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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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der Einführung der Gartenbauerzeugnisse ab. Dazu käme, dass bei der unkundigen Be handlung viel verderbe und dadurch schliesslich der Verdienst gleich Null sei. Wenn aber erst die Warenhäuser besondere Räumlichkeiten für Pflanzen, Blumen, Gemüse, Obst usw. einrichten würden, dann sei allerdings die Gefahr für die Handelsgärtner gross, denn dann würden sie durch die Schleuderkonkurrenz der Waren häuser einfach niedergedrückt werden. Leider müssen wir dem hinzufügen, dass die grossen Warenhäuser ä la Wertheim und Tietz bereits angefangen haben, die Gartenbauerzeugnisse in separaten, zweckmässig eingerichteten Ab teilungen unterzubringen. Die Gefahr, von welcher unser Gewährsmann spricht, ist also nahe herbeigerückt und es fragt sich, wie man in gärtnerischen Kreisen dieser Gefahr begegnen will. Auch darüber haben sich die von uns in der Angelegenheit befragten Herren ge- äussert und es sind dabei die widersprechendsten Anschauungen zu Tage getreten. Wir werden uns damit in einem Schlussartikel in der nächsten Nummer unseres Blattes beschäftigen. Deutscher Pomologen-Verein. Von H. Wiesner-Bad Nauheim. I. Der 2. Lehrgang des „Deutschen Pomologen- Vereins“ für Obstbaubeamte und Obstbaupraktiker vom 29. Juli bis 1. August in Lübeck erfreute sich einer regen Beteiligung; über 120 Teil nehmer aus allen Gauen des Reiches hatten sich eingefunden. Es ist das als ein Beweis zu be trachten, dass diese Veranstaltungen einedringende Notwendigkeit sind zur gegenseitigen Aussprache und Belehrung aller wichtigen Fragen des hei mischen Obstbaues. Die Wahl der Verhandlungs- gegenstände ging aus den in den letzten Jahren eingeschlagenen Wegen, den Obstbau rationell zu bea beiten, hervor. In den von Theoretikern und Praktikern im Obstbau übernommenen 12 Vorträgen wurde Bodenlehre, Bodenbebardlung und Ernährung der Obstbäume behandelt und nachher eifrig und interessant diskutiert. Der Präsident des „Deutschen Pomologen- Vereins“, Kgl. Garfeninspektor Lorgus leitete die Verhandlungen mit der bekannten Umsicht. Das Versammlungslokal, der Saal der „Gesell schaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit“, war räumlich wie geschaffen für diese Zwecke. Einer gleichen aufmerksamen Beteiligung er freuten sich die angeschlossenen Ausflüge nach der Frucht- und Konservenfabrik vorm. D. H. Carstens A.-G. Lübeck, nach den Obstanlagen R.Vollert Niederbössau, dem pomologischen Institut von Direktor Fischer-Schönborn, sowie nach dem Schlosspark Eutin. Nicht minder lehrreich gestaltete sich der Besuch der Fruchtschuppen und der staatlichen Unter suchungsstation für ausländisches Obst in Ham burg, sowie der Obstkawmer Harburgs, des Altenlandes, unter sachverständiger and ortskun- diger Führung sehr eingehend. Gleich am ersten Tage sprach Prof. Dr. Strecker-Leipzig in sehr gewandter Rede über: „Bodenbearbeitung unter besonderer Berücksichtigung des Untergrundes. Er führte hierbei aus, dass der Boden und seine Bearbeitung das Fundament einer gesunden Obstkultur bedeute. Kulturboden ist eine Anhäufung von gröberem oder feinerem verwit terten Gestein mit lockerer oder dichterer Struktur. Ein Kuliurboden mit dichteren überwiegend feineren Bestandteilen, die in vielen Punkten Obstbauverein zu Bad Dürkheim, welche be sonders hervorgetreten sind. Die gebotene Uebersicht des gesamten Obstbaues im Gebiete dieser Ausstellungsbezirke, kann als wohlgelungen bezeichnet werden. Die ausgestellten Früchte wurden geschmackvoll aufgebaut und man zeigte durchschnittlich tadellose Exemplare. Es wurde hierbei wirklich grossartiges in dekora tiver Weise, sowie in der Reichhaltigkeit und Qualität des Sommerobstes geboten. Jedenfalls sind diese Verbände auf dem richtigen Wege mit vereinten Kräften den Anbau auszudehnen und ihre Handelsinteressen zu fördern. Es wird auf einfache, für jeden verständliche Weise gezeigt, was getan werden muss, wenn wir unsern heimisch n Markt versorgen und unsern Export erweitern wollen. Die mit der Ausstellung gleichzeitig ver bundenen Vorführungen der besten Ver packungsarten und Transportgefässe für Kern- und Steinobst, soweit Post-, Bahn- oder Schiffsversand in Frage kommt, bot keine Schaustellung in gewohnter Weise, sondern legte für die Beteiligten das Zeugnis sachver- ständiger, zielbewusster Arbeit ab. In der Tat hat sich die Verpackungsart in den letzten Jahren sehr vereinfacht, das kommt auf unsern Obst ausstellungen immer mehr zur Geltung. Der Züchter ist belehrt und bekehrt worden, dass eine einfache, zweckmässige Verpackung für eine höhere Verwertung der Früchte unerlässlich ist. Es bleibt nur zu wünschen, dass in allen wich tigen Obstbat fragen die gleichen sichtbaren Er folge zutage treten, wie das hier der Fall ist. Für den Bahnversand dominiert noch der Korb mit 30 bis 40 Pfund Inhalt, somit tritt leider immer eine Differenz hervor und es wäre wohl richtiger, wenn wir uns entschliessen würden, 5 kg, 10 kg, 25 kg und 50 kg brutto für netto zu packen. Für Steinobst ist dieser Versandkorb von 20 kg Inhalt fast ausschliesslich sich berühren und nur noch kleine Zwischen räume lassen, ist der beste. Die unkultivierten Böden sind zu dicht, lassen sich aber durch Bodenbearbeitung auflösen. Bodenarten mit gröberer Struktur stellen eine lose Masse mit grösseren Zwischenräumen dar; die die Feuchtig keit wohl leicht aufnehmen, aber auch rasch wieder abgeben. Bei lockerer Struktur des Bo dens kann das Wasser besser ausgenutzt wer den, und die rationelle Bodenbearbeitung allein befördert eine richtige Wasserregulierung. Die sogenannte Gare des Bodens wird durch Arbeit der Bakterien erzeugt, diese können aber auch nur bei genügender Feuchtigkeit in Tätigkeit treten. Wir müssen bemüht sein, unseren Kultur boden eins feinere „Krümelstruktur“ zu geben, wenn die Pflanzen gut gedeihen sollen. Bei dieser wird das Wasser im Boden mehr fest gehalten, steigt langsamer, auf verdunstet weniger, und in dürren Zeiten wird eine geringere Trockenheit die Kulturen beeinträchtigen. Be decken des Bodens ist der beste Schutz gegen Austrocknen. Das Wasser, welches von oben kommt, wird bei einer Krümelstruktur der Oberfläche besser usd reicher aufgenommen, fliesst nicht so sehr ab, und wird dabei auch leichter in den unteren Schichten erhalten; ein bis in den Untergrund krümelig fein erhaltener Boden wirkt wie ein wasserhaltender Schwamm. Besonders für die Obstkultur ist eine tiefe Auf schliessung des Bodens notwendig, eine Krümel struktur, die auch in die Tiefe geht, sichert die Feuchtigkeit bis in den Untergrund. Damit ist aber nicht genug getan, denn es muss auch frische Luft zugeleitet und schlechte aus dem Erdreich ab geleitet werden. Ohne genügende Luftzufuhr bilden sich Säuren, Brutstätten zahlloser Pilze, die Krankheiten der Bäume zur Folge haben. Ein Boden, der nicht ordentlich atmen kann, muss auch nachteilig auf den Baumwuchs ein wirken, daher soll man nicht auf „jeden Raum“ einen Obstbaum selzen, sondern den Untergrund sorgfältig prüfen. Mangelnde Bodenbearbeitung und dadurch bedingte fehlende Bodenlüftung ist eine Hauptursache, warum oft plötzlich Obst anlagen in ihrer Entwicklung stillstehen. Boden bearbeitung bedeutet also — Erhaltung und Re gulierung der Bodenfeuchtigkeit, Schutz vor Wassermangel in trockenen Zeiten und Boden- durchlüftung. Die eigentliche Arbeit muss zu nächst in den oberen Schichten vor sich gehen, denn nur in diesen Schichten lebt der Baum; die Wirkung nach unten muss aber noch durch Krümeligmachung des Untergrundes unterstützt werden. Wenn in einem durchkrümelten Unter grund lockere Schichten auflagern, so entsteht eine Lockerheit des Bodens, wodurch die beste Ge währ für das Gedeihen der Kulturen gegeben ist. Der Vor tragende hielt es für grundfalsch, wenn in gärtnerischen Betrieben, durch die Arbeit des Rigolens die unteren Schichten nach oben, die oberen nach unten gebracht werden. Hier werden die lebenden oberen Schichten in die Tiefe gebracht, wo sie den Wurzeln nur kurze Zeit dienlich sein können, denn den sauerstoif- liebenden Bakterien werden da unten die Lebens bedingungen bald entzogen. Ein toter Boden wird heraufgebracht und die Oberfläche damit verkrustet; die Tätigkeit nach unten hört auf, denn wir haben den Zutritt der Luft abge schlossen, die krümelige Beschaffenheit ist fast vollständig verloren gegangen. Abgesehen da von, erfordert das übliche Rigolen grosse Opfer an Zeit, Arbeit und Kapital und wenn es sich um die Produktion von Obst handelt, kann unter das gebräuchlichste Transportgefäss. Wir möchten, dass sich für feine frühe Steinobstfrüchte der sogenannte englische Schiffakorb, den man in Baden schon vielfach benutzt, allgemein ein- führt. Bahnkisten für Obst scheinen noch wenig verlangt zu werden, wenn auch die vom Po- mologenverein angenommene Kiste ebenfalls vorgezeigt wurde. — Postversandbehälter, wie Kisten, Körbchen, Schachteln etc. waren wie immer auf Ausstellungen in grösserer Avswahl vertreten. — Die höchsten Auszeichnungen für Obstverpackungen erhielten wiederum die Obst bauvereine Weisenheim am Sand, der Obst- und Garterbauverein Worms, der Kreisverband Baden, die Obstbauvereine zu Bühl und Bad Dürkheim. Diese schöne Obstausstellung hat sicher jeden Fachmann voll befriedigt und wir können nur die Veranstalter zu diesem anerkennungs werden Erfolge beglückwünschen. Jedenfalls war die Leitung in den besten Händen und wir wollen wünschen, dass manches dort Ge sehene vorbildlich auch auf andere Aus stellungen einwirken wird, es fehlte In Mann heim an Anerkennung keineswegs. — Als ein recht fühlbarer Misstand für den auswärtigen Besucher muss es dagegen betrachtet werden, dass der Eintritt am Sonntag erst 1/210 Uhr gestattet war, obgleich in allen Zeitungen ver öffentlicht wurde, dass die Ausstellung von früh 8 Uhr geöffnet sei. Das sollte nicht vorkommen, zumal gerade der Handelsgärtner und Baum schulenbesitzer in den Frühstanden, wenn die Hallen noch nicht so überfüllt sind, am besten Gelegenheit hat, solche Ausstellungshallen zu besuchen, die ausgestellten Früchte zu prüfen und Vergleiche anzustellen. Wir hoffen, dass dieser Hinweis Beachtung findet, denn wir haben schon oft an dieser Stelle auf dergleichen Miss stände aufmerksam machen müssen. gewissen Verhältnissen jede Rentabilität aufge hoben werden. Wird doch rigolt, dann soll dies so geschehen, dass der Ober- und Unter grund vermischt wird, aber auch hierbei wird eine wenig vorteilhafte Bodenstruktur erzielt, die Bakterien werden in ihrer Tätigkeit be hindert und vernichtet, die wahre Krümelstruktur geht verloren. Die beste Bodenverbesserung ist die, wenn der Untergrund nur aufgewühlt wird, die Luft Zutrift bekommt, wodurch ein gleichmässiges, vollkommenes Offenhalten der unteren und oberen Bodenschichten möglich wird, auch Ansammlung von Winterfeuchtigeit stattfindet, wobei aber die oberen Kulturschichten sorgsamst oben zu belassen sind. Die Wurzeln nehmen die Nahrung hauptsächlich aus den der Oberfläche näher gelagerten Schichten, wo auch stets die Nährstoffe sich mehr vorfinden. In der Tiefe sind meist äusser Kali nur wenig Nährstoffe vorhanden. Der Redner bezeichnet den Riffarthschen Untergrundpflug als bestes und billigstes Lockerungswerkzeug für den Obstbaubetrieb. Hiermit ist eine intensive Durchlüftung des Bodens möglich, die obere Ackerkrume wird nicht vergraben, sondern bleibt als bestes Kultur land oben auf. Der Pflug hat einen Tiefgang von 35 cm, 4 Pferde sind zur Arbeit nötig. Von anderer Seite wurde hierbei noch dem Sackschen Rigolpflug das Wort geredet, dem noch ein besonderer Untergrundlockerer nach fahren kann, ohne dass der tote Untergrund nach oben geschafft wird. Die Bearbeitungs kosten eines preuss. Morgens betragen 45 Mk. Zur Bodenlüftung wird noch das Unterbringen zerkleinerter Steinkoblenschlacke empfohlen, während Braunkohlenschlacke zu verwerfen ist. Rundschau. Handel und Verkehr. — Handelssachverständige bei den Konsularbehörden sind wie wir schon früner im „Handelsgärtner“ hingewiesen haben, mehrfach bereits angestellt, um auf wirtschaft lichem Gebiete Aufschluss zu erteilen und unsere auswertigen Handelsbeziehungen zu fördern. Für die betreffenden vom Reich ernannten Beamten ist es Pflicht, über alle Vorgänge die unserem heimischen Handel von Vorteil oder Nachteil sein können, zu berichten, auf günstige Absatzgelegenheiten die Industrie- und Handelsfirmen hinzuweisen und in jeder Hinsicht die deutschen Interessen wahrzunehmen. Wie die „Nachrichten für Handel und Indu strie“ mitteilen, sind folgende Handelssachver- ständige vom Reichsamt des Innern ernannt und gegenwärtig tätig: für Buenos-Air es: Gerichtsassesor a. D. Hans Ramelow, für Rio de Janeiro: Dr. Voss, für Shanghai: Dr. Delius, für Calcutta: Gosling, für Johannesburg: Renner, für Sydney: W. de Haas, für Yokohama: der preussische Regierungsbaumeister a. D. Jonas, für Peters burg: Ingenieur Goebel, für Valparaiso: Dr. Gerlach, für Konstantinopel: Jung, für Newyork: der preussische Gewerberat Waetzoldt und für Chicago: Dr. Quandt. Auch Handelsgärtnern und Samenzüchtern wird dadurch Gelegenheit geboten, sich über die verschiedenen Absatzgebiete zu informieren, um daraus Vorteile zu gewinnen. — Eine Mahnung zur Vorsicht bei Verzollung in Belgien. Die Kgl. belgische Die Sportbinderei-Ausstellung zu Mannheim am 17. bis 20. August. Wenn wir schon bei der Brautschmuck- Ausstellung von einer sorgfältigeren Ausführung der Mannheimer Binderei-Ausstellung berichten konnten, so können wir heute konstatieren, dass dieser Aufschwung angehalten hat. Nicht im Rosengarten, sondern in den Schnittblumenhallen fand dieses Mal die Ausstellung statt und kann der Leiter, Heinrich Berg-Frankfurt-Main mit dem Ergebnis zufrieden sein. Gewiss ist es nicht jedermanns Sache, Equipagen, Automobile und Boote zu garnieren; es erfordert eine Masse Material und auch viele Arbeitskräfte, da das Objekt in möglichst kurzer Zeit zur Verfügung der Preisrichter stehen muss. Wenn es nun dem Leiter gelungen war, 5 Autos, 10 Wagen und 3 Boote zusammen zu bringen, so ist dies sicher anzueikennen. Auch war das ganze Arrangement den vorhandenen Räumen sehr gut angepasst. Die Glanzleistung der ganzen Ausstellung bildete ein grosser Landauer, welcher von Hermann Scheuer-Heidelberg in ganz gross artiger Weise geschmückt worden war. Nur grün und gelb, die gelben Gladiolen mit den gleichfarbigen Kaktus-Dahlien (Sonnenstrahlen) erzielten eine Wirkung, die alles andere in den Schatten stellte. An der Rückwand des Wagens bildeten dicht zusammengestellte lange Rispen von Gladiolen grosse Fächer, von hier aus gingen dann die Girlanden von gelben Dahlien welche die Umrahmung des Wagens vorstellten, bis vorn zu den Laternenbaltern, an welche wieder grosse Buketts von Gladiolen befestigt waren. Zwei mächtige Bogen, welche kreuz weise über den Wagen emporragten, dicht mit Asparagus Sprengeri umwunden, wurden in der Mitte von einem schönen Strauss Glaciolen und Dahlien gekrönt. Der Aufbau war so hoch, Zolldirektion in Lüttich hat sich in jüngster Zeit veranlasst gesehen, auf die misslichen Konsequenzen aufmerksam zu machen, die bei der Einfuhr von Waren nach Belgien die Gepflogenheit mancher, namentlich öster reichischer Einfuhrhändler mit sich bringt, mit den das Verzollungsgeschäft besorgenden Agenten nämlich die Zollzahlung zu akkordieren. Bei solchem Akkordieren wollen nämlich die Agenten Vorteile für sich erzielen und bewerten nun die Ware in den Deklarationen niedriger, als es den Tatsachen entspricht. Die belgischen Zollhörden nehmen deshalb in allen solchen Fällen die Absicht einer Zollhinterziehung an, selbst wenn es sich nur um ungenaue und irrige Angaben des Versenders oder Agenten handelt. Dies aber bat wieder zur Folge, dass in Fällen von „Zollstrafamtshandlungen" mit der grössten Rigorosität vorgegangen wird und mildernde Umstände nicht in Rechnung gezogen werden. Die Zolldirektion in Lüttich empfiehlt daher bei Abschluss derartiger Verzollungs- anträge mit den Zollagenten die grösste Vor sicht, damit Minderbewertungen der Waren in den Deklarationen und die damit verbun denen unliebsamen Konsequenzen vermieden werden. — Der Marktwert bei Verzollungen in Kanada. Als Marktwert wird der wirk liche Marktwert der Waren in der üblichen und gewöhnlich kaufmännischen Bedeutung des Weites angesehen, zu welchem die Waren in dem gewöhnlichen Verlauf des Handels ver kauft werden, mit der Massgabe, dass ein „Abzug für Barzahlung“ für Zollzwecke nicht mehr als 21/2°/0 betragen, und nicht eher zugelässen werden soll, als bis er tatsächlich bewilligt und vom Ausführer auf der Fakturei dem Einführer abgezogen ist. Der Zoll soll In keinem Falle nach einem geringeren als dem Fakturenwerte der Waren festgesetzt werden, äusser dann, wenn der wirkliche Marktwert solcher Waren in der Zeit zwischen ihrem Einkauf durch den kanadischen Einführer und ihrer Ausfuhr nach Kanada heruntergegangen ist. In Fallen, In denen die Notwendigkeit eintritt, den Wert für die Verzollung abzuschätzen, können gering fügige Schwankungen in den Marktwerten, die nach dem Einkauf der Waren durch den kanadischen Einführer eintreten, äusser acht gelassen werden, und der Abschätzer oder Kollektor kann einen bona fide-Abzug für Bar zahlung bis 21/2°/0 bewilligen, wenn er von dem Ausführer auf seiner Faktura zugestanden uad in Abzug gebracht ist. — Bescheinigungsbücher für Tele gramme. Auf Verlange! des Absenders wird bekanntlich von den Post- und Telegraphen- anstalten über die für aufgegebene Telegramme erhobenen Telegraphengebühren eine Beschei nigung für jede Drahtung gegen Entrichtung von 10 Pfg. gezahlt. In dieser Bescheinigung wird von dem Beamten u. a. auch die Auf gabezeit vermerkt. Neuerdings können auf An trag von den Oberpostdirektionen auch Be scheinigungsbücher zugelassen werden, bei denen der Absender das Datum dem Empfänger und Bestimmungsort vermerkt, während der An nahmebeamte u. a. auch die Auflieferungszeit angibt und einen Abdruck der Tagesstempels beifügt. Die Bescheinigungsgebühr beträgt auch in diesem Falle für jede Drahtnachricht 10 Pfg. — Zollinhaltserklärungen zu Post paketen nach dem Auslande dürfen noch bis Ablauf des Jahres auf durchscheinendem dass dadurch die freie Aussicht nicht gehemmt wurde. Ein Korb mit losen Marechal Niel-Rosen, welcher in dem Wgen stand, vervollständigte die schöne Leistung. Eine weitere gute Leistung war das Auto mobil von Friedrich Stupp-Wiesbaden. Die Dekoration, gleichfalls In einer Farbe (rot) gehalten, wirkte sehr gut; es waren dazu Gladiolen (Brenchleyensis) mit Kaktus-Dahlien Alt-Heidelberg verwendet. Leider passte die Farbe der Polsterung nicht zu der Blumen farbe. Auch das im Biedermeierstil gehaltene Automobil der Firma Konrad S ch e r f f - Heidelberg verdient alle Anerkennung. Die Bäumchen aus Hydrangeen waren recht gut gebunden, uns störten nur die dunkelroten Dahlien, welche vorn, als Buketts verwandt, von den weissen Astern zu sehr abstacheu. Ein weiteres Auto mobil von Jos. Gorke-Wiesbaden, von lauter Helianthus und gefüllten Rudbeckien war recht schön, doch ist das Material viel zu vergänglich, als dass es auch nur eine kurze Zeit beim Korsofahren standhalten könnte. Ein Kraftwagen, verziert mit lauter Eriken, von Emma Dorst mann - Neustadt wirkte etwas zu einförmig, um einen angenehmen Eindruck hervorzurufen. Die Firma Nikolaus Rosenkränzer-Mann- heim batte sich durch die Schmückung eines grossen Reise- oder Tourenwagens eine undank bare Aufgabe gestellt, doch soll gleich hervor- gehoben werden, dass die Auffassung resp. Aus führung dem Zweck vollständig entsprach, wenn dieses Ausstellungsobjekt auch an Wirkung auf den Besucher hinter den vorerwähnten Wagen zurückstehen musste. Auch diese Firma batte die rote Farbe gewählt und als Grün Buchen laub und das sogenannte Schlangenmoos ver arbeitet. Es wirkte zwar nicht so vornehm wie die mit feinem Grün verzierten Wagen, aber es war praktisch, d. b. haltbar; der Aus steller hatte jedenfalls auf den Zweck des Wagens
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