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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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hebt, obgleich die griechische Regierung sehr rücksichtslos verfährt und das Verbot zur Ver hütung der Einschleppung der Reblaus streng handhabt. Sowohl frische Blumen wie auch Blätter, Pflanzen, Bäume, Sträucher, frisches Obst dürfen unter keinen Umständen eingeführt werden und werden unbarmherzig ins Meer ge worfen. Selbst ein harmloser Blumenstrauss oder eine Rose im Knopfloch werden weg genommen und den Fluten überantwortet. Eine deutsche Dame, die sich vor wenigen Jahren einen Tannenbaum aus Deutschland zur Feier des Weihnachtsfestes schicken liess, musste zu sehen, wie dieser zerhackt und in den Hafen von Piräus versenkt wurde. Auch als die Kaiserin Elisabeth das Achilleion, welches jetzt in den Besitz des Kaisers übergegangen ist, mit Blüten- und Blattpflanzen, besonders Palmen ausstatten wollte, wurden ganze Schiffsladungen von auswärts eintreffender Pflanzenschätze ohne weiteres ins Meer geworfen. Rechtspflege. — Die Festsetzung eines anderen als des gesetzlichen Erfüllungsortes. Einem Kunden wurde ein Bestellzettel vorge legt, auf dem geschrieben stand: „Erfüllungs ort für Lieferung und Zahlung ist X.“ Als es zum Prozess kam, erkannte er X. als Ge richtsstand nicht an, da er den Vermerk nicht gelesen habe und nichts darüber vereinbart sei. Er habe den Schein in Unkenntnis unterschrieben. Das Oberlandesgericht Karlsruhe liess dies nicht gelten. Wenn der Kunde den Zettel unterschreibe, ohne ihn zu lesen, so unterwerfe er sich dem Inhalt. Er könne auch nicht geltend machen, dass er sich in einem Irrtum befunden habe, denn eine solche Erklärung werde im geschäftlichen Leben oft abgegeben und sei nicht derart, dass man annebmen könne, sie würde bei verständiger Würdigung des Falles nicht abgegeben sein. Vereine und Versammlungen. — Deutsche Dahlien-Gesellschaft. In der am 7. Juli in Magdeburg abgehaltenen ausserordentlichen Mitglieder-Versammlung der „Deutschen Dahlien-Gesellschaft“ wurde der Be schluss gefasst, nach der vom 6.—9. September in Mannheim abzuhaltenden Dahlien-Aus stellung noch eine zweite Ausstellung in Bremen zu veranstalten, welche eine Woche später vom 14.—17. September im Rahmen der Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung (Bürger park) stattfinden soll. Die Mitglieder sind sehr für die Veranstaltung einer solchen Dahlien- und Herbstblumen-Ausstellung in Nord-Deutsch land und dürfte sich eine Blütenschau in der neu erbauten hellen Gartenbauballe sehr vor nehm ausnehmen, zumal der Raum auch am Abend vortrefflich erleuchtet werden kann. Neben der Dahlienschau ist von selten des Gartenbau-Vereins für Bremen und seine Umgebung auch eine mehr lokale Dahlien- Bindekunst-Ausstellung geplant, für welche auch Preise vergeben werden sollen. Weiterhin be fasste sich die Versammlung mit der Platz einteilung für die Mannheimer Dahlien-Aus- Stellung, für welche man der Deutschen Dahlien-Gesellschaft seitens der Ausstellungs leitung nach vielem Hin und Her den präch tigen Nibelungensaal im Rosengarten zur Ver fügung gestellt hat. Die Witterung scheint sich in diesem Jahre für Dahlien im allgemeinen sehr günstig zu gestalten; man rechnet deshalb mit einem reichen Dahlienflor und wird die vielen Farben sowie Iris anglica, Gladiolus byzan- tinus zu erwähnen. Von den ausgestellten Ranunkeln heben wir Herkules, weinrot, Marie Christine, hellgelb, Mathilde Christine, reinweiss, sowie die fast schwarze Königin der Nieder lande als gute Schnittsorten hervor. Zum Schluss möchten wir noch der Topf pflanzen gedenken, und zwar in erster Linie der von N. Rosenkränzer-Mannheim aus gestellten Hortensien in schöngefärbten Schau- pflanzen. Auch seine Campanula Medium als Topfpflanzen sollen hervorgehoben werden; wir haben schon früher auf die vorzügliche Ver wendbarkeit dieser Glockenblumenart auch als Dekorationspflanze hingewiesen. — Ludwig Dör sam - Heidelberg hatte mehrere neue Fuchsien aus gestellt, wir nennen davon Prinz Leopold, mit roten Sepalen und dichtgefüllter blauer Korolie, sie dürfte ah Marktsorte gut verwendbar sein. Die zweite, Qartenbauingenieur Kperl, hat eine ähnliche Farbe, doch mehr den Wuchs und Charakter der bekannten Sorte Schneewittchen. Eine weisskorollige Sorte ist Ballet Girl, mit lockergebauten Riesenblumen; auch diese Sorte dürfte für den Topfverkauf recht empfehlens wert sein. Gertrud Pearson hat bei roten Sepalen dunkel violette Korollen und zeigt eben falls einen enormen Blütenreichtum, wir haben es zweifellos auch hier mit einer guten Markt sorte zu tun. Von Ludwig Dörsam-Heidel berg sind ferner noch grossblumige Pelargonien zu erwähnen, es sind dies seine eigene Züchtung Grossherzogin Louise von Baden, lächsrosa mit dunklerer Augenzeichnung, Schnee ball, reinweiss, zartfieischfarbig angehaucht, und Bürgermeister Ritter, fleischfarbig mit dunkler Lippe, ferner Grossherzog Friedrich von Baden, lilarosa, von kräftiger Augenzeichnung und mit festem Laub, sie scheint sich für Gruppen gut zu eignen; überhaupt empfiehlt es sich für Marktgärtner, auch mit diesen Neuzüchtungen Mannheimer Dahlienparade den früheren Ver anstaltungen der Gesellschaft keineswegs nach stehen. — Im Palmengarten zu Frankfurt am Main befindet sich das neu angelegte Neu- heiten-Versuchsfeld der Deutschen Dahlien-Ge- Seilschaft. Es sind dort etwa 200 Dahlien aller Klassen in über 80 verschiedenen, teils noch nicht im Handel befindlichen Sorten aus gepflanzt und wird der Jahresbericht eingehende Mitteilungen darüber bringen, welche Züch tungen sich in Südwestdeutschland besonders bewährt haben. — Der Landesverband der Obst- und Gartenbau-Vereine für das Gross herzogtum Hessen hält Donnerstag, den 18. Juli im Restaurant Taunus in Frankfurt- Main, Kleine Bockenheimerstrasse eine Vertreter versammlung ab. Es wird u. a. auch die „Lage der Obsbau-Vereine und ihre Tätigkeit nach Einrichtung der Landwirtschaftskammer", die Frage eines „Verbandsorgans“, die „Mann heimer Ausstellung“, sowie die „Zentralstelle für Obstverwertung in Frankfurt-Main und deren neue Organisation“ behandelt. — Der „Deutsche Pomologen-Ver- ein“ veranstaltet in diesem Jahre einen zweiten Lehrgang für Obstbaubeamte und Obstbau praktiker in den Tagen vom 29. bis 31. Juli in Lübeck. Zur Beratung stehen die The- mata: 1. Bodenlehre, 2. Bodenbearbeitung, 3. Düngung und Ernährung der Obstbäume. Montag, den 29. Juli finden Vorträge statt von: Prof. Dr. Keil hack-Berlin über Bodenlehre; Prof. Dr. Krüger-Bernburg über Bodenbakte riologie; Prof. Dr. Strecker-Leipzig über Bodenbearbeitung, unter besonderer Berück sichtigung des Untergrundes; Leutnant a. D. Stollberg-Feldbrunnen bei Osterode a. Harz, Bodenbearbeitung für Obstbaumpflanzungen; Direktor Stein- Schleusingen: Bodenverbesse- rung.— Am zweiten Tag haben über Boden- bearbei tung Vorträge übernommen Prof. Dr. St eg lieh-Dresden über: Nährstoff entnähme der Obstbäume; Fr. Rebholz, Staatl. Kon sulent für Obst- und Gartenbau, München: Massregeln zur Aufhebung der Bodenmüdigkeit; Lierke-Stassfurt: Vergleichende Versuche mit Kunstdünger; Obstbaufacblehrer Pfeiffer- Oppenheim-Rhein über: Gründüngung im Obst bau. — Für den dritten Tag, an welchem die Düngung und Ernährung der Obstbäume be handelt wird, [sprechen Prof. Immendorff- Jena über: über Stallmistkonservierung; Prof. Dr. Wein-Weihensfephan: Erfahrungen bei Anwendung künstlicher Düngemittel; Garten direktor Müller- Diemitz: Kunstdüngerergebnisse nach Beobachtungen im Provinzialobstgarten. Besucht werden: die Frucht- und Gemüsekon servenfabrik Carstens-Lübeck, die Obstanlagen von Rud. Vollert-Niederbüssau, sowie die Obstanlagen des Pomologischen Instituts des Direktors Fischer-Schönborn bei Eutin, der Schlosspark bei Eutin usw. — Der Verein selbständiger Gärtner Ostpreussens hielt am 7. Juli in Rasten burg seine Jahresversammlung unter dem Vor sitz des Handelsgärtners Köpke-Tilsit ab. Nach Erledigung der inneren Vereinsangelegen heiten kamen auch die vergeblichen, mit dem Oberpräsidenten gepflogenen Verhandlungen, ein Verbot des Obstbaumverkaufs durch bayrische Händler auf den Wochenmärkten Ostpreussens zu erlangen, zur Sprache. Der Verein wird gemeinsam mit der Gruppe des „Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands“ eine Petition einen Versuch zu machen. Hermann Ruh- Karlsruhe hatte Chrysanthemum in Töpfen aus gestellt, die aber noch viel zu weit zurück waren. Als eine neue Konifere nennen wir ferner noch Chamaecyparis Lawsoni var. Depkeni (Beissner), Aussteller G. Wilhelm Dep ken-Oberneuland-Rockwinkel bei Bremen. Wir werden diese Varietät später eingehend be schreiben. — Die Orchideen-Häuser von Otto Beyrodt-Marienfelde boten den Eindruck des Verlassenseins entgegen dem reichen Blüten flor, den wir in den neuen Scbauhäusern des Palmengarten-Etablissements zu Frank f urt-Main fanden. Wir sind der Ansicht, dass eine solche Dauer - Ausstellung ohne Unterbrechung mit Orchideen und anderen tropischen Warmbaus pflanzen, von denen doch im Sommer so viele in Blüte stehen, ausgestattet werden sollte. Es blühten nur vereinzelt Cattleyen und Laelien, Miltonien, ferner das prächtige Cypripedium grande. — In den Gewächshäusern von Gerh. Rubruck- Köln befanden sich Palmen und Bromeliaceen von Karl Hausmann-Stuttgart; ferner eine kleine Kakteen-Kollektion von Friedrich Adolf Haage jr.-Erfurt. — Wir schliessen damit diese Be richtsserie über die Mannheimer Ausstellung und kommen Anfang August auf die späteren Einsendungen in der gleichen ausführlichen Weise zurück. Ferner beabsichtigen wir dann auch über die Gewächshaus-Anlagen, sowie In dustrie-Abteilung und die wissenschaftliche Ab teilung besondere Artikel zu veröffentlichen. Kultur. — Beeinflussung der Unterlage durch das Edelreis. In zwei Fällen, in Belgien und in Frankreich, hat man nach „Revue hort.“ beobachtet, dass Laburnum vulgare, als Unterlage benutzt, Eigenschaften des Edlings angenommen hat. Gelbblättrige und gelb- gerandete Formen des Goldregens waren auf direkt an den Reichskanzler richten. Auch die Veranlagung der Gärtnerei zur landwirtschaft lichen Berufsgenossenschaft veranlasste eine rege Aussprache und die Gefahrenklasse für die Gärtnerei wurde auf 250 Arbeitstage pro Hektar festgesetzt. Ueber die Bildung eines gärtnerischen Schiedsgerichtes konnte man zunächst nicht einig werden und beschloss, diese wichtige Frage auf das nächste Jahr zurückzustellen. Für den Stellennachweis wurde als Vermitt lungsort Rastenburg gewählt, ferner als nächster Versammlungsort im Januar 1908 Insterburg; dort soll gleichzeitig eine Pflan zenbörse stattfinden. Gehilfenbewegung. — Die Landschaftsgärtner von Hamburg und Umgebung haben in ihrer Versammlung vom 30. Juni die Lohnfrage be handelt und dabei Stellung gegen die Prinzipale, welche die Stundenlöhne von 50 auf 45 Pfg. zu ermässigen suchen, genommen. Einen An trag, dass bei Lohnreduzierung die Arbeit ohne weiteres niedergelegt werden sollte, wurde nach einer längeren Aussprache als unzweckmässig abgelehnt, dagegen eine Kommission von Ver trauensmännern gewählt, welche die Verhält nisse genau prüfen und mit den Prinzipalen zu verhandeln haben. Erst wenn die Einigungs bestrebungen vergeblich sind, sollen Beschlüsse über Zeitpunkt der Arbeitsniederlegung gefasst werden. Wir kommen auf diese Lohnbewegung in Hamburg und Umgegend in der nächsten Nummer näher zurück. Ausstellungen. — Allerlei Neues von der Londoner Temple Show. Es wurde bereits an anderer Stelle auf die bemerkenswerten neuen Rosen und Nelken hingewiesen, die im Frühjahr in London ausgestellt waren. Wie „The Flor. Exchange“ hervorhebt, befanden sich unter den Neuheiten, die wie alljährlich auch diesmal sehr zahlreich auf der Temple Show vertreten waren, nicht gerade solche mit schlagenden Eigen schaften. Die neuen rosenroten Treibspiraeen oder Astilbe-Formen, Peach Blossom und Queen Alexandra, werden sich ebenso einbürgern wie die grossblumigen Formen Gladstone und Washington der gleichen holländischen Firma. Alpenpflanzen und Stauden waren natürlich zahlreich vertreten, darunter eine Sammlung neuerer chinesischer Staudenprimeln der Firma Veitch & Sons. Auf die feurig rote Primula Cockburniana wurde im „Handelsgärtner“ schon hingewiesen; bemerkenswert Ist eine riesen blumige Form von Primula japoniea, P. pul- verulenta, sowie eine Hybride „Unique", das Kreuzungsprodukt zwischen P. Cockburniana und P. pulverulenta. Unter den verschiedenen neuen Gehölzen derselben englischen Firma sind mehrere neue Ampelopsis-Arten, besonders A. megalophylla und A. Henryana, auf die wir noch au anderer Stelle zurückkommen. Auch Rhododendron Pink Pearl, der auf den deutschen Frühjahrsausstellungen die Aufmerksamkeit auf sich zog, war vertreten. Erfreulicherweise wird in dem Berichte der „Revue horticole" auch eine der neuen Pfitzersehen Canna-Züchtungen erwähnt, nämlich die Sorte Hermann Aldinger, mit grünen Blättern und besonders grossen, dunkel-blutroten Blumen. Auch ein deutscher Aussteller machte sich bemerkbar, W. Neubert- Wandsbek, der das neue, von ihm bevorzugte Nephrolepis Whitmani in Konkurrenz mit dem englischen N. todaeoides ausstellte. „Revue hort.“ Laburnum vulgare okuliert, worauf selbst bei nicht ausgetriebenen Edelaugen die Unterlagen Triebe mit bunten, bezw. gelben Blättern her vorbrachten. — Rosen und Nelken auf der letzten Londoner Temple Show. Die bekannte Temple-Sow ist vorwiegend den Handels pflanzen gewidmet und sind die Ergebnisse dieser Ausstellungen daher für den Handels gärtner von besonderem Interesse. Die nach stehenden Notizen sind sowohl dem amerikani schen „The Flor. Exch.“ wie der französischen „Rev. hort.“ entnommen. Unter den Rosen dominieren die Schlingrosen und die niedrigen Polyantha. Die einfache, lebhaft rote Wichuraiana- Hybride Hiawatha und die gefüllte rosenrote Lady Gay, ein Sport von Dorothy Perkins, sind schon bei anderen Gelegenheiten genannt. Neu ist Paradise, einfachblühend, rosa mit weissem Petalennagel und gekrausten Blütenblättern, an scheinend von Handel swert; ferner Snowstorm, mit halbgefüllten, weissen Blumen, eine Hybride von Rosa moschata. Unter den niedrigen Polyantha werden wieder Aennchen Müller, rosa halbgefüllt, mit gekrausten Petalen, und Maman Levavasseur genannt. Maman Levavasseur ist ein Gegenstück zu Mad. Norb. Levavasseur, mit Blumen in Farbe der Dorothy Perkins. Eine englische Firma hatte die gleiche Sorte unter dem Namen Phyllis ausgestellt. Die neue Tee hybride Queen of Spain fiel ebenfalls auf; es ist eine Handelssorte mit zart fleischfarbigen Blumen. Nelken waren weit zahlreicher als früher, und ganz besonders die amerikanischen Sorten waren hervorragend vertreten. Es scheint, als wenn einige Sorten, wie White Perfection, Robert Craig, Financie, sich vervollkommnet hätten, nachdem sie einige Zeit unter dem Ein fluss des englischen Klimas kultiviert sind. Von den englischen Sorten wird sich die dunkle Britannia sicher überall einen Platz erobern. übergeht diese Pflanze, dagegen hebt „The Flor. Exchange“ diesen Artikel hervor und sagt, dass beide Sorten gut seien, N. Whitmani sei viel leicht noch etwas leichter Im Bau als die eng lische Konkurrenzsorte. Es komme eben sehr auf den persönlichen Geschmack an, welcher Varietät der Vorzug zu geben ist. Von anderen Farnen ragte besonders das schöne Polypodium Mayi hervor. Die Firma Sutton & Sons hatte in einer Sammlung von Gemüsen und Kartoffeln auch verschiedene botanische Arten der knolligen Solanum ausgestellt. Hierunter befand sich äusser der eigentlichen wildwachsenden Kartoffel, S. tuberosum, noch S. polyadenium, mit fein geschlitzter, nach Pyrethrum riechender Be laubung, und mehrere Formen des vielbesproche nen und vielumstrittenen S. Commersonii. Be zeichnend für die englischen Verhältnisse ist es schliesslich, dass in allerlei Tierformen ge schnittene Buxus und Ilex wieder recht zahl reich ausgestellt waren und einen guten Absatz erzielten; das Gleiche gilt von den japanischen Zwergbäumen, unter denen eine starke Quercus imbricaria auffiel, die trotz ihres ver krüppelten Stammes üppig entwickelte breite Blätter hatte. — Bei diesen englischen Aus stellungen, die, wie die „Temple Show“, in einigen Zelten untergebracht sind, wird im Gegensatz zu den deutschen und französischen Unternehmungen gleicher Art auf die dekorative Gesamtwirkung wenig Gewicht gelegt, während jede einzelne Pflanze ein sorgfältig ausgewähltes Ausstellungsobjekt für sich bildet. — Eine Relchs-Gartenbau-Ausstel- lung in Wien wird im Jahre 1908 für die Zeit vom Mai bis Oktober anlässlich des 60jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers Franz Josef daselbst geplant Es sollen im Belvedere des Schwarzenbergparkes äusser Be nutzung des prächtigen Römersaales grosse Glashäuser, Pavillons etc. geschaffen werden, welche den Ausstellern zur Verfügung stehen. Die Vorarbeiten liegen in der Hand der dortigen Fachvereine, besonders der „Verein der Gärtner und Gartenfreunde in Hietzing“, dessen Pro tektor Erzherzog Franz Ferdinand ist, soll den Plan lebhaft fördern. Ausserdem werden die Namen von Hofgartendirektor Anton Um- lauft in Schönbrunn und des fürstlich Schwarzenbergschen Gartendirektors Bayer genannt, die an der Spitze dieses Planes stehen. Ferner wird in dem Programm hervor gehoben, dass unter dem Schutze der neuen Handelsverträge die heimischen Spezialisten In 3 Jahren entsprechende Vorbereitungen treffen sollen, ihre Leistungsfähigkeit auf allen Gebieten des heimischen Gartenbaues nachzuweisen. Auch Dalmatien wird mit Erfolg der italie nischen und französischen Riviera Konkurrenz zu bieten suchen. — Das Programm lehnt sich unserer deutschen grossen Dauer-Ausstellung an. Es werden Spezial-Ausstellungen in Früh obst und Frühgemüse im grossen Stile geboten; im Juni wird eine grosse Rosen-Ausstellung stattfinden; den eigentlichen Glanzpunkt aber soll eine grossartige Obstausstellung, an der sich alle österreichischen Kronländer, auch Ungarn, in umfangreichem Masse beteiligen werden, bilden. Eine Spezial-Ausstellung für Handelspflanzen ist im September, Mitte Oktober eine grosse Dauerobst- und Ende Oktober eine Chrysanthemum-Ausstellung vorgesehen. Wir kommen auf das Ausstellungsprogramm, welches in den Grundzügen bereits festgelegt sein soll, in aller Kürze zurück. Bemerkenswerte Neuheiten waren äusser der Burnettschen Marmion nicht vorhanden. Die grossen hell rosenroten Blumen dieser Sorte gemahnen an eine Malmaison-Nelke, sie soll aber gut remontieren und auch sonst die Eigen schaften der Remontantnelken besitzen. Im übrigen haben die Malmaisonnelken keineswegs von ihrer alten Beliebtheit in England eingebüsst; besonders die roten Malmaisonsorten waren in prachtvollen Pflanzen vertreten. — Apfel von Heinsbergs Nonpareil, eine vorzügliche Hochstammsorte. Baumschulen-Inhaber möchte ich bei bevor stehender Okulierzeit auf genannte Apfelsorte aufmerksam machen, da sie ideal-schöne, konisch gewachsene, tadellose Hochstämme in kürzester Zeit liefert. In der Baumschule der Grossherzogi. Obstbau- und landwirtschaftl. Winterschule zu Friedberg, die ich zu bewirtschaften habe, ist sie der beste Stammbilder. Die einjährigen Okulanten erreichen ohne Düngung in gutem, rigoltem Lehmboden eine Höhe von 1,20 m, somit ohne oder mit mächtigem Rückschnitt im zweiten Herbst Kronenhöhe. Im dritten Herbst nach der Okulation stehen die Bäume bereits fertig da, mit sehr regelmässig gewachse nen, oft über 70 cm langen Kronenzweigen. In diesem Frühjahr auf Krone geschnittene 2 jährige Veredlungen messen jetzt schon nahe über der Okulation 1042 cm, 1 m über dem Boden 8 cm und der Austrieb der Kronenzweige bereits 35 cm. Gerader, schöner Wuchs und schwache, gut verteilte Verzweigung zeichnet diese Sorte vor vielen andern in der Baumschule aus. Gute Wildlinge vorausgesetzt, gibt jeder Okulant in 3 Jahren einen verkaufsfähigen Baum. Für Zwischenveredlung ist daher Heinsbergs Nonpareil ganz besonders zu empfehlen. Der Apfel ist Wirschafts- resp. Kelterapfel, der Baum liefert gute Massenerträge. H. Wiesner.
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