zur Debatte stehenden Punkte des Kongresses einzugehen. Er hat aber ge zeigt, dass es in Deutschland noch einen ge sunden Arbeiterstand gibt, der national fühlt und die „Ubi bene ibi patria“-Politik der Ge nossen nicht mit verfechten will. Die Reichsbank hat nun trotz der in der Presse gemeldeten Versicherungen des Reichs bankdirektors Koch den Diskont auf 61/2, den Lombard-Zinsfuss auf 71/2°/0 erhöht. Der Herr Reichsbankdirektor hat sich mit dieser Ueber- raschung nur nicht gleich herausgetraut. Aber die Bank von England hat noch gewaltigere Sprünge gemacht. Während bis Ende Oktober die Bank von England 41/2 °/ 0 als Diskont notierte, stieg dieser am 31. Oktober auf 5 °/ 0 , am 4, November wurde er auf 6 °/ 0 und heute, am 7. November, auf 7°/ 0 erhöht, das bedeutet innerhalb 8 Tagen die ungeheuere Steigerung von 21/2 °/ 0 . Was zu befürchten war, ist in zwischen eingetreten, die Deutsche Reichsbank gibt eine Erhöhung des Diskontes auf 71/2°/0 be kannt. Die geplante Scheckkonferenz der mitteleuropäischen Wirtschaftsvereinigung hat am 8. und 9. November in Pest stattgefunden. Die deutsch-dänischen Handelsver tragsverhandlungen werden, wie verlautet, in der zweiten Hälfte des nächsten Januar in Kopenhagen fortgesetzt werden. In Däne mark werden übrigens weitere Vorbereitungen zur Durchführung des metrischen Mass- und Gewichtssystems getroffen. In drei Jahren muss bekanntlich die Umwandlung voll zogen sein. In Schweden werden von der Kgl. General- zolldirektion infolge einer Verordnung Auskünfte in Zollsachen (Zolltarif und Verordnung), worauf wir schon einmal kurz hingewiesen, erteilt. Die Auskünfte sind bindend, so lange die ihnen zugrunde liegenden gesetzlichen Bestimmungen gelten und unverändert Anwendung finden. Dem schriftlichen Anträge sind etwaige Proben, Beschreibungen usw. sowie Angaben über die bisherige Zollbehandlung und die in Betracht kommenden Zollstellen beizufügen. Die Kosten des Transportes usw. sowie etwaiger Gutachten von Sachverständigen sind vom Antragsteller zu tragen. Auf Anfordern ist Sicherheit zu leisten oder ein Vorschuss zu stellen. Etwaige Versehen bei einer solchen Auskunft werden immer in kürzester Frist berichtigt. In Deutschland stellt sich, was nun bald gar nicht mehr auffällig ist, zur Zeit des beginnenden Winters wieder der Wagenmangel in den Kohlenbezirken heraus, der die Kohlen lieferungen wieder stark beeinträchtigt. Die Kalamität ist wieder so gross, wie in den Vor jahren, ein Beweis, dass die Regierung abermals nichts getan hat, um Abhilfe zu schaffen. In 4 Woolen f.hlten im Ruhrrevier bereits 16541 Wagen, in Oberschlesien 6003 Wagen. Die Umarbeitung und der Ausbau des deutschen Zolltarifes haben auch die Aus arbeitung eines neuen Warenschemas not wendig gemacht, das gleichzeitig mit dem neuen Tarif am 1. März vorigen Jahres in Kraft trat. Dadurch ist leider die Vergleichbarkeit gegen die Vorjahre sehr erschwert worden. Die gärtnerischen Erzeugnisse sind, wie der Ber liner „Börsen-Kurier" mit Recht hervorhebt, nicht mehr kontrollierbar, sie spotten jedem Versuche, Vergleichszahlen zu verrechnen. Auch hierin müsste bald Wandel geschaffen werden, da man gar nicht mehr recht in der Lage ist, die Wendungen des neuen Zolltarifs zu prüfen. Eine saubere Submissionsblüte hat sich kürzlich bei einer Vergebung von Holzschränken in Koblenz ergeben, wo die Gebote für den Schrank von 240 bis 90 Mark auseinander gingen. Nachahmung verdient das Vorgehen des Generalkommandos des 8. Armeekorps in Koblenz, welches bei einer Vergebung von Glasarbeiten die drei niedrigsten Preise einfach ausschied, mit dem Begründen, dass dafür niemand gute Arbeit liefern könne. Bravo! Aus unserm Versuchsgarten. Von G. Wendt-Rötha. I. Die Mannigfaltigkeit unserer Gemüsesorten ist, wenn wir einen Blick in die bekannten Samenverzeichnisse hineinwerfen, so gross und vielseitig, dass man selbst unter Berücksichtigung der Bodenverhältnisse und klimatischen Ein flüsse glaubt, eine noch weitere Verbesserung wäre kaum möglich. Es ist aber eine alte Er fahrung, dass gerade Gemüsesorten zurückgehen, „degenerieren" wie die Wissenschaft uns lehrt, und deshalb durch neue, die möglichst noch Ver besserungen aufweisen, ersetzt werden müssen. Ebenso wie bei unseren Florblumen und Topf gewächsen , wir erinnern nur an Cyclamen, Dahlien und Chrysanthemum, niemals ein Still stand möglich ist, sondern immer neue Formen und Farben erzielt werden, ebenso sind der unermüdlichen Tätigkeit des Züchters neuer Gemüsesorten keine Grenzen gezogen. Der internationale Austausch bringt uns ständig so manche wertvolle Abart oder Sorte, die wiederum zu Kreuzungsversuchen Veranlassung gibt, und so wurde für den Gemüsebau in den letzten Jahren manches Gute von hohem Handelswert hervorgebracht. Es ist hierbei nicht immer der feine Geschmack oder der reiche Ertrag und die Grösse der Frucht allein massgebend, sondern besondere Aufmerksamkeit wird neuerdings auf die Widerstandsfähigkeit gegen Witterungsein flüsse , vor allem gegen Witterungswechsel ge richtet. Auch hier bietet sich für den Züchter ein endloses Arbeitsfeld. Durch die Erschliessung Chinas und Zentralasiens werden uns aus uralten Kulturgebieten in jedem Jahr bisher unbekannte Gemüseüberbracht, Kulturversuche angestellt, die Befruchtungsversuche mit unseren häufig alters schwachen Sorten ergeben vielfach ausserordent lich widerstandsfähige gesunde Produkte, die dem Handelsgärtner durch ihren höheren Markt wert Vorteile bringen. Es ist ja eine bekannte Tatsache, dass die alten und früher so ge schätzten Sorten ihren Wert verlieren und es mag manche gute Neuheit sich hier oder da den Bodenverhältnissen und dem Klima nicht anpassen. Es wird doch damit in Geschmack, häufig auch in der Form und Farbe etwas anderes geboten und dem Gemüsegärtner ist es dann oft möglich, einen höheren Marktpreis zu erzielen. Auch er muss alle sich ihm zeigenden günstigeren Konjunkturen wahrnehmen und bei dem Kleinverkauf rechnet bekanntlich auch der Pfennig. Hier sind es nicht die dem Handelsgärtner sich bietenden verbesserten tech nischen Hilfsmittel und Einrichtungen, die dem einen Vorteil dem anderen gegenüber bieten, der über ältere Gewächshausanlagen verfügt, sondern der Gemüsegärtner muss sich auf eine gute Aussaat, seiner Hände Fleiss und seine Umsicht verlassen. Für ihn ist der sicherste und wohlfeilste Weg, seine Arbeitskraft uner müdlich zu betätigen, nur dann kann er einen Nutzen erzielen. Der deutsche Gemüsegärtner kann sich aber der ihm mit jedem Jahre drohenden entgegen tretenden Auslandskonkurrenz nur durch Ver besserung der Qualität selbst helfen, besonders soweit Frühgemüse und feine Tafelgemüse in Frage kommen, und hier verdient wiederum das Bestreben, gute Neuzüchtungen einzuführen und in weiten Kreisen bekannt zu machen, Anerkennung, doch muss hiermit immer Hand in Hand auch die Fachpresse gehen, damit das Beste vom Guten bekannt wird. Wir bleiben daher unsern Grundsätzen treu, in der bisher gewohnten Weise unsere Versuche fortzusetzen und sind überzeugt, dadurch manchem unserer geschätzten Abonnenten zu zeigen, welche Neu heiten eines Versuches wert sind. Wir ver weisen dabei auch auf die im verflossenen Jahre über Tomaten, Treibgurken usw. im „Handels gärtner" erschienenen Artikel und werden An fang Januar, sobald die Zeit der Aussat heran rückt , eine sorgfältige Zusammenstellung aller Gemüsearten und derjenigen Sorten bringen, die sich innerhalb der letzten 5 Jahre nicht nur in unserm Versuchsgarten, sondern auch an anderen Orten als wirklich brauchbar erwiesen haben.Dem geschätzten Leser wird es dann er leichtert werden, diese Zusammenstellung von bewährten, besonders neueren Gemüsen zu prüfen und das Beste auszuwählen. Treibgurken. Erfurter Ausstellungsgurke. Einsender: Franz Anton Haage-Erfurt. Diese Sorte kann mit Recht als eine Schau- und Ausstellungsgurke I. Ranges bezeichnet werden und ist eine in jeder Hinsicht beachtens werte Neuheit. Mit ausserordentlich gesundem Wuchs, vereinigt sie grosse Widerstands fähigkeit gegen Krankheit und eine lange, aus dauernde und reiche Fruchtbarkeit. Aus gewachsene Früchte erreichen durchschnittlich 80 cm Länge, sind ganz glatt, blassgrün, mit wenig weissen Stacheln besetzt, dick- und zart fleischig und haben wenig Samen. Da die jungen Früchte schon in der Jugend genügend stark sind, sich auch dadurch von den bekannten englischen Sorten vorteilhaft auf dem Markt hervorheben, so lassen sich dieselben auch sehr gut als frühe Einlegegurken verwenden. Die Erfurter Ausstellungsgurke ist jedenfalls allen bis jetzt bekannten besten Sorten eben bürtig und hat hervorragenden Wert für die früheste Treibperiode. Ruhm von Kassel. Einsender: Chr. Bertram-Stendal. Bei dieser Neuzüchtung ist die Abstammung von Noas Treib- und Prescot Wonder un verkennbar und oft sind die Früchte nach ersterer ausgeprägt — Blattformation und Wachs- tumsverhältnisse dagegen neigen mehr nach Prescot hin. Diese Sorte eignet sich nach hiesigen Versuchen am besten für Mistbeet treiberei. Auffallend ist ihr üppiges, robustes Wachstum, von grosser Widerstandsfähigkeit und ausdauernder Fruchtbarkeit. Die Gurken er reichen die Grösse der bekannten Noas Treib-, sind aber nicht blassgrün und weisstreifig wie diese , sondern von gleichmässig grasgrüner Färbung und sehr fleischig. Besonders für Gurkenzüchter, deren Kulturen oft von Krank heiten leiden, als harte, widerständige Sorte zum Anbau zu empfehlen. mmeamasaccmnenmaomamaammmmmmmmmma Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Zum Stadtobergärtner von Paris wurde J. Luquet als Nachfolger von Gateliier, der in den Ruhestand tritt, gewählt. — Eine franko britische Ausstellung findet 1908 in London statt, wobei auch der Gartenbau vertreten sein wird. Allerdings kostet der Quadratmeter die Kleinigkeit von 150 Francs Platzmiete. — Die Obst- und Gemüseernte in Frank reich lässt sich nach einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Paris dahin zusammenfassen, dass durchschnittlich gute Preise für Gemüse erzielt worden sind, da das Angebot in vieler Hin sicht recht zu wünschen übrig liess. Grüne Bohnen und Tomaten wurden während der Sommermonate nicht reichlich angeboten, und standen hoch im Preise; erst nach Eintritt der schönen Herbstwitterung vom 20. September an sind Tomaten billiger geworden. Zwiebeln kamen ziemlich viel auf den Markt und er zielten zufriedenstellende Preise. Die Ernte für Kartoffeln ist im Durchschnitt recht gut aus gefallen , nur wenige Gegenden klagten über Trockenheit oder überreichliche Nässe. Für holländische und englische Kartoffeln wurden nach dem Pariser Markt bedeutend höhere Preise als für einheimische, d. h. für 50 Kilo 4 bis 4,50 Fr. bezahlt, während französische Ware nur 2,25 bis 3,50 Fr. erzielten. In der Nähe von Meaux haben die Möhren sehr gelitten, und nur eine kleine Ernte ergeben, so dass verhältnismässig hohe Preise erlangt wurden. — Ueber die Obsternte wird berichtet, dass Birnen viel auf den Markt kommen, dagegen gibt es wenig Aepfel. Eine sehr bedeutende Nachfrage trat ferner nach feinen Pfirsichen hervor, während geringere Qualität kaum Absatz fand. Für • Zwetschen wurden bei reger Nachfrage durchschnittlich gute Preise erzielt; auch Walnüsse sind teuer, lieber die Ernte von Mostäpfeln wird durch gängig ungünstig berichtet; bedeutende Mengen mussten aus Spanien eingeführt werden. Die Preise sind in dem Seine - Departement von Mitte September bis Mitte November von Fr. 105 auf Fr. 165 für 1000 Kilo gestiegen. Für Mostbirnen wurden an den Hauptproduk tionsplätzen Fr. 65, später dann auch bedeutend höhere Preise, und gegenwärtig bis zu Fr. 90 bezahlt. Für Mostäpfel aus guten Lagen wurden für November Fr. 160 —165, für Mitte Dezember Fr. 175 —180 für 1000 Kilo ver langt. Eine Obsteinfuhr nach Deutschland ist unter diesen Umständen ausgeschlossen. — Die Nachteile des Strassenhandels sind in unserm Blatte schon wiederholt be handelt worden, denn es ist damit stets eine empfindliche Schädigung der ansässigen Blumen geschäfte verbunden. Diese fliegenden Blumen händler treten in der verschiedensten Weise auf. In B erlin postieren sie sich nicht nur in den belebtesten Strassen, sondern auch an den Eingängen direkt vor den Markthallen und benachteiligen die Standinhaber durch Abfangen der Kundschaft, denn die Strassenhändler können stets, da sie kein Standgeld zahlen müssen, billiger losschlagen als wie die Blumenverkäufer in den Markthallen, unter denen sich viele gärtnerische Firmen befinden. In anderen Städten wiederum leidet der Handel mit Krän zen durch die in der Nähe der Friedhöfe sich postierenden fliegenden Kranzhändler, die sich gewöhnlich direkt vor den Eingängen mit Ge nehmigung der wohllöblichen Polizei breit ma chen. Für die im Orte ansässigen Handelsgärtner, Blumengeschäfte etc. empfiehlt es sich immer wie derunermüdlich gegen dieKonkurrenz vorzugehen, denn die Berufsgärtner sind heute wohl überall nicht auf Rosen gebettet und müssen deshalb ihre Interessen um so energischer wahren. Ge wöhnlich wird dieser Strassenhandel dadurch be günstigt, dass es arme bedürftige Leute sein sollen, denen diese kleine Einnahme wohl zu gönnen ist. Dabei berücksichtigt man aber nicht, dass der Verkauf von Kränzen und Blumen an den Ein- gängen der Friedhöfe, wie kürzlich in Braun schweig festgestellt werden konnte, ein ganz ansehnliches Gewerbe sein kann. Aus den armen Leuten, die zu ihrem dringenden Lebens unterhalt selbstgefertigte Kränze verkaufen, haben sich Betriebe entwickelt, die zwei und mehr ständige Hilfsarbeiterinnen beschäftigen und deren Umsatz denjenigen von manchen Blumen läden übertrifft. Auch hier wird somit der Handelsgärtner und Blumengeschäftsinhaber be nachteiligt und die Strassenkonkurrenz macht sich recht fühlbar. Es ist daher nicht zu ver wundern , wenn der dortige Handelsgärtner- Verein beschlossen hat bei den städtischen Be hörden vorstellig zu werden, dass diese lästige Friedhofskonkurrenz, die unserer Ansicht nach überhaupt einer Grosstadt nicht würdig ist, auf hört und den steuerzahlenden Gärtnern der Verdienst nicht geschmälert wird. — Ein Riesenexemplar von Jubaea spec- tabilis, welches in der Villa Thuret in Antibes stand und eines der grössten in Europa war, ist jetzt eingegangen. Diese Palme von 9 m Höhe hatte einen Stammdurchmesser von 1,60 m. Seit 1852 hatte sie alljährlich geblüht und Früchte getragen, deren Samen sich als keim fähig erwiesen. Es finden sich dort noch andere ansehnliche Exemplare dieser Palme; eine 35 jährige Pflanze misst ebenfalls schon 1,30 m im Durchmesser. — Die Witterungsverhältnisse in Süd frankreich. In Südfrankreich ist nach der fünf monatlichen Trockenheit des Sommers Anfang Oktober reichlich Regen gefallen. Stellenweise waren die Regengüsse so stark, dass sie die Ernte hinderten, aber zuUeberschwemmungen,wie in den Departements Herault und Gard, ist es nicht gekommen. DieV eilchenkulturen sind gegenandere Jahre zurück und erwartete man für Allerheiligen eine in Qualität und Quantität geeignete Ernte. Auch die anderen Schnittblumen werden höchst wahrscheinlich, wie imletzten Winter, knapp blei ben. Die Palmenkulturen in Südfrankreich haben ebenfalls sehr von der Trockenheit gelitten, es sind besonders gute Phoenix äusserst knapp. Mit der Kultur von Chamaerops, Dracaenen, Bam busen steht es nicht viel besser. — Dem Orkan in Südfrankreich vom 16. Oktober, der besonders in der Nähe von Montpellier wütete, sind auch verschiedene Baumriesen zum Opfer gefallen, leider darunter einige recht seltene Exemplare von grossem dendrologischen Interesse. In dem Arbore tum von Lattes bei Montpellier im Depar tement Herault befand sich u. a. ein grosses Exemplar von Arbutus Andrachne, deren fünf Ausläufer je 70 cm Stammdurchmesser hatten, ferner verschiedene seltnere Cupressus-Arten von 10—18 Meter Höhe; alle diese wurden entweder entwurzelt oder total zerknickt. Be sonders verdienen genannt zu werden: Cu pressus Goveniana var. glaucescens, C. Knigh- tiana, C. Hartwegi, C. sempervirens monspe- liensis. Am meisten ist aber die Vernichtung eines Exemplares von Cupressus Lambertiana zu bedauern, welches 1855 gepflanzt war und mit 22 Meter Höhe das höchste dieser Art in Europa darstellte. Das Gewicht der wert vollen Holzmasse beträgt 20000 Kilogramm. Ausserdem wurde noch ein grosses Exemplar von Abies numidica und ein solches des seltenen Diospyros Sahuti zerstört. Gleichzeitig mit dem Orkan fielen auch ungeheure Wassermassen, wie es seit den sechziger Jahren und seit 1875 nicht mehr vorgekommen war. Die Regenhöhe betrug, auf die Stunde berechnet, 67 mm.
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