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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
-
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- Der Handelsgärtner
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No. 36. Beilage zu „Der Handelsgärtner.se Ver’sg von Bermhar Thalasker, Leipaig-Gohlis. Sonnabend, den 7. September 1907. Ans der Zeit — für die Zeit. Die Unruhen in Marokko haben sich leider immer noch nicht gelegt. Der alte Sultan wurde abgesetzt, ein neuer auf den Thron ge- gehoben. Der Kampf der Machthaber ist im Fortschreiten begriffen. Casablanca ist durch die Beschiessung völlig zerstört worden. Das ist auch für den deutschen Handel eine schwere Schädigung. Standen wir doch im Einfuhr bandel neben Grossbritannien und Frankreich an dritter Stelle. Im Jahre 1906 haben wir für 699628 Mk. über Casablanca nach Marokko ausgeführt. Es bedeutet das schon einen Rück gang gegen 1905 und ein weiterer Rückgang wird naturgemäss in diesem Jahre zu verzeichnen sein. Im grossen Welthandel stehen wir glück licher Weise noch immer direkt hinter England im Wettbewerb der Nationen. Im Jahre 1890 betrug der deutsche Welthandel 11,1% des Gesamtumsatzes aller Länder, der englische 20,8%, heute steht Deutschland mit 12%, Grossbritannien mit 17,6% da. Deutschland hat also allmählich einen grossen Teil des eng lischen Handels an sich gezogen, desgleichen aber auch einen Teil des französischen Handels, der innerhalb des oben genannten Zeitraumes von 11,3% auf 8,8% zurückgegangen ist. Zu genommen hat nächst dem deutschen Welt handel auch derjenige der Niederlande und der Japans. Oesterreich-Ungarn hat sich mit 3,5 % statt 3,2% etwas gebessert, die Schweiz mit 1,7% statt 1,8% etwas verschlechtert. Die Steigung Amerikas von 9,4 % auf 9,8 % kann nicht auf regend wirken. Bemerkenswert ist aber der Aufschwung Chinas von 1,6% auf 1,9% und vor allem Japans von 0,6% auf 1,5%. In Australien ist der verbesserte Zolltarif in Kraft getreten. Den britischen Erzeugnissen ist darin eine grosse Bevorzugung eingeräumt, die zwischen 5 und 10% schwankt. In Dänemark wird ebenso wie in Deutsch land über Leutenot geklagt. Gegenwärtig be schäftigt man, wie wir aus den „Mitteilungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft“ er sehen, 6000 ausländische Arbeiter, namentlich Polen und Galizier, die wir ja auch gezwungen sind, nach Deutschland zu ziehen. Die Arbeiter kommen Anfang April und gehen Ende No vember. Ein Aufseher holt sie und bringt sie zurück. Die Kosten der Hin- und Rückreise bezahlt der Arbeitgeber mit 50 Mk. Ferner erhält jeder Arbeiter nebst freier Wohnung wöchentlich 25 Pfund Kartoffeln und täglich 1 Liter abgerahmte Milch. Der Arbeitslohn beträgt für Männer 1,50 Kronen, für Mädchen und Frauen 1,35 Kronen. Es ist ganz gut, diese Sätze kennen zu lernen, da wir in Deutsch land ja leider auch, wie erwähnt, von Jahr zu Jahr mehr auf fremde Arbeitskräfte angewiesen sind. Die Arbeit in der Landwirtschaft und auch im feldmässigen Gartenbau wird heutzutage scheel angesehen und die Sozialdemokratie tut das ihre, um der Jugend das Dienen in landwirtschaftlichen Betrieben noch vollends zu verleiden. Der Stuttgarter Parteitag ist nun glücklich vorüber, nachdem man von Po lizeiwegen einen englischen Parteiführer Namens Queich, der die Teilnehmer an der Haager Friedenskonferenz eine langweilige Gesellschaft von Mördern und Dieben genannt batte, ge bührend an die frische Luft gesetzt hatte. Der Sozialistentag hat sich nur mit knapper Majorität gegen jede koloniale Tätigkeit erklärt, woraus sich die Reichsregierung natürlich nicht viel machen wird. Ueber solche Kongressblüten aus dem Lager der Genossen geht man zur Tagesordnung über. Auch die Prophezeiungen des Genossen Krömer aus Australien dürften die Gemüter wenig erschüttern. Dieser Hell seher, der das Gras wachsen hört, verkündete nämlich für 1910 einen allgemeinen euro päischen Krieg, in dem England vollsländig geschlagen werden wird. Der Kommunismus wird 1910 in Australien, 1912 in Amerika siegen, nicht aber in Europa. Die europäischen Genossen werden deshalb schliesslich nach Amerika auswandern. Damit wäre allerdings für Europa ein Auferstehungstag gekommen. Freilich glauben wir noch nicht an die Aus- wanderungsgelüste unserer Sozialdemokraten. Hat doch ein anderer, Genosse Bachmann aus Chemnitz bei einer Beratung über die Er höhung der Parteibeiträge erklärt: „Man soll den Leuten doch nicht immer Vorreden', dass sie arm sind, auch im Erzgebirge können sie die höheren Beiträge sehr wohl zahlen!“ Das heisst ehrlich gesprochen. Auch wir haben schon oft erklärt, dass das „ausgehungerte Pro letariat“, von dem in der, Allgemeinen Deutschen Gärtnerzeitung“ immer recht Erbauliches zu lesen, nur in der erhitzten Phantasie der sozialdemo kratischen Hetzer existiert. Die Zahl der auf Grund des Unfall- und Invalidenversicherungsgesetzes eine fort laufende Rente beziehenden Personen ist gegen wärtig auf zwei Millionen angewachsen. Seit dem Inkrafttreten der Unfallversicherung sind noch nicht 22 Jahre, seit demjenigen der Alters- und Invalidenversicherung noch nicht 17 Jahre vergangen. Das Ergebnis ist also ein sehr hohes. Etwa der dreissigste Teil der ganzen Bevölkerung Deutschlands erhält eine Rente. Mehr konnte und kann mau wirklich von einer staatlichen Versicherung nicht verlangen. Der deutsche Weinbauverein hat sich in seiner Generalversammlung in Mannheim für eine schärfere Weinkontrolle, aber gegen eine Weinsteuer erklärt, um die deutschen Weinbauer dadurch in eine bessere Situation zu bringen. Mit der Einziehung der alten Fünfzig pfennigstücke soll jetzt scharf vorgegangen werden. Nach dem letzten Münzausweis sind noch für etwa 100 Millionen unterwegs, während schon über 37 Millionen eingezogen wurden. Da eine Ungültigkeitserklärung hinsichtlich der alten Münzstücke nicht vorliegt, ist die Ein ziehung mit Verkehrserschwerungen nicht ver bunden. Allgemeiner deutscher Handelsgärtnertag in Mannheim am 1. September. Die Tagung, deren Programm ein rein wirtschaftliches war, erfreute sich eines ziemlich regen Besuchs, vornehmlich aus Südwestdeutsch land mit Einschluss der Rheinprovinz und der Frankfurter Gegend. Es mochten etwa 300 Personen anwesend sein, was allerdings nur einen Bruchteil der an diesem Tage in Mann heim anwesenden fremden Gärtner darstellte, denn das darauffolgende Festessen vereinigte mindestens 500 Personen. Es scheint also, dass wenn Genüsse etwas realer Natur gebo ten werden, die Gärtner am ehesten zusammen zubringen sind. Die Tagesordnung behandelte vornehmlich Fragen, die den Lesern des „Han delsgärtner“ nichts Neues sind. Seine Haupt bedeutung gewinnt dieser Tag durch den ersten, anscheinend geglückten Versuch, den alten Gegensatz zwischen Nord und Süd etwas zu mildern und die bestehenden Verbände einan der näher zu führen. Im ersten Punkte der Tagesordnung be handelte Redakteur Beckmann: Die Zugehörig keit der Gärtnerei. Als einen der vornehmsten Gründe der noch herrschenden Unklarheit be zeichnete Referent den eingewurzelten Brauch, als „Kunst- und Handelsgärtner“ zu firmieren. Er empfahl an Stelle dieser Bezeichnung lieber Worte wie „Gärtnereibesitzer“ oder „Garten- baubetrieb“ zu wählen. Gegendie Unterstellung der Gärtnerei unter gewisse Pharagraphen der Reichsgewerbe-Ordnung habe man im Prinz'p nichts einzu wenden, nur müssten Zusatzbe stimmungen getroffen werden, die auf die Ei genart des gärtnerischen Berufes Rücksicht neh men. Reichstagsabgeordneter B e hr en s, der einen dahingehenden Antrag im Namen der Wirt schaftlichen Vereinigung im Reichstag einge bracht hat, gab der Hoffnung Ausdruck, dass bei genügender Unterstützung der vorhandenen Berufsverbände eine Lösung der Frage in diesem Sinne möglich sei. Es wurde zu diest m Punkte folgende Resolution angenommen: Der „Deutsche Handelsgärtnertag“ erklärt in der Frage der Zugehörigkeit der Gärtnerei diese als einen untrennbaren Teil der Land wirtschaft, ohne aber in den bestehenden Ver tretungen der letzteren eine ausreichende In teressenvertretung der Gärtnerei zu erblicken. Der Handelsgärtnertag hält die Schaffung eige ner selbstständiger Vertretungen für den Gar tenbau für notwendig, um die vielseitigen Fragen des Berufs zweckentsprechend behandeln und lösen zu können. Gegen die Unterstellung der gärtnerischen Arbeitnehmer unter die Reichs gewerbe-Ordnung müssen die Hindelsgärtner sich so lange erklären, bis nicht durch genaue festgelegte Zusatzbestimmungen die berechtig ten Eigentümlichkeiten des gärtnerischen Berufs gewahrt werden. Das Thema „Gärtnerei und Landwirtschaft liche Berufsgenossenschaft“, behandelte Handels gärtner Becker-Wiesbaden. Er führte hier in der Hauptsache dasselbe aus, was schon in der Versammlung des Verbandes in Hamburg im November 1906 zum Ausdruck gebracht wurde. Hierzu fand folgende Resolution Annahme: „Der „Handelsgärtnertag“ stellt fest, dass der überwiegende Teil der Landwirtschaft lichen Berufsgenossenschaften die Gärtnerei durch übermässig hohe Beiträge belastet. Von der Erstrebung einer Gärtnerei-Berufs- genossenschaft wird abgesehen, dagegen ent schieden verlangt, dass das Reichsversicherungs amt den Landwirtschaftlichen Berufsgenossen schaften aufgibt, dass diese, soweit nicht schon geschehen, feststellen, was für die Gärtnerei aufgewendet wird und dann die Umlage entsprechend gemacht wird, wie dies ein Beschluss der Hauptver ammlung des „Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands“ bereits verlangt. Die Lage der deutschen Handelsgärtnerei unter den neuen Handelsverträgen beleuchtete der württembergische Landtagsabgeordnete Fr. Schrempf aus Stuttgart. Er wies nach, wie bei den verschiedenen mit Zoll belegten Artikeln die Einfuhr bereits erheblich ab ¬ genommen habe. Hierzu muss bemerkt werden, dass man auf diese Statistik keine allzu grossen Hoffnungen setzen darf, denn bekanntlich sind von den in Frage kommenden gärtnerischen Erzeugnissen kurz vor Einführung des Zolles viel grössere Posten als sonst eingeführt worden, so dass heute noch kein zutreffendes Bild aus der Statistik gewonnen werden kann. Die Resolution des Referenten, die ebenfalls ohne Widerspruch angenommen wurde, vertritt den Standpunkt, den der „Handelsgärtner“ seit Jahren in dieser Frage einnimmt. Man gewann den Eindruck, dass das Gros der süddeutschen Gärtner streng schutzzöllnerisch gesinnt ist, doch fehlte der D batte die Kampfesfreudigkeit, die man vor Einführung des Zolles in den damaligen Versammlungen beobachtete. Man ist bereits wieder gleichgültiger geworden. Die Rede des Handelsgärtners M. Ram- stetter-Hannover war in der Hauptsache ein Appell an die süddeutschen Verbände, sich den Bestrebungen des „Verbandes der Handels gärtner Deutschlands“ anzuschliessen. Die Debatte, die sich au diesen Vortrag schloss und in welche besonders Handelsgärtner Steinhauer-Laubenheim-Mainz eingriff, ge staltete sich zu der bewegtesten und interessan testen des Tages. Leider musste man den Ein druck gewinnen, dass trotz aller schönen Worte das Misstrauen in den Kreisen der süd deutschen Gärtner gegenüber den Einigkeits bestrebungen noch ein sehr tiefgehendes ist. Man glaubt, aus Rücksicht auf die verschieden geartete Gesetzgebung der einzelnen Staaten seine Selbständigkeit wahren zu müssen, gibt aber die Möglichkeit zu, in bestimmten Fragen Hand in Hand arbeiten zu können. Die Redner beider Richturgen ernteten allgemeinen Beifall, es fand sich aber leider.niemand aus der Mitte der süddeutschen Grippen, der ein offenes Wort zu gunsten der Versöhnungsbestrebungen vor Schluss der Versammlung zu äussern wagte. Man kennt sich eben doch noch herzlich wenig und kann sich von alten, eingewurzelten Vor urteilen nicht trennen. Handelsnachrichten. Der Geschäftsgang in der Baumschulenbranche. Herbst 1906 — Frühjahr 1907. VIII. Nadelhölzer. Der Geschäftsgang wird durchschnittlich recht günstig beurteilt. Vor allen Dingen haben zweifellos die Schutzzölle die holländische Konkurrenz zurück gedrängt und in allen Teilen Deutschlands, nicht nur in West- und Norddeutschland, sondern auch im Osten, d. h. Schlesien, beschäftigen sich die grösseren Baumschulen mit der Anzucht von Solitärs. Man lernt die deutsche Ware, die weit härter und wider standsfähiger für unsere klimatischen Verhältnisse ist, immer mehr schätzen. Die grössere Liebhaberei für Nadelhölzer ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass in den letzten Jahren die Sortimente durch viele neue Einführungen bereichert worden sind. In dem Vordergründe stehen immer noch die silbergrauen und blaugrauen Arten, die am beliebtesten sind. In West deutschland, vor allem auch in Holstein sind ausserdem im verflossenen Jahre manche Standbäume in den Parks und auch in den Baumschulen der Trockenheit zum Opfer gefallen. Zumal aus Ho’stein kommt die Klage, dass dadurch das Herbstgeschäft im vorigen Jahre gleichfalls sehr eingeschränkt worden ist. Im Frühjahr entwickelte sich das Geschäft, infolge der überreichen Nässe, sehr spät und setzte in Westdeutschland im April, in Nord- und Ostdeutschland erst Anfang Mai Vermischtes: Klei ne Mitteilungen. — Die Gartenbau - und Obst-Ausstellung in Coblenz findet in der Zeit vom 7. bis 16. er. im Schützenhof daselbst statt. — In Mün chen im grossen Saale des Kindelkellers wird der erste Musterobstmarkt des „Landesverban des bayerischer Obstbauvereine“ in der Zeit vom 26. bis 29. September er. stattfinden. — Die Kosten für die Anlagen des Stadtparkes In Schöneberg bei Berlin sind inkl. der Grund- stückserwerbung auf 1 451 500 Mk. veranschlagt. — Zur Förderung des Obst- und Ge müsebaues in Oberhessen bewilligte die Laudwirtschaftskammer des Grossherzogtums 5600 M., dafür zur Ausbildung von Baum wärtern 600 M, für Zuschüsse an örtliche Obst bauvereine, Ortsgruppen, Schulgärten 1 860 M., zu Obstverwertungszwecken und Obstmärkten 520 M., für Obstausstellungen und Prämiierungen 1300 M., für Vermittlung von Obstbaumbezügen an Landwirte 300 M., zur Beschaffung von Edelreisern 100 M., für Gemüsebau 400 M., als Reservefonds 500 M. — Vorsicht vor entwerteten Geld münzen! Die Klage über entwertete Münzen wird in letzter Zeit wieder recht laut. Nament lich bandelt es sich um Geldmünzen, die durch Elektrolyse entwerfet sind. Es scheint ein Er werbszweig moderner Gauner zu sein, Geld stücke in elektrischen und chemischen Bädern zu vermindern. Das den Münzen entzogene Metall wird später durch geeignete Verfahren aus den Lösungen niedergeschlagen und ge wonnen. Der Laie vermag diese Geldstücke von vollwertigen übrigens nicht zu unterschei den. Nur mit der Lupe ist ein etwas ver waschenes Gepräge erkennbar. An öffentlichen Zahlstellen aber wird dann das Geldstück an gehalten, wie es jetzt einem Handelsgärtner in Köln ergangen ist. Die Köln. Ztg. hat ganz recht, wenn sie sagt, dass gegenüber solchen ent werteten Münzen doch eine mildere Praxis ge übt werden sollte. Durch das Zerschlagen und Zerschneiden wird der Eigentümer des Geld stückes, der es in gutem Glauben angenommen hat, oft schwer geschädigt. — Einen „wirklichen“ New Yorker Dachgarten beschreibt D. Rathbun in „The Florist Exch.“ Der Verfasser meint, dass die meisten dieser Dachgärten, wovon letzthin in allen Fachzeitschriften grosses Aufheben gemacht wurde, in Wahrheit einen trostlosen Anblick böten und den Namen „Gärten“ überhaupt nicht verdienten. Einige halbtote Ligustrum japonicum in Kübeln, einige Skelette von Lor beerkronen, die um ihre Existenz kämpfen und vielleicht noch eine sehr lückenhafte Liguster heck: sei alles, was man in diesen „Gärten“ finde; einige enthielten sogar ausschliesslich „künstliche“ Pflanzen. Ein wirklicher Dach garten, der dem ausführenden Gärtner alle Ehre mache, sei dagegen der Dachgarten des Hotel Astor, der mitten im heissen, staubigen New- York gelegen sei. An der Fassade des Hotels, zwischen den verschiedenen Eingängen, sind in bereits 4 m Höhe mächtige „Kaiser-Kron-Lor beeren“ angebracht, es sind in Wahrheit Kronen bäume mit pyramider förmig gezogenen Kronen. Die Front des Gebäudes ist ausserdem mit grossen Fenstergärten geschmückt, die in der Hauptsache Blattpflanzen, wie Aucuben, Dra- caenen, Nephrolepis etc. enthalten. Im Haupt eingange befindet sich, um einen Springbrunnen gruppiert, ein besonders aus Farnen bestehendes Pflanzenarrangement; das Bassin der Fontäne ist mit Wasserpflanzen besetzt. Der eigentliche Dachgarten wird an seinen drei Fronten von einem Laubengange mit Glycinen und Wildwein eingefasst, ab und zu unterbrochen von grossen Hängeampeln. Eine Hecke von immergrünem Liguster findet sich auch hier, aber weniger als Hauptzierde wie vielmehr als Hintergrund. Grosse, mit Hydrangeen bepflanzte Urnen und Kübel mit I^udbeckia Golden Glow fallen zu nächst ins Auge. Den Abschluss der grossen Kuppel, welche das eigentliche Dach um fast 5 Meter überragt, bildet ebenfalls eine Hecke von immergrünem Liguster uud die Innenseite der Kuppel ist durch terassenförmig angeordnete Kästen mit roten Pelargonien abgedeckt. Diese Pelargonienkästen sind sowohl von der Strasse wie von der Plattform des Daches aus sicht bar. Die Kuppel wird auf beiden Seiten von einer Felsgrotte, die mit tropischen Farnen, Be gonien etc. ausgeschmückt sind, flankiert und das Ganze wird abends elektrisch beleuchtet und macht dann einen feenhaften Eindruck. Gegen eine im Kontor des Hotels gelöste Karte ist die Besichtigung dieser Anlage jedermann gestattet. — Preisdrückerei im Obsthandel. Der Obstbauverein zu Weissenburg (Pfalz) beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit dem genossenschaftlichen Verkauf von Mirabellen und sonstigem Obst. Dieser engere Zusammen schluss ist eine Folge der leider auch an anderen Orten üblichen Preisdrückerei von seifen der Händler, von denen die Qualität herabgesetzt und das ausländische Obst mit Vorliebe als bedeutend besser ausgespielt wird. Der Verein hat zwei Mitglieder beauftragt, in Frankfurt- Main die dort üblichen Preise und Ma ktver- bältnisse persönlich zu prüfen und womöglich Absatzquellen zu erwerben, bezw. den genossen- schaltlichen direkten Verkauf in die Wege zu leiten. — Ein Handelsblatt für den hol ländischen Gartenbau. Zu Gunsten der G ündung eines „Handelsblattes für den Garten bau“ in Holland, dessen Träger der Nieder ländische Verein für Gartenbau und Pflanzen kunde werden will, sprechen sich zwei hol ländische Fachzeitschriften aus, nämlich die „Sempervirens", das Organ des genannten Vereins und die „Tuinbouw- Revue“. Man will dabei unseren „Handelsgärtner" zum Muster nehmen und erkennt auch die Nützlichkeit eines Buches wie „Wie verfolgt der Haudelsgärtner sein Recht“ ausdrücklich an. Da in den Niederlanden etwa 16000 gärtnerische Handelsbetriebe mit 50000 Angestellten vorhanden sind, hofft man, dass ein solches Blatt lebensfähig sein müsse. — Die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Frost zu prüfen, sind wiederholt Versuche angestellt worden. Man hat vor allem diejenigen Exemplare heraus gewählt, welche sich gegen hohe Kälte wenig empfindlich gezeigt haben, um dadurch auch eine widerstandsfähigere Saat zu erhalten. Neuer dings bat die pflanzenbiologische Anstalt in Lulea, Schweden, Versuche gemacht, indem in grosse, mit Erde gefüllte Kästen alle möglichen Getreidearten und landwirtschaftliche Futter arten, auch Gemüse, gepflanzt wurde. Nach dem die Pflanzen genügend abgehärtet waren, hat mau die Kästen im Spätsommer in Gefrier apparate gebracht und dort einer Kälte von 2 — 10 Grad C. ausgesetzt. Die meisten der Versuchsobjekte sind entweder wässrig geworden und waren somit erfroren, oder sie sind später verdorrt. Es ist das jedenfalls ein Zeichen, dass die Pflanzen Schaden gelitten haben und die inneren Zellen zerstört sind. Wenige Pflanzen wiederum haben selbst die hohe Kälte vollständig überstanden, die letzteren sind nnn als Samenträger benutzt worden, auf klimatisch weniger günstig gelegenen hohen Lagen weiter kultiviert, um dadurch eine widerstandsfähigere Art zu bekommen. Wenn sich auch heute über das Ergebnis kein sicheres Urteil fällen lässt, so sind derartige Methoden beachtenswert und diese dürften vielfach auch für gärtnerische Kul turzwecke durchführbar sein.
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