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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
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Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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Kerne zeigten. Die Jungfernfrüchtigkeit deckt grossen Anlegen nur einer oder weniger Sorten, die zu gleicher Zeit blühen. verbreitet sei als man glaube. Doch die, ohne Gartendirektor Müll er-Diemitz hat keinen I wären kernlos, während die unter den gleichen Erfolg gehabt und mahnt zur grössten Vorsicht. Bedingungen entstandenen Birnen verkümmerte dem ein alle ver- di e an den Gesetzgeber behufs Abänderung Vorschriften über die Konkurrenzverbote stellt werden. der ge- tragende verwendet nach amerikanischem Muster ; werden und sieht nach seinen Beobachtungen verbesserte fahrbare Spritzen, die an einem i keinen Nachteil für das Ernteresultat bei Tage mehr als 4000 1 verteilen können. Er g A-l-- ; j --e-- — hat ferner festgestellt, dass die Anlagen, deren Zweige bespritzt sind, selten von Raupen heim gesucht werden. Parthenokarpie oder Jungf er nfrüchtig- keit der Obstbäume und ihre Bedeutung für den Obstbau lautete der Vortrag von Dr. Ewert, Leiter der Pflanzenphysiologischen Versuchs station zu Pros kau. In der Einleitung wies der Vortragende darauf hin, dass die Fähigkeit verschiedener Obstsorten, ohne dass eine Be fruchtung stattfand Früchte anzusetzen mehr drückung der Schädlinge angewendet. In Karbolineum fand A. Pekrun endlich Universalmittel, er benutzte es gegen Schädlinge und hatte guten Erfolg zu zeichnen. Die Gesundheit der Bäume, bolineum zu liegen. Denck, der Leiter des Versuchsgartens Frankfurt-Oder wünscht, dass Mischungen, denen höchstens 25% Karbolineum zugesetzt sind, angewendet werden, während andere wieder das reine Karbolineum benutzt haben und keinen Schaden zu verzeichnen hatten. Dann wird weiterhin angeführt, dass der Geruch des Karbolineum die Schädlinge fern halte. Auch andere Redner sprechen für das Karbolineum und man ist allgemein der Meinung, dass ein jeder Misserfolg auf die unrichtige Anwendung zurückzuführen ist. Ueber die Bekämpfung und Vorbeugung gegen Krankheiten und Schädlinge unserer Obstbäume sprach hierauf J. Schlösser jun.- Köln-Ehrenfeld. Vorzugsweise wird von ihm der Apfelwickler behandelt, seine Lebensweise und Fortpflanzung geschildert und über das Be spritzen mit weissem Arsen und Schweinfurter Grün berichtet. Der Vortragende bestätigt ebenfalls, dass beim Spritzen des Stammes und der Aeste mit 10 ö / 0 iger Karbolineumlösung viele Schädlinge zu Grunde gegangen sind. Eine einzige Made kann 4— 5 kleine Früchte zerstören und es ist vorgekommen, dass bei einer Winter-Goldparmäne 3 Zentner abgefallener Behang festgestellt wurden. Bei der Anwen dung von Arsen kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an, der Boden des Kelches muss vor allem getroffen werden. J. Schlösser' jun. empfiehlt daher 10—12 Tage nach der 1 Blüte zum ersten Male eine Va°oige Mischung anzuwenden. Eine starke Zusammensetzung: empfiehlt er nicht, sonst bekommen die Früchte ’ Kork-Rost und werden unansehnlich; später tut auch eine V%ige Lösung ihre Schuldig keit. Besonders empfindlich gegen zu starke Mischung sind Cox’ Orangen-Renette, Weisser Ueber Warenhaus-Preise in Berlin. Die Blumengeschäfte in der Reichshaupt stadt haben wieder einmal unter der drückenden Warenhaus-Konkurrenz zu leiden. Es ist diesmal das Warenhaus Hermann Tietz, dessen Ge schäftsräume in der Leipziger Strasse und am Alexanderplatz, somit in dem Geschäftszentrum Berlins liegen. Diesmal wird durch seitenlange Inserate in den Tageszeitungen darauf hin gewiesen, dass grosse Transporte lebender Palmen und Zierpflanzen zum Verkauf aus- Schönheit der Früchte und das Fehlen jeglichen Ungeziefers wird von ihm hervorgehoben und findet von verschiedenen anwesenden Fachleuten Bestätigung. Bespritzt wird jeder Baum mit einer 10°oigen Lösung im Winter und mit einer 1/2°/oigen Lösung im Sommer. Die Anwendung wird jährlich vorgenommen und irgendwelche Nachteile haben sich bisher noch nicht heraus gestellt. Es ist kein Schädling mehr vorhanden und die Bäume haben gesunde Blätter und Früchte; die Anwendung reinen Karbolineums ist auf jeden Fall zu vermeiden. Von dem Vortragenden werden die im Wasser löslichen Karbolineum-Arten für allein brauchbar be funden und das als „Mainzer Karbolineum“ in den Handel gebrachte, sowie das als „Lisol“ bekannte Fabrikat der Firma Lotz & Rode in Niedernau bei Dresden als bewährte Mittel empfohlen. Tragbare Spritzen sind vorzuziehen und werden von der Firma Holder-Münsingen sowie Platz-Ludwigshafen empfohlen. Der Brau sekopf darf nicht näher als 1 m an die Zweige herangebracht werden, wenn man eine feine Verteilung der Flüssigkeit erzielen will: es wird das instruktiv auf einer grossen Papier fläche, wobei die Brause der Spritze näher und entfernter gehalten wird, praktisch vor geführt. Nach dem Referenten sollen alle tierischen Schädlinge, Apfelblütenstecher, Obst maden, alle Pilzerkrankungen durch die An wendung von Karbolineum aus den Anlagen ferngehalten worden sein. Stark vom Pilz befallene Obstsorten, wie Forellen-, Liegels Butter-, Napoleons Butterbirne, ferner Casseler Renette, Weisser Winter-Kalvill etc. blieben bei der Behandlung völlig zurück. Von verschie denen Seiten werden die Angaben von Arthur gesetzlichen Beschränkungen nicht ausreichten, um den Angestellten vor dem sozialen Ruin zu bewahren, dass die Urteile der Gerichte so weit auseinandergingen, dass von einer festen Rechtsprechung überhaupt nicht die Rede sein könne und dadurch ein unhaltbarer Zustand hervorgerufen worden sei. Wir werden im nächsten Artikel zeigen, welche Anforderungen meisten Fällen mit der Selbststerilität. Eine eigene Befruchtung der Blüten findet dann gar nicht statt, denn viele Sorten haben die Eigen tümlichkeit auch ohne Befruchtung Früchte an zusetzen. Verschiedene angeführte Fälle, die der Redner selbst beobachtete, bestätigten, dass Äpfel, Birnen, auch Kirschen ohne nachge wiesene Befruchtung Früchte ansetzen. Eine Anzahl bekannter Äpfel- und Birnensorten sind vollkommen jungfernfrüchtig erzogen worden, indem man die Staubbeutel frühzeitig beseitigte; die Blüten setzen aber trotzdem kernlose Früchte an. Es werden hier angeführt die Apfelsorten Cellini, Charlamowski, Goldparmänen, ferner von Birnen Clairgean, Gute Louise, Holz farbige Butterbirne, Nina, König Karl von Würt temberg, Minister Dr. Lucius, als Beispiel wur den Früchte zum Teil in natura oder präpariet ausgestellt. Nach dem Referenten ist hier eine neue Richtung vorhanden, nach welcher noch weiter geforscht werden sollte, die aber für den Obstbau von grosser Wichtigkeit ist und die Erträge von der Ungunst der Witterung völlig unabhängig machen könnte. Man glaubte früher, dass die Früchte, die zeitig vom Baume fallen, d. h. kurz nach der Blütezeit, auch nicht befruchtet gewesen seien. Das ist aber nach Dr. Ewerts Ansicht irrig, denn wenn man alle Befruchtung ausschaltete, so läutert sich der Baum und verliert einen Teil seiner kleinen Früchte naturgemäss, da er nur einen gewissen Prozentsatz ernähren kann. Bei einzelnen Sorten aber wie Baumanns Renette ist es nicht gelungen Jungfernfrüchte zu erzeugen, dagegen soll in der Nähe von Hamburg der Gravensteiner völlig kernlos in gut entwickelten Exemplaren vor- gefunden worden sein. Dr. Ewert hält es für wünschenswert, dass genau festgestellt wird, Die Hauptversammlung des „Vereins Deutscher Pomologen" in Mannheim. II. Der Vortrag von Arthur Pekrun-Weisser Hirsch bei Dresden beschäftigte sich mit: An wendung von Karbolineum und die hierbei gemachten Erfahrungen. Der Referent bemerkte hierzu, dass früher in seinen Anlagen alles Ungeziefer, was überhaupt in einem Obstgarten vorkommen konnte, zu finden war; alle mög lichen Mittel wurden meist erfolglos zur Unter ¬ worden. Man hat betont, dass die getroffenen! G. Uh in k-Bühl bemerkt scherzweise, dieherne zeigten. Lie Jungrernirucnugkei aecKt ganze Zukunft des Obstbaues scheine im Kar- I sich nach seiner Ansicht wahrscheinlich in den Pekrun bestätigt und aus der Diskussion geht das Karbolineum diesmal siegreich hervor. ; Einwirkung des Pollenstaubes erzielten Äpfel Winter-Kalvill, Boiken-Apfel, ferner Arembergs ; welche Sorten jungfernfrüchtig sind, hier sind Butterbirne, Regentin, Winter-Dechantsbirne.' aber noch längere Beobachtungen notwendig Die Lösung wird am besten hergestellt unter; und die Sorte, die Lage, der Boden, die Er- Benutzung von frischer Kupferkalkbrühe, der' nährung etc. haben wohl auch Einfluss dabei, man den entsprechenden Teil Arsen zusetzt. Er glaubt, dass eine Sorte, die in Proskau Der Herstellungspreis stellt sich dann für 1000 1; jungfernfrüchtig sei, am Rhein es nicht sein Arsenlösung auf wenig mehr als 2 Mk. — Bei könnte, andernfalls kann eine dort kernlose Anwendung von arsensaurem Blei wurden viel Sorte auch in Schlesien diese Eigentümlichkeit weniger Früchte wurmstichig, als bei Schwein- beibehalten. Zunächst müsste man erst die furter Grün. Die Vergiftungsgefahr bei Genuss Sorten herausfinden, welche überhaupt jungfern- dieser Früchte erwies sich gleichfalls nicht I flüchtig sind; dazu bedürfte es aber der Be- gross, es sind bisher noch keine Erkrankungen [ obachtung und Mitarbeit aller im Obstbau festgestellt worden. Dagegen ist bei der Be- | tätigen Praktiker, damit festgestellt wird, bei reitung dieses Spritzmittels Vorsicht nötig; es: welchen Sorten die meisten kernlosen Früchte müssen Handschuh und Schutzbrillen getragen ; vorkommen. Der Referent hält auch die viel- werden, ebenso sollte der Strahl stets nach fach empfohlenen gemischten Pflanzungen für der Windrichtung getragen werden. Der Vor- | nicht so notwendig, als wie diese hingestellt gestellt sind und diese werden in der bekannten Weise, allerdings zu abgerundeten, keinen solchen gesuchten Preisen, wie das die verkrachte Erfurter Firma Peterseim so schön fertig brachte, offeriert. Es handelt sich hier lediglich um einen Geschäftstrick, um die Aufmerksam keit der Blumenfreunde auf das bekannte grosse Warenhaus zu lenken. Die angegebenen Preise entsprechen zum Teil in Wirklichkeit denen in Engrosgeschäften Berlins üblichen, zum Teil stehen sie scheinbar noch unter dem richtig kalkulierten Einkaufspreise. Bekanntlich ist aber hier die Qualität der Ware ausschlag gebend, sie allein bestimmt den Wert der Pflanzen. Unter anderem lesen wir hier Phoenix' canariensis, das Stück zu Mk. 2,-—, 2,50, 3,50, 5,— , 7,— bis 15,— , Latania bor- bonica, das Stück zu Mk. 1,75 , 2,50, 3,50, 5,— bis 20,—, Kentien, das Stück zu Mk. 1,50, 2,25, 3,—, 3,50, 5,— bis 20,—, Cocos Wed- delliana, das Stück zu Mk. 1,—, 1,25, 1,75, 2,75, Araukarien, das Stück zu Mk. 1,50, 2, —, 2,50, 3,—. Ausserdem werden noch angeboten Alpenveilchen, Primeln, Farne, Chrysanthemum, Asparagus, Begonien Gloire de Lorraine, Kak teen in roten Töpfen etc. Darunter steht ein Spezialangebot von holländischen Blumen zwiebeln. Dabei heisst es: Hyazinthen in zwölf verschiedenen Farben, 3 Stück Mk. —,45, 6 Stück Mk. —,80, 12 Stück Mk. 1,50, 25 Stück Mk. 2,75. Das sind offenbar Preise, für die nur eine sehr minderwertige Qualität geliefert werden kann, noch dazu, wenn man berücksichtigt, es sollen das Hyazinthen für Gläser sein, allerdings ist hier bei vermerkt: Grösse II. Jedenfalls für ein Warenhaus eine recht dehnbare Bezeichnung! Ausserdem werden noch Hyazinthen für Topf und Freiland-Kulturen angeboten, wobei es heisst: in blau, weiss, rot 12 Stück Mk. 1,35, 25StückMk. 2,50, 50 StückMk. 4,50, 100 Stück Mk. 8,25. Auch diese Preise sind für einiger massen brauchbare Ware — wenn man nur die direkten Unkosten, ohne einen Pfennig Ver dienst einrechnet — weit unter dem Ein kaufspreis. Dann werden noch Kollektionen von Blumenzwiebeln für das Zimmer und den Garten in ähnlicher Weise empfohlen. Wir möchten auf die Einzelheiten nicht näher eingehen. Es liegt uns hier eine der bekannten Warenhaus-Offerten vor, gegen die unermüdlich sowohl von Seiten der geschädigten Handelsgärtner und Exportfirmen, sowie der Blumengeschäftsinhaber nicht nur in Berlin, son dern auch in anderen Städten angekämpft werden sollte. Das geschieht am einfachsten dadurch, dass sich Gärtner und Sachverständige über die Qualität und den Zustand der Ware mög lichst unter Hinzuziehung eines Rechtsanwalts informieren, Einkäufe durch eine dritte Person bewirken lassen und dann in der Tagespresse das Publikum aufklären und ohne jede Zurück haltung darüber berichten. Niemand wird das ihnen zur Wahrung ihrer berechtigten Interessen, wenn solche Schleuderangebote von Waren häusern in die Oeffentlichkeit gelangen, ver denken können. Ausserdem muss darauf hin gewiesen werden, dass die Warenhäuser meist gar keine hellen, staubfreien Räume besitzen, um gerade lebenden Pflanzen bis zum Verkauf einen ihnen zusagenden Platz, ebenso eine sachgemässe Behandlung angedeihen zu lassen. Ein Artikel aus der „Deutschen Tageszeitung“, der uns vorliegt, aber unserer Ansicht nach noch viel zu milde gehalten ist, bespricht sasse unserer Gärten und Parkanlagen, zeichnet sich nicht nur durch im Herbst schöne rote Be- laubung aus, sondern die perückenartigen, federigen Blüten- und Fruchtstände wirken gleichfalls ungemein zierend. Die Birke.n-Arten kolorieren im Herbst alle mehr oder weniger gelb, am intensivsten Betula lenta L., B. lutea Mchx., diese in einer wundervollen goldgelben Nuance, und B. nigra L. — Von den Eschen ist wohl Fraxinus pubes- cens Lam., die Rotesche, diejenige, deren gefiedertes Laub durch den violettroten Ton, den es im Herbst annimmt, sehr zur Ver schönerung der Landschaft beiträgt, ebenso sind auch die Varietäten longifolia Loud. und cori- acea Dipp., die beide in einem der Stammform ähnlichen Kolorit sich verfärben, sehr empfehlens wert. Bei alten Bäumen der Varietät coriacea färbt sich das Laub ledergelb. — Ein sehr schöner und beliebter Zierbaum ist ferner Ulmus americana L., welche Art sich besonders noch durch gelb gefärbtes Herbstlaub auszeichnet. Nachdem wir im vorstehenden die wichti geren Gattungen besprochen, wollen wir im folgenden noch eine kleine Auslese einzelner Baumarten geben, denen durch schönes Herbstkolorit ihres Laubes ein hoher Zierwert beizumessen ist. Von solchen, die in roten Nuancen sich verfärben, sind zu nennen: Liquidambar styraciflua L., ein Baum des öst lichen Nordamerika aus der Familie der Hamamelidaceae, der zwar in der Jugend etwas empfindlich, im übrigen aber als ein winter harter, schöner und dekorativer Baum gelten muss, dessen Acer-ähnliches Laub im Herbst eine scharlach- bis dunkelrote Färbung annimmt. Prunus Maximowiczi Rupr., eine neuere japa nische Pflaumenart, die durch ihre Bezweigung wie durch ihre im Mai erscheinenden weissen Blütentrauben eine sehr hübsche Erscheinung ist, verfärbt die elliptischen, in eine dünne Spitze auslaufenden Blätter karmin- bis dunkel- i braunrot, die sehr seltene Nyssa aquatica L.! fällt gleichfalls durch schöne scharlachrote! Färbung ihrer Blätter auf. Zitronengelb kolo- ! riert das Laub von Juglans nigra L., während Liriodendron tulipifera L., der bekannte Tulpen baum, seine eigenartige Belaubung im Herbst in einer schönen gelbroten Tönung zeigt. Die mehr ins Bräunliche fallenden Färbungen, wie wir sie z. B. bei Magnolia-, Carya-Arien etc. sehen, treten zwar in der Wirkung den leuch-» tenden Farben gegenüber sehr zurück, doch können sie immerhin zur Bildung von Kontrasten verwendet werden und gute Dienste leisten. Wir beschliessen unsere Abhandlung mit der. Namhaftmachung eines Gehölzes, das unter den i im Herbst ihr Laub verfärbenden Baumarten ■ einzig dasteht. Es ist dies Cercidiphyllum japo- ; nicum S. et Zucc. Bildet der Baum schon im i Sommer mit seinen kreisförmigen, gekerbten' Blättern eine Zierde jeder Anlage, so steigert j sich im Herbst der Zierwert durch das schöne i Kolorit noch ganz bedeutend. Dasselbe äussert ! sich mitunter ganz verschieden, je nach dem! Standort und den Witterungsverhältnissen.! Während manche Pflanzen eine rein schar- I lach- oder dunkelrote Färbung zeigen, lassen sich bei anderen Exemplaren zu gleicher Zeit alle möglichen Nuancen von gelb durch karmin- und scharlachrot bis zum tiefsten Violett nach weisen, Ein so reiches Farbenspiel findet sich unter den Gehölzen nur noch bei Disanthus cercidifolia Max., einem überaus selten in Kultur befindlichen Strauch Japans, und der bekannten Stephanandra Tanakae Franch. et Sav., einer niedlichen Rosacee, wieder. Cercidi phyllum japonicum ist völlig winterhart und ge deiht selbst noch gut in dem rauhen ost preussischen Klima. Neuheiten. — Clerodendron myrmecophilum. Mitte April d. J. stellte die französische Firma Albert Truffaut et fils zu Versailles in einer Sitzung der französischen Gartenbau - Gesellschaft ein neues Clerodendron aus, nämlich C. myrme cophilum. Diese Art ist beheimatet auf der Halbinsel Malakka, wo sie in den Waldungen der Umgebung von Singapore durch Ridley aufgefunden, an die Königlichen Gärten von Kew gesandt wurde und dort zum ersten Male im Jahre 1902 blühte. Diese Art ist infolge ihres reichen Flors sehr dekorativ, aber auch sehr abweichend in ihren Merkmalen von ihren Stammesverwandten. Das C. myrme cophilum bildet einen einzigen, kräftigen Stamm, der sich gar nicht verzweigt oder doch nur ausnahmsweise eine sehr kleine Anzahl von Verästelungen entwickelt. Die Pflanze ist be sonders bemerkenswert durch die Grösse des Blütenstandes, welcher eine endständige viel blütige pyramidale Rispe von 30 cm Länge darstellt. Die Blüten besitzen ein schönes dunkelorangegelbes Kolorit, von dem sich das lebhafte Karminrot der langen Staubfäden, die von schwärzlichen Staubbeuteln gekrönt sind, prächtig abhebt. Die Blütezeit fällt regelmässig in den April jedes Jahres. CI. myrmecophilum verlangt in einem feuchtwarmen Hause kultiviert zu werden. Es vermehrt sich leicht durch Stecklinge, die nicht vor Bildung des füpften oder sechsten Blätterpaares zu blühen anfangen. Die gegenständigen oder abwechselnd gegen ständigen Blätter sind 30 cm lang, lineal-länglich, stumpf oder zugespitzt, dunkelgrün, an der Basis stumpf oder herzförmig und werden charakterisiert durch 12 Hauptnerven. Was für ein ausgezeichneter Blüher dieses Clero dendron ist, geht daraus hervor, dass in Kew bereits Exemplare von 50—60 cm Höhe, die | in 15-cm-Töpfen standen, ihre schönen Blüten rispen zur Schau trugen. Der Species-Name myrmecophilum deutet darauf hin, dass diese Pflanze zu jenen gehört, die inWechselbeziehungen zu Ameisen stehen, eine Eigentümlichkeit, die sich z. B. noch bei Cecropia, einigen Famen, Bro- meliaceen, Araceen und Orchideen etc. wieder holt. — In der „Revue Horticole" findet sich unter Beifügung einer Abbildung über diese neue Art aus der Feder G. T.-Grignan's ein Artikel, aus dem wir das Wissenswerteste vor stehend in der Uebersetzung wiedergeben. — Englische Neuheiten in Sommerblu men für 1908, Die folgenden Neuheiten, die höchstwahrscheinlich auch in den deutschen Samenverzeichnissen der nächsten Saison zu finden sein werden, kommen in England im Jahre 1908 in den Handel: Eschscholtzia erecta compacta Dainty Queen, eine gedrungen wachsende Form, bei der die Farbe der Pe- talen aussenseits mit der Innenseite gleich ist, so dass die Farbenwirkung der geschlossenen Blume dieselbe bleibt, wie bei der geöffneten; die Farbe ist zart fleischfarben oder matt ko- rallenrosa, am Rande etwas dunkler, und mit rahmfarbener Mitte. Godetia Crimson Gloiv gehört ebenfalls zur Rasse der niedrigen, ge drungenwachsenden Godetien, von 20— 25 cm Höhe. Im Habitus ähnelt Crimson Glow der neueren Varietät Sunset, während die Färbung ein gesättigtes Karmesinrot ist. Ein neues einjähriges Chrysanthemum, welches von Chr. carinatum Burridgeanum sammt, ist Silver Queen. Die Pflanze wird 30—40 cm hoch, die weissen Blumen haben eine leuchtend gelbe Zone und die sonst stets gelbe oder bräunliche Scheibe oder Blumenmitte ist silberglänzend; der niedrige Wuchs ist ein Vorzug gegenüber der älteren Rasse. Scabiosa The Bride soll eine Verbesserung der alten Candidissima plena sein. Sowohl die Randblüten, wie die
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