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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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triebe in ihrer am wenigsten zu rechtfertigenden Form. Im Verlaufe meiner Ausführungen habe ich die Benutzung der Tagespresse für Angebote mehrmals gestreift und will zum Schluss, um nicht missverstanden zu werden, nochmals auf diese Frage zurückkommen. Ich habe mehr fach, zu verschiedenen Zeiten und unter ab weichend gearteten Umständen, Oelegenheit gehabt, die Wirkung des Angebotes gärtneri scher Erzeugnisse zu beobachten. Ich habe hierbei nicht nur die politischen Tagesblätter, sondern ganz besonders die gärtnerische Lieb haberpresse im Auge. Der Erfolg ist natürlich von der Ausstattung der Inserate, der Natur der angebotenen Artikel wie von der Jahreszeit sehr abhängig, kann aber mitunter ein ausser ordentlicher sein. Eine zielbewusste Aus wahl der zu benutzenden Blätter auf Grund bereits gesammelter Erfahrungen ist aber, neben einer gewissen Ausdauer und Stetigkeit im Inserieren, unumgänglich notwendig. Unter diesem Gesichtspunkte ist die Peterseimsche Geschäftspraxis, in allen nur möglichen Lokal blättern zu annonzieren, ebenfalls durchaus nicht einwandfrei. Grosse Aufwendungen für Inserate werden sich aber selbst im besten Falle selten im ersten Jahre bezahlt machen. Erst wenn durch gute Bedienung und kulantes Entgegenkommen in jeder Beziehung der erworbene Kundenkreis Jahre hindurch gepflegt und erhalten wird, kann sich das für Reklame verausgabte Kapital angemessen verzinsen. Die Manifestantenlisten müssen der Oeifentlichkeit zugeführt werden I In unserem heutigen ausgedehnten, rasch pulsierenden Geschäftsleben haben sieb, wie dies nicht ausbleiben konnte, Misstände ein gestellt, welche zu schweren geschäftlichen Ver- lüsten führen. Sie liegen auf dem Gebiete des Kreditwesens. Der Kredit wird von zahlreichen Leuten beansprucht, welche alles andere eher als kreditwürdig sind. Sie treten aber auf, als ob sie in geregelten guten Vermögensverhält- nissen sich befänden und das Vertrauen der Lieferanten verdienten. Die Erkundigungen über die Personen, welche einer Firma oder deren Handlungsreisenden oder Handluvgs- agenten Bestellungen aufgeben, bleiben, das lehrt die Erfahrung täglich, immer lückenhaft, mögen sie nun von der Firma oder ihrem Vertreter am Platze persönlich oder durch ein Auskunftsbureau eingeholt werden. Es spielt sich in einem geschäftlichen Betriebe coch so manches ganz im geheimen ab, was nicht an die Oeffentlichkeit dringt und an den Stellen, wo der Vertreter eines Hauses am Platze seiner Erkundigungspflicht obliegt, unbekannt ist. Die Ware wird geliefert Zahlung erfolgt nicht. Die auf Grund eines erwirkten Urteils aus gebrachte Pfändung ist erfolglos und es stellt sich heraus, dass der Kunde schon den Offen- barurgseid geleistet hat und vermögenslos ist. Da nun nach der herrschenden Ansicht ein Betrug nicht vorliegt, wenn ein Manifestant unter Verschweigung des Umstandes, dass er bereits manifestierte, Bestellungen macht, da demgemäss fast immer die Hilfe des Staats anwaltes in solchen Fällen versagt, wofür wir zahlreiche Beispiele anführen könnten, so kann der betreffende Kunde seine Bestellungen auf Kredit anderswo wiederholen, ohne in dieser sauberen Geschäftspraxis gestört zu werden. Dai würde vermieden werden, wenn die Mani- festantenliste der Oeffentlichkeit mehr zugäng lich gemacht würde. Jeder, der ein Interesse daran hat, kann diese Liste zwar auf dem zu ständigen Amtsgericht einsehen. Damit ist aber dem allgemeinen Geschäftsverkehr nicht gedient. Wenn heute von einem Kunden in Königsberg bei einem Züchter in Erfurt eine Bestellung einläuft, so ist er ausserstande, sich aus dem dortigen Manifestantenregister darüber zu informieren, ob der Besteller den Offen barungseid bereits leistete oder nicht Eine „Oeffentlichkeit“ der Manifestantenliste ist durch die jetzige Behandlung derselben tatsächlich nicht gewährleistet. Sie blühen im Verborgenen und erfüllen der Geschäftswelt gegenüber ihren Zweck nicht. Wiederholt sind nun schon Versuche gemacht worden, eine bessere Er schliessung dieser Listen herbeizuführen. Es ist aber noch nicht allenthalben gelungen. Zwar hat der Verband der Vereine „Kreditreform“ in Leipzig bereits innerhalb der preussischen Monarchie durch seine Eingaben erreicht, dass seitens des Kgl. preussischen Justizministers das Recht auf uneingeschränkte Einsicht des Mani festantenregisters sowie die Anfertigur g von Notizen daraus gelegentlich der Einsichtnahme anerkannt worden ist. Die Entnahme oder Anfertigung von Abschriften oder Auszügen aus den Listen auf Kosten des Bestellers wird dagegen verweigert. Auch wird auf Anfragen, ob die bezeichnete Person etwa den Offen barungseid bereits geleistet habe, von selten der Gerichte eine schriftliche Auskunft nach auswärts nicht erteilt und dies wäre doch ge rade das Wesentliche für den allgemeinen Ge schäftsverkehr. Man verweist bei der ablehnen den Haltung vielfach an die Auskunfteien, aber dieser Hinweis ist verfehlt, denn auch die Aus kunfteien sind nur zu oft nicht unterrichtet, weil auch ihnen Schwierigkeiten bei der Ein sichtnahme der Register und der Anfertigung von Auszügen daraus bereitet werden. Wir stimmen der Frankfurter Handelskammer zu, wenn sie in ihrem Wirtschaftsbericht 1905 sagt: „Es liegt im Interesse des soliden Handels, dass gerade die Quellen, die sichere Angaben zu liefern imstande sind, den Auskunfteien er schlossen und leicht zugänglich gemacht wer den, und es Ist widersinnig, einerseits von den Auskunfteien womöglich unfehlbare Auskünfte zu verlangen, andrerseits ihnen bei Erlangung sicherer Angaben Schwierigkeiten zu bereiten“. Im Gebiete der freien Hansastadt Ham burg ist man soweit gegangen, die Namen derer, welche den Offenbarungseid leisten, öffentlich in der Täger presse bekannt zu geben. Da man in Deutschland immer das Amt eines bonus praetor ausübt und dem armen Schuldner, dem wintschaltlich Schwächeren soviel Kon zessionen als möglich macht, so hat diese Ge pflogenheit nicht die Billigung anderer Bundes staaten gefunden, aber man braucht auch nicht soweit zu gehen. Es genügt, dass den Handels kammern Abschriften der Listen zugehen, die dann von diesen wieder an die Geschäftsinhaber ihres Bezirkes versandt werden können. Neben den Handelskammern wären auch die übrigen wirtschaftlichen Korporationen mit diesem Material zu versehen. Diese aber könnten dann auch In ihren Fachorganen fortlaufende Register veröffentlichen und so einen sicheren, wertvollen Schutz für ihre Interessenten herbei führen, der heute leider nur auf dem Papier steht Es hat vor Jahren einmal ein Kaufmann Einenkel den Versuch gemacht, die Mani festanten listen von ganz Deutschland gegen ein Abonnement an die Geschäftsleute abzu geben und das Unternehmen war sehr gut eingeleitet, aber es scheiterte and musste scheitern an dem Widerstand zahlreicher Justizbehörden, welche die Entnahme von Abschriften der Listen verwehrten. Die Zugängigmachung dieses Materials ist aber für Handel und Ge werbe tatsächlich eine eiserne Notwendigkeit. Vor allem sind die Vertreter von Firmen, die reisenden Kaufleute, daran interessiert. Ihnen hat der Gesetzgeber die Erkundigungs pflicht auferlegt. Sie sollen, ehe sie Abschlüsse machen, sich am Platze über die Kreditwürdig keit des Kunden vergewissern, da sie sonst ihrem Hause schadensersatzpflichtig werden. Würden sie durch ihre Fachorgane wie über Zahlungseinstellungen so auch über Ableistungen von Offenbarungseiden benachrichtigt werden können, so würde ihnen die Erfüllung dieser Pflicht wesentlich erleichtert werden und es würden leichter Verluste und daraus entstehende Differenzen vermieden werden. Dies aber liegt im Interesse des ganzen Handels. Es ist nicht möglich, dass der Vertreter am Platze, ehe er die Kundschaft besucht, auf dem Amtsgericht das Register der Manifestanten einsieht, ganz abgesehen davon, dass ihm dasselbe zumeist nicht einmal zugänglich gemacht wird. Wir haben es hier mit einer Erschwerung der Handelstätigkeit zu tun, die unseren heutigen Anforderungen an die Gesetzgebung und die Justiz pflege nicht mehr entspricht. Was wir fordern, ist eine weitere Erschliessung der Manifestantenlisten derart, dass dieselben in den Kreisen der Interessenten wirklich bekannt und dadurch Verluste vermieden werden. Alle Be rufsverbände sollten durch Eingaben an die Justizministerien dahin wirken. Das Beste aber wäre, den Reichstag für eine gesetzliche Rege lung der Angelegenheit zu gewinnen. Rundschau. Handel und Verkehr. — Verkehr in Postpaketen mit Wertangabe nach dem Ausland. Nach folgenden britischen Kolonien: Bahama-Inseln, Bermuda Inseln,Britisch-Gnyana,Briiisch-Somali- land, Gambia, Britisch-Westindien (jedoch nur nach Antigua, Dominica, Montserrat, Nevis, St Kitts, Tortola und Trinidad), Mauritius, Neu- Seeland, Sarawak, Sierra-Leone und Zanzibar auf dem Wege über England können hinfort Postpakete mit Wertangabe bis zu 8000 Mark versandt werden. Für die Bahama-Inst In be schränkt sich die Erhöhung der Wertgrenze nur auf „Nassau“, während nach den anderen Plätzen dieser Inseln der zulässige Höchstbetrag der Wertangabe auf 2400 Maik festgesetzt ist. — P ostanweisungsverkehr mit Russ- and. Der Meistbetrag für Postanweisungen nach Russland (ausschliesslich Finnland) wird vom 1. August ab auf 300 Rubel = 648 Mark erhöht. Die Gebühr beträgt wie bisher 20 Pfg. für je 20 Mark. — Was Portoriko an Gemüsen und Gemüsekonserven verbraucht. An Ge müsen wurden im Geschäftsjahr 1906 aus den Vereinigten Staaten für 333 942 $, gegen 169020$ im Vorjahre, und aus fremden Ländern für 164 076 $ (gegen 165 665 $ im Vorjahre), zu sammen also für 498 018 /, gegen 334 685 / im Vorjahre, nach Portoriko eingeführt. — Zur Zollabfertigung in Portugal wird, soweit Postpakete in Frage kommen, nach dem dortigen Reglement gegen eine Jahres gebühr von 4500 Reis d. i. ungefähr 20 Mark), der Eingang von Paketen sofort mitgeteilt. Der Empfänger ist ferner berechtigt, zur Zollab fertigung durch einen Angestellten sich ver treten zu lassen oder derselben auch selbst bei- zuwohnen. Da verschiedene deutsche Samen handlungen einen regen Geschäftsverkehr mit Portugal nnterhalten, kann es nur befürwortet werden, dass diese ihre Geschäftsfreunde ver anlassen, von der Vergünstigung Gebrauch zu machen, um dadurch Verzögerungen beim Verzollen zu vermeiden und der ordnungs gemässen Durchsicht der Pakete beizu wohnen. — Vom Gemüsehandel der Schweiz. Die Einfuhr von frischem Gemüse betrug im Jahre 1906 insgesamt 182 060 q im Werte von 7 286 295 Fres. Davon kamen aus Deutsch land 55 137 q, aus Frankreich 86 746 q und aus Italien 35538 q. Die Ausfuhr der Schweiz an frischem Gemüse erreichte 5674 q im Werte von 312 102 Fres, und richtete sich vorzugs weise nach Deutschland. — Zur französischen Obsteinfuhr in Deutschland wird aus Frankreich mit geteilt, dass die schwachen Ernteergebnisse, welche vor allem aus Württemberg bekannt geworden sind, die dortigen Interessenten ver anlasst hat, schon jetzt Vorbereitungen zu einer besseren Durchführung der Ausfuhr von Aepfeln zu treffen. — Das Vereinsorgan des „Württem- bergischen Obstbauvereins“ „Der Obstbau“ teilt mit, dass beispielsweise die Westbahn 2300 neue Wagen beschafft hätte, von denen 1000 in Deutschland hergestellt worden waren. Ferner würde der französische Konsul in den Obst produktionsgegenden Frankreichs die bei einer Ausfuhr nach Deutschland in Frage kommenden Vorträge halten, welche Anforderungen der Obst markt in Stuttgart stellt etc. — Wir haben schon früher darauf hingewiesen, dass das französische Obst gegenüber den Schweizer und oesterreichischen Erzeugnissen minderwertig ist und bei weitem nicht einen so vorzüglichen Apfelwein liefert. Ebenso sind die Anstrengungen, welche im Interesse der dortigen Produzenten auch von selten der Regierung unterstützt werden, beachtenswert und verdienen in Deutschland von dieser Seite ebenfalls Nachahmung. — Die Obstausfuhr Spaniens 1906 weist eine bedeutende Zunahme in Apfelsinen auf, denn es wurden für 521/3 Millionen Pe setas hiervon ausgefühlt; Mandeln mit 14 Mil lionen Pesetas und Zitronen für 1/2 Million Pesetas haben die Höhe von 1905 eingehalten, während Haselnüsse eine Steigerung auf 51/3 Millionen Pesetas aufweisen; Granatäpfel und Feigen kamen dagegen in geringen Mengen zum Versand. Der Hauptabnehmer ist Gross britannien. Der Kultur von Zitronen wird grosse Aufmerksamkeit in der Provinz Va lencia geschenkt, in den andern Provinzen geht die Kultur infolge ungünstiger klimatischer Verhältnisse zurück. Der Anbau von Manda rinen macht ebenfalls wenig Fortschritte, da gegen werden in den nordwestlichen Provinzen, besonders im Ebrotal Aepfel und auch Birnen in beträchtlichen Mengen angebaut, auch eine nicht unbedeutende Apfelweinkelterei, die bereits ihre vereinten Kräften geschaffene Musterleistung mit einem ersten Preise ausgezeichnet wurde. In dem Wettbewerbe für zweckmässigste und orts übliche Verpackung ging auf der ganzen Linie der badische Obstbauverein zu Bühl als Sieger hervor, ferner J. C. Eberhard-Speyer und die Weisenheimer Züchter. Es darf wohl her vorgehoben werden, dass noch auf keiner Ausstellung so sorgfältige Verpackungsarten für alle Früchte und für jegliche Versendungsweise, d. b. cb für Bahn-, Post- oder Schiffsversand bestimmt, zu schauen waren, als in Mann heim. Für jeden war dieser Teil der Aus stellung hochinteressant, belehrend und zur Nach ahmung aneifernd. Ob die Kosthallen und Auftragsstellen des Kreisverbandes Baden und des Kreis-Obsbauverbandes Pfalz besonderen Erfolg gehabt haben und auf ihre Rechnung gekommen sind, entzieht sich unserer Beurteilung, der Kleinverkauf in Kirschen und Beerenobst ging jedenfalls flott von statten. Eine der Aus stellerfirmen aus Hyres zeigte übiigens eine grosse bildliche Ansicht eines Obsttransport- Kühl waggons, wie sie auf der Strecke zwilchen Paris-Lyon und der Mittelmeerküste verkehren. Zum Schlüsse unseres Berichtes über die Obst-Ausstellung müssen wir noch der Firma Gebrüder Velten-Mannheim eine hochlobende Anerkennung zuteil werden lassen für ihre äusser Preisbewerb ausgestellten Topfobstbäumchen, die, mit zahlreichen Früchten beladen, von vor züglicher und sachverständiger Kultur Zeugnis ablegten, diese Bäumchen übten eine grosse Anziehungskraft auf Fachmann wie Laien aus. In der Gemüse-Ausstellung, deren Arrangement allgemein gefiel, brillierte das Hamburger Landgebiet mit einer grossen Sammelausstellung von Gemüsen. Die Gemüse gärtner von Hamburg und Umgegend haben ihren alten Ruf bewährt und vorzügliches ge zeigt Salate, Bohnen, Schoten, Gurker, Spitz kraut, Wirsing, Blumenkohl, lange rote Möhren und kurze runde dicke Karotten, alles zeugte von bester Kultur. Die vortreffliche Leistung erhielt mit Recht den I. Preis, eine silbervergoldete Medaille. Bei den sonstigen, sehr reichhaltig und gut vorhandenen Gemüsen standen die Bamberger und Pfälzer Züchter an der Spitze. Besonders schöne Gurken und andere reichhaltige Kollektionen in Gemüsen hatten der Gartenbauverein Käfertal bei Mannheim, Garten bauverein „Viola"- Handschuhsheim, Handels gärtner Starck-Ehdingen bei Heidelberg, J. Becker-Gonsenheim-Mainz, Gartenbauverein Wiesbaden u. a. zur Schau gestellt. Die schönsten Frühkartoffeln sind in der Kollektiv-Ausstellung der Pfalzgemeinde Flo mersheim vertreten. In einer andern Abteilung wer das Syndikat der Handelsgärtner von Toulouse (de la Garonnr) mit umfangreichen Gemüsearten in Sorten und den schönsten Zwiebeln vertreten. Leider war der Platz ungünstig und die Aus lage selbst liess zu wünschen übrig, an der Qualität der einzelnen Objekte war aber nichts zu tadeln. Obwohl diese Gemüse einen Bahn weg von 1600 Kilometer gemacht hatten, kamen sie doch frisch und unversehrt zur Schau. Gleich schöne Erzeugnisse derselben Art schickten die vereinigten Gärtner von Nantes (Loire), wo runter besonders schöne Melonen auffielen. Aus erlesen waren auch die niederländischen Gemüse produkte von J. M. Velders jun. vom Haag. Man könnte die geschmackvolle Auslage einen sauberen holländischen Gemüsemarkt im kleinen nennen. Neben einem Berg schönsten Blumen kohls lagen Riesen- Schlangengurken, Schoten, dicke Bohnen, viele Sorten Kartoffeln, lose und in hübschen hohen gehäuften Körben mit Netzen darüber, Kohlarten, Wurzelgemüse u. a. m. Eine unerreicht dastehende Leistung waren die Melonen der Holländer und Franzosen. Solche Riesenexemplare bekommt man auf in ländischen Ausstellungen nur selten zu Gesicht. Es waren Produkte vollkommenster Kultur, die mit ihrem Dufte die weite Umgebung erfüllten. M. A. van der Plas und W. Kemmers- Housellersdihk zeigten besonders Vortreffliches. Wir notierten als hervorragend schön die Sorten Roode Marlot, Voordrager, Prescot hdtif, Rtaal- rif, ganz glatt, gelb, DadLhuizeru Prescot fond blanc, Noir de Portugal, leicht gerippt, Turin, fein genetzt, u. a. Beide Aussteller wurden mit Preisen ausgezeichnet. In Einzelsorten kon kurrierten die Franzosen mit und sind hier zu nennen das Syndikat der Gärtner von Nantes mit Cantaloupev, J. Durand-Antibes gleich falls mit Cantaloupen und Mme. Brun-Avignon mit Netzmelonen, denen allen gleichfalls Aus zeichnungen zufielen. — Erfreulich ist der sichtbare Aufschwung der verschiedenen lokalen Genossenschafts- und Ge meinde-Ausstellungen Badens und der Pfalz, welche speziell in Massenprodukten bei la. Quali tät die französischen Erzeugnisse vorn Markte verdrängen werden, namentlich auch Im Gemüse bau. Bemerkenswerter Welse plazierte sich auf dieser Ausstellung das Ausland an letzter Stelle, abgesehen von einigen Spezialkulturen, wie Melonen und Pfirsiche. Alles in allem genommen kann die Aus- ste llungsleitung mit dem Erfolg dieser Sonder schau, deren Arrangement in den Händen des Grossherzogi. badischen Kammerherrn Grafen von Heimstatt lag, recht zufrieden sein. Die Brautbindekunst-Ausstellung in Mannheim. Dieselbe fand am 20. ds. Mts. im „Rosen garten“ statt und war das genaue Gegenstück der vorhergegangenen Rosenbindekunst- Aus stellung. War bei der letzteren wenig Lobens wertes zu sagen, so war hier tatsächlich wenig zu tadeln. Das Arrangement, welches in den Händen des Herrn Willy Marx von der Firma Gebrüder Marx-Düsseldorf lag, war so fein durchdacht und ausgefübrt, dass auch nichts störte oder überflüssig erschien, wenn wir von den unordentlichen Ringen von rosa Wachs- rosen, welche um die Lorbeer-Kronen gelegt waren, absehen. Die Einteilung, welche Braut kränzen, -Buketts sowie Brautgeschenken je einen besonderen Raum anwies, hatte besonders für die Preisrichter etwas für sich. Die Herren brauchten nicht von einer Ecke zur anderen zu laufen, sondern hatten die Vergleiche viel leichter, da alles beisammen war; auch dem Publikum schien dieses besser zu gefallen. Dagegen ist es für die Berichterstattung erschwerend, zumal wenn wie hier um 4, ja sogar um 7 Uhr abends noch nicht alle Namenschilder der ausstellenden Fir men angebracht waren. Recht zahlreich war die Beteiligung, nicht allein aus der Nähe, sondern auch aus weiter Ferne waren Firmen vertreten, wie aus Düsseldorf, Aachen, Hagen 1. W., Crefeld usw. Ganz ausser gewöhnlich gross war die Beteiligung inTafd- dekorationen und waren durchweg schöne Ar beiten geliefert. Zur goldenen Hochzeit hatte Scherff-Heidelberg eine grosse in Hufeisen form gestellte Tafel arrangiert, welche in Bieder meierstil recht hübsch ausgtführt war. Die ein zelnen Buchsbäume waren recht sauber gearbeitet und auch die verwandten Goldzweige und Kränze, welche an den grossen Bäumchen an gebracht waren, machten sich recht gut, doch hätte das Material für eine erheblich grössere Tafel auch gereicht und dann noch besser gewirkt. Ebenfalls zur goldenen Hochzeit stellte Alb. Grünert-Hagen I. W. eine Tafel aus, welche aber in die ganze Umgebung nicht recht hinein passte und daher nicht zur vollen Wirkung kam, dagegen in einem recht massiven Speisesaal sich
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