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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
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Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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gebildetes Personal, mit möglichster Ausschaltung der Bürgermeister soll dann alle drei oder fünf Jahre eine Nachzählung über Zu- und Abgang durch Fragebogen jährlich und vielleicht in Verbindung mit der Viehzählung stattfinden. Die Ausführung dürfte aber an den grossen Kosten scheitern, denn das technische Personal, das dazu verwendet werden soll und auch wohl vorhanden ist, würde dazu sehr viel Zeit und andererseits auch noch Hilfskräfte brauchen. Jedenfalls würden bei einer gründlichen Zählung viel mehr Bäume und auch ein bedeutend höherer Ernteertrag pro Stamm herauskommen, um so mehr, als gerade in Hessen in den letzten Jahren das Obst, besonders Aepfel jeder Verwendungsart oft zu ganz enormen Preisen abgesetzt wurden, die weit über den Fleisch preisen gestanden haben. Nach der Schätzung von 1906 sollen im Grossherzogtum 3665494 ertragsfähige Obst- bäume existieren; während nicht ertragsfähige 938311 vorhanden sein sollen. Letztere sind entschieden zu niedrig angeführt, in Wirkiich- keit ist die Zahl höher. Ich habe mit vieler Mühe die Zahl der tragenden und nicht tragenden soge nannten Gemeindeobstbäume aus der Provinz Oberhessen zu ermitteln versucht, und auch möglichst genau geforscht und Um frage gehalten. Danach befinden sich in Ge meindebesitz, auf Gemeindeeigentum, wie Allmanden, Hutweiden, Oedland, an Strassen, Wegen etc. in den Orten der ganzen Provinz mit ihren 6 Kreisen 45200 tragbare Apfelbäume 8500 „ Birnbäume 9 300 „ Kirschbäume 21300 „ Zwetschenbäume zusammen 84 300 tragende Kern- und Steinobst stämme. Das ist erst die Hälfte des wirklich vor handenen Apfelbaum-, 4/5 des Birnbaum-, 2/3 des Kirschbaum-, 2/8 des wetschenbaumbestandes der Gemeindegüter. Weiterhin soll sich das Ernteresultat in 1906 aller tragbaren Obstbäume im Gross herzogtum auf 290 840 dz im Gesamtwert von 3 296890 Mark belaufen, das wäre auf den einzelnen Obstbaum kaum 90 Pfg. Die 84 300 ermittelten tragenden Gemeinde obstbäume, welche auf meist ganz minder wertigem Gelände stehen, seit Menschengedenken nie gedüngt und nur notdürftig oder über haupt nicht gepflegt worden sind, haben aber in sechs Emtejahren von 1899 bis 1905, ge nau nach den Protokollen der grossherzoglichen Bürgermeistereien einen Versteigerungserlös von 567 800 Mk. erzielt. Das wäre von jedem Baume im Jahre 1,12 Mk. Dieser Ertrag ist aber in den einzelnen Kreisen je nach der Verwertungsgelegenheit verschieden, z. B. im Kreise Alsfeld 78 Pfg. bei 10700 tragenden Bäumen, im Kreise Lauterbach 52 Pfg. bei 2000 tragenden Bäumen, im Kreise Schotten 96 Pfg. bei 8900 tragenden Bäumen, im Kreise Giessen 1 Mk. bei 29 900 tragenden Bäumen, im Kreise Büdingen 1,38 Mk. bei 12500 tragenden Bäumen, im Kreise Friedberg 1,40 Mk. bei 20 300 tragenden Bäumen. Ganz anders noch gestaltet sich aber das Ernteresultat einzelner Obstsorten in den ein zelnen Gemeinden der Provinz, wie einige Beispiele beweisen mögen: Die Gemeinde Lobenhausen, Kreis Schotten (Vogelsberg) besitzt 125 Apfelbäume bis zu 60 Jahren in guten Wirtschafts-, weniger Tafelsorten. Sie erzielte daraus bei der allgemein üblichen öffentlichen baumweisen Versteigerung in 10 Jahren, von 1895 bis 1905 3216 Mk., 200 Mk. für Pflege abgerechnet, pro Baum und Jahr 2,40 Mk. — Die Gemeinde Lauter, Kreis Giessen hat 350 Apfelbäume bis 70jährig, meist regelmässig tragende Wirtschafts- und Mostäpfel. Erlös in 6 Jahren, von 1899 bis 1905 9307 Mk., für Pflege ab 420 Mk., macht pro Jahr und Apfelbaum 4,23 Mk. — Die Gemeinde Bers rod, Kreis Giessen empfängt von 300 Apfel bäumen jährlich 3 Mark pro Baum als Ertrag. — Die Gemeinde Annerod bei Giessen hat auf einem schlechten, steinigen Haug, dem sogenannten Kirschberg, 170 Kirschbäume stehen, die in 10 Jahren, 1895 bis 1905 einen Ver steigerungserlös von 2589 Mk. aufwiesen, 200 Mk. für Pflege abgerechnet, pro Baum und Jahr 1,70 Mk. brachte. — Die Gemeinde Betten hausen, Kreis Giessen erlöste von 90 Kirsch bäumen in besseren Böden an Wegen und Strassen gepflanzt, 25 bis 40 Jahre alt, in den gleichen 10 Jahren 2820 Mk., abzüglich 200 Mk. für Pflege pro Baum 2,91 Mk. — Die Ge meinde Himbach, Kreis Büdingen besitzt einen Kirschenberg in trockenster Lage, mit nur 30 cm hoher geringwertiger Erdschicht „Kummer“ ge nannt, an die Luft gebracht zerfallendes Stein- gerissel, darunter eine festgelagerte rote Lett- mässe. 1200 vorhandene, heute meist als sehr alt zu bezeichnende Kirschbäume brachten in 20 Jahren, von 1885 bis 1905, buchmässig nachgewiesen, der Gemeindekasse 35 584 Mk., darunter Jahresernten von 3000 Mk., die nach gewiesenen Ausgaben in dieser Zeit beziffern sich auf 2120 Mk., so dass jeder Kirschbaum mit einem Nutzen von 1,40 Mk. zu Buch steht. — Die Gemeinde Kleinkarben, Kreis Friedberg, hat 530 Zwetschenbäume, 15 bis 25 Jahre alt, am Ufer der Wetter und an den Wiesen daran gepflanzt, Ertrag in den 10 Jahren 1895 bis 1905 ca. 5315 Mk., 115 Mk. als Pflegelohn davon, ergibt pro Baum 1 Mk. — Die Gemeinde Bettenhausen erzielte in denselben Jahren von 170 Zwetschenbäumen, wie auch anderorts, denselben Betrag von 1 Mk. In gemischter Gemeinde-Obstbaum pflanzung gewinnt die Gemeinde Lauter von 350 Apfelbäumen, 25 Birnbäumen, 60 Zwetschenbäumen, 750 Kirschbäumen, zusam men 1185 tragbaren Stämmen, pro Baum 1,86 Mark. — Die Sladt Lich, Kreis Giessen, mit 180 Apfelbäumen, 10 Birnbäumen, 50 Zweschen- bäumen, zusammen 240 tragenden Gemeinde obstbäumen, in 6 Jahren 5793 Mk. = 4,20 Mk. pro Baum. — Die Gemeinde Eichelsdorf, Kreis Schotten, hat von 40 tragenden Apfel bäumen, 15 Birnbäumen, 40 Zwetschenbäumen im 6jährigen Durchschnitt 2,86 Mk. aus jedem Baum gelöst. — Die Gemeinde Rockenberg, Kreis Friedberg, besitzt 250 Apfelbäume bis 60 jährig, der Versteigerungserlös betrug von 1895 bis 1905 9627 Mk., d. h. nach Abzug für Pflege 900 Mk., mithin pro Baum 3,63 Mk. Den besten Einheitsertrag in der ganzen Provinz hat die Gemeinde Rod he im, Kreis Giessen, von einem Schafnasen-Bium, 55 jährig, in 12 aufeinander folgenden Jahren bare 786 Mk., also pro Jahr 65 Mk. Dann von einem gleich alten, sogen. Grossen An halter Baum in derselben Zeit 508 Mk. = 42 Mark im Jahre. Die Gemeinde hat insgesamt 95 tragbare Apfelbäume, 10 Birnbäume, 130 Rundschau. Handel und Verkehr. — Der Gartenbauhandel Brasiliens nach der Aufstellung der Brasilianischen Re gierung für das Jahr 1905. 1. Frische Früchte und Gemüse, einschliesslich Nüsse und Kastanien. Gesamteinfuhr: 7763095kg (1904: 6186395 kg). 3 438196 Papiermilreis [1 Papiermilreis = ca. Mk. 0,80] (1904: 3 224144 Papiermilreis). Aus Deutschland: 9108 kg (1904: 13157 kg). 2. Lebende Pflanzen aller Art. 6277 Papiermilreis (1904: 12 463 Papier- miireis). Gesamteinfuhr: 35182 kg (22 597 kg). 51952 Papiermilreis (49 466 Papiermilreis). Aus Deutschland: 8278 kg (2339 kg). 9904 Papiermilreis (7131 Papiermilreis). Unter der Ausfuhr führt die Aufstellung nur wenige Positionen auf, die für uns von einigem Interesse wären. 1. Ausfuhr von Ananas: 20 944 kg (218914 kg) im Werte von 1062 11 P. (125422 P.). Nach Deutschland: 2420 kg (3690 kg) im Werte von 1168 P. (3939 P.). 2. Andere Früchte: 4582 kg (7191 kg) im Werte von 2258 P. (4987 P). Nichts nach Deutsch land. 3. Gemüse, frische: — (5940 kg) im Werte von — P. (3350 P.). Nach Deutschland: — (190 kg) im Werte von — P. (100 P.). Tomaten: — (16 314 kg) im Werte von — P. (6142 P.). Nichts nach Deutschland. 4. Pflanzen aller Art: — (—) im Werte von 87 024 P. (108 257 P ). Nach Deutschland: — (—) im Werte von 5215 P. (6945 P.). — Ueber die Zwiebelernte in Aegypten berichten die „Nachr. f. Handel und Industrie“, dass die Befürchtung, anfänglich würde ein hoher Preis vorherrschend sein, ein getroffen ist Die Qualität war bei dem kühlen Wetter geringwertig, auch kamen anfänglich so kleine Mengen auf den Markt, dass man glaubte, die Ernte sei nicht bedeutend. Auch die Nachfrage von selten Amerikas dürfte auf die Preise ein gewirkt haben. Anfang Mai fanden starke Verschiffungen nach England statt, doch die Preise gingen bei einem grösseren Angebot zurück. Sehr ungünstig hat sich ferner das Geschäft in Triest entwickelt, während Ham burg vorteilhaftere Konjunkturen meldete. An fang Mai stellte sich der Preis für den Sack für 50 kg franko Bord Alexandria auf 4 Mk., gegen 2,40 Mk. im Vorjahre. Ueber den Handel selbst wird berichtet, dass bis Ende! April 680 904 gegen 1 037 495 Sack im Jahre 1906 verschifft worden sind. Es entfallen da von auf Hamburg 32 371, auf die englischen Häfen 500484,auf Triest 110915, auf Rotter dam 21 396, auf Marseille 12 000 etc. — Dem Verbot der Einfuhr von lebenden Pflanzen in Griechenland wird häufig zu wenig Aufmerksamkeit ge schenkt, wie die „Vossische Zeitung“ hervor- Zwetschenbäume, zusammen 235 Bäume. Der Ertrag daraus in 6 Jahren von 1899 bis 1905 = 5250 Mk. Rechnet man den Erlös der Zweschenbäume mit je 1 Mk. ab und den Er trag der Birnbäume ebenso hoch wie eines Apfelbaumes, dann hätte hier jeder der Apfel- und Birnbäume pro Jahr und Baum in der Zeit 12 Mk. eingebracht; sicher ein sehr schönes Ernteresultat Den geringsten Jahreserlös hat die Gemeinde Eichelsachsen, Kreis Schotten, mit 1,06 Mk. aufzuweisen, soweit eben wirklich gute, einiger massen gepflegte Bäume in Betracht kommen. Sie besitzt vergleichsweise 160 Apfelbäume, 40 jährig, 10 Birnbäume, 60jährig, 30 Zwetschen bäume, 20 jährig. Hierbei wurden vereinnahmt in 10 Jahren 2686 Mk. Die Ausgaben betrugen für Unterhaltung 350 Mk. — Ebenso die Ge meinde Londorf, Kreis Giessen, mit 80 Apfelbäumen, höchstens 30 Jahre alt, 10 Birn bäumen, 66 Zwetschen. Der Versteigerungs erlös betrug 1895 bis 1905 1258 Mk. Die Pflegekosten machten dagegen 300 Mk. aus, somit bleiben 958,61 Mk. Wesentlich höher, als die Ertragsstatistik nachweist, sind die Einnahmen aus Obstbäumen und Anlagen auf Pachthöfen Oberhessens.— Der Hof Zwiefolten, hochgelegen im Kreise Schotten, erntete von 160 Apfel- und 40 Birn bäumen, 30—60 jährig, in den Jahren 1895 bis 1905 für 6130 Mk., abzüglich 500 Mk. Pflege kosten, pro Baum 2,80 Mk. — Der Hof Schleifeld bei Nidda, Kreis Büdingen, von 250 tragenden Apfelbäumen, meistens Schafsnasen, jährlich 4 Mk. — Ein anderer Hof im Kreise Büdingen, der nicht genannt sein will, be sitzt 330 tragende Apfelbäume, meistens Keltersorten, 200 davon sind jetzt 80Jahre alt, die übrigen durchschnittlich 30 Jahre. Der Erlös, ohne den Hausbedarf gerechnet, war im Jahre Mk. im Jahre Mk. 1895= 712 1900 = 1892 1896=1850 1901= 651 1897=1580 1902 = 2042 1898 = 1219 1903 3342 1899 = 3361 1904 = 2345 8722 Mk. 10272 Mk. das sind zusammen .... 18994 Mk. Die Kosten für Pflege, Anlagen von Insekten- Fanggürteln, Raupenleim etc. beliefen sich pro Baum und Jahr auf 45 Pf. = 1518 Mk. Bringt man diese Summe in Abzug, bleibt ein Gewinn von 5,29 Mk. für jeden einzelnen Baum. So wie das hier geschildert, sollte die Zahl der Obstbäume und der Ertragssummen auch in anderen Staaten zusammen gestellt werden. Ohne Zweifel ist unsere ganze deutsche Obst baumstatistik heute noch eine sehr zweifelhafte Sache. Zahlen ermüden, aber Zahlen beweisen nur allein, und so ist es wünschenswert, wenn auch von anderen Seiten und recht oft ähnliche Angaben über Obstbaumerträge auf grösseren Flächen mitgeteilt würden, jedoch unter gleich zeitiger Feststellung der Zahl und des Alters der Bäume, da nur hierdurch ein richtiges Urteil möglich wird. Doch sollten daun nicht nur gute, sondern auch mässige, selbst auch un günstige Ertragsergebnisse veröffentlicht werden, damit die neuerdings vielfach übliche hohe Rentabilitätsangabe von Obstbaumanlagen in die rechten Grenzen gebracht wird. Der Betrieb des Oberhessischen Gemeinde- Obstbaues ist sicher, was Kultur-, Boden- und Standortverhältnisse angeht, sehr stiefmütterlicher Art, auch die ortsüblichen, öffentlichen Obst versteigerungen lassen einen Höchsterlös niemals zu, besonders dort, wo nur Ortsbürger die Steigerer sind, und Händler fehlen; er darf aber immerhin noch als recht lohnend bezeichnet werden. fast zugrunde gerichtet, wird aber inzwischen mit neuem Material, welches der Firma in den Versuchsgärten noch genügend zur Verfügung stand, wieder ersetzt worden sein. Im hinteren Teil dieser Anlage sahen wir noch schöne Campanula Medium, und eine grössere, in der Entwicklung noch leider etwas zurückgebliebene Stiefmütterchen-Gruppe von Friedrich Roemer- Quedlinburg. Wir werden aber auf die viel seitigen Leistungen dieser Firma in der Schnitt blumen - Ausstellung noch zurückkommen und erwähnen hierbei, dass auch die Beetanpflanzungen im Vergnügungspark in dis Hände von Fr. Roemer- Quedlinburg gelegt waren—wir hoffen, gegen eine angemessene Bezahlung. Von den Stauden-Gärten erwähnen wir zuerst die Anlage von Nonne & Hoepker-Ahrens- bürg. In Blüte standen dort Ende Juni das oft empfohlene prächtige Delphinium Belladonna, Incarvillea Delavayi, verschiedene Campanula- Arten, Thalictrum etc. Nach unserer Ansicht müssen diese Art Staudengärten öfter neu be pflanzt wtrden, wenn sie sich vorteilhaft prä sentieren sollen. — Von Goos & Koenemann- Niederwalluf verdient die hübsche Anlage her vorgehoben zu werden, nur leider lag der Garten zu tief uud schattig, es ist das bei dem kühlen feuchten Sommer in diesem Jahre nicht gerade vorteilhaft. Prächtig blühten zum Teil noch Campanula Medium und persicifolia. Auch hier vermissten wir die Erneuerung einzelner Gruppen und glauben, dass sich bei ent sprechender Vorkultur noch ein ganz anderer Effekt mit Begonien, Canna etc. im Juni erzielen lässt. Auch japanische Anemonen und ähnliche Sachen lassen sich noch leicht in Töpfen heran ziehen und dann in voller Blüte auspflanzen. — Ein anderer Staudengarten von Georg Arends-Ronsdorf, zu dem die Firma A. Weber & Co.-Wiesbaden die Koniferen geliefert hatte, befand sich zur Besuchszeit im schönsten Flor, wobei besonders viel Felsenpflanzen anzutreffen sind; wir nennen die reizende Erica cinerea purpurea, die verschiedenfarbigen Viola cornuta, Qypsophila, Lychnis und Papaver, ferner Campa nula, Iris etc. Recht hübsch machte sich auch AchiUea Cerise Queen. Die zwischen Felsen an gebrachten Pilanzen wirkten sehr ansprechend, wenn auch hiervon eine grössere Vielseitigkeit ver misst wurde. — Die Stauden-Anpflanzungen von G. Ernst-Mannheim an der Böschung batten indessen eine bedeutende Verbesserung erfahren und wirkten weitaus am vorteilhaftesten. Hier standen im vollen Flor die prächtigen Campanula persicifolia Moerheimi und Pfitzeri, sehr hübsch wirkte auch die hübsche I'radescantia virgi- nica, ausserdem blühten verschiedene Dianthus, die blaue Veronica spicata, Heuchera, sodann Pehmannia angulata mit den an langen, sehr festen Stielen sitzenden gloxinienartigen Blüten. Sehr dekorativ ist auch Anchusa italica mit den prächtigen blauen Blüten; dann blühte der frühe Phlox, suffruticosa Snowdon mit den reinweissen, zur Binderei vortrefflich geeigneten Blütendolden. Ferner nennen wir Qaillardien, Saxifraga, He- lianthemum. Der Gartenkunst werden wir einen beson deren Abschnitt widmen und dann der lauschigen Anlage von Gebr. Röthe-Bonn, der Professor Läugerschen geheimnisvollen Gärten und der schmucken Anlage von Fr. Brahe-Mannheim gedenken. Etwas mehr interessiert uns heute die japanische Anlage von Heinrich Henkel- Darmstadt. Die Nymphaeen in ihren brillanten, vielseitigen Farben kamen schon gut zur Geltung. Dann wirkten die im Freien angebrachten aparten Bougainvilleen sehr effektvoll, ebenso scheint sich das neue, gefüllte Tropaeolum „Darmstadf fürs Freie sehr gut zu eignen. Auch die Hydrangea Moseri, rosa und blau blühend, sowie die prächtigen Iris Kpempferi harmonierten zu dem dunkelblättrigen Ahorn recht gut. — In der Gewächshausanlage von Oscar R. Mehlhorn-Schweinsburg standen die Henkel sehen Sumpf- und Wasserpflanzen ebenfalls in schönster Entwicklung; die Nym- phaea gigantea hatte ihre Riesenblumen ent faltet und auch die roten und blauen tropischen Varietäten mit ihrem süssen Duft erzielten den bekannten Effekt, während die Nelumbien noch zurück waren und erst im August ihre eigen artigen Blumen zeigen werden. In den linken Räumen des grossen Aus stellungsgebäudes befanden sich Schnittblumen und Topfpflanzen, wir möchten auch hier auf einige gute Einsendungen zurückkommen. Zu nächst nennen wir hier die Firma Friedrich R o e m e r • Q uedlinburg. Die Campanula Medium in feinen zarten Färbungen, sodann Delphinium Afacis, brillant ziegelrot, eine auch zur Grup- penpllanzung aparte Farbe, ferner reinweisse, rosafarbige und dunkelrote Kornblumen als Einfassung, grossdoldige Sommerlevkojen und Dianthus barbatus In vielen gefüllten Sorten nahmen sich ganz besonders, infolge des an sprechenden Arrangements, recht gut aus. Aus der Kollektion der Paeonia chinensis nennen wir Madame Emilie Galle, und die etwas mehr gefärbte vortreffliche AI. Charles-, ferner in der selben zarten Tönung Venus. Dann Gaillardia grandifl. max. und riesige gefüllte Petunien- Blumen, die Kultur der letzten bildet eine be kannte Spezialität der Firma. Goos & Koen e- mann - Niederwalluf waren ebenfalls mit schönen Staudensortimenten vertreten. Wir er wähnen hierbei die prächt gen grossblumigen Delphinium-Axien, eine grössere Kollektion Feder nelken, darunter Diamant und die dunkel gezeichnete Ernst, ferner die Campanula per sicifolia und Medium-Varietäten etc. Von Paeonien bestätigte wiederum Madame Charles mit ihren riesigen Blumen den Wert dieser Varietät als Schnittsorte. Daneben fiel uns ein beachtenswerter Sämling durch die Färbung und Grösse der Blumen gleichfalls vorteilhaft auf; sodann ist noch als dunkle Sorte Md. Crousse zu nennen. — Die bekannte deutsche Nelken- Kultur von Albert Dorner-Tuttlingen brachte riesige langstielige Schaublumen von tadelloser Beschaffenheit, doch ohne Sortenbezeichnung. — G. Finger- Hamburg - Uhlenhorst zeigte seinen neuen Papaver Prinzess Viktoria Louise, den wir schon vor Jahren im „Handelsgärtner“ empfohlen haben. Die zart lachsrosa-farbigen Blumen eignen sich besonders zum Schnitt Von Peter Schley-Essen-Bergerhausen ist ein Sortiment grossblumiger Odier-Stiefmütterchen in aparten Farben mit riesigen Blumen und guter Augenzeichnung zu nennen. In der nächsten Halle sind von Schnitt blumen die ebenfalls sehr schönen Nelken von Herm. Stähle-Stuttgart zu erwähnen, darunter befanden sich äusser den bekannten Enchantress und Mrs. Lawson verschiedene gute Sämlinge. — Friedrich Roemer-Quedlinburg hatte auch hier Sommergewächse ausgestellt, von denen wir die Papaver nudicaule in feinen Färbungen erwähnen. Leider sind aber die Blumen be kanntlich für Bindezwecke nicht von grosser Haltbarkeit. — Gebr. Velten-Mannheim hatten ein kleines, aber gewähltes Staudensortiment eingeschickt, ebenso Adolf Zimmermann- Mannheim. — Die Firma Fritz Liefhold- Mannheim hatte gleichfalls Sortimente von Campa nula persicifolia, darunter die prächtig weiss gefüllte Moerheimi, ferner Delphinium, die zum Schnitt vortreffliche Chelone barbata, davon die Abart Lyon und andere Staudensorten ein geschickt. — J. W. Beisenbusch-Dorsten er zielte einen guten Effekt durch grosse Mengen von Iris hispanica, darunter sehr viele gross blumige, empfehlenswerte Sorten, auf die wir noch gelegentlich besonders zurückkommen. Von demselben Aussteller sind noch Ixien in
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