Suche löschen...
Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Postsendungen nach Beschaubefund ohne Rück sicht auf die Höhe des Zollbetrages abzufertigen. Jetzt ist diese Ermächtigung auf alle Zollämter unter der Bedingung ausgedehnt, dass über die auf Grund des Beschaubefundes erfolgten Zoll abfertigungen, für die bisher Warenerklärungen beigebracht werden mussten, seitens der Zoll ämter Verzeichnisse angelegt und der zuständigen Finanzbehörde monatlich zur Genehmigung vor gelegt werden. Es ist dies eine neue Erleich terung im Verkehr mit unserem Nachbarstaate. — Der Aussenhandel Frankreichs in Gartenbauerzeugnissen wird in einer eingehenden Uebersicht für das Jahr 1905 im „Tableau General du Commerce et de la Navigation“ dargestellt. Eine Wiedergabe ent hält das Juniheft des „Deutschen Handels Archivs“. Wir entnehmen dem Bericht folgende uns besonders Interessierende Mitteilungen über Ein- und Ausfuhr: 1. Pflanzen und Sträucher aus Gewächshäusern und Baumschulen: a. Aroideen, Amarylli- Einfuhr Aus Deutsch- deen, Araliaceen kg Fres. land kg USW 1607040 (1607040) 19206 b. Andere 2557139 (1278570) 178897 2. Gemüse, frische: 17592683 (4398171) 142513 3. Früchte, frische: a. Tafeläpfel u. Tafel birnen 10912860 ( 327858) — b. Andere frische Ta ¬ felfrüchte 6834691 (1708672) 86295 4. Sämereien aller Art zur Aussaat (ohne ölhaltige) .... 4818536 (4577609) 1596598 Zuckerrübensamen 4885467 (3419827) 4751859 Hieraus ergibt sich namentlich die Bedeutung unseres Samen-Ausfuhrhandels nach Frankreich. Halten wir nun die französische Ausfuhr dem entgegen, so entrollt sich uns folgendes Bild: 1. Pflanzen und Sträucher aus Gewächshäusern und Baumschulen: Ausfuhr Nach Deutsch- kg Frcs. land kg a. Aroideen usw. . . 643437 ( 643437) — b. Andere .... 8176859 ( 4088420) 1458583 2. Gemüse, frische: 52701187 (13175297) 8546896 3. Früchte, frische: a. Tafeläpfel u. Tafel ¬ birnen 12444783 ( 2613404) 3000347 b. Andere frische Tafelfrüchte . .42597048 (12779114) 4714380 4. Sämereien .... 11704092 (14630115) 2098294 Zuckerrübensamen 655840 ( 524672) 111531 Rechtspflege. — Beginnt der Ladenschluss mit dem ersten oder mit dem letzten Glockenschlage? Man kennt vielleicht die drastische Art und Weise, mit der Aristophanes die Sophisten in seinen Komödien verspottet. Solchen Spott möchte man auch über einen Prozess ergiessen, der das Schöffengericht Zwickau beschäftigt hat Dort wurde ein Geschäftsmann zu 3 Mk. Geldstrafe verurteilt, weil er noch einen Käufer eingelassen hatte, während die Turmuhr gerade anfing, 8 Uhr zu schlagen und dort Achtuhr-Ladenschluss besteht. Der Geschäftsmann meinte aber, dass die Stunde erst mit dem letzten Glockenschlage ablaufe und er daher den Kunden noch schnell bedienen konnte. Nun wurde ein Uhrmacher als Sachverständiger vernommen, der bekundete, dass die Stunde in dem Moment abgelaufen ist, indem die letzte Sekunde zu Ende ging. Das mag richtig sein, wir geben es zu und das Gericht hat nach dem Wortlaut des Ge setzes entschieden. War es denn aber wirklich nötig, wegen einer solchen gesuchten Sache einen solchen kostspieligen Verhandlungs-Apparat in Bewegung zu setzen? Konnte diese Denun ziation gehässigsten Charakters nicht „ad acta“ gelegt werden, da der Angeschuldigte oben drein in gutem Glauben war? Wahrlich, auf solche Lappalien sollten sich die Gerichte nicht einlassen. — Muss der Angestellte Sonntags nach der Kirchzeit tätig sein? Diese Frage ist vor dem Kaufmannsgericht in Berlin dahin entschieden worden, dass der Angestellte, wenn es ausgemacht ist, dass er Sonntags in dringenden Fällen tätig sein muss, dem auch Folge zu geben bat. Weigert er sich einmal, dies zu tun, obwohl er mehrmals dazu aufge fordert worden ist, so ist darin indessen ein Entlassungsgrund nicht zu finden, da die Ver weigerung der Dienste erst eine „beharrliche“ im Sinne des Gesetzes ist, wenn sie wieder holt erfolgt ist Diese Entscheidung gilt auch für andere Verhältnisse. Eine einmalige Ver weigerung der Sonntagsarbeit aus besonderen Gründen kann nicht als beharrliche Gehorsams verweigerung geltend gemacht werden. — Das sogenannte „Wegloben“ der Angestellten kann unter Umständen für den Prinzipal teuer zu stehen kommen. Ein Prin zipal hatte einen Angestellten entlassen, schrieb aber ins Zeugnis, dass er treu, fleissig und strebsam sei. In der nächsten Stellung schä digte derselbe seinen neuen Prinzipal ebenfalls und zwar um einige tausend Mark, für welche nun der erste Arbeitgeber haftbar gemacht wurde. Er hat die volle Summe, um die der zweite Arbeitgeber geschädigt wurde, bezahlen müssen. Wir haben erst kürzlich einen solchen Fall mitgeteilt. Auch im vorliegenden Fall nahm dass Landgericht Berlin an, dass es wider Treue und Glauben sei, in einem Zeugnis solche Vergehen zu verschweigen. Es liege hier dem folgenden Prinzipal gegenüber eine vor sätzlich verübte Schadenzufügung vor. Wir können also immer nur von neuem mahnen: Nichts Unwahres in den Zeugnissen bekunden, aber auch nichts Wahres verschweigen! Vereine und Versammlungen. — Der Ausschuss für Gartenbau bei dem Landeskulturrat im Königreich Sachsen hielt am 10. Juli seine zweite Sitzung unter Leitung des Vorsitzenden T. J. Rud. Seidel in Dresden ab. Dieser Sitzung wohnte Oekonomierat Dr. Raubold, der General sekretär des Landeskulturrates, bei. Auf der Tagesordnung stand. 1. Ein vorläufiger Ge schäftsbericht; 2. ein Bericht über die Garfen bauschule; 3. fand eine Erörterung über die wirtschaftliche und rechtlicheStellung des Garten baues, soweit die Berufs- und Betriebszählung in Frage kommt, statt; 4. wurde beraten über Schritte zur Heranziehung bisher noch nicht veranlagter Garten- und Privatgartenbetriebe; 5. kam die Grundwertsteuer bei Gartenbau betrieben zur Sprache; 6. wurde beraten, wie eine Interessenvertretung der Kleinbetriebe mög lich ist. Hierauf erfolgte ein Referat über die Auf schliessung der Kammergüter, weiterhin fand ein Meinungsaustausch über die Dr. Mehnertsche Bodenheizungsanlage statt Es ist hierbei zu erwähnen, dass von Th. Simmgen-Dresden- Strehlen’ein interessanter Vortrag über dieGrund- wertsteuer im Gartenbaubetriebe gehalten wurde, an der Debatte beteiligten sich sämtliche Ver treter und diese nahmen gleichzeitig die Inter essen ihrer Wähler wahr. Es wurde ferner beschlossen, den Landeskulturrat zu ersuchen, sowohl in dieser Angelegenheit, wie auch in der Frage der wirtschaftlichen und rechtlichen Stellung des Gartenbaues, die Interessen der selbständigen Handelsgärtner durch den Landes kulturrat wahrzunehmen zu lassen. Wir machen auf die Wichtigkeit dieses Themas aufmerksam und empfehlen eine sorgfältige Durchberatung dieser wichtigen Punkte in allen Gärtner vereinigungen. — Der Zentral-Verein für Obst- und Gartenbau in Schleswig-Holstein hielt am 15. d. M. seine diesjährige ausserordent liche Generalversammlung unter Vorsitz von Oekonomierat HöIck-Kiel ab. Von seifen des Kreisausschusses nahm Landrat Dr. Ilse mann teil, während als Vertreter der Stadt Stadtrat Stämmler anwesend war. Dem Jahresbericht ist zu entnehmen, dass gegen 38 Vereine mit 5399 Mitgliedern dem Zentral-Verein angehören. Die „Zeitschrift für Obst- und Gartenbau“ wird von 2529 Mitgliedern gehalten und erforderte im letzten Jahre einen beträchtlichen Zuschuss. Für die 1906 in Kiel veranstaltete Ausstellung hat der Zentral-Verein gleichfalls mit 6730 Mk. zur Deckung der entstandenen Unkosten ein treten müssen. Für die Verwaltung des Pro vinzial-Obstmuttergartens wurden 3600 Mk. bewilligt, da jedoch der Vorsteher mit diesem Zuschuss nicht auskommt, so wird aller Vor aussicht nach die Landwirtschaftskammer die weitere Unterstützung der Anlage in die Hand nehmen. Ausserdem sind vom Zentral-Verein Verhandlungen angebahnt worden, um einen engeren Anschluss an die Landwirtschaftskammer zu ermöglichen. Ueber Schulgärten hielt Seminarlehrer Rottgardt einen ausführlichen Vortrag, worauf mit Beifall folgende Resolution angenommen wurde: „Die Generalversammlung des Zentral-Vereins erkennt als wünschenswert an, dass Schulgärten ihrer hohen erziehlichen Bedeutung wegen und besonders zur Förderung des Obst- und Gemüsebaues eingerichtet werden, die auch dem naturkundlichen Unterricht dienen können, und bittet die Königl. Regierung, in dieser Hinsicht Ihre Unterstützung leihen zu wollen.“ Einen weiteren Vortrag hatte Lehrer Kahl-Fahrenkrug über Baum wurzeln und Bo denschichten übernommen, dem sich ein in teressanter Vortrag von Direktor Fischer- Schönborn über die Kultur von Pfirsichen in Schleswig-Holstein und die erzielten Erträge, überhaupt die Rentabilität derartiger Anlagen in Norddeutschland anschloss. — Die „Vereinigung amerikanischer Samenhändler“ hielt Ende Juni in New- York ihre 25. Jahresversammlung ab. Die Tätigkeit dieses Vereins, der vorwiegend die Interessen des gärtnerischen Samen handels vertritt, ist insofern bemerkenswert, als jetzt auch in Deutschland die Frage aktuell ist, eine Vereinigung dieser Art zu schaffen. Der bestehende „Verein deutscher Samenhändler“ ist bekanntlich so gut wie ausschliesslich eine dem landwirtschaftlichen Samenbandel gewidmete Institution. Aus den Verhandlungen des amerikanischen Vereins ist zunächst deut lich zu entnehmen, dass der gärtnerische Samen handel in Nordamerika sich in stetem Auf schwünge befindet und dass man mit dem Geschäftsgänge allgemein sehr zufrieden ist. Man nimmt an, dass dieser Geschäftszweig erst am Anfänge seiner Entwicklung stehe und in Zukunft noch sehr ausdehnungsfähig sei. Dr. Galloway, der Leiter des „Bureau of Plant Industry" (ein Institut, welches sowohl mit unseren Landwirtschaftskammern als auch mit den von uns angestrebten Gartenbaukammern manches gemein hat, aber doch vorwiegend wissenschaftlichen Zwecken dient), erläuterte in einem längeren Vortrage, „Was das amerika nische Ackerbauministerium für den Samen bandel tut“. Trotzdem ist man mit der Haltung der Regierung nicht recht zufrieden, und ist besonders die seit Jahren geübte Sitte, für einige hunderttausend Dollar Gartensämereien auf Regierungskosten gratis zu verteilen, allen Fachleuten ein Dorn im Auge. Ein Vor trag war im besonderen gegen diese Regierungs massnahme gerichtet Im übrigen bildeten Er höhung der Preise, Abschaffung des Rabattes auf die Katalogpreise, Fragen des Bahn- und Postverkehrs, Einführung des Verkaufs per 100 Pfund im Klee- und Grassamenhandel usw. Gegenstände der Verhandlungen, auf deren Einzelheiten wir noch gelegentlich zurück kommen, da die Vereinigten Staaten als eines der Hauptabsatzgebiete des deutschen Samen handels für uns besonderes Interesse haben. Gehilfenbewegung. — Zur Lohnbewegung der Land* schaftsgärtner in Hamburg wird uns ge schrieben: Nachdem im vorigen Jahre ein Minimallohn von 45 Pfg. pro Stunde festgesetzt und eingeführt war, traten die Gehilfen in diesem Jahre wieder mit neuen Forderungen sowie auch mit einem Minimallohn von 50 Pfg. Stunden- lohn an uns heran und es wurde eine Kom mission gewählt, die mit der Lohnkommission der Arbeitnehmer verhandelte, die aber keinen Erfolg batte, da die Letzteren strikte bei ihren Forderungen beharrte, ohne jegliche Minderung oder Ausnahmen zuzulassen. Es kam dann in ver schiedenen. Geschäften zur Arbeitsniederlegung, auch selbst diejenigen weigerten sich weiter zu arbeiten, die 50 Pfg. und noch mehr verdienten, wenn der Prinzipal nichts ämtlichen beschäftigten Leuten denselben Lohn zahlte. Die Arbeits kräfte in Hamburg waren aber so knapp, wie noch nie, auch konnten wir im Frühjahr von auswärts keine Leute bekommen. Die Prinzi pale sahen sich daher genötigt, den gefor derten Lohn zu zahlen, behielten sich aber vor, die Löhne für diejenigen minderwertigen Kräfte auf 45 Pfg. herabzusetzen, wenn wieder reich lich Angebot von Leuten vorhanden sei. Von einer allgemeinen Herabsetzung kann keine Rede sein, da wir ganz damit einverstanden sind, für gute und eingearbeitete Leute 50 Pfg. zu zahlen, auch sind die Arbeitskräfte hier noch nicht reichlich vorhanden. Wenn Sie vielleicht den Artikel im „Fremdenblatt'' von den Gehilfen gelesen haben, so werden Sie ja wissen, was für Entstellungen diese machen können, auch haben jene Berechnungen gemacht, die jeder vernünftige Mensch als Unsinn bezeichnen muss. Eine Richtigstellung dieses Schreibens im „Fremdenblatt“ wird von uns in den nächsten Tagen erfolgen. H. Lund. Ausstellungen. — Der Jubiläums*Gartenbau-Aus stellung in Bremen, welche vom Mai bis Oktober stattfindet, wird in der Zeit vom 14. bis 17. September eine Dahlien-Ausstellung durch die Unterstützung der Deutschen Dahlien - Gesell schaft angeschlossen. Die Mitglieder der letz teren werden aufgefordert, ihre Anmeldungen für diese Ausstellung spätestens bis zum 15. August Wedels zeigt. Dagegen ist N. Piersoni elegan- tissima schon bedeutend zierlicher, da es feiner gefiedert ist und anscheinend auch etwas ge drungener wächst. Noch feiner gefiedert ist N. Barrowsi, das auch viel seltener in die Ur form zurückschlägt als N. Piersoni. Der Wuchs des Nephrolepis Barrowsi ist ausserdem auf rechter und straffer und die Wedel sind bereits so dicht gefiedert, dass die seitlichen Fieder- abschnitte sich teilweise übereinander legen. Hierdurch tritt der Wachstumscharakter der N. exaltata ganz zurück und es entsteht schon eine grosse Aehnlichkeit mit N. Whitmani, trotz dem die Wedel nicht so schön gebaut und auch wohl nicht so breit als bei der letzt genannten Form sind. Nephrolepis Whitmani ist der von England aus angebotenen N. todaeoides sehr ähnlich, ja für den weniger aufmerksamen Beobachter nicht zu unterscheiden, obwohl selbst englische Züch ter zugeben, dass es sich hier um zwei durch aus verschiedene Formen handelt. N. Whitmani erhielt im vorigen Jahre in England ein „Award of Merit“ mit 17 Punkten, als es die bekannten Firmen H. Low & Co. und H. B. May aus stellten. Letztere hatte auch auf der diesjährigen Temple Show diese Neuheit wieder vorgeführt, und es ist ja möglich, dass beide Formen sich nebeneinander behaupten. In Deutschland hat W. Neubert-Wandsbek die Kultur dieser Neuheit in grossem Stile auf- genommen. Als ich N. Whitmani zum ersten Male in einer grösseren Zahl voll charakterisierter Pflanzen auf der Dresdener Ausstellung sah, war ich wohl von der grossen Schönheit dieser Form überzeugt, unwillkürlich lassen aber die zart getönten, an Todea und Hymenophyllum erinnernden Wedel eine gewisse Empfindlich keit vermuten. N. Whitmani ist jedoch eine Neuheit, die man unter den Händen haben muss, um sich von ihrem vollen Werte zu überzeugen. Die enorme Vermehrungsfähigkeit dieser Pflanze ist nicht ihr einziger Vorzug. Ich konnte diese in den Neubert- schen Kulturen beobachten, wo die auf Bank beete ausgepflanzten Mutterpflanzen schon nach wenigen Monaten das Material, worauf sie aus gepflanzt waren, mit ihren rhizomartigen Wurzel ausläufern durchzogen hatten. Jedenfalls ist diese Art der Vermehrung bequemer und führt schneller zum Ziele, als die Anzucht aus Sporen, auf die man bei vielen Handelsfarnen an gewiesen ist und die doch wenigstens im An fang eine gewisse Sorgfalt und Erfahrung von seifen des Kultivateurs fordert. Am meisten überrascht hat mich aber die ausserordentliche Haltbarkeit der Wedel im abgeschnittenen Zustande. Eine grössere Zahl Wedel haben sich im Zimmer, ohne Wasserwechsel und ohne Spritzen, über 14 Tage vollkommen frisch erhalten; alle sind, bis auf zwei oder drei, die aus einem feuchteren und wärmer gehaltenen Hause geschnitten waren, so lange unverändert geblieben und haben den schönen Metallglanz und das zarte, durchsichtige Grün in voller Frische bewahrt. Die ganz eigen artige, straussenfederartige Kräuselung und Fiederung der Wedel, verbunden mit der zartgrünen, etwas bronzegelb schimmernden Blattfärbung wird dieser Neuheit besonders bei der Damenwelt überall wohlwollende Aufnahme bereiten; bedenkt man dabei die Haltbarkeit und die schon hervorgehobene Geschmeidig keit der Wedel, so ist nicht zu zweifeln, dass dieser Farn als Schnittsorte für Massenkulturen eine Zukunft hat. Selbstverständlich setzt diese Haltbarkeit eine entsprechende Kultur in mässig warmen Häu sern, bezw. eine rechtzeitige Abhärtung der Pflanzen voraus. Auch als Topf- und Deko rationspflanze kommt N. Whitmani, wie allen ähnlichen, hier genannten Arten und Formen eine grosse Bedeutung zu. Ueberhaupt ist nicht gesagt, dass N. Whitmani bei all seiner Schönheit ein Ersatz für die anderen älteren Formen sein soll. Auch N. Piersoni ist als Topf- und Jardinierenpflanze, trotz der stets durchkommenden, einfach gefiederten Wedel, eine schöne Erscheinung und wirkt als ganze Pflanze wieder ganz anders als N. Barrowsi und N. Whit mani. Ebensowenig kann N. Whitmani mit der üppigen, hochwachsenden N. exaltata bostoniensis verglichen werden; für gewisse Dekorationszwecke werden diese stets ihren Wert behalten. Ich möchte indes nochmals betonen, dass N. Barrowsi und in noch höherem Masse N. Wihtmani, etwas völlig anderes ist als N. exaltata, trotz dem diese ein Sport der anderen ist; selbst ein guter Pflanzenkenner würde diese Formen über haupt nicht für ein Nephrolepis halten. Ueber N. todaeoides, welches gedrungenen Habitus und eine mehr bläuliche Tönung zu besitzen scheint, kann ich mir kein Urteil an massen; die Pflanzen, die ich bei W. Neubert- Wandsbek hiervon sah, befinden sich dort auch erst seit kurzem in Kultur. Ausserdem sah ich in dieser Gärtnerei, die durch ihre grossen Farnkulturen jedem Fach mann bekannt ist, noch einige andere ältere und neuere Arten und Formen von Nephro lepis. Die schönste unter diesen ist zweifellos N. Forsteri, von imposantem Wuchs und mit schön gelbgrünen Wedeln, die aber nur Lieb haberwert besitzt. Auch N. Westoni, aus der Klasse der N. exaltata, mit teils gefiederten, teils gekrausten Wedeln ist nicht so schön als die oben genannten Sorten. N. Scotti lässt sich am besten als ein gedrungen wachsendes N. exaltata beschreiben. Unter den älteren Arten ist N. davallioides immer noch kultur wert, aber wohl auch keine Handelspflanze im strengsten Sinne. Ich möchte diesen Artikel, trotzdem er sich mit Farnen beschäftigt, die schlechthin als Warmhauspflanzen gelten, mit einem Hinweis auf einen Farn des freien Landes schliessen, welcher eine täuschende Aehnlichkeit mit einem N. exaltata hat. Es handelt sich um Aspidium munitum, eine immergrüne, jedoch winter harte Art aus Kalifornien, deren lebhaft grüne, lederartige Wedel in Form und Länge einem mittelgrossen Exaltata-Wedel gleichen. Der Wuchs der Pflanze ist aufrechtstehend und nicht ganz so gefällig wie bei dem Bostonfarn, immerhin sollte aber dieser „Bostonfarn des freien Landes“ in allen Sortimenten von Freilandfarnen einen Platz finden, da es eine willkommene Ab wechslung bietet Vermischtes. — Vorsicht bei Versicherungsver trägen! Ein Geschäftsmann in Hagen war gegen Einbruch versichert. Als bei ihm ein gebrochen worden war, wurde der Ersatz des Schadens in Höhe von 3000 Mk. abgelehnt, weil im Fragebogen Fragen falsch beantwortet seien. Es sei verschwiegen worden, dass schon früher einmal ein Einbruch stattgefunden habe. Damit drang die Gesellschaft durch und der Geschäftsmann wurde vom Landgericht Hagen wie auch vom Oberlandesgericht Hamm mit seiner Klage abgewiesen. Da der Kläger die in dem Antrag vor gelegten Fragen falsch be- anwortet habe, bezw. wissentlich von ihm etwas verschwiegen worden sei, sei auch sein An spruch auf Erstattung des ihm durch den Ein bruchsdiebstahl entstandenen Schadens nicht be gründet. Der Fall mahnt wieder, bei Ver sicherungsverträgen aller Art sich streng an die Wahrheit zu halten und sich bei der Ausfüllung der Formulare nicht etwa auf den Agenten zu verlassen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)