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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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No. 35. Beilage zu „Der Handelsgärtner.66 Varlag von Berskard Thalasker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 31. August 1907. Die Gartenbau=Ausstellung in Zürich (Schweiz). Veranstaltet vom „Handelsgärtner- Verein“ vom 23. August bis 8. September 1907. Von Hans Brütsch-Züricb. Gartenbau - Ausstellungen gehören in der Schweiz zu den Seltenheiten, selbst in Zürich hat seit mehr denn einem Jahrzehnt eine solche nicht mehr stattgefunden. Es ist hier nicht der Ort, die Gründe dafür näher zu erörtern, nur soll hervorgehoben werden, dass auch in der Schweiz, insbesondere in Zürich, der Garten bau in allen seinen Spezialfächern grosse Fort schritte gemacht hat. Mit der diesjährigen Ausstellung will man nicht nur den Sinn für die Zierpflanzenkultur und den Gartenbau über haupt fördern helfen, sondern sie soll auch als Versuchsfeld für eine allgemeine schweizerische Gartenbau-Ausstellung, deren Abhaltung man in einigen Jahren plant, dienen. Die gegen wärtig stattfindende Ausstellung weist eine grosse Vielseitigkeit auf und muss als wohlgelungen, in manchen Teilen selbst als mustergültig be zeichnet werden. Das letztere trifft besonders für den landschaftsgärtnerischen Teil der Aus stellung zu. Abgesehen von einigen Anlagen, die man füglich in das Reich der Spielerei weisen darf und die eben immer und immer wieder sich Geltung verschaffen, verdient die prak tische Art, wie einige Firmen durch ihre Anlagen die Landschaftsgärtnerei in ihrer heutigen Ent wicklung demonstrierten, vollste Anerkennung. Als mustergültig anzusehen ist der von E. Mertens Erben-Zürich angelegte Teil mit den hervorragend schönen Koniferen und Laubgehölzen zu bezeichnen. Von feinem Ge schmack zeugte der von Otto Froebels Erben hergestellte „Intime Gartenteil“, und einen vornehmen Stil weisen auch die von A. Vi veil-Alten-Zürich angelegten Anlagen auf. Hervorzuheben sind dann die von St. Olbrich-Zürich ausgestellten Gehölze und Stauden, von denen Bignonia speciosa, Ceanothus azureus „Gloire de Versai'Je“, Berberis Thun- bergt, Hydrangea paniculata grandiflora, Hedy- sarum multijugum, Hypericum Moserianum, Spiraea pumila zu erwähnen sind. Von Spencers kernlosem Apfel, für den in der Schweiz jetzt viel Reklame gemacht wird, waren einige Hochstämme und auch konservierte, in der Mitte entzweigeschnittene Früchte, die weder Kerne noch Kernhaus aufwiesen, ausgestellt. Von neueren Gruppen- und Topfpflanzen begegnete trän besonders viel den beiden Salvien „Zürich” und „Feuerball“, die sich beide an Schönheit nichts nachlassen, auch im Wuchs ist kein Unterschied zu bemerken, viel leicht dürfte „Zürich" etwas niedriger bleiben, während „Feuerball" etwas grössere Blüten stände aufweisen mag. Diese Unterschiede mögen aber durch die Verschiedenheit der An zucht entstanden sein. Eine ganz niedrig bleibende, ebenfalls sehr reich blühende Sorte haften Otto Froebels Erben unter dem Namen „Züricher Zwerg" ausgestellt, die be sondere Beachtung verdient. Das neue Heliotrop „Frau Medizinalrat Lederle” war ebenfalls stark vertreten, es ist in der Tat eine Gruppenpflanze ersten Ranges, das die grösste Verbreitung ver dient. Zwar scheint es nicht den kräftigen Wuchs der älteren Sorte „Mad. Barnsby“ zu be sitzen, das aber in der Wirkung der Farbe von dem dunkelblauen „Lederle" bei weitem ber- sumu-waanmmm troffen wird. Das Pelargonium „Reformator' fiel durch schöne grosse leuchtend rote Dolden auf und die in der Schweiz noch wenig ge sehene, aber überaus empfehlenswerte Verbene „Miss Ellen Willmott" war in einer kleineren Gruppe vertreten, leider waren die Pflanzen etwas schwächlich, so dass sie nicht die ihnen sonst eigene Wirkung erzielten. Nicht un erwähnt sollen die hervorragend schönen Schau pflanzen von Rex-Begonien, von August Hof mann, Versandgärtnerei Albisrieden-Zürich, bleiben. Unter den mit einem Ehrenpreis aus gezeichneten, in vollster Entwicklung befind lichen Pflanzen seien die Sorten „Imperator", „splendida argentea”, „Aida.“ und „Max Egen“ hervorgehoben. In besonders umfangreichem Masse hatte sich das grösste Versandgeschäft der Schweiz C. Baur in Albisrieden-Zürich beteiligt. Prachtvolle Palmen, Kjentia Belmoreana, K. For- steriana, Cocos Weddelliana, der zierliche Phoenix Roebeleni, Latanien, ferner Croton, Dracaenen, Caladien, Farne usw. waren alle in schönster Entwicklung ausgestellt. Das früh- blühende, sehr empfehlenswerte Chrysanthemum „Mile Lucie Duveau" befand sich in voller Blüte, die reinweissen Blumen haben eine prächtige Form und ansehnliche Grösse. Einige niedrige, sehr reich blühende und prächtig grosse Dolden aufweisende Phlox decussata, für Gruppen sehr zu empfehlen, bedürfen besonderer Erwähnung: „Freifrdulein C- von Lassburg", der schönste weisse Phlox, „Reichsgraj v. Hochberg“ feurig amarant purpurfarben , „Qruppenkönigin“, mit riesig grossen Blumen, von zartrosa Färbung. Von den zwar schwach vertretenen Rosen seien die beiden neuen Sorten „Frau Karl Druschki” und „Mad. N. Levavasseur" erwähnt, i Die Binderei- und Schnittblumen-Ausstellung war wenig von Bedeutung, dagegen aber die Industrie - Abteilung sehr reichhaltig beschickt. Vom 4. bis 8. September findet noch eine Spezial-Obst- und Gemüse-Ausstellung statt. Leider liess die Etikettierung auch auf dieser, wie beinahe auf allen Ausstellungen teilweise sehr zu wünschen übrig. Es ist dies ein Punkt, dem viel zu wenig Beachtung geschenkt wird, ja so wenig, dass man oft Lächerlichkeiten be gegnen kann; beispielsweise war auf der Züricher Ausstellung ein Cereus peruvianus MilL vor. monstrosus DC. als Cactus monstrosus ausgestellt Wie viele Kakteenliebhaber, die als Laien die Ausstellung besuchen, mögen über einen derartigen Unsinn lachen und den Gärtner als unwissenden Mann hinstellen. Aber auch andere Fehler waren in genügender Zahl zu finden und schliesslich fehlte an vielen Orten die Etikettierung ganz, so dass das Publikum vergebens nach dem Namen spähte. Auf einen weiteren Fehler wollen wir an dieser Stelle noch hin weisen, und das betrifft das Arbeiten in der Ausstellung während des ganzen Tages. Das Ersetzen der Bindereien, das Grasschneiden, Giessen, Ausputzen und Pflanzen auch am Nachmittage muss von den Besuchern als eine lästige Störung empfunden werden und sollte nur bis spätestens 10 Uhr morgens erlaubt sein. Bis um diese Zeit kann alles vollständig in stand gesetzt und jede Unsauberkeit entfernt sein, so dass man nicht am Nachmittag noch Pflanzenabfällen, Packmaterial usw. in dieser oder jener Ecke begegnet, das in jeder Aus stellung entschieden einen schlechten Eindruck hervorrufen muss. Deutscher PomologensVerein. Von H.,Wiesner-Bad Nauheim. II. Die Bodenlehre in gedrängter Form be handelte Professor Dr. Keilhak von der geo logischen Landesanstalt Berlin. Er wies zu nächst darauf hin, dass unser Boden das Er gebnis von Gesteinsabschwemmungen ist. In der Hauptsache sind zu unterscheiden Naturböden und Schwemmlandböden, wie sie in der weiten norddeutschen Tiefebene abgelagert sind, ausser dem Böden, die durch Gesteinsverwitterung entstanden sind, wie sie im mittel- und süd deutschen Festland vorherrschen. Die weite norddeutsche Ebene ist die älteste Erdrinde, die norddeutschen Bodenarten sind Ton, Lehm, Sand, Kies, ferner Kalk und Humusboden, welche von Holland her überall das Flachland aufbauen. Die sogenannten Marschböden be sitzen den höchsten Wert, haben aber ausser ordentlich hohen Grundwasserstand. Das Fehlen des kohlensauren Kalkes im Boden und das Vorhandensein desselben im tiefen Untergründe ist nur den norddeutschen Böden eigen. In Tonböden liegt der Kalk in 1/2 Meter Tiefe der 10—12 und bis zu 25% ausmachen kann. Lehmboden unterscheidet sich von Tonboden durch seine grösseren Bestandteile von Sand, ein Drittel von Norddeutschland hat Lehmboden, an steilen Ufern, wie bei Travemünde, finden wir den Schiefermergelboden. Tonboden hat sehr feine Bestandteile, die in frostfreien oder schneefreien, aber kalten Wintern als eine feine staubige Masse über die Fluren geweht werden. Sand und Ton, Humus und Mergel treten mit einander in die verschiedensten Mischungs verhältnisse ein und bilden die bekannten Arten des Kulturbodens, von welchem die humus- reichere und der Durchlüftung ausgesetzte, be arbeitete Oberschicht als „Mutterboden“ vom Untergrund unterschieden zu werden pflegt. Von besonderer Bedeutung ist die Körnung der Bodenteile, nach der wir einen Boden steinig, kiesig, sandig, tonig oder lehmig nennen. Von Ihr hängen ab die Lüftungs- und Wasseraul- nahmen, überhaupt die Auslaugungsfähigkeit eines jeden Bodens. Sandiger und mit Sand durchsetzter Boden ist immer gut gelüftet, er hat grosse Wasseraufnahme, besitzt aber ander seits auch Verdunstungsfähigkeit. Im grob körnigen Boden vermag kein Wasser auf zusteigen, die Hebekraft ist um so grösser, je feinere Bestandteile ein Boden hat. Grober Boden nimmt mit Begier Wasser auf, auf zu feinen, dichten Schichten bleibt dasselbe stehen. Grober Kies leitet das Wasser zu schnell in die Tiefe. Zu feine Staubböden sind schwere Böden, wenig wasseraufnahmefähig, oder sie schlucken noch Wasser, leiten dasselbe aber nicht in die Tiefe. Eine besonsere Kulturarbeit fällt, wie der Vortragende ausführte, kleineren Säugetieren und Insekten in der Bodendurchlüftung, Lockerung und Umwendung des Bodens zu. Sie holen die tonigen Bestandteile aus der Tiefe der Acker- krme herauf und bringen sie in kleinen Häufchen an die Oberfläche, somit durchmischen und wenden sie den Erdboden. Auch die Sandböden sind in ihrer Zu sammensetzung verschieden; je nach der feineren oder gröberen Körnung. Derartiger Boden ist um so schlechter, je grösser die Körner sind. Doch sind auch üppige Kulturen darin mög lich, wie in Werder, wenn der Grundwasser spiegel weniger als 2 Meter tief liegt. Im eigentlichen Sandboden sinkt der Kalkgehalt sofort herab, gröbster Boden Ist Kiesboden mit meist hohem Kalkgehalt. Sandboden hat wenig Humus, infolge dessen eine kümmerliche Vege tation, besonders wenn das Wasser fehlt. Staub böden stehen den Tonböden nahe und haben 10—15% Kalk, Lössboden dagegen hat 50% feinen Sand und tonige Erde, dabei eine sehr gute leichte Durchlüftbarkeit, mit der Fähigkeit, Wasser aufzunehmev. Dann sind in solchen Boden viele, doch feine Hohlräume, so dass Wasser nicht schnell in die Tiefe kann; sie bergen ein Wasserreservoir in sich und hohen Kalkgehalt. In Thüringen und Süddeutschland finden wir die reinen Kalkböden, die der Feuchtigkeit besonders bedürfen, um fruchtbar zu sein. Wesentlich andern Ursprungs sind die Moorböden. Moose, Heidekraut und im Sumpf versunkene, bei Luftabschluss unter Wasser vertorfte Wasserpflanzen sind das Bildungsmaterial des Moorbodens, der sich in kalkarmes Hochmoor und kalkreiches Niederungs moor gliedert. Die Moormergelböden haben 15—20% Kalk mit viel Sand, sind für Ge müsekulturen ganz hervorragend, auch für Obst bau bei genügender Entwässerung. Das Grund wasser kann aber hier leicht zu hoch kommen, dass eine Ueberstauung stattfindet. Wie die Moore sind auch die Marschen und Marschböden jüngeren Ursprungs, sie ent stehen noch heute täglich durch Ablagerung fruchtbaren Schlickes an der Nordostseeküste Schleswig-Holsteins, Hannovers und Oldenburgs. Die allein durch Gesteinsverwitterung ent standenen Böden, die sogen. Gebirgsböden, sind so verschiedenartig wie die Gesteine, aus denen dieselben hervorgegangen sind. Die festen Gesteinsmassen sind im Laufe der Jahr tausende, im Wechsel der Temperatur wie durch chemische Zersetzungen verwettert, zermürbt und mit verschiedenen humosen Beimischungen zu Erde umgewandelt worden. Man spricht von Granitböden, Sandstein-, Kalksteinböden, Basaltböden u. a. Je nach Art des Mutter gesteins, dem der verwitterte Boden aufliegt, verschieden in der Zusammensetzung und auch so verschieden im Wert für das Pflanzenwachs tum. Böden mit gröberen, unverwitterten Stein teilchen können eine kiesige Beschaffenheit zeigen; sie trocknen schnell ab, sind locker nnd bei genügendem Tongehalt doch fruchtbar. Aus Sedimentgestein in Verbindung mit Sand, Kalk und Tonschiefer entsteht ein tiefgründiger, toniger Boden. Sandsteinböden haben je nach der Beschaffenheit ihrer Bindemittel mittlere oder schlechte Eigenschaften. Sie enthalten deutlich erkennbare Rückstände. Basaltboden, hervorgegangen aus langsamer Verwitterung der Bestandteile des Basaltes, ist dunkel von Farbe und zeichnet sich durch grosse Frucht barkeit aus. Gewöhnlich bündig nnd schwer zu bearbeiten; mit Bruchstücken durchsetzt wird er lockerer und für die Bearbeitung leichter gemacht. An steilen Hängen wird er durch Abschwemmungen gröber, durchlässiger und unfruchtbarer. Als bester Obstbauboden wird im Anschluss an diesen lehrreichen Vortrag ein tiefgründiger, humoser, milder, mergeliger Lehmboden von verschiedenen Seiten bezeichnet. Vermischtem. Klei ne Mitteilungen. — Der geplante „Verband der Baumschulen besitzer für die Provinz Hessen-Nassau und das Grossherzogtum Hessen“ ist nunmehr ge- gründet. — Für Essen-Ruhr wird ein städti scher Qartendirektor gesucht. Der Anfangs gehalt beträgt 3 700 M. und steigt alle 2 Jahre bis zum Höchstgehalt von 6100 M. Interessenten müssen sich mit dem Oberbürgermeister in Essen-Ruhr in Verbindung setzen. — Zu Dahlem verschied im 69. Lebensjahre der königl. Oartenbaudirektor W. Perring, der über 25 Jahre dem Berliner botanischen Garten Vor stand. — An die königliche Gärtnerlehranstalt zu Dahlem wurde Dr. Gustav Höstermann, zur Zeit in Poppelsdorf bei Bonn als Lehrer der Botanik berufen. — Der Obst- und Gartenbau- Verein für den Kreis Segeberg hat für das Jahr 1908 eine allgemeine Gartenbau-Ausstellung geplant. — Essbare Blumen. Die Verwendung von Blüten oder Blütenteilen zu Nahrungs zwecken ist in den nordischen Ländern verhältnis mässig selten. Der Blumenkohl, dessen Köpfe einen durch die Kultur veränderten Kuospenstand darstellen, ist wohl das bekannteste Nahrungs mittel dieser Art. Hin und wieder finden aller dings noch die jungen Blütenstände des Rha barbers, sowie die Blüten der Robinia und des Holunders, besonders aber manche Blütenteile ausländischer Gewächse im menschlichen Haus halt Verwendung. Häufiger dagegen werden Blüten zu Genusszwecken in tropischen und subtropischen Ländern verwandt. In China werden z. B. die Blüten von Hemerocallis ^raminea in solchen Massen zu Suppen ver braucht, dass die Pflanze in einzelnen Gegenden zu diesem Zwecke in grossem Masstabe kul tiviert wird. Als Teeparfüms dienen die Blüten von Jasminum Sambac und paniculatum, von Olea fragrans, verschiedenen Citrus- Arten, Qardenia florida, Camellia sasanqua u. a. In Indien benutzt man die Blumen mehrerer Bassia- Arten, z. B. der Art latifolia, als wirkliche Nahrungsmittel. Diese verwelken nicht nach der Befruchtung, sondern werden fleischig und sammeln viel Zucker in den Blumenblättern an, um erst nach dem Fruchtansatz abzufalien. Auch die Blüten von Bassia longifolia werden in Malabar und Koromandel roh oder kantiert gegessen. Von Calligonum polygonoides, einer Knöterichart Indiens, die auch in Armenien und Persien auf wüsten Ländereien vor kommt, werden die zahllosen kleinen roten Blüten fleischig und sehr zuckerreich. Bekannt ist auch, dass die Blüten von Veilchen, Orangen, Rosen usw., in Zucker eingekocht, als Konfekt ver speist werden. — Die Obstgarten-Anlagen der Stadt Friedberg, deren Anlagen kürzlich von dem Verband der Mecklenburger Obstbau-Vereine mit Interesse besichtigt wurden, ist eine der wenigen genossenschaftlichen Einrichtungen, die sich wirklich bewährt haben. Die Anlsge wurde im Jahre 1896 durch Ausgabe von 120 An teilscheinen ä 50 Mark geschaffen und das Terrain von 13,7 Morgen mit einem Draht zaun eingefriedigt und mit 506 Apfelhalbstäm men, 448 Apfelbuschbäumen und 45 Birnen buschbäumen bepflanzt. Mit grosser Energie urd Ausdauer haben die Unternehmer gewirtschaftet und einen äusserst günstigen Ertrag erzielt, denn im Jahre 1906 konnten 29% Dividende ver teilt werden. Die Halbstämme sind in Reihen und Abständen von 8 Metern gepflanzt, da zwischen Buschobstbäume. Allerdings sind dort billige Arbeitskäfte, preiswerte Düngemittel und mässige Pachtverbältnisse günstige Faktoren, mit denen nicht überall zu rechnen ist. Immer hin verdient es Anerkennung, dass bei einer doch verhältnismässig kleinen Anlage ein so guter Nutzen erzielt worden Ist. — Der Bedarf für Gartenbauerzeug nisse in Deutsch-China. Im Jahre 1904 erschien im „Handelsgärtner“ ein Aufsatz über gärtnerische Kulturergebnisse in Tsingtau; all zuviel hört man aber sonst in der gärtnerischen Facb presse über die Verhältnisse in dieser deutschen Kolonie nicht. Der amerikanische Vizekonsul in Tsingtau hält es dagegen der Mühe werf, die amerikanischen Handelsgärtner auf dieses Absatzgebiet aufmerksam zu machen. Es heisst darüber, in „The Flor. Exchange“: Die deutsche Forstverwaltung des Kiautschou- gebietes hat innerhalb der letzten Jahre grosse Anpflanzungen vorgenommen, wobei hauptsäch lich Akazien, Eichen und verschiedene Kiefern arten benutzt wurden. In dem Versuchsgarten in Tsingtau wurden umfassende Versuche mit der Akklimatisation von Obstbäumen an gestellt; die Aepfel-, Birnen- und Pflanmenstämme stammten aus Deutschland und Kalifornien, die Kirschen waren kalifornischer Herkunft, die Pfirsiche und Aprikosen einheimische chine sische Sorten. Der Erfolg mit diesen impor tierten Obstgehölzen war dermassen zufrieden stellend, dass man hofft, aus der Provinz Schan- tung mit der Zeit eines der Hauptexportländer für Obst zu machen. Um die eingeborene Be völkerung anzuspornen, die Obstkultur aufzu- nehmen, wurden im letzten Jahre 66 000 ver edelte Obstbäume kostenlos an Chinesen ab gegeben, jedoch war hiermit der Nachfrage längst nicht genügt. Die Farmen in Scbantung ziehen meist Birnen, Aepfel und Trauben. Der Obstexport aus dem Hafen von Tsingtau belief sich im letzten Berichtsjahr auf 3 Millionen Catties (1 Catty = 600 gramm). Die Früchte einheimischer Birnensorten wurden mit 4 cents bezahlt, während Birnen von europäischen Sorten 9 cents per Catty erzielten; bei den Aepfeln war dieses Verhältniss 7:17 cents per catty. Da die Chinesen dieses Preisverhältnis zu schätzen wissen, sind sie eifrig bestrebt, europäische Obstsorten anzupflanzen und ist daher für solche entschieden grosser Bedarf vorhanden. Ausser dem könnte nach Ansicht des amerikanischen Konsuls auch ein Geschäft in Gartensämereien von Kalifornien aus nachTsingtau und anderen Hafen platzen Ostasiens eingerichtet werden; be sonders hätte dieses Geschäft Aussicht auf Er folg, wenn Samen in farbigen Beuteln, die jetzt dort für 5 cents Gold (= 20 Pfennig) verkauft werden, mehr verbreitet würden. In Amerika Ist es gebräuchlich am Schluss der Saison die übrig gebliebenen Pakete dem Händler zu re tournieren; in China würden die Eingeborenen die restierenden Samenportionen zu einem er mässigten Preise gern kaufen und so dies Ge schäft noch erleichtert werden. — Demgegen über ist zu bemerken, dass was den Export von Baumschulartikeln betrifft, die kalifornischen Handelsgärtner infolge der besseren und schnelleren Dampferverbindung allerdings im Vorteil gegenüber Deutschland sind. Bei Samen fällt aber dieses Hindernis fort und es müsste sonderbar sein, wenn die deutschen und französischen Samen erst auf dem Umwege über Nordamerika nach Tsingtau gelangen sollten. — Die Verwendung unreifer Trau ben zu Fruchtkonfekt hat man in Frank reich versucht. Es werden dort beispielsweise in Thomery bei der Kultur der Tafeltrauben bereits im Juni und Juli oft bis zu zwei Drittel der angesetzten Trauben ausgeschnitten und später beim Ausbeeren fällt wiederum ein Drittel der halb ausgebildeten Beeren dem Messer zum Opfer. Diese grossen Mengen unreifer Beeren, für die man bisher keine Ver wendung hatte, hofft man nun zur Herstellung von Fruchtkonfekt zu verwerten.
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