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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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2-91 : 3034 | 1/1913 | 35866 | 81522 I 28900 No. 40. Beilage zu „Der Handelsgärtner.“ Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 5. Oktober 1907. Aus der Zeit — für die Zeit! In Marokko wird es ruhiger. Der Sultan Abdul Aziz will Frieden mit den Franzosen schliessen, wenn sie ihre Truppen sofort aus Casablanca zurückziehen, nachdem sie hin reichende Garantien für die Zahlung der Ent schädigung erlangt haben. Der Einfluss Frank reichs scheint überhaupt im Steigen begriffen zu sein. Was werden die übrigen Mächte dazu Sagen? Für uns können die Zustände in Marokko nicht gleichgültig sein. Namentlich der Hamburger Handel hat ausserordentlich gelitten und die Früchte jahrelanger Anstreng ungen und finanzieller Opfer wurden mit einem Schlage vernichtet. In Casablanca erreichte der deutsche Handel einen beträchtlichen Pro zentsatz und fast die ganze Umgegend kam allmählich in deutschen Besitz. Wie be trächtlich war die Ausfuhr in Gerste, Weizen und Mais! An Sämereien wurden von deutschen Häusern aus Marokko nach Deutschland ein geführt : 1904: 5035 dz, 1905; 1213 dz. Jetzt ist das Innere gänzlich von europäischen Kaufleuten verlassen und auch der letzte Deutsche ist unter Geleit zur Küste gelangt. Hamburger Kaufleute meinen, dass es zwei Jahre dauern werde, ehe der Handel in Marokko wieder zu Kräften kommt. Ein wöchentlicher Ruhetag soll in Portugal eingeführt werden. Die portugiesische Regierung bereitet einen Gesetzentwurf vor, der die Sonntagsruhe im Erwerbsleben fest legen will, jedoch mit dem Vorbehalt, dass gewisseGewerbeverbände auch einen anderen Tag in der Woche zum Ruhetag machen können. Das ist jedenfalls ein Entgegen kommen für die Berufe, welche gerade Sonn tags auf einen flotten Geschäftsgang rechnen können. Dem Vernehmen nach wird, ebenso wie das amtliche, auch das statistische Waren verzeichnis zum Zolltarif einer Revision auf Grund der seit dem 1. März 1906 ge machten Erfahrungen unterzogen werden. Die Entscheidung über etwa auf diesem Gebiete zu treffende Neuerungen trifft der Bundesrat. Es wird dabei auch die Frage in Betracht ge zogen, ob angesichts der günstigen Erfahrungen die Vorschrift der Wertangabe für die Ausfuhr verschiedener Warengattungen nicht weiter aus zudehnen wäre. Auch in den Positionen sollen 'Veränderungenvorgenommen werden, da manche zusammengelegt, andere wieder noch weiter getrennt werden müssen. Die Frage eines einheitlichen Welt wechselrechtes, die von den internationalen Handelskammerkongressen in Lüttich und Mailand immer wieder angeregt wurde, soll nun auch eingehend vom Deutschen Handelstag beraten werden. Die Ältesten der Kaufmann schaft zu Berlin werden in einem Werke eine Vorlage machen, mit dessen Ausarbeitung Kammergerichtsrat Dr. Felix Meyer betraut wurde. Im Deutschen Handelstag sind für Ende Oktober auch Sitzungen der Kommissionen des deutschen Handelsrechtes, betreffend Klein handel und Sozialpolitik, in Aussicht genommen. Das Menu ist reichhaltig: Vertretung der An gestellten, Unfallversicherung im Handelsgewerbe, Handelsinspektoren, Sonntagsruhe, Detaillisten kammer, Aufsuchen von Bestellungen auf Waren, Rechtsfähigkeit der Berufsvereine usw. Zur Änderung des Telephontarifs wird in Berliner Blättern weiterberichtet, dass es hauptsächlich auf eine „Verbilligung der Telephongebühren“ abgesehen sei, die allerdings nichts schaden könnte. Es handle sich um die allgemeine Einführung eines Geschäftsgebühren tarifs mit Rabattsätzen im Einzelgespräch, wenn der Teilnehmer bestimmte Gesprächszahlen über schreite. Es soll vorgeschlagen werden, eine Gesprächsgebühr von 3 Pfg in Ansatz zu bringen. Bei einer noch festzusetzenden An zahl von Gesprächen soll diese Gebühr auf 2, vielleicht sogar auf 11/2 Pfg. für jedes Gespräch ermässigt werden. Die Pauschalgebühr kommt dann in Wegfall. Die Staatsregierung in Sachsen hat sich entschlossen, in allen Bezirken eine Erhebung über die Zahl und Art der Wanderlager und deren wirtschaftliche Wirkung zu veran stalten. In der Gärtnerei sind die schädigenden Wirkungen solcher Wanderlager hauptsächlich in Rheinland und Westfalen zu spüren. In Dresden fand der diesjährige Natur forscher- und Ärztetag statt, in dessen Ab teilung für Botanik Prof. Dr. Correns-Leipzig über die Bestimmung des Geschlechtes nach Versuchen mit höheren Pflanzen sprach. Seine Hauptversuchsobjekte waren Zaunrübenarten, Bryonia alba und dioica. Auf die sehr ausgedehnten Experimente kann hier natürlich nicht eingegangen werden. Das Er gebnis führte dahin, dass die weiblichen Keim zellen (Eizellen) sämtlich die gleiche Tendenz haben, nämlich die, weibliche Individuen hervor zubringen, die männlichen Keimzellen (Pollen körner) dagegen zur Hälfte die Tendenz, männ liche und zur Hälfte weibliche Individuen her vorzubringen. Die eigentliche Entscheidung fällt erst bei der Vereinigung der Keimzellen, wo die männliche Tendenz über die weibliche der Eizelle dominiert. Wie weit sich diese für höhere Pflanzen gewonnenen Resultate ver allgemeinern lassen, bedarf weiterer Unter suchungen. Auf der Insel Mainau im Bodensee ist der Grossherzog von Baden, ein treuer Freund und Förderer unserer Gartenbaukunst, ver storben. Auf der Insel Mainau hatte sich Grossherzog Friedrich ein Parkidyll geschaffen, dessen üppige Vegetation in dieser bevorzugten klimatischen Lage auch für den Fachmann be wundernswert ist. Mit Grossherzog Friedrich ist einer der letzten ruhmgekrönten Helden aus Deutschlands grosser Zeit dahingegangen, so weit unsere Fürstlichkeiten in Frage kommen. Der treue, kerndeutsche Geist, der in ihm sich allezeit regte, möge in deutschen Landen uns erhalten bleiben, dann wird es gut stehen um unsere Zukunft! Die Internationale Binderei - Ausstellung zu Mannheim vom 14. bis 17. September. II. Eine von Herm. Schnei der-München aus gestellte Säule mit Schale, gefüllt mit rosa Nelken und Cattleyen, wurde dadurch sehr be einträchtigt, dass beide Blumenarten in fast gleicher Höhe nicht genügend voneinander ge trennt waren; auch muss das verwandte Band als ein arger Missgriff bezeichnet werden, der nur dadurch passiert sein kann, dass die Ar beit bei Licht ausgeführt wurde und daher der Gegensatz der Farben nicht so deutlich her vortrat. — Wilh. Scheurer-Heidelberg brachte eine grosse Jardiniere und verwendete hohe Röhrengläser als Aufsatz. Das Arrangement war an sich schon etwas massiv und hätte durch leichtere Blumen, besonders im oberen Aufsatz, sehr viel gewinnen können; die untere Partie passte sich dem Ganzen sehr gut an. Wir schliessen hiermit die Besprechung der Huldigungsspenden, trotzdem noch einige recht gute Einsendungen hier auffielen. Die Konkurrenznummern 2 —18 des Pro gramms betrafen die Ausschmückung von Zimmern zu verschiedenen Gelegenheiten. Es lagen hier 35 Anmeldungen vor und wir wollen gleich anerkennen, dass hierin vortreffliches geleistet worden ist. Beginnen wir mit der besten Leistung, so wollen wir, entgegen dem Spruch der Jury, den Festsaal der Firma Ludwig Czeiler- München an erste Stelle setzen. Ein stattlicher Raum mit grosser Tafel, welche zum goldenen Jubiläum geschmückt war und zwar in dem schon so oft verhöhnten Biedermeierstil, Wer als Gegner dieser Geschmacksrichtung diesen Festsaal gesehen hat, wird sich auch mit ihm be freunden. Von der Tafel- bis zur Wand- und Galeriedekoration hat sich der Aussteller streng an das gehalten, was er wollte, und das mit einer Exaktheit und Akkuratesse durchgeführt, die alle Anerkennung verdient. An den Wänden ragten mächtige Pyramiden als Säulen, von Wacholder zusammengestellt, bis zur Decke empor, hin und wieder mit einem Kranz von roten Beeren umzogen. Die Galerie wurde mit Faon - Guirlanden reich ausgeschmückt. Die Tafel an sich ist in der Mitte mit einem 11/2 m hohen Gabentempel verziert, welcher von 8, aus Buchs gebundenen Säulen, die sich oben zur Krone vereinigen, gebildet ist. In diesem Raume steht eine Vase, welche als Geschenk für den Jubilar gedacht ist. Die 6 Kandelaber schliessen sich in Höhe und Grösse genau dem Gabentempel an und eine dicke rundgebundene Buchsguirlande, welche die Mitte des Tisches genau von den Gedecken begrenzt, gab dem ganzen Arrangement eine gewisse Ruhe. Sogar die Körbchen mit Obst waren streng dem alten Stil angepasst, mit einem Wort, es war eine Leistung allerersten Ranges. — Einen weiteren Festsaal hatte die Firma C. Jung-München ausgeschmückt. DieserSaal, welcher als Festsaal zu einer Verlobung gedacht war, machte natürlich einen freundlicheren Ein druck, wie der oben beschriebene. Hier herrschte lauter Freude und Leben. Recht gut war die grosse Tafel; wenn auch die einzelnen Aufsätze etwas massiv waren, so konnte das die Grösse der Tafel wohl vertragen. Die einzelnen kleineren Räume waren zum Teil recht gut ausgenutzt, aber gerade die Hauptnische, die den Glanz punkt bilden sollte, war nach unserer Meinung vollständig missglückt. Die wie Soldaten hin gestellten Croton, alle in einer Sorte und Grösse, hätten sich wohl sehr gut zur Abtrennung eines Raumes geeignet, aber in ein zur Verlobungs feier geschmücktes Zimmer passen sie absolut nicht. Hier fehlte das Anheimelnde, Lauschige, wie man kleine Räume zu einer solchen Gelegen heit gerne hat, vollständig. Auch war die Deckendekoration der Grösse des Saales ent sprechend viel zu ärmlich. Ein Brautzimmer zum Geburtstag der Braut hätte Heinrich Meltzer- Crefeld ausgestellt; dasselbe war entzückend, die freundliche und dem Zwecke entsprechende Dekoration, alles in weiss und grün, gefiel allgemein. Auch das Künstler-Zimmer der Firma Fr. Stupp-Wies baden trat infolge des sehr schönen Arrange ments hervor. Gedacht war dasselbe an einem Jubiläumstage des Künstlers, und die vielen Geschenke, die der Künstler zu diesem Tage erhielt, waren recht gut aufgestellt. Alles war dem Zweckentsprechend, eine Wagnerspende der Hinweis an Lohengrin, Parsival etc. — zwei sorg fältig gearbeitete Lorbeerkränze — selbst ein mit Blumen geschmückter Spazierstock fehlte nicht, jedenfalls hatte sich der Aussteller streng und mit Geschick an seine Aufgabe gehalten. In der Wandelhalle hatte Mathilde Ebert- Quedlinburg ein allerliebstes Taufzimmer aus gestellt , lauter Begonia Gloire de Lorraine- Zweige unter Benutzung von leichtem Grün — selbst das Tischchen war mit denselben Blüten geschmückt — kamen zur Verwendung; hier sah man so recht, wie auch im Kleinen etwas Reizendes geschaffen werden kann. Das Gegen stück von diesem Taufzimmer war das von Franz S e n g e r - Langendreer. Was bei dem ersten leicht und gefällig war, wurde hier zu massig und schwer gehalten; die Lorbeerkronen passten absolut nicht zu solchem Arrangement, auch bedeutete die Verwendung der Blumen keine Glanzleistung. Sehr gut gefiel noch das Ge burtstagszimmer einer Hausfrau von Just. Schmenge r-Aachen. Betreten wir den Nibelungen-Saal, so kom men wir zunächst an den Wintergarten von Nic. Rosenkränzer. Diese Bezeichnung war wohl nicht richtig, den Charakter eines Winter gartens verdiente diese schöne Pflanzen-Aus- Stellung nicht ganz. Besser fiel das anschlies sende Speisezimmer derselben Firma aus. Wohl wird sich mancher an den massigen Maiblumen- Tafelschmuck gestossen haben, aber zu der massiven Ausstattung passte derselbe. Auch das nächste Zimmer des N. Rosenkränzer (Privat-Kontor) war recht schön, ganz besonders gefiel uns die Fensterdekoration; etwas zu viel Dahlien wurden dagegen an dem Schreibtisch verwendet. Das nächste Zimmer hatte die Firma E. Wahl-Wiesbaden dekoriert; es ist ja recht schön, wenn man mit wenig Material viel machen kann, aber hier wurden denn doch gar zu wenig Blumen gebraucht, wir hatten das Gefühl, dass hier nur die Möbel den Preis erhalten haben, die Blumendekoration hatte diese Auszeichnung keinesfalls verdient. Heinrich Henkel- Darmstadt stellte einen Wintergarten aus. Es ist eine Spezialität der Firma, das sah man der Anordnung an; der vortreff lich ausgenutzte Platz eignete sich dazu sehr vorteilhaft. Die Lauschigkeit und Ruhe heimelte an, ausserdem hatte der Aussteller auch auf die Perspektive Rücksicht genommen und diese war sehr gut gelungen. Ein Speisezimmer mit Hochzeitstafel hatte die Firma Hermann Scheurer-Heidelberg ge wählt, dem Zweck entsprechend alles in weiss. Die Fensterdekoration war sehr ansprechend, ebenso die mit Maiblumen geschmückte Tafel. Das von Carl Vogt-Cassel ausgestellte Bieder- meier-Zimmer zur goldenen Hochzeit schien dem Zweck recht gut angepasst, ganz besonders schön gefiel die Wanddekoration. C. Scherff- Heidelberg stellte ein Taufzimmer im Blumen- Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — In Quedlinburg verschied der Kunst- und Handelsgärtner Hrch. Mette nach langem Leiden. Er hat der weltbekannten Firma viele Jahre mit unermüdlichem Fleiss als Leiter vor gestanden. — In Neumarkt (Schlesien) ist die Anlage eines grösseren Stadtparkes ge plant. — Die Generalversammlung des „Ver bandes der anhaitischen Obst- und Gartenbau- Vereine“ findet während der Obst-, Gartenbau- und Gemüse-Ausstellung in den Tagen vom 12. bis 14. Oktober in Zerbst statt. — Hermann Raue in Dresden-Strehlen f. Der Tod hat wiederum einen unserer Besten abgerufen. Nach langem Leiden verschied am 28. September in Strehlen der bekannte Rosen- ' schulenbesitzer Herm. Raue im 64. Lebens jahre. Reiche Erfahrungen in seinem Berufe, besonders als Rosenzüchter und Rosenkenner, persönliche Liebenswürdigkeit und stets hilfs bereit der Allgemeinheit zu nützen, dabei aber rastlos tätig in seinem ausgedehnten Geschäft, verliert die Dresdner Gärtnerschaft einen ihrer angesehensten Vertreter. Hermann Raue war bekannt in ganz Deutschland und hat be sonders dazu beigetragen, dass die Dresdner Rosen sich den guten, bekannten Ruf erworben haben und dass Dresden der Hauptanzuchts platz für das östliche und südöstliche Europa wurde. Dem Verstorbenen war es leider nicht vergönnt, die Früchte seiner langjährigen Mühe und Arbeit zu geniessen, sondern er wurde für seine Freunde und die Seinen zu früh abgerufen. — Die Gemüse von Rieselfeldern als Verbreiter von Seuchen. Von dem Reichs- Gesundheitsamt sind in den letzten Monaten wieder Versuche angestellt worden, ob eine Gefahr vorhanden ist, dass durch die Riesel felder bei Berlin die Bazillen gefährlicher Krankheitserreger, vor allem der Cholera und des Typhus, leicht verbreitet werden können. Es hat sich hierbei gezeigt, dass in die Pflanze selbst die Bazillen keinen Eingang finden können, obgleich weiche Gemüse, wie Blumenkohl, bis zu 50 cm tief mit Bazillen überdeckt in den Boden eingegraben worden sind und die letzteren sich 1 3 Tage lebensfähig erhalten haben. Ebenso verhielt es sich mit den Cholerabazillen, die auf Kirschen, Birnen und Gurken einige Tage lebensfähig blieben, auf dem Fleisch der Melone sich sogar fortpflanzten. Es ist das allerdings nur mögiich, wenn weder Licht ein wirkt , noch trockene Luft die Bazillen ver nichtet. Auf alle Fälle aber ist nachgewiesen worden, dass die Annahme, durch die Gemüse der Rieselfelder könnten derartige Krankheits erreger verbreitet werden und dadurch Seuchen entstehen, kaum möglich ist. Die Furcht ist bei den Luft und Licht nicht zu entbehrenden Kulturen unbegründet. Die Erbauung einer neuen Markthalle in Leipzig, die speziell für den Grosshandel bestimmt ist, soll in der Nähe des demnächst in Angriff zu nehmenden Zentral-Personen-Bahn- hofes errichtet werden. Man ist längst zu der Überzeugung gekommen, dass eine Markthalle für eine Stadt wie Leipzig nicht genügt und ausserdem wird es als ein grosser Übelstand empfunden, dass in der Nähe der jetzigen Markt halle keine Bahngeleise sind, so dass täglich Hunderte von Geschirren ununterbrochen die Waren nach der Markthalle besorgen müssen. Dadurch werden aber viele Produkte unnötiger Weise mit hohen Spesen belastet. Die neue Grossmarkthalle ist besonders für den Frucht- und Gemüsehandel, sowie für gärtnerische Er zeugnisse bestimmt. Die Vorarbeiten sind bereits in Angriff genommen und es ist zu wünschen, dass den Gärtnern eine besonders angelegte Ab teilung für den sich an den Markttagen ab ¬ wickelnden Topfpflanzen- und Schnittblumen- Grossverkauf eingeräumt wird. — Norwegische Obstanlagen in West indien. Die Norweger sind neuerdings be sonders mit der Insel Cuba in Handelsbeziehungen getreten. Es hat eine Gesellschaft von Nor wegern im Toatal bei Passacoa ein grösseres Terrain erworben, um dort die Ananas- und Bananenzucht zu betreiben, und die Produkte direkt in der Heimat einzuführen. An der Spitze der Handelsgesellschaft steht ein er fahrener und energischer Mann, der mit den Verhältnissen Westindiens wohl vertraut sein soll, so dass man dem neuesten Unternehmen auch in der Heimat Beachtung und Unterstützung zu Teil werden lässt. — Deutschlands Handel mit Süd-Afrika hatte bekanntlich nach den Kriegsjahren eine bedeutende Einbusse erlitten, dagegen sind im Jahre 1905 zu 1906, wie nunmehr festgestellt worden ist, anerkennenswerte Fortschritte zu verzeichnen. Die deutschen Exporteure haben sich durch den Rückgang nicht entmutigen lassen, doch wird vorn deutschen Handels archiv darauf hingewiesen, dass es unmöglich ist, den Bedürfnissen Süd-Afrikas noch mehr Rechnung zu tragen, um der beachtenswerten Konkurrenz der Vereinigten Staaten neben England mit Erfolg entgegentreten zu können. Es bietet sich auch für den Absatz von Knollen, Blumen- und Gemüse-Sämereien für den Garten bau in den südafrikanischen Ländern eine nicht I zu unterschätzende Absatzgelegenheit. — Selbsthilfe bei Submissionen. Eine engere Schutzvereinigung von Gewerbetreibenden in Hannover will unter anderem auch die Schäden des Submissionswesens heben. Letz teres soll dadurch erreicht werden, dass ein Mindestpreis bei Lieferungs-Aufforderungen von Behörden, Architekten oder Privatleuten fest gesetzt ist. Ein Mitglied hatte nun die Offerte unterboten und sollte deshalb als Strafe nach den Satzungen 5° 0 der Offerte (270 Mark) zahlen. Das Amtsgericht wies die Klage ab, während das Landgericht den Beklagten verurteilte und ausführte: Der geltend gemachte Anspruch auf Zahlung der Vertragsstrafe sei gerechtfertigt. Ein Verstoss gegen die guten Sitten, welcher nach § 138 des Bürgerl. Ge setzbuches Nichtigkeit zur Folge haben würde, liege nicht vor. Dass ein solches Zwangs übereinkommen mit der Gewerbefreiheit in Widerspruch stehe, sei unzutreffend. Das sei nur der Fall, wenn durch das Abkommen die wirtschaftliche Existenz des einzelnen bedroht und dessen Betrieb in Frage gestellt sei. Das treffe aber nicht zu, denn es handle sieh ja lediglich um öffentliche Ausschreibungen, Auf forderungen einer Behörde in Höhe von 500 Mk. und darüber, sowie Aufforderungen eines Archi tekten oder Privatmannes in Höhe von 1000 Mk. und darüber. Auch objektiv unsittlich könne eine solche Vereinbarung nicht gemannt werden, denn ein solcher wirtschaftlicher Interessenkampf sei gerade bei Ausschreibungen von Konkur renzen das einzig wirksame Mittel, um den unstreitig mit dem Submissionswesen häufig verbundenen Misständen entgegenzutreten. Eine solche Abmachung sei ein Akt wirtschaftlicher Notwehr. — Bevorzugung eines Hypothekengläu bigers. Der Eigentümer eines Grundstückes hatte mit einem Hypothekengläubiger vereinbart, dass bei einem Verkauf des Grundstückes die Hypothek mit dem Kaufpreis bezahlt und dann gelöscht werden solle. Der 7. Senat des Reichs gerichts hat entschieden, dass in dieser Ver einbarung eine Benachteiligung der persönlichen Gläubiger des Grundeigentümers nicht ge funden werden kann. Sie ist also zulässig. Damit ist den Hypothekengläubigern ein Mittel zur Sicherung in die Hand gegeben.
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