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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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eine Waffe gegen frivole Streikinszenierungen werden. Dass in Streitfällen Sachverständige zu gezogen werden sollen, dass auch bei Aus schreibungen die Bedingungen von Sach verständigen festgesetzt werden sollen und dass bei Vergebung von grossen Lieferungen vom Pflanzenmaterial Muster einzufordern sind, das alles sind Wünsche, gegen die nichts zu er innern ist (Leitsätze 19—21). Das Nächste würde unseres Erachtens nun sein, die Leitsätze noch in eine präzisere Form zu bringen und ihnen durchweg einen ver pflichtenden Charakter zu geben. Alles Ent behrliche wäre vorher daraus zu entfernen, damit das, was dem Auftraggeber vorgelegt werden muss, nicht zu umfangreich erscheint. Wer dann einen Auftrag übernimmt, hat dabei seinen Auftraggeber auf diese Bedingungen zu verpflichten. Werden sich dann die Landschafts gärtner Deutschlands einig, dass sie nur unter diesen Bedingungen Arbeiten übernehmen wollen, kommt es in dieser Hinsicht zu einem festen Zusammenschluss unter ihnen, so ist durch diese vorbereitenden Leitsätze ein gutes Stück sozialer Arbeit für die Branche der Landschafts gärtnerei getan. Das neue Baugesetz für das Königreich Württemberg. Von einem unserer Mitarbeiter in Württem berg, wenn wir nicht irren, dem Verfasser selbst, erhielten wir vor einigen Tagen den nachstehenden Aufruf an die Handelsgärtner Württembergs, den wir heute gern bekannt geben. Wir werden zu einzelnen Punkten des betreffenden Gesetzes, die auch von all gemeinem Interesse für viele unserer ge schätzten Leser sind, in der nächsten Nummer von „Der Handelsgärtner“ in einem besonderen Artikel Stellung nehmen. In unserem Württembergischen Landtage soll diesen Winter ein neues Baugesetz be raten werden und wird es, damit unsere dies bezüglichen Wünsche bezw. Eingaben beizeiten unseren Herren Abgeordneten zugestellt werden können, nötig sein, uns jetzt schon mit der so überaus wichtigen Sache zu befassen. Seit Jahren immer härter um unsere Existenz ringend, sind durch unsere Verkehrs verhältnisse Länder mit früheren oder günstigeren Witterungs- und Kulturverhältnissen mehr oder weniger Herr auf unserem Markte von Gemüse und Blumen geworden; man konnte uns aus Rücksicht auf unseren Aussenhandel nicht oder nur ungenügenden Zollschutz gewähren. Zu den meist bedeutend gestiegenen Bodenpreisen kam die allgemeine Verbesserung der Lage unserer Arbeiter, die in Verbindung mit dem Steigen fast allen nötigen Materials eine grosse Kostenerhöhung für den Betrieb jeder Art von Gärtnerei, aber bis heute noch keine oder nur geringe Besserbezahlung unserer Produkte ge bracht hat. Von dem, was uns noch „ohne Aufschlag“ geblieben, haben wir das Recht, den ausgiebigsten Gebrauch zu machen, und das ist Licht und Luft — möglichst viel Sonne! Nach unseren Gesetzen besteht nun zwar ein Recht gegen lästige Anlagen — sei es Russ, Rauch usw. usw., doch musste zur Wahrung desselben meist die Hilfe eines Rechtsanwaltes und Gemüsen in folgender 154336 8210683 109020 110586 108052 462280 ge- 16789 168130 19965 125 22 331 32 404 nur 97 Obstkähne die Elbe passiert, während im Vorjahr bis dahin 161 sogenannte Obst zillen aus Böhmen nach Deutschland einge- 14 485 11097 13723 1270 633 16320 13790 66880 1300834 1 155 12045 15100 27 S60 219627 343 41272 auch in solchen, für uns oft so schwerwiegenden Fällen ? Gemüse, konserviert, trocknet, offen . Gemüse, eingesalzen, Sauerkraut . AndereGemüsekonserven, in Gefässen bis 5 kg . Kartoffeln Sonstige Früchte und Ge müse 855746 2205480 Gewiss werden viele Herren Kollegen schon ’ führt worden sind. Die Ausfuhr von Pflaumen ihres eigenen Besitzes oder Pachtes wegen, für i kam infolge der Missernte im Elbtal gänzlich Obst und Beeren, frisch: offen oder in Säcken . Aepfel, Birnen, Aprikosen: in anderer Packung Anderes frisches Obst und Beeren: in and. Pack. Steinobst, gedörrt und getrocknet .... Fruchtsäfte ohne Zucker Frische Tafeltrauben in frankierten Poststücken And. frische Tafeltrauben Baumnüsse,Haselnüsse etc. Kohl, gelbe Rüben, Ess zwiebeln Andere frische Gemüse . eignet sind, uns einen mehr oder weniger grossen Schaden zu machen, in dem betr. Gesetze doch vergessen, und stehen uns bei Klagen, meist zu dem Schaden auch noch Ein busse an Geld, wenn nicht gar an der Ge sundheit in Aussicht. Wir haben es nun diesmal in der Hand, bei Bestimmung der neuen Baugesetze dahin zu wirken, dass unserem Stande, gegenüber der bisherigen Rechtlosigkeit, ein, und zwar ge nügender Rechtschutz werde, nicht, dass wir auch in Zukunft der Willkür unserer Nachbarn unterworfen sind, und so vom nächsten Besten konkurrenzunfähig gemacht bezw. um das Re sultat jahrelanger, mühevoller Arbeit gebracht werden können. Nun besteht auch noch in manchen — be sonders in grösseren — Gemeinden die Sitte, Weg-Aenderungen, Ziehung-Äenderungen- und Wiederveränderung von Baulinien nur in einem Ausschreiben in dem betr. Amtsblatt anzu zeigen. — Wie manchem von uns fallen nach des Tages Last und Hitze schon beim politischen Teil unserer Zeitungen, geschweige denn beim Lesen des Amtsblattes die Augen zu. Hat er nun nicht das beneidenswerte Vergnügen, liebe Verwandte, Freunde und Bekannte auf dem Rathause zu haben, oder hört nicht zufällig von dem neuesten oder allerneuesten Erlasse, so wird er, wie schon oft, bei „gefälliger Einsicht nahme der aufgelegten Pläne ", die mitunter nicht sehr gefällig gegebene Auskunft erhalten, er sei zu spät erschienen und müsse auf dem Gnaden wege nach seinem Rechte suchen, — ein Weg, der meistens ein sehr dornenvoller, wenn nicht gar unnützer ist. — Also auch hier wäre von unserem Landtage zu erbitten, dass den Ge meinden vorgeschrieben wird, bei derartigen Angelegenheiten samt der bisherigen Ausschreibe- , Sitte dem betr. Eigentümer oder Pächter immer ; rechtzeitig genug durch eingeschriebenen Brief, 1 an den eine kleine, aber sicher verlässliche Skizze und Erklärung angefügt ist, Kenntnis ' blau durch Telephon-Anlagen nötigenfalls auch • als Ursache einer lästigen Anlage anerkennt, 'so wurden wir, bezw. unsere Gärten, Glas- häuser und Frühbeete bei Erstellung nach barlicher Bauten, die durch ihren Schatten ge- geniessen. Nähere Auskunft können die Sta tionsverwaltungen erteilen. — Die Beteiligung des deutschen Reiches am Aussenhandel der Schweiz im Jahre 1906 enthalten die „Nachrichten für Handel und Industrie“ einige Angaben, die auch für den Gartenbauhandel von Interesse sind. Danach gestaltete sich die Ein- und Ausfuhr an Früchten Zusammen: 5423412 8811949 Es überwiegt sonach die schweizerische Aus fuhr die deutsche Einfuhr um 3388537 Frks., was bei diesen Artikeln nicht wunder nehmen darf. Ausschlaggebend ist hierbei Position 1, frisches Obst, wobei besonders Wirtschafts äpfel eine wichtige Rolle spielen. Ueber Pflanzen spricht sich leider die der „Schweizerischen Handelsstatistik“ entnommene Aufstellung nicht aus. — Ueber die geringe böhmische Obst ausfuhr haben wir schon früher berichtet. bekommt. Man mahnt uns ja bei den kleinsten Bis zum 1. November haben in diesem Jahre Steuer-Rückständen brieflich, also warum nicht r-- 07 Pletl-äl— din EIl— :—• —*1 d Weise: Einfuhr Ausfuhr Frks. an Wert Frks. ' in Anspruch genommen werden. Wiewohl das I von den Stationen der Orleans-Bahn verfrachtet | Gesetz sogar die Verdunkelung des Himmels- ' werden, für die ausserfranzösischen Strecken 111 1111 * 1 . ....—r_n_ —h ab Les Verrieres direkte ermässigte Frachtsätze sich und ihre Nachkommen für Vorstehendes sein, und diejenigen, die dieses nicht mehr nötig haben, werden sich durch ihr Eintreten für diese gerechte Sache den Dank der anderen, schon gar auch unserer ausserwürttembergischen Herren Kollegen, in deren Ländern ebenfalls besagte Misstände herrschen, verdient machen, damit wahr werde: Einer für Alle, Alle für Einen! Rundschau. Handel und Verkehr. — Frachtvergünstigungen für Auslands obst. Die deutschen Eisenbahnverwaltungen machen bekannt, dass vom 1. November ab für Beförderung von französischen Walnüssen, die in Waggonladungen von mindestens 10000 kg in Wegfall. — Die Einfuhr von Mostobst in Stuttgart wird in diesem Jahre eine aussergewöhnliche Höhe erreichen, näch den amtlichen Mitteilungen sind in diesem Herbst bis zum 31. Oktober Mostäpfel 4196 Doppelwaggons dort eingeführt. Es kamen davon 2553 Waggons aus Italien, 608 Waggons aus Oesterreich-Ungarn, 461 Waggons aus Belgien und Holland, 254 Waggons aus der Schweiz, 179 Waggons aus Serbien,! 33 Waggons aus Spanien, 15 Waggons aus • Frankreich und 93 Waggons aus anderen I deutschen Bundesstaaten. Zu berücksichtigen ' ist ferner, dass alle aus Italien eintreffenden | Waggons nicht mit 10000, sondern mit 12000 kg . beladen sind, so dass die wirkliche Zufuhr von 4706 Waggons ä 10000 kg anzunehmen ist. — Schliessfächer für Frachtstundungs nehmer bei den Eisenbahn - Güterkassen sollen versuchsweise, wie bei der Reichspost eingerichtet werden. In Berlin ist damit auf dem Schlesischen und Görlitzer Bahnhof der Anfang gemacht worden. Jedes Fach hat ein, nur mit den dazu gehörigen Schlüsseln, zu öffnendes Kunstschloss. Einen Schlüssel hat der Inhaber, den andern die Eisenbahn und die Schliessfächer sind von vormittags 6 Uhr bis abends 8 Uhr unausgesetzt zugänglich und werden unentgeltlich überlassen. Die Ueber- gäbe der Frachtbriefe an die Empfänger gemäss § 644 der Eisenbahnverkehrsordnung gilt mit ihrem Einlegen in die Schliessfächer als voll zogen. Das Recht des Empfängers, auf Ver langen von der Ankunft des Gutes besonders benachrichtigt zu werden, wird durch die Be nutzung eines Schliessfaches nicht berührt. Die Einrichtung ist zur Beschleunigung des Verkehrs und im Interesse eines geregelten Geschäfts ganges nur zu empfehlen. Die Möglichkeit, sofort über die Papiere verfügen zu können, der Zeitgewinn gegenüber der Abholung der Frachtbriefe am Schalter, besonders zu den Tagesstunden, an denen ein starker Andrang stattfindet, sowie ferner die Möglichkeit, mit der Entladung von Wagenladungen schon vor Anfang der Geschäftsstunden beginnen zu können, sind sicherlich schwer ins Gewicht fallende Vorteile. In Leipzig, Halle, Kott- bus, Kassel hat man mit der Einrichtung auch bereits günstige Erfahrungen gemacht. — Der Obstmarkt in Düsseldorf, von der Handelskammer für die Rheinprovinz An fang dieses Monats abgehalten, wurde ausser ordentlich stark beschickt; es mögen gegen gegen 1600 Kisten Tafel- und Wirtschaftsobst an gefahren worden sein, doch konnte nur 2/8 verkauft werden, obgleich die Preise zum Teil niedrig ge stellt wurden. Dieser Misserfolg wird wie das von uns schon oft früher hervorgehoben ist, auf die ganz übertriebenen hohen Preisnotie rungen zurückgeführt. Wenn für Daueräpfel mittlerer Qualität, Goldparmänen, Schöner von Boskoop, graue französische Renette, roter Eiser apfel und andere bekannte Sorten — selbst wenn es sich hierbei um gepflückte Ware handelt — 30—40 Mk. für 50 kg verlangt werden, so ist das Obst viel zu teuer um es dem mittleren und kleinen Manne zu ermög lichen, seinen Bedarf zu decken. Die Preise sind schliesslich auch teilweise 25—30 % her abgesetzt worden. Von unserer Seite sind der artige Beobachtungen schon oftmals gemacht worden und wir können nur immer wieder hervorheben, dass auf diese Weise dem Obst handel herzlich wenig gedient ist. Vielfach wird ein falscher Weg eingeschlagen um die Rentabilität des heimischen Obstbaues nachzu weisen und es werden für minderwertige Ware vielfach unverhältnismässighohe Liebhaber-Preise angesetzt. Rechtspflege. Ueber das Recht des Gläubigers auf die Arbeitsleistung seines Schuldners. Das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg hat über diese Frage ein interessantes Urteil gefällt. Ein Buchhalter in einem Betrieb war mit 3000 Mk. Jahresgehalt engagiert. Da er aber Schulden hatte, vereinbarte er mit seinem Prinzipal, dass er nur 1500 Mk. beziehen wollte, die anderen 1500 Mk., welche der Pfändung unterlägen hätten, sollten seiner Frau als Unterstützung gezahlt werden. Die Gläu biger versuchten dieses Abkommen anzufechten. und Färbung der Blumen am besten. Der Stiel dieser Sorte ist recht gut; die Färbung: ist ein kräftiges Lachsrosa mit bläulichen Spitzen. Es wird eine gute Schnittsorte werden, als ‘ Dekoratiönsdahlie genügt die Sorte aber nicht. ' Tip- Top hat eine kräftige lilarosenrote, nach' Magenta violett neigende Tönung, ähnlich wie' sie die ältere Herzogin Agnes zeigt. Die Spitzen • der Blumen sind heller. Form und Stiel be- i friedigen , die Haltung der Blume ist ziemlich gut. Die Blühwilligkeit ist eine ausserordent liche und habe ich mir die Sorte als eine der jenigen notiert, die als Gruppenpflanze für Fern wirkung in erster Linie in Betracht kommt. Freudenfeuer ist ihrer ganzen Erscheinung nach eine Dekorationsdahlie, da sie der ausserordent lich reiche Flor, die schöne leuchtende Farbe und die aufrechte Blütenhaltung an guten Stielen hierzu bestimmen. Die Farbe lässt sich der Deegenschen Mars vergleichen, ist also ein tiefes, etwas nach Blutrot neigendes Scharlach. Kotilion besitzt mittelgrosse, interessant geformte Blumen mit eigentümlicher Mitte; Stiel und । Haltung der Blumen könnten besser sein. Das kräftige Lila der Blume hält ebenfalls die Mitte ' zwischen dem Lila der Beatrice und dem Magenta der Dahlie Libelle. Vielleicht findet die Sorte bei den Bindekünstlern Anklang. Die Borne mann sehen Züchtungen besitzen im allgemeinen noch den Vorzug der frühen Blüte, welche Eigenschaft natürlich nur bei näherer Be obachtung zur Geltung kommt. Aus dem Jahrgang 1907 der Bornemann- sehen Serie sind die chromgelbe Goldland, die erst als Blitz angeboten war, sowie die zwei Schwestersorten Herbstabend und Herbsttöne zu nennen. Goldland ist, wie die Mehrzahl der Bornemannschen Sorten, von niedrigem Wuchs und hervorragender Blühwilligkeit. Die Haltung der etwas grünlich getönten Blumen ist recht gut, die Form freilich lässt etwas zu wünschen übrig. Immerhin wird Goldland jetzt neben der j bedeutend intensiver goldgelb getönten, auch! höher wachsenden Ansorgeschen Sorte Graf j Fritz Schwerin und mit Gotelinde jetzt die beste ! Dekorationsdahlie sein. Auch als Sorten für Massenschnitt kommen diese drei an erster Stelle. Herbstabend und Herbsttöne blühten in Frankfurt sehr unter dem Laube versteckt;, an anderen Orten auf weniger reich gedüngtem Boden zeigen die Sorten diesen Fehler nicht. ! Was die Farbe betrifft, so hat Herbstabend viel I von Mary Service und auch Herbsttöne gehört I in die gleiche Farbenklasse, ist aber in der Grundtönung zarter. Die Form ist bei beiden Sorten gut, Herbsttöne scheint aber doch die dankbarste von beiden zu sein und hat auch i wohl am meisten Aussicht, eine begehrte Schnitt- ! Sorte zu werden. Anna Bormann (Borne mann 1907), die in manchen Katalogen fälsch lich als Anna Bornemann geführt wird, ist eine der am reichsten blühenden Edeldahlien, die ich kenne; die Farbe ist ein helles Chamois. Der niedrige Wuchs und die gute Haltung der Blumen machen die Sorte zu einer guten Dekorationssorte; für Fernwirkung ist aber die Färbung zu matt. Max Deegen-Köstritz, auch einer unserer produktivsten und erfolgreichsten Züchter in Edeldahlien, stellte nur eine Neuheit, nämlich Chrysantheme, aus, die in der Farbenschattierung an Britannia erinnert, jedoch eine hellere Grund tönung zeigt und in Form und Haltung der Blume edler ist. Der letzte Jahrgang brachte gerade in diesen Mischfarben von Bronze und Chamois sehr gute englische Neuheiten, dennoch wird sich Chrysantheme neben diesen be haupten. In Stiel und Haltung der Blume gibt es nichts besseres als diese Sorte. Von der gerühmten Blühwilligkeit zeigte Chrysantheme in Frankfurt nichts, die wenigen dort vorhandenen Pflanzen lassen aber in dieser Beziehung ein endgültiges Urteil nicht zu. J. Döppleb-Erfurt überraschte die Dahlien leute mit seiner bereits von 1905 stammenden Amazone, die zwar schon in Berlin sowie in Mannheim von K. Weissig & Sohn-Grossen hain gezeigt wurde, aber doch verhältnismässig wenig bekannt geworden ist. Das dunkle Purpurviolett dieser Sorte, welches lachsrot durchsetzt ist und besonders an den Spitzen bläulich schimmert, ist vielleicht nicht nach jedermanns Geschmack, aber andererseits doch in dieser eigenartigen Nuance bei anderen Sorten nicht wieder vertreten. Aehnlich ist allerdings die englische Sorte Australian vom Jahrgang 1907, Amazone besticht aber durch die tief gebaute, kräftige Blume und den nicht minder kräftigen, die Blume frei tragenden, auffallend langen Stiel. Daher waren mit mir noch andere Besucher des Versuchsfeldes der Meinung, dass Amazone eine der hervorragendsten der dort gezeigten Sorten sei. Die anderen Döpplebschen Züchtungen, deren wir in dem Katalog der Firma wohl einige zwanzig aufgeführt finden, bieten nichts Hervorragendes. Die niedrige, zitronengelbe Wulfenit (1907) blüht so reich, dass die Pflanze buchstäblich unter der Blütenfülle verschwindet, die Farbe ist aber nicht rein genug und die Form zu schwer, um diese Sorte unter der grossen Menge gelber Sorten noch aufkommen zu lassen. Das gleiche gilt in noch höherem Masse von Eros und Persephone. Wir haben in Weiss und Orangerot jezt so viel gutes, dass man das Sortiment nicht unnötigerweise mit solchen „Mitläufern" beschweren sollte. In unserem zweiten Teile beschäftigen wir uns mit den Züchtungen vonTölkhaus -Broxten ; Otto Mann-Leipzig-Eutritzsch; Nonne & Höp- ker-Ahrensburg; Pape 8z Bergmann-Qued linburg ; Wilhelm P f i t z e r - Stuttgart und Hermann Severin- Kremmen. Neue bewährte Gemüsesorten der letzten Jahre. Auszug aus dem Protokoll der „Erfurter i Gärtnervereinigung" vom 29. Oktober 1907. Das Gute zu prüfen und dann zu empfehlen, diesen Grundsatz wendet unsere Vereinigung nicht nur bei Blütenpflanzen und feinen Kultur pflanzen an, auch dem Gemüse wird eine recht sorgfältige Beurteilung zu teil und so war der letzte Abend hauptsächlich diesem interessanten Arbeitsfeld gewidmet. Als empfehlenswerte Sorten verschiedener auswärtiger Züchter werden folgende genannt: Buschbohnen: Aurora Zucker-Brech-, sehr feine, aber empfindliche Sorte mit ganz geringem Samenertrag. Hinrichs bunte ohne Fäden und braune Delikatess, letztere eine der schönsten Wachsbohnen, sehr zart und fruchtbar. Von Stangenbohnen wurden hervorgehoben: Schlachtschwert ohne Fäden, sehr empfindliche, aber gute Marktsorte. Ohnegleichen, eine wunderbar zarte Sorte, sehr empfehlenswert. Präsident Roosevelt, diese ausgezeichnete Sorte ohne Fäden ist besser wie die sogenannte Fadenlose Wachs-Korbfüller, feine Sorte von grosser Fruchtbarkeit. Eine feine, ganz ausgezeichnet bewährte Mark-Erbse wird ferner in der englischen Sorte Excelsior empfohlen. — Die neue Endivie Silber herz hat ihren Ruf als eigenartige, feine Sorte voll erfüllt. Unter den Treibgurken ist Sensation die letzten Jahre viel verlangt und angebaut worden, und diejenigen, welche der Sorte rationellen Schnitt angedeihen liessen, werden von dem reichen Ansatz entzückt sein. Derselbe enorm grosse Fruchtansatz zeichnet die neue Sorte Fürst Bülow aus; dieselbe ist wohl jetzt mit
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